Nur auf Docsity: Lade Arbeitsblatt mit Lösungen: Zitieren und mehr Übungen als PDF für Literatur herunter! FACHARBEITSTAG 2013: ZITIEREN Arbeitsblatt 1 Kennzeichnungspflicht bei gedanklichen Ubernahmen Es lassen sich zwei unterschiedliche Arten des Zitierens unterscheiden: 1. die wortwértliche Ubernahme von Textstellen (Zitat im engeren Sinne) und 2. die sinngemaBe Ubernahme von Textstellen (Zitat im weiteren Sinne). Fur beide Falle ist es auRerordentlich wichtig, dass Sie sie in Ihrem Text kenntlich machen, ansonsten machen Sie sich des Betrugs schuldig und missen damit rechnen, dass lhre Note herabgesetzt oder sogar Ihre ganze Arbeit nicht anerkannt wird. Diese beiden Arten des Zitierens sind wesentliche Bestandteile des wissenschaftlichen Arbeitens. Das heift: Es ist Uberhaupt nicht ehrenrtihrig, andere Arbeiten zu zitieren, ehrenrihrig ist es allerdings, dies nicht kenntlich Zu machen und sich mit anderer Leute Federn schmiicken zu wollen. Die genaue Angabe der Zitatstellen hat aber auch noch einen anderen Grund: die Nachpriifbarkeit der von Ihnen angestellten Uberlegungen. Die weibliche Hysterieforschung Dass diese Theorien Uberholt waren, war allerdings auch nur insofern anerkannt, als dass klar war, dass die Gebarmutter weder im Kérper herumwandert noch Dampfe ausst6Rt. Dass die Geschlechtlichkeit der Frau aber sehr wohl eine Rolle bei der Erklarung der Hysterie spielte, war ebenso gewiss. Mobius weist in seiner Schrift Uber den physiologischen Schwachsinn des Weibes von 1900 explizit darauf hin, dass die Frau dem Mann nicht nur kérperlich, sondern auch geistig unterlegen ist (Mébius 1900:6;17). Liest man sich Mébius’ Schrift durch oder die etwas frilhere Schrift von Max Runge, Professor fur Gynakologie, Das Weib in seiner Geschlechtsindividualitat (1897), so erscheint es wahrscheinlicher, dass der fiktive Vortrag von Mobius vielleicht gar nicht so fiktiv ist. Der eine behauptet nicht nur den angeborenen Schwachsinn der Frau, sondern geht sogar so weit zu sagen, dass er notwendig ist, denn wenn ,[...] wir ein Weib [wollen], das ganz seinen Mutterberuf erfullt, so kann es nicht ein mannliches Gehirn haben‘ (Mébius 1900:15). Der andere bringt, seiner Meinung nach, zwingende Beweise dafir, »dass [es] der Beruf des Weibes [...] ist, Gattin und Mutter zu sein“ (Runge 1896:18). Teil ihrer ,Berufsarbeit ist die Menstruation, die Schwangerschaft, die Geburt und das Saugen der Kinder (Runge 1896:7). Zur ,Berufsarbeit“ des Mannes gehéren ,[die] Vertheidigung des Herdes, des Erwerbs, [die] wissenschaftliche Arbeit“ (Runge 1896:20). ‘Auszug aus: Die weibliche Hysterieforschung Arbeitsblatt fur den Facharbeitstag Markieren Sie im Text 1) die vorkommenden Zitate, 2) sinngema&Be Ubernahmen und 3) die Textpassagen, die dem Autor des Textes Zugesprochen werden kénnen. Far die Lésung siehe Lésungsblatt zu Arbeitsblatt 1. FACHARBEITSTAG 2013: ZITIEREN 2 Arbeitsblatt 2. Regeln des Zitierens A. Zitate konnen unterschiedlichen Umfang haben. Sie konnen aus einem Wort, mehreren Wortern, ganzen Satzen oder auch Abschnitten bestehen. In allen Fallen ist es wichtig, dass der Text wortwortlich Ubernommen werden muss und nicht verandert werden darf. Diese wortwértliche Ubernahme beinhaltet auch die vorgefundene Rechtschreibung, Zeichensetzung und Textformatierung. Ausnahmen sind nur in genau vorgeschriebenen Fallen vorgesehen (siehe Punkt E, F und H). B. Die Kennzeichnung von Zitaten erfolgt durch Anfiihrungszeichen am Anfang und Ende eines jeden Zitats, sodass der Unterschied zwischen eigenem Text und zitiertem fremden Text eindeutig zu erkennen ist. C. Wird in dem Text, den man zitieren will, selbst auch ein Zitat verwendet, so wird dieses durch einfache Anfuhrungsstriche deutlich gemacht, z.B: Fix stellt Feilke zitierend fest, dass ,Textmusterwissen wie anderes sprachliches Wissen auch Teil eines ,durch eine bestimmte Kommunikationsgemeinschaft hervorgebrachten Sprachwissens’ [ist], Teil einer von der Gemeinschaft geschaffenen und gepragten Kompetenz* (Fix 1998:16-17). D. Es ist méglich, innerhalb eines Zitates einzelne Worter oder Satze wegzulassen. Diese Aussparungen sind allerdings durch drei Punkte in eckigen Klammern [...] kenntlich zu machen und dirfen den urspriinglichen Text nicht sinngemai entstellen. E. Die Ubernahme von Zitaten in den eigenen Text, macht es womdglich notwendig, das Zitat grammatisch anzupassen. Es ist z.B. notwendig, eine Kasusendung oder die Grof&- oder Kleinschreibung zu Beispieltexte 1. Bevor Meyers Enzyklopadisches Lexikon ebenfalls eine sprachwissenschaftliche Erklarung fur das Wort Text gibt, enthalt es noch den folgenden Eintrag: [Mit Text ist] der eigentl. Wortlaut einer Schrift im Gegensatz zu den Anmerkungen (Glossen, Marginalien, Kommentaren) [gemeint]; der genaue Wortlaut oder der Wortlaut im Unterschied z.B. zur Illustration (eines