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Leitfäden und Tipps
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Formelsammlung Bauphysik | Universität Duisburg-Essen, Formelsammlungen von Bauphysik

Skript zu Bauphysiksformeln der Universität Duisburg-Essen

Art: Formelsammlungen

2019/2020
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Universität Duisburg-Essen
Institut für Bauphysik und Materialwissenschaft
Univ. Prof. Dr. Max J. Setzer
Formelsammlung Bauphysik
Wärme - Feuchte
Die vorliegende Formelsammlung kann in der Klausur Materialwissenschaft benutzt
werden.
Es dürfen dabei keine handschriftlichen Eintragungen in der Formelsammlung
vorgenommen werden.
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Universität Duisburg-Essen

Institut für Bauphysik und Materialwissenschaft

Univ. Prof. Dr. Max J. Setzer

Formelsammlung Bauphysik

Wärme - Feuchte

Die vorliegende Formelsammlung kann in der Klausur Materialwissenschaft benutzt

werden.

Es dürfen dabei keine handschriftlichen Eintragungen in der Formelsammlung

vorgenommen werden.

IBPM

Univ.-Prof. Dr. Max J. Setzer

Dipl. Ing. S. Kasparek

Dipl.-Ing. M. Wehling

Prof. Dr.-Ing. R. Hohmann

Formelsammlung Wärme

Dipl.-Ing. A. Liebrecht

Stand 09/

Die physikalischen Größen und die verwendeten Indizes in der folgenden Sammlung entsprechen den

Vorgaben der aktuellen Normen:

EN ISO 7345, Wärmeschutz - Physikalische Größen und Definitionen, Jan. 1996

EN ISO 9346, Stofftransport - Physikalische Größen und Definitionen, Mai 1996.

Zur Veranschaulichung werden hier noch einmal alle benutzten Indizes aufgezählt und erklärt.

Beschreibung Index Ableitung

innen i i nterior

außen e e xterior

Oberfläche s s urface

innere Oberfläche si s urface i nterior

äußere Oberfläche se s urface e xterior

Wärmeleitung cd c on d uction

Konvektion cv c on v ection

Strahlung r r adiation

Kontakt c c ontact

gasgefüllter (luftgefüllter) Raum g g aseous

angrenzende Umgebung a a mbient

Dampf v v apour

Wasser, flüssig w w ater

Sättigung sat sat uration

Seite 2 Wärme-Feuchte_2004_

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Dipl. Ing. S. Kasparek

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Formelsammlung Wärme

Dipl.-Ing. A. Liebrecht

Stand 09/

1.3 Wärmestrom

Unter dem Wärmestrom Φ versteht man die Wärmemenge Q, die in der Zeiteinheit t von einem Ort hoher

Temperatur zu einem Ort niederer Temperatur fließt.

Q

t

q A in W

1.4 Wärmestromdichte

Unter der Wärmestromdichte q versteht man den auf eine Flächeneinheit bezogenen Wärmestrom.

q =

A

Q

A t

in W/m²

Für die Wärmeleitung gilt unter stationären Bedingungen (q = konst., d.h.,

q = 0 ):

n

j

j = 1

q =

R

in W/m²

und

ai ae

q = U (⋅ ϑ − ϑ ) in W/m²

Bei den Wärmewiderständen Rj handelt es sich um Wärmedurchlass-/Wärmeübergangs- und/oder

Wärmedurchgangswiderstände. Der Begriff stationäre Bedingungen setzt voraus, dass die Energieübertragung über

die Systemgrenze zeitlich konstant ist, das heißt alle Vorgänge verlaufen unter Beharrung. Innerhalb des

behandelten Bereiches tritt keine Wärmespeicherung auf.

1.5 Wärmetransportvorgänge

Am Wärmetransport sind drei Mechanismen - Wärmeleitung, Konvektion und Strahlungsaustausch - beteiligt. Im

Festkörper dominiert die Wärmeleitung, während im Gasraum Konvektion und Strahlung dominant sind.

1.5.1 Wärmeleitung

Bei der Wärmeleitung wird zwischen serieller und paralleler Leitung unterschieden. Bei einem mehrschichtigen

Wandaufbau kommt es nacheinander (seriell) zu einem Transport der Wärmemenge Q durch alle Schichten. Bei

einem modularen Aufbau kommt es zu einer Aufteilung der Wärmemenge Q auf die einzelnen Module (parallel).

