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Vorlesungsskript Allgemeine, Anorganische und Organische Chemie für Biologen und Humanbiologen WS 2010/2011 Prof. Dr. A. Greiner. 2. Auflage.
Art: Skripte
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Allgemeine, Anorganische und
Organische Chemie für Biologen
und Humanbiologen
www.chemie.uni-marburg.de/akgreiner/teaching
Atomaufbau Elektronenhülle Periodensystem Chemische Bindung Schreibweise von Molekülen Bindungen am Kohlenstoff
Einführung:
Hybridisierung Erscheinungsform der Materie Heterogene Gleichgewichte Chemische Reaktionen Salzlösungen Säuren und Basen Oxidation und Reduktion
Hauptgruppenelemente Nebengruppenelemente
Kohlenwasserstoffe: Alkane Cycloalkane Alkene Alkine Aromaten
Einfach funktionelle Gruppen u. deren Reaktionen: Alkanole, Phenole, Ether, Thiole Thioether Amide Aldehyde und Ketone, Acetale Chinone Carbonsäuren, Carbonsäureester
Stereochemie: Carbonsäuren, Carbonsäurechloride, Carbonsäureanhydride, Carbonsäureester Isocycyanate
Spezielle Stoffklassen: Fette, Fettsäuren Aminosäure, Peptide, Kohlenhydrate Heterocyclen, Alkaloide, Biopolymere
Einteilung der Materie:
Heteroge Gemische variabler Zusammen- setzung
Materie
durch physikalische Umwandlung (z.B. Destillation) Filtration / Kristallisation
Homogene Stoffe
Homogene Gemische z. B. Lösungen variabler Zusammensetzung
durch physikalischeUmwandlung Reine Stoffe festerZusammensetzung
Verbindungen durch chemischeUmwandlung Elemente
Chemische Grundgesetze: Das Gesetz von der Erhaltung der Masse (Lavosier, 1785). Bei einer chemischen Reaktion ist die Masse der Produkte gleich der Masse der Ausgangsstoffe (Edukte).
Das Gesetz der konstanten Proportionen (Proust, 1794). Chemische Elemente vereinigen sich in einem konstanten Masseverhältnis.
Das Gesetz der multiplen Proportionen (Dalton, 1803). Das Gesetz der multiplen Proportionen sagt aus, dass die Massenverhältnisse von 2 Elementen, die sich zu verschiedenen chemischen Substanzen vereinigen, zueinander im Verhältnis einfacher ganzer Zahlen stehen.
Das Gesetz der chemischen Volumen (Gay-Lussac, 1808). Das Volumenverhältnis gasförmiger aus einer chemischen Reaktion beteiligten Stoffe lässt sich bei gegebener Temperatur und gegebenem Druck durch einfache ganze Zahlen wiedergeben.
Das Avogadrosche Gesetz (Avogadro 1811). Gleiche Volumen idealer Gase enthalten bei gleichem Druck und gleicher Temperatur gleich viele Teilchen.
Atomaufbau
Atome bestehen aus einem Kern und der Elektronenhülle
Tab. 1: Größen und Abstände in Mikro- und Makrokosmos (in Metern)
Atom Durchmesser 10 - Hämoglobin Ausdehnung 10 - Zellkern Durchmesser 10 - Erythrozyten Durchmesser 10 - Mensch Größe 1, Erde Durchmesser 10 7 Sonne Durchmesser 109 Erde – Sonne Abstand 10 11 Weltall Ausdehnung 10 25
Der Atomkern besteht aus Protonen und Neutronen. Er wird von der Elektronenhülle umgeben.
Protonen und Neutronen haben etwa die gleiche Masse, Elektronen 1/2000 der Masse eines Protons.
Tab. 2: Ladung und Masse der drei wichtigsten Elementarteilchen
Name Symbol Relative Ladung Rel. Masse Absolute Masse (in g) Proton p +1 1,0073 1,67 · 10 - Neutron N 0 1,0087 1,67 · 10 - Elektron eΘ^ -1 5 · 10-4^ 9,11 · 10-
Der Bezugspunkt für die Masse ist 1/12 der Masse des 12 C-Kohlenstoffatoms.
Der Atomkern ist positiv geladen, die Elektronenhülle negativ.
