Docsity
Docsity

Prüfungen vorbereiten
Prüfungen vorbereiten

Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity


Download-Punkte bekommen.
Download-Punkte bekommen.

Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo


Leitfäden und Tipps
Leitfäden und Tipps

allgemeine soziologische Theorien 2. Semester Soziologie, Skripte von Soziologie

Skript/Zusammenfassung der Vorlesungsthemen: Vorgeschichte der Soziologie, Emile Durkheim, Max Weber, Georg Herbert Mead, Talcott Parsons, Alfred Schütz, Gary S. Becker/James Coleman, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Bruno Latour.

Art: Skripte

2023/2024

Zum Verkauf seit 30.07.2024

flo-morawietz
flo-morawietz 🇩🇪

12 dokumente

1 / 21

Toggle sidebar

Diese Seite wird in der Vorschau nicht angezeigt

Lass dir nichts Wichtiges entgehen!

bg1
SOZIOLOGISCHE THEORIEN
SoSe 2024
Vorgeschichte der Soziologie
Industrialisierung, pol. Revolutionen, Aufklärung (Ablösung Gott)
allg. Problem: Ordnungsbildung (Menschen müssen erwartbar, orientierend handeln)
Soziologische Theorien versuchen Bedingungen anhand des Eigensinns zu benennen -> Regelmäßigkeiten zu
erkennen
Vorsoziologische Philosophie: Gesellschaft als Staat
Staat = pol. Raum bei fehlender Ordnung
geistige Einheit
freie Entfaltung im Zsmhang/Widerspruch mit Gesellschaft
Koordination = Versöhnung von Freiheit und Zwang
offen bleibt: Entstehung (= wäre soziologische Frage)
Soziologie: Problem der Handlungskoordination
Handlungskoordination zur Schaffung sozialer Ordnung
nicht nur pol. Bedingt
Rousseau (18.Jh.): halten an Konvention, dass es Besitz gibt in allen gesellsch. Situationen
soz. Ordnung ermöglicht durch Handlungskoordination:
-> versöhnt Wille des Einzelnen mit allgemeinem; Orientierung an Scrips (Hegel, Marx untersch.)
-> Rollenübernahme ohne Zwang/Herrschaft
-> Handlung nur wenn Alternativen (Aristoteles)
Nutzen von Theorien
Definieren von Gegenständen (zB. Mensch) -> Wissenschaft fängt an
untersch. Theorien -> untersch. Gegenstandsproduktion
Annahmen überprüfen
theoretische Annahmen kontrollieren, kritisieren, neu justieren
Gegenstandskonstitutionen = Muster/Ähnlichkeiten erkennen (durch Vergleiche)
Anfertigung abstrahierender Beschreibungen
-> Entstehung von Fakten
Beschreibungen/Denkmodelle -> Vorannahmen -> Theorien -> (soziologische) Fakten/wissenschaftl. Satz
Emile Durkheim
„Der Einzelne wird von der Gesamtheit hingerissen“, aber nicht determiniert (riesen Handlungsspielräume
vorhanden -> da liegt eig. Problem, da Orientierung nötig)
Kollektivität = Kraft, die alle im selben Sinn bewegt; nicht sichtbar, sondern nur Gleichförmigkeit -> anderes
Verhalten sichtbar an Abweichungen von Gleichförmigkeit
o -> SOZ interessiert sich für das Eigenleben des Kollektiven
o Man untersucht nicht die Idee, sondern empirische Vielfalt, in der etwas sichtbar wird
o -> Möglichkeit von der Abweichung lässt Kollektiv entstehen/sichtbar werden
o = Äußere Kraft steuert inneres Verhalten, etwas zu tun, was alle tun
-> Kraft der Gesellschaft an uns selbst spürbar (zB. Schamgrenze)
o einheitlicher Zwang
o -> beobachtbar an Regelmäßigkeiten
o = Gegenstand
o -> schwieriger abzuweichen als sich kollektiv zu verhalten
o Ordnung/Gesellschaft wird uns ausgezwungen durch allgemeinen Zwang (in Recht, Sitte, Mode, …)
(zB. Einstellung zu Homosexualität, ethische Pluralität, Bedeutung von Geschlechterrollen gewandelt ->
Veränderung selbst hat unabhängiges Eigenleben, was Personen sie dazu bringt, sich zu verändern)
pf3
pf4
pf5
pf8
pf9
pfa
pfd
pfe
pff
pf12
pf13
pf14
pf15

Unvollständige Textvorschau

Nur auf Docsity: Lade allgemeine soziologische Theorien 2. Semester Soziologie und mehr Skripte als PDF für Soziologie herunter!

SOZIOLOGISCHE THEORIEN

SoSe 2024 Vorgeschichte der Soziologie

  • Industrialisierung, pol. Revolutionen, Aufklärung (Ablösung Gott)
  • allg. Problem: Ordnungsbildung (Menschen müssen erwartbar, orientierend handeln)
  • Soziologische Theorien versuchen Bedingungen anhand des Eigensinns zu benennen - > Regelmäßigkeiten zu erkennen Vorsoziologische Philosophie: Gesellschaft als Staat
  • Staat = pol. Raum bei fehlender Ordnung
  • geistige Einheit
  • freie Entfaltung im Zsmhang/Widerspruch mit Gesellschaft
  • Koordination = Versöhnung von Freiheit und Zwang
  • offen bleibt: Entstehung (= wäre soziologische Frage) Soziologie: Problem der Handlungskoordination
  • Handlungskoordination zur Schaffung sozialer Ordnung
  • nicht nur pol. Bedingt
  • Rousseau (18.Jh.): halten an Konvention, dass es Besitz gibt in allen gesellsch. Situationen
  • soz. Ordnung ermöglicht durch Handlungskoordination:
    • versöhnt Wille des Einzelnen mit allgemeinem; Orientierung an Scrips (Hegel, Marx untersch.)