Für die durch Wärmeleitung transportierte Wärmemenge Q gelten unter stationären, ebenen Bedingungen die

folgenden Berechnungsansätze:

Seite 4 Wärme-Feuchte_2004_

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einschichtige Bauteile mehrschichtige Bauteile

( ) 1 2

A t

Q

R

= ϑ − ϑ ( ) 1 2

1 2 3 n

A t

Q

R R R ...R

Dabei wird mit “eben” die Tatsache gekennzeichnet, dass der Wärmestrom senkrecht zu dem durchdrungenen

Material steht. Es existiert keine Krümmung.

1.5.1.1 Wärmedurchlasskoeffizient

Der Wärmedurchlasskoeffizient Λ gibt die Wärmemenge Q in J an, die durch 1 m

einer Baustoffschicht der Dicke

d in 1 sec fließt, wenn zwischen den Oberflächen eine Temperaturdifferenz von 1 K herrscht. Er ist abhängig von

der Wärmeleitfähigkeit und der Schichtdicke des Materials.

d

in W/m²K

1.5.1.2 Wärmedurchlasswiderstand

Der reziproke Wert des Wärmedurchlasskoeffizienten Λ wird als Wärmedurchlasswiderstand R bezeichnet.

Für einschichtige Bauteile gilt:

R =

d

in m²K/W

Für mehrschichtige Bauteile gilt:

R =

d

j

j 1 j

n

=

in m²K/W

1.5.1.3 Wärmeübergangskoeffizient und Wärmeübergangswiderstand

Der Wärmeübergang wird durch den Wärmeübergangskoeffizienten h bzw. die Wärmeübergangswiderstände R si

Rse beschrieben. Der Wärmeübergangskoeffizient h entspricht der Wärmemenge in J, die durch eine 1 m

große

Fläche in 1 sec ausgetauscht wird, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Wandoberfläche und Luft 1 K beträgt.

Der Wärmeübergangskoeffizient h umfasst den konvektiven, den strahlungsbedingten sowie den leitungsbedingten

Anteil. Es gilt:

Wärme-Feuchte_2004_2005 Seite 5

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1.5.3 Strahlungsaustausch

Als Temperaturstrahlung oder auch Wärmestrahlung bezeichnet man die elektromagnetische Strahlung, die ein

Körper infolge seiner Temperatur abgibt. Jeder Körper gibt Temperaturstrahlung ab (Emission) und nimmt aus der

Umgebung Temperaturstrahlung auf (Absorption).

1.5.3.1 Spektrum elektromagnetischer Wellen

Die Strahlung wird in verschiedene Spektralbereiche eingeteilt.

Tabelle 2: Wellenlängenbereiche

Wellenlänge λ in m Wellenart

− 6 Mikrowellen, Rundfunkwellen

− 6 ...^

− 6 Infrarot, auch Ultrarot

− 6 ...^

− 6 sichtbares Licht

− 6 Ultraviolett

− 6 Röntgenstrahlen, γ-Strahlen

1.5.3.2 Strahlungsmenge, Strahlungsenergie

Die Strahlungsenergie Q r

ist die Energie, die eine Wärmequelle durch Strahlung in den Raum abgibt.

Q Q d

r r,

z λ^

λ in J

1.5.3.3 Strahlungsleistung

Die Strahlungsleistung P r

ist der Quotient aus der Strahlungsenergie oder Strahlungsmenge Q r

und der Zeit t. Sie ist

die Leistung, die eine Strahlungsquelle in den Raum abstrahlt.

P P d

dQ

dt

r r,

r

z λ^

λ in W

1.5.3.4 Spezifische Ausstrahlung

Die spezifische Ausstrahlung M r

ist der Quotient aus der von einem Flächenelement dA r

in den vorderen Halbraum

ausgestrahlten Strahlungsleistung dP r

und der Fläche dA r

M

dP

dA

r

r

r

= in W/m²

Wärme-Feuchte_2004_2005 Seite 7

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1.5.3.5 Spektrale spezifische Ausstrahlung

Die spezifische Ausstrahlung M r,λ

ist die spektrale Dichte der spezifischen Ausstrahlung M r

M

dM

d

r,

r

λ

in W/m³

1.5.3.6 Strahlung des schwarzen Körpers

Ein Körper, der bei der Temperatur T die höchstmögliche Energiemenge abstrahlt, wird als schwarzer Körper

bezeichnet. Die spektrale spezifische Ausstrahlung M r,λ

eines schwarzen Körpers hängt von der absoluten

Temperatur ab. Das Plancksche Strahlungsgesetz beschreibt diesen Zusammenhang.