Buches), zur Melodie (eines Liedes); auch Schriftwerk Uberhaupt. (1978:367) 2. Texte liegen fur Posner dann vor, wenn etwas 1. ein Artefakt ist, dh. es Ergebnis absichtlichen Verhaltens ist; 2. ein Instrument ist, dh. ihm in einer Kultur per Konvention (mindestens) eine Funktion zugewiesen wird, und 3. es kodiert ist, d.h. es eine Kultur gibt, ,in der ein Kode gilt, der inm ein oder mehrere Signifikate zuordnet* (Posner 1991:46). Arbeitsblatt fur den Facharbeitstag andern oder ein Zitat zu erganzen, damit es grammatisch korrekt ist (siehe den Beispielsatz in Punkt C). Diese Veranderungen sind durch eckige Klammern um die veranderten bzw. hinzugefiigten Buchstaben oder Worter kenntlich zu machen. F. Beginnt ein Zitat mit einem Pronomen, dessen Bezug im laufenden Text unklar ist, dann schreibt man in eckigen Klammern einen Zusatz, der den Bezug erklart, und weist darauf hin, dass es sich um eine Anmerkung des Verfassers bzw. der Verfasserin handelt, z.B.: X verweist darauf, dass ,sie [die Bienenkénigin, Anm. d. Verf.] ohne grofe Anstrengungen ...“. G. Hervorhebungen in einem Zitat, 2.B. durch Kursivschrift oder Fettdruck, sind genauso Zu Ubernehmen. H. Es besteht die Méglichkeit, in einem Zitat abweichend vom Originaltext Hervorhebungen vorzunehmen, z.B. durch Kursivschrift oder Fettdruck. Allerdings miissen diese Veranderungen am Originaltext durch den Zusatz »Hervorh. d. d. Verf." (fir: Hervorhebung durch den/die Verfasser/-in) kenntlich gemacht werden. |. Zitate, die langer als drei Zeilen sind, bilden einen eigenen Abschnitt, werden einzeilig gesetzt, in Schriftgro&e 10 Punkt geschrieben und um 1 cm eingeriickt. J. Am Ende eines Zitats ist in einer Klammer die Quelle anzugeben. Das gilt sowohl fur wortwértliche Zitate als auch fur sinngema@e Ubemahmen. Fir die Quellenangabe wahlt man am besten die Kurzform, 2.B.:_ Autor (Nachname), Erscheinungsjahr seines Werkes und Seite — (Meyer 2010:7). Die vollstandigen Literaturangaben werden dann am Ende der Arbeit in einem Literaturverzeichnis gemacht (siehe Station Bibliographie). 3. ,Intertextualitat ist, ganz allgemein, fur die Entwicklung von TEXTSORTEN als Klasse von Texten mit typischen Mustern von Eigenschaften verantwortlich* (Hervorh. im Original) (Beaugrande/Dressler 1981:13). Eine Textsorte liegt dann vor, wenn es eine ,Klasse von Texten [gibt], bei denen man bestimmte Eigenschaften flr bestimmte Zwecke erwartet“ (Beaugrande/Dressler 1981:188). 4. Nach § 90 a StGB wird bestraft, wer ,[...] die Farben, die Flagge, das Wappen oder die Hymne der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Lander verunglimpft* (Strafgesetzbuch 1999:623). Ordnen Sie den Texten an den passenden Stellen die Buchstaben A bis J zu. Mehrfachnennungen sind méglich. Far die Lésung siehe Lésungsblatt zu Arbeitsblatt 2. FACHARBEITSTAG 2013: ZITIEREN Arbeitsblatt 4 Konjunktiv und indirekte Rede Der Konjunktiv | wird in der Regel in der indirekten Rede verwendet. Wenn man die Konjunktivform aber nicht von der Indikativform unterscheiden kann, wird der Konjunktiv II verwendet. Einleitungssatz Der Autor bzw. die Autorin stellt fest (stellte fest — hat festgestellt usw.) Bildung der Konjunktivformen vorzeitig gleichzeitig nachzeitig abhangiger Satz sie habe sich erholt Konjunktiv | (Singular) sie hatten sich erholt Konjunktiv Il (Plural) er sei dagegen Konjunktiv | (Singular) sie seien dagegen Konjunktiv Il (Plural) er werde ankommen Konjunktiv | (Singular) sie warden ankommen Konjunktiv Il (Plural) Tempus Indikativ Konjunktiv I* Bildung: Ableitung vom Infinitivstamm + Konjunktiv - e- + Personalendung) Konjunktiv Il* Bildung: — regelmaBige Verben: Ableitung vom Prateritum Indikativ + Prateritum ff + Konjunktiv -e- + Personalendung — unregelmaBige Verben mit einem Umlaut: a, o, uzua, 6,u Prasens ich glaube/ich luge du glaubst/du lugst sie glaubt/sie ligt wir glaubenMwir Iigen ihr glaubt/ihr ligt sie glauben/sie lugen ich glaube/ich luge du glaubest/du ligest sie glaube/sie luge wir glaubenMwir ltigen ihr glaubet/ihr liget sie glauben/sie lugen ich glaubte/ich loge du glaubtest/du logest sie glaubte/sie loge wir glaubten/wir logen ihr glaubtet/ihr loget sie glaubten/sie lo6gen Vergangenheitsformen sie log Achtung: Im Préateritum, | sie hat gelogen Perfekt und Plusquamperfekt im Indikativ gibt es nur eine Form des Konjunktivs sie hatte gelogen es misslang esist misslungen es war misslungen sie habe gelogen es sei misslungen sie hatte gelogen es ware misslungen Futur sie wird glauben sie werde glauben sie wurde glauben * Die erste Verbform gehért zu einem regelmaBigen (schwachen) Verb, die zweite zu einem unregeimaBigen (starken) Verb. Arbeitsblatt fur den Facharbeitstag FACHARBEITSTAG 2013: ZITIEREN 6 Arbeitsblatt 5 Ubung zu Konjunktiv und indirekter Rede I Setzen Sie in der folgenden Ubung die passende Form des Verbes ein, die in Klammern im Text angegeben ist. Wenn Sie unsicher sind, arbeiten Sie mit dem Arbeitsblatt 4. Fir die Lésung siehe Lésungsblatt zu Arbeitsblatt 5. Arbeitsblatt fur den Facharbeitstag Die Autorin stellt fest, dass Posner in seinem Aufsatz ein Modell <entwickelt> , mit dem er <versucht> , das komplexe Phénomen Kultur zu erfassen. Er <verweist> darauf, dass Kultur in der Regel unter einem der drei folgenden Gesichtspunkte <betrachtet wird> : 1. Kultur als Gesellschaft: Darunter <versteht> er die soziale Seite der Kultur mit ihren Institutionen und Ritualen. 