    • Rollenübernahme ohne Zwang/Herrschaft

    • Handlung nur wenn Alternativen (Aristoteles) Nutzen von Theorien

  • Definieren von Gegenständen (zB. Mensch) - > Wissenschaft fängt an
  • untersch. Theorien - > untersch. Gegenstandsproduktion
  • Annahmen überprüfen
  • theoretische Annahmen kontrollieren, kritisieren, neu justieren
  • Gegenstandskonstitutionen = Muster/Ähnlichkeiten erkennen (durch Vergleiche)
  • Anfertigung abstrahierender Beschreibungen
    • Entstehung von Fakten

  • → Beschreibungen/Denkmodelle - > Vorannahmen - > Theorien - > (soziologische) Fakten/wissenschaftl. Satz Emile Durkheim
  • „Der Einzelne wird von der Gesamtheit hingerissen“, aber nicht determiniert (riesen Handlungsspielräume vorhanden - > da liegt eig. Problem, da Orientierung nötig)
  • Kollektivität = Kraft, die alle im selben Sinn bewegt; nicht sichtbar, sondern nur Gleichförmigkeit - > anderes Verhalten sichtbar an Abweichungen von Gleichförmigkeit o - > SOZ interessiert sich für das Eigenleben des Kollektiven o Man untersucht nicht die Idee, sondern empirische Vielfalt, in der etwas sichtbar wird o - > Möglichkeit von der Abweichung lässt Kollektiv entstehen/sichtbar werden o = Äußere Kraft steuert inneres Verhalten, etwas zu tun, was alle tun
  • Kraft der Gesellschaft an uns selbst spürbar (zB. Schamgrenze) o einheitlicher Zwang o - > beobachtbar an Regelmäßigkeiten o = Gegenstand o - > schwieriger abzuweichen als sich kollektiv zu verhalten o Ordnung/Gesellschaft wird uns ausgezwungen durch allgemeinen Zwang (in Recht, Sitte, Mode, …) (zB. Einstellung zu Homosexualität, ethische Pluralität, Bedeutung von Geschlechterrollen gewandelt - > Veränderung selbst hat unabhängiges Eigenleben, was Personen sie dazu bringt, sich zu verändern)

o Unglaubliche Erwartbarkeit im Hinblick auf Verhalten von Personengruppen (zB. Hörsaal: Kollektiv während Covid Maske tragen, still sitzen)

  • soziale Arbeitsteilung: als soziologischer Tatbestand o ersetzt Kollektivbewusstsein o moderne Gesellschaft: mit Spezialisierung auf Berufsgruppen; weniger Kollektivbewusstsein o autonomeres Individuum abhängig von Gesellschaft (=Solidarität): - > Entscheidungen nur, wenn andere Entscheidung möglich - > deutlich werden der Gesellschaft als Zwangsmechanismus o = Handlungskoordination, Kooperationsbedarf, Abhängigkeit, Solidaritätsbedarf o löst Ähnlichkeiten (=gleiches festgelegtes, angepasstes Verhalten ohne Nachdenken) ab = mechanische Solidarität → organische Solidarität=Arbeitsteilung - > organische bezieht Menschen viel stärker aufeinander als mechanische o Steigerung von Individualität + Integration o Regeln der Arbeitsteilung drücken kulturell unterschiedlich Idee der „sozialen Solidarität“ aus o enthält auch Gedanke der Differenzierungstheorie: moderne Gesellschaft besteht aus unterschiedlichen Teilen, die aufeinander bezogen sein müssen
  • Kollektivbewusstsein (=wir wissen, dass wir Ähnliches tun) löst sich trotzdem nicht auf
    • neues Kollektivbewusstsein entwickelt durch Arbeitsteilung (Vertrauen auf gegenseitige Arbeitsteilung)

  • Kollektivbewusstsein teilweise abgelöst durch Arbeitsteilung als neue Moral (kollektive Idee)

  • Differenzierungstheorie: mod. Gesellsch. besteht aus untersch. Teilen, welche aufeinander bezogen sind (Steigerung von Individualität + Integration/Solidaritä)

  • Soziales als Ding: ohne kulturell geformte Ideen (konkrete Selbstbeschreibungen von Kulturen) werden Regeln zu Dingen/dem Gegebenen o Durkheim möchte Distanz zu Dingen aufbauen - > Normen werden gebraucht zur Ordnungsbildung o Ding = nicht abstrakte Gegenstände
  • SOZ als Moralwissenschaft:
    • laizistische Moral soll anstatt Religion - > Durkheim: Nationalstaat setzt Bedingungen dieser neuen Moral (franz. Revolution)

  • Grobzsmfassung: o Menschheit entwickelte sich aus kleinen, homogenen Gemeinschaften zu großen komplexen Gesellschaften o → in traditioneller Gesellschaft schufen Religion, Kultur ein kollektives Bewusstsein, das Solidarität stiftet o → in moderner Gesellschaft bringt Arbeitsteilung eine zunehmende Spezialisierung mit sich, damit Fokussierung auf Individuum, statt auf Kollektiv o → Solidarität entsteht aus der gegenseitigen Abhängigkeit von Individuen mit speziellen Aufgaben Max Weber
  • Entwickler der verstehenden Soziologie
  • Soziales Handeln = Art, Weise, wie Menschen in der Gesellschaft agieren
    • Subjektiv; musste vor Hintergrund der subjektiven Werte, die Menschen mit ihren Aktionen verbanden, interpretiert werden

  • Untersuchung individueller Erfahrung
  • Soziales muss man zuerst verstehen: Nomothetisch (orientiert an Aufstellung allg. Gesetze), idiographisch (orientiert an konkreten Einzelfällen)
  • Handeln: Handelnden verbindet mit Verhalten einen subjektiven Sinn, der auf andere bezogen ist: o Dem eigenen Verhalten werden Motive/subj. Sinn unterstellt (Verhalten= unbewusst) - > nur unterstellen, da nie eindeutig, was Handeln bedeutet o Vorstellungen (=Sinn) orientieren sich an Vorstellungen anderer o Passiert unterbewusst (unreflektiert), bis man sich Gedanken darüber macht o Keine Bewertung, sondern nur Erklärung für bestimmtes Handeln (zB. Rassismus)

▪ „Gehöre ich zu den Erwählten aus unbeeinflussbarem Schicksal“ führt zu Methodismus (Fokus auf jetzige Lebensweise; Gewinnstreben) ▪ Calvinismus Kontext: Wahrschk. steigt, dass Gewinn ein Zeichen dafür, dass von Gott auserwählt - > Kapitalismus eigenständig weiterentwickeln, da starke Arbeitsorientierung o Berufspflicht muss bestehen, damit Kapitalismus existieren kann (Für Sozialethik charakteristisch)