M c

exp

c

T

r, 1

5

2

λ

F

H

G

I

K

J −

R

S

T

U

V

W

in W/m³

Mit steigender Temperatur nimmt die Gesamtemission stark zu. Die Fläche unter dem Kurvenverlauf ist ein Maß für

die Gesamtemission.

Die Wellenlänge des Strahlungsmaximums ist temperaturabhängig. Sie verschiebt sich mit zunehmender

Temperatur zu kleineren Wellenlängen. Dabei ist das Produkt ( λ

max

⋅ T ) konstant. Es gilt das Wiensche

Verschiebungsgesetz.

λ max

2

⋅ T = 0,2896 10⋅

in mK

Eine Integration der ausgestrahlten Energie über alle Wellenlängen liefert das Gesetz von Stefan/Boltzmann :

q T C

T

r,S

4

S

4

F

H

G

I

K

σ (^) J in W/m²

Die spezifische Ausstrahlung bzw. die Wärmestromdichte infolge von Strahlung q r,S

des schwarzen Körpers ist

proportional zur 4. Potenz der absoluten Temperatur des schwarzen Körpers.

1.5.3.7 Emission eines beliebigen Körpers

Unter einem grauen Strahler versteht man einen Strahler, dessen Emissionsverhalten in einem konstanten Verhältnis

zum Emissionsverhalten des schwarzen Strahlers steht. Der Verhältniswert wird Emissionsgrad ε genannt.

q q T C

T

C

T

r r,S

4

S

4 4

F

H

G

I

K

J =^ ⋅

F

H

G

I

K

ε ε σ ε (^) J

in W/m²

1.5.3.8 Absorption, Reflexion, Transmission

Jeder Körper strahlt Energie ab und absorbiert Strahlungsenergie. Dabei ist q a die absorbierte Strahlung,

die reflektierte Strahlung, die transmittierte Strahlung und q die auftreffende Strahlung in

q a r, kw

q r

= ρ ⋅q q q τ

= τ⋅

Seite 8 Wärme-Feuchte_2004_

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Hierbei ist zu beachten das der Abstand der beiden Flächen gegenüber der Fläche klein sein soll. Dabei ist

q C

T

r,1 S

1

F

H

G

I

K

J

1

4

die von der Fläche 1 (T 1

, ε 1

) abgestrahlte Wärmestromdichte, und

q C

T

r,2 S

2

4

F

H

G

I

K

J

2

die von der Fläche 2 (T 2

, ε 2

) abgestrahlte Wärmestromdichte. Ferner soll T 1

> T

sein.

Der resultierende Wärmestrom ergibt sich zu:

r

12 21

Setzt man Φ und Φ sowie für

12 21

q C

T

r S

4

F

H

G

I

K

ε (^) J , τ = 0 , a r,kw

= ε und ρ = 1 − a −τ

r,kw

ein, so

ergibt sich:

r

S

1

1

4

2

4

1

4

2

4

C

A

T

T

= A

T

T

2 1 2

F

H

G

I

K

J −^

F

H

G

I

K

J

R

S

|

T

|

U

V

|

W

|

F

H

G

I

K

J −^

F

H

G

I

K

J

R

S

|

T

|

U

V

|

W

|

C C C

S

und mit Einführung der Strahlungsaustauschkonstanten C 12

r 12

1

4

2

4

= C A

T

T

F

H

G

I

K

J

F

H

G

I

K

J

R

S

|

T

|

U

V

|

W

|

in W

Die Strahlungsaustauschkonstante C 12

ist lediglich von den Emissionsgraden ε bzw. den Strahlungskonstanten C

der Oberflächen abhängig. Sie wird folgendermaßen berechnet:

C =

C

12

S

1

2 1 2

C C C

S

in W/m²K

4

Für Flächen, die nicht parallel sind oder deren Größe klein ist im Vergleich zum Abstand, gelten Sonderfälle.