2. Kultur als Zivilisation: Damit <ist> die materiale Seite der Kultur mit ihren Artefakten und dem Wissen um die Herstellung der Artefakte gemeint. 3. Kultur als Mentalitat: Hiermit <sind> die in einer Kultur entwickelten Ideen und Werte, ihre Konventionen und ihre Verwendung gemeint. FACHARBEITSTAG 2013: ZITIEREN 7 Arbeitsblatt 6 Ubung zu Konjunktiv und indirekter Rede II In dieser Ubung sollen alle Satze in die indirekte Rede umgewandelt werden. Sie mtissen entscheiden, welche Verben daftir in den Konjunktiv zu setzen sind und welche nicht. Streichen Sie diejenigen Teile der Verbformen durch, die ersetzt werden miissen, und setzen Sie dann die entsprechende Konjunktivform ein. Fur die Lésung siehe Lésungsblatt zu Arbeitsblatt 6. Text 1 Dieses Textmusterwissen ist gepragt durch das Phanomen Kultur und dementsprechend ist Kulturalitat nach Fix Bestandteil jedes Textes, wohingegen andere Kriterien, z.B. Kohasion, auf Texte nicht zutreffen kénnen bzw. erfillt sein mussen . Kulturalitét als Kriterium von Texten ist also Grundlage fur alle Texte und damit das erste Prinzip von Texten, dem sich alle anderen unterordnen zu haben - Materialitat als Textualitatskriterium befindet sich folglich auf einer niedrigeren Ebene. Mit Materialitat sind ___—s so. untterschiedliche Dinge gemeint Wie die Schrift eines Textes, seine Typographie, bei gesprochenen Texten die Lautstarke und Tonlage usw. Die Informationen, die im Materialitatskriterium enthalten sind , sind ____ alle nicht-sprachlicher Art. Sie sind teilweise Bestandteil = sprachlicher Kommunikation, wie z.B. Schrift und Lautstarke, aber letztlich handelt es sich um nicht- sprachliche Zeichen. Arbeitsblatt fur den Facharbeitstag Text 2 Geld ist das, was Geldfunktion erfilllt . Die Geldfunktion lasst sich dreiteillen: 1. Geld ist ein Tausch- und Zahlungsmedium; 2. Geld dient als Recheneinheit und 3. Geld ist ein Wertaufbewahrungsmittel. Behalt man diese drei Merkmale im Auge, so wird einem recht schnell deutlich, warum es zu der Erfindung des Geldes gekommen ist ____ und welche Vorteile das heutige Geld gegentiber friheren Geldformen hat : Die ersten Gesellschaften sind Tauschgesellschaften gewesen , dh. man tauschte Waren miteinander. Mit der Zeit haben sich bestimmte Gegenstande durchgesetzt , die als allgemeine Tauschmittel fungiert haben ____.. In der Regel hat __ es sich dabei um Gegenstaénde gehandelt , denen innerhalb eines Kulturkreises ein Wert zugemessen wurde FACHARBEITSTAG 2013: ZITIEREN 10 9. FuBnoten und Anmerkungen Zitate (ob Wort, Satz oder Abschnitt) mUssen belegt werden - am Ende jeden Zitats ist auszuweisen, aus welcher Quelle es stammt. Bei sinngemaRen (nicht wortlichen) Zitaten wird die Abkiirzung vgl. vorangestellt. Grundsatzlich gibt es zwei Methoden, diese Beleg anzubringen. 1. Im Anschluss an das Zitat werden Autor, Erscheinungsdatum und Seitenzahl angegeben (siehe Lésungsblatt zu Arbeitsblatt 8) Bsp.. (Meyer 1997: 345 oder Miller & al. 2008: 67). Ausfihrlich werden diese Titel im Literaturverzeichnis angegeben. 2. Im Anschluss an das Zitat wird eine FuRnote eingefligt. In der Funote wird der Titel komplett angegeben (wie im Literaturverzeichnis) unter Hinzufugung der Seitenzahl. Bei erneutem Zitat aus derselben Quelle wird die FuRnote verkurzt (z.B. Schmitz a.a.O. S. 56. Bei mehrmaligem aufeinanderfolgendem Zitat aus derselben Quelle kann noch weiter verkurzt werden (ibid. S. 56 oder ebd. S. 56) Kopie aus Grundlagen und Methoden des Ubens S. 11 Abs. 2-3 links Arbeitsblatt flr den Facharbeitstag FACHARBEITSTAG 2013 ~=—ZITIEREN 10 Arbeitsblatt 9. FuRnoten und Anmerkungen Zitate (ob Wort, Satz oder Abschnitt) miissen belegt werden - am Ende jeden Zitats ist auszuweisen, aus welcher Quelle es stammt. Bei sinngemafen (nicht wértlichen) Zitaten wird die Abkiirzung vgl. vorangestellt. Grundsatzlich gibt es zwei Methoden, diese Belege anzubringen. 1. Im Anschluss an das Zitat werden Autor, - Erscheinungsdatum und Seitenzahl angegeben (siehe Losungsblatt zu Arbeitsblatt 8) Bsp.. (Meyer 1997: 345 oder Miller & al. 2008: 67). Ausfiihrlich werden diese Titel im Literaturverzeichnis angegeben. 