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Art: Zusammenfassungen
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Politecnico federale di Zurigo Swiss Federal Institute of Technology Zurich
Ecole polytechnique fédérale de Zurich
Zürich
Eidgenössische Technische Hochschule
ETH-Zentrum für Unternehmenswissenschaft (vormals BWI) Technologie- und Innovationsmanagement Professor Dr. Fritz Fahrni Lehrbeauftragter Dr. Paul Frauenfelder
Dr. Paul Frauenfelder
Beispiele überarbeitet 2001 Prof. Dr. Fritz Fahrni
Die Studenten, welche das Wahlfach Mitarbeiter- und Unternehmensführung im Rahmen des Vorlesungszyklus MTU besuchen, besitzen keine Vorkenntnisse über die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Da aber für ein besseres Verständnis der Vorlesung sowie die Diskussion der Fallstudien des öfteren mit betriebswirtschaftlichen Ausdrucken gearbeitet wird, ist die Kenntnis eines minimalen Sets von Kennzahlen und Begriffen der BWL notwendig.
Um den Einstieg in dieses Gebiet etwas zu vereinfachen, sind die am häufigsten verwendeten Kennziffern und Begriffe der Bilanz- und Unternehmensbewertung in dieser Zusammenfassung zusammengestellt. Sie werden zur Verdeutlichung an dem konkreten Beispiel des Geschäftsabschlusses 1999 der HILTI Gruppe erklärt. Die berechneten Werte (in Mio. CHF) müssen stets mit der nötigen Vorsicht beurteilt werden, da für eine eingehendere Beurteilung die interne Betriebsbuchhaltung zur Verfügung stehen müsste. Es ist zu beachten, dass dieses Wissensgebiet viel umfassender ist als hier dargestellt und zur vollständigen Beherrschung ein gründlicheres Studium verlangt. Weiterführende Vorlesungen können sowohl an der ETH wie auch an der UNI Zürich zu diesem Themengebiet besucht werden.
Bei der Angabe von Regeln oder Richtwerten handelt es sich lediglich um Anhaltspunkte für die Analyse einer Unternehmung. Bei einer Bewertung der Güte sind die Aussagen immer mit den aktuellen Branchenwerten zu relativieren und mit Unternehmen von ähnlicher Struktur zu vergleichen.
Im Anhang zu dieser Lehrschrift befindet sich ein Auszug aus dem Jahresbericht 1999 der HILTI Gruppe.
2.1.1 Einführung
Die Bilanz ist eine Momentaufnahme der Vermögens- und Schuldverhältnisse einer Unternehmung. Sie ist zeitpunktbezogen und gibt Auskunft, woher eine Unternehmung ihr Kapital erhalten hat (Passiven) und wie diese finanziellen Mittel in Unternehmen investiert sind (Aktiven).
Bilanzsumme HILTI: 3819.
2.1.2 Aktiva
Die Aktivseite einer Bilanz informiert über die Vermögenswerte einer Unternehmung. Sie zeigt die Verwendung der finanziellen Mittel auf. Aktiven sind Buchhaltungsobjekte, die einen zukünftigen Nutzenzugang ohne weitere Gegenleistung versprechen. Dieser zukünftige Nutzenzugang kann Geld darstellen, aber auch Güter oder Dienstleistungszugänge.
Die Aktiven werden meistens nach der Liquidität der Vermögensteile gegliedert. Man unterscheidet Umlaufs- und Anlagevermögen.
2.1.3 Umlaufvermögen
Das Umlaufvermögen umfasst alle Positionen, die sich normalerweise mindestens einmal pro Jahr umsetzen, z.B. Waren, die nach kürzerer Zeit veräussert und damit in Geld verwandelt werden, oder Kundenforderungen (auch Debitoren genannt), die nach Ablauf der Zahlungsfrist bezahlt und dann zu Geld werden. Es kann in drei Kategorien unterteilt werden: Liquide Mittel, Forderungen und Lager. Liquide Mittel beinhaltet die Konten: Kassa, Post, Bank (z.B. Kontokorrentguthaben), Wertschriften (als Anlage liquider Mittel, nicht als Beteiligungen) Forderungen beinhaltet die Konten: Debitoren, Wechselforderungen (Rimessen), Vorauszahlungen an Lieferanten (Warenguthaben), kurzfristige Aktivdarlehen, Transitorische Aktiven Lager beinhaltet die Konten: Warenvorräte, Materialvorräte, Halb- und Fertigfabrikate
Umlaufvermögen HILTI: 1651.