  • Beruf als Selbstzweck ethischer Kapitalismus = methodische/berufliche Rationalisierung (füllt Lücke zwischen Ethik, Gott) o Handeln der Menschen werden von Interessen geleitet; nicht von Ideen

  • Orientierung an Kosten-Nutzen-Analyse o Religiöse Probleme sind aufzulösen, sodass wir aktive Berufsmenschen werden, um Kapitalismus herbeizuführen

  • Schwinden der Religion - > neue Kontrolle durch Bürokratie: hierarchische, unpersönliche Organisationsformen; Außer Kraft setzen jeglichen Individualismus‘ o Selbstvollkommung zum gesellschaftlichen Wesen, welches selber arbeiten will - > Entfernung vom religiösen Motiv → Zuerst: Religiös motiviertes Handeln (motiviert zum Arbeiten) → Wandel zum Kapitalismus, der zur Arbeit motiviert o Heutige Welt (DE): religiöse Motive immer unbedeutender; immer mehr Kapitalismus führt zu unverständlicherem Handeln - > Verselbstständigung löscht Sinn aus Georg Herbert Mead (Liebling von Nassehi)

  • Interesse an Gegenwart o Dinge passieren im Hier und Jetzt o Erfolg ermöglicht durch jetziges Tun o = Philosophie der Realität, da diese immer gegenwärtig o Es geht um Wahrnehmungsgegenwart, Handlungsgegenwart
  • Wahrnehmungsgegenwart = Geg. Verleiht Verg., Zukunft Sinngehalt o Kontinuitäten bestehen/entstehen aus wiederholten Gegenwarten (zB. Beziehung zu Eltern) o Alles geschieht in einer Gegenwart der Wahrnehmung, die eine eigene Vergangenheit erzeugt und eine eigene Welt (zB. gedanklicher Bezug auf Vergangenheit)

  • aktuelle Probleme bedürfen Vergangenheit, die in der Gegenwart beschrieben wird o Strukturen müssen aus Ereignissen entstehen o Verzeitlichung des Gegenstands: Dinge müssen sich in Gegenwarten immer neu beweisen;

Gegenwarten sind freier als wir denken - > Handlungsmöglichkeiten, Handlungskoodrination

  • „Die Welt ist eine Welt von Ereignissen“ o Welt ist ein Nacheinander von Ereignissen
  • Diese Kontinuität findet in Gegenwart statt

  • Struktur entsteht (zB. Charakter) o Handeln ist einerseits sehr erwartbar (ohne Bewusstsein), andererseits auch überraschend (mit Bewusstsein)

  • Pragmatismus: es entsteht etwas aus Handlungen (Geist, Identität, …)

  • Geist, Identität und Gesellschaft (Hauptwerk) o Verabschiedung vom Bild des „Selbst“ als reiner Introspektion - > Beginn, das „Selbst“ in soz. Kontext zu stellen o Organisiertes Verhalten schließt auf Verhalten Einzelner (Grundgedanke der allgemeinen frühen SOZ) o Kein Reiz-Reaktionszsmh. = Ereignisgegenwart (dadurch entsteht Bedeutung) o Reiz-Reaktionstheorie als organischer Prozess ▪ Reiz kann Reaktion nicht vorhersehen, sondern wird u.a. beeinflusst durch zB. Erwartungen ▪ Reaktion selbst entfaltet Aktivität ▪ Reiz - > Bewusstsein - > Reaktion = Bewusstsein als Produkt des Verhaltens → gesellschaftliches Handeln ist Voraussetzung für Bewusstsein
  • Handlungen aus Alltagsverhalten heraus
  • Handlungen aus Habitus = gesellschaftliches Handeln
  • Bewusstsein immer benötigt, um Entscheidungen zu treffen
  • Modernisierung = mehr Bewusstsein der Gesellschaft
  • Reflexivität
  • Handlung wichtiger als Bewusstsein
  • Vokale Gesten beim Tier: noch keine Symbole, aber Tier kann schon auf sich selbst reagieren
  • Vokale Gesten beim Menschen: Symbole ermöglichen Sozialität und Denken (durch Reiztestung/-auslösung an uns selbst)
    • Bsp: Integration bei Kindern (durch Symbolaustausch)

  • Großer Diskurszsmh. mit veränderbaren Symbolaustausch
    • verknüpfte Ereigniszsmh. über Symbole o Vorrang der Gruppe = gesellschaftliche Bedingtheit des Individuums, im Fluss befindlich o Vokale Gesten + aus Gesten werden Symbole-hier entsteht Sprache: ▪ Vokale Gesten verselbstständigen sich, lösen sich von der konkreten Situation ab, entwickeln ein Eigenleben ▪ Der Mensch unterscheidet sich vom Tier durch den Symbolgebrauch, durch die Sprache ▪ Symbole gelten für alle gleichermaßen ▪ Gesellschaft (Gruppe) zeigt sich in der Universalität des Symbolgebrauchs ▪ An Stelle der klassischen Strukturvorgabe (Geist, Identität, Subjekt, Bewusstsein) tritt der Symbolgebrauch als eine zeitlich überdauernde Struktur ▪ Symbole ermöglichen Sozialität, Denken

  • Vier Handlungsphasen nach Mead:
  • es gibt Wechselseitigkeit zw. Gruppe, Individuum - > Verhalten des Individuums kann nicht nur aus dem Individuum selbst verstanden werden - > Zsmh. Zur Gruppe wichtig Handlungsimpuls: Situation mangelnder Anpassung zw. Individuum und seiner Welt. zB. man bekommt falsches Gericht im Restaurant Wahrnehmung: Kein bloß rezeptives, sondern aktives und persönlich selektives Geschehen des Wahrnehmenden.

  • Wahrnehmung wird selbst erzeugt durch Intentionen Manipulation/ Handlungshemmung: Unterbrechung des Handlungsablaufs. Hier entsteht Bewusstsein. (zB. Laden hat zu und ich muss mir Alternative ausdenken zum Einkauf)

  • bis davor Handlung ohne Bewusstsein

  • bezieht sich auf Vorstellungen, welche als Handlungshemmung dienen kann.