2. Im Anschluss an das Zitat wird eine Funote eingefiigt. In der FuRnote wird der Titel komplett angegeben (wie im Literaturverzeichnis) unter Hinzuftigung der Seitenzahl. Bei erneutem Zitat aus derselben Quelle wird die FuRnote verkiirzt (z.B. Schmitz a.a.O. S. 56. Bei mehrmaligem aufeinanderfolgendem Zitat aus derselben Quelle kann noch weiter verkiirzt werden (ibid. S. 56 oder ebd. S. 56) LOSUNGSBLATTER Losungsblatt zu Arbeitsblatt 1 Kennzeichnungspflicht bei gedanklichen Ubernahmen Kennzeichnungen im unten stehenden Text Text des Verfassers bzw. der | normal Verfasserin: sinngemae Ubernahme: unterstrichen Zitat: kursiv Dass diese Theorien Uberholt waren, war allerdings auch nur insofern anerkannt, als dass klar war, dass die Gebarmutter weder im Kérper herumwandert noch Dampfe ausst6Rt. Dass die Geschlechtlichkeit der Frau aber sehr wohl eine Rolle bei der Erklarung der Hysterie spielte, war ebenso gewiss. Mébius weist in seiner Schrift Uber den physiologischen_Schwachsinn_ des Weibes* von 1900 explizit darauf_hin, dass die Frau dem Mann_nicht_nur kérperlich, sondern auch geistig unterlegen _ist_(Mébius 1900:6;17). Liest man sich Mobius’ Schrift durch oder die etwas frilhere Schrift von Max Runge, Professor fur Gynakologie, ,Das Weib in seiner Geschlechtsindividualitat* (1897), so erscheint es wahrscheinlicher, dass der fiktive Vortrag von Mdébius Vielleicht gar nicht so fiktiv ist. Der eine behauptet nicht nur den angeborenen Schwachsinn der Frau, sondern geht sogar so weit Zu sagen, dass er notwendig ist, denn wenn ,[-..] wir ein Weib [wollen], das ganz seinen Mutterberuf erfiillt, so kann es nicht ein mannliches Gehirn haben“ (Mobius 1900:15). Der andere bringt, seiner Meinung nach, zwingende Beweise dafirr, ,dass [es] der Beruf des Weibes [...] ist, Gattin und Mutter zu sein“ (Runge 1896:18). Teil ihrer Berufsarbeit' _ist__die _ Menstruation. die Schwangerschaft, die Geburt und das Saugen der Kinder (Runge 1896:7). Zur _,Berufsarbeit* des Mannes gehéren [die] Vertheidigung des Herdes, des Erwerbs, [die] wissenschaftliche Arbeit“ (Runge 1896:20). FACHARBEITSTAG 2013 LOSUNGEN 4 Lésungsblatt zu Arbeitsblatt 6 Ubung zu Konjunktiv und indirekter Rede II Schauen Sie sich bei Problemen auf jeden Fall noch einmal die anderen Konjunktiv-Arbeitsblatter an. Text 1 Einzusetzen sind: sei | sei | (zutreffen kénnten) | (erfullt sein mUssten) | sei | (unterordnen zu haben) | befinde | seien | (gemeint) | enthalten seien | seien | seien | handle Dieses Textmusterwissen sei gepragt durch das Phanomen Kultur und dementsprechend sei Kulturalitat nach Fix Bestandteil jedes Textes, wohingegen andere Kriterien, z.B. Kohasion, auf Texte nicht zutreffen kénnten bzw. erfullt sein missten. Kulturalitat als Kriterium von Texten sei also Grundlage fur alle Texte und damit das erste Prinzip von Texten, dem sich alle anderen unterordnen zu haben. Materialitat als Textualitatskriterium befinde sich folglich auf einer niedrigeren Ebene. Mit Materialitat seien so unterschiedliche Dinge gemeint wie die Schrift eines Textes, seine Typographie, bei gesprochenen Texten die Lautstarke und Tonlage usw. Die Informationen, die im Materialitatskriterium enthalten seien, seien alle nicht-sprachlicher Art. Sie seien teilweise Bestandteil sprachlicher Kommunikation, wie z.B. Schrift und Lautstarke, aber letztlich handle es sich um nicht- sprachliche Zeichen. Text 2 Einzusetzen sind: sei | erfulle | lasse | sei | diene | sei | Behalte | werde | gekommen sei | habe | seien | gewesen | (tauschte) | hatten | durchgesetzt | fungiert hatten | habe | gehandelt | (zugemessen wurde) Geld sei das, was Geldfunktion erfille. Die Geldfunktion lasse sich dreiteillen: 1. Geld sei ein Tausch- und Zahlungsmedium; 2. Geld diene als Recheneinheit und 3. Geld sei ein Wertaufbewahrungsmittel. Behalte man diese drei Merkmale im Auge, so werde einem recht schnell deutlich, warum es zu der Erfindung des Geldes gekommen sei und welche Vorteile das heutige Geld gegeniber friiheren Geldformen habe. Die ersten Gesellschaften seien Tauschgesellschaften gewesen, d.h. man tauschte Waren miteinander. Mit der Zeit hatten sich bestimmte Gegenstande durchgesetzt, die als allgemeine Tauschmittel fungiert hatten. In der Regel habe es sich dabei um Gegenstande gehandelt, denen innerhalb eines Kulturkreises ein Wert zugemessen wurde. FACHARBEITSTAG 2013 LOSUNGEN 5 Losungsblatt zu Arbeitsblatt 7 Formulierungen zur Wiedergabe fremden Gedankenguts Es gibt fiir diese Aufgabe keine richtige oder falsche Lésung, sondem viele verschiedene Méglichkeiten. Einzig wichtig ist, dass Sie am Ende der Wiedergabe fremden Gedankenguts einen Verweis auf die Quelle bringen. 