2.1.4 Anlagevermögen
Das Anlagevermögen umfasst die langlebigen Vermögenswerte, die von der Unternehmung zum eigenen Gebrauch verwendet werden. Es kann in drei Kategorien unterteilt werden: materielles, finanzielles und immaterielles Anlagevermögen.
Materielles Anlagevermögen beinhaltet die Konten: Mobilien, Maschinen, Einrichtungen, Grundstücke, Gebäude Finanzielles Anlagevermögen beinhaltet die Konten: Beteiligungswertschriften, Aktivhypotheken (von der Unternehmung gewährt), langfristige Aktivdarlehen Immaterielles Anlagevermögen beinhaltet die Konten: Patente, Marken, Konzessionen
Anlagevermögen HILTI: 2167.
2.2.1 Einführung
Die Erfolgsrechnung ist eine Periodenrechnung, die über die Ereignisse in einem bestimmten Zeitabschnitt und das daraus entstandene Periodenergebniss Aufschluss gibt. Sie bezweckt, den Gewinn bzw. den Verlust, der während dieser Zeitspanne realisiert wurde, zu ermitteln.
2.2.2 Ertrag
Umsatz
Unter Umsatz werden alle Erlöse aus Verkäufen von Waren (Handel), Fabrikaten (Industrie) und Dienstleistungen verstanden. Nettoerlöse sind Umsätze, die um Skonti, Rabatte, Retouren, direkte Vertriebskosten wie Fracht, Vermittlungsprovisionen, Versicherungen und Zolle korrigiert werden.
Nettoumsatz HILTI: 2813.
Sonstige Erträge
Darunter gehören z.B. Erträge aus Beteiligungen, Zinserträge, Lizenzvergaben, eventuell ausserordentliche Erträge (z.B. Verkauf von Wertschriften oder Liegenschaften mit Gewinn).
Betriebsfremde Erträge
Betriebsfremde Erträge (auch neutraler Erfolg) sind Einnahmen, die aus nicht betrieblicher Tätigkeit stammen (z.B. Mietzinserträge bei einer Industrieunternehmung).
2.2.3 Aufwände
Aufwände sind verbrauchte Vermögenswerte zur Erzielung eines Ertrages. Dazu gehören: Material- und Warenaufwand, Betriebskosten, Miete, Löhne, Abschreibungen, Werbung, Verwaltungs- und Vertriebsaufwand, Steuern, Debitorenverluste, Zinsen usw.
Warenaufwand
Waren sind bewegliche Güter, die in veränderter oder unveränderter Form wieder veräussert werden. Eingehende Waren werden in der Regel zu Einstandspreisen verrechnet.
Abschreibungen
Durch den Gebrauch von Anlagen. d.h. durch den Verzehr einzelner Nutzleistungen, tritt eine Entwertung ein. Diese Entwertung, die Abschreibung, wird meistens periodisch, unmittelbar vor dem Rechnungsabschluss, als Aufwand verbucht. Die Anlagen werden in der Bilanz in den Passiven um diesen Betrag korrigiert. Abschreibungen HILTI: 139.
2.2.4 Gewinn
Bruttogewinn
Bei der Ermittlung des Bruttogewinnes muss grundsätzlich zwischen Warenhandel und Fabrikation unterschieden werden (siehe auch Kapitel 3.4.1). Warenhandel: Nettoerlöse minus Einkaufswert der verkauften Ware. Fabrikation: Nettoerlöse minus Herstellkosten der verkauften Produktion (ohne Verwaltungs- und Vertriebsaufwand).
Reingewinn (Nettogewinn)
Als Reingewinn wird die Differenz von Ertrag und Aufwand bezeichnet. Er ist identisch mit der Differenz zwischen dem Eigenkapitalbestand zu Beginn und jenem am Ende des Abrechnungsjahres aus der Bilanz.
Gewinn vor Zinsen
Gewinn vor Zinsen (=Reingewinn+ Zinsen für Fremdkapital) wird zur Berechnung der Gesamtkapital -Rentabilität verwendet.