  • wenn etwas nicht so läuft, wie es soll Handlungsvollzug: Tatsächlich ablaufendes Verhalten. Handlungshemmung:

  • Geist, Identität, Gesellschaft o Soz. Ordnung entsteht durch Handlungshemmung (Interpretation der Gesten)
  • erzeugt Symbole - > erhält Bedeutung - > Verselbstständigung über Kontinuität o Evolutionstheorie: Bewusstsein des Menschen wurde notwendig, da soz. Umstände komplexer wurden

▪ innerhalb Handlungssysteme:

  • Kultursysteme spezialisiert auf Fkt. der Strukturerhaltung

  • Sozialsysteme auf Fkt. der Integration der Handlungseinheiten

  • Persönlichkeitssysteme auf Fkr. Der Zielerreichung

  • Verhaltensorganismus auf Fkt. der Adaption

  • Pattern Variables:
  • zum Einteilen vom Handeln (Handeln unterscheidet)

= empirische Allgemeinheitsaussagen (will er aber eigentlich vermeiden) - > deswegen heute nicht mehr gültig

  • AGIL-Schema / Allg. Handlungssystem:
  • um rauszukriegen, wie Stabilität/Ordnung funktioniert/Umgang mit Problemen

  • was vorausgesetzt sein muss, damit Handeln möglich

  • ein System, dass nicht erfüllt wird hat Auswirkungen auf andere Systeme (in anderen reagiert/kompensiert) = systemtheoretisches Modell

  • Selbstregulierendes System = Handeln wird als System mit Subsystemen dargestellt o <-> Gesellschaftssystem als soz. System (moderne Gesellschaft): o zB. Verhaltensorganismus:

  • erbringt best. Verhalten, was Vorauss. dafür ist, dass es zu Handeln kommt

  • Adaption: kognitive Fähigkeit (Gehirn)
  • Goal attainment: Fähigkeit zur Implementierung (Hände)
  • Integration: affektive Fähigkeit (erotischer Komplex)
  • latent pattern maintenance: genetische Basis (Gene) o Soziales System (Moderne westliche Gesellschaft): neben Gesellsch.: auch zB. Organisationen mögl.
  • Gesellsch.= integriertes Kollektiv/polit. Einheit bei Störungen einer Fkt.: mögl. Auswirkung auf andere Funktionen (Hinterfragung dieser)

  • Ausgleich zw. Funktionen/Subsystemen wichtig o Träge Systeme in volatilen Umwelten: ▪ Systeme sind träger als ihre Umwelt (beschäftigt sich mit internen Erfahrungssystemen - > Aufrechterhaltung der eigenen Form) ▪ Das gilt für biologische, psychische, soziale, kulturelle Systeme - > Systeme als Gewohnheitsapparate

  • Psychisches System (Bewusstsein): Fähigkeit, viel aufzunehmen, Großteil auszublenden - > Selektivität
  • Bewusstsein ist träge, stemmt sich gegen Veränderung

  • Soziale Systeme: Rollen, Routinen, Stereotype - > sehr stabil (Verhalten zu ändern schwierig)
  • Kulturelle Systeme: agiert als Schutz-, Überlebensmechanismus; auch schwer, da schwere Anpassung an Herausforderungen ▪ = Schutz-/Überlebensmechanismus ▪ Grundproblem allen Handelns: Individuelles, systematisches Geschehen (jenseits von Determinismus, Willkür) ▪ Strukturen mächtiger als Prozesse, die sie ändern wollen
  • System moderner Gesellschaften: „Wir definiere Gesellschaft als den Typ eines sozialen Systems, dessen Kennzeichen ein Höchstmaß an Selbstgenügsamkeit (self-sufficency) im Verhältnis zu seiner Umwelt, einschließlich anderer sozialer Systeme, ist.“ o System, Umwelt interpenetrieren einander: System ist ein geordnetes Aggregat in fluktuierender Umwelt, mit der es interagiert Alfred Schütz
  • Begründer der Phänomenologie, Anthropologie o Phänomenologie (Subjekttheorie): Bewusstsein kann nicht überschritten werden, um etwas zu erkennen
  • Grundlage für qualitative Sozialforschung
  • Übernimmt Grundbegriffe von Max Weber und bezweifelt einige in ihrer Wirkung o Kritik, dass keine Unterscheidung zwischen Selbstverstehen und Fremdverstehen o Weber fragt nicht danach, wie Sinn entsteht (Konstitutionsweise) o Schütz entdeckt radikale Perspektivität der Wahrnehmung o Bestimmt Sein des Menschen das Bewusstsein oder umgekehrt? ▪ Hinterfragen, was was vorgeordnet

o Sozialer Sinn = Schemata der Erfahrung = Sinnzsmhänge, die aus Deutungsschemata bestehen o Fremdauslegung funktioniert als Selbstauslegung o Wir sind eine Erfahrungsaufschüttung mit stabilen Erfahrungslagen: Schütz: Art der Wahrnehmung der soz. Welt/Art des Selbst- und Fremdverstehens findet im Rahmen unserer Selbstauslegung statt (basierend auf stabilen Erfahrungen)

  • Gesamtheit der Erfahrungen ist nicht Summe der Einzelerfahrungen, sondern aktive Verbindung der Elemente zu einem Gesamtzsmhang
    • gemeinter Sinn = Selbstauslegung - > Ich lege mich selbst aus und erzeuge Perspektive auf die Welt - > Wir sind das, was wir durch unsere Praktiken geworden sind