Chlor Cl 17 35,453 35 Cl, 37 Cl Kalium K 19 39,102 39 K, 40 K, 42 K* Calcium Ca 20 40,08 40 Ca, 45 Ca, 47 Ca Eisen Fe 26 55,847 55 Fe, 56 Fe, 59 Fe Cobalt Co 27 58,932 58 Co, 59 Co, 60 Co Iod I 53 126,904 125 I, 127 I, 131 I Uran U 92 238,029 235 U, 238 U
Atommasse, Stoffmenge, Mol
H-Atom wiegt 1,66 x 10 -24^ g
Für die relative Atommasse ist das Kohlenstoff-Nuclid = 12 der Bezugspunkt.
12 g geteilt durch die absolute Masse = 12 x 1,66 x 10 -24^ g
6,02 x 1023 Atome = Avogadro-Konstante oder Loschmidtsche Zahl
NA = 6,02 x 1023 Teilchen oder Atome oder Moleküle entsprechen 1 Mol
Avogadro-Konstante N (^) A = 6,02 x 1023 mol-
1 Mol eines Elements entspricht der relativen Atommasse in Gramm.
1 Mol einer Verbindung entspricht der relativen Molekülmasse in Gramm.
1 mol CO 2 = 6,02 x 1023 Moleküle CO 2 , Masse = 12,01 g + (2 x 15,93 g) = 43,99 g.
Aufbau der Elektronenhülle
Das Bindungsverhalten von Atomen wird von den Elektronen bestimmt, besonders von Valenzelektronen (Elektronen der äußersten Schale).
In den Atomen entspricht die Zahl der negativen Elektronen in der Elektronenhülle der der positiven Protonen im Kern.
Die Elektronen, die den Atomkern einhüllen, unterscheiden sich in ihrer Energie, je dichter am Kern umso geringer die Energie.
Kein Elektron eines Atoms darf in allen 4 Quantenzahlen mit einem anderen übereinstimmen (Pauli-Prinzip).
p
aber p
Elektronen können durch Wellenfunktionen beschrieben werden, d. h. sie befinden sich in einem bestimmten Raum mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit = Atomorbitale – Elektronenwahlen.
Man unterscheidet: l = 0, 1, 2, 3 s p d f - Orbitale steigende Energie
Ein Atomorbital kann mit einem oder maximal mit 2 Elektronen besetzt sein. Sie müssen sich mindestens ein einer Quantenzahl unterscheiden (Spin) – Pauli – Prinzip.
Hundsche Regel
Besitzt ein Atom energetisch gleichwertige entartete Elektronenzustände und werden mehrere Elektronen eingebaut, so werden die Orbitale zuerst mit Elektronen einfach mit parallelem Spin besetzt und anschließend paarweise mit antiparallelem Spin: z. B.
Die Elektronenanordnung eines Atoms nennt man Elektronenkonfiguration
Die maximale Elektronenzahl einer Schale (Hauptquantenzahl „n“) = 2 n^2.
Elektronenkonfiguration
→ Kenntnis der Ordnungszahl!
Tab. 6: Elektronenkonfiguration und Valenzelektronen einiger Elemente
Element Symbol Z EKonfiguration Valenzelektronen Wasserstoff H 1 1s^1 Helium He 2 1s^2 (2) Lithium Li 3 1s^2 2s^1 Kohlenstoff C 12 1s 2 2s^2 2p^2 Sauerstoff O 8 1s^2 2s^2 2p^4 Stickstoff N 7 1s 2 2s^2 2p^3
Energieniveau-Schema
2px 2py 2pz
Das Periodensystem der Elemente wird von 7 Perioden unterteilt in 16 Gruppen ( Hauptgruppen und 8 Nebengruppen).
Die Perioden sind die horizontalen Reihen. Innerhalb einer Periode sind die Elemente von links nach rechts nach steigender Ordnungszahl bzw. Elektronenzahl geordnet.
Elemente, die in einer vertikalen Spalte untereinander stehen, gehören zu einer Gruppe. Sie haben meistens die gleiche Anzahl von Valenzelektronen. Valenzelektronen sind die Elektronen der äußeren Schale, welche zur Bindungsbildung zwischen Atomen genutzt werden. Ihre Art und Anzahl bestimmen ganz wesentlich das chemische Verhalten von Atomen und Molekülen.
Periodizität von Eigenschaften
Atom – und Ionenradien Ionen sind Atome oder Moleküle, die mehr oder weniger Elektronen haben als ihrer Ordnungszahl entsprechend.
