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Ahrenholz, Bernt (2017): Erstsprache – Zweitsprache – Fremdsprache – Mehrsprachigkeit., Zusammenfassungen von Mehrsprachigkeit

Zusammenfassung eines Teils der Grundlagentexte für Master/Diplomprüfung DaF/Z

Art: Zusammenfassungen

2018/2019

Hochgeladen am 12.11.2019

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Ahrenholz, Bernt (2017): Erstsprache Zweitsprache Fremdsprache
Mehrsprachigkeit.
31. Muttersprache – Erstsprache
Begriff der Muttersprache verzerrt Bild der Spracherwerbssituation, an der meist auch Väter oder
Geschwister etc. beteiligt sind
Begriff Muttersprache
problematischer Begriff, weil sich Ausformung der für Kind wichtigsten Sprache sich von
Sprachgebrauch durch Mutter unterscheiden kann
4verweist auf familiären Kontext, nicht ungebrochen gegeben
auch in politischem Kontext verwendet: ,,Internationaler Tag der Muttersprachen" durch
UNESCO
Sprache und Identität: bei Muttersprache scheint emotionale Dimension mitzuschwingen,
bei Erstsprache nicht
Deutschdidaktik: Muttersprachendidaktik-, unterricht; Deutschdidaktik als
Muttersprachendidaktik ist problematisch, da es für 30% der Kinder
Zweitsprachenunterricht ist
Herkunftssprachenunterricht als Muttersprachenunterricht: DaZ-Literatur meint mit
Muttersprache häufig die jeweilige Erst- bzw. Herkunftssprache
Erstprache
Sprachwissenschaftliche und psycholinguistische Literatur verwendet Begriff der
Muttersprache weniger; im Englisch L1, First Language, Language one typische
Bezeichnung mit dieser Bez. wird indirekt auf Erlernen weiterer Sprachen verwiesen
5Manchmal für die im Status höhere Sprache
Aber: ztl. Dimension im Vordergrund: Sprachentwicklung, kongnitive Entwicklung,
Emotion, Selbstbild
Native Language
Im Englischen
Unterscheidung von Muttersprache & Erstsprache nicht immer konsequent umgesetzt
2. Bilingualismus – Mehrsprachigkeit
Erstsprachenerwerb kann monolingual oder bilingual (in den ersten Lebensjahren werden
gleichzeitig zwei Sprachenerworben) sein.
bilingual Zweisprachigkeit / Bilingualismus / doppelter Erstsprachenerwerb
unterschieden zwischen balancierter Zweisprachigkeit und Zweisprachigkeit mit dominanter
Sprache
Bilingualismus: manchmal übergeordneter Begriff
Mehrsprachigkeit
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Ahrenholz, Bernt (2017): Erstsprache – Zweitsprache – Fremdsprache –

Mehrsprachigkeit.

3 1. Muttersprache – Erstsprache

Begriff der Muttersprache verzerrt Bild der Spracherwerbssituation, an der meist auch Väter oder Geschwister etc. beteiligt sind

Begriff Muttersprache

  • problematischer Begriff, weil sich Ausformung der für Kind wichtigsten Sprache sich von Sprachgebrauch durch Mutter unterscheiden kann (^4) • verweist auf familiären Kontext, nicht ungebrochen gegeben
  • auch in politischem Kontext verwendet: ,,Internationaler Tag der Muttersprachen" durch UNESCO
  • Sprache und Identität: bei Muttersprache scheint emotionale Dimension mitzuschwingen, bei Erstsprache nicht
  • Deutschdidaktik: Muttersprachendidaktik-, unterricht; Deutschdidaktik als Muttersprachendidaktik ist problematisch, da es für 30% der Kinder Zweitsprachenunterricht ist
  • Herkunftssprachenunterricht als Muttersprachenunterricht: DaZ-Literatur meint mit Muttersprache häufig die jeweilige Erst- bzw. Herkunftssprache

Erstprache

  • Sprachwissenschaftliche und psycholinguistische Literatur verwendet Begriff der Muttersprache weniger; im Englisch L1, First Language, Language one typische Bezeichnung mit dieser Bez. wird indirekt auf Erlernen weiterer Sprachen verwiesen (^5) • Manchmal für die im Status höhere Sprache
  • Aber: ztl. Dimension im Vordergrund: Sprachentwicklung, kongnitive Entwicklung, Emotion, Selbstbild

Native Language

  • Im Englischen

Unterscheidung von Muttersprache & Erstsprache nicht immer konsequent umgesetzt

2. Bilingualismus – Mehrsprachigkeit

Erstsprachenerwerb kann monolingual oder bilingual (in den ersten Lebensjahren werden gleichzeitig zwei Sprachenerworben) sein.

bilingual Zweisprachigkeit / Bilingualismus / doppelter Erstsprachenerwerb

  • unterschieden zwischen balancierter Zweisprachigkeit und Zweisprachigkeit mit dominanter Sprache
  • Bilingualismus: manchmal übergeordneter Begriff