  • Deutungsschemata: o Interpretation aus dem Horizont, den ich selbst habe (kultureller Horizont/Bekanntes) - > wie verarbeiten wir Dinge in der Sozialwelt, die nicht sofort in selbstverständliche Erfahrung einordbar sind - > wir deuten sie von Bekanntem her - > wir nehmen nicht passiv wahr, sondern konstituieren aktiv selbst o Wir deuten Dinge nach Schemata, die wir bereits kennen (aus Erfahrungen/Ressourcen/…) - > aus zeitlicher Konstitution dessen, was sie über best. Situationen wissen können o Erfassung fremden Sinns: fremder Sinn in Deutungsmustern unserer eigenen Erfahrungen wahrnehmen (Auslegung der Anderen = Art der Selbstauslegung) o Analyseort der SOZ: Nicht das Bewusstsein, sondern die Lebenswelt (= Welt, in der mehrere Subjekte leben, ihre Handlungen koordinieren)
  • Ontologie der Lebenswelt: o Will er beschreiben o Lebenswelt = Welt in der wir uns vorfinden und die durch unser Handeln selbst konstituiert wird - > Grundlagen der Soziwissenschaft, da diese die Lebenswelt voraussetzt o <-> will er nicht beschreiben: transzendentale Konstitutionsanalyse der Intersubjektivität (Husserl): ▪ Nicht herleitbar ▪ = wie man aus Konstitutionsanalysen des Einzelbewusstseins (Wie Phänomene der Wirklichkeit im Bewusstsein konstituiert sind) auf Intersubjektivität schließen kann (= Subjekte leben in Welt zsm. Und gehen davon aus, die selbe Welt zu sehen, trotz perspektivischer Verzerrung) - > man kann keine Dinge aus dem Einzelbewusstsein beschreiben
  • Epoché: o = Einklammerung (=bezweifeln) - > selbstverständliche Dinge werden eingeklammert (künstlich methodisch dumm stellen) - > wie kommt Selbstverständliches/Vorausgesetzes zustande? o Zu beachtende Punkte: 1. Wir tun so, als könnten wir direkt auf die Welt schauen 2. Absehen von dem, was wir immer schon wissen 3. Einklammern des Selbstverständlichen, das uns ausmacht - > Herausbekommen, wie Lebenswelt aufgebaut ist o Sorge der Endlichkeit ist allgemein in unsicherer Welt vorhanden - > Leben muss gestaltet werden - > Welt wird genommen, wie sie im Erleben erscheint/ist - > Das muss in Lebenswelt eingeklammert werden, um herauszufinden, ob es sie überhaupt gibt o Wirkwelt: = Welt, wie sie uns real erscheint = Welt der Wirkungen/Erfahrungen ▪ man bezieht sich wirkmächtig darauf ▪ Welt kennen wir nur in der uns bekannten Lebenswelt ▪ es gibt kein Entrinnen ▪ bekannt-Werden bei Störungen der (selbstverständlichen) Lebenswelt, da davor latent ▪ Vertrauensvorschuss ermöglicht (wir nehmen Alltagspraxis hin, wie sie ist) → Phänomenologische SOZ: Einklammerung der Selbstverständlichkeit zum Herausfinden, wie wirkliche Welt eigentlich aussieht

▪ Alltagseinstellung ist naiv, da Hinnahme der Dinge, wie sie sind ▪ Phänomenologe klammert Sicherheit ein

  • deswegen Veränderungen von Institutionen schwer, das Epoché der natürl. Einstellung sich die Welt so vorstellt, wie sie ist und Zweifel ausklammert, während Phänomenologe Zweifel zum Prinzip erheben muss → Schütz interessiert Wechselseitigkeit des Verstehens und Einverständnisses

  • (onthologische) Beschreibung der Lebenswelt: Selbstvoraussetzung der Lebenswelt, die herausbekommen wollen, wie Menschen in der Lage sind, gemeinsame Welt zu simulieren

  • Simulation erfolgreich durch praktisch-Machen der Lebenswelt

  • Simulation ist Wirkwelt, in der wir leben → Alles, was in Welt passiert, ist konstruiert → Konstruktionen sind Anker, um Welt als existent anzusehen - > konstruierte Dinge können nicht einfach umkonstruiert werden Gary S. Becker, James Coleman Gary S. Becker

  • Gegensatz zu Marx: nimmt nicht an, dass Menschen nur gesteuert von „selfishness or gain“. va. Bsp. Vom Heiraten o - > keine Selbstbeschreibung, sondern Methode der Analyse o Miteinander in Beziehung setzen von benefits and costs
  • wenn etwas die welfare erhöht, wird’s umgesetzt → rational choice = breiter Begriff jeglicher Währung (zB. Geld, Zustimmung, Freundschaft, Zeit, …)

  • für „normale“ Leute erwartbarer als für intellectuals o Modell nicht mit Realität verwechseln! o Alltägliche Situationen auf ökonomischen Prozess zurückführen o Bewusster Verfremdungseffekt - > anschauen, als würden Leute nach Nutzen-Abwägung handeln

  • Frage, wie man Verhalten erklärt, dass keinen direkten Nutzen hat (zB. Spenden) → Nutzenkalkül ist kein Abbild der Wirklichkeit

  • Individ. Verhalten beobachtbar (keine soz. Struktur), aber interessiert an Verhalten best. Gruppen mit best. demographischen Merkmalen, was daraus geschlossen wird James Coleman
  • Grundlagen der rational choice Theorie
  • Zsmdenken der Teile (Aggregate): Funktionieren sozialer Verhaltenssysteme (Sozialtheorie) + Erklären individuellen Verhaltens (empirische Forschung)
  • Coleman- Badewannen-Modell: Erklärung kollektiver Regelmäßigkeiten indem man auf individuelles Handeln zurückgreift Bsp.:

o Autonomie meint nicht, dass man machen, kann was man will, sondern autonom in der Lage ist anzuerkennen, dass eigene Handlungsmöglichkeit beschränkt o Eigene Gesetze für sich selbst kann vermittelbar mit allen anderen werden (kompatibel mit Willen des anderen)

