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Leitfäden und Tipps
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Fertigungstechnik Hausarbeit, Prüfungen von Fertigungstechnik

Fertigungstechnik von Stahlschrott über Gießen, Walzen zum Halbzeug und dann weiter Verarbeitung zum Werkzeug.

Art: Prüfungen

2020/2021

Hochgeladen am 17.01.2023

IwanGrabowski
IwanGrabowski 🇩🇪

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Entwicklung einer Herstellroutine in der
Fertigungstechnik
Iwan Grabowski
Hausarbeit im Fachbereich Fertigungstechnik
Bearbeitungszeitraum
vom
29.04.2022
bis
13.05.2022
bei
Dr. -Ing. Mark A. Swider
Königstraße 23
25348 Glückstadt
13. Mai 2022
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Entwicklung einer Herstellroutine in der

Fertigungstechnik

Iwan Grabowski

Hausarbeit im Fachbereich Fertigungstechnik

Bearbeitungszeitraum

vom

bis

bei

Dr. - Ing. Mark A. Swider

Königstraße 23

25348 Glückstadt 13. Mai 2022

INHALTSVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................ III

  • Einführung.............................................................................................................................................. Abkürzungsverzeichnis III
  • Schritt 1: Erschmelzen der Stahllegierung aus den Rohmaterialien
    • Frage 1.1: Elektroofen Auswahl
  • zum Halbzeug Schritt 2: Vergießen der Stahlschmelze zur Herstllung eines Rohlings zur späteren Umformung
    • Frage 2.1: Guss-Verfahren Auswahl
    • Frage 2.2: Berechnung Gesamtschmelze
    • Frage 2.3: Berechnung Gesamtmasse
    • Frage 2.4: Physikalische Eigenschaften beim Gießen
    • Frage 2.5: Fehler beim Gießen
    • Frage 2.6: Wirtschaftliche Verwendung
  • Schritt 3: Umformung des gegossenen Halbwerkzeugs
    • Frage 3.1: Fertigungsverfahren zum Halbzeug umformen
    • Frage 3.2: Gliederung Umformtemperatur
    • Frage 3.3: Abschrecken oder langsam Abkühlen?
    • Frage 3.4: Berechnung Gesamtlänge
  • Schritt 4: Bearbeitung des umgeformten Rohlings
    • Frage 4.1: Berechnung Stückzahl
    • Frage 4.2: Fertigungsverfahren zum Außenkontur
    • Frage 4.3: Verfahrensvariante
  • Schritt 5: Wärembehandlung zur verbesserung der Verschleißfestigkeit
    • Frage 5.1: Warum Spannungsarmglühen?
    • Frage 5.2: Prozesse beim Vergüten
    • Frage 5.3: Verfahren zum Verbessern der Randschicht
  • Quellen
  • Eigenständigkeitserklärung

EINFÜHRUNG

Als Ingenieur in einer Forschungseinrichtung besteht die Aufgabe darin, einen komplexen

Fertigungsprozess zu entwickeln. Die Aufgabenstellung besteht darin aus einem Rohmaterial

die passenden Fertigungsverfahren auszuwählen und detailliert zu beschreiben, um daraus

als Endprodukt Stauchwerkzeuge anzufertigen. Diese werden im späteren Verlauf auf

Verschleiß untersucht.

SCHRITT 1: ERSCHMELZEN DER STAHLLEGIERUNG AUS DEN

ROHMATERIALIEN

Im ersten Schritt der Aufgabe, geht es darum, dass eine Masse von ca. 90-100 Kg in

Barrenform umgeschmolzen werden muss. Für diese Aufgabe stehen 4 Industrieöfen zur

Auswahl. Die Aufgabe besteht darin eine Tauglichkeitsanalyse aufzustellen und sich dann für

einen zu entscheidenden, welches nach den Eigenschaften für die bevorstehende Aufgabe

optimal erscheint. Hierfür stehen vier Elektroöfen bereit.