Gewinn vor Steuern
Gewinn vor Steuern (= Reingewinn + Steuern) wird zur Berechnung der tatsächlichen Unternehmungsleistung verwendet. Beim Vergleich von Unternehmungsleistungen über Kantons- oder Staatsgrenzen hinweg wird meist mit dem Gewinn vor Steuern gerechnet.
3.2.1 1.Liquiditätsgrad (Cash-ratio)
Der 1. Liquiditätsgrad, auch Cash-ratio genannt, gibt Auskunft über die Möglichkeiten, die kurzfristigen Verpflichtungen mit liquiden Mitteln zu begleichen.
Formel:^ 1. Liquiditätsgrad = (Kassa + Wertpapiere) / kurzfristiges Fremdkapital
Die Cash-ratio ist im Prinzip die "Urliquidität", da sie nur die aktuell verfügbaren flüssigen Mittel berücksichtigt. Sie wird aber in der Praxis nur selten verwendet, da ihre Aussagekraft gegenüber den Liquiditätsgraden 2 und 3 gering ist.
3.2.2 2.Liquiditatsgrad (Quick-ratio)
Bei der Liquidität 2. Grades werden den kurzfristigen Verbindlichkeiten die kurzfristigen Teile des Umlaufvermögens gegenüber gestellt.
Formel:^ 2. Liquiditätsgrad = (Kassa+Wertpapiere+kurzfristige Forderungen) / kurzfristiges FK
Zur Beurteilung der Quick-ratio wird oft der sogenannte Acid -Test durchgeführt. Er verlangt, dass die Quick-ratio mindestens dem Wert 1 entspricht. Hiermit kann rasch geprüft werden, ob die Zahlungsbereitschaft einer Unternehmung gefährdet ist. Als statische Liquiditätszahl vermag aber keiner der drei Liquiditätsgrade die Entwicklung der Liquidität zu berücksichtigen. Aus diesem Grunde bedingt auch ein hoher Liquiditätsgrad 2 keine Sicherheit in der zukünftigen Zahlungsfähigkeit einer Unternehmung. Im Gegenteil gibt eine Quick-ratio von 3 oder mehr lediglich eine momentane Überliquidität und somit ein Verzicht auf den rentablen Einsatz von Geldmitteln zum Ausdruck.
3.2.3 3.Liquiditätsgrad (Current-ratio)
Die Current-ratio wird zur Beurteilung der Zahlungskraft verwendet. Sie ist neben der Quick-ratio eine der wichtigsten Grössen zur Kreditprüfung.
Formel:^ 3. Liquiditätsgrad = Umlaufvermögen / kurzfristigen FK
Zur Prüfung des 3. Liquiditätsgrades ist die Faustregel der Banker's Rule verbreitet, welche verlangt, das die Current- ratio mindestens den Wert 2 hat. Jedenfalls hat dieser Liquiditätsgrad eindeutig über 1 zu liegen, damit auch im Falle einer Zwangsliquidation alle Forderungen noch gedeckt sind, falls nur ein Teil des bilanzierten Umlaufvermögens realisiert werden kann.
3.2.4 Netto-Umlaufvermögen
Gleichbedeutend mit dem 3.Liquiditätsgrad kann die Zahlungskraft auch durch das Nettoumlaufvermögen ausgedrückt werden.
Formel: (^) Nettoumlaufvermögen = Umlaufvermögen - kurzfristige FK
Nettoumlaufvermögen HILTI: 966.
Ein negatives Nettoumlaufvermögen entspricht einer Current-ratio unter 1 und ist ein Zustand, der unter allen Umständen vermieden werden sollte. Der amerikanische Begriff "working capital", welcher dem NW entspricht, gibt zum Ausdruck, dass es sich dabei um dasjenige Vermögen handelt, mit dem kurzfristig und ohne die Berücksichtigung ausstehender Verpflichtungen "gearbeitet" werden kann. Das NW bildet häufig die Basis von Fondsrechnungen bei dynamischen Liquiditätsbetrachtungen (siehe Kapitel 3.2.7).
3.2.5 Deckungsgrad A
Der Deckungsgrad A wird auch als Anlagedeckungsgrad I bezeichnet und gibt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Anlagevermögen an.
