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Leitfäden und Tipps
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Deutsch Abitur Skript Bayern 2022 (13 Punkte schriftlich), Abiturprüfungen von Deutsch

Hier ist eine Zusammenfassung aller Prüfungsrelevanten Inhalten der Oberstufe Deutsch mit der ich 13 Punkte im schriftlichen Abitur bekommen habe. Sie beinhaltet folgendes: - Leitfaden zu zwei Aufsatzarten mit Textbeispielen (Dramenszenenanalyse, Informierender Text) - (Kürzest-)Zusammenfassung, Bedeutung und Motive wichtiger Vergleichswerke (Faust I, Iphigenie auf Tauris, Der Sandmann, Woyzeck, Bahnwärter Thiel, Die Verwandlung, Der gute Mensch von Sezuan, Die verlorene Ehre der Katharina Blum) - Basiswissen zu Gattungen, Literaturgeschichte und aktuellen Diskussionsthemen auf einen Blick

Art: Abiturprüfungen

2021/2022

Zum Verkauf seit 13.05.2023

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Deutsch Zusammenfassung
Abitur 2022
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Deutsch Zusammenfassung

Abitur 2022

Inhalt

1. Dramenszenenanalyse

1.1 Gliederung einer Dramenszenenanalyse

1.1.1 Leitfaden

1. Knappe Hinführung (Thema, Epoche, Autor, Aktualität des Themas usw.)

  • Basisinformationen: Name, Autor, Epoche
  • Kürzestzusammenfassung des Gesamtwerkes
  • Thema
  • Aktualität des Themas

2. Knappe Darstellung des Kontextes , was ist direkt vorher geschehen, was muss der Leser

konkret wissen, um den vorliegenden Ausschnitt zu verstehen (wird in der Angabe vorgegeben oder ist aus dem Unterricht bekannt).  1.Überleitung

3. Hauptteil (Erschließung und Interpretation des Ausschnitts)

  • Inhaltszusammenfassung und Aufbau (Einleitung, Höhepunkt, erkennbarer

Konflikt, Monolog, Dialog usw. (in Sinnabschnitte gliedern, keine wörtlichen

Übernahmen und reine Paraphrasierungen, keine Textbelege, keine Wertungen und Deutungen an dieser Stelle! Beginnt diesen Teil mit der Kernaussage des vorliegenden Auszugs, Einbeziehen der Zusatzaufgabe)

  • Charakteristik der Figuren und Beziehung zueinander (nur im vorliegenden

Abschnitt => Einbeziehen des Motivsvergleichs):

  • Figurenkonstellation : In welcher Beziehung stehen die Figuren zueinander (soziale Stellung, Absichten, jeweiligen Interessen, Erwartungen, Einstellungen) - Figurencharakteristik:Entwicklung der Figur im Laufe der Handlung?  Ist die Figur ein bestimmter Typ oder individuell?  Vorgeschichte der Figur  Äußere Merkmale (Alter, sozialer Status, Aussehen, Familienstand usw.)  Welche Interessen verfolgt die Figur?  Charakterzüge
  • Mittel der Dialogführung (=> Einbeziehen des Motivsvergleichs):
  • Gesprächssituation (Vorgeschichte, Ort, Zeit, Gesprächsanlass)
  • Motive und I nteressen der Sprechenden
  • Einstellungen und Meinungen , die durch Äußerungen offenbart werden
  • Redeanteile und das Gesprächsverhalten (aktiv oder passiv => wer initiiert und reagiert, aggressiv oder defensiv => aufeinander eingehen oder ausweichen, offen oder verklausuliert, ehrlich oder geheuchelt => Manipulation, kürzere Redeanteile, aber kräftigere Worte?) Überordnung/Unterordnung
  • Qualität und Ergebnis des Gesprächs (gelungene Kommunikation, Eskalation des Konflikt, Missverständnis)
  • Redestil u nd Ausdrucksweis e (umgangssprachlich, vulgär, ironisch; hypotaktisch oder parataktisch; nonverbal mit Gestik, Mimik, Sprechweise, Bewegung im Raum)

- Sprachliche Mittel und dramaturgische Mittel: - Wie erfolgt der Sprecherwechsel? Wird das Wort erteilt, Wird ins Wort gefallen? - Wortebene: Wiederholungen, entstammen die Begriffe gehäuft einem bestimmten Bereich oder Wortfeld usw. - Stilmittel mit Funktion  Fazit zu der Dramenszenenanalyse

4. Aufgabenteil b

  • Auf die geforderten Aspekte beziehen => 2.Überleitung
  • Kürzestzusammenfassung des Vergleichswerks
  • 3.Überleitung
  • Parallelen strukturiert herausarbeiten (Ausgangssituation des Motivs,

Entwicklung, Folgen)