Mehrsprachigkeit

  • Ist nicht auf Erwerbszeitraum beschränkt
  • Kann für alle Formen von multipler Sprachkompetenz verwendet werden
  • Sowohl individuelle als auch gesellschaftliche M.
  • Z. T erst dann gesehen, wenn mehr als 2 Sprachen gesprochen werden
  • GERS grenzt M. von Vielsprachigkeit ab: Mensch, der flexibel mit seinen verschiedenen Sprachkompetenzen und interkulturellen Kenntnissen Kommunikation in utnerschiedlichen kulturellen Kontexten bewältigt

6 3. Erstsprache – Zweitsprache

Ab 43./4. Lebensjahr veränderte Erwerbssituation; deshalb wird hier von frühem Zweitsprachenerwerb gesprochen

Zweite Sprache = L

Kindlicher/früher Zweitsprachenerwerb vs. Zweitsprachenerwerb Erwachsener

  • denn mit Ende der Pubertät sind physische und psychische Entwicklungen abgeschlossen, die wichtig für Spracherwerb sind
  • auch im Kindesalter ist Differenzierung nach Altersgruppen sinnvoll:

Ehlich (2005): 0-3, 3-6, 6-

Ahrenholz: 6-12 in zwei Alterabschnitte: 6-8; 8-

Begriff Zweitsprache

  • (^) für viele Autoren Überbegriff für alle Formen der Sprachaneignung nach Erstsprache
  • Unterscheidung zwischen Tertiärsprachen und Fremdsprachen

Erwerb einer Zweitsprache an Bedingungen geknüpft

  • Aneignungsprozess findet in Lebenssituationen statt, in denen Zweitsprache zentrales Kommunikationsmittel ist; Erwerb erfolgt durch Kommunikation;

z. B. bei Kindern + Jugendlichen mit Migrationshintergrund; Erwachsene mit längerem Aufenthalt im Land der Zielsprache (^7) Inwiefern ähnelt Erwerbsprozess der Zweitsprache dem der Erstsprache?

für erwachsene Lerner werden oft viele Unterschiede angenommen; bei kindlichem, frühen Zweitsprachenerwerb uneindeutig, da starke Parallelen zum Erstsprachenerwerb

4. Zweitsprache – Fremdsprache

Zweitsprachen(erwerb): oft Oberbegriff für Typen des Spracherwerbs, die zeitlich versetzt zum Erwerb der ersten Sprache verläuft und nicht klassischem Bilingualismus zugerechnet wird

  • ungesteuerter Zweitsprachenerwerb: durch Kommunikation; ähnlich wie bei Erstsprache
  • gesteuerter Zweitsprachenerwerb: durch Unterricht oder andere Lehr- und Lernsituationen, z. B. Englischunterricht an deutschen Schulen (gesteuerter Fremdsprachenerwerb)

Unterschied zwischen nicht durch Unterricht gesteuerter Zweitsprachenerwerb vs. unterrichtlich vermittelter Fremdsprachenerwerb spiegelt sich in Lernerbiographien wider; auch ,,gemischte"

Fremdsprachenerwerb im Inland und ungesteuerter Zweitsprachenerwerb im Ausland gilt nicht mehr

7.4. Unterprivilegiert – privilegiert; bildungsfern – bildungsnah

Soziale Faktoren: Schichtzugehörigkeit und Bildungserfahrung (Barkowski 2001) (^12) Zweitsprachenerwerbsforschung untersucht Prinzipien des ungesteuerten Spracherwerbs untersucht,

bei der soziale Kontextfaktoren nur kontrollierbare Variable sind.

Heute hat man differenziertes Bild von Zusammensetzung der Arbeitsmigranten, Aussiedler und anderern Zuwanderern, nicht so wie bei Studie in 70er und 80ern, als Spracherwerb von Arbeitsmigranten untersucht wurde

2014:

  • Mehr als die Hälfte der Zugewanderten haben Abitur oder Fachhochschulreife
  • Fast 36% Hochschulabschluss

Vor 1980 Zugewanderten

  • 19,5%
  • (^) 10,7%

PISA und ähnliche Studien zeigen Zusammenhang zwischen überproportional schwachen Testergebnissen bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (und anderen Schüler*inne) und Sozialprofil ihrer Familien

DaF nach Barkowski (2001) mit sozial gehobenen Schichten in Verbindung gebracht.

7.5. Deutsch als Zweitsprache – Deutsch als Fremdsprache

  • Unterschiedliche Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche, politische, praktische und wissenschaftliche Aspekte umfassen
  • Termini kennzeichnen unterschiedliche Erwerbskontexte, aber Überschneidungen

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(^14) DaF: auch Bezeichnung für wissenschaftliches Fach und gleichnamige Studiengänge

Schulische Lernbedingungen: drei Typen des Spracherwerbs

  • DaF: Interaktionsprozesse zu Beginn auf Basis des im Unterricht vermittelten Wissens
  • Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund: (außer in Vorbereitungsklassen) oft mit nicht angepasstem Input und umfassenden Anforderungen konfrontiert: Sprechgeschwindigkeit etc.