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Abituraufage im Fach Deutsch. Aufgabenart:Analyse pragmatischer Texte. Thema: Kenntnisse über die Auswirkungen digitaler Medien auf die Kommunikation
Art: Abiturprüfungen
Zeitlich begrenztes Angebot
Hochgeladen am 01.07.2020
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Aufgabe für das Fach Deutsch
Aufgabenart Analyse pragmatischer Texte
Anforderungsniveau erhöht
spezifische Voraussetzungen
Kenntnisse über die Auswirkungen digitaler Medien auf die Kommunikation
Material Essay, 1487 Wörter
Hilfsmittel Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung
Quellenangaben Praetorius, Bianca: Internet versus Theater_._ In: Junge Bühne. Das junge Theatermagazin der Deutschen Bühne (7. Jahrgang). Spielzeit 2013/14. Hg. vom Deutschen Bühnenverein, S. 24-26.
1 Aufgabe
Aufgabenstellung
Material
Bianca Praetorius: Internet versus Theater (2013)
(^1) digophil : Neologismus für ‚die digitale Welt liebend‘. (^2) So, let’s not go there : (engl.) wörtlich ‚Lass uns nicht dorthin gehen‘; hier im Sinne von ‚Lass uns das nicht vertiefen‘.
1 Aufgabe
1 Aufgabe
Bianca Praetorius (*1984) arbeitet nach dem Studium der Soziologie, Psychologie, Philosophie und Schauspielkunst als Kommunikationstrainerin und als Autorin von Beiträgen für verschiedene Theater- Blogs und Theater-Zeitschriften.
Praetorius, Bianca: Internet versus Theater. In: Junge Bühne. Das junge Theatermagazin der Deutschen Bühne (7. Jahrgang). Spielzeit 2013/14. Hg. vom Deutschen Bühnenverein, S. 24-26.
2 Erwartungshorizont
beschreiben die Argumentationsweise und deren Funktion, z. B.:
♦ pointierte Darstellung der schon im Titel aufgeworfenen Gegenüberstellung „Internet vs. Theater“ ♦ für den Essay typische persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, die eine begrenzte Problemstellung (vgl. Z. 25 f.) und einen größeren Anteil eigener Ideen und Bewertungen (vgl. z. B. Z. 2, Z. 4, Z. 9-14, Z. 25-28, Z. 32-35) enthält, sowie sprunghafte Gedankenführung mit z. T. abrupten Übergängen als typisch essayistisches Textmerkmal ♦ Selbstdarstellung der eigenen Person, die beiden Bereichen (Internet, Theater) grundsätzlich affirmativ gegenübertritt (vgl. Z. 1 f., Z. 8-17) ♦ Argumente größtenteils basierend auf persönlichen Erfahrungen (vgl. Z. 18-35, Z. 36-60) unter Verzicht auf Daten, Fakten, Statistiken und Autoritätsbeweise ♦ Stützung der Argumentation durch kaum überprüfbare Behauptungen („Jede neue Kultur muss sich erstmal ihre eigenen Rituale und Gepflogenheiten aus den Kniekehlen schälen.“, Z. 107 f.) und Anspruch auf persönliche Autorität („Trust me, I know that.“, Z. 58) ♦ Verflechtung gesellschaftlich-kultureller und persönlicher Fragestellung, die weniger wissenschaftlich-objektivierend, sondern eher subjektiv-unterhaltend behandelt wird („So, let’s not go there.“, Z. 17) ♦ Schaffung von Authentizität und Subjektivität durch Darstellung eigener Erfahrungen mit der digitalen Kommunikation und dem Theater (Beispiele aus persönlicher Arbeits- und Lebenswelt) ♦ ironisch-kritische Darstellung der digitalen Kommunikation anhand von Vorteilen (Effizienz, Bequemlichkeit, vgl. Z. 36-46) und Mängeln (zeitliche und räumliche Distanz, Ausdrucksarmut, vgl. Z. 82- 90; Starrheit und Unschärfe, vgl. Z. 99-103) ♦ Mündung der sich immer stärker den Defiziten zuwendenden Darstellung der digitalen Kommunikation im Lösungsvorschlag des „Gegenrituals“ der Theaterbildung (vgl. Z. 66 f., Z. 114- 125, Z. 128-133)