1. Camus weist darauf hin, dass das Vergeben von Schuld, wie es in manchen Religion verlangt wird, nicht gleichzusetzen ist mit dem Vergessen von Schuld (Camus 1977:44). oder Camus merkt kritisch an, dass das Hauptgebot der Schuldvergebung, We es in verschiedenen Religionen gefordert wird, haufig nicht so verstanden wird, dass die betroffenen Personen auch vergessen, wenn sie vergeben (Camus 1977:44). . Kopolew kommt zu dem Schluss, dass die Forderung der Nachstenliebe — auch seinen Feinden gegentiber — wahrend ihres 2000-jahrigen Bestehens nichts von ihrem geradezu Ubermenschlichen Anspruch verloren hat (Kopolew 1980:115). . Dickens spitzt seine Ansicht noch zu, und zwar indem er denjenigen, die sich einer Religion zuwenden, um dem Trott des Alltags zu entkommen, unterstellt, dass sie sich denjenigen Predigern am ehesten zuwenden, die die starksten Moralpredigten halten (Dickens 1985:73). , In den Augen Hausmanns ist es wichtig, sich vor Augen 2u fulhren, dass jeder Augenblick zahlt, dass es wichtig ist, das Leben jeden Augenblick zu genieRen (Hausmann 1976:176). . lm Zusammenhang mit der Frage, mit welchen Mitteln man den verschiedenen Leidenschaften des Menschen am besten begegnen kann, stellt Tolstoj mehrere Regeln auf, die Rezeptcharakter haben. So rat er, dass man sich an vergangene Leidenschaftsausbriiche erinnern solle, um ihre Schadlichkeit zu erkennen. Des Weiteren empfiehlt er, sich immer weder klar zu machen, dass die Aufgabe des Lebens ist zu leiden. SchlieRlich fordert er dazu auf, sich nicht dem Hass hinzugeben, sondern ihn durch die Liebe zu ersetzen (Tolstoj 1987:344). FACHARBEITSTAG 2013 LOSUNGEN 6 Losungsblatt zu Arbeitsblatt 8 Die verschiedenen Méglichkeiten, fremdes Gedankengut wiederzugeben 1. Textstellen im Konjunktiv: In den Krisenjahren des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegszeit habe der . Der Antisemitismus eine zuvor in diesem Ausmaf& nicht gekannte 6ffentliche Wirksamkeit erreicht, meint Berding. Die Entwicklung habe sich schon in den ersten Kriegsmonaten abgezeichnet. Als die militarischen Aktionen nicht zum erhofften schnellen Sieg gefuhrt haben, sei die Begeisterung schnell verflogen. Bei Soldaten und Zivilisten sei Ernichterung eingekehrt. (Berding 1997:286) patriotische Begeisterungstaumel habe auch die judische Bevélkerung mit sich fortgerissen, stellt Berding fest. Uber 10 000 deutsche Juden hatten sich ___freiwillig == zum Kriegsdienst gemeldet. [...] In einem Land We Deutschland, wo Juden immer wieder unter den ihnen entgegengebrachten Animositaten zu leiden gehabt hatten, hatten die jidischen Burger den Krieg doppelt begrii&t: zum einen als deutsche Patrioten, zum anderen als wenig geachtete und oft zuriickgesetzte Juden, die durch Pflichterfullung, Vaterlandsliebe und Opferbereitschaft jeden Zweifel an ihrer nationalen Zuverlassigkeit Zerstreuen —_—wollten (Berding 1997:287-288). Die zweite Textstelle klingt durch den Konjunktiv Il sperrig, sodass man vermutlich eine der beiden anderen Arten des Zitierens verwenden wirde. Sollten Sie bei der Bearbeitung Schwierigkeiten gehabt haben, ware es sinnvoll, sich noch ein- mal die Arbeitsblatter 4 bis 7 anzusehen bzw. durchzuarbeiten. Textstellen als Zitate: 1. So ist festzustellen, ,dass der Antisemitismus eine zuvor in diesem Ausma& nicht gekannte Offentliche Wirksamkeit erreichte“ (Berding 1997:286). Das Aufkommen des Antisemitismus geschah allerdings nicht Uber Nacht, sondern ,zeichnete sich schon in den ersten Kriegsmonaten ab“ (Berding 1997:286). Es lie sich allerdings feststellen, dass ,die Begeisterung rasch verflog* (Berding 1997:286), da die Siege ausblieben. So Uberrascht es nicht, dass Berding feststellt, dass sehr schnell »Ernichterung bei Soldaten und Zivilisten — einkehrte“ — (Berding 1997:286). 2. Fur diese Phase des Ersten Weltkrieges gilt, dass ,auch die judische Bevélkerung [durch den] patriotische[n] Begeisterungstaumel* = (Berding 1997:287) mitgerissen wird. Dennoch Uberrascht es, dass sich fast ,10 000 deutsche Juden freiwillig zum Kriegsdienst meldeten* (Berding 1997:287). Berding filhrt fur die Kriegbegeisterung der Juden zwei Hauptgriinde an: L...] zum einen [begriiten die dt. Juden den Krieg] als deutsche Patrioten, zum anderen als wenig geachtete und oft zuriickgesetzte Juden, die durch Pflichterfilllung, Vaterlandsliebe und Opferbereitschaft jeden Zweifel an ihrer nationalen Zuverlassigkeit zerstreuen _—wollten (Berding 1997:288). Da es sich bei allen Textstellen nicht um wirklich markante Aussagen handelt, die nicht ebenso treffend durch eigene Worte wiedergegeben werden k6nnten, wirde man wohl kaum eines dieser Zitate so verwenden (vgl. Arbeitsblatt 3, Punkt 3). Textstellen umformuliert: 1. Berding weist darauf hin, dass der Antisemitismus kein Phanomen ist, das Anfang der 30er-Jahre auftritt, sondern schon viel friiher, namlich zu Beginn des Ersten Weltkrieges, beobachtbar ist (Berding 1997:286). Dass der Antisemitismus sich schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges bemerkbar macht, fuhrt Berding darauf zurtick, dass die erhofften Siege ausblieben und sich sehr bald herausstellte, dass es sich bei dem Ersten Weltkrieg nicht, We angekiindigt, um