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Leitfäden und Tipps
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Bachelorarbeit Bewegung und Sport, Prüfungen von Sportpsychologie

In der folgenden Arbeit wird untersucht, welche Auswirkung Freude am Schulsport auf das generelle Bewegungsverhalten von Schüler:innen der Sekundarstufe 2 hat.

Art: Prüfungen

2022/2023

Hochgeladen am 14.01.2024

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Sebastian Lukasser
Auswirkung von Freude am Schulsport auf das
generelle Bewegungsverhalten von Schüler:innen der
Sekundarstufe 2
BACHELORARBEIT
eingereicht an der
LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK
INSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT
Zur Erlangung des akademischen Grades
BACHELOR OF EDUCATION
Betreuer
Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerhard Ruedl
Priv.-Doz. Mag. Mag. Dr. Nikolaus Greier
Innsbruck, Juli 2023
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Sebastian Lukasser

Auswirkung von Freude am Schulsport auf das

generelle Bewegungsverhalten von Schüler:innen der

Sekundarstufe 2

BACHELORARBEIT

eingereicht an der

LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK

INSTITUT FÜR SPORTWISSENSCHAFT

Zur Erlangung des akademischen Grades

BACHELOR OF EDUCATION

Betreuer

Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerhard Ruedl

Priv.-Doz. Mag. Mag. Dr. Nikolaus Greier

Innsbruck, Juli 2023

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt durch meine eigenhändige Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen, die wörtlich oder inhaltlich den angegebenen Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.


Datum Unterschrift

Zusammenfassung Hintergrund: Weltweit sind circa 81 % aller Schüler:innen im Alter von 11-17 Jahren nicht ausreichend körperlich aktiv und seit der COVID-19-Pandemie hat sich die Situation sogar noch verschlechtert. Da allerdings ein sehr großer Anteil aller Kinder und Jugendlichen mit dem Schulsport in Berührung kommt, stellt sich die Frage, ob ein positiv erlebter Sportunterricht einen Einfluss auf die sportliche Aktivität in der Freizeit hat. Zielsetzung: Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung von Freude am Schulsport auf das generelle Bewegungsverhalten von Schüler:innen der Sekundarstufe 2 zu erheben. Methoden: Bei einer Fragebogenerhebung wurden 141 Schüler:innen der 9. und 10. Schulstufe von Gymnasien im Raum Innsbruck untersucht. Die Freude am Schulsport wurde anhand der Unterkategorien Vergnügen, Flow-Erleben und Erholung untersucht und das generelle Bewegungsverhalten wurde anhand der moderaten bis anstrengenden körperlichen Aktivität pro Woche berechnet. Ergebnisse: Bei der Korrelationsanalyse konnte festgestellt werden, dass zwischen allen unabhängigen Variablen (Vergnügen: r = 0,25, p < 0,01; Flow-Erleben: r = 0,26, p < 0,01; Erholung: r = 0,26, p < 0,01) eine signifikante schwache positive Korrelation mit der Bewegungszeit pro Woche besteht. Außerdem erzielten Jungen in Bezug auf alle untersuchten Variablen (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung und moderate bis anstrengende körperliche Aktivität pro Woche) signifikant höhere Werte als Mädchen. Schlussfolgerung : Anhand der vorliegenden Ergebnisse kann darauf geschlossen werden, dass Freude am Schulsport positiv mit dem generellen Bewegungsverhalten von Schüler:innen der Sekundarstufe 2 zusammenhängt.