Frage 1.1: Elektroofen Auswahl

Im ersten Fertigungsschritt bietet sich unter den aufgeführten Industrieelektroöfen der

Lichtbogenofen (Kurz ELO auf Englisch: electric Arc Furnace (EAF)) für die Aufgabenstellung

am besten an. Der Lichtbogenofen findet typischerweise Anwendung beim Schmelzen und

Urformen von Stahl für geringe Mengen wie Kleinstserien oder Einzelanfertigung in Laboren

und Forschungseinrichtungen. Seine Vorteile in der Metallurgie und Schmelztechnik sind seine

hohe Flexibilität hinsichtlich der Einsatzstoffe die hohe Energiekonzentration erreicht werden

können, welches geeignet ist für hochschmelzende Metalle wie Stahl ist und die einfache

Regelbarkeit. „Diese Merkmale erlauben beliebige Temperaturführung, Anwendung

reaktionsfähiger Schlacken, oxidierendes oder reduzierendes Schmelzen in Abwesenheit

schädlicher Gase sowie gute Nutzung der Legierungsmetalle.“

4

Außerdem ist dieser der

Standard in der Elektrostahlherstellung. Beim Lichtbogenofenprozess wird durch

elektrochemische Einflüsse ein Lichtbogen zwischen Elektrode und Einsatzgut (in dem Fall

Stahl) erzeugt, welche thermische Energie in Form von Strahlung bis zu 4000 °C erreichen

kann. Dies führt zum Aufschmelzen des Einsatzgutes. Ausreichend für Stahl, welches eine

Liquidus-Temperatur von 1425 °C - 1540 °C hat (je nach Kohlenstoffgehalt höher oder niedriger;

Liquidus-Temperatur bei dem Metall “flüssig“ wird.) Unter DIN 8580 versteht man die

systematische Einteilung von Fertigungsverfahren, wovon umschmelzen, wie in der

Aufgabenstellung beschrieben, nicht vorhanden ist. Jedoch wird der Umschmelzprozess der

Verfahrenshauptgruppe 1: Urformen zugeordnet.

4 ( 1 ) Giesserei-Praxis.de

Zur Auswahl stehen weitere elektronischen Schmelzöfen, welche durch ihre Eigenschaften

und Spezialisierung bzw. Eigenheiten der unterschiedlichen Einsatzbereich ausscheiden.

So ist der Elektronenstrahlofen besonders geeignet für hochreine Metalle wie Titan und

Vanadium und exotische Legierungen. Somit fällt dieser aus der Auswahl. Auch der

Induktionstiegelofen so wie auch der widerstandserwärmte Tiegelofen fallen aus der Auswahl,

da diese für Nichteisenmetalle (NE-Metalle) bzw. der Tiegelofen für Kupfer und Leichtmetalle

wie Aluminium, aber auch für Gold und Silber geeignet sind. Möglichkeiten zur Nachhaltigkeit

der Produkte beim Schmelzen und Umschmelzen, um zum Beispiel einen unnötigen

Energieverbrauch zu vermeiden, ist es zu empfehlen, die Mengen anzupassen. Auch bietet

Industrie 4.0 die Möglichkeit computergestützt Schmelzparameter einzusehen, zu kontrollieren,

abzuspeichern und wieder aufzurufen.

SCHRITT 2: VERGIEßEN DER STAHLSCHMELZE ZUR

HERSTLLUNG EINES ROHLINGS ZUR SPÄTEREN UMFORMUNG

ZUM HALBZEUG

Im zweiten Schritt des Fertigungsprozesses geht es um die flüssige Schmelze aus dem

Industrieofen, die dann im geeigneten Verfahren vergossen werden soll, um die geforderte

kompakte zylindrische Form zu bekommen.

Frage 2.1: Guss-Verfahren Auswahl

Die Wahl fällt auf das Feinformguss-Verfahren. Dies ist ein „Verfahren mit verlorenen Formen“,

also mit einer einmaligen Form, da dies nach dem Gießen zerstört wird. Die Verfahrensart

eignet sich besonders für eine kostengünstige und effiziente Verarbeitung. Hierbei wird

zunächst ein Modell aus Wachs (darum auch Wachsausschmelzverfahren genannt) oder

Thermoplasten hergestellt. „Das Wachs wird danach ausgeschmolzen und die Form mit

Schmelze aufgefüllt. Dieses Gießverfahren erreicht eine sehr hohe Qualität und eignet sich für

kleine Werkstückzahlen.“

5

Um Arbeitsschritte zu sparen, kann das Gussstück zur

„Gusstraube“ (auch Modelltraube) zusammengefügt werden. Das heißt, mit einem

Arbeitsschritt werden dann gleich mehrere Guss Werkstücke gegossen.