Formel: (^) Deckungsgrad A = (Eigenkapital / Anlagevermögen) * 100%
Deckungsgrad A HILTI: 114%
Dieser Anlagedeckungsgrad ist stark von der Branche sowie vom Alter einer Unternehmung abhängig. Als grober Richtwert gilt hier eine 1:1-Beziehung von EK und AV. Bei Jungunternehmen wird der Wert von 100% selten erreicht, da im Eigenkapital erst wenig Reserven enthalten sind und somit nicht zur Deckung des AV ausreicht.
3.2.6 Deckungsgrad B
Der Deckungsgrad B wird auch als Anlagedeckungsgrad II bezeichnet und gibt das Verhältnis zwischen langfristig gebundenem Kapital und Anlagevermögen an.
Formel:^ Deckungsgrad B = ((Eigenkapital + langfristiges FK) / Anlagevermögen) * 100%
Deckungsgrad B HILTI: 146%
Dieser Wert sollte 100% nicht unterschreiten, da sonst eine Finanzierung des eigenen Anlagevermögens durch kurzfristiges Fremdkapital, vermutlich Kreditoren und Rückstellungen, vorliegen wurde. Eine Unterdeckung des AV mit langfristig gebundenen Mitteln ist gleichbedeutend mit einer ungenügenden Current-ratio und somit mit einer schlechten Liquidität.
Diese besagt, dass die Eigenkapitalrentabilität steigt, je grösser das Verhältnis von FK: EK ist. Dies gilt aber nur solange, wie die Rentabilität des GK grösser ist als der durchschnittliche FK-Zinssatz. Sind die Kosten für das Fremdkapital grösser als die Gesamtrentabilität, so wird die Hebelwirkung auf die Eigenkapitalrendite negativ, d.h. das Fremdkapital muss mit den durch das Eigenkapital erarbeiteten Mitteln finanziert werden.
3.4.1 Bruttomarge
Handel- und Industrieunternehmen unterscheiden sich bei der Bestimmung der Bruttomarge. Während im Warenhandel der Bruttogewinn als Nettoumsatz minus Einstandswert der verkauften Ware definiert wird, berechnet man bei einem produzierenden Betrieb den Bruttogewinn als Nettoumsatz minus Herstellkosten der verkauften Produkte (siehe auch Kapitel 2.2.4.). Für die Berechnung der Bruttomarge gilt dann für beide Unternehmen:
Formel:
Die Bruttomargen sind zwar von Industrie zu Industrie sehr verschieden, innerhalb einer Branche jedoch ähnlich, so dass ein Vergleich von Konkurrenzunternehmen Hinweise auf die Gewinnkraft der einzelnen Unternehmen gibt.
Bruttomarge = (Bruttogewinn / Umsatz) * 100%
3.4.2 Nettomarge
Im Gegensatz zur Bruttomarge wird bei der Nettomarge nur der prozentuale Anteil des Reingewinns am Umsatz betrachtet.
Formel: Nettomarge = (Reingewinn / Nettoumsatz) * 100%
Nettomarge HILTI: 11.4%
Die Umsatzgewinnrate, wie die Nettomarge auch bezeichnet wird, gibt einfach ausgedrückt an, wieviel Rappen das Unternehmen pro umgesetzten Franken an Gewinn erwirtschaftet. Die prozentuale Differenz zur Bruttomarge zeigt bei einer Kostenanalyse zudem auf, welcher Anteil pro Umsatzfranken für Verwaltung & Vertrieb, Forschung & Entwicklung und andere Gemeinkosten aufgewendet wird.
3.4.3 Cash Flow
Der Cash Flow ist ein sehr häufig verwendeter Begriff in der Wirtschaftspresse. Bei einer korrekten Verwendung des Begriffes meint man dabei die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben, die das working-capital (Netto- Umlaufvermögen) einer Unternehmung während einer Periode betreffen. In der Praxis wird jedoch zur Vereinfachung der Cash Flow wie folgt berechnet:
Formel (vereinfachte Definition):^ Cash Flow = Reingewinn + Abschreibungen
Cash Flow HILTI: 460.5 oder 16.4% des Nettoumsatzes
Der Begriff wird an Stelle des Reingewinns häufig zur Gewinnabschätzung einer Unternehmung verwendet, da die von einer Firma gewählte Abschreibungspolitik darauf keinen Einfluss hat. Es ist dabei jedoch zu berücksichtigen, dass mit dieser vereinfachten Formel andere Ertrage und Aufwände, die das NW betreffen, nicht berücksichtigt werden (z.B. Bildung resp. Auflösung langfristiger Rückstellungen oder Reserven).
