Docsity
Docsity

Prüfungen vorbereiten
Prüfungen vorbereiten

Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity


Download-Punkte bekommen.
Download-Punkte bekommen.

Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo


Leitfäden und Tipps
Leitfäden und Tipps

Soziologie: Soziale Interaktion, Macht und soziale Ungleichheit, Abschlussarbeiten von Politikwissenschaft

Zusammenfassung über Soziologie 101

Art: Abschlussarbeiten

2021/2022

Zum Verkauf seit 01.03.2024

gabriel-gonzalez-cruz
gabriel-gonzalez-cruz 🇩🇪

5 dokumente

1 / 46

Toggle sidebar

Diese Seite wird in der Vorschau nicht angezeigt

Lass dir nichts Wichtiges entgehen!

bg1
EidS-Zusammenfassung (WiSe 20/21)
pf3
pf4
pf5
pf8
pf9
pfa
pfd
pfe
pff
pf12
pf13
pf14
pf15
pf16
pf17
pf18
pf19
pf1a
pf1b
pf1c
pf1d
pf1e
pf1f
pf20
pf21
pf22
pf23
pf24
pf25
pf26
pf27
pf28
pf29
pf2a
pf2b
pf2c
pf2d
pf2e

Unvollständige Textvorschau

Nur auf Docsity: Lade Soziologie: Soziale Interaktion, Macht und soziale Ungleichheit und mehr Abschlussarbeiten als PDF für Politikwissenschaft herunter!

EidS-Zusammenfassung (WiSe 20/21)

Vorlesung 1: Einführung: Soziologie – Die Wissenschaft von der

„Gesellschaft“?

Die Soziologie als universitäre Disziplin entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre generellen Forschungsgegenstände sind die menschliche Gesellschaft und soziale Tatbestände. Hier die drei Untersuchungsebenen der Soziologie mit beispielhaften Untersuchungsobjekten und soziologischen Fragestellungen:

  • Makroebene o Nationalstaaten / supranationale Einheiten o z. B. „Wie lässt sich Nationalismus erklären?“
  • Mesoebene o Gruppen / Netzwerke / Organisationen o z. B. „Wie wirkt sich Home-Office auf das Sozialleben aus?“
  • Mikroebene o soziale Nahbeziehungen / Kommunikation / Kooperation o z. B. „Welche Auswirkungen hat soziale Isolation?“ Hier die drei großen Untersuchungsbereiche der Soziologie sind:
  1. Politik (z. B. Vertrauen in die Politik)
  2. Wirtschaft (z. B. ökonomische Ungleichheit)
  3. Kultur (z. B. ethische Werte) Bei der Herangehensweise kann man zwischen Theoriebezug und Methodenbezug unterscheiden. Beim Theoriebezug nach Carl Popper wird erst eine Theorie mit gewissen Erkläransätzen (Handeln, Struktur, System etc.) aufgestellt. Diese Theorie wird dann benutzt, um die soziale Wirklichkeit zu rationalisieren, sie erklärbar und ggf. beherrschbar zu machen. Beim Methodenbezug geht man davon aus, dass sich die soziale Wirklichkeit niemals vollständig erfassen lässt und sich die wissenschaftliche Erkenntnis immer auf einen

Vorlesung 2: Soziologie als Kultur- und Handlungswissenschaft

Im wissenschaftlichen Spektrum ist die Soziologie klassischerweise zwischen den Naturwissenschaften (→ kausale Erklärung, Welt ist vorgegeben) und den Geistes- bzw. Kulturwissenschaften (→ Verstehensbezug, Welt ist sozial konstruiert) angesiedelt. Sie lässt sich von den Naturwissenschaften abgrenzen, da sie sich keiner Naturgesetze bedienen kann. Von den Geisteswissenschaften ist sie abzugrenzen, da die Untersuchungsobjekte (rational entscheidende Menschen) tatsächlich auch untersucht werden können. Der Mensch verwendet Ideensysteme / Ideologien, er ist ein „animal symbolicum“ (Ernst Cassirer). Er betrachtet diese Ideensysteme als Modelle von und für die Realität, also als Abbild und Vorbild der Realität. Kultur ist nach Cassirer ein Komplex von solchen Ideensystemen, mit denen sich die Menschen ihre Welt als bedeutungsvoll erschaffen können und die das persönliche Handeln eingrenzen (können). Das Handeln / die Praxis rückt somit in das Zentrum der Forschung. Hier eine Übersicht über die Kulturbegriffe:

Daran anknüpfend kann man Soziologie also wie Max Weber als Handlungswissenschaft beschreiben. Webers Definition der Soziologie lautet: "Soziologie [...] soll heißen: Eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen will und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will. " Er koppelt den Gegenstandsbereich „soziales Handeln“ an die Methode „deutend verstehen (subjektiven Sinn verstehen) / ursächlich erklären“. Vorläufiger Untersuchungsgegenstand ist also das Handeln. Dieses definiert Weber wie folgt: "Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten heißen, wenn und insofern der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden." Folglich ist Handeln die Kopplung von Verhalten und subjektivem Sinn (Absicht, Intention, Zielsetzung). Nun ist aber noch offen, was genau mit dem Begriff des Sinns gemeint ist. Sinn ist geistige Tätigkeit, Absichtlichkeit, Orientierung und Zielsetzung. Die Freiheit des Wählens nach eigenem Ermessen mit Bezugnahme auf persönliche Ideensysteme / Ideologien macht aus Verhalten Handeln! Finaler Untersuchungsgegenstand ist das soziale Handeln. Weber definiert es so: „Soziales Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist.“ Soziales Handeln ist also die Kopplung von „Handeln“ und einer (Sinn-) Orientierung am Anderen.

individuellen Bewusstseinszuständen!). Beispiel: „Eine Strafe hat ihren Ursprung in der Verletzung des kollektiven Ehrgefühls.“ b. Die Funktion eines soziologischen Phänomens muss immer in Beziehung auf einen sozialen Zweck untersucht werden. Beispiel: „Eine Strafe hat die Funktion, das kollektive Ehrgefühl wiederherzustellen / zu erhalten.“