Für die Strahlungsstromdichte q r

gilt:

q

A

r

r

in W/m²

Es gilt für den Strahlungsaustauschkoeffizienten h r

h = C

T

T

T T

= C

r 12

1

4

2

4

1 2

12

F

H

G

I

K

J

F

H

G

I

K

J

in W/m²K

Für T 1

− T

< 200 K gilt nach [X] mit T T T

m

b g 2 näherungsweise:

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Wärme-Feuchte_2004_2005 Seite 11

T

m

3

F

H

G

I

K

J

in K³

Wichtig ist in diesem Zusammenhang:

  1. Bei langwelliger Strahlung (z.B. Wärmestrahlung) ist es unbedeutend, welche Farbe die Oberfläche hat. Deutlich

zu unterscheiden sind bei langwelligem Strahlungsaustausch blanke metallische Oberflächen (ε ≈ 0,05) und

nichtmetallische Oberflächen (ε ≈ 0,90 - 0,98).

  1. Bei kurzwelliger Strahlung (z.B. Sonneneinstrahlung) spielt die Farbe der Oberfläche im Gegensatz zur

langwelligen Strahlung (Wärmestrahlung, IR) eine entscheidende Rolle. Dunkle Flächen absorbieren

kurzwellige Strahlung stärker und erwärmen deshalb auch stärker als helle Flächen.

  1. Glas ist für kurzwellige Strahlung (Sonnenlicht) größtenteils durchlässig, nicht jedoch für langwellige Strahlung

(Wärmestrahlung, IR). Dies führt bei Sonneneinstrahlung zu einer Aufheizung von Räumen (Treibhauseffekt).

2 Wärmebilanzen

2.1 Temperaturverlauf bei mehrschichtigen Bauteilen

R

R

R

R

se

ae

ai

si

1

ai-si

=R

si

q

si-

=R

1

q

2-

=R

3

q

1-

=R

2

q

3-se

=R

4

q

se-ae

=R

se

q

d

d

4

d

3

d

2

d

1

......

2

3

R

R

R

R

se

ae

ai

si

1

ai-si

=R

si

q

si-

=R

1

q

2-

=R

3

q

1-

=R

2

q

3-se

=R

4

q

se-ae

=R

se

q

d

d

4

d

3

d

2

d

1

......

2

3

Für den obigen Fall werden die Trennschichttemperaturen folgendermaßen berechnet:

ϑsi = ϑai - Rsi·q

ϑ 1 = ϑsi - d 1 /λ 1 ·q

2

1

  • d 2

2

·q

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2.3 Wärmebilanz für eine Bauteilschicht

Wärmebilanz

Ebene 1 Ebene 2 Ebene 3

q

q

q

q

q

q

q

q

q

q

q

r

q

q^3

q

r

q

q^3

q = 0

j = 1

n

: q 1

− q 2

= 0 q = 0

j = 1

n

: q 2

− q 3

− q 5

= 0 q = 0

j = 1

n

: q 3

− q 4

  • q r

q 1

= q 2

q 2

= q 3

  • q 5

q

3

= q

4

− q r

In unserem Beispiel sind die Wärmestromdichten q a

r r,kw

= ⋅ I, q 1 = hsi·(ϑai-ϑae), ,

und

q

2 si

1 1

b ϑ^ ϑg

q

3 se

2 1

bϑ ϑ g

r,kw

mod ae

se

a I

K

h

θ = ϑ + − anzusetzen. Die Grenz-schichttemperaturen lassen sich

durch Aufstellen der Wärmebilanzen für die Grenzschichten und Lösung des Gleichungssystems bestimmen. Für

den Sonderfall, dass q5 = qr 0 ist, d.h., q1 = q2 = q3 = q4 = q = konst ., kann zur Berechnung der

Transmissionsströme bzw. der Wärmestromdichte der U-Wert benutzt werden. Dann gilt: q = U·(ϑ

ai

  • ϑ ae

). Die

Grenzschichttemperaturen lassen sich in diesem Fall mit den Gleichungen in Kapitel 3.2 ermitteln.