Dies wird hier aber nicht so zusammengefügt, da nach dem Errechnen der Gussrohlinge bei

einem Volumen von 2900cm³ und einem spezifischen Gewicht von Stahl von ca. 7,87g/cm³

ein Ergebnis von ca. 22,8 kg herauskommt und der Feinguss hauptsächlich „für kleine

Stückgewichte zur Anwendung, deren Gewicht zwischen einem Gramm und 10 kg liegt“

6

, fällt

dieser doch aus der ersten Wahl. Hinzukommt, dass die Wirtschaftlichkeit bei einem

Stückzahlbereich von über 1000 Stück sich rentiert. Daher wird die erste Auswahl revidiert und

alternativ auf den Sandguss-/ Handformguss verfahren die Entscheidung getroffen, welches

5

( 2 ) vioproto.de/feinguss

6 ( 3 ) vioproto.de/gussverfahren/#Feingiessen_Giessverfahren_fuer_kleine_Gussteile

Vollformguss ist das dritte Verfahren aus der Auswahl, welches auch ein „Verfahren mit

verlorenen Formen“ ist. Es bietet Kostenvorteile und ist besonders geeignet „für mittlere und

große Gussstücke (bis mehrere Tonnen) und kleinen Stückzahlen, da Formarbeiten und

Modellkosten eingespart werden können.“

10

Bei dem Gussrohling handelt es sich jedoch um

ein kleines Bauteil, warum auch diese Verfahren ausscheidet. Auch der Kokillenguss ist aus

der Wahl gefallen, da es sich nicht für wärmebehandeltes Stauchwerkzeug aus Stahl eignet,

sondern eher für niedrig Temperatur Guss wie Kupfer und Zinnlegierungen. Das

Schludergussverfahren ist eine Gussmethode, welches besonders für Hohlkörper wie Rohre

geeignet. Durch Einwirken der Zentrifugalkraft einer rotierenden Form wird das zu erstarrende

Material an die Außenwand der Gussform gedrückt und dort zum Erstarren gebracht. Daher

kommt auch dieses Verfahren nicht infrage. Schleuderguss und Kokillenguss sind Verfahren,

welches zu den Gießverfahren mit Dauerformen gehören. Das Verfahren des

Handeinformen/Sandguss ist vom Deutschen Institut für Normung (kurz: DIN) unter 8580

geführt und wird in der Hauptgruppe: 1 Urformen geführt. Unter der Gruppe 1.1: Urformen aus

dem flüssigen Zustand findet man unter 1 Schwerkraftgießen, zu dem auch das Ausgewählte

Verfahren gezählt wird. Somit ist Sandguss unter DIN 8580: 1.1.1 zu finden. Um die

Nachhaltigkeit des Gießverfahrens zu erhöhen, sollte man bevorzugt wiederverwendbaren

Sand und Modelle verwenden.

Frage 2.2: Berechnung Gesamtschmelze

Berechnung der Gesamtschmelze für einen einzelnen Gussrohling:

Gegeben: Gesucht:

Volumen des Angussspeisers: V = 2900 cm³ Masse: m

Dichte der Stahllegierungen: ρ = 7,85 kg/dm³ = 7,85 g/cm³

Durchmesser: d = 190 mm = 19 cm (d/2 = r = 9,5 cm)

Höhe (ohne Angussspeiser): h = 300 mm = 30 cm

Sicherheitsaufschlag: p = 10% = (1,1)

Formel: m = ( ((

2

m = ( ((

2

3

7 , 85 𝑔

𝑐𝑚

3

m = ( 8505 , 86 𝑐𝑚

3

3

7 , 85 𝑔

𝑐𝑚

3

Sicherheitsaufschlag = 89 , 54 𝑘𝑔 𝑥 1 , 1 = 𝟗𝟖, 𝟒𝟗 𝒌𝒈

Mit dem Sicherheitsaufschlag von 10% kommt man auf ein Gesamtgewicht pro Rohling von

98,49 kg.

10 (7) Vgl. Studienbrief Fertigunugstechnik 1 Seite 45

Frage 2.3: Berechnung Gesamtmasse

Zum Aufschmelzen der Gussrohlinge inkl. Angussspeiser werden dann somit 5 x 98,49 kg.

Insgesamt werden somit 492,45 kg als Gesamtmasse benötigt.

Frage 2.4: Physikalische Eigenschaften beim Gießen

Bei flüssigen Metallen ist die Wärmedehnung als wichtige physikalische Eigenschaft zu

bedenken, wie die daraus entstehende Volumenkontraktion, welche auch als Schwindung

bezeichnet wird. Im weiteren Verlauf wird die Vorgehensweise des Gießens und was beim

Abkühlprozess beachtet werden muss, näher beschrieben. Die Schmelze wird durch

Schräghaltung der Gießpfanne oder der Entfernung eines Stopfens im Boden des Behälters

in regelmäßigen Abständen in den oben liegenden Einguss der Form hineingefüllt, wodurch

es über das Einguss- und Anschnittsystem in den Formhohlraum gelangt. Hierbei kann der

Formhohlraum von unten (steigender Guss) oder von oben (fallender Guss) gefüllt werden.