1 Einleitung 1.1 Problemstellung Geringe körperliche Aktivität ist ein bedeutender Risikofaktor für nicht übertragbare Krankheiten und war im Jahr 2008 für 5,3 Millionen der 57 Millionen weltweit verzeichneten Todesfälle verantwortlich (Lee et al. 2012). Aus dem „Global status report on physical activity 2022“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht hervor, dass im Jahr 2016 weltweit 28 % der Erwachsenen ab 18 Jahren (23 % der Männer und 32 % der Frauen) nicht ausreichend körperlich aktiv waren (World Health Organization 2022). „Nicht ausreichend körperlich aktiv“ bezieht sich auf die globalen Guidelines der WHO, laut denen Erwachsene pro Woche mindestens 150 Minuten bei mittlerer oder 75 Minuten bei hoher Intensität körperlich aktiv sein sollten (World Health Organization 2010). Unter körperlichen Aktivitäten bei mittlerer Intensität versteht man diejenigen Aktivitäten, bei denen drei- bis sechsmal so viel Energie verbraucht wird als beim Sitzen (Harvard T.H. Chan School of Public Health 2012). Körperliche Aktivitäten bei hoher Intensität werden so definiert, dass sechsmal so viel Energie verbrannt wird als beim Sitzen (Harvard T.H. Chan School of Public Health 2012). Generell wird in dieser Arbeit körperliche Aktivität bei mittlerer Intensität synonym mit dem Begriff moderate körperliche Aktivität und körperliche Aktivität bei hoher Intensität synonym mit dem Begriff anstrengende körperliche Aktivität verwendet. In Bezug auf Kinder und Jugendliche ist die Lage noch besorgniserregender, da im Jahr 2016 weltweit 81,0 % aller Schüler:innen im Alter von 11-17 Jahren (77,6 % der Jungen und 84,7 % der Mädchen) nicht ausreichend körperlich aktiv waren (Guthold et al. 2020). Das bedeutet, dass etwas mehr als vier Fünftel der Bevölkerung in dieser Altersgruppe nicht die Bewegungsempfehlungen der WHO erreichen (Guthold et al. 2020). Diese Empfehlung besagt, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 5-17 Jahren pro Tag mindestens 60 Minuten bei mittlerer oder hoher Intensität körperlich aktiv sein sollten (World Health Organization 2010). In Österreich beläuft sich der Prozentsatz an Kindern und Jugendlichen, die nicht ausreichend körperlich

Entwicklung, kognitive Fähigkeiten, psychische Gesundheit und schulische Leistung bei Kindern und Jugendlichen festgestellt werden (Esteban-Cornejo et al. 2015, Singh et al. 2012, Zeng et al. 2017). Außerdem konnte in Bezug auf die soziale Entwicklung gezeigt werden, dass körperlich aktive Kinder mehr Vertrauen und prosoziales Verhalten zeigen, sich leichter in Gruppen integrieren und besser im Team arbeiten können als körperlich inaktive Kinder (Di Bartolomeo und Papa 2019). Körperliche Aktivität geht über die gesamte Lebensspanne hinweg mit einem besseren physischen und psychischen Gesundheitszustand einher (Janssen und Leblanc 2010). Daher ist es unerlässlich, dass sich junge Menschen ausreichend körperlich betätigen, um ihren aktuellen und zukünftigen Gesundheitszustand zu fördern (Janssen und Leblanc 2010). Allerdings haben viele Menschen Schwierigkeiten damit, dauerhaft und konsequent sportliche Aktivitäten auszuüben, unter anderem deshalb, weil sie schon im Kindes- und Jugendalter zu wenig körperlich aktiv waren (Duttler 2014). Im Folgenden wird nun der Zusammenhang zwischen Schule und Bewegung genauer beleuchtet. Im Jahr 2018 hatten weltweit 258,8 Millionen (17,1 %) Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren keinen Zugang zu Bildung (UNESCO 2019). In Europa und Nordamerika belief sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die keine Schule besuchten, im Jahr 2018 auf 4,4 Millionen (2,9 %) (UNESCO 2019). Daraus kann abgeleitet werden, dass weltweit 82,9 % aller Kinder in die Schule gehen und dort den Sportunterricht besuchen, sofern dieser in ihrem Land verpflichtend ist oder angeboten wird. In einer weltweiten Studie über Schul-Sportunterricht wird belegt, dass Sportunterricht im primären Bildungsbereich in 98,7% aller Länder verpflichtend ist (UNESCO 2014). Im sekundären Bildungsbereich beträgt der entsprechende Anteil 88,4 % (UNESCO 2014). Darüber hinaus konnte in einer australischen Studie aus dem Jahr 2018 festgestellt werden, dass sich 98, % aller befragten Kinder und Jugendlichen (5-17 Jahre) im Setting des Schulsports körperlich betätigen (Clemens und Lincoln 2018). Dazu geht aus derselben australischen Studie hervor, dass Kinder nach der Freizeit (41 %) den zweitgrößten Anteil ihrer gesamten Bewegungszeit in der Schule (33 %) absolvieren (Clemens und Lincoln 2018). Somit kann

