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Leitfäden und Tipps
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Aufgaben zur Funktionalanalysis mit Lösungen - Universität Hamburg, Übungen von Analysis II für Mathematiker

Aufgaben zur Funktionalanalysis mit Lösungen (Blätter 4-5-6-7) von Prof. Dr. Reiner Lauterbach der Universität Hamburg

Art: Übungen

2019/2020

Hochgeladen am 09.04.2020

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Prof. Dr. Reiner Lauterbach
Jan Henrik Sylvester
Sommersemester 2016
Übungen zur Funktionalanalysis
Übungen Blatt 4
Aufgabe 13. Wie üblich sei `1={x:NK|P
n=1 |xn|<∞} mit Norm
kxk`1=P
n=1 |xn|und `={x:NK|supnN|xn|<∞} mit kxk`=
supnN|xn|. Für die Unterräume d={x`| NNnN:xn= 0},c=
{x`|limn→∞ xnexistiert}und c0={x`|limn→∞ xn= 0}zeigen Sie:
1. d0
=`1(d. h. zeigen Sie, dass es einen toplinearen Isomorphismus gibt).
Liegt sogar isometrische Isomorphie vor?
2. Ist Xein normierter Raum, Yseine Vervollständigung, so ist X0
=Y0.
Liegt sogar isometrische Isomorphie vor? Folgern Sie: c00
=`1.
3. c0
=`1. Liegt sogar isometrische Isomorphie vor?
(Hinweis: Für xcist {xnlimn→∞ xn}nNc0.)
Aufgabe 14. Es sei Xein normierter Raum, YXein Unterraum und für
[x]XYsei
k[x]k= inf{kxykX|yY}.
Zeigen Sie:
1. k[x]kist wohldefiniert und genau dann eine Norm auf XY, wenn Yab-
geschlossen ist. Ist Xüberdies ein Banachraum, so auch XY.
2. Xist genau dann separabel, wenn Yund XYseparabel sind (Yabge-
schlossen).
Aufgabe 15. Es sei
T:`1(`)0,(T x)(y) = X
nN
xn·yn.
Zeigen Sie:
1. Tist eine Isometrie, aber nicht surjektiv.
2. Ist Xein K-Banachraum und ist X0separabel, so ist auch Xseparabel.
3. Es gibt keinen isometrischen Isomorphismus `1(`)0.
(Falls Sie hierfür Inseparabilität von `zeigen wollen, betrachten Sie die
Menge {χM`|MN}mit χMder charakteristischen Funktion von
M.)
Aufgabe 16. Es sei Xein normierter Raum. Man zeige:
1. Ein endlichdimensionaler Unterraum VXist abgeschlossen.
2. Zu einem endlich dimensionalen Unterraum VXgibt es einen abge-
schlossenen Unterraum Wmit X=VW. (Existenz eines abgeschlosse-
nen Komplementärraumes)
3. Ein Unterraum mit einem eindimensionalen Komplementärraum ist abge-
schlossen oder dicht.
Die Aufgaben sollen bis zur Übung am 3. Mai 2016 bearbeitet werden.
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Aufgaben zur Funktionalanalysis mit Lösungen
Universität Hamburg
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Jan Henrik Sylvester

Übungen zur Funktionalanalysis

Übungen – Blatt 4

Aufgabe 13. Wie üblich sei `^1 = { x : N → K |

n =1 | xn |^ <^ ∞}^ mit Norm ‖ x` 1 =

n =1 | xn |^ und^ _ ∞ (^) = { _x_ : N → K | sup _n_ ∈N | _xn_ |^ _<_^ ∞}^ mit^ ‖ _x_ ‖ _ ∞^ = sup n ∈N | xn |. Für die Unterräume d = { x_ ∞^ | ∃ _N_ ∈ N ∀ _n_ ≥ _N_ : _xn_ = 0}, _c_ = { _x_ ∈ _ ∞^ | lim n →∞ xn existiert} und c 0 = { x` ∞^ | lim n →∞ xn = 0} zeigen Sie:

  1. d ′^ ∼= `^1 (d. h. zeigen Sie, dass es einen toplinearen Isomorphismus gibt). Liegt sogar isometrische Isomorphie vor?
  2. Ist X ein normierter Raum, Y seine Vervollständigung, so ist X ′^ ∼= Y ′. Liegt sogar isometrische Isomorphie vor? Folgern Sie: c 0 ′^ ∼= `^1.
  3. c ′^ ∼= `^1. Liegt sogar isometrische Isomorphie vor? (Hinweis: Für xc ist { xn − lim n →∞ xn } n ∈N ∈ c 0 .)