  • Unterschiede strukturiert herausarbeiten

5. Zusammenfassender Schluss

  • Fazit zum Vergleich
  • Aufgreifen der Einleitung

1.2 Analyseinstrumente

1.2.1 Stilmittel

Stilmittel Definition Beispiel Alliteration Mindestens zwei aufeinanderfolgende Wörter mit demselben Anfangslaut Milcht macht müde Männer müde. Akkumulation Anhäufung von ähnlichen Begriffen anstelle der Nennung eines Oberbegriffs Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind Allegorie Bildliche Veranschaulichung eines abstrakten Begriffs, oft als spezielle, allgemein eingeführte Form der Personifikation Amor für Liebe, Justitia für Gerechtigkeit Anapher Wiederholung eines Wortes oder Satzteils am Anfang mehrerer Verse oder Satzteile Aufgestanden ist er welcher lange schlief. Aufgestanden ist er aus Gewölben tief. Antithese Gegenüberstellung Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Chiasmus Überkreuzstellung von Satzgliedern Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben. Ellipse Auslassung eines Satzteils Was nun? statt Was ist nun zu tun? Euphemismus Beschönigung Vollschlank statt dick, freisetzen statt entlassen Hendiadyoin Zwei Begriffe, die dasselbe meinen, aber erst gemeinsam die eigentliche Bedeutung des Ausdrucks bilden Grund und Boden, Hab und Gut, Saus und Braus Hyperbel Starke Übertreibung Ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder Ironie Aussage, die eigentlich etwas anderes meint als gesagt wird Das hast du wieder toll gemacht! Statt Das hast du nicht gut gemacht. Klimax Dreigliedrige Steigerung Ich kam, ich sah, ich siegte. Metapher Bildlicher Vergleich Die Welt ruht still im Hafen Neologismus Wortneuschöpfung Podcast, Teuro, guttenbergen Oxymoron Zwei sich widersprechende Begriffe Schwarze Milch Onomatopoesi e Lautmalerei Es knattert uns wummst. Paradoxon Aussage mit unauflösbaren Widersprüchen Weniger ist mehr. Parallelismus Gleichartiger Satzbau Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben. Personifikation Vermenschlichung von Nichtmenschlichem Gelassen stieg die Nacht an Land. Symbol Bild, das über sich selbst hinausweist Taube für Frieden, Schildkröte für Langsamkeit Synästhesie Unterschiedliche Sinneseindrücke werden miteinander verbunden Golden wehn die Töne nieder Vergleich Verknüpfung zweier Sachverhalte durch Schön wie der Morgen

Motive : Religion, Vernunft, Gewaltverzicht, Menschlichkeit, Liebe, weibliches Autonomiestreben, Menschlichkeit, Iphigenie als idealisierte Figur der Humanität, Frauenrolle/Frauenbild (Erst vom Mann dominiert, dann emanzipiert)

1.3.3 Der Sandmann

Kürzestzusammenfassung:

  • In der Erzählung wird die Lebensgeschichte des sensiblen Nathanael in verschiedenen Perspektiven dar. Geschildert wird das Schicksal des Studenten Nathanaels, der unter dem Einfluss traumatischer Kindheitserinnerungen verrückt wird und letztlich Selbstmord begeht.
  • Nathanael sieht sich feindlichen Mächten, die sich in der Gestalt des Sandmanns verdichten, ausgesetzt, während seine Verlobte Clara und ihr Bruder Lothar dies für eine Einbildung halten, von der er sich befreien muss.
  • Ungeklärt bleibt, inwieweit er dabei Opfer einer Intrige wurde oder einzig seinen eigenen Wahnvorstellungen erlegen ist. Bedeutung:
  • Innenwelt und Außenwelt => Leser selbst im Unklaren über Realität und Traum
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Krankheit und Gesundheit
  • Wahnsinn und Normalität => wiederkehrende Motiv der Augen fungiert als wichtiges Symbol für die Vermischung
  • Künstlertum und Bürgertum
  • Aufklärung und Romantik => Konflikt zwischen Vernunft und Phantasie => Die aufgeklärte Rationalität Claras steht dem gefühlsbetonten, desorientierten Wesen Nathanaels gegenüber, der damit wichtige Motive der Romantik verkörpert
  • Historizität und Modernität Motive: Wahnsinn, Trauma, Erinnerung, Automat, Augen, Beziehung

1.3.4 Woyzeck

Kürzestzusammenfassung:

  • Das Drama „Woyzeck“ handelt von dem Soldaten Franz Woyzeck, der am untersten Ende der sozialen Hierarchie lebt; nur seine Geliebte Marie und sein Kind sind ihm Halt. Aber er wird von seinen Vorgesetzten als Versuchsobjekt für medizinische Experimente missbraucht, seine Geliebte wird von einem Tambourmajor verführt, und er wird so gedemütigt, dass er seine Geliebte Marie ermordet. Bedeutung:
  • Woyzeck als Beispiel eines deformierten Menschen
  • Woyzecks Berufung auf seine Natur gegen erstarrte Konventionen
  • Woyzecks soziale Stellung und seine Entsozialisierung
  • die Zerstörung der privaten Sphäre Woyzecks durch gesellschaftliche Determinationen
  • Woyzeck und Büchners Auffassung vom »Fatalismus«.