behauptet werden, dass man mit dem Sportunterricht einen Großteil aller Kinder erreicht und dadurch maßgeblich ihre wöchentliche Bewegungszeit beeinflussen kann. Insbesondere, da körperlich aktive Kinder und Jugendliche mit höherer Wahrscheinlichkeit auch im Erwachsenenalter körperlich aktiv sind, ist es wichtig, sie schon früh für sportliche Aktivität zu begeistern (Lahti et al. 2018, Telama 2009). Im Einklang damit lautet eines der Hauptziele des Sportunterrichts in der Schule, dass Kinder und Jugendliche im Idealfall zur lebenslangen Ausübung von Sport gebracht werden sollten (Lorz 2019). Um sich ein Leben lang sportlich zu betätigen, sollte sportliche Aktivität von den jeweiligen Personen grundlegend positiv erlebt werden (Mullen et al. 2011). In Bezug auf den Sportunterricht sind es die Faktoren Abwechslung, Spaß, Spiele, angemessene Regeln und Strategien sowie die Förderung des Lernflusses, die sich positiv auf das Erleben auswirken (Strean 2009). Laut Engels und Freund (2019) ist für die positive Wahrnehmung von Sportunterricht wichtig, dass dieser Spaß macht, optimal beanspruchend ist und zusätzlich eine Ausgleichsfunktion erfüllt. Allgemein geht aus mehreren Studien hervor, dass Freude an Bewegung einer der wichtigsten Faktoren für die Ausübung von sportlicher Aktivität ist (Berki und Tarjányi 2022, Gabler 2002). So wurde in der Studie von Gabler (2002) gezeigt, dass Spaß an Bewegung und der Ausgleich zum Alltag die wichtigsten Gründe für die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten sind. Ebenso konnte in einer aktuellen Arbeit von (Berki und Tarjányi 2022) ein positiver Zusammenhang zwischen der Freude an der Ausübung von körperlicher Aktivität und körperlicher Aktivität selbst nachgewiesen werden. Hinzu kommt, dass Freude bereits in einigen Studien als eines der entscheidendsten Motive für die langfristige Aufrechterhaltung des Sporttreibens identifiziert wurde (Mullen et al. 2011, Scanlan et al. 1993). In Zusammenhang mit dem Schulsport konnte festgestellt werden, dass Motivation während dem Sportunterricht einen positiven Effekt auf die sportliche Aktivität in der Freizeit hat (Taylor et al. 2010). In einer Längsschnittstudie wurde herausgefunden, dass zwischen autonomer Motivation im Sportunterricht und der selbstberichteten körperlichen Aktivität in der Freizeit ein direkter Zusammenhang besteht (Taylor et al. 2010). Auch im Rahmen der Studie von Cox et al. (2008) konnte belegt werden, dass motivationsbezogene Erfahrungen

1.3 Zielsetzung Da der Zusammenhang zwischen der Freude am Schulsport und der generellen körperlichen Aktivität erst in wenigen Studien behandelt wurde, soll diese Fragestellung im Rahmen dieser Bachelorarbeit konkret für den Raum Innsbruck (Tirol, Österreich) erneut untersucht werden. Insbesondere da seit den von Paterson et al. (2021) beschriebenen Veränderungen beim Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen seit dem Beginn der COVID-19- Pandemie noch keine derartige Untersuchung in dieser Region durchgeführt wurde, könnten aus den Ergebnissen sinnvolle Schlüsse für die Rückkehr zu einer körperlich aktiveren Jugend gezogen werden. Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung von Freude am Schulsport auf das generelle Bewegungsverhalten von Schüler:innen der Sekundarstufe 2 zu erheben. Deshalb wurden in Anlehnung an die aktuelle Literatur folgende Hypothesen formuliert: Haupthypothese: H1a: Es besteht ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der Freude am Schulsport und der wöchentlichen Bewegungszeit bei mittlerer bis hoher Intensität bei Schüler:innen der Sekundarstufe 2. Nebenhypothese: H1b: Es besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Mädchen und Jungen in Bezug auf die Freude am Schulsport und der wöchentlichen Bewegungszeit bei mittlerer bis hoher Intensität bei Schüler:innen der Sekundarstufe 2, Jungen erzielen höhere Werte bei der Freude am Schulsport und bei der wöchentlichen Bewegungszeit bei mittlerer bis hoher Intensität als Mädchen.