Aufgabe 14. Es sei X ein normierter Raum, YX ein Unterraum und für [ x ] ∈ X

Y sei ‖[ x ]‖ = inf{‖ xyX | yY }.

Zeigen Sie:

  1. ‖[ x ]‖ ist wohldefiniert und genau dann eine Norm auf X

Y , wenn^ Y^ ab- geschlossen ist. Ist X überdies ein Banachraum, so auch X

Y.

  1. X ist genau dann separabel, wenn Y und X

Y separabel sind ( Y^ abge- schlossen).

Aufgabe 15. Es sei

T : _^1 → ( _ ∞)′^ , ( T x )( y ) =

n ∈N

xn · yn.

Zeigen Sie:

  1. T ist eine Isometrie, aber nicht surjektiv.
  2. Ist X ein K-Banachraum und ist X ′^ separabel, so ist auch X separabel.
  3. Es gibt keinen isometrischen Isomorphismus _^1 → ( _ ∞)′. (Falls Sie hierfür Inseparabilität von _ ∞^ zeigen wollen, betrachten Sie die Menge { _χM_ ∈ _ ∞^ | M ⊆ N} mit χM der charakteristischen Funktion von M .)

Aufgabe 16. Es sei X ein normierter Raum. Man zeige:

  1. Ein endlichdimensionaler Unterraum VX ist abgeschlossen.
  2. Zu einem endlich dimensionalen Unterraum VX gibt es einen abge- schlossenen Unterraum W mit X = VW. (Existenz eines abgeschlosse- nen Komplementärraumes)
  3. Ein Unterraum mit einem eindimensionalen Komplementärraum ist abge- schlossen oder dicht.

Die Aufgaben sollen bis zur Übung am 3. Mai 2016 bearbeitet werden.

Jan Henrik Sylvester

Raum der Woche

Bezeichnung: BV ([0 , 1] , K)

Definition:

f : [0 , 1] → K

sup ζ

| ζ ∑|− 1

j =

| f ( xj +1) − f ( xj ) < ∞|

Norm: ‖ xBV ([0 , 1] , K) =

| f (0)| + sup ζ

∑| ζ |− 1 j =0 | f^ ( xj +1)^ −^ f^ ( xj^ )^ <^ ∞| Dualraum: Dualraum zu: C ([0 , 1] , K) Reflexiv: nein Kriterium für Kom- paktheit: Kriterium für schwa- che Konvergenz: Weitere Aspekte: Jedes fBV ([0 , 1] , K) hat die Form f = g 1 − g 2 mit monotonen g 1 , g 2.

Jan Henrik Sylvester

Raum der Woche

Bezeichnung: wm,p^ mit m ∈ R ,^ p ∈ [1 , ∞] Definition: { x : N → R | { nmxn } n ∈N ∈ p_ } Norm: ‖ _x_ ‖ _wm,p_ = ‖{ _nmxn_ } _n_ ∈N‖ _p Dualraum: Dualraum zu: Reflexiv: Kriterium für Kom- paktheit: Kriterium für schwa- che Konvergenz: Weitere Aspekte: für m > 1 : seperabel, Einheitskugel relativ kompakt in `p

Jan Henrik Sylvester

Übungen zur Funktionalanalysis

Übungen – Blatt 6

Aufgabe 21. 1. Man zeige: bvc.

  1. Kann man für xbv die Werte ‖ xbv und ‖ xc vergleichen?
  2. Ist x 7 → lim n →∞ | xn | eine Norm auf c?
  3. Ist x 7 → lim n →∞ xn ein Element von c ′?

Aufgabe 22. Begründen Sie ausführlich, dass jedes Funktional x ′^ ∈ ( ` ∞)′^ auf genau eine Weise in der Form

x ′^ = Jx + y

geschrieben werden kann, wobei x`^1 liegt und y ′^ auf c 0 verschwindet.