  1. Dem folgt die empirische Beweisführung. Seine Vorgehensweise lässt sich anhand seiner Selbstmordstudie nachvollziehen. Ausgangspunkt für diese war ein Anstieg der Selbstmordraten. Durkheims Hypothese war nun, dass dieser Anstieg eine moralische Anomie ausdrückte. Eine Anomie ist ein kollektiver, pathologischer Bewusstseinszustand. Zunächst definierte er den Selbstmordbegriff: „Man nennt Selbstmord jeden Todesfall, der direkt oder indirekt auf eine Handlung zurückzuführen ist, die vom Opfer selbst begangen wurde, wobei es das Ergebnis seines Verhaltens im Voraus kannte.“ Bei einer ersten Analyse kam er zu dem Ergebnis, dass sich nicht-soziale Faktoren ausschließen ließen, es seien also nur soziale Phänomene als Erklärungsursachen möglich. Dann bildete er vier Typen von Selbstmordarten:
  2. Egoistischer Selbstmord o Individualismus nimmt aufgrund mangelnder sozialer Integration überhand o Beispiel: Singles, die keinen Heiratspartner finden
  3. Altruistischer Selbstmord o Individualismus wird durch zu starke Bindung an kollektive Ideale / Normen unterdrückt o Beispiel: Selbstmordattentate durch Terrorgruppen
  4. Anomischer Selbstmord o absolute Regellosigkeit, z. B. durch dramatische Veränderungen der Lebensbedingungen o Beispiel: Suizid wegen finanziellen Unsicherheiten nach einer Wirtschaftskrise
  1. Fatalistischer Selbstmord o Überreglementierung und übermäßige Kontrolle o Beispiel: kollektive Suizide in Sekten Empirisch feststellbar war dann unter anderem, dass die Selbstmordrate von Unverheirateten höher war als die von Verheirateten. Das wären dann nach Durkheims Selbstmordtypen egoistische Selbstmorde. Solche kollektiven Bewusstseinszustände wie die sozialen Tatsachen können sich z. B. darauf auswirken, welchen Vornamen man seinen Kindern gibt. In der Vorlesung wurde auch eine Studie behandelt, welche die These untersucht, dass Vornamen Ausdruck / Ergebnis / Hinweise auf gesellschaftliche Wandlungsprozesse sind. Folgende Modernisierungsprozesse wurden untersucht:
  2. Säkularisierung → Abnahme von Vornamen mit religiösem Bezug o These durch Studie bestätigt
  3. Wandel der Familienstrukturen und Bedeutungsverlust von innerfamiliären Traditionen → Verringerung der Weitergabe der Namen der Eltern o da die Studie nicht die Weitergabe der Namen von Großeltern oder Paten berücksichtigt, ist diese These nur teilweise bestätigt
  4. Bedeutungsverlust sozialer Schichten → Schichthomogenität der Vornamen löst sich auf o These nicht bestätigt
  5. Individualisierungsprozesse → Vielfalt der Vornamen nimmt zu o nahm bis 1950 zu, seitdem konstant → These bestätigt
  6. Globalisierungsprozess der Kultur → Anteil der Namen aus nicht-christlichen und nicht-deutschen Kulturkreisen nimmt zu o These bestätigt
  • Er definiert den Menschen als Mängelwesen, der seine Umwelt aktiv ändern muss, er muss also handeln.
  • Menschen handeln zuerst, da sie spielerische Wesen sind, nehmen dann das eigene Verhalten wahr und erinnern sich daran, wenn sie erneut in eine solche Situation kommen. Die evolutionäre Anthropologie wiederum befasst sich mit folgender Frage: Ist der Mensch von Geburt an kooperativ (à la Rousseau) oder egoistisch (à la Hobbes)? Michael Thomasello kombiniert beide Ansichten und meint: Der Mensch ist ein kooperatives Wesen mit egoistischen Anteilen! Altruismus (Selbstlosigkeit) ist dem Menschen von Geburt an eigen, sie ist allerdings keine universelle Eigenschaft. Ist bspw. das eigene Leben in Gefahr, handeln Menschen meist egoistisch. Altruistisches Handeln lässt sich generell in drei Situationen beobachten:
  1. bei Dienstleistungen (z. B. Hilfeleistungen)
  2. beim Teilen von Informationen und Einstellungen
  3. beim Teilen von Gegenständen und Nahrungsmitteln (Großzügigkeit) Thomasello folgert: Kooperative Solidarität (wie z. B. Hilfehandlungen) ist Kleinkindern angeboren und kein Ergebnis kultureller oder sozialisierender Prozesse! Sozialisation wirkt sehr wohl, aber später! Für den Prozess der Sozialisation nennt er zwei Arten von Einflüssen:
  4. direkte soziale Erfahrungen → Differenzierung zwischen verschiedenen Interaktionspartnern o Kinder lernen, dass Kooperation dazu führen kann, dass der andere auch kooperiert (positive soziale Erfahrungen)

o Kinder lernen, dass man bei übergroßer Hilfsbereitschaft ausgenutzt werden kann (negative soziale Erfahrungen)

  1. Normen und Werte → Aneignung von „impression management“ o diese werden von Vorbildern erlernt bzw. durch Kommunikation weitergegeben (Beispiel: kulturelle Norm des Helfens) o Kinder lernen, dass es zu Sanktionen kommen kann, wenn sie Normen befolgen / nicht befolgen o impression management = bewusste / unbewusste Steuerung des Eindrucks, den man auf andere hat