  • Kommunikatives Handeln o Vergesellschaftung ohne Repression: Einschränkung des Einzelnen zum Gute der Gemeinschaft; Zwang oder freiwillige Einschränkung zum Gute aller o Intersubjektivität möglicher Verständigung: Verschiebung von kognitiv-instrumentellen (Gegenstand, den man kausalistisch verändert zB. Lichtschalter drücken für Licht) zu kommunikativer (Gegenstand ist anderer Mensch-intersubjektive Beziehung entscheidend - > Subjekte sind sprach- und handlungsfähig) Rationalität o Kommunikatives – auf Sprache basiertes – Handeln: an Verständigung orientiert nicht mehr nur zielgerichtete Handlungstheorie) o Nicht strategisch, nicht instrumentell o Wird von den Teilnehmenden kontrafaktisch angenommen - > Wahrheit nicht angenommen → Frage also: Wie kritisiert man eigentlich einen Satz „rational“? - > Dezentrierung des Weltbildes (subj., obj., soz.) und Entstehung von Sprechaktklassen
  • Sprache Unterschied zu Sprechen: o Sprache wird mit Struktur (Sätze) ausgedrückt = Konsens, Gewalt (instrumenteller Gebrauch der Sprache) - > Rede: Verwendung von Sätzen in Äußerungen o Sprechen geschieht in Gegenwart - > drückt allein Intention aus
  • Ideale Sprechsituation = ideales Experiment - > Konstruktion, um etwas verstehen zu können o Störungen: Unterbrechungen der Sprechsituation, Motivunterschiede, Macht/Autoritätsverhältnisse, Sprachunterschiede, Zeit, Behinderung, andere Ziele - > Durch Störungsbenennung: Störungen werden ausm Weg geräumt, die Gespräche verhindern → dadurch These Habermas‘ belegt, dass wir alle Sprache zur Verständigung nutzen wollen o Durch Analyse von Sprechsituationen: besser verstehen von untersch. Arten von Geltungsansprüchen
  • Sprechklassen und dazugehörige Geltungsansprüche: = wer spricht hat Geltungsansprüche (der will dann was) o Kommunikativa: (Geltungsanspruch:)Verständlichkeit: damit Ggüber einen verstehen kann, muss man gleiche Sprache sprechen und Ausdrücke verwenden, die anderer auch kennt o Konstativa (objektive Welt): Wahrheit: Welt der Tatsachen mit konstantiven Sätzen: Aussagen über objektiv vorliegende Dinge; Wahrheit kann geprüft werden “Es regnet” o Expressiva (subjektive Welt): Wahrhaftigkeit: sagt mehr über SprecherIn; kann nur kritisiert werden, indem man subjektive Welt kritisiert Ausdruck, ob relevant für mich oder nicht “Oh Gott es regnet” → negative Konnotation o Regulativa (soziale Welt): Richtigkeit: kann nicht auf Wahrheit untersucht werden; wir in der sozialen Welt sollten etwas tun - > praktische Sätze mit Konsequenzen, Folgerungen zu schließen

“Wenn es regnet, sollten wir das Fest absagen” => Dezentrierung des Weltbilds bzw. dezentriertes Weltverständnis ( 3 Welten)

  • keine allgemeingültige Weltdeutung, sondern nur untersch. Bezugspunkte für unsere Wahrheiten

  • Kommunikatives Handeln: Strukturen:
  • Übertragung auf Gesellschaftsebene (kultur-, geschichtsabh.) – Ableitung vom rationalen Kern:

  • Gesellschaften stellen systemisch stabilisierte Handlungszsmhänge sozial integrierter Gruppen dar o differenziert sich im Laufe der Evolution zu Systemen (Steigerung der Steuerungskapazität einer Gesellschaft) und Lebenswelten (Auseinandertreten von Kultur, Gesellschaft, Persönlichkeit) aus o Lebensweltselbstkritisch über eigene Bedingungen verhandeln

▪ sie produzieren die Elemente, aus denen sie besteht durch eben diese Elemente ▪ Alles, was die Systeme als Einheit verwenden (Strukturen...), wird durch die Operativität der Systeme erst hergestellt ▪ Systeme operieren nur innerhalb ihrer selbst / ihrer eigenen Logik → geschlossene Operationen ▪ System-Umwelt-Verhältnis: System erzeugt selbst die Realität → systemrelative Kategorie o trotz Kommunikation manchmal nicht klar, ob das man auch will - > Unterschied Autopoiesis Kommunikation, Gedanken (Ich liebe dich könnte auch gelogen sein) o zB. man kann sich Gedanken nicht vornehmen - das ist auch ein Gedanke; Gedanken können nicht unterdrückt werden - denken, dass man nicht denken will lässt einen noch stärker drüber nachdenken

  • = Eigenlogik (nicht auf eigene Bewusstseins festzulegen) o Besonderheit der modernen Gesellschaft: sie besteht aus eigenlogischen Systemen, die in ihren Operationen geschlossen sind und deshalb offen für alles, was im System relevant werden kann

  • Problem der doppelten Kontingenz o Zirkelproblem: wenn der eine nichts tut, wird der andere auch nichts tun - wenn man sich am Verhalten des anderen orientiert
  • gegenseitiges/wechselseitiges Wahrnehmen in der Bahn o 2 Bewusstseins treffen aufeinander - > es entsteht etwas 3.: das soziale System, das sich selbst über neue spezialisierte Kommunikation stabilisiert (darin entsteht Eigendynamik) o Organisationen, Wirtschaftssystemen bestehen aus Nacheinander bestimmter Kommunikation o Soziale Systeme können instabil (Unterhaltung endet zw. 2 Menschen) oder stabil (zB. Organisation) sein o Schwer, aus den Mustern auszubrechen

  • Kommunikation o Meist Übertragungstheorien - > zB. Gedanken mitteilen (zB. Flüsterpost) o Psychische Systeme (Bewusstseine) operieren qua Gedanken; soziale Systeme qua Kommunikation o Kommunikation nur, wenn Information und Mitteilungsverhalten, Verstehen vorhanden und erfolgreich o Erfolg der Kommunikation hängt vom nächsten Sprechakt ab (zB. Bewerbungsgespräch) o Innerhalb der Kommunikation entsteht eigene Realität, in der best Anschlüsse wschlicher sind als andere o Verstehen findet in Kommunikation statt; man kann nicht vorhersehen, ob an Argument angeschlossen wird - > Eigendynamik o Es gibt keine „bewusste Kommunikation“, kein „kommunikatives Denken“ o Systeme: Kommunikationsprozess; Umwelt: Menschen o Wir kommunizieren, weil wir uns sonst nicht verstehen können (können nicht in anderes Bewusstsein schauen) - > nur Kommunikation kann selbst kommunizieren
  • Handlungen o Handlungsbegriff: Motiv-Unterstellung (Zurechnungsformen) - > Handlungszurechnungen der soz. Systeme selber o Wenn Kommunikationen auf Personen zugerechnet werden, werden sie zu Handlungen o Indem Kommunikation als Handlungen zugerechnet werden, werden sie für viele untersch. Kontexte anschlussfähig
  • Psychische Systeme: Gedanken (reproduzieren sich durch Gedanken an Gedanke); soziale Systeme: Kommunikation/Handeln (reproduzieren sich aus Kommunikationsprozessen, die als Handlungsprozesse beobachtet werden)
  • wenn psychische Systeme aufeinander treffen, entsteht etwas, das als soziales System emergiert