2 Methodik 2.1 Untersuchungsdesign Das Untersuchungsdesign der vorliegenden Arbeit entspricht einer Querschnittsstudie. Die Untersuchung wurde im Zeitraum zwischen dem 14.05.2023 und dem 07.06. durchgeführt. Im Vorhinein wurde mit verschiedenen Schulen Kontakt aufgenommen, der Fragebogen an die Schulen und Lehrpersonen versendet, wo dieser den Schüler:innen über QR-Codes zur Verfügung gestellt wurde. Der Fragebogen wurde als Onlinefragebogen konzipiert und wurde von den Schüler:innen zum Teil direkt in der Schule und zum Teil zuhause privat ausgefüllt. 2.2 Proband:innen Im Rahmen der Studie wurden Schüler:innen der 9. Und 10. Schulstufe von zwei verschiedenen Gymnasien im Raum Innsbruck (Tirol, Österreich) untersucht. Es wurden nur Schüler:innen von Schulen des Schultyps „Allgemeinbildende höhere Schule“ inkludiert, da durch eine ähnliche Anzahl an Gesamtwochenstunden und Sportstunden pro Woche eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Schüler:innen gewährleistet werden kann. Insgesamt wurde der Fragebogen von 180 Schüler:innen geöffnet und begonnen, doch auf Grund von vorzeitigen Abbrüchen oder inkorrekten Durchführungen konnten nur 141 vollständig abgeschlossene Datensätze für die Auswertung herangezogen werden. 2.3 Erhebungsinstrumente Die Datenerhebung wurde mit Hilfe eines selbst angefertigten Onlinefragebogens durchgeführt. Der Fragebogen wurde mit der Online-Erhebungssoftware SoSci Survey (Leiner, 2019) erstellt und den Teilnehmer:innen auf www.soscisurvey.de zur Verfügung

2.3.2 Erhebung des Bewegungsverhaltens Für die Untersuchung des generellen Bewegungsverhalten wurde der International Physical Activity Questionnaire – Short Form (IPAQ-SF) nach Craig et al. (2003) verwendet. Der IPAQ-SF wurde für die Verwendung bei Erwachsenen (Altersspanne 15-69 Jahre) entwickelt und wird für Untersuchungen bei älteren und jüngeren Altersgruppen nicht empfohlen (Sjöström et al. 2005). Der IPAQ-SF basiert auf der subjektiven Einschätzung der Teilnehmer:innen und wird dafür eingesetzt, um die körperliche Aktivität der vergangenen Woche zu erfassen (Craig et al. 2003). Bei diesem Fragebogen werden die Teilnehmer:innen befragt, wie lange sie in den letzten sieben Tagen anstrengende bzw. moderate körperliche Aktivität verrichtet und wie viel Zeit sie jeweils im Gehen und im Sitzen verbracht haben (Craig et al. 2003). Dabei muss bei den Antworten jeweils die Anzahl der Wochentage und die durchschnittlich an einem dieser Tage verbachte Zeit in Stunden und Minuten angegeben werden (Craig et al. 2003). Der IPAQ-SF besteht aus sieben Items, zwei zur anstrengenden körperlichen Aktivität, zwei zur moderaten körperlichen Aktivität, zwei zur Zeit im Gehen und eine zur Zeit im Sitzen (Craig et al. 2003). Für das bessere Verständnis der Items werden die verschiedenen Kategorien der körperlichen Aktivität durch Zusatzinformationen genauer erklärt und Beispiele von Tätigkeiten der jeweiligen Kategorie angegeben (Craig et al. 2003). Als Beispiele für anstrengende körperliche Aktivitäten wurden schweres Heben, Aerobic und schnelles Radfahren/Laufen/Schwimmen angeführt (Craig et al. 2003). Da es vom IPAQ-SF keine offizielle deutsche Version gibt, wurde beim Fragebogen der vorliegenden Studie die in der Masterarbeit an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck von Veulliet (2022) verwendete Übersetzung übernommen.