einen Blitzkrieg handeln wirde (Berding 1997:286). . Berding gibt zu bedenken, dass es nicht nur die nicht-jiidischen Deutschen gewesen seien, die den Ersten Weltkrieg euphorisch begrilRt hatten, sondern dass auch die jldischen Deutschen begeistert gewesen seien (Berding 1997:287). Nach Berding spricht die hohe Zahl an jlidischen Freiwilligen eine deutliche Sprache hinsichtlich der Kriegsbegeisterung unter den Juden Deutschlands (Berding 1997:287). Nach Berdings Meinung hatten die Juden Deutschlands zweifachen Grund, den Krieg 2u begriifen. Als ersten Grund fuhrt er an, dass sie den Krieg als Patrioten begriiRten, als zweiten Grund ihre haufige Zuriicksetzung und Diskriminierung aufgrund — ihrer Religions- bzw. Rassenzugehdrigkeit (Berding 1997:288). In Berdings Augen hofften die deutschen Juden durch ihre Teilnahme am Krieg allen Skeptikern deutlich zu machen, dass sie ebenso gute Patrioten waren wie jeder andere Deutsche (Berding 1997:288). Anhand dieser Beispiele sollte deutlich geworden sein, dass die Textumformulierung in gewisser Weise die anspruchsvollste Art des Zitierens darstellt, da sie voraussetzt, dass der Text, aber auch das gesamte Thema verstanden worden sind. Typ der Quellenangabe Beispiel (die angegebenen Titel kénnen Sie zu weiterflhrenden Information nutzen) Buch: Monografie (ein Autor) Autorenname, Vorname: Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr. Brauckmann, Werner: Die Facharbeit, Berlin 2000 Buch: mehrere Autoren 1. Autorenname, Vorname/ 2. Autorenname, Vorname: Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr Koechlin, Carol/Zwaan, Sandi: Informationen beschaffen, bewerten, benutzen. Basistraining Informations- kompetenz, Milheim an der Ruhr 1998 Buch: Sammelband mit Herausgeber(n) Name des Herausgebers, Vorname (Hrsg.): Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr Hug, Theo (Hrsg.): Einfiihrung in das wissenschaftliche Arbeiten, Baltmannsweiler 2001 Aufsatz aus Sammelband Autorenname, Vorname: Titel. Untertitel. In: Vorname Herausgebername (Hrsg.): Titel. Untertitel, Verlagsort Erscheinungsjahr, Seitenangaben Kiel, Ewald: Grundztige wissenschaftlichen Zitierens gedruckter Publikationen. In: Theo Hug (Hrsg.): Einfuhrung in das wissenschaftliche Arbeiten, Baltmannsweiler 2001, S. 214-221 Zeitschriftenaufsatz Autorenname, Vorname:, Titel des Aufsatzes. Untertitel. In: Name der Zeitschrift, Nummer der Zeitschrift/Bandnummer bzw. Jahrgang, Seitenangaben Schulz von Thun, Friedemann: Auch Sie kénnen aus dem Stegreif visualisieren! In: Padagogik, 10/1994, S.11- 14 Zeitungstext Autorenname, Vorname. Titel. Untertitel. In: Zeitungsname, Erscheinungsdatum, Seite Spiewak, Martin: Im Express zum Abitur. Deutsche Schulpolitiker wollen den begabten Nachwuchs kiinftig starker férdern. In: DIE ZEIT, 8. Marz 2001, S. 41 Archivfund Bezeichnung des Funds. Name des Archivs. Raum, Magazin, Dokumentnummer Menschlicher Schadelfund 4: Warstein. Stadtisches Museum Haus Kupferhammer. Bodenmagazin. Raum C 4, Schrank 3, Nr. 489 mindliche Auskunft Autorenname, Vorname: Art der Mitteilung, Datumsangabe Mayer, Klaus: Telefonische Mitteilung, 17. Februar 2002 Fund aus dem Internet Autorenname, Vorname:Titel. Untertitel. URL [ = ausfuhrliche Adresse im Internet] (Stand: [Datum des Abrufs aus dem Internet]) Beim Umgang mit Internetquellen in wissenschaftlichen Texten sind vor allem zwei Punkte wichtig: a) Wichtig ist das Bewusstsein, dass das Internet ein flchtiges Medium ist und die Qualitatskontrolle schwieriger als bei gedruckten Texten ist. b) Wichtig ist der genaue Nachweis der benutzten Quellen. Dieser wird gerade bei schnell nachgeschlagenen Informationen oft vergessen. Wie bei gedruckten Quellen gilt beim Internet, dass zwischen eigenen Gedanken und solcher anderer Autoren oder Autorinnen unterschieden werden muss. Aus dem Internet zu zitieren oder paraphrasieren ist erlaubt, sofern man die bibliografischen Angaben dazu macht. Grundsatzlich gelten fiir das Zitieren und Bibliografieren von Internetquellen dieselben Regeln wie bei gedruckten Quellen (siehe Kapitel 5 Literaturverzeichnis im Merkblatt zum Verfassen einer schriftlichen Arbeit): Uberpriifbarkeit, Auffindbarkeit, Vollstandigkeit, Einheitlichkeit. Es muss also auch Autor oder Autorin, Titel, Ort, Datum angegeben werden. Ort und Datum sind beim Zitieren und Bibliografieren im Internet aber speziell: « Statt des Ortes muss die Internetseite, das heisst die genaue URL der Seite, angegeben werden. * Statt des Erscheinungsjahres muss das Abrufdatum angegeben werden. H6pflinger, Francois: Zwischen Ehesakrament und Liebesbeziehung — Zur Geschichte der Ehe in der Schweiz. http:/Avww.hoepflinger.com/fhtop/fhfamil1a.html (Abgerufen: 09.08.09). Wenn immer mdglich, muss ein Autor oder eine Autorin und der Titel des Textes aufgefulhrt werden. OOft ist das im Internet nicht méglich. Folgende Bestandteile mussen aber in jedem Fall aufgefthrt werden: Titel der Seite, URL Abrufdatum. Institut fur Populare Kulturen. http:/Avww.ipk.uzh.ch (Abgerufen: 10.08.09). Ist die URL langer als eine Zeile, so wird immer direkt nach einem Querstrich (/) und ohne Trennstrich getrennt: Kent, Steven: Alternate Reality. The History of Massively Multi-player Online Games. http://amd.com/usen/Processors/ProductInformation/ 0,,30_118_9485_9488%5E9563%5E9599%5E9793,00.html (Abgerufen: 17.08.09). 