  • Gesellschaften = Gesamtsystem alles Kommunikation
  • Interaktionen = Soz. Systeme mit Anwesenheit von Personen
  • 3 Typen von soz. Systemtypen = Funktionssystemen: (Ablehnen versch. Ebenen: Mikro, Meso, Makro) o Interaktion bedingt durch Anwesenheit; hat hohe Zerfallswahrscheinlichkeit; instabil o Organisationen zB. Unis, Kirchen, Vereine: bestehen aus Mitgliedschaftsrollen, Entscheidungen - > da findet der Großteil der Arbeitsteilung statt; Kombinieren von An- und Abwesenheit (zB. Uni: Anwesenheit im Vorlesungssaal, aber Tafel funktioniert); stabil: es gibt Rollen, Erwartungen, Konstellationen, die auf Dauer gestellt sind; dies ist relativ

o unabhängig von den Motiven einer einzelnen Person o Gesellschaft: allumfassend: anschlussfähig; es besteht keine gesellschaftliche Umwelt; Gleichzeitigkeit von Unterschiedlichem, das zum größten Teil abwesend ist o Funktionale Differenzierung d. Gesellschaft in Funktionssysteme, deren Funktionen:

  • Gesellschaft = System der Systeme ▪ Moderne Gesellschaft besteht aus versch. Soz. Systemen - > diese geben der Welt einen Sinn. Sie bestehen nicht aus Menschen, sondern aus Kommunikation (über generalisierte Kommunikationsmedien) - > Jedes dieser Systeme setzt auf jew. spezifische Weise Aktivitäten, Probleme in Gang. Sie können sich daher nicht ohne Hilfe mit anderen Systemen verbinden - > Strukturelle Kopplungen ermöglichen zw. versch. Kommunikationssystemen ein eingeschränktes Maß an Kommunikation ▪ Menschen erkennen je nach Situation, in welchem Funktionssystem wir uns befinden o Systeme (Wissenschaft, Politik, Religion) sind unterschiedlich und können sich nicht ersetzen ▪ Sie produzieren also unters. Bilder der Gesellsch. ▪ Können zwar mit ihrer Umwelt interagieren, aber immer nur in ihrer Logik (Richter bestechen) ▪ Dies macht die Gesellsch. komplex, weil es unzählige vers. Problemlösungen gibt, die man nicht kombinieren kann ▪ Erwartungen an die Systeme sind viel höher, als sie erfüllt werden können: Anspruch an Politik, die Gesellschaft zu führen, dabei können sie nur kollektiv bindende Entscheidungen produzieren ▪ Es kann keine eindeutige Beschreibung der mod. Gesellschaft geben, weil jede Beschreibung der Gesellsch. aus dem jeweiligen System heraus getätigt wird (auch in Soziologie aus System der Wissenschaft) ▪ Eig. ist jede dieser Beschreibungen paradox, weil sie nur auf ihren eigenen Kriterien beruht ▪ Interesse geht im Alltag durch alle Systeme hindurch, kann leicht zw. ihnen wechseln/Logiken zuordnen (z.B. jmd schlägt Prof in Vorlesung → Logik wechselt in Rechtsform) ▪ Jedes System kann nur die ihr eigenen Ereignisse, Aktivitäten, Kommunikationsweisen deuten; gleichgültig demgegenüber bleiben, was in anderen Systemen geschieht ▪ Fehlende Systemintegration (Verbindung untereinander): Hauptproblem der modernen kapitalistischen Gesellschaft

  • es braucht strukturelle Kopplungen (zB. Verfassung die Recht und Politik koppelt) Pierre Bourdieu (Liebling von Nassehi)

  • Akteure in best. Art, Weise in der Gesellschaft zu bezeichnen und damit ihrem Ort zu verordnen
  • Dekonstruieren der eingeübten Praktiken - > Distanzierung von Unmittelbarkeit, bricht den „Zauber“
  • Ernüchtigung von etwas, das sich selbst feiert (zB. elitäre Gesellschaften)

  • Sichtbar-Machen von Unsichtbarem = reflexive Wendung (zB. Entfaltung von Praktiken)
  • Rational-Action Theory: empirische Begründung des eigenen Nutzens durch Handeln
    • Habitus: Leute verhalten sich so, wie es die Theorie erzählt, da es in einem bestimmten Milieu erwartbar ist

  • Habitus voraussetzen, um zu erklären, warum Menschen rational handeln – wir handeln so, wie erfolgsversprechend ist abhängig von unseren objektiven Ressourcen (ua. Kapitale)
  • Blick gelenkt auf Praxis eines Milieus. Im Habitus lassen sich Gemeinsamkeiten der Herkunft erkennen, die vor allem in Gewöhnungen bestehen.
  • Die soziologische Beschreibung der Welt würde sich also nicht so sehr dafür interessieren, was jmd. denkt und sagt, sondern dafür, innerhalb welcher Praktiken wir denken und etw. sagen Bruno Latour
  • Neue SOZ als kritische SOZ für neue Gesellschaft
  • Akteur-Netzwerk sind nicht nur Ursprung jeweiliger selbstständiger Handlung, sondern Akteure selbst nicht nur Ursprung sondern Ziel eines riesigen Aufgebots von Entitäten
    • Handlung kann man nicht Akteur zuordnen, sondern es passiert immer im Zsmhang mit Sit., Pers. Beziehungen, …