Regulär werden Sandformen von unten gefüllt, wodurch Auswaschungen der Form vermieden

werden. Dadurch können Schlacke, Gase und weitere Verunreinigungen in den Speiser

aufsteigen, welcher permanent höher angeordnet ist als der zu speisende Bereich. Die

Schmelzwärme muss nach dem Abgießen durch die Wand der Gießform an das Umfeld

abfließen bis zur Erstarrung der Schmelze und der Bildung des festen Gusskörpers. Es setzt

ein Temperaturgefälle vom Kern zum Rand ein, wodurch es zu einer Erstarrung kommt, die

kontinuierlich in den Randbereichen einsetzt. Aufgrund der Wärmedehnung und der Änderung

des Aggregatzustandes der Schmelze kommt es zur Volumenkontraktion während des

Abkühlens. Dieser Vorgang wird als Schwindung bezeichnet und ist durch drei Bereiche

kenntlich gemacht: Liquide Schwindung im Bereich zwischen Gieß- und Liquidustemperatur.

Diese trägt zur Senkung des Flüssigkeitsspiegels im Speiser und Einguss bei.

Erstarrungsschrumpfung im Bereich zwischen Liquidus- und Solidustemperatur bei

Legierungen bzw. im Erstarrungspunkt bei natürlichen Metallen. Diese trägt zur Absenkung

des Flüssigkeitsspiegels im noch liquiden Bereich bei zeitgleichem Ansteigen des

eingefrorenem Randbereiches. Hierdurch entsteht ein kegelförmiger Hohlraum im Speiser, der

Außen- oder Makrolunker genannt wird. Stabile Schwindung beim Abkühlen von Solidus- auf

Raumtemperatur. Diese führt zur universellen Verkleinerung der Gussteilabmessungen

(kubische Schwindung) und wird durch vergleichbare Vergrößerung des Modells und des

Formhohlraums (sog. Schwindmaße) ausgeglichen.

11

Frage 2.5: Fehler beim Gießen

Durch das Temperaturgefälle der Form erstarren kleinere Querschnitte und Randbereiche

zügiger als die Kernbereiche von größeren Querschnitten. Das kann den Zufluss zwischen

flüssigem Metall aus dem Speiser und noch flüssigen Kernbereich unterbinden, was zur

11 (12) Vgl. Studienbrief 1 Fertigungstechnik - Einführung und Urformen, 2019, p. 32.

Führungswerkzeuge.“

16

Das Freiformschmieden empfiehlt sich nicht. Das Verfahren ist sehr

kostenintensiv für kleine Materialmenge daher rentiert es sich erst bei einer hohen Stückzahl.

Auch das Strangpressen ist nicht für die weitere Verarbeitung zu empfehlen. „Stahl wird

aufgrund der hohen notwendigen Temperaturen und Drücke nur seltenst mit dieser

Verfahrensart bearbeitet.“

17

Um das Thema Nachhaltigkeit zu verfolgen, besteht auch wie im

Schritt 3 die Rückführung der Reste und Ausschüsse zurück in den Wertstoffkreislauf. Eine

automatisierte Fertigungsanlage kann auch hier die Möglichkeiten der Industrie 4.0 ausreizen.

Frage 3.2: Gliederung Umformtemperatur

Abbildung 3: Lauwarmumformung von Stahl

18

Die Umformung nach der Umformtemperatur von Stahl wird wie im Diagramm dargestellt,

gegliedert. Die Gliederung ist in folgenden Umformungen unterteilt: Kaltumformung,

Lauwarmumformung, Halbwarmumformung und Warmumformung.

Frage 3.3: Abschrecken oder langsam Abkühlen?

Das schnelle Abschrecken bzw. abkühlen nach dem Umformprozess, führt zu einem Härten

des Stahls. Besonders beim unlegierten Stahl kann es sein, dass es nach dem Umformen zu

weich zum weiter verarbeiten ist, weshalb es bei solchen Eigenschaften es schon Sinn macht

diesen zu härten. Bei legiertem Stahl jedoch kann das zusätzliche härten z.B. im Ölbad zu

einer Martensitschicht führen, welches zu einem größeren Aufwand beim weiteren Verarbeiten

führt. Aus diesem Grund sollte bei dieser Phase der Bearbeitung auf das Härten verzichtet

werden.