3.5.1 Kapitalumschlag
Der Kapitalumschlag, auch Vermögensumschlag genannt, gibt näherungsweise an, wieviel mal pro Rechnungsperiode (Jahr) das Gesamtvermögen einer Firma umgesetzt wird.
Formel: (^) Kapitalumschlag = Umsatz / Gesamtkapital
Kapitalumschlag HILTI: 0.75x
Die Grösse dieser Kennzahl ist sehr stark branchenabhängig. Ein Industriebetrieb wird dabei meist einen kleineren Kapitalumschlag haben als ein Handelsunternehmen. Durch Multiplikation des Kapitalumschlages mit der Umsatzgewinnrate (Nettomarge) erhält man die Rendite (Gesamtkapitalrendite ohne Berücksichtigung der FK-Zinsen). Dies zeigt, dass ein Unternehmen zur Steigerung seiner Rentabilität entweder den Kapitalumschlag oder die Nettomarge erhöhen muss.
Beispiel: Migros: Nettomarge eher klein, Kapitalumschlag gross Quartierlädeli: Kapitalumschlag eher klein, Nettomarge hoch Beide Möglichkeiten können zur gleichen Rendite führen.
3.5.2 Lagerumschlag
Der Lagerumschlag gibt als Wert an, wieviel mal pro Periode das Lager umgesetzt wird.
Formel: (^) Lagerumschlag = Einstandswert verkaufter Produkte / Lagerbestand
Da der Einstandswert der verkauften Produkte für den Aussenstehenden oft schwer zu beurteilen ist, wird an dessen Stelle für eine grobe Abschätzung auch der Nettoumsatz genommen. Für den durchschnittlichen Lagerbestand müsste der Lagerbestand über die Zeltperiode integriert werden. Da diese Rechnung zu aufwendig ist, wird oft nur das Mittel zwischen Anfangs- und Endbestand berechnet oder, bei einem gleichmässigen Lagerbestand, nur der bilanzierte Lagerwert eingesetzt.
Der Lagerumschlag ist von der Art der Ware abhängig. Beim Handel mit Konserven könnte ein Wert von 1 bis 2 erreicht werden. Beim Handel mit Frischgemüse müsste dieser Wert rund 100x höher liegen. Aus dem Lagerumschlag lässt sich die durchschnittliche Lagerdauer einfach berechnen. So entspricht ein Lagerumschlag von 3.6 einer Lagerdauer von rund 100 Tagen oder 3 Monaten.
3.5.3 Debitorenumschlag
Der Debitorenumschlag gibt die Zahlungsmoral der Kunden zum Ausdruck. Er wird analog zum Lagerumschlag berechnet als:
Formel: Debitorenumschlag = Nettoerlös aus Kreditverkäufen / ∅Debitorenbestand
Der Nennwert stellt bei den Aktien den Anteil am nominellen Grundkapital dar.
Der Börsenkurs ist der an der Börse täglich ermittelte Preis eines Wertpapiers.
Börsenkurs HILTI 1999 (Höchst/Tief): 1328/875 CHF
Der Buchwert einer Aktie bildet sich aus der Teilung des in der Bilanz ausgewiesenen Eigenkapitals (=Bilanzsumme abzüglich aller Verbindlichkeiten) durch die Anzahl ausstehender Aktien.
Der innere Wert einer Aktie ergibt sich aufgrund der Bewertung der Unternehmung als Ganzes. Der Wert des Unternehmens (meist Summe aus dem Eigenkapital und den stillen Reserven) wird durch die Anzahl ausstehender Aktien dividiert. Dies entspricht auch dem Buchwert zuzüglich den stillen Reserven dividiert durch die Anzahl ausstehender Aktien. Liegt der innere Wert einer Aktie über dem Börsenkurs, so gilt die Aktie in der Regel als unterbewertet. Die Schwierigkeiten bei der Ermittlung des inneren Wertes liegt bei der Festlegung der stillen Reserven. Finanzanalysten müssen sich hier meistens mit Schätzungen begnügen.
