Docsity
Docsity

Prüfungen vorbereiten
Prüfungen vorbereiten

Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity


Download-Punkte bekommen.
Download-Punkte bekommen.

Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo


Leitfäden und Tipps
Leitfäden und Tipps

Aphasiologie Aphasie Lernzettel Klausur, Mitschriften von Logopädie

Lernzettel für das Fach Aphasiologie und Aphasie in der Logopädie Ausbildung

Art: Mitschriften

2021/2022

Hochgeladen am 20.09.2022

Laura.806
Laura.806 🇩🇪

5

(1)

3 dokumente

1 / 21

Toggle sidebar

Diese Seite wird in der Vorschau nicht angezeigt

Lass dir nichts Wichtiges entgehen!

bg1
Aphasiologie/Aphasie Klausur
1
Grundlagen Symptome LSP
Semantische Paraphasie
Statt des Zielwortes wird ein anderes Wort produziert, das eine semantische
Nähe zum Zielwort erkennen lässt.
Bsp.: Birne statt Apfel
Phonematische Paraphasie
o Statt des Zielwortes wird quasi ein Nicht-Wort produziert.
o Die Auswahl bzw. Reihenfolge der Phoneme ist gestört.
o Das Zielwort kann man jedoch erkennen.
Bsp.: Ersetzung/Substitution: Trankenhaus
Auslassung/Elision: Schester statt Schwester
Hinzufügung/Addition: Schwant statt Schwan
Umstellung/Metathese: Bittermulch statt Buttermilch
Formale Paraphasie
o Statt des Zielwortes wird ein anderes Wort produziert, das eine
äußerliche/formale Nähe zum Zielwort erkennen lässt kein semantischer
Bezug.
o Es handelt sich oft um Minimal-Paare.
o Gehört zu phonematischen Fehlleistungen Ganzwortfehler.
Bsp.: Maus statt Haus / Treppe statt Trecker
Morphologische Paraphasie
o Statt des Zielwortes wird ein morphologisch-verändertes Wort produziert.
o Häufig wird eine morphologisch-komplexe Form durch eine
morphologisch-einfache Form ersetzt.
o Die Wortart bleibt immer erhalten.
Bsp.: lesen statt gelesen / schnell statt schneller / Auto statt Autos
pf3
pf4
pf5
pf8
pf9
pfa
pfd
pfe
pff
pf12
pf13
pf14
pf15

Unvollständige Textvorschau

Nur auf Docsity: Lade Aphasiologie Aphasie Lernzettel Klausur und mehr Mitschriften als PDF für Logopädie herunter!

Grundlagen Symptome LSP

Semantische Paraphasie Statt des Zielwortes wird ein anderes Wort produziert, das eine semantische Nähe zum Zielwort erkennen lässt. Bsp.: Birne statt Apfel Phonematische Paraphasie o Statt des Zielwortes wird quasi ein Nicht-Wort produziert. o Die Auswahl bzw. Reihenfolge der Phoneme ist gestört. o Das Zielwort kann man jedoch erkennen. Bsp.: Ersetzung/Substitution: Trankenhaus Auslassung/Elision: Schester statt Schwester Hinzufügung/Addition: Schwant statt Schwan Umstellung/Metathese: Bittermulch statt Buttermilch Formale Paraphasie o Statt des Zielwortes wird ein anderes Wort produziert, das eine äußerliche/formale Nähe zum Zielwort erkennen lässt – kein semantischer Bezug. o Es handelt sich oft um Minimal-Paare. o Gehört zu phonematischen Fehlleistungen – Ganzwortfehler. Bsp.: Maus statt Haus / Treppe statt Trecker Morphologische Paraphasie o Statt des Zielwortes wird ein morphologisch-verändertes Wort produziert. o Häufig wird eine morphologisch-komplexe Form durch eine morphologisch-einfache Form ersetzt. o Die Wortart bleibt immer erhalten. Bsp.: lesen statt gelesen / schnell statt schneller / Auto statt Autos