2.4 Mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient

Der Wärmedurchgang bei einem Bauteil, bei dem mehrere Bereiche mit verschiedenen Wärme-

durchgangskoeffizienten bzw. Wärmedurchlasswiderständen nebeneinander liegen (z.B. Sparrendach, Stütze in

Außenwand, Außenwand mit Fenster usw.), lässt sich durch einen mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten Um

beschreiben.

2.4.1 Allgemeine Zusammenfassung der U-Wert Berechnung nach

DIN EN ISO 6946

q a

A B A C A

U 1 U 2 U^1 U^3 U^1

q b

q a

q c

q a

q e

q 1

q i

q a

A B A C A

U 1 U 2 U^1 U^3 U^1

q b

q a

q q

q e

q 1

q i

Abbildung 1: Annahme der unterschiedlichen Wärmeströme

Wärme-Feuchte_2004_2005 Seite 13

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Nach DIN EN ISO 6946 Abschnitt 6.2 wird der Wärmedurchgangswiderstand R T eines Bauteils aus thermisch

homogenen und inhomogenen Schichten parallel zur Oberfläche als arithmetischer Mittelwert des oberen (R’T) und

unteren (R’’T) Grenzwertes des Wärmedurchgangswiderstandes berechnet:

T T

T

R R

R

Das Bauteil wird in n·q Teile zerlegt, die jeweils thermisch homogen sind. Die Aufteilung sieht folgendermaßen aus

(siehe Abbildung 2):

senkrecht zu den Bauteiloberflächen Aufteilung in q Abschnitte mit den Indizes m = a, b, c, ..., q

Sparren

q - Abschnitte

m = a, b,...,q

ruhende Luftschicht

außen, R se

innen, Rsi

Sparren

Richtung des Wärmestroms

n-Schichten j = 1,2, 3,...,n

Abschnitt a

f a

=A

a

/A

Abschnitt b

f b

=A

b

/A

Schicht 4

Schicht 3

Schicht 2

Schicht 1

Wärmedämmung

A b

,f b

,d 2

,λ b

,R

b 2

f m

=A

m

/A

A

b

,f b

,d 3

,λ b

,R

A b a

,f a

,d 3

,λ a

,R

a

=R

g

A

a

,f a

,d 2

,λ a

,R

a 2

A

b

,f b

,d 4

,λ b

,R

b

A

a

,f a

,d 4

,λ a

, R

a

A

a

,f a

,d 1

,λ a

,R

a

A

b

,f b

,d 1

,λ b

, R

b

parallel zu den Bauteiloberflächen in n Schichten mit den Indizes j = 1, 2, 3, ..., n

Abbildung 2: Aufteilung eines Bauteils in n Schichten und m Abschnitte

Der Abschnitt m hat die Teilfläche A m

und den Flächenanteil f m

= A

m

/ A , wobei A = A a

+ A

b

+ ... + A

q

die

Gesamtfläche des Bauteils ist. Die Schicht j hat die Dicke d j

. Das Teil mj befindet sich im Abschnitt m in der Schicht

j. Es hat die Teilfläche A m

, den Flächenanteil f m

, die Dicke d j

, die Wärmeleitfähigkeit λ mj

und den

Wärmedurchlasswiderstand R mj

= d j

mj

Die für die Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten U notwendigen Parameter wie

Wärmeübergangswiderstände innen und außen sowie Wärmewiderstand der einzelnen Luftschichten finden sich in

den nachfolgend aufgeführten Tabellen, die der DIN EN ISO 6946 entnommen sind.

Nach DIN EN ISO 6946 Abschnitt 5.2, Tabelle 1 werden folgende Wärmeübergangswiderstände vorgeschrieben:

Tabelle 3: Wärmeübergangswiderstände in m

2 K/W

Richtung des Wärmestromes

Aufwärts Horizontal Abwärts

R si 0,10 0,13 0,

R

se

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Stand 09/

'

1 2

1 2

1 2

1 2

1 2

1 2

1 2

1 2

1 2

a b^ q

T Ta Tb Tq

Ta se a a an si

n

Ta se si

n

Tb se b b bn si

n

Tb se si

n

Tq se q q qn si

n

Tq se si

n

f f f

R R R R

R R R R R R

d d d

R R R

R R R R R R

d d d

R R R

R R R R R R

d d d

R R R

Mit den Widerständen RTa, RTb,...RTq der einzelnen Teilabschnitte.