4. Wikipedia Die nicht kommerziell ausgerichtete Online-Enzyklopadie Wikipedia (Mischwort aus wikiwiki =hawaiianisch fur schnell und Encyclopedia) baut auf dem Wissen der Gemeinschaft fr iger Internetuser auf. Wahrend bei traditionellen Buchenzyklopadien Fachexperten Artikel zu ausgewahlten Themen schreiben, die redaktionell auf ihre Qualitat Uberpriift werden, kann jeder Wikipedia kostenlos nutzen sowie Artikel bearbeiten, teilweise neue Artikel aufschalten und Eintrageléschen. Vorteile Von Vorteil sind der einfache Zugang zu breitem Wissen (aufklarerischer Anspruch), das Fehleneiner Themenbeschrankung sow ie standige Uberarbeitung der Artikel. Jeder und jede kann das eigene spezifische Expertenwissen einbringen, sodass im Gegensatz 2u traditionellen Enzyklopadien sehr aktuelle Ereignisse, alternative Sichtweisen oder Phanomene der Popularkulturbehandelt werden. Ein Artikel bietet im Idealfall einen neutral verfassten und méglichst kompletten Abriss Uber das Thema, Zentrale Literaturangaben sowie Links, die auf weitere Kontexte und Diskurse verweisen kénnen. Die Qualitat der Artikel reguliert sich idealerweise durch die Usergemeinschaft selbst — wer einen Fehler sieht, korrigiert diesen, wer weitere Informationen hat, erweitert den Eintrag. Zusatzlich gibt es eine Diskussionsfunktion, mit der die Qualitat der Artikel in der Community diskutiert werden kann. Artikel, die von den Usern als gut befunden werden, kénnen als «Good Articles», exzellente Artikel als «Featured Articles» empfohlen werden und werden beigeniigend Empfehlungen entsprechend gekennzeichnet. Noch gibt es erst verhaltnismaRig wenige empfohlene Artikel. Kritikpunkte und Gefahren Viele Artikel sind eher Uberblicksartig gehalten und bieten auRer einem Abriss des Themas nicht viel Tiefe; oft finden sich Artikel, die nur aus wenigen Satzen («Studs») bestehen und erst noch ausgebaut werden miissen. Die freiwilligen Beitrage reprasentieren vor allem die Interessen und das Wissen einer selbstgewahlten Gruppe von Mitwirkenden. Ohne systematischen Wissensorganisationsplan ist nicht gewahrleistet, dass wichtige Themen adaquat behandelt werden. Entsprechend werden vor allem Themen behandelt, die junge, Internet-versierte Personen interessieren. Weil die Artikel in Gemeinschaftsarbeit entstehen, ist die Verfasserschaft nur schwer zu bestimmen; die jeweiligen Autoren und Autorinnen sind in der Revisionsgeschichte (Versionen/Autoren bzw.History) zwar einsehbar, oft allerdings nur unter Pseudonymen. Die Fachkompetenz der Verfasser ist deshalb kaum eruierbar. Auch Glaubwiirdigkeit und Motive sind nicht bekannt; so kénnen Personen oder Firmen Eintrage Uber sich selbst umschreiben und beschénigen, oder finanzielle bzw. politische Hintergedanken kénnen den Inhalt eines Artikels verfalschen. Das Ideal des Gemeinschaftswissens ist Untersuchungen zufolge nicht ganz realistisch; die meisten Uberarbeitungen werden von wenigen Usern gemacht. Den Gang in die Bibliothek und ausfiihrliches Recherchieren erspart Wikipedia nicht, denn in den meisten Fallen ist eine Enzyklopadie — auch in gedruckter Form — nur fur einen ersten Uberblick geeignet. Wikipedia selbst rat sogar davon ab, die Online-Enzyklopadie als Primarquelle fir wissenschaftliche Arbeiten zu benutzen, da die Artikel unzuverlassig sein kénnen. Gerade beim Einlesen in ein Thema fehlt meist das nétige Wissen, um die Qualitat eines Artikels richtig abschatzen zu kénnen. Wikipedia ist vielleicht niitzlich, um das Thema grob zu Uberblicken und die wichtigsten Begriffe zu erfahren, als ausschlieBliche Informationsquelle jedoch ungeeignet. Vor allem bei Themen, die eine lange Forschungsgeschichte aufweisen und zu denen es schon zahlreiche Publikationen gibt, ist es nicht sinnvoll, sich auf Wikipedia als Quelle zu beziehen. Bei sehr aktuellen Themen oder solchen, die bisher noch kaum in publizierten Werken behandelt wurden, kann Wikipedia aber eine nitzliche erste Anlaufstelle sein. Generell gilt: Jeder Artikel kann jederzei einem schlechten Zustand sein. Ein Eintrag kann oberflachlich sein, falsche Informationen aufweisen, einen veralteten oder nur einseitigen Forschungsstand darstellen, neue Forschungsergebnisse nicht beachten oder ein kontroverses Thema nicht neutral wiedergeben. Bisher unpublizierte Daten kénnen zudem nicht beriicksichtigt werden, da sie nicht