Aufgabe 23. 1. Zeigen Sie, dass für die p_ -Räume die Inklusionen _p^ ⊆ `q wohldefiniert und stetig sind für 1 ≤ pq ≤ ∞.

  1. Beweisen Sie oder widerlegen Sie durch die Angabe eines Gegenbeispie- les, dass die direkte Summe zweier abgeschlossener Unterräume in einem Banachraum abgeschlossen sein muss.

Aufgabe 24. Die Menge der Fredholm-Operatoren F q ( X, Y ) vom Index q ist offen in L( X, Y ). (Hinweis: Ist L Fredholm und P : XX ein Projektor auf K = ker L , W ein Komplement von Z = BILD( L ), dann zeigen Sie, dass die Abbildung M : X × WY × K : ( x, w ) 7 → ( Lx + w, P x ) ein toplinearer Isomorphismus ist. Zeigen Sie, dass es eine offene Umgebung U ⊂ L( X × W, Y × K ) toplinearer Isomorphismen von M gibt. Betrachten Sie dann die Abbildung J : L( X × W, Y × K ) → L( X, Y ) : N 7 → πN

X mit der Projektion^ π^ :^ Y^ ×^ K^ →^ Y^ und zeigen Sie, dass JN für jedes N ∈ U ein Fredholmoperator vom Index q ist.)

Die Aufgaben sollen bis zur Übung am 24. Mai 2016 bearbeitet wer- den.

Jan Henrik Sylvester

Übungen zur Funktionalanalysis

Übungen – Blatt 7

Aufgabe 25. Es sei C 2 π der Banachraum der stetigen reellwertigen Funktionen auf [− π, π ] mit x (− π ) = x ( π ) und der Supremumsnorm. Es sei sm ( x, t ) die m -te Partialsumme der Fourierreihe (siehe etwa H. Amann, Analysis II, S. 76) von xC 2 π an der Stelle t ∈ [− π, π ]. Zeigen Sie, dass sm, t ) : C 2 π → R ein Funk- tional auf C 2 π ist und dass lim m →∞ ‖ sm, t )‖ C 2 ′ π = ∞. (Hinweis: Verwenden Sie Aufgabe 12, aber beachten Sie, dass t hier konstant ist. Benutzen Sie ferner

(ohne Beweis) 12 +

m k =1 cos( ku ) =^

sin(( m + 12 ) u ) 2 sin( u 2 ) .)

Aufgabe 26. 1. Zeigen Sie mit Hilfe des Satzes von Banach-Steinhaus und der vorherigen Aufgabe, dass es zu jedem t ∈ [− π, π ] ein xC 2 π gibt, so dass die Fourierreihe von x an der Stelle t divergiert.

  1. Es seien Yn normierte K-Räume für n ∈ N, X K-Banachraum. Es sei An ⊆ L( X ; Yn ) eine unbeschränkte Teilmenge. Beweisen Sie, dass es ein xX gibt mit sup LAnLxYn = ∞ für alle n ∈ N. Genauer ist die Menge dieser x sogar von 2. Kategorie.
  2. Finden Sie mit den Mengen An = { sm, tn ) | m ∈ N} für tn aus einer abzählbar dichten Teilmenge von [− π, π ] ein xC 2 π , für das die Men- gen Ik = { t ∈ [− π, π ] | | sm ( x, t )| ≤ km ∈ N} abgeschlossen und nirgends dicht sind. Folgern Sie, dass es eine stetige, 2 π -periodische Funktion gibt, deren Fourierreihe an überabzählbar vielen Stellen divergiert.

Aufgabe 27. Es sei J der in der Vorlesung eingeführte Jamesraum.

  1. Zeigen Sie, dass alle monotonen Nullfolgen in J liegen. Was ist ‖ x ‖J für eine monotone Nullfolge x?
  2. Geben Sie eine Folge in c 0 an, die nicht in J liegt.

Aufgabe 28. Zeigen Sie:

  1. ( BV ([0 , 1] , K) , ‖·‖ BV ([0 , 1] , K)) ist ein Banachraum.
  2. Jeder Funktion fBV ([0 , 1] , K) ordnen wir für 0 ≤ ax ≤ 1 eine neue Funktionen

V (^) ax f = sup

| f |Z

∣ (^) Z ist Zerlegung von [ a, x ]}

zu, wobei | f |Z =

∑|Z|− 1

j =0 | f^ ( xj +1)^ −^ f^ ( xj^ )|^ ist. Zeigen Sie: (a) V (^) 0 x f ist monoton steigend. (b) Sind xy ∈ [0 , 1], so gilt V (^) 0 x f + V (^) xy f = V (^) 0 y f.