Flächenanteile der einzelnen Abschnitte:

a

a

A

f

A

b

b

A

f

A

q

q

A

f

A

Die Flächenanteile und Widerstände der Teilabschnitte ergeben eingesetzt in (2) den oberen Grenzwert (R’ T

  • :

'

'

a b^ q

T (^) Ta Tb Tq

a b q

T

Ta Tb Tq

f f f

R R R R

f f f

R

R R R

''

1 2

T ...

si n se

R R R R R R

2. Bestimmung des unteren Grenzwertes R’’T des Wärmedurchgangswiderstandes:

Der untere Grenzwert des Wärmedurchgangswiderstandes wird unter der Annahme bestimmt, dass alle Ebenen

parallel zu den Bauteiloberflächen isotherm sind.

Mit dem mittleren Wärmedurchlasswiderstand R j

für jede thermisch inhomogene Schicht:

Seite 16 Wärme-Feuchte_2004_

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1

1 1

1

1 1 1 1

1

2 2

2

2 2 2 2

a b q^ aj^ a bj^ b qj^ q

j aj bj qj j j j

f A f f A A

R R R R d A d A d A

a b q^ a a b b qn^ q

a b qn n

a b q^ a a b b qn^ q

a b qn n

a

n

f f f^ A A A

R

R R R d A d A d A

f f f^ A A A

R

R R R d A d A d A

f

R

λ λ^ λ

1

b q^ an a bn b qn^ q

an bn qn n n n

f f^ A A A

R R R d A d A d A

⎜ +^ +^ +^ =^ ⋅^ +^ ⋅^ +^ +^ ⋅ ⎟

Mit den Widerständen R1, R2, ...Rn der einzelnen Schichten.

3. Ermittlung des Wärmedurchgangswiderstandes R T

als arithmetisches Mittel des oberen und unteren

Grenzwertes, d.h. einsetzen von R’ T

und R’’ T

in (1):

T T

T

R R

R

Der Kehrwert ergibt den Wärmedurchgangskoeffizienten U:

T

U

R

= in 2

W

m K

2.4.3 Fall 2: Schwach belüftete Luftschichten

Sparren

q - Abschnitte

m = a, b,...,q

schwach belüftete Luftschicht

außen, R se

innen, R si

Sparren

Richtung des Wärmestroms

n-Schichten j = 1,2, 3,...,n

Abschnitt a

f a

=A a

/A

Abschnitt b

f b

=A b

/A

Schicht 4

Schicht 3

Schicht 2

Schicht 1

Wärmedämmung

A b

,f b

,d 2

,λ b

,R b 2

f m

=A m

/A

A b

,f b

,d 3

,λ b

,R A b a

,f a

,d 3

,λ a

,R a

=R g

/

A a

,f a

,d 2

,λ a

,R a 2

A b

,f b

,d 4

,λ b

,R b

A a

,f a

,d 4

,λ a

, R a

A a

,f a

,d 1

,λ a

,R^ a

A b

,f b

,d 1

,λ b

, R b

Bereich für

Berechnung

Abbildung 4: Sparren- und Gefachbereich mit schwach belüfteter Luftschicht

Schwach belüftete Luftschichten gelten als geringfügig wärmedämmend und werden mit der Hälfte der Werte der

Wärmedurchlasswiderstände R g

(d.h. R g

/2) nach DIN EN ISO 6946 Abs. 5.3, Tab. 2 in Rechnung gebracht. Die

Berechnung erfolgt ansonsten in Anlehnung an das Beispiel 1.