16

(10) industryarena.com/wiki/Walzen_(Fertigungsverfahren)

17

(8) www.ingenieurkurse.de

18 (11) www.massivumformung.de

Frage 3.4: Berechnung Gesamtlänge

Berechnung der Gesamtlänge (in m) eines umgeformten Halbzeugs.

Gegeben: Gesucht:

Volumen Halbwerkzeug: V = 8505,86 cm³ Höhe bzw. Länge: h bzw. l

Dichte der Stahllegierungen: ρ = 7,85 kg/dm³ = 7,85 g/cm³

Durchmesser: d = 70 mm = 7 cm (d/2 = r = 3,5 cm)

Formel: 𝑽 = 𝜋 × 𝑟

2

× ℎ | /𝜋 × 𝑟

2

𝑉

𝜋×𝑟

2

8508 , 86 𝑐𝑚³

𝜋𝑥 3 , 5 𝑐𝑚²

Die Gesamtlänge eines umgeformten Halbzeugs bei einem Volumen von 8508,56 cm³ und

einem Durchmesser von 70 mm beläuft sich auf eine Länge von 2,21 m.

SCHRITT 4: BEARBEITUNG DES UMGEFORMTEN ROHLINGS

Im vierten Schritt geht es um die weitere Bearbeitung der Halbwerkzeuge zum finalen

Stauchwerkzeug. Auch hier wird für diese Aufgabenstellung verschiedene Varianten

vorgeschlagen, die ja nach ihren Eigenschaften abzuwiegen gilt für die Anwendbarkeit auf das

Projekt.

Frage 4.1: Berechnung Stückzahl

Berechnung der Stückmenge je Halbwerkzeug.

Gegeben: Gesucht:

Gesamtlänge: l = 2210 mm Stückmenge: St

Stücklänge: lst. = 42 mm

Trennschnitt: t = 2 mm

Formel: 𝑺𝒕 = 𝑙 / (

)

(

)

= 50 𝑆𝑡ü𝑐𝑘

Die Stückmenge, die man aus einem Halbwerkzeug erhält, wenn man es auf 42 mm

zuschneidet und den Trennschnitt mit einbezieht, beträgt 50 Stück.

Frage 4.2: Fertigungsverfahren zum Außenkontur

Das Drehen eignet sich als Fertigungsverfahren sehr gut, um die Außenkontur des

Stauchwerkzeuges herzustellen und eine gute Oberflächengüte zu erreichen. Deshalb wird

dieses Verfahren für Schritt 4 ausgewählt. Im Folgenden wird zunächst das Drehen vorgestellt,

im Anschluss darauf die anderen vorgeschlagenen Verfahren. Drehen ist ein spanender

Vorgang, welches auf der Drehbank in der Achse des Stabes in horizontaler Kreisbewegung

durchgeführt wird. Dabei wird es mit Backen in die Bank eingespannt und durch einen

Vorschub, welches quer zur Schnittrichtung liegt.

Fläche gedreht. Besonders zu beachtenden Verfahren sind das Quer-Abstechdrehen und das

Quer-Plandrehen. Beide Verfahren wenden die Vorschubbewegung vertikal zur Drehachse

des Werkstücks an. Das Quer-Abstechdrehen wird zum Abtrennen von Werkstückteilen oder

Werkstücken genutzt. Meistens wird dieses Verfahren eingesetzt, um auf Drehautomaten

kleinere Teile von der Stange zu bearbeiten. Zu berücksichtigen ist, dass beim Plandrehen die

Schnittgeschwindigkeit mit dem Werkstückdurchmesser abweicht. Daher sollte bei größeren

Vorschubwegen die Werkstückdrehzahl an das entsprechende Drehdurchmesser angepasst

werden. ²³

SCHRITT 5: WÄREMBEHANDLUNG ZUR VERBESSERUNG DER

VERSCHLEIßFESTIGKEIT

Frage 5.1: Warum Spannungsarmglühen?