  1. Jede Funktion fBV ([0 , 1] , R) kann als Differenz zweier monotoner Funktionen geschrieben werden.

Die Aufgaben sollen bis zur Übung am 31. Mai 2016 bearbeitet wer- den.

Jan Henrik Sylvester

Raum der Woche

Bezeichnung: Lp, X ) mit 1 ≤ p ≤ ∞, (Ω , μ ) Lebesguescher Maß- raum des Gebietes Ω und X Banachraum

Definition:

f : Ω → X

Ω

fXp^ d μ <

für p < ∞ bzw.

{ f : Ω → X | ess sup ‖ fX < ∞}

Norm: ‖ fLp,X ) =

Ω

fXp^ d μ

) (^1) p für p < ∞ bzw.

fL ∞(Ω ,X ) = ess sup ‖ fX

Dualraum: Lp, X ) mit (^1) p + (^1) q = 1 für 1 ≤ p < ∞ Dualraum zu: Lp, X ) mit (^1) p + (^1) q = 1 für 1 < p ≤ ∞ Reflexiv: für 1 < p < ∞ Kriterium für Kom- paktheit:

Fréchet-Kolmogorov

Kriterium für schwa- che Konvergenz:

{‖ fnLp } n ∈N ∈ ` ∞,

∫^ τ 0

fn d μ

∫^ τ 0

f d μ

Weitere Aspekte:

Jan Henrik Sylvester

für alle N ∈ N, also ist die Folge x der xn = x ′( en ) ein Element von `^1. Ferner gilt

Φ( x )( y ) =

∑^ ∞

n =

xnyn =

∑^ ∞

n =

x ′( yn · en ) = x

n =

yn · en

= x ′( y ).

Damit ist Φ surjektiv, also isometrischer Isomorphismus.

  1. Es sei X normierter Raum, Y seine Vervollständigung, i : XY die Einbettung. Da die Einbettung isometrisch ist, ist auch die duale Abbil- dung i ′^ : Y ′^ → X ′^ isometrisch. i ′^ ist injektiv, denn ist i ′( y ′) = 0, so folgt y ′( i ( x )) = 0 für alle xX. Da X dicht in Y liegt, folgt y ′( y ) = 0 für alle yY , also y ′^ = 0. Es sei schließlich x ′^ ∈ X ′^ beliebig. Nach Aufgabe 9 gibt es dann ein y ′^ ∈ Y ′^ mit y ′^ ◦ i = x ′. Dann ist i ′( y ′)( x ) = y ′( i ( x )) = x ′( x ), also ist i ′^ surjektiv, somit ein isometrischer Isomorphismus. Es folgt im Speziellen, dass c 0 ′^ isometrisch isomorph zu `^1 ist. Ein isometrischer Iso- morphismus ist gegeben durch

Φ : `^1 → c 0 ′ , Φ( x )( y ) =

∑^ ∞

n =

xnyn.

  1. Die Abbildung

ϕ : cc 0 : x 7 → (lim x, x 1 − lim x, x 2 − lim x,... ) ist ein toplinearer Isomorphismus. Die duale Abbildung ϕ ′^ : c ′ 0 → c ′^ ist also ebenfalls ein toplinearer Isomorphismus. Mit der Identifikation c ′ 0 = `^1 ergibt dies einen toplinearen Isomorphismus

Ψ : `^1 → c, Ψ( y )( x ) = lim x · y 1 +

∑^ ∞

n =

xnyn +.