Wärme-Feuchte_2004_2005 Seite 17

Dipl. Ing. S. Kasparek

Dipl.-Ing. M. Wehling

I BPM

Univ.-Prof. Dr. Max J. Setzer

Dipl.-Ing. A. Liebrecht

Stand 09/

Prof. Dr.-Ing. R. Hohmann

Formelsammlung Wärme

Für die Wärmeleitung in Rohrwandungen gilt:

d ϑ

dr

A

d

dr

2 π r L in W/m²^ oder^

d ⋅

L

dr

r

in K

durch Integration

z z

d

L

dr

r

r

r

1

2

ϑ

ϑ

1

2

erhält man

1 2

F

H

G

I

K

J

b g

π L

r

r

2

1

ln

Für den inneren bzw. äußeren Wärmeübergang gilt:

innen

π L r

h

i

i i si

bϑ ϑ g

außen

π L r

h

e

se se a

bϑ ϑ g

Für ein Rohr mit mehreren Schichten gilt:

π L r

h

i

si i si

bϑ ϑ g

i si

i si

2 p L

r h

si 1

1

i

L

r

r

F

H

G

I

K

J

b g

1

ln ⇒ ϑ ϑ

si 1

1

i

L

r

r

F

H

G

I

K

J

1

ln

1 2

2

F

H

G

I

K

J

b g

π L

r

r

2

1

ln ⇒ ϑ ϑ

1 2

2

F

H

G

I

K

J

π L

r

r

2

1

ln

π L r

h

e

se se a

bϑ ϑg

se a

e se

L

r h

i a

i si

1

i e

L

r h

r

r

r h

se

F

H

G

I

K

J

1

ln …

Wärme-Feuchte_2004_2005 Seite 19

IBPM

Univ.-Prof. Dr. Max J. Setzer

Dipl. Ing. S. Kasparek

Dipl.-Ing. M. Wehling

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Formelsammlung Wärme

Dipl.-Ing. A. Liebrecht

Stand 09/

Somit ergibt sich der folgende Wärmestrom:

F

H

G

I

K

J

1 2

π L

r h

r

r

r

r

r h

i a

i si

1

i

2

1 e

b g

ln ln …

se

in W/m²

2.6 Modifizierte Sonnenlufttemperatur

Eine Wärmequelle an der Bauteiloberfläche aufgrund von Sonneneinstrahlung braucht nicht explizit in der

Energiebilanz berücksichtigt zu werden, wenn man die fiktive Außenlufttemperatur (modifizierte

Sonnenlufttemperatur) θmod für den äußeren Wärmeübergang heranzieht. Damit gilt für den äußeren

Wärmeübergang zwischen Umgebung und Oberfläche:

q h

se − e se se

mod

b g (^) in W/m²

Die modifizierte Sonnenlufttemperatur wird folgendermaßen berechnet:

T ai

Φ = q A⋅ = U (⋅ ϑ − ϑ ) A⋅

ae in °C

Für das Korrekturglied zur näherungsweisen Berücksichtigung des langwelligen Strahlungsaustausches der

Bauteiloberfläche mit der Umgebung werden in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Fläche und der

Sonneneinstrahlung folgende Werte angegeben:

Tabelle 5: Korrekturfaktoren zur Berücksichtigung des langwelligen Strahlungsaustausches der Bauteiloberfläche

mit der Umgebung

Ausrichtung

der Fläche

Betrachtete Bauteiloberfläche ist

keiner direkten Sonneneinstrahlung

ausgesetzt

Betrachtete Bauteiloberfläche ist

direkter Sonneneinstrahlung aus-

gesetzt

vertikal K = 3 K K = 0 K

horizontal K = 5 K K = 0 K

2.7 Strahlungsgewinne und temporärer Wärmeschutz bei Fenstern

Energiegewinne durch Sonneneinstrahlung und Reduzierung der nächtlichen Wärmeverluste durch temporären, d.h.

zeitweiligen Wärmeschutz (z.B. durch Rolläden) führen zu geringeren Gesamtwärmeverlusten. Aus diesen

reduzierten Gesamtwärmeverlusten lässt sich ein korrigierter oder verbesserter Wärmedurchgangskoeffizient

berechnen, den man als effektiven oder äquivalenten Wärmedurchgangskoeffizienten U eq,F

bezeichnet. Dieser ist

vom Wärmedämmvermögen des temporären Wärmeschutzes, dem Heizverhalten, dem Gesamt-

energiedurchlassgrad der Verglasung und der eingestrahlten Sonnenenergie abhängig. Für den äquivalenten

Wärmedurchgangskoeffizienten U eq,F

gilt:

U U 1 D g

eq,F F F F

= ⋅ (^) b − (^) g − ⋅S in W/(m²K)

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