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Leitfäden und Tipps
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Doppelte Kontingenz – Parsons vs. Luhmann (S. 14, Leitfäden, Projektarbeiten und Recherchen von Soziologie

Ordnung überhaupt möglich? → Soziale Ordnung (Strukturbildung) als Lösung für das Problem doppelter. Kontingenz a) Parsons: Doppelte Kontingenz ...

Art: Leitfäden, Projektarbeiten und Recherchen

2021/2022

Hochgeladen am 09.08.2022

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Tutorium „Niklas Luhmann“ 7. Sitzung 10.12.2014
Begriffs-Rahmen: Doppelte Kontingenz – Parsons vs. Luhmann (S. 149-151)
- Gemeinsamkeit: Problematisierung d. Emergenz v. sozialer Ordnung – Wie ist soziale
Ordnung überhaupt möglich?
à Soziale Ordnung (Strukturbildung) als Lösung für das Problem doppelter
Kontingenz
a) Parsons: Doppelte Kontingenz = Problem der Koordination v. Handlungen.
Bewältigung v. doppelter Kontingenz qua normativem Grundgerüst v.
Gesellschaft1 à Ermöglichung v. Verständigung & Konsens (was Konflikte nicht
ausschließt, aber dennoch faktische Ordnung ermöglicht)
b) Luhmann: Doppelte Kontingenz = Problem der Reduktion v. Weltkomplexität.
Bewältigung v. doppelter Kontingenz durch Systembildung / -ausdifferenzierung
à Doppelte Kontingenz als Möglichkeitenbedingung v. sozialen Systemen /
soziale Systeme als Reduktion d. Komplexität v. doppelter Kontingenz
Doppelte Kontingenz – Bestimmung & Definition
- Kontingenz: Gegebenes wird in Hinblick auf sein mögliches Anderssein beobachtet
a) Weder notwendig, noch unmöglich
b) Referenzpunkt d. Beobachtung = gegenwärtige (vergangene / zukünftige) Welt /
Realität (S. 152)
c) Kontingenz in Sach- / Zeit- / Sozialdimension; Sozialdimension = für doppelte
Kontingenz entscheidend à Möglichkeit, anders zu beobachten!
- Doppelte Kontingenz: Wechselseitige Beobachtung kontingenter Selektionen von Ego
und Alter, die füreinander als intransparente black-boxes fungieren
1. Alter & Ego wissen, dass ihre Selektionen und die des anderen kontingent sind
2. Alter & Ego unterstellen dieses Wissen dem je anderen
3. Alter & Ego orientieren an dieser Konstellation doppelter Kontingenz ihre
Erwartungen und antizipieren die Erwartungen des je anderen
4. Genese von Erwartungs-Erwartungen / Ausdifferenzierung v. Erwartungs-
Strukturen + Beobachtung / Zurechnung / Orientierung v. Handlungen
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1 Vgl. hierzu das AGIL-Schema v. Parsons.
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Tutorium „Niklas Luhmann“ 7. Sitzung 10 .12.