2.4 Datenaufbereitung Nachdem die Fragebogen-Untersuchung abgeschlossen war, wurden die Datensätze von der Erhebungs-Software SoSci Survey (Leiner 2019) heruntergeladen und in Microsoft Excel (Version 2303) importiert. Für die Auswertung der Daten der Freude am Schulsport wird aus den drei Items einer Dimension (Vergnügen, Flow-Erleben, Erholung) jeweils der Mittelwert errechnet, um einen Gesamtscore für jede einzelne Dimension des Sport-Enjoyments zu erhalten (Engels und Freund 2019). Die Daten des IPAQ-SF wurden gemäß den IPAQ-Richtlinien für Datenverarbeitung verarbeitet, bereinigt und gekürzt (Sjöström et al. 2005). Beim Kürzen bzw. bei der Trunkierung der Daten wird versucht, die Verteilung der Aktivitätsniveaus zu normalisieren, da viele Datensätze durch fehlerhafte Ausreißer verzerrt sind (Sjöström et al. 2005). Beim IPAQ-SF wird empfohlen, dass alle Zeitangaben der Kategorien „Anstrengende körperliche Aktivität“, „Moderate körperliche Aktivität“ und „Gehen“, die „3 Stunden“ oder „180 Minuten“ überschreiten, abgeschnitten bzw. neu kodiert und jeweils mit „180 Minuten“ ersetzt werden (Sjöström et al. 2005). Diese Regel gibt somit vor, dass in jeder Kategorie der körperlichen Aktivität pro Woche nur maximal 21 Stunden, bzw. 1260 Minuten, in die Berechnung einfließen können (Sjöström et al. 2005). Es gibt verschiedene Methoden, um aus Angaben der Teilnehmer:innen vergleichbare Gesamtscores zu berechnen. Neben den wöchentlichen Gesamtminuten kann man auch das durchschnittliche wöchentliche metabolische Äquivalent (MET Min/Woche) berechnen (Sjöström et al. 2005). In der vorliegende Studie wurden die wöchentlichen Gesamtminuten berechnet, indem die Anzahl der Tage pro Woche, an denen man körperlich aktiv war, mit der durchschnittlichen täglichen Zeit während körperlicher Aktivität multipliziert wurde (Sjöström et al. 2005). In Anlehnung an die Bewegungsempfehlung der WHO für Kinder und Jugendliche im Alter von 5-17 Jahren, welche pro Tag mindestens 60 Minuten körperliche Aktivität bei mittlerer bis hoher Intensität vorsieht (World Health Organization 2010), wurde in der vorliegenden Studie primär mit der

Varianzaufklärung und R^2 > 0,26 für eine starke Varianzaufklärung (Cohen 1988). Die Signifikanzniveaus wurden auf p < 0,05 (signifikanter Unterschied), p < 0,01 (hoch signifikanter Unterschied) und p < 0,001 (höchst signifikanter Unterschied) festgelegt.

