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des Mittelhochdeutschen! Gibt es eine Art von „Systematik“, die als Merkhilfe dienen kann, wenn man mhd. Ablautreihen lernen und nicht die ...
Art: Leitfäden, Projektarbeiten und Recherchen
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Die Ablautreihen der mhd. starken Verben – eine unorthodoxe Merkhilfe Das Folgende ist unorthodox und keine wissenschaftliche Beschreibung. Es dient ausschließlich der besseren Memorierbarkeit des Bereiches der Ablautreihen st. V. des Mittelhochdeutschen! Gibt es eine Art von „Systematik“, die als Merkhilfe dienen kann, wenn man mhd. Ablautreihen lernen und nicht die Entwicklungen vom Indogermanischen bis zum Mhd. penibelst studieren möchte? Vielleicht kann die folgende dienlich sein. Sie ist „eigen“, doch wenn man sich auf diese „Logik“ einlässt, kann man sich die Folge der Ablautreihen (I bis VII) einprägen. Gewisse Details (etwa Ia, b; IIa, b etc.) sind nicht berücksichtigt. Ich habe mich an die übliche Systematikbehandlung etwa in Paul/Schröbler/Wiehl/Grosse (1998): Mittelhochdeutsche Grammatik, 24. Aufl., Tübingen, gehalten. Klasse I Die Verben weisen im Infinitiv (und im Präsens) ein langes i auf! Im Detail handelt es sich um diese beiden Gruppen: I a gr î fen gr î fe greif griffen gegriffen I b d î hen d î he dêch digen gedigen Klasse II Die Verben weisen im Infinitiv den Diphthong ie auf! Man unterscheidet hier zwei Gruppen: II a b ie gen biuge bouc bugen gebogen II b b ie ten biute bôt buten geboten Klasse III Die Verbstämme weisen im Infinitiv nach i bzw. ë die Verbindung von Sonorkonsonant (Nasal, Liquid) plus Konsonant auf! Zwei Subklassen: III a b ind en binde bant bunden gebunden ( Nasale , auch swimmen^1 ) III b h ëlf en hilfe half hulfen geholfen ( Liquide /l, r/, auch wë rf en ) Klasse IV Diese Verben weisen im Infinitiv vor ( sprëchen ) oder nach ë einen Sonorkonsonanten (Nasal, Liquid) auf! IV n ëm en nime nam nâmen genomen (^1) Vgl. ahd. swimman , schon damals Nasal + Kons. = Nasal (wohl eine alte Geminate?).
Klasse V Die Verben weisen im Infinitiv nach ë einen (evtl. geminierten: vr ë zzen ) Obstruenten auf! V g ëb en gibe gap gâben gegëben
Klasse VI Die Verben weisen im Infinitiv (und Präsens u. Part. II) einen Stammvokal a auf! VI gr a ben gr a be gruop gruoben gegr a ben (Ehemalige j-Präsentien haben den Vokal e , vgl. heven, swern, schepfen .) Klasse VII Die Mischklasse der ursprünglich reduplizierenden Verben weist im Präteritum den Diphthong ie auf, wie im Infinitiv der Klasse II, und die II taucht in VII wieder auf! VII halten halte h ie lt h ie lten gehalten loufen loufe l ie f l ie fen geloufen Wie soll man sich das nun merken – von Klasse I bis Klasse VII? Stellen Sie sich das Basisvokalsystem vor (wir brauchen nur drei Positionen): i (u) e (o) a Von I nach VI geht es von (vorne) oben /i/ über /e/ (bzw. /ɛ/) nach unten zu /a/! Bei V II haben wir den Bezug über II zur Klasse II (vgl. II b ie gen Inf. und VII hielt, hielten im Präteritum) Es geht um den Verlust an Vokalhöhe bzw. um zunehmende Kieferöffnung, aber auch um den Verlust an konsonantischem Gewicht. Vom langen /i:/ in Klasse I über das kurze i im Diphthong /ie/ (in Klasse II), der das gleiche Gewicht wie ein Langvokal hat (zwei Zeitpositionen), zum kurzen (also leichtesten: eine Zeitposition) i bzw. e in Klasse III (wobei dem Vokal noch Csonor + C folgt, wichtig für die weitere Klassifizierung). In der Klasse III folgen ein Sonor - u n d noch ein weiterer Konsonant dem Stammvokal i bzw. e. In Klasse IV findet sich vor oder nach dem Stammvokal e (es geht also ein wenig weiter abwärts, das i tritt nicht mehr auf) nur e i n Sonorkonsonant. In Klasse V folgt dem e nur noch ein Obstruent , der in der Sonoritätshierarchie weniger gewichtig als ein Sonorkonsonant, also Verlust an Gewicht. In Klasse VI sind wir im Vokalsystem schließlich beim tiefsten Vokal a angekommen. Minimale Hö- he, verglichen mit dem hohen langen i aus Klasse I! In VII sagt mir die II nach der V, dass wir, was die Präteritalform anbelangt, einen Bezug zum Infinitvvokalismus der Klasse II (= /ie/) haben! Ich verwende ab jetzt anstelle ë einfachheitshalber /e/.