belegt werden kénnen — Wikipedia strebt keine eigene Forschung oder Analysen an, sondern belegbare Fakten. Es gibt auch immer wieder Vandalismus (z. B. wenn mutwillig ganze Eintrage geléscht oder durch Fehlinformationen verfalscht werden) oder sogenannte«Edit Wars» (wenn etwa Autoren oder Autorinnen nicht daran interessiert sind, den Artikel zu verbessern, sondern nur darauf bedacht sind, die eigenen Versionen der Artikel beizubehalten). In einigen Fallen missen Eintrage von Wikipedia sogar gesperrt werden und kénnen nur noch von ausgewahlten Editoren oder Editorinnen verandert werden (z.B. die Eintrage zu vielen US-Prasidenten). Das Zitieren aus Wikipedia ist sehr heikel: Zitate und komplett Ubernommene Textstellen aus anderen Quellen sind oft nicht als solche zu erkennen, die Literaturangaben geniigen meist nicht den wissenschaftlichen Standards. Die einzelnen Artikel sind zudem sehr fliichtig: Eine gesichtete Version kann innerhalb von Minuten véllig umgeschrieben sein. Deshalb ist es wichtig, bei allfalligen Zitaten einen Permanent-Link als Quellenangabe zu verwenden, der auf die jeweilige Version des Eintrages zuriickfuhrt. (In linker Navigationsleiste unter Werkzeuge bzw. Toolbox). Bei zitierten Wikipedia-Artikeln missen der Titel des Eintrages sowie das Abrufdatum und die Uhrzeit der jeweiligen Version aufgefulhrt werden, die URL wird als Permanent-Link angegeben. Beispiele: Superman. Wikipedia, The Free Encyclopedia.http://en.wikipedia.org/windex. php 7title=Superman&oldid=304151221 (Abgerufen: 30.07.09, 17:25).Heidi in Japan. Wikipedia — Die Freie Enzyklopadie http: //de.wikipedia.org/wlindex.php 2title=Heidi_in_Japan&oldid=62782195 (Abgerufen: 30.07.09, 17:38) http://www. ipk.uzh .ch/Studium/informationen/merkblaetter/Internet.pdf http www ipk.uzh.ch/Studiun/informationen/merkblaetter/internet pdf Merkblatt fir die Facharbeit Einleitung und Schluss Sie bilden den Rahmen der Arbeit, sollten aufeinander abgestimmt sein und jeweils nicht mehr als 10% des Textes umfassen. Die Einleitung soll... * zum Thema hinfilhren, Interesse wecken. Als Aufhadnger k6énnen Zitate, Zeitungsartikel, Fallbeispiele, Sprichwérter, Fragen u. a. dienen. die Fragestellung benennen und/oder eine These aufstelien. die Zielsetzung angeben und den roten Faden erlautern (Worum geht es? Was ist das Besondere? Wie ist der Text aufgebaut? Warum wird was wann wie gemacht?) ggf. Methode, Ansatz oder Vorgehensweise klaren. das Thema ein- bzw. abgrenzen. . Der Schluss soll... e den Leser entlassen und die Argumentation auf den Punkt bringen (Was ist das Ergebnis? Ist es iiberraschend? Welche Konsequenzen ergeben sich/sind denkbar?) « das Ergebnis herausarbeiten. Dies kann in Form eines Zitats, eines Fazits, der Bedeutung fur den Alltag oder von Antworten auf Fragen erfolgen. e in Abhangigkeit vom Aufbau der Kapitel Antworten zusammenfassen oder einen Ausblick auf offene oder verwandte Fragestellungen geben. « eine Einordnung in einen weiteren Kontext vornehmen. «—_ggf_einen- Kommentar anfiigen-————— ~ Natiirlich sind nicht immer alle der o. g. Punkte in jede Einleitung bzw. jeden Schluss einzubauen. Spezifische Besonderheiten des Themas und der Aufbau der Arbeit bestimmen, welche Punkte Berticksichtigung finden sollten. Aufbau und Inhalt der Einleitung bestimmen aber den Schluss, d. h., werden in der Einleitung Fragen gestellt, sollten diese im Schlussteil beantwortet werden, wird in der Einleitung eine Eingrenzung des Themas vorgenommen, sollte im Schlussteil ein Ausblick auf verwandte Fragestellungen vorgenommen werden. Merkblatt fiir die Facharbeit Checkliste fiir die Uberarbeitung einer Facharbeit Den Text auf inhaltliche Schlissigkeit iberpriifen Halt der Text das, was die Einleitung verspricht? Sind die Kapitel in ihrer Gewichtung angemessen? Sind Abschnitte und Absatze logisch? Gibt es Liicken oder Wiederholungen? Gibt es geniigend, aber nicht zu viele Uberleitungen/Zusammenfassungen? Die Satze auf ihre Verstandlichkeit hin tiberpriifen Sind Thema und Aussage jeweils klar? Sind die Worter treffend gewahlt? Ist der Stil einer wissenschaftlichen Arbeit angemessen? Sind die Satze zu verschachtelt? Sind Fachbegriffe definiert? Den Text in seiner formalen Gestaltung priifen Ist das Literaturverzeichnis vollstandig und alphabetisch geordnet? Sind alle Zitate belegt? Sind alle Quellenbelege nach demselben Muster gestaltet? Gibt es keine ungliicklichen Umbriiche? Stimmen die Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis mit denen der Kapitelanfange liberein? Ist eine Selbststandigkeitserklarung angefiigt? Enthalt das Titelblatt alle erforderlichen Angaben (Thema, Name, Schul-, Kurs- und Schuljahresangabe)? AnschlieBend: Korrigieren im Hinblick auf Rechtschreibung Zeichensetzung Grammatik Computerfehler (durch nachtragliches Verschieben von Textteilen entstandene Fehler) Satzbau