beschreiben die sprachlich-stilistische Gestaltung des Textes und deren Funktion bzw. Wirkung, z. B.:
♦ aufmerksamkeitsheischende Wirkung des Einstiegs durch Personifizierung des Internets („Das Internet und ich verbringen viel Zeit miteinander.“, Z. 3) und anschauliche Beschreibung einer Be- ziehung („Auch, wenn wir getrennt sind …“, Z. 3) ♦ Verdeutlichung persönlicher Bezüge durch Verwendung des Personalpronomens ‚ich‘ und biogra- fische Verweise („1984 geboren“, Z. 8 f.; „das war kurz vor 18“, Z. 24) als Identifikationsmöglichkeit für die Leserinnen und Leser ♦ Auflockerung und Erhöhung der Verständlichkeit durch Nutzung und Vermischung verschiedener Sprachebenen, z. B. Umgangssprache („Pipi auf Sand“, Z. 33), Internet-Jargon („Online sei sie einfach mehr sie selbst“, Z. 103), aber auch bildungssprachliche Formulierungen („schnellwechselnde, mehrschichtige Prozessbedienung“, Z. 57 f.) ♦ Betonung der Jugendlichkeit und Spritzigkeit der Überlegungen durch ironisch-kritischen, saloppen Schreibstil, z. B. Trendbegriffe („hypen“, Z. 10; „was Fettes“, Z. 32), Anglizismen („dislike-button“, Z. 127), englische Redewendungen („So let’s not go there.“, Z. 17) und jugendsprachliche Elemente („super“, Z. 50, Z. 65; „säbelt“, Z. 60) ♦ Untermauerung der humorvollen und selbstkritischen Sichtweise der Autorin durch durchgängige Selbstironie („Ich würde eher meinen Hund im Schwimmbad vergessen als mein Telefon. Zum Glück habe ich keinen Hund.“, Z. 6 f.; „Ich kann sogar witzig sein, wenn ich chatte (… so hoffe ich zumindest.)“, Z. 47 f.) und mehrfache Interjektionen („Oha“, Z. 77 f.; „Oh. Oho.“, Z. 104) ♦ Schaffung von Unmittelbarkeit durch direkte Ansprache der Leserschaft in Form von Aufforderungen („Trust me“, Z. 58; „So let’s not go there“, Z. 17) ♦ Vermittlung von Ideenreichtum, Tempo und Leichtigkeit durch abwechslungsreiche und kurzweilig wirkende syntaktische Vielfalt, z. B. Ellipsen („Untergangsszenario?“, Z. 105), Parallelismen („Ich liebe die Versprechen der Technik, ich liebe Computer, ich liebe Fernsehen“, Z. 91) und Anaphern („Ich bin hier für das Internet zuständig. Ich bin verliebt in das gesamte Internet …“, Z. 1; „Alles, was ist, ist genau jetzt. Alles, was ich auf der Bühne tue …“, Z. 26 f.) ♦ Verdichtung von Beispielen als Argumentationsersatz in Form von gehäuften Fragen
2 Erwartungshorizont
(„Untergangsszenario? Böses Internet? Böse Smartphones?“, Z. 105) und Aufzählungen („… dafür umso mehr das Spielen, den Moment, die Unmittelbarkeit, das Fleisch, den Schweiß und das Echte.“, Z. 19 f.; … erfinden, spielen, beobachten, reagieren, toben …, Z. 29; … böse/sauer/wütend bin …“, Z. 68) ♦ Darstellung der Emotionalität bei alltäglicher Kommunikation und beim Theaterspielen durch sprachliche Bilder („… vor Freude fast die Brust zerplatzt.“, Z. 24 f., „… tanzend Sprachen erfinden…“, Z. 28 f.) und nominale Wortschöpfungen („die historische TragweitenTragikSchwere“, Z. 18; „wundervoll gruseligen Scham-/Scheu-/Verlegenheits-Momenten“, Z. 101) ♦ sprachliche Aufwertung der Möglichkeiten digitaler Kommunikation („Ich kann alles teilen, mit jedem, für immer“, Z. 42) einerseits, Darstellung von kritischen Folgeerscheinungen durch Hyperbeln („Selbstgemachtes ADHS“, Z. 54, „Hölle der Hypermoderne“, Z. 54) und Neologismen (digophil“, Z. 9; „ernstmienig“, Z. 85) andererseits