3 Ergebnisse Von den 141 untersuchten Schüler:innen waren 76 weiblich (53,9 %), 63 männlich (44,7 %), 2 divers (1,4 %). Das Durchschnittsalter der Proband:innen betrug zum Zeitpunkt der Datenerhebung 15,3 ± 0,8 Jahre (Altersspanne: 13-17). Bedingt durch die geringe Teilnehmer:innenanzahl (N = 2) in der Gruppe „Geschlecht: divers“ können keine verlässlichen Aussagen über diese Gruppe getroffen werden. Aus diesem Grund und da die unabhängige Variable für die folgende Berechnung zwei Ausprägungen haben muss, werden diverse Schüler:innen im folgenden Vergleich vernachlässigt. In Tabelle 1 werden die Mittelwerte (MW) ± Standardabweichungen (SD) und Extremwerte der unabhängigen (Vergnügen, Flow-Erleben und Erholung) und abhängigen (moderate bis anstrengende körperliche Aktivität pro Woche) Variablen in Abhängigkeit vom Geschlecht dargestellt. Tabelle 1: Mittelwerte (MW) ± Standardabweichungen (SD) und Extremwerte der unabhängigen und abhängigen Variablen in Abhängigkeit vom Geschlecht; KA = Körperliche Aktivität Geschlecht Vergnügen Flow- Erleben Erholung^ Moderate bis anstrengende KA pro Woche [min] MW Gesamt 1,78 1,63 1,52 800 weiblich 1.47 1.38 1.24 638 männlich 2.15 1.93 1.85 1014 divers 2.17 1.83 2.00 248 SD Gesamt 0,791 0,724 0,907 584 weiblich 0.723 0.656 0.814 506 männlich 0.718 0.697 0.917 609 divers 0.236 0.707 0.471 159 Minimum weiblich 0.00 0.00 0.00 0. männlich 0.00 0.00 0.00 0. divers 2.00 1.33 1.67 135 Maximum weiblich 3.00 3.00 3.00 2100 männlich 3.00 3.00 3.00 2520 divers 2.33 2.33 2.33 360

In Bezug auf die abhängige Variable dieser Studie, die moderate bis anstrengende körperliche Aktivität pro Woche, konnte herausgefunden werden, dass 68,1 % aller untersuchten Schüler:innen die WHO-Empfehlung von mindestens 420 Minuten pro Woche erreichen (World Health Organization 2010). Die Verteilung der Schüler:innen, die diese Empfehlung der WHO einhalten bzw. nicht einhalten wird im unterhalb abgebildeten Kreisdiagramm dargestellt (Abbildung 3). 96 (68,1%) 45 (31,9%) ≥ 420 [min] < 420 [min] Abbildung 3: Anzahl der Schüler:innen, die die Empfehlung der WHO bezüglich moderater bis anstrengender körperlicher Aktivität pro Woche [min] erfüllen bzw. nicht erfüllen (World Health Organization 2010) 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 weiblich männlich Moderate bis anstrengende KA pro Woche [min] _Abbildung 1 : Mittelwert ± Standardabweichung der moderaten bis anstrengenden körperlichen Aktivität (KA) pro Woche [min] in Abhängigkeit vom Geschlecht (nur weiblich und männlich).

  • p < 0,05; ** p < 0,01; *** p < 0,001._

Bei der Korrelationsanalyse zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen den untersuchten Variablen muss zunächst herausgefunden werden, ob die Variablen normalverteilt sind. Da die Variablen nicht normalverteilt sind, sind die Voraussetzungen für die Berechnung der Pearson-Korrelation eigentlich nicht erfüllt (Bortz 2005). Auf Grund des zentralen Grenzwerttheorems und der großen Stichprobe (N = 141) kann allerdings trotzdem die Pearson-Korrelation berechnet werden (Bortz 2005). Das zentrale Grenzwerttheorem besagt, dass die Verteilung von Mittelwerten aus Stichproben mit einer Proband:innenanzahl von > 30 unabhängig von der eigentlichen Verteilung der Messwerte einer Normalverteilung ist (Bortz 2005). Darüber hinaus wird die Verwendung der Pearson-Korrelation und in weiterer Folge die Durchführung einer Regressionsanalyse durch die minimalen Unterschiede zwischen den Korrelationskoeffizienten nach Pearson und Spearman (Tabelle

  1. gerechtfertigt. In Tabelle 2 werden die Ergebnisse der Korrelationsanalyse mit den Korrelationskoeffizienten nach Pearson (r) und Spearman (ρ [rho]) dargestellt.