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Leitfäden und Tipps
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Aufgaben zur Mathematik III für Physiker mit Lösungen | TU München, Übungen von Mathematische Physik

Übungen zu Mathematik III für Physiker von Prof. Dr. P. Pickl der Technischen Universität München

Art: Übungen

2019/2020

Hochgeladen am 09.04.2020

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MATHEMATISCHES INSTITUT WS 2017/18
DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Übungen zu Mathematik III für Physiker
Prof. Dr. P. Pickl
Probeklausur Lösungen
Aufgabe 1: Gegeben sei das Vektorfeld u:R2R2,u(x, y) = xy
1
2x2. Integrie-
ren Sie uüber den Rand des Kreises mit Radius R
(a) durch explizite Berechnung von HS1(R)u·ds,
(b) durch Anwendung des Satzes von Stokes!
Lösung Wir benutzen Polarkoordinaten x
y=rcos(ϕ)
sin(ϕ).
(a) Der Rand des Kreises mit Radius Rwird parametrisiert durch
γ(ϕ) = Rcos(ϕ)
sin(ϕ), γ0(ϕ) = Rsin(ϕ)
cos(ϕ), ϕ [0,2π[.
Dann ist
IS1(R)
u·ds=Z2π
0
R2sin(ϕ) cos(ϕ)
1
2R2cos2(ϕ)·Rsin(ϕ)
Rcos(ϕ)
=R3Z2π
0
sin2(ϕ) cos(ϕ) + 1
2cos3(ϕ).
Das zweite Integral ist durch partielle Integration
I:= 1
2Z2π
0
cos(ϕ)1
2cos2(ϕ) = sin(ϕ)1
2cos2(ϕ)
2π
0
+Z2π
0
sin2(ϕ) cos(ϕ)
=Z2π
0
sin2(ϕ) cos(ϕ) = Z2π
0
(1 cos2(ϕ) cos(ϕ) = Z2π
0
cos(ϕ) 2I.
Wegen R2π
0cos(ϕ) = 0 folgt I= 0 und insgesamt ist somit
IS1(R)
u·ds=R3(I+I) = 0.
1
pf3
pf4
pf5

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MATHEMATISCHES INSTITUT WS 2017/

DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Übungen zu Mathematik III für Physiker

Prof. Dr. P. Pickl

Probeklausur Lösungen

Aufgabe 1: Gegeben sei das Vektorfeld u : R^2 → R^2 , u(x, y) =

−xy 1 2 x

2

. Integrie-

ren Sie u über den Rand des Kreises mit Radius R

(a) durch explizite Berechnung von

S^1 (R) u^ ·^ ds,

(b) durch Anwendung des Satzes von Stokes!

Lösung Wir benutzen Polarkoordinaten

x y

= r

cos(ϕ) sin(ϕ)

(a) Der Rand des Kreises mit Radius R wird parametrisiert durch

γ(ϕ) = R

cos(ϕ) sin(ϕ)

, γ′(ϕ) = R

− sin(ϕ) cos(ϕ)

, ϕ ∈ [0, 2 π[.

Dann ist ∮

S^1 (R)

u · ds =

∫ (^2) π

0

−R^2 sin(ϕ) cos(ϕ) 1 2 R

(^2) cos (^2) (ϕ)

−R sin(ϕ) R cos(ϕ)

= R^3

(∫ (^2) π

0

dϕ sin^2 (ϕ) cos(ϕ) +

cos^3 (ϕ)

Das zweite Integral ist durch partielle Integration

I :=

∫ (^2) π

0

dϕ cos(ϕ)

cos^2 (ϕ) = sin(ϕ)

cos^2 (ϕ)

2 π

0

∫ (^2) π

0

dϕ sin^2 (ϕ) cos(ϕ)

∫ (^2) π

0

dϕ sin^2 (ϕ) cos(ϕ) =

∫ (^2) π

0

dϕ(1 − cos^2 (ϕ) cos(ϕ) =

∫ (^2) π

0

cos(ϕ)dϕ − 2 I.