  • Erkenntnisgewinnung nur durch Interaktionsanalyse zwischen Akteuren und Netzwerken
  • Akteur = Person aus Umgebung der Bühne = wenn mit anderen agiert
    • Akteur nur, wenn Handlungen Kulturbedeutung haben - > innerhalb geschichtlicher soziologischer Struktur bis jetzt zu stark an menschlichen Akteuren hängt (Problem: keine Unterscheidung zwischen soz. Rolle und Mensch) - > Latour will Kreis der Akteure auf nichtmenschliche Entitäten erweitern o Ich setze mich vor TV, bediene Fernbedienung - > meine Ursachen Fernbedienung öffnet den Kanal - > technische Ursache o (^) Handlungen bestehen auch aus nicht-menschlichen Akteuren o (^) Kritik an Überheblichkeit der Menschen o Kritische Soziologen: haben Gesellschaft entworfen, in der Mensch als einzig selbstständiger Akteue für seine Handlungen verantwortlich ist o Objektivierung: Metapher, um o Gegenstand kann Wirkung hervorbringen, den davor menschliche Akteure hervorgebracht haben (zB. Schafsherde bleibt zusammen wegen Zaun anstatt Schäfer und Hund) - > Wirkung autorisiert/ermöglicht/hervorgebracht von unterschiedlichen Akteur-Netzwerken! - > Gegenstände bekommen Akteurstatus, da sie uns dazu bringen etwas zu tun, was und zugerechnet wird, aber innerhalb dieses Netzwerkes passiert o Verschiedene Akteur-Netzwerke haben unterschiedliche Motive zu Handlungen (zB. Moral, Interessen, …) - > großer Unterschied zwischen Akteuren, denen man etwas zurechnen kann (Männer, Frauen, Kinder, Menschen versch. Herkunft, …; neu: Dingen) o Plug-ins: in Beziehung hineingeschoben - > Ergebnis: machen aus nicht-menschlichen Akteuren Akteure; machen aus Menschen Akteure zB. Messegeräte bestimmen wissenschaftliches Verhalten der Wissenschaftler mit – wem ist es zuzurechnen

  • Akteurs-konstellationen: Symmetrisierungsprogramm: symmetrische Anordnung der Akteure (zB. Themen-Organisation in Zeitung) o <-> Hybrid: Mischung, Kreuzung aus Themen/Ressourcen – es gibt keine Reinformen - > nicht klar zu erkennen – wir tun, als wären es Reinformen o zB. Corona: nicht nur biologisches/medizinisches Problem – auch soziales, weltliches, persönliches, … Thema im Hinblick auf viele weitere Diskussionen/Prozessionen/Fachgebiete o Denkmuster tut als wären Bereiche voneinander getrennt, aber eigentlich stark miteinander vermischt werden o - > Reinheitsfantasien (als seien sie autonom) kommen in der Natur natürlich zusammen vor o Moderne will trennen, aber Feststellung, dass man nicht trennen kann und soziologisch auch nicht trennen sollte

o Nicht-menschliche Akteure sind beteilig an allem, was wir als genuin menschliche Leistung moralischer, individueller Akteure beschreiben. Wem rechnen wir eigentlich Erkenntnis/Wissen zu? Welche Folgen hat das für Konzept der Moral? (zB. Bremsen in 30er Zone nicht nur unsere Leistung/Moral sondern technische Ursache verantwortlich wie zB. Bremsschwelle)

  • Warum sind wir so wie wir sind und was hat das mit den uns zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln (Internet, Bücher, …) zu tun?

  • Modernität (symmetrische Anthropologie): o Denkungsarten des Modernen: Erfahrung der Hybridisierung (= immer mehr Bedeutung gleichzeitig) als Netzstruktur, Kritik (daran, dass Dinge zu trennen sind)
  • 2 Sphären zu trennen

  • Als Moderne trennen wir Naturwelt (Übersetzung/Vermittlung) und Gesellschaft (Reinigung)

  • wenn gleichzeitig: Aufhören modern zu sein (gleichzeitig, wenn Trennung nur zum Verstehen der Hybridisierung) o (^) Wenn man Handlungen zurechnen will, müsste man eigentlich auch Dinge berücksichtigen o Symmetrisches Denken: Alltag verfremden (zB. Definitionen, Erklärungen suchen, die nicht dem wahren Grund entsprechen)

  • einzelne Teile des Netzes sehen ist symmetrisch o (^) Interessant, weil große Probleme nicht einzuteilen in Kategorien o Vermittlung (1) und Reinigung (2): o Unterscheidung Kultur, Natur: ▪ 1. Paradox: (Natur vorgeordnet) Natur ist transzendent (nicht zu ändern) <-> Kultur ist immanent (änderbar) - > deshalb gibt es da Kritik ▪ 2. Paradox: (Gesellschaft vorgeordnet) Natur ist immanent zB. Natur künstlich genetisch veränderbar <-> Gesellschaft transzendent zB. kulturelle Prägung nicht veränderbar ▪ Versuch Verfassung zu beschreiben festgehalten in 4 Garantien:

    1. „Auch wenn wir die Natur konstruieren, ist es, als konstruierten wir sie nicht.“
  • Trotz Konstruktion der Natur so getan, als hätten wir sie nicht geändert

    1. „Auch wenn wir die Gesellschaft nicht konstruieren, ist es, als konstruierten wir sie“
  • tun so, als könnten wir ändern, aber sie ist zu widerständig, um sie ändern zu können

    1. „Natur und Gesellschaft müssen absolut getrennt bleiben; die Arbeit der Reinigung muss absolut getrennt bleiben von der Arbeit der Vermittlung“
  • 1., 2. können nur gelten, wenn 3. Gilt

  • es muss Reinigung geben der Vermischung von Reinigung und Vermittlung

    1. „Niemand ist wirklich modern, wenn er nicht bereit ist, Gott aus dem Spiel der Gesetze der Natur und der Republik zu entfernen. …“
  • Gott wäre Vermittlung zw. Natur, Gesellschaft/Republik/Kultur

  • Gott wird neutralisiert durch Trennung ▪ Nicht-menschliche Wesen werden in der Fabrik der Kollektive rekrutiert (zB. Uhr, Stuhl, …)

  • Wissenschaften produzieren Akteure, die vorwissenschaftlichen Akteuren ähnlicher sind