Motive: Eifersucht, Mord, soziales Gefälle, Ausbeutung, Geldmangel, Betrug

1.3.5 Bahnwärter Thiel

Kürzestzusammenfassung:

  • Die Novelle „Bahnwärter Thiel“ handelt von Thiel, der nach dem Tod seiner ersten Frau die Kuhmagd Lene heiratet, weil er seinen Sohn Tobias betreut wissen möchte. Die neue Frau hat Thiel mit ihrer sexuellen Kraft bald völlig in ihrer Gewalt.
  • Thiel hat sich in seinem abgelegenen Bahnwärterhaus ein Heiligtum für die erste Frau eingerichtet und hält die zweite Frau davon fern. Da ein Kartoffelfeld, das Thiels zur Pacht bekommen haben, in der Nähe des Bahnwärterhauses liegt, dringt sie zu Thiel vor.
  • Bei einem Besuch auf dem Acker wird Tobias von einem Schnellzug erfasst und stirbt. Thiel tötet in einem Anfall von Wahnsinn seine Frau sowie das gemeinsame Kind; er wird in die Irrenabteilung eingeliefert. Bedeutung:
  • psychische Abhängigkeit eines Menschen von anderen, und die damit verbundene Unfähigkeit sein eigenes Leben zu leben => Thiel ist sowohl von Minna abhängig, so dass er sich immer wieder in eine Art Phantasiewelt flüchtet, als auch von Lene, der er sich nicht widersetzen kann.
  • Das stille und unauffällige Leben Thiels wird – symbolisch – von einem Schnellzug erfasst. Getrieben von Schuld gegenüber seiner verstorbenen Frau, und ausgelöst durch den Tod seines Sohnes, wird aus dem frommen, ruhigen Mann ein Frauen- und Kindermörder. Motive: Erinnerung, Schienen, Industrialisierung, Trauma, Beziehung, Mord, Frauenbilder

1.3.6 Die Verwandlung

Kürzestzusammenfassung:

  • Die Erzählung „Die Verwandlung“ handelt von der plötzlichen Verwandlung des Vertreters Gregor Samsa in ein Ungeziefer. Nahezu unfähig sich zu bewegen, denkt er über Abhängigkeiten und Unzulänglichkeiten seines Daseins nach. Eltern und Schwester Grete, die er bisher versorgt hat, wenden sich von ihm ab. Der körperlichen Metamorphose folgt die psychische. Gregors menschliche Züge verblassen, bevor er einsam stirbt. Schauplatz der Handlung ist die Wohnung der Familie Samsa; die Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Bedeutung:
  • eine stark autobiografische Erzählung => Kafka hielt sich selbst oft für unzulänglich und wurde von Zweifeln hinsichtlich seiner Rolle als Vater und Ehemann geplagt, die zeitweise bis zum Verlust der eigenen Identität reichten.
  • Kontraste zwischen verschiedenen Handlungen und der Kommunikation => Gedanken Gregors als Käfer durch innere Monologe, die restliche Familie aber versucht nicht, mittels Gesprächen weitere Lösungen zu finden und umgeht dadurch das offensichtlich normale Handeln.
  • Bis heute zweifelsfrei aktuell => Erinnerung an die Politik der Medien und die Gefahren gesellschaftlicher Konformität => Aufruf zu mehr Individualismus und kritischem Denken Motive: Frauenbilder, Liebe, Mord, Schuld, Familienverhältnisse, Mediengewalt, Ehre/Ehrverlust, Wahrheit