Ein Beispiel hierfür sind die coronabedingten „Hamsterkäufe“ von Toilettenpapier. Eigentlich herrscht objektiv gesehen keine Knappheit an Toilettenpapier, aber dadurch, dass die Situation von vielen Menschen so definiert und als real angesehen wird, manifestiert sie sich in der Wirklichkeit. Die reale Konsequenz ist dann eine tatsächliche Knappheit an Toilettenpapier. Um erfolgreich zu kommunizieren, will der Mensch soziale Situationen (ein-) ordnen. Die Interaktion ist für ihn eine Deutungs- und Bewältigungsaufgabe (nach Goffman). Es gibt mehrere Theorien, die versuchen, Interaktionsprozesse zu erklären. Grob unterteilen lassen sich diese in einseitige und wechselseitige Interaktionstheorien. Einseitig-individualistisch ist z. B. Max Webers Modell der idealtypischen Handlungsformen:

  1. zweckrationales Handeln → an Erwartungen anderer rational orientiertes Handeln, um bestimmte Ziele zu erreichen
  2. wertrationales Handeln → Handeln, welches nur am Eigenwert (religiös, moralisch), nicht an Erfolg, orientiert ist
  3. traditionales Handeln → gewohnheitsmäßiges Handeln, geht oftmals aus gesellschaftlichen Konventionen hervor
  4. affektuelles Handeln → an aktuellen Gefühlslagen orientiertes Handeln Wichtig ist hierbei, dass es sich um Idealtypen handelt, nicht um Realtypen! Ein Idealtypus nach Weber ist ein konstruierter Begriff, der Ausschnitte aus der sozialen Wirklichkeit ordnet, indem er die wesentlichen Aspekte der sozialen Realität hervorhebt und absichtlich überzeichnet, sodass sich der Idealtypus vom Realtypus abgrenzt und nicht empirisch vorfindbar ist. Das ist sinnvoll, um trennscharfe Begriffe zu finden, mit denen empirische Phänomene grob eingeordnet werden können. Ein Beispiel für eine wechselseitige Interaktionstheorie ist die des symbolischen Interaktionismus nach Mead und Blumer. Sie weist drei Grundprämissen auf:
  5. Menschen handeln Dingen gegenüber auf der Grundlage der Bedeutung, die sie ihnen geben.
  1. Diese Bedeutung wird Dingen in Folge intersubjektiver Kontexte (soziale Erfahrungen, Tradition, Sozialisation) zugeschrieben und von ihnen abgeleitet, sie ist nie objektiv!
  2. Bedeutungsmuster unterliegen sozialen Wandlungsprozessen. Ausgangspunkt der dialogischen Handlungstheorie des symbolischen Interaktionismus ist kein individueller Handlungsakt oder Akteur, sondern die Interaktion zwischen mehreren Personen. Eine weitere wechselseitige Interaktionstheorie ist die des dramaturgischen Interaktionismus nach Goffman. Dieser meint, dass die Grundvoraussetzung für soziale Interaktion im engeren Sinne die körperliche face-to-face-Anwesenheit von zwei oder mehr Personen ist. Daraus resultieren dann folgende Verhaltenskonsequenzen:
  3. Erwartungsdruck („reagieren müssen“, Beispiele: Lächeln, wegschauen)
  4. Kommunikationszwang o „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ (Watzlawick) o soziale Identifikation mittels der äußerlichen Erscheinung o daraus resultierende Gefahr der Stigmatisierung
  5. Aufmerksamkeitsfokussierung → Interaktion wird thematisch strukturiert
  6. Wechselseitige Wahrnehmung → Wahrnehmung der Wahrnehmung des Anderen
  7. Verletzbarkeit → Interaktion macht verletzbar, ggf. Rückzug aus der Interaktion
  8. Image Management o situationsadäquate Selbstpräsentation durch Kontrolle der Informationsausgabe o nur bedingt möglich (kontrollierbares Verhalten wie Sprache vs. unkontrollierbares Verhalten wie Erröten) Goffmans Theorie zufolge ist das Ziel der sozialen Interaktion also die Kontrolle der sozialen Situation und der wechselseitigen Beeinflussung. Es geht darum, beim Anderen den Eindruck einer ausgewogenen Mischung zwischen Normalität und Individualität zu hinterlassen.