Wir überprüfen, ob dies bereits eine Isometrie ist. Es ist

‖Ψ( y )‖ c ′ = sup ‖ x ‖∞=

lim x · y 1 +

∑^ ∞

n =

xnyn +

≤ | y 1 | +

∑^ ∞

n =

| yn +1|

= ‖ y ‖ 1_._

Umgekehrt sei für N ∈ N

tN ( n ) =

sgn yn +1 nN sgn y 1 n > N

Dann ist ‖ tN ‖∞ = 1 und

Ψ( y )( tN ) = sgn( y 1 ) · y 1 +

∑^ N

n =

sgn( yn +1) yn +1 +

∑^ ∞

n = N +

sgn( y 1 ) · yn +

= | y 1 | +

N ∑ +

n =

| yn | + sgn( y 1 )

∑^ ∞

n = N +

yn +.

Jan Henrik Sylvester

Da die hintere Summe beliebig klein wird für N beliebig groß, ist ‖Ψ( y )‖ c ′ = ‖ y ‖ 1 , Ψ ist also Isometrie.

Aufgabe 14. Es sei X ein normierter Raum, YX ein Unterraum und für [ x ] ∈ X

Y sei ‖[ x ]‖ = inf{‖ xyX | yY }.

Zeigen Sie:

  1. ‖[ x ]‖ ist wohldefiniert und genau dann eine Norm auf X

Y , wenn^ Y^ ab- geschlossen ist. Ist X überdies ein Banachraum, so auch X

Y.

  1. X ist genau dann separabel, wenn Y und X

Y separabel sind ( Y^ abge- schlossen).

Lösung. 1. Zur Wohldefiniertheit: Ist zx , so gibt es ein y 0 ∈ Y mit x = z + y 0. Damit gilt

‖[ x ]‖ = inf{‖ xyX | yY } = inf{‖ x + y 0 − yX | yY } = ‖[ z ]‖.

Ist Y nicht abgeschlossen, so gibt es eine in X konvergente Folge von Elementen ynY mit lim yn = y 0 ∈ / Y. Dann ist [ y 0 ] 6 = 0 ∈ X

Y aber

‖[ y 0 ]‖ = lim ‖[ yn ]‖ = 0_._

Es kann somit keine Norm vorliegen. Es sei hingegen Y abgeschlossen. Wir überprüfen die Normeigenschaften.

(a) Positivität: Ist ‖[ x ]‖ = 0, so ist inf{‖ xyX | yY } = 0. Ist yn eine Folge in Y , so dass ‖ xynX gegen 0 konvergiert, so ist { yn } n ∈N Cauchyfolge, denn

ynymX ≤ ‖ ynxX + ‖ ymxX → 0_._

Der Grenzwert y 0 liegt in Y , da Y abgeschlossen ist, und es ist

xy 0 ‖ X ≤ ‖ xynX + ‖ yny 0 ‖ X → 0 ,

also xY. (b) Multiplikativität ist sofort klar. (c) Für die Dreiecksungleichung seien x, zX. Dann ist

‖[ x ] + [ z ]‖ = inf{‖ x + zyX | yY } ≤ inf{‖ xy 1 ‖ X + ‖ zy 2 ‖ X | y 1 , y 2 ∈ Y } = inf{‖ xyX | yY } + inf{‖ zyX | yY } = ‖[ x ]‖ + ‖[ z ]‖

Ist nun X ein Banachraum, so sei {[ xn ]} n ∈N eine Cauchyfolge in X

Y. Da es reicht zu zeigen, dass eine Teilfolge konvergiert, können wir annehmen, dass ‖[ xn +1] − [ xn ]‖ ≤ 2 − n

Jan Henrik Sylvester

Lösung. 1. Es ist

T x ‖( ` ∞)′ = sup ‖ y ‖∞=

| T x ( y )| = sup ‖ y ‖∞=

∑^ ∞

n =

xnyn

≤ sup ‖ y ‖∞=

y ‖∞ ·

∑^ ∞

n =

| xn | = ‖ x ‖ 1_._

Umgekehrt sei yn = sgn( xn ). Dann ist ‖ y ‖∞ ≤ 1 und

| T x ( y )| =

∑^ ∞

n =

| xn | = ‖ x ‖ 1_._

Also ist ‖ T x ‖( _ ∞)′ = ‖ _x_ ‖ 1 , _T_ also Isometrie. Es sei nun lim das Funktional _c_ → R _, x_ 7 → lim _x_. Dann besitzt lim eine Fortsetzung _x_ ′^ auf _ ∞. Aber für die Einheitsvektoren ei`^1 ist T x ( ei ) = xi , x ′( ei ) = lim( ei ) = 0. Somit ist x ′^ nicht im Bild von T.

