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Geschichte q1-q4 zusammenfassu, Grafiken und Mindmaps von Geschichte mit Gemeinschaftskunde

Hakan. Sbsbbss. Sbsbksks. Auskalkst.

Art: Grafiken und Mindmaps

2018/2019

Hochgeladen am 09.02.2023

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Geschichte Q1-Q3
Abitur 2020
Geschichte Abitur
Themen:
Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/49 Markstein auf dem Weg zu
Parlamentarismus, Demokratie und Nationalstaat?
Q1.5 Imperialismus Export europäischer Zivilisation?
Q1.6 Der Erste Weltkrieg Zerstörung der alten europäischen Ordnung
Q2.1 Die Weimarer Republik als erste deutsche Demokratie
Q2.2 Aushöhlung der Demokratie und Errichtung der Diktatur in Deutschland
Q2.3 Die nationalsozialistische Diktatur Zerstörung von Demokratie und
Menschenrechten in Deutschland und Europa
Q3.1 Der Kalte Krieg stabile oder labile Weltordnung?
Q3.3 Deutschland von der Teilung zur Einheit
Q3.4 Weltpolitische Entwicklungen zwischen Bipolarität und Multipolarität
Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/49
Im März 1848 brach im Deutschen Bund - und auf anderen europäischen Schauplätzen - die
Revolution 1848/49 aus. Im deutschsprachigen Raum zwangen die Revolutionäre die
Fürsten zu liberalen Zugeständnissen. In der Frankfurter Nationalversammlung tagte
erstmals ein gesamtdeutsches Parlament. Ziel war die Gründung eines deutschen
Nationalstaates mit Verfassung. Später gewannen die Fürsten die Kontrolle jedoch wieder
zurück und ließen die Revolution scheitern.
Ursachen
seit dem Wiener Kongress 1815 bestand das heutige Deutschland aus vielen
souveränen Einzelstaaten waren in einem Staatenbund, dem Deutschen Bund,
miteinander verbunden
in dieser Zeit entwickelte sich gleichzeitig jedoch ein deutsches Nationalbewusstsein
Das Bürgertum wurde zunehmend politisch aktiv und forderte die Gründung eines
Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten.
Die Bürger begannen sich allmählich gegen die absolute Fürstenherrschaften und
deren Repressionen.
Repressionen: Nationale und liberale Aktivisten aus dem Volk wurden seit
den Karlsbadern Beschlüssen (1819) polizeilich überwacht und verfolgt, aus
ihren beruflichen Ämtern entlassen und ihre schriftlichen Erzeugnisse durch
die Pressezensur verboten
Industrielle Revolution rief eine lohnabhängige Arbeiterschaft hervor, die in
Massenarmut lebte und soziale Verbesserungen anstrebte.
zusätzliche Verstärkung der Armutszustände: Missernte in den Jahren 1846
und 1847, Situation der Bauern wurde daher auch verschlimmert.
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Abitur 2020

Geschichte Abitur

Themen:

● Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/49 – Markstein auf dem Weg zu Parlamentarismus, Demokratie und Nationalstaat? ● Q1.5 Imperialismus – Export europäischer Zivilisation? ● Q1.6 Der Erste Weltkrieg – Zerstörung der alten europäischen Ordnung

● Q2.1 Die Weimarer Republik als erste deutsche Demokratie ● Q2.2 Aushöhlung der Demokratie und Errichtung der Diktatur in Deutschland ● Q2.3 Die nationalsozialistische Diktatur – Zerstörung von Demokratie und Menschenrechten in Deutschland und Europa

● Q3.1 Der Kalte Krieg – stabile oder labile Weltordnung? ● Q3.3 Deutschland von der Teilung zur Einheit ● Q3.4 Weltpolitische Entwicklungen zwischen Bipolarität und Multipolarität

Q1.1 Die deutsche Revolution von 1848/ Im März 1848 brach im Deutschen Bund - und auf anderen europäischen Schauplätzen - die Revolution 1848/49 aus. Im deutschsprachigen Raum zwangen die Revolutionäre die Fürsten zu liberalen Zugeständnissen. In der Frankfurter Nationalversammlung tagte erstmals ein gesamtdeutsches Parlament. Ziel war die Gründung eines deutschen Nationalstaates mit Verfassung. Später gewannen die Fürsten die Kontrolle jedoch wieder zurück und ließen die Revolution scheitern.

Ursachen ● seit dem Wiener Kongress 1815 bestand das heutige Deutschland aus vielen souveränen Einzelstaaten → waren in einem Staatenbund, dem Deutschen Bund, miteinander verbunden ● in dieser Zeit entwickelte sich gleichzeitig jedoch ein deutsches Nationalbewusstsein ● Das Bürgertum wurde zunehmend politisch aktiv und forderte die Gründung eines Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten. ● Die Bürger begannen sich allmählich gegen die absolute Fürstenherrschaften und deren Repressionen. ○ Repressionen: Nationale und liberale Aktivisten aus dem Volk wurden seit den Karlsbadern Beschlüssen (1819) polizeilich überwacht und verfolgt, aus ihren beruflichen Ämtern entlassen und ihre schriftlichen Erzeugnisse durch die Pressezensur verboten ● Industrielle Revolution rief eine lohnabhängige Arbeiterschaft hervor, die in Massenarmut lebte und soziale Verbesserungen anstrebte. ○ zusätzliche Verstärkung der Armutszustände: Missernte in den Jahren 1846 und 1847, Situation der Bauern wurde daher auch verschlimmert.

Abitur 2020

Märzrevolution ● Februar 1848: Februarrevolution in Frankreich ○ wirkte “magnetisch” auf die südwestlichen Staaten des Deutschen Bundes ● Mannheimer Volksversammlungen in Baden verfassten die sogenannten “Märzforderunge” des Volkes ● Eine Welle von Demonstrationen und Aufständen in den restlichen Staaten begann → Fürsten wurden zu politischen Reformen gezwungen (darunter auch die Großmächte Preußen und Österreich) ● Bei der Märzrevolution 1848 kämpften alle Aufständischen noch gemeinsam.

Frankfurter Nationalversammlung ● Die erfolgreiche Märzrevolution leitete die Einsetzung eines gesamtdeutschen