„Das Spannungsarmglühen erfolgt mit dem Zweck, im Werkstück innere Spannungen

abzubauen. Es wird bei Stahl meist in einem Temperaturbereich von 550- 650 °C durchgeführt,

wobei der Werkstoff den Spannungen entsprechend plastisch zu fließen beginnt.“

22

„Die mit diesem Verfahren behandelten Werkstücke erfuhren ihre Spannungen vornehmlich

infolge ungleichmäßiger Abkühlung nach dem Gießen, Schweißen, Schmieden oder

anderer thermischer Verfahren. Auch starke mechanische Bearbeitungen (Fräsen, Drehen,

Hobeln, Tiefziehen usw.) machen oft ein Spannungsarmglühen erforderlich. Ohne diesen

Fertigungsschritt würden bei der Weiterverarbeitung und bei

nachfolgenden Wärmebehandlungen sich solche Spannungen lösen und zu geometrischen

Abweichungen aufgrund von Verzug führen.“

23

Frage 5.2: Prozesse beim Vergüten

Unter Vergüten versteht man die Wärmebehandlung von Metallen, bei dem das Härten mit

anschließendem Anlassen kombiniert wird. Das Ziel ist es ein Hartes Gefüge oder

Festigkeit/Zähigkeit des Materials zu erhalten. Das Vergütungsverfahren bewirkt durch das

thermische Einwirken eine Gefügeänderung im Werkstoff. Zunächst wird der Stahl an die

sogenannte GSK Linie erwärmt und sofort abgeschreckt, sobald das Material durchgewärmt

ist. Das heißt es wird zum Erkalten gebracht, in dem man das z.B. in ein Ölbad oder

Wasserbad hineinlegt. Sofort danach wird es bei ca. 150 °C im Ofen gebacken. Über die Länge

der Zeit entscheidet die Masse, die Stahllegierung bzw. Metalllegierung und die erwünschten

Eigenschaften.

22

(20) www.chemie.de

23 (20) www.chemie.de

Frage 5.3: Verfahren zum Verbessern der Randschicht

Unter Randschichthärtung oder auch Oberflächenhärtung genannt, versteht man die

zusätzliche Härtung der äußeren Materialschichten bei metallischen Bauteilen. Möglichkeiten

zum Randschichthärten stellt das Induktionshärten dar. „Das induktive Härten von Stahl erfolgt,

indem das Werkstück kurze Zeit einem wechselnden Magnetfeld ausgesetzt wird. Hierdurch

wird eine Erhitzung des Werkstücks an der Oberfläche bis zur Rotglut erreicht. Durch eine

anschließende Abschreckung erfolgt die Härtung.“

24

Ein weiteres Verfahren ist das Flammhärten. Hierbei erfolgen sehr rasche Erwärmungen der

Randschicht auf Härtetemperatur. Anschließend erfolgt das Abkühlen mittels Wasserbrausen.

24 (21) www.maschinenbau-wissen.de

18. Böttger, Prof.Dr.-Ing. hbail. Hans-Christian und Frobin, Prof. Dr.-Ing. habil Reimar. Studienbrief 3

Fertigstechnik - Trennen. 2019. S. 7.

19. https://www.chemie.de/. [Online] https://www.chemie.de/. [Zitat vom: 12. Mai 2022.]

https://www.chemie.de/lexikon/Spannungsarmgl%C3%BChen.html#:~:text=Das%20Spannungsar

mgl%C3%BChen%20erfolgt%20mit%20dem,entsprechend%20plastisch%20zu%20flie%C3%9Fen%

0beginnt.

20. https://www.maschinenbau-wissen.de/. [Online] www.maschinenbau-wissen.de/. [Zitat vom:

12. Mai 2022.] https://www.maschinenbau-wissen.de/skript3/werkstofftechnik/behandlung/368-

randschichthaerten.

EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG

Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Hausarbeit selbstständig verfasst und alle für

die Arbeit verwendeten Hilfsmittel ordnungsgemäß angegeben habe. Alle Stellen der Arbeit,

die wörtlich oder sinngemäß aus anderen Quellen übernommen wurden, habe ich als solche

kenntlich gemacht und die Arbeit wurde nicht in gleicher oder ähnlicher Form zum Erwerb

eines anderen Leistungsnachweises eingereicht. Mit der Übermittlung meiner Hausarbeit an

externe Dienste zur Plagiatsprüfung durch Plagiatssoftware erkläre ich mich einverstanden.

Ich versichere, dass falls meine Hausarbeit in elektronischer Form einzureichen ist, diese mit

der gedruckten Version identisch ist.


Iwan Grabowski Glückstadt, den 13. Mai

Kommentiert [ig3]: Den Begriff „Unterschrift“ habe ich

entfernt. Ist eher unnötig stehen zu lassen.