  1. Es sei X ′^ separabel und { xn } n ∈N eine dichte Teilmenge. Wähle xnX mit | xn ( xn )| = ‖ xnX ′ , ‖ xnX ≤ 2 und setze Y = span( x 1 , x 2 ,... ). Es sei x ′^ ∈ X ′^ ein Funktional, welches auf Y verschwindet. Dann gibt es zu n ∈ N ein N ∈ N mit ‖ xNx ′‖ <^1 n. Es folgt

xNX ′ = | xN ( xN )| = | xN ( xN ) + x ′( xN )| ≤

n

Die Folge der xN konvergiert also gegen 0 , somit ist x ′^ das Nullfunktional und Y also dicht.

  1. Es sei A_ ∞^ irgendeine abzählbare Teilmenge. Betrachte die Kugeln _B_ 12 ( _a_ ) um Elemente _a_ ∈ _A_. In jeder dieser Kugeln liegt höchstens ein _χM_ für eine Teilmenge _M_ ⊆ N, denn ‖ _χM_ − _χN_ ‖∞ = 1 für _M_ 6 = _N_. Also liegen in der Vereinigung dieser Kugeln höchstens abzählbar viele _χM_. Es gibt aber überabzählbar viele Teilmengen von N, also ist _A_ nicht dicht. _ ∞^ ist also nicht separabel, `^1 ist es aber, man betrachte abbrechende Folgen mit Folgengliedern in Q.

Aufgabe 16. Es sei X ein normierter Raum. Man zeige:

  1. Ein endlichdimensionaler Unterraum VX ist abgeschlossen.
  2. Zu einem endlich dimensionalen Unterraum VX gibt es einen abge- schlossenen Unterraum W mit X = VW. (Existenz eines abgeschlosse- nen Komplementärraumes)
  3. Ein Unterraum mit einem eindimensionalen Komplementärraum ist abge- schlossen oder dicht.

Lösung. 1. Ein endlich dimensionaler Unterraum ist isomorph zu R n^ und normiert, d. h. die Norm ist äquivalent zu einer der Normen auf dem R n (dort sind ja bekanntlich je zwei Normen äquivalent). Also ist jede kon- vergente Folge in V auch Cauchyfolge in V. Dieser Raum ist vollständig und demzufolge ist der Grenzwert in V.

Jan Henrik Sylvester

  1. Zu einem Unterraum mit eindimensionalen Komplematärraum wurde ein Projektor definiert. Der Kern dieses Projektors ist ein Komplementär- raum. Hat man nun einen endlich dimensionalen Unterraum mit Basis x 1 ,... , xn , so kann man n solche Projektoren Pi definieren, die die zu- sätzliche Eigenschaft haben Pixj = δij. Dann ist

P =

∑^ n

i =

Pi

ein Projektor auf diesen Raum.

  1. Ist U Unterraum mit eindimensionalem Komplementärraum, so ist U = U oder UU, U 6 = U. Im ersten Fall ist U abgeschlossen, im zweiten Fall ist U = X und damit dicht.

Die Aufgaben sollen bis zur Übung am 3. Mai 2016 bearbeitet werden.

Raum der Woche

Bezeichnung: BV ([0 , 1] , K)

Definition:

f : [0 , 1] → K

sup ζ

| ζ ∑|− 1

j =

| f ( xj +1) − f ( xj ) < ∞|

Norm: ‖ xBV ([0 , 1] , K) =

| f (0)| + sup ζ

∑| ζ |− 1 j =0 | f^ ( xj +1)^ −^ f^ ( xj^ )^ <^ ∞| Dualraum: Dualraum zu: C ([0 , 1] , K) Reflexiv: nein Kriterium für Kom- paktheit: Kriterium für schwa- che Konvergenz: Weitere Aspekte: Jedes fBV ([0 , 1] , K) hat die Form f = g 1 − g 2 mit monotonen g 1 , g 2.

