Nur auf Docsity: Lade Arbeitsblatt: Blutgruppen, Blutspende und Transfusion und mehr Übungen als PDF für Biologie herunter! Fachdidaktik Biologie Leistungsnachweis Nr.3 Susanne Lagger Unterrichtseinstieg: Blutgruppen und Bluttransfusion Zielstufe: Gymnasium Schwerpunktfach Biologie/Chemie Stufe Sekunda (Kanton Bern), Schwerpunktfach 10. Klasse (Kanton Wallis) Vorkenntnisse: Die Schillerinnen und Schiler (im Folgenden SuS genannt) kennen die Bestand- teile vom Blut und deren Funktionen. Zeitbedarf: 5 min Leitidee: Zu Beginn gibt die Lehrperson das Thema bekannt, nennt ihre Blutgruppe und zeigt ihren Blutspendeausweis (originaler Gegenstand). Dann sollen sich die SuS melden, denen ihre Blutgruppe bekannt ist. In einem kurzen Lehrerreferat wird mit Hilfe eines Blutgruppenmodells auf dem Hellraumprojektors das ABO-Blutgruppensystem erlautert. Im Verlauf der Lektion lernen die SuS die Wichtigkeit der Kenntnis der Blutgruppen kennen. Einerseits am Beispiel der Bluttransfusion andererseits am Beispiel einer Rhesus negativen Mutter und einem Rhesus positiven Kind. Als Abschluss der Lektion soll die Einstiegfrage nochmals aufgenommen werden, indem gefragt wird: Wer von euch wird sich zu Hause informieren welche Blutgruppe er/sie hat? (von denjenigen, welchen die Blutgruppe nicht bekannt war). Dies soll die Relevanz des Themas unterstreichen. Didaktische Begriindung Die Einstiegsfrage ,,Wer kennt seine Blutgruppe?“ dient als Leitfaden fiir die gesamte Lektion, denn die SuS sollen im Verlauf der Lektion selber merken wieso es wichtig ist seine Blutgruppe zu kennen. Mit der Einstiegsfrage wird zudem direkt ersichtlich wie prasent das Thema ,,Blutgruppe“ in der Klasse ist, zudem ist mit dieser Frage die Schiilerrelevant per se gegeben: Jeder/e hat eine bestimmte Blutgruppe. Der Blutspendeausweis der Lehrperson als originaler Gegenstand soll das Interesse der SuS zusatzlich wecken. Der lehrerzentrierte Informationsinput mit Hilfe des Blutgruppenmodells auf dem Hellraumprojektor, bildet das Basiswissen der Lektion. Dieses Wissen wird im Verlaufe der Stunde mit Aufgaben vertieft. Der Gebrauch des Modells auf dem Hellraumprojektor dient dem besseren Verstandnis und férdert das Vorstellungsvermégen. Da sich die SuS auf das Modell auf dem Hellraumprojektor konzentrieren sollen, wird ihnen das Gesagte in Form von einem kleinen Skript ausgeteilt. Sie miissen somit nicht selber Notizen anfertigen. Februar 13 Fachdidaktik Biologie Leistungsnachweis Nr.3 Susanne Lagger Lernziele PWN ER Die SuS erkennen die Wichtigkeit der Kenntnis der Blutgruppen. Die SuS kénnen die vier Blutgruppen (A, B, AB, 0) unterscheiden (Antigene und Antikérper) Die SuS kénnen aufgrund der Agglutinationstest Blutgruppen theoretisch bestimmen. Die SuS kennen die Rhesusblutgruppen und deren Bedeutung bei einer Schwangerschaft. Die SuS wissen was mit gespendetem Blut geschieht. Strukturierung der Lektion (F=Frontal, P=Plenum, LG=Lehr-Gesprach, PA=Partnerarbeit, GA=Gruppenarbeit, EA=Einzelarbeit, HP=Hellraumprojektor, WT=Wandtafel) Zeit Inhalt Methode Sozial- | Didaktischer Kommentar Medien, Material Was? Wie? form Warum? Womit? Wie? Vv Einstieg LP nennt seine Blutgruppe und zeigt P Die SuS wissen