Grundlagen Symptome LSP

Neologismen Wenn ein Zielwort so realisiert wird, dass man das Zielwort nicht mehr erkennen kann, dann liegen Neologismen vor. Semantischer Neologismus o 1 Kompositum aus 2 Wörtern, die im Deutschen zusammen nicht existieren. Bsp.: Apfelschule Phonematischer Neologismus o Die Auswahl und Reihenfolge der Phoneme ist so durcheinander, dass das Wort nicht mehr erkennbar ist. Bsp.: Schredsil Perseveration Unbeabsichtigte und unpassende Wiederholung eines zuvor gesagten Wortes oder Satzteiles. Bsp.: Pat. benennt nacheinander einzelne Bilder Bild 1: Tisch (Tisch = richtige Reaktion) Bild 2: Tisch (Apfel) Bild 3: Tisch (Hose) Recurring utterances Sprachautomatismen, die ausschließlich aus einer flüssigen Aneinanderreihung von Silben, Wörtern oder Phrasen besteht. Bsp.: Lobadobado, loba, lobado / Ding ding Conduit d´approche + conduit d´ecart Stufenweises semantisches oder phonematisches Annähern bzw. Abdriften von einem Zielwort als Selbstkorrekturversuch. Bsp. Semantisches Annähern: Maus nein Hase nein Katze … Hund Bsp. Phonematisches Abdriften: Fasche (Flasche) .. Gasche nein .. Grate .. Brate

Grundlagen Semantik

Kollokationen = Verträglichkeitsbeziehungen Verträglich o Der Frosch quakt laut. o Der Frosch hüpft über die Wiese. Nicht-verträglich o Der Frosch brüllt laut. o Der Frosch rennt über die Wiese. Kollokationen – Objekt + Verb Enge Kollokationen, z.B. Blumen gießen, Hände waschen o Nomen + Verb sind sehr eng miteinander verbunden. o Verbabruf sehr gut triggerbar – Zähne … o Syntax: Objekt + Verb; relativ leicht in SVX umwandelbar Weite Kollokationen, z.B. Blumen schneiden, Hände eincremen o Nomen + Verb sind nicht so eng miteinander verbunden. o Verbabruf gut bis mittel triggerbar – Zähne … o o Syntax: Objekt + Verb; relativ leicht in SVX umwandelbar. Kollokationen – Adjektiv + Objekt Enge Kollokationen, z.B. fettarme Milch, sinkendes Schiff o Adjektiv + Nomen sind sehr eng miteinander verbunden. o Nomenabruf sehr gut triggerbar – tickender … o Syntax: in SVX/Kollokation umwandelbar, wenn es ein gutes Verb gibt. Weite Kollokationen, z.B. kalte Milch, verlassenes Schiff o Adjektiv + Nomen sind nicht so eng miteinander verbunden. o Nomenabruf gut bis mittel triggerbar. o Syntax: in SVX/Kollokation umwandelbar, wenn es ein gutes Verb gibt.

Grundlagen Semantik

Semantische Analyse – semantische Merkmale o Jede Wortbedeutung setzt sich aus einer individuellen Kombination semantischer Merkmale zusammen. o Von anderen Bedeutungen muss sie sich durch mindestens 1 Merkmal unterscheiden. o Je mehr gemeinsame Merkmale von 2 Wörtern vorhanden sind, desto größer ist die semantische Nähe. Semantische Merkmale – Verbbedeutungen

Grundlagen Morphologie

Flexion Konjugation o Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus verbi o Regelmäßig: hören, hörte o Unregelmäßig: singen, sang Deklination o Genus, Numerus, Kasus Wortbildung Komposition – mind. 2 lexikalische Morpheme o Apfelbaum o Obstteller o Hose-n-bein (Fugenmorphem) Derivation – 1 lexikalisches Morphem + mind. 1 Derivationsmorphem o Substantivierung: Klug-heit, Er-fahr-ung o Adjektivierung: witz-ig Derivat vor Komposition vor Flexion o Ampel-kreuz-ung-en o Kreuz+ung (Derivation) o Ampel+kreuzung (Komposition) o Ampelkreuzung-en