Jan Henrik Sylvester

Es sei z′^ ∈ X′^ eine normgleiche Fortsetzung des Funktionals x′

Y , also

‖z′‖ X ′ = sup ‖ xX =

|z′(x)| = sup ‖ yY =

∣x′

Y (y)

Dann ist x′^ − z′^ ∈ Y ⊥, also folgt

inf y ′∈ Y

‖x′^ − y′‖ X ′ ≤ ‖x′^ − (x′^ − z′)‖ X ′ = ‖z′‖ X

= sup ‖ yY =

∣x′

Y (y)

∣ (^) = ‖Ψ([x′])‖ Y ′^.

Also ist Ψ Isometrie. Die Surjektivität folgt sofort aus dem Satz von Hahn- Banach: Ist y′^ ∈ Y ′^ beliebig, so ist für jede beliebige Fortsetzung x′^ ∈ X′^ von y′ Ψ([x′]) = x′

Y =^ y

′. Ψ ist also surjektiv, somit isometrischer Isomorphismus.

Aufgabe 18. Es sei X ein R-Banachraum, Y ⊆ X abgeschlossener Unterraum, C ⊆ X offen, konvex und Y ∩ C = ∅. Zeigen Sie die Existenz eines Funktionals x′^ ∈ X′^ mit x′(y) = 0 für y ∈ Y , x′(c) > 0 für c ∈ C (Hinweis: vorherige Aufgabe).

Lösung. Es sei p : X → X

Y die kanonische Projektion. Dann ist^ p(C)^ eine offene, konvexe Teilmenge in X

Y und^0 ∈/^ p(C). Also gibt es ein Funktional y′^ ∈

X

Y

mit y′([c]) > 0 für [c] ∈ p(C). Nach der vorherigen Aufgabe entspricht dies einem Funktional x′^ ∈ Y ⊥^ durch die Zuordnung x′(x) = y′([x]). Für x′^ ist also x′(y) = 0 für y ∈ Y und x′(c) = y′([c]) > 0 für c ∈ C.

Aufgabe 19. Es sei B(R) der Banachraum aller beschränkten Funktionen R → R mit der Supremumsnorm, τ a : B(R) → B(R), τ a f (x) = f (x − a) für a ∈ R. Ein invariantes Mittel auf B(R) ist ein Funktional x′^ ∈ B(R)′^ mit inf f ≤ x′(f ) ≤ sup f und x′(f ) = x′(τ a f ). Zeigen Sie:

  1. Es existiert genau dann ein invariantes Mittel, wenn für jedes N ∈ N und alle f 1 ,... , f N ∈ B(R), a 1 ,... , a N ∈ R gilt:

inf x ∈R

{ N

i =

(f i (x) − f i (x − a i ))

(Hinweis: vorherige Aufgabe).

  1. Es existiert ein invariantes Mittel auf B(R). (Hinweis: Um inf

∑ N

i =1(f i (x)− f i (x − a i )) abzuschätzen, betrachten Sie für feste m ∈ N die speziellen x ∈ {λ 1 · a 1 + · · · + λ N · a N | λ j ∈ N, 1 ≤ λ j ≤ m}.)

Lösung. 1. Es sei

Y = span {f − τ a f | f ∈ B(R), a ∈ R}.

Gibt es ein invariantes Mittel x′^ ∈ B(R)′, so ist x′(h) = 0 für alle h ∈ Y , also inf x ∈R h(x) ≤ x′(h) = 0. Es sei umgekehrt inf x ∈R h(x) ≤ 0 für alle h ∈ Y. Dann ist die Menge C = {f ∈ B(R) | inf x ∈R f (x) > 0 } offen und konvex. Nach der vorherigen Aufgabe gibt es also ein Funktional x′^ ∈ B(R)′, welches auf Y verschwindet und x′(f ) > 0 für f ∈ C erfüllt.

Jan Henrik Sylvester

Da x′^ auf Y verschwindet, ist x′(f ) = x′(τ a f ) für alle f ∈ B(R) und a ∈ R. Durch Normierung können wir ferner x′( 1 ) = 1 erreichen ( 1 ∈ B(R), 1 (x) = 1). Dann ist für f ∈ B(R) die Funktion f − inf x ∈R f (x) · 1 ∈ C, also ist 0 ≤ x′(f − inf x ∈R

f (x) · 1 ) = x′(f ) − inf x ∈R

f (x).

Völlig analog folgt auch die andere Ungleichung. Also ist x′^ ein invariantes Mittel.