Wegen

∫ (^2) π 0 cos(ϕ)dϕ^ = 0^ folgt^ I^ = 0^ und insgesamt ist somit ∮

S^1 (R)

u · ds = R^3 (I + I) = 0.

(b) Wir erweitern das Problem auf drei Dimensionen, um die Rotation zu berechnen:

rot(u) =

∂x ∂y ∂z

 ×

−xy 1 2 x

2 0

x − (−x)

2 x

Das Flächenelement des Kreises ist bekanntlich dσ = ez rdϕdr (oder durch Kreuz- produkt berechnen), damit berechnen wir nach dem Satz von Stokes

S^1 (R)

u · ds =

B^1 (R)

rot(u)dσ =

B^1 (R)

2 x

 (^) rdϕdr

∫ (^2) π

0

∫ R

0

dr r · 2 x = 2

∫ (^2) π

0

∫ R

0

dr r^2 cos(ϕ) ∗ =

2 R^3

∫ (^2) π

0

cos(ϕ) = 0.

Begründung zu (*): Wegen der Stetigkeit des Integranden und weil über eine beschränkte Menge integriert wird, dürfen wir die Integrationsreihenfolge nach dem Satz von Fubini beliebig wählen.

Aufgabe 2:

(a) Ist die Funktion h : C → C, h(z) = i · Im(z)^2 holomorph? Beweisen Sie Ihre Antwort!

(b) Es sei f 1 : R^2 → R, f 1 (x, y) = x^3 − 3 xy^2. Bestimmen Sie alle Funktionen f 2 : R^2 → R, so dass f : C → C, f (x + iy) = f 1 (x, y) + if 2 (x, y) holomorph ist!

(c) Bestimmen Sie den maximalen Definitionsbereich D ⊂ C sowie Lage und Art der Singularitäten der Funktion g gegeben durch

g(z) =

z + 2 z^2 − i

e

1 z+ (^).

Lösung

(a) Die Funktion h ist nicht holomorph. Ich führe drei Beweismöglichkeiten vor, jede einzelne ist natürlich ausreichend und korrekt! Beweis 1: Wir können h(x + iy) = h 1 (x, y) + ih 2 (x, y) schreiben mit h 1 (x, y) = 0 und h 2 (x, y) = y^2. Die Funktionen h 1 und h 2 sind stetig differenzierbar, aber sie erfüllen nicht die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen, da z.B.

∂xh 1 (x, y) = 0 6 = 2y = ∂yh 2 (x, y).

Somit ist h nach dem Satz aus der Vorlesung nicht holomorph. Beweis 2: Betrachte für reelle q die beiden Limiten, die für holomorphes h gleich h′(i) sein müssten.

lim q→ 0

h(i + q) − h(i) q

= lim q→ 0

i − i q

Aufgabe 3: Berechnen Sie folgende Integrale!

(a) (^) ∫

∂B 2 (i)

sin(z) (z − 2 i)^2 (z − 3) Dabei bezeichnet ∂Br(z) den Rand des Kreises um z mit Radius r.

(b) (^) ∫ ∞

−∞

i 1 + x^2

dx

Benutzen Sie für dieses Integral den Residuensatz und achten Sie auf genaue Begründungen!

Lösung

(a) Da |i− 3 | > 2 , ist die Funktion f (z) = sin( z−z 3 ) in B 2 (i) holomorph. Die Nullstelle des Nenners bei 2 i hingegen liegt innerhalb des Integrationsbereiches. Die Cauchy- Integralformel für Ableitungen liefert

f ′(2i) =

2 πi

∂B 2 (i)

f (z) (z − 2 i)1+^

dz,

also ist das gesuchte Integral ∫

∂B 2 (i)

f (z) (z − 2 i)^2

dz = 2πif ′(2i) = 2πi

(z − 3) cos(z) − sin(z) (z − 3)^2

z=2i

2 πi (2i − 3)^2

((2i − 3) cos(2i) − sin(2i)).