stellen die mit dem Text verbundene Intention dar, etwa:
♦ Versuch, ein junges, gebildetes und internetaffines Publikum zu erreichen ♦ Darstellung eines digitalen Kommunikationsverhaltens und Hinweis auf die damit verbundene Problematik der fehlenden menschlichen Kommunikationsfaktoren Körpersprache, Mimik und Gestik ♦ Bewusstmachen der Notwendigkeit eines ausgewogenen Kommunikationsverhaltens mit Hilfe von unterschiedlichen Kommunikationsmitteln ♦ Nachweis des Theaterspielens als Möglichkeit, in einem begrenzten, fiktiven Handlungsraum Face-to-face-Kommunikation zu erproben und damit in Ergänzung zur digitalen Kommunikation Unmittelbarkeit und Körperlichkeit zu erfahren ♦ Appell zum Probehandeln im Theater bzw. im Unterricht als unverzichtbares Mittel zur Schulung kommunikativer Kompetenzen im digitalen Zeitalter
Teilaufgabe 2
Standardbezug
Die Schülerinnen und Schüler können …
„Schlussfolgerungen aus ihren Analysen […] von […] Texten ziehen und die Ergebnisse in kohärenter Weise darstellen“ (KMK, 2014, 2.2.2, S. 17).
Operationalisierung
Die Schülerinnen und Schüler …
beurteilen die Überzeugungskraft:
♦ positive Aspekte, z. B. Verweis auf ♦ ideenreiche assoziative Argumentation ♦ erfahrungsgesättigten persönlichen Bezug ♦ lockeren ironisch-lakonischen Stil ♦ Identifikationsangebote an junge Leserinnen und Leser durch unterhaltsamen Registerwechsel und interessante Bezugnahme auf unterschiedliche Lebensbereiche
♦ negative Aspekte, z. B. Verweis auf ♦ fehlende Argumentationstiefe und mangelnde Stringenz der Argumente ♦ Subjektivität der Argumentation und somit kaum objektivierte Beweisführung ♦ einen stilistisch überladenen Sprachgebrauch bzw. missratene Formulierungen und unpassende sprachliche Bilder
formulieren ein Fazit, etwa:
♦ abschließende Beurteilung der Schlüssigkeit und Überzeugungskraft der Argumentation auf Grundlage der Analyseergebnisse
3 Bewertungshinweise
Aufgabenbezug, Textsortenpassung und Textaufbau^1
Bewertung mit „gut“ (11 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
Bewertung mit „ausreichend“ (5 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
eine stringente und gedanklich klare, aufgaben- und textsortenbezogene Strukturierung, das bedeutet ♦ eine Darstellung, die die Vorgaben der geforderten Textform bzw. Textsorte sicher und eigenständig umsetzt, ♦ eine Darstellung, die die primäre Textfunktion berücksichtigt (durch den klar erkennbaren Ausweis von Analysebefunden und die klar erkennbare Entfaltung von Begründungs- zusammenhängen), ♦ eine erkennbare und schlüssig gegliederte Anlage der Arbeit, die die Aufgabenstellung und die Gewichtung der Teilaufgaben berücksich- tigt, ♦ eine kohärente und eigenständige Gedanken- und Leserführung.
eine erkennbare aufgaben- und textsortenbezo- gene Strukturierung, das bedeutet
♦ eine Darstellung, die die Vorgaben der geforderten Textform bzw. Textsorte in Grundzügen umsetzt, ♦ eine Darstellung, die die primäre Textfunktion in Grundzügen berücksichtigt (durch den noch erkennbaren Ausweis von Analysebefunden und die noch erkennbare Entfaltung von Begründungszusammenhängen), ♦ eine im Ganzen noch schlüssig gegliederte Anlage der Arbeit, die die Aufgabenstellung und die Gewichtung der Teilaufgaben ansatzweise berücksichtigt, ♦ eine in Grundzügen erkennbare Gedanken- und Leserführung.