  1. Nach dem vorherigen Aufgabenteil müssen wir nur zeigen, dass inf x ∈R h(x) ≤ 0 ist für jede Wahl von Funktionen f 1 ,... , f N ∈ B(R), Konstanten a 1 ,... , a N ∈ R und h(x) =

∑ N

i =1(f i (x)^ −^ f i (x^ −^ a i )). Betrachte die Menge

A m = {(λ 1 ,... , λ N ) | λ j ∈ N, 1 ≤ λ j ≤ m}.

A m hat m N^ Elemente. Ferner heben sich in der Summe

λAm

∑^ N

i =

(f i (λ 1 a 1 + · · · + λ N a N ) − f i (λ 1 a 1 + · · · + λ N a N − a i ))

alle Terme paarweise heraus mit Ausnahme der Summanden f i (λ 1 a 1 + · · · + ma i + · · · + λ N a N ) und der Summanden −f i (λ 1 a 1 + · · · + a i + · · · + λ N a N − a i ). Von diesen gibt es, für jedes i, jeweils m N^ −^1 Stück. Damit folgt

m N^ inf x ∈R

h(x)

λAm

∑^ N

i =

(f i (λ 1 a 1 + · · · + λ N a N ) − f i (λ 1 a 1 + · · · + λ N a N − a i ))

∑^ N

i =

λAm − 1

f i (λ 1 a 1 + · · · + ma i +... ) − f i (λ 1 a 1 + · · · + 0 +... )

≤ N · 2 · m N^ −^1 · max i

‖f i ‖∞ ,

also inf x ∈R h(x) ≤

2 N max i ‖f i ‖∞ m für alle m ∈ N. Es folgt inf x ∈R h(x) ≤ 0 , also existiert ein invariantes Mittel.

Aufgabe 20. 1. Es sei X ein K-Banachraum, Y ⊆ X ein abgeschlossener Unterraum. Y heißt komplementiert, wenn es einen abgeschlossenen Un- terraum Z ⊆ X gibt mit Y ⊕ Z = X. Zeigen Sie:

(a) Y ist genau dann komplementiert, wenn es einen stetigen Projektor P : X → X gibt mit BILD(P ) = Y. (b) Endlichdimensionale Unterräume sind abgeschlossen und komplemen- tiert; abgeschlossene, endlich kodimensionale Unterräume sind kom- plementiert.

Jan Henrik Sylvester

(a) M ist beschränkt, (b) M ist linear, (c) M ist injektiv (M x = 0, so ist Lx = 0 und p(x) = 0, also x = 0) und (d) M ist surjektiv, denn (y, k) ∈ Y ⊕K, so gibt es ein z ∈ X mit Lz = y. Dann ist für alle u ∈ K L(z + u) = y. Die Abbildung

u 7 → p(z + u) : K → K

ist surjektiv, also findet man ein geeignetes u mit x = z + u und Lx = y und p(x) = k. Also ist M : X → Y ⊕ K ein toplinearer Isomorphismus. Dann gibt es eine offene Umgebung O von M in L(X, Y ⊕ K) von toplinearen Isomorphismen. Sei π : Y ⊕ K → Y ein Projektor. Die Abbildung

P : L(X, Y ⊕ K) → L(X, Y ) : A 7 → π ◦ A

ist linear und surjektiv, also offen, und P O ist offen. Es gilt

P M = L

und für A ∈ O ist P A surjektiv. Der Kern von ker P A = A−^1 ({ 0 } × K) und ist demzufolge abgeschlossen. Ein Komplementärraum ist gegeben durch A−^1 (Y × { 0 }).

Die Aufgaben sollen bis zur Übung am 10. Mai 2016 bearbeitet wer- den.

Jan Henrik Sylvester

Raum der Woche

Bezeichnung: w m,p^ mit m ∈ R ,^ p ∈ [1, ∞] Definition: {x : N → R | {n m x n } n ∈N ∈ _p_ } Norm: ‖x‖ _wm,p_ = ‖{n _m_ x _n_ } _n_ ∈N‖ _p_ Dualraum: Dualraum zu: Reflexiv: Kriterium für Kom- paktheit: Kriterium für schwa- che Konvergenz: Weitere Aspekte: für m > 1 : seperabel, Einheitskugel relativ kompakt in ` p