(b) Wir berechnen das Integral durch Erweiterung auf die komplexe Ebene. Sei γR der Weg von −R bis R entlang der reellen Achse und dann zurück zu −R über den Halbkreis mit Radius R in der oberen Halbebene (Bild malen bitte, ist einfacher!). Wir behaupten, dass ∫ (^) ∞

−∞

i 1 + x^2

dx = lim R→∞

γR

i 1 + z^2

dz.

Beweis der Behauptung: Es ist zu zeigen, dass im Grenzfall R → ∞ der Bogen des Halbkreises keinen Beitrag zum Integral ergibt. Parametrisierung des Halbkreises:

γ(ϕ) = Reiϕ, ϕ ∈ [0, π], γ′(ϕ) = iReiϕ.

Dann ist ∣ ∣ ∣ ∣

γ

i 1 + z^2

dz

∫ (^) π

0

∣iRe

iϕ i 1 + R^2 e^2 iϕ

∣ ∼^

R

1 + R^2

R

Durch “Power-Counting”, also Zählen der Potenzen im Integranden, sehen wir, dass für große R der Betrag wie (^) R^1 skaliert und somit das Integral für R → ∞ gegen Null geht. Damit bleibt nur der Beitrag auf der reellen Achse übrig und die Behauptung ist bewiesen. Wegen i 1 + z^2

i (z − i)(z + i)

ist die Funktion f : C \ {−i, i} → C, f (z) = (^) 1+iz 2 holomorph, also im Inneren des Weges γR meromorph. Also können wir den Residuensatz verwenden. γR ist ein geschlossener Weg gegen den Uhrzeigersinn, der den Pol bei i einmal umläuft (und den Pol bei −i gar nicht!). Nach der Formel für das Residuum von Blatt 8 folgt Res(f, i) = (z − i) · f (z)|z=i =

i 2 i

Also nach dem Residuensatz: ∫ (^) ∞

−∞

i 1 + x^2

dx = lim R→∞

γR

i 1 + z^2

dz = lim R→∞ 2 πiRes(f, i) = πi.

Hinweis: Da vielleicht manchen bekannt ist, dass (^) 1+^1 x 2 die Ableitung des Arcus- tangens ist, hätte man diese Aufgabe auch ohne den Residuensatz lösen können, aber wir werden schon auch noch welche finden, bei denen man ihn unbedingt braucht...

i

−∞

1 + x^2

dx = i · arctan(x)|∞−∞ = i · (π 2 − − 2 π ) = πi.

Aufgabe 4:

(a) Es sei Ω = {a, b, c, d, e, f } und eine Teilmenge A ⊂ P(Ω) der Potenzmenge von Ω definiert durch M ∈ A ⇔ a ∈ M. Ist A eine σ-Algebra? Beweisen Sie Ihre Antwort!

(b) Es sei nun A′^ ⊂ P(Ω) definiert durch

M ∈ A′^ ⇔ M ⊂ {a, b, c} oder {d, e, f } ⊂ M.

Beweisen Sie, dass A′^ eine σ-Algebra ist!

Lösung

(a) A ist keine σ-Algebra. Dies scheitert an der Komplementbildung, z.B. ist Ω ∈ A, aber Ωc^ = ∅ ∈ A/ , da natürlich a /∈ ∅ ist. Ein anderes Beispiel wäre {a} ∈ A, aber {a}c^ = {b, c, d, e, f } ∈ A/.

Für das Quadrat des Erwartungswertes rechnen wir

E(X^2 ) =

R

x^2 ρ(x)dx = C

R

xe−λx 2 · x dx

und mit partieller Integration, da xe−λx 2 = − 2 λ^1 (e−λx 2 )′, (Randterme verschwinden)

= C

2 λ

R

e−λx 2 · 1 dx =

λ π

2 λ

π λ

2 λ

Somit ist

Var(X) = E(X^2 ) =

2 λ