Zunahme von Atom- und Ionenradien
Ionenradien sinken
H
Li
Na
K
Be
Mg
Ca (^) Br -
Br
37
152
186
227 197 Ca2+
160 Mg2+
112 Be 30 2+
65
F (^) F - (^64 )
196
111
Li+
Na+
133
98
68
K (^94)
Elektronenaffinität (EA)
Die Elektronenaffinität ist definiert als die Energie, die mit der Elektronenaufnahme durch ein gasförmiges Atom oder Ion verbunden ist.
X + e -^ X -^ Cl + e -^ Cl -^ EA = -3,61 eν.^ mol-
Innerhalb einer Periode nimmt der Absolutwert der EA von links nach rechts zu, innerhalb einer Gruppe von oben nach unten ab.
Ionisierungspotential (IP)
Unter IP versteht man die Energie, die aufgebracht werden muss, um von einem gasförmigen Atom oder Ion ein Elektron vollständig zu entfernen.
Na e -^ Na +^ IP = 5,1 eν.^ mol -
IP nimmt zu Periode
Gruppe IP nimmt ab
Halb besetzte und voll besetzte Energieniveaus sind besonders stabil.
Reduktion Elektronenaufnahme, Wasserstoffreaktion Oxidation Elektronenabgabe, Reaktion mit Sauerstoff
Metallischer und nicht metallischer Charakter der Elemente
Innerhalb einer Periode nimmt der metallische Charakter von links nach rechts ab. Halbmetalle Tb, Si, Ge, As, Te
Metall - hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit
Reaktionsgleichungen Edukte Produkte (oder Ausgangsstoffe, Reaktionspartner, Reaktanden)
Die Anzahl der Atome eines Elements muss auf beiden Seiten der Reaktionsgleichung gleich sein z. B. H 2 + Cl 2 Æ 2 HCl + Energie (exotherme Reaktion) Reversible Reaktionen werden mit einem Doppelpfeil gekennzeichnet A + B C
Die Molekülmasse ist die Summe der Atommassen aller Atome eines Moleküls. Sie wird in der atomaren Masseneinheit „n“ angegeben.
HCl = 1 + 35,5 = 36, CH 4 = 12 + 4^.^ 1 = 16
Die Einheit der Stoffmenge ist das Mol: 1 Mol ist die Stoffmenge eines Systems bestimmter Zusammensetzung, das aus ebenso vielen Teilchen besteht wie Atome in 12/1000 Kilogramm des Nuklids enthalten sind. Die Anzahl der Moleküle pro mol ist die Avogadrozahl NA.
NA = 6,0220943.^ 1023 mol-1^ ≈ 6,022 x 10^23
Beispiele: 1 mol Eisen (Fe) = 55,84 g/mol = 6,022 x 10^23 Atome Fe pro mol
1 mol CH 4 = (1.^ 12,01 + 4.^ 1,00) g = 16,01 g = 6,022 x 10 23 Moleküle Methan pro mol 1 mol NaCl = 58,5 g = 6,022 x 10 23 Moleküle NaCl pro mol.
Bei gasförmigen Stoffen gilt das Mol-Volumen Vm. Bei 0 °C (273,15 k) und 1,013 bar ist der molare Normvolumen Vmn Vm1 = 22,414 L.^ mol-
m M(x)
Stoffmenge n(x) erhält man aus dem Quotienten der Masse m einer Stoffportion und der molaren Masse von X
n(x) = mol
Stoffmengenkonzentrationen c(x) erhält man aus dem Quotienten der Stoffmenge n(x) und dem Volumen V der Lösung
c(x) = n(x)V^ mol/m^3 oder mol/L
bezogen auf 1 Liter = Molarität.
HCl-Lösung mit C = 0,5 mol/L enthält 0,5 mol HCl in 1 Liter Lösung = 0,5 x (39,10 + 35,45). HCl M = 1 + 35 = 36 g/mol H 2 SO 4 M = 2.^ 1 + 32 + 4.^ 16 = 98 g/mol NaOH M = 23 + 16 + 1 = 40 g/mol HCl + NaOH H 2 O + NaCl H 2 SO 4 + 2 NaOH 2 H 2 O + Na 2 SO (^4)
Die Äquivalenzkonzentrationen
Die Molarität (b) eines gelösten Stoffes ist der Quotient aus einer Stoffmenge n(x) und der Masse m des Lösungsmittels
b(x) = (^) m(LM)n(x)^ mol/kg