  • Begriffs-Rahmen: Doppelte Kontingenz – Parsons vs. Luhmann (S. 149-151)
  • Gemeinsamkeit: Problematisierung d. Emergenz v. sozialer Ordnung – Wie ist soziale Ordnung überhaupt möglich? à Soziale Ordnung (Strukturbildung) als Lösung für das Problem doppelter Kontingenz a) Parsons: Doppelte Kontingenz = Problem der Koordination v. Handlungen. Bewältigung v. doppelter Kontingenz qua normativem Grundgerüst v. Gesellschaft 1 à Ermöglichung v. Verständigung & Konsens (was Konflikte nicht ausschließt, aber dennoch faktische Ordnung ermöglicht) b) Luhmann: Doppelte Kontingenz = Problem der Reduktion v. Weltkomplexität. Bewältigung v. doppelter Kontingenz durch Systembildung / - ausdifferenzierung à Doppelte Kontingenz als Möglichkeitenbedingung v. sozialen Systemen / soziale Systeme als Reduktion d. Komplexität v. doppelter Kontingenz
  • Doppelte Kontingenz – Bestimmung & Definition
  • Kontingenz: Gegebenes wird in Hinblick auf sein mögliches Anderssein beobachtet a) Weder notwendig , noch unmöglich b) Referenzpunkt d. Beobachtung = gegenwärtige (vergangene / zukünftige) Welt / Realität (S. 152) c) Kontingenz in Sach- / Zeit- / Sozialdimension; Sozialdimension = für doppelte Kontingenz entscheidend à Möglichkeit, anders zu beobachten!
  • Doppelte Kontingenz: Wechselseitige Beobachtung kontingenter Selektionen von Ego und Alter, die füreinander als intransparente black-boxes fungieren 1. Alter & Ego wissen, dass ihre Selektionen und die des anderen kontingent sind 2. Alter & Ego unterstellen dieses Wissen dem je anderen 3. Alter & Ego orientieren an dieser Konstellation doppelter Kontingenz ihre Erwartungen und antizipieren die Erwartungen des je anderen 4. Genese von Erwartungs-Erwartungen / Ausdifferenzierung v. Erwartungs- Strukturen + Beobachtung / Zurechnung / Orientierung v. Handlungen 1 Vgl. hierzu das AGIL-Schema v. Parsons.

„Die Grundsituation der doppelten Kontingenz ist dann einfach: Zwei black boxes bekommen es, auf Grund welcher Zufälle immer, miteinander zu tun. Jede bestimmt ihr eigenes Verhalten durch komplexe selbstreferentielle Operationen innerhalb ihrer Grenzen [also: Selektionsleistungen, F.M.]. Das, was von ihr sichtbar [beobachtbar !, F.M.] wird, ist deshalb notwendig Reduktion. Jede unterstellt das gleiche der anderen. Deshalb bleiben die black boxes bei aller Bemühung und bei allem Zeitaufwand [...] füreinander undurchsichtig.“ (S. 156) „ Was für Ego sichtbar wird, ist nur die aus Alters operationaler Schließung resultierende Selektivität : Jeder beobachtet den anderen als System-in-einer-Umwelt und kann vom anderen nur Input und Output aus der und in die Umwelt und nicht die selbstreferentielle Operationen an sich beobachten. Jedes System zeigt dem anderen die Unbestimmtheit der eigenen Selbstreferenz zusammen mit der Bestimmbarkeit der eigenen Selektionen .“ (Baraldi in: Baraldi/ Corsi/ Esposito 1997, S. 38)

  • Doppelte Kontingenz als Problem & Bedingung der Systembildung
  • Doppelte Kontingenz = Bedingung & Bestandteil v. soz. Systemen (S. 170)
  • Voraussetzung: Mindestmaß an wechselseitiger Beobachtung & Erwartungen (S. 155)
  • Doppelte Kontingenz als Auto-Katalyse d. Bildung v. sozialen Systemen: à Situation D.K. erzeugt „Aktionsdruck“ (S. 162) à Situation D.K. wird erfahren als „unbestimmbar, instabil, unerträglich“ (S. 172) à „»state of conditional readiness« [...] eine Systembildungsmöglichkeit im Wartestand, die nahezu jeden Zufall benutzen kann, um Strukturen zu entwickeln“ (S. 172).
  • Systembildung & Ausdifferenzierung: Komplexität aus doppelter Kontingenz wird operativ durch Genese v. Erwartungs-Erwartungsstrukturen reduziert a) Unsicherheitsabsorption durch Stabilisierung von Erwartungen (S. 158) b) Reduktion von beobachteten Selektionsleistungen des je anderen Systems durch Zurechnung von Handlungen auf »Personen« (S. 160) c) Möglichkeit der Enttäuschung v. Erwartungen bleibt grundsätzlich bestehen – und kann selbst erwartet werden