Eine soziale Rolle bezeichnet ein ganzes Bündel dieser Verhaltenserwartungen. Für soziale Rollen gilt:

  1. Sie sind unabhängig vom Einzelnen.
  2. Ihr Inhalt wird von der Gesellschaft bestimmt.
  3. Sie verpflichten den Rollenträger zur Erfüllung der an ihn gerichteten Erwartungen. Bei Erfüllung erwarten ihn positive Sanktionen, bei Nichterfüllung drohen ihm negative Sanktionen. Soziale Rollen vermitteln die Gesellschaft und das Individuum und werden durch Normen abgesichert und garantiert. Was aber genau sind jetzt Normen?
  4. Normen sind gesellschaftlich verbindliche Verhaltensregeln, die auf Individuen einwirken.
  5. Sie sind durch Sanktionen abgesichert.
  6. Sie führen zu Erwartungen an das Verhalten anderer. Normen können entstehen, wenn es zu kollektiven Verhaltensregelmäßigkeiten kommt. Dieses Verhalten kann dann zu einer Sittennorm oder Rechtsnorm werden. Das Normenbewusstsein weist drei Dimensionen auf:
  7. Orientierungswissen → Kenntnis der Norm und den mit ihr verbundenen Sanktionen
  8. Realisierungswissen → Wie ist die Norm abgesichert und garantiert?
  9. Legitimitätsglaube → Glauben Personen an die Verbindlichkeit der Norm? Wird sie als sinnvoll erachtet? Es gibt drei Akteure im Normenwesen:
  10. Normsender → vertritt die Norm
  11. Normhüter → kontrolliert die Einhaltung der Norm
  12. Normsetzer → etabliert neue Normen

Die Habitustheorie von Bourdieu weicht von dem erläuterten Rollenkonzept ab. Der Habitus ist für Bourdieu ein verinnerlichtes Muster, das Handlungen und Wahrnehmung bestimmt. Er umfasst Auftreten, Umgangsformen, Vorlieben, Gewohnheiten und Sozialverhalten einer Person. Es lassen sich fünf Grundannahmen der Habitustheorie aufzählen:

  1. Inkorporationsannahme o Der Habitus wird über Sozialisationsprozesse angeeignet.
  2. Unbewusstheitsannahme o Der Habitus gibt unbewusste Handlungsanweisungen.
  3. Strategieannahme o Akteure versuchen trotzdem im Rahmen des Habitus eigene Interessen zu verfolgen.
  4. Stabilitätsannahme o Früh angeeignete Verhaltensmuster bleiben über die Zeit stabil.
  5. Wandelannahme o Dennoch ist ein Wandel des Habitus möglich, wenngleich nicht radikal oder gar total.

Hier zwei Schaubilder zu diesem Wertewandel:

Helmut Klages lehnt diese These des Wertverfalls ab. Er bietet die These der Wertsynthese an. Der Wertewandel hat bei ihm drei Dimensionen:

  1. Pflichtwerte
  2. hedonistisch-materialistische Werte
  3. Werte der idealistischen Selbstentfaltung Er unternimmt folgenden Typisierungsansatz, um die Individuen einer Gesellschaft einzuteilen:
  4. ordnungsliebende Konventionalisten o hohe Pflicht-, geringe Selbstentfaltungswerte
  5. perspektivlos Resignierte o alle Werte niedrig
  6. aktive Realisten o alle Werte hoch
  7. hedonistische Materialisten o hedonistisch-materialistische Werte hoch, restliche Werte niedrig
  8. nonkonforme Idealisten o hohe Selbstentfaltungswerte, restliche Werte niedrig Klages‘ Theorie der Wertsynthese ist empirisch besser nachweisbar als das Modell des Werteverfalls nach Inglehart.