welches Thema behandelt _| Blutspendeausweis Thema bekannt geben | Blutspendeausweis. wird. Blutgruppen der Frage: ,,Wer kennt seine Blutgruppe?” Es wird ersichtlich ob den SuS ihre Klasse Blutgruppe bekannt ist oder nicht. Im Verlaufe der Stunde sollen die SuS merken wie wichtig es ist seine Blutgruppe zu kennen. y ABO-Blutgruppen Erlautern vom Prinzip der Antigene auf den F Informationsinput fiir die SuS. PPP Erythrozyten und den Antikérper im Serum mit Die Erliuterung des Prinzip der Antigene HP Hilfe des Blutgruppenmodells. Veranschaulichung cps . ° . auf dem HP. und Antikérper wird vereinfacht und mit Hilfe des HP veranschaulicht: Dient dem besseren Verstandnis. 7 ABO-Blutgruppen Die SuS ldsen ein Arbeitsblatt. EA Vertiefung und Verarbeitung des Arbeitsblatt 1: (Wer fertig ist liest im Skript $.1) Lehrerreferates Blutgruppen 3 Eigenstandige Ergebnissicherung: Kontrolle ab PPP | EA Die SuS sind selber verantwortlich fiir die | PPP Ergebnissicherung. Die LP seht fiir Fragen zur Verfiigung. Februar 13 Biologie Skript Februar 2013 Neben den besprochenen ABO und Rhesus Blutgruppen wurden in den letzten Jahrzenten noch eine Reihe weiterer Blutgruppensysteme entdeckt, die zum Teil selten vorkommen, aber gelegentlich auch zu Transfusionszwischenfallen filhren konnen. Blutspende und Transfusion Mit dem Fortschritt der Medizin, der auch zu vermehrter Operationstatigkeit und besserer Versorgungsméglichkeit von Unfallopfern gefiihrt hat, ist der Bedarf an Spenderblut stetig gestiegen. Blutspenden bedeuten fiir den Spender ein vernachlassigbar geringes Risiko. Die Entnahme von ca. 500 ml Blut wird von einem gesunden erwachsenen Spender ohne weiteres vertragen. Spender | kN Zentrifupieren uw 6 0 s hrombozyten rythrozyten Abb.1: Der Weg des Blutes vom Spender zum Empfanger (Quelle: www.drk-blutspende.de/bildung) Wahrend friher die Transfusion von Vollblut (gesamtes Blut, so wie es vom Spender gewonnen wurde) iiblich war, wird heute der getrennte Ersatz von einzelnen Blutkomponenten (Erythrozyten, Thrombozyten, Plasma) bevorzugt. Dazu werden durch Zentrifugieren des ungerinnbar gemachten Blutes das Plasma von den Blutzellen getrennt und dann aus der obersten Schicht der Blutzellen, die dort konzentrierten Leukozyten und Thrombozyten gewonnen. Bei akuten aber massigen Blutungen (Verletzung, Operation, Blutung aus einem Magengeschwir) reicht hadufig ein Flissigkeitsersatz durch Infusion von Elektrolytlésungen. Bei einem akuten Blutverlust von mehr als einem Drittel des gesamten Blutvolumens (Blutvolumen bei einem 70 kg schweren Menschen ca. 5l) ist eine Transfusion unvermeidbar. Bei langsamer Entwicklung einer Blutarmut (chronische Anamie) verfiigt der Organismus liber eine grosse Anpassungsfahigkeit. Hier wird eine Bluttransfusion erst bei Verminderung der Erythrozytenzahl oder des Hamoglobins um mehr als die Halfte der Norm nétig. Ausser Erythrozyten und Blutplasma kénnen im Bedarfsfall auch Thrombozyten durch Transfusion ersetzt werden. Bei den Thrombozyten sind allerdings die Sicherheitsreserven unseres Organismus besonders hoch. Erst ein Abfall der Throbozytenzahl auf etwa 10 % bedeutet eine akute oder verstarkte Blutungsgefahr. Risiken von