Grundlagen Syntax

Phrasenstruktugrammatik Nominalphrase o Kopf = Nomen oder Pronomen o Der Frosch springt in den See. o Der grüne Frosch springt in den See. Präpositionalphrase o Kopf = Präposition o Der grüne Frosch springt in den See. Verbalphrase o Kopf = Verb o Der Frosch springt in den See. o Der Frosch schwimmt. Adjektiv/Adverbphrase o Kopf = Adjektiv oder Adverb o Der Frosch springt weit. o Der Frosch springt rückwärts. o Heute springt der Frosch in den See. Valenzgrammatik (Verbvalenz – Wertigkeit) Nullwertig = kein Aktant, aber Pronomen ,,es“ als Subjekt o Verben, die keine Ergänzung verlangen. Bsp.: Es schneit. Einwertig = Subjekt o Verben, die nur eine Ergänzung binden können. Bsp.: Der Mann lacht. Zweiwertig = Subjekt + 1 Objekt o Verben, die insgesamt zwei Ergänzungen binden können. Bsp.: Die Frau hört Radio. Dreiwertig = Subjekt + 2 Objekte o Verben, die insgesamt drei Ergänzungen binden können. Bsp.: Der Mann schenkt der Frau Blumen.

Grundlagen Syndrome

Globale Aphasie o Leitsymptom: Sprachautomatismen (oftmals in Form von recurring utterances) o Es stehen in der Spontansprache kaum bis gar keine Wortformen zur Verfügung. o ggf. große Sprachanstrengung. Für die globale Aphasie ergibt sich eine zweifache Unterteilung:

  1. Globale Aphasien mit ,,recurring utterances“ und einer ,,flüssigen“ Sprachproduktion.
  2. Globale Aphasien mit Sprachautomatismen und nichtflüssiger Sprachproduktion. Broca – Aphasie o Leitsymptom: Agrammatismus ,,telegrammstilartige Redeweise mit Vereinfachung von Satzstrukturen“ o Unflüssige Spontansprache o Sprachanstrengung o Andere häufige Symptome: Wortfindungsstörungen, phonematische Paraphasien o Telegramm – Stil o Reduzierter Satzbau durch ,,Auslassen“ o Keine komplexen Sätze o Auslassen von Funktionswörtern o Keine/wenige Verben (wenn, dann infinite Verben) o Auslassen obligatorischer Satzteile, wie Subjekt o. Objekt Wernicke – Aphasie o Leitsymptom: Paragrammatismus ,,Satzverschränkungen und Satzverdopplungen in flüssiger Redeweise“ o Flüssige, überschießende Spontansprache o Andere häufige Symptome: semantische und/oder phonematische Paraphasien, Neologismen bis hin zum Jargon o Komplexer Satzbau mit falscher Grammatik o Falsche Funktionswörter und Flexionsendungen o Überflüssige Satzkonstituenten

Grundlagen Syndrome

Amnestische Aphasie ,,Von einer Restaphasie kann gesprochen werden, wenn sprachliche Fehler oder Unsicherheiten so gering sind, dass sie dem Laien nicht auffallen.“ o Leitsymptom: Wortfindungsprobleme o In allen Modalitäten leicht/minimal betroffen. o Symptome nehmen meist nachmittags/abends zu – Ressourcen für die Sprache verbraucht. o Fehler nehmen zu

Unter Ablenkung Sich unterhalten, wenn mehrere Personen dabei sind Sich in lauter Umgebung unterhalten Über etwas sprechen, das einen aufregt

Diagnostik AAT

Therapie Modak

Modak = Modalitätenaktivierung Modak – Material Grundprogramm Pro Therapiesitzung gibt es ein 4er-Set mit Situationsbildern. Jede Stunde wird ein neues Set geübt. Jedes Set sollte folgende Kriterien erfüllen: o Die vier Subjekte sollten unterschiedliche Hauptvokale sowie unterschiedliche Anlaute haben o Die Verben sollten keine ähnlichen/gleichen Bedeutungen haben Modak – Therapieprinzipien Intensität o So oft wie möglich, als Intensivtherapie möglich Wiederholungen o Wiederholungen sind nur in Therapie möglich Hausaufgaben o Nur, wenn Angehörige verstehen, dass es nicht um korrektes Benennen geht und sie den Partner nicht unter Druck setzen