1.4 Inhaltsangaben der Vergleichswerke (zum Durchlesen)

1.4.1 Faust I

 Im Vorspiel auf dem Theater treten der Direktor, der Theaterdichter und eine lustige Person auf. Der Direktor plant eine neue Aufführung. Dafür bittet er den Dichter und die lustige Person um ihre Mithilfe. Er selbst muss die Erwartungen des Publikums befriedigen, um geschäftlichen Erfolg zu haben. Der Dichter fühlt sich vor allem der Kunst verpflichtet. Die lustige Person hält dagegen, dass das Publikum ein Recht darauf habe, unterhalten zu werden.  Der Prolog findet im Himmel statt. Dort glaubt Gott, der Herr, an das Gute in jedem Menschen: Nicht einmal der zweifelnde Doktor Faust würde sich vom rechten Weg abbringen lassen. Der Teufel, Mephisto, dagegen ist überzeugt, dass er Faust auf Abwege führen könne. Er schließt darüber eine Wette mit Gott ab.  Dr. Heinrich Faust ist ein angesehener Gelehrter. Trotz seiner hervorragenden Bildung und seiner unermüdlichen wissenschaftlichen Studien kann der Akademiker den wesentlichen Geheimnissen des Lebens nicht auf die Spur kommen. Er giert nach mehr Erkenntnis und mehr Lust. Eines Nachts sitzt er in seinem Studierzimmer und grübelt über den Sinn des Daseins nach. Antworten findet er keine.  Verzweifelt wendet sich Faust der Geisterwelt zu und beschwört den Erdgeist. Er versucht, sich den Geistern gleichzustellen, was ihm jedoch nicht gelingt. Auch sein Assistent, der Famulus Wagner, kann ihm nicht helfen. Von Ohnmacht und Überdruss getrieben, will Faust sich das Leben nehmen. Das einsetzende Glockenläuten zum Ostertag bringt Erinnerungen an eine glückliche Kindheit zurück. Dies hält ihn davon ab, den Giftbecher zu leeren.  Am nächsten Tag begeben sich Faust und Wagner auf einen Osterspaziergang, um Ablenkung zu finden. Ein schwarzer Pudel folgt den beiden. Faust nimmt ihn mit in sein Studierzimmer. Der Pudel entpuppt sich als der Teufel Mephistopheles. Faust geht einen Pakt mit ihm ein: Mephistopheles verspricht, Faust zu dienen und ihm alle seine Wünsche zu erfüllen. Sollte es ihm gelingen, Faust dazu zu bringen, einen glücklichen Augenblick festhalten zu wollen, bekommt der Teufel seine Seele.  Zuerst bringt Mephisto Faust zu einem Trinkgelage in »Auerbachs Keller«. Er will Faust zeigen, wie leicht es ist, zu leben und sein Leben zu genießen. Beide setzen sich zu Studenten an einen Tisch und Mephistopheles zaubert verschiedene Weinsorten auf den Tisch. Je mehr die Gesellschaft trinkt, desto mehr erinnert das Verhalten der Studenten an das von Tieren. Sie verspotten das Leben, die Menschen, die Kirche und die Liebe. Als der Wein sich plötzlich in Feuer verwandelt, gehen die Betrunkenen wütend auf Mephisto los. Durch Zauberkraft gelingt es Mephisto und Faust aus »Auerbachs Keller« zu fliehen.  Mephisto führt Faust anschließend in die Hexenküche. Dort nimmt Faust auf Betreiben von Mephisto einen Zaubertrank zu sich. Dieser verjüngt ihn und lässt ihm jede Frau schön und begehrenswert erscheinen.  Zurück in der Stadt, begegnet Faust auf der Straße der jungen Margarete, dem Gretchen. Er ist verzückt von dem Mädchen, das ihn für einen Edelmann hält. Faust verlangt von Mephisto, ihm Gretchen als Geliebte zu beschaffen, andernfalls werde er den vereinbarten Pakt brechen. Mit List und Tücke will Mephisto die Aufgabe erfüllen. In Gretchens Abwesenheit führt er Faust in ihr Zimmer. Bei ihrer Rückkehr findet das Mädchen kostbaren

Schmuck in ihrem Schrank. Gretchens Mutter zeigt ihn dem Pfarrer, der ihn für die Kirche beschlagnahmt.  Faust will Gretchen ein noch wertvolleres Geschenk machen. Um sein Ziel zu erreichen, bittet Faust Mephisto, sich Gretchens Nachbarin Marthe anzunähern. Die Frau findet Gefallen an Mephisto. Sie will jedoch die Gewissheit haben, dass ihr verschollener Mann nicht mehr lebt. Faust und Mephisto betrügen Marthe, indem sie ihr versichern, dass ihr Mann tot sei. Die beiden Paare treffen sich im Garten von Marthe. Dort nähern sich Faust und Gretchen einander an. In einem Gartenhäuschen kommt es zum ersten Kuss.  Faust zieht sich danach zurück und sucht Ruhe und Meditation in der Natur. Er dankt dem Erdgeist dafür, dass er die Welt nicht mehr nur wissenschaftlich erfassen, sondern auch mit Gefühl erspüren kann. Beim Nachdenken über den Teufelspakt wird er sich der zunehmenden Abhängigkeit von Mephisto bewusst. Dieser nutzt jede Gelegenheit, Fausts Begierde weiter anzustacheln. Faust ahnt, dass er das Mädchen zerstören wird.  Auch Gretchen sehnt sich nach der körperlichen Nähe von Faust und seinen Küssen. Bei ihrer nächsten Begegnung kommen Gretchens Religiosität und Fausts gegensätzliche Vorstellungen zur Sprache. Margarete stellt Faust die berühmte Gretchenfrage  Faust lässt sich mehr und mehr von seiner Lust treiben. Um eine ungestörte Nacht mit der Geliebten zu verbringen, soll Gretchens Mutter ein Schlafmittel verabreicht werden. Faust steckt Gretchen die vermeintlich harmlose Medizin zu. Die Mutter stirbt jedoch daran.  Von Selbstvorwürfen geplagt, trifft Gretchen sich mit ihrem Bruder Valentin, einem Soldaten. Dieser weiß, dass Gretchen ihre Unschuld verloren hat, und will sich an Faust rächen. Er lauert Faust und Mephisto auf der Straße vor dem Haus auf. Es kommt zu einem Duell zwischen Valentin und Faust. In dessen Verlauf lässt Mephisto Valentins Arm erlahmen. Der von Mephisto angestachelte Faust ersticht Gretchens Bruder. Faust und Mephistopheles fliehen aus der Stadt.  Gretchen bleibt mit ihrem sterbenden Bruder zurück. Valentin nutzt seine letzten Worte dafür, Gretchen vor der versammelten Menschenmenge der Hurerei zu bezichtigen. Nach dem Tod ihres Bruders sucht Gretchen Zuflucht in der Kirche. Dort erscheint ihr ein böser Geist, der sie in ihrem Verdacht bestätigt, schwanger zu sein.  In der Walpurgisnacht führte Mephisto Faust zum Hexentanz auf den Brocken. Dort amüsieren sich die beiden mit lüsternen Hexen. Faust hat eine Erscheinung: Er sieht ein blasses Bild von Gretchen, das anscheinend hingerichtet worden ist. Mephisto geht nicht darauf ein. Mit einer Theateraufführung will er Faust zum einen ablenken und zum anderen wieder fester an sich binden: Der »Walpurgisnachtstraum« ist ein »Stück im Stück«. Es ist eine Hommage an Shakespeare und enthält gleichzeitig zahlreiche Anspielungen auf das Zeitgeschehen.  An einem trüben Tag auf freiem Feld erfährt Faust, dass Gretchen in ihrer Verzweiflung ihr neugeborenes Kind ertränkt hat. Sie ist zum Tode verurteilt und wartet im Kerker auf ihre Hinrichtung. Eine Rückkehr in die Stadt birgt Gefahren, dennoch will Faust Gretchen retten. Er macht Mephisto für das Unglück verantwortlich und verlangt, dass er ihm bei der Befreiung helfe. Mephisto weist jegliche Schuld von sich. Schließlich sei es Faust gewesen, der Gretchen begehrt und geschwängert habe. Mephisto erklärt sich nur bereit, den Wächter einzuschläfern und Zauberpferde für die Flucht zu stellen; Gretchens Befreiung müsse Faust selbst durchführen. Faust dringt in den Kerker ein und versucht Gretchen zu überzeugen, mit ihm zu fliehen. Doch aus Angst, noch weiter in die Verderblichkeit gezogen zu werden, lehnt Gretchen Fausts Hilfe ab. Sie wendet sich Gott zu, und wird von ihren Sünden erlöst.  Faust entflieht mit Mephisto.