Die Börsenkapitalisierung einer Aktiengesellschaft entspricht ihrer Bewertung an der Börse.
Formel: (^) Börsenkapitalisierung: Börsenkurs * Anzahl Aktien
Die Dividende bezeichnet den Anteil am Reingewinn, der von der Generalversammlung auf Antrag des Verwaltungsrates an die Aktionäre ausbezahlt wird. Teilweise wird die Dividende in der Schweiz in Prozent des Nennwertes ausgedrückt, meistens aber in Franken pro Aktie. Der Betrag kann jedes Jahr variieren oder auf eine Ausschüttung kann ganz verzichtet werden.
Dividende pro Titel HILTI: 34 CHF
Bei der Aktienrendite (auch Barrendite) wird die in einem Jahr ausgeschüttete Dividende in Prozent des Kurswertes des erworbenen Titels ausgedrückt.
Formel: (^) Rendite = Dividende / Kurswert * 100
Aktienrendite HILTI (Höchst/Tief): 2.6/2.9 %
Da der Börsenkurs am Tag der Dividendenausschüttung etwa um den Betrag der Dividende kleiner ist als am Vortag, wird zur Renditeberechnung oft die "bereinigte Aktienrendite" verwendet
Bereinigte Aktienrendite = (Dividende * 100) / (Börsenkurs - (Dividende * Tage seit letzter Ausschüttung / 360))
Formel:
Betrachtet man Aktien als langfristige Anlage, so muss die Kursentwicklung in der Renditebetrachtung berücksichtigt werden. Der Ertrag setzt sich somit aus Ausschüttung (Dividende) und dem Kursgewinn bzw. Kursverlust innerhalb eines Jahres zusammen. Dieser Betrag in Prozent wird auch "Compound Yield" (zusammengesetzter Ertrag) genannt.
Formel:
Compound Yield= (Ausschüttung + Kurs Ende Jahresperiode – Kurs Anfangs Jahresperiode) / Kurs Anfangs Jahresperiode * 100
Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (price/earning-ratio) bildet sich aus dem Quotienten des Aktienkurses und dem erwirtschafteten oder künftig erwarteten Reingewinn pro Aktie. Die Relation gibt an, wie viele Male der Reingewinn je Aktie im Aktienkurs enthalten ist.
Formel:^ p/e-ratio = Aktienkurs / (Reingewinn / Anzahl Aktien
p/e-ratio HILTI (Höchst/Tief): 11.9/7.8 %
Je tiefer dieses Verhältnis, desto günstiger die Aktie, da der Kurs um so schneller über den Gewinn erarbeitet wird. Das p/e-ratio ist eher ein Vergleichswert, denn die Werte variieren stark je nach Branche und der allgemeinen Börsenlage. Das durchschnittliche p/e-ratio aller Schweizer Aktien lag Ende 1988 bei 18. Industrietitel wiesen einen durchschnittlichen p/e-ratio von 16 aus, während der Wert bei den Versicherungstiteln bei 40 lag. Auf Grund des p/e- ratios können die Erwartungen des Publikums in Bezug auf die Akzeptanz einer Unternehmung bewertet werden.
Grundsätzlich bildet sich der Substanzwert einer Unternehmung aus den Vermögensteilen der Aktiven. Die Schwierigkeit besteht in der Bewertung einzelner Vermögensteile. Den absoluten richtigen Wert gibt es nicht, da die Bewertung immer subjektiv von Menschen mit verschiedenen Interessen und Wertvorstellungen vorgenommen wird.
Als Wertgrösse bei der Bestimmung der Werte können entweder die Anschaffungs- bzw. Herstellkosten oder die Reproduktions- bzw. Wiederbeschaffungskosten verwendet werden. Die betriebsnotwendige Substanz ist dabei zum Fortführungswert, die nichtbetriebsnotwendige Substanz zum Liquidationswert zu bewerten. Je nachdem, ob das Fremdkapital abgezogen wird, spricht man von Brutto- oder Nettosubstanzwert.
Der Nettosubstanzwert kann auch durch die Summation des Eigenkapitals einer Unternehmung errechnet werden. Dabei ist die Bilanz jedoch vorerst zu bereinigen und die stillen Reserven aufzulösen.
Bei der Ertragswertmethode wird eine Unternehmung wie eine Investition betrachtet, die unabhängig von der Vermögenssituation eine angemessene Rendite abwerfen soll.
Wenn der Gewinn mit genügender Sicherheit vorausgesagt werden kann und seine Höhe konstant bleibt, so gilt folgende Formel:
Ertragswert = Zukunftsgewinn / Diskontierungszinsfuss
Für den Diskontierungszinsfuss (Kapitalisierungszinsfuss) muss eine Annahme getroffen werden, wobei oft der landesübliche Zinssatz für langfristiges Kapital genommen wird, der noch durch einen Zuschlag für das eingegangene Unternehmungsrisiko erhöht werden kann.
In der Praxis wird meistens das sogenannte Mittelwertverfahren verwendet, welches deshalb auch Praktikermethode genannt wird. Dabei werden die vorangehenden Methoden in einer Formel vereint:
Unternehmungswert = Ertragswert + Substanzwert) / 2
Die Differenz zwischen Substanzwert und Unternehmungswert wird als Goodwill bezeichnet. Der Goodwill darf nicht als Aktivum bilanziert werden, ausser er wird mit dem Kauf einer Unternehmung erworben und muss aber so rasch als möglich abgeschrieben werden. Der gesamte Unternehmungswert ist in der Regel grösser als die Summe der einzelnen Vermögensteile. Oft wird dabei der Ertragswert doppelt gewichtet, da der Ertragswert allgemein höher eingeschätzt wird. Ist der Ertragswert kleiner als der Substanzwert, so stützt man sich in der Praxis alleine auf den Ertragswert.
Das Bruttosozialprodukt (BSP) umfasst die statistische Erfassung der gesamten Wertschöpfung pro Jahr, ausgedruckt in Marktpreisen.
Hierzu gehören neben dem privaten Verbrauch (Konsum von Gütern und Dienstleistungen) ebenfalls die Staatsausgaben für Güter und Dienstleistungen sowie sämtliche getätigte Investitionen. Die somit erhaltene Summe entspricht der inländischen Verwendung des BSP. Durch Addition aller Exporte und Subtraktion der Importe (Aussenbeitrag) errechnet sich das Bruttosozialprodukt.
Als Bruttoinlandprodukt (BIP) wird das um den Saldo von Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen In- und Ausland verminderte BSP bezeichnet.
Neben der Güterstrommethode kann das BSP auch mittels Einkommens- bzw. Kostenstrom berechnet werden. Hierzu werden alle Löhne aus selbständiger und unselbständiger Arbeit, die Zinsen, die Mieten sowie alle Unternehmensgewinne zusammengezählt (inklusive Steuern). Der erhaltene Wert entspricht dem Volkseinkommen. Wird das Volkseinkommen mit den indirekten Steuern ergänzt und um die Subventionen reduziert, so errechnet sich der Wert des Nettosozialproduktes. Die Differenz zwischen Brutto- und Nettosozialprodukt (NSP) bilden die Abschreibungen.
Abschreibungen sind nur schwer zu erfassen. Deshalb messen die offiziellen Statistiken dem BSP eine grössere Bedeutung zu als dem NSP. Da die Abschreibungen eine schwerfällige Grösse sind und immer rund ein Zehntel des BSP ausmachen, kann man in der Regel erwarten, dass Netto- und Bruttosozialprodukt in relativ gleicher Weise schwanken.
Löhne Miete Zinsen
Auskommen aus Ausland
Importe
Einkommen ins Ausland
Exporte Investitionen Staatlicher Konsum Privater Konsum
Abschreibungen
Indirekte Steuern Subventionen Nettosozialprodukt
Volkseinkommen
Gewinne
Beispiel Schweiz: 1988 ( in Mio. sFr.) Volkseinkommen: 239 585 Nettosozialprodukt: 254 990 Bruttoinlandprodukt: 268 755 Bruttosozialprodukt: 282 735 Bruttoinlandprodukt
Bruttosozialprodukt