Therapie PACE

PACE – Ziele o Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit o Ausschöpfung aller Kommunikationsmittel, wenn 1 Wort nicht zur Verfügung steht o Finden von 1 oder 2 Strategien, die dem Patienten am besten in der Kommunikation helfen o Ggf. uneffektive Strategie abbauen und durch effektive ersetzen PACE – Strategien (Was, wenn mir ein Wort nicht einfällt?) o Ähnliches Wort sagen o Typische Bewegung machen o Typisches Geräusch machen o Auf etwas im Raum zeigen o Aufschreiben o Aufmalen PACE – Prinzipien AphasikerIn und TherapeutIn: o Wechseln sich als Sender und Empfänger von Mitteilungen ab o Tauschen neue Informationen aus, d.h. der Therapeut darf das Material nicht kennen o Wählen die Mitteilungsmodalität frei aus o Der Therapeut gibt Rückmeldung bzgl. Der kommunikativen Adäquatheit der Mitteilung

Therapieplanung

Mittel - ,,Das Mädchen ruft/schreit/schwitzt/schaut/…“ Mittel - ,,Die Frau liest ein Buch (Hängematte, Strand, Meer)“ Schwer - ,,Der Mann … ?“ Schwer - ,,Der Mann pustet die Kerzen aus.“

Verben – leicht Aspekt Linguistik Vollverb Inhaltswort HF Lexikon laufen, essen, schlafen 1 - oder 2-wertig Syntax duschen - trinken Präsens Morphologie - Flexion enge Kollokation Semantik Blumen gießen Verben – mittel Aspekt Linguistik Vollverb Inhaltswort Hilfs-/Modalverb Funktionswort sein, wollen,… Partikelverb Morphologie aufmachen Eher NF Lexikon rühren, binden 2 - wertig Syntax Perfekt Morphologie - Flexion weite Kollokation Semantik Blumen düngen Verben – schwer Aspekt Linguistik Vollverb Inhaltswort Hilfs-/Modalverb Funktionswort Partikel-/Reflexivverb Morphologie nachdenken, sich waschen NF oder Fremdwörter Lexikon schnibbeln, diskutieren 2 - oder 3-wertig (HF) Syntax graben - schenken Präsens Morphologie - Flexion weite Kollokation Semantik Blumen umtopfen

Therapiedurchführung

Semantische vs. Lexikalische Hilfen LSP semantisch lexikalisch Semantisches Umschreiben Anlaut(e) bzw. 1. Buchstabe(n) Ergänzungen Artikel

  • Satzergänzung „Der Mann isst einen knackigen …“ Buchstabenstriche
  • Kollokation „Blumen …“ Silbenanzahl vorgeben
  • Gegensätze „nicht dunkel sondern …“ Buchstabenkästchen
  • Gegensätze mit Co-Hyponymen „nicht der Apfel sondern die …“ Informationen über die Wortform (z. B. kurzes oder langes Wort)
  • Adjektiv „der knackige …“ Direkte vs. Indirekte Hilfen LSP direkt direkt/indirekt indirekt Semantisches Umschreiben Semantisches Umschreiben (je nachdem, wie viele Informationen man vorgibt) Informationen über die Wortform (z. B. kurzes oder langes Wort) Ergänzungen Artikel (triggert manchmal Artikel
  • Satzergänzung „Der Mann isst einen knackigen …“ Nomen Ergänzungen (je nachdem, wie viele Informationen man vorgibt) Buchstabenstriche
  • Satzergänzung „Der Mann isst einen …)
  • Kollokation „Blumen …“ Verben Silbenanzahl vorgeben
  • Gegensätze „nicht dunkel sondern …“ Adjektive Buchstabenkästchen
  • Gegensätze mit Co- Hyponymen „nicht der Apfel sondern die …“ Nomen
  • Adjektiv „der knackige …“ Nomen Anlaut(e) bzw. 1. Buchstabe(n) Direkte vs. Indirekte Hilfen SSP direkt indirekt 2, 3,… Grapheme zur Auswahl Anagramm (Laute bzw. Silben) (1.) Buchstaben vorgeben Buchstabenstriche Lückenwörter Buchstabenkästchen Nach bestimmten Graphemen fragen (Wissen Sie, mit welchem Buchstaben das Wort beginnt?) Wenn der Patient einen Fehler gemacht, bieten sich folgende Hilfen an: ✓ Tipp geben, dass es einen Fehler gibt ✓ Tipp geben, wo der Fehler ist ✓ Tipp geben, um welchen Fehler es sich handelt (z. B. „hier fehlt ein Buchstabe“)