Bluttransfusionen Risiken durch immunologische Unvertraglichkeit konnten durch die Erforschung der Blutgruppensysteme und deren routinemassiger Austestung weitgehend vermieden werden. Ein anderes Transfusionsrisiko stellt die Ubertragung von unerkannten Infektionen des Spenders dar. Insbesondere Virusinfektionen wie die Hepatitis B und Hepatitis C, die beim Blutspender nicht selten unerkannt verlaufen und auch Hl-Viren (AIDS) werden durch Blut Ubertragen. Heute ist die Ubertragungsgefahr dieser Viren durch Blutprodukte extrem gering. Es werden Testsysteme eingesetzt, durch die Virustrager mit grosser Sicherheit erkannt werden. Bei voraussehbaren Operationen, die noch aufschiebbar sind, sollten allerdings bei sonst gesunden Patienten Eigenblutspenden abgenommen werden. Es kann dabei in kurzen Abstanden bis zu 1 Liter Blut gewonnen werden, das ihm dann einige Wochen spater, wahrend der Operation, ohne die mit einer Fremdblutspende verbundenen Gefahren infundiert werden kann. Quellen: Bayrhuber H. und Kull U. (Hrs) (1998): Linder Biologie. Schroedel Verlag GmbH, Hannover. Schmidt G. und Schwestermann C. (2004): Blut — ein fliissiges Organ. Schilerskript Biologie Arbeitsblatt Februar 2013 Arbeitsblatt 1: Blutgruppen 1. Ermittlung der Blutgruppe im ABO-System. Auf ein Glas werden drei Testseren (Antikorperlésungen Anti-A, Anti-B und Anti-AB) aufgebracht. In jedes Testserum wird eine Probe des zu testenden Blutes gegeben. Folgende Tabelle zeigt das resultierende Agglutinationsverhalten (Verklumpungsmuster) der Erythrozyten. Auftrag: a. Bestimme die Blutgruppen. b. Zeichne die Erythrozytenoberflachen. Testserum mit Agglutinin J Diagnose J Exjthrozytenobertiche| Anti-A. Anti-B Anti-A+Anti-B — Blutgruppe S a 8 E % & ; s 8 q S g N normale Erythrozytensuspension agglutinierte Erythrozyten Abb.2: Ermittlung der Blutgruppe im ABO-System. 2. Friiher war man der Ansicht, dass ein Spender der Blutgruppe 0 allen Personen Blut spenden kann, sofern der Rhesusfaktor tibereinstimmt. Wenn gréssere Mengen Blut der Gruppe 0 an Personen mit A, B oder AB tibertragen werden, so sind doch Agglutinationen zu beobachten. Erklare warum wider Erwarten hier Agglutinationen auftreten. Werden die Erythrozyten des Spenders oder des Empfangers agglutiniert? 3. Schemabilder iibertreiben die relative Grdsse von Molekiilen. Zeichne eine rote Blutzelle des Menschen im richtigen Gréssenverhiltnis (800:1) zu einem Antikérper (ca. 10nm) Biologie Arbeitsblatt Februar 2013 Arbeitsblatt 2: Blutspende und Transfusion 1. Welcher Empfanger kann von welchem Spender Blut erhalten? Fille die Tabelle mit Ja / Nein aus. Empfanger A B AB 0 0 oO AB st < & B a A 2. Auch Granulozyten kénnen bei kritischer Unterschreitung von Grenzwerten (z.B. bei Patienten mit akuter Leukamie) transfundiert werden. Allerdings ist die Gewinnung von ausreichenden Granulozytenmengen schwierig, weshalb? 3. Bei der Ubertragung (Transfusion) von nicht gruppengleichem Blut kénnen schwere Transfusionszwischenfalle auftreten. Wann ist die Reaktion starker: ... wenn das Plasma des Empfangers Antikérper gegen die Erythrozyten des Spenders enthalt oder ... wenn das Blut des Spenders Antikérper gegen den Empfanger enthalt? Begriinde wieso.