Fachsprache 2
Bewertung mit „gut“ (11 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
Bewertung mit „ausreichend“ (5 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
eine sichere Verwendung der Fachbegriffe. eine teilweise und noch angemessene Verwen- dung der Fachbegriffe.
Umgang mit Bezugstexten und Materialien^3
Bewertung mit „gut“ (11 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
Bewertung mit „ausreichend“ (5 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
♦ eine angemessene sprachliche Integration von Belegstellen im Sinne der Textfunktion, ♦ ein angemessenes, funktionales und korrektes Zitieren bzw. Paraphrasieren.
♦ eine noch angemessene Integration von Belegstellen im Sinne der Textfunktion, ♦ ein noch angemessenes, funktionales und korrektes Zitieren bzw. Paraphrasieren.
(^1) Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können …
♦ „[…] komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig […] strukturieren […]“ (Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland [KMK] (2014). Bildungsstandards im Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife, 2.2.1, S. 16. Köln: Carl Link.) ♦ „[…] die Ergebnisse in kohärenter Weise darstellen“ (KMK, 2014, 2.2.2, S. 17) ♦ „aus […] Informationsquellen Relevantes […] in geeigneter Form aufbereiten“ (KMK, 2014, 2.2.1, S. 16) (^2) Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Texte […] fachsprachlich präzise […] verfassen“ (KMK,
2014, 2.2.1, S. 16). (^3) Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Textbelege und andere Quellen korrekt zitieren bzw.
paraphrasieren“ (KMK, 2014, 2.2.1, S. 16).
4 Hinweise zur Aufgabe
Ausdruck und Stil^4
Bewertung mit „gut“ (11 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
Bewertung mit „ausreichend“ (5 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
♦ einen der Darstellungsabsicht angemessenen funktionalen Stil und stimmigen Ausdruck,
♦ präzise, stilistisch sichere, lexikalisch differenzierte und eigenständige Formulierungen.
♦ einen in Grundzügen der Darstellungsabsicht angepassten funktionalen Stil und insgesamt angemessenen Ausdruck, ♦ im Ganzen verständliche, stilistisch und lexikalisch noch angemessene und um Distanz zur Textvorlage bemühte Formulierungen.
Standardsprachliche Normen 5
Bewertung mit „gut“ (11 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
Bewertung mit „ausreichend“ (5 Punkte) Die Aufgabenbearbeitung zeigt …
eine sichere Umsetzung standardsprachlicher Normen, d. h.
♦ eine annähernd fehlerfreie Rechtschreibung,
♦ wenige oder auf wenige Phänomene beschränkte Zeichensetzungsfehler, ♦ wenige grammatikalische Fehler trotz komplexer Satzstrukturen.
eine erkennbare Umsetzung standard- sprachlicher Normen, die den Lesefluss bzw. das Verständnis nicht grundlegend beeinträchtigt, trotz ♦ fehlerhafter Rechtschreibung, die verschiedene Phänomene betrifft, ♦ einiger Zeichensetzungsfehler, die verschiedene Phänomene betreffen, ♦ grammatikalischer Fehler, die einfache und komplexe Strukturen betreffen.
Die Aufgabe ist halbjahresübergreifend angelegt. Zu ihrer Bearbeitung sind Kompetenzen erforderlich, die über die gesamte Qualifikationsphase hinweg – im Sinne des kumulativen Lernens – erworben worden sind. Dies betrifft vor allem die Beherrschung der Methoden der Textanalyse und die Fähigkeit, gewonnene Untersuchungsergebnisse aufgabenadäquat, konzeptgeleitet, sprachlich variabel und stilistisch stimmig darzustellen.
Sprachliche Fehler in der Textvorlage wurden entsprechend der geltenden Norm korrigiert.
(^4) Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Texte […] stilistisch angemessen verfassen“ (KMK,
2014, 2.2.1, S. 16). (^5) Standardbezug: Die Schülerinnen und Schüler können „Texte orthographisch und grammatisch korrekt […]
verfassen“ (KMK, 2014, 2.2.1, S. 16).