Experimente durchzuführen. Als Nathanael entdeckt wurde, habe der Anwalt ihn misshandelt und gedroht ihm die Augen zu verbrennen. Beim nächsten Besuch Coppelius’ etwa ein Jahr später sei Nathanaels Vater ums Leben gekommen, allem Anschein nach durch eine chemische Explosion. Eben jenen Coppelius, so erzählt Nathanael, habe er nun in dem Wetterglashändler Coppola wiedererkannt.  Es folgt ein Brief von Clara an Nathanael. Sie lässt ihren Geliebten wissen, er habe wohl versehentlich den für ihren Bruder Lothar bestimmten Brief an sie adressiert. Sie habe ihn gelesen und sei letztlich zu dem Schluss gekommen, Nathanael müsse sich diese grässlichen Ereignisse aus seiner Kindheit teilweise eingebildet haben.  Nathanael schreibt an Lothar und erklärt, Coppola sei wohl doch nicht Coppelius. Sein eigener Physikprofessor Spalanzani habe ihm bestätigt, Coppola schon lange zu kennen. Des Weiteren kündigt Nathanael seinen Besuch bei der Familie an.  Von hier an werden die weiteren Ereignisse von einem Ich-Erzähler beschrieben, der sich als Freund Nathanaels bezeichnet. Es wird berichtet, wie Nathanael bei seinem Besuch zu Hause regelmäßig von dunklen Mächten spricht, die über den menschlichen Geist bestimmten. Als er eines Tages ein eigens verfasstes Gedicht vorträgt, welches beschreibt, wie die Liebe zwischen ihm und Clara von Coppelius zerstört wird, kommt es zum großen Streit. Letztlich jedoch versöhnt man sich und Nathanael scheint befreit von seinen Ängsten.  Zurück in seinem Wohnort bekommt er erneut Besuch von Coppola, dem er ein kleines Fernglas abkauft. Nathanael erhascht dadurch einen Blick auf Professor Spalanzanis Tochter Olimpia, deren Zimmer von seinem Fenster aus ersichtlich ist, und ist fasziniert von ihr. Bei einem Fest im Hause Spalanzani verliebt sich Nathanael dann Hals über Kopf in die schöne Tochter. Er beginnt, ihr regelmäßig Besuche abzustatten.  Eines Tages trifft er in Spalanzanis Zimmer auf den Professor und Coppola. Sie scheinen sich um die Figur Olimpias zu streiten. Nathanael muss erkennen, dass Olimpia nur eine leblose Puppe ist, der jetzt die Augen fehlen. Coppola, von dem Professor als Coppelius bezeichnet, verschwindet und Nathanael stürzt sich auf Spalanzani, den er beinahe erwürgt. Die Geschichte von dem Automaten, den Spalanzani mit Hilfe Coppolas erschaffen und als seine Tochter ausgegeben hat, verbreitet sich in der ganzen Stadt.  Nathanael erwacht nach längerer Krankheit im Kreise seiner Familie, scheinbar von seiner Paranoia geheilt. Wieder glücklich vereint steigen Clara und Nathanael kurze Zeit später auf den städtischen Rathausturm. Als Clara zu Nathanael meint, ein grauer Busch schreite auf sie zu, greift er automatisch in seine Jackentasche nach dem Fernglas von Coppola. Er schaut hindurch und wird plötzlich in seine Wahnwelt zurückgeworfen. Er versucht Clara vom Turm zu stoßen; ihrem Bruder Lothar gelingt es sie zu retten. Vor dem Turm versammelt sich eine Menschenmenge, unter ihnen auch Coppelius, den das Schauspiel zu belustigen scheint. Nathanael springt vom Turm und stirbt. Clara wird ein paar Jahre später wiedergesehen, offenbar glücklich verheiratet.

1.4.4 Woyzeck

 Woyzeck ist ein einfacher, armer Soldat, der versucht mit ehrlicher Arbeit seine Freundin Marie und sein uneheliches Kind zu unterstützen. Er dient dem Hauptmann als Laufbursche. Der Hauptmann nutzt jede Situation, um Woyzeck zu beleidigen und ihn auszunutzen. Als Woyzeck den Hauptmann rasiert, wird er von diesem beschimpft und beleidigt. Woyzeck lässt sich nichts anmerken und setzt seine Arbeit fort.  Marie begegnet währenddessen bei einem Spaziergang in der Stadt einem Tambourmajor, der als Haupttrommler die Parade einer Militärkapelle anführt. Der Major ist von Marie sehr angetan und versucht, sie mit kleinen Geschenken für sich zu gewinnen. Woyzeck ahnt, dass

Marie ihn betrügt. Er lässt sich auf das Experiment eines skrupellosen Arztes ein. Durch das zusätzliche Geld hofft Woyzeck, seine Freundin an sich binden zu können.  Im Zuge des medizinischen Experiments wird Woyzeck auf eine Erbsendiät gesetzt und darf fortan ausschließlich die grünen Hülsenfrüchte essen. Marie kann den Avancen des Tambourmajors nicht mehr widerstehen und lässt sich auf eine Affäre mit ihm ein. Woyzecks Eifersucht wächst. Zudem wird der Soldat vom Hauptmann und dem Arzt psychisch und physisch immer stärker ausgenutzt und in der Öffentlichkeit blamiert. Woyzecks Mitmenschen machen sich auf seine Kosten lustig und stacheln die Eifersucht mehr und mehr an.  Woyzeck entdeckt Marie und den Tambourmajor bei einem Tanz im Wirtshaus. Aufgrund der Mangelernährung sowie der psychischen Belastungen ist Woyzeck inzwischen völlig erschöpft. Er hört Stimmen, die ihm befehlen, Marie umzubringen. Da Woyzeck nicht genügend Geld für eine Pistole besitzt, kauft er sich ein Messer. Er lockt Marie in den Wald und ersticht sie dort im Blutrausch. Er eilt zurück in die Stadt und besucht das Wirtshaus. Andere Gäste entdecken Blutspuren an Woyzeck, woraufhin der die Flucht ergreift. Er kehrt zurück zum Tatort und versenkt das Messer in einem Teich. Marie wird tot aufgefunden und untersucht.

1.4.5 Bahnwärter Thiel

 Bahnwärter Thiel ist ein ruhiger und gewissenhafter Mann, der seit zehn Jahren zuverlässig seiner Arbeit nachgeht. Mit seiner Frau Minna hat er einen gemeinsamen Sohn, Tobias. Als Minna stirbt, ist das ein schwerer Schicksalsschlag für Thiel.  Etwa ein Jahr später heiratet Thiel die dicke, herrschsüchtige Magd Lene. Es ist eine Vernunftehe, denn Thiel will nicht, dass Tobias ohne Mutter aufwächst. Lene wird schwanger und bringt Thiels zweites Kind zur Welt. In der Folge wird Tobias von Lene immer mehr vernachlässigt.  Bald wird Lene zum neuen Oberhaupt der Familie. Thiel kann sich ihr nicht widersetzen. Er ist sexuell und psychisch von Lene abhängig. Selbst als er mitbekommt, dass Tobias von Lene regelrecht misshandelt wird, ist er nicht im Stande etwas zu unternehmen. Dabei wird er innerlich von der Schuld gegenüber seiner verstorbenen Frau zerfressen. Er hatte ihr nämlich versprochen hatte, gut auf Tobias aufzupassen.  Thiel flüchtet sich, von seinem Gewissen geplagt, immer mehr in eine Art Phantasiewelt, in der er auch Visionen von seiner verstorbenen Frau hat. In dem kleinen Wärterhäuschen an der Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder gibt er sich diesen Visionen von Minna hin. Sein Verhalten wird zunehmend krankhaft.  Eines Tages wird Thiel am Bahnwärterhäuschen etwas Land überlassen, welches sofort von Lene zum Kartoffelpflanzen übernommen wird. Thiel ist nicht damit einverstanden, dass Lene auch in seinen Arbeitsbereich eindringt. Doch er fügt sich. In der Folge macht sich die gesamte Familie zu dem Wärterhäuschen auf. Dort unternimmt Thiel einen Spaziergang allein mit Tobias. Dieser ist von der Arbeit seines Vaters begeistert. Er möchte später selbst einmal Bahnmeister werden. Thiel ist von Stolz erfüllt. Als Thiel am Nachmittag seinen Dienst antritt, bittet er Lene, auf Tobias aufzupassen.  Ein Schnellzug kommt angerast. Plötzlich fängt er an zu bremsen und Notsignale zu geben. Thiel rennt sofort zur Unglücksstelle. Er findet Tobias schwer verletzt. Der Junge ist von dem Zug erfasst worden. Noch atmend, jedoch mit schweren Verletzungen, wird Tobias zur nächsten Krankenstation gebracht.  Thiel geht zurück an seine Arbeit; er ist wie betäubt und flüchtet sich erneut in Visionen: Er verspricht seiner Frau Minna Rache. Seiner Meinung nach trägt Lene die Schuld an dem Unfall. Sie hatte anscheinend nicht auf Tobias aufgepasst. Sein Hass gegen Lene wird immer

auch seine Hoffnung auf eine Änderung der Lage schwindet. Gregor versucht, sich mit der Situation zu arrangieren und kriecht über immer öfter durch sein Zimmer. Weil ihm das vor allem an den Wänden schon recht gut gelingt, wollen Mutter und Schwester das Zimmer völlig leerräumen, um dem Sohn mehr Möglichkeiten zur Fortbewegung zu bieten. Neben den Möbeln soll auch Gregors Lieblingsgemälde entfernt werden. Um dies zu verhindern, krabbelt Gregor auf das Bild, um es zu schützen, was allerdings von der Mutter als Attacke auf sie fehlinterpretiert wird. Gregors Mutter fällt vor Schreck in Ohnmacht. Als die herbeieilende Schwester nach einer Medizin für die Mutter greift, fällt versehentlich ein Fläschchen vom Regal, trifft Gregor im Gesicht und verletzt ihn. Weitere Wunden erleidet Gregor, als der Vater später am Tag von dem Vorfall erfährt und mit alten Äpfeln nach seinem Sohn wirft.  Weil Gregors Verletzungen unbehandelt bleiben, verschlechtert sich sein allgemeiner Zustand zusehends. Auch Grete, die ihren Bruder eigentlich mit Küchenabfällen versorgen sollte, vernachlässigt ihre Pflichten gegenüber ihrem Bruder immer öfter und in dem eigentlich freigeräumten Zimmer sammelt sich nun der Unrat. Ferner ist auch Gregors »Auslauf« innerhalb der Wohnung stark eingeschränkt, weil die Familie als Einnahmequelle mehrere Zimmer vermietet hat.  Die Familie hat sich insgesamt also arrangiert, die Aufgaben neu verteilt und geht mehr und mehr wieder zum Alltag über. Als die Tür zu Gregors Zimmer eines Abends versehentlich nicht verschlossen ist, schleppt er sich durch die Wohnung und wird prompt von den Untermietern entdeckt, die ihn für echtes Ungeziefer halten und daraufhin ausziehen.  Dadurch reift bei den Eltern und bei Grete der Entschluss, sich des verwandelten Gregors zu entledigen. Schon lange waren alle wegen des fehlenden Einkommens, der Versorgung und der Geheimnistuerei frustriert, aber nun ist Gregor endgültig nur noch ein Störenfried in den Augen seiner Angehörigen. Aber noch bevor die Familie Gelegenheit zum Handeln hat, wird Gregor von seinem letzten Lebenswillen verlassen und stirbt in der nächsten Nacht. Mit der lieblosen Entsorgung seiner Überreste sind alle Spuren von Gregors Existenz vernichtet, was den Hinterbliebenen nicht wirklich ungelegen kommt.  Bei einem gemeinsamen Ausflug beschließt Gregors Familie, das Erlebte hinter sich zu lassen und hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen, womit insbesondere die Zukunft Gretes gemeint ist. Eine neue Wohnung und vor allem ein Ehemann für Grete sind nun die Ziele der Familie; über den verlorenen Sohn wird nie wieder ein Wort gesprochen.

1.4.7 Der gute Mensch von Sezuan

 Der Wasserverkäufer Wang in der Hauptstadt der Provinz Sezuan. Er berichtet von großer Armut und Verzweiflung. Drei Götter treffen ein. Sie sind auf der Suche nach guten, gottesfürchtigen Menschen. Wang zieht los, ihnen eine Unterkunft zu suchen. Einzig die Prostituierte Shen Te heißt die Götter trotz großer finanzieller Nöte willkommen. Am Morgen erfahren die Götter von ihrer Armut und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten für sie, moralisch gut zu leben. Sie geben ihr daraufhin Geld.  Von dem Geld der Götter hat sich Shen Te einen Tabakladen gekauft. Eine Reihe von Hilfsbedürftigen trifft ein und erhält von ihr Obdach und Essen. Ein Schreiner erscheint und verlangt Geld für seine Stellagen. Die Hausbesitzerin erklärt, sie benötige eine Referenz. Unfähig, dies zu beschaffen, erfindet Shen Te kurzerhand einen Vetter, Shui Ta, welcher beides besorgen könne.  Im Traum erscheinen Wang die Götter und beauftragen ihn, zurück in die Hauptstadt zu kehren, um dort ein Auge auf Shen Te zu haben.

 Am Morgen erscheint Shen Te’s Vetter Shui Ta im Laden. Als der Schreiner wieder auftaucht, weigert sich Shui Ta, ihm mehr als einen kleinen Teil dessen zu zahlen, was der verlangt. Er befiehlt dann der von Shen Te im Laden geduldeten Familie zu verschwinden.  Shen Te lernt im Stadtpark Sun Yang kennen, einen arbeitslosen Flieger, der sich das Leben nehmen möchte. Der Wasserverkäufer Wang kommt vorbei und beklagt den Regen, der ihm das Geschäft erschwert. Shen Te kauft ihm einen Becher Wasser ab.  Wang erscheinen erneut im Schlaf die Götter. Er berichtet ihnen von Shen Te und ihren vielen Wohltaten. Als die Götter jedoch von der Härte ihres Vettern Shui Ta erfahren, sind sie enttäuscht.  Erst in den Morgenstunden kommt die verliebte Shen Te von Sun nach Hause. Dessen Mutter kommt zu ihr und berichtet, ihr Sohn könne eine Stelle als Flieger in Peking bekommen, hätte er nur 500 Silberdollar. Shen Te gibt ihr 200 Dollar, die ihr ein Nachbarehepaar geliehen hat.  Shen Te singt als Shui Ta »Das Lied von der Wehrlosigkeit der Götter und Guten«.  Die als Shui Ta verkleidete Shen Te bekommt Besuch von Sun. Dieser möchte, dass sie ihren Tabakladen verkauft, um dadurch an die fehlenden 300 Silberdollar zu kommen. Mit der Hausbesitzerin einigt man sich auf eben diese Summe. Danach erfährt Shui Ta jedoch, dass Sun ohne Shen Te nach Peking gehen möchte. Anschließend kommt der Barbier Shu Fu vorbei und erklärt, Shen Te einige seiner Häuser zu überlassen, sollte sie sich ihm versprechen. Als jedoch Sun erneut auftaucht und Shen Te auf ihn trifft, löst sie die Verlobung mit dem Barbier wieder.  Shen Te klagt über ihre Sorge, dem alten Ehepaar das geschuldete Geld nicht zurückzahlen zu können.  Auf der Hochzeitsfeier von Shen Te und Sun erklärt die Braut ihrem Bräutigam, sie könne ihm die 300 Silberdollar nicht geben, da sie dem alten Ehepaar zustünden. Sun wird wütend und besteht darauf, mit der Hochzeit auf Shui Ta zu warten, dieser würde ihm das Geld sicher zugestehen.  Im Traum erzählt Wang den Göttern von seinen Sorgen um Shen Te, die sich in großer Not befinde. Er bittet die Götter ihr zu helfen, doch diese lehnen ab.  Die Hochzeit ist abgesagt. Shu Fu überreicht Shen Te dafür einen Blankoscheck. Sie findet heraus, dass sie schwanger ist. Ein weiteres Mal tritt dann Shui Ta auf. Er eröffnet dem Schreiner und seiner Familie, sie müssten von nun an für ihre Unterkunft in Shu Fu’s Obdachlosenheim Tabak verarbeiten. Mit dem Scheck bezahlt er die Miete für den Tabakladen.  Erfolglos bittet Wang die Götter um ein milderes Urteil über Shen Te.  Suns Mutter Frau Yang berichtet, dass ihr Sohn seit ein paar Monaten in Shui Ta’s Tabakfabrik angestellt sei, wo er schnell den Aufstieg zum Aufseher geschafft habe.  Shen Te ist nun schon seit einer Weile nicht mehr aufgetaucht. Sun hört, dass sie schwanger gewesen sein soll und ist schließlich überzeugt, Shui Ta halte sie gefangen. Dieser handelt indes mit der Hausbesitzerin und Shu Fu den Erwerb neuer Fabrikräume aus. Als Sun mit einem Polizisten zurückkommt und Shen Te’s Kleider entdeckt, muss Shui Ta mit aufs Polizeirevier.  Wang berichtet den Göttern von Shen Te’s Verschwinden. Besorgt beschließen sie, ihr zur Hilfe zu eilen.  Die drei Götter treten als Richter in Shui Ta’s Prozess auf. Dieser gibt schließlich seine wahre Identität preis. Die Götter weigern sich jedoch zu akzeptieren, dass ihr »guter Mensch von Sezuan« sie belogen hat. Shen Te preisend, entschwinden sie auf einer Wolke.  Ein Schauspieler spricht zum Publikum und ruft dasselbige auf, selbst über eine Antwort auf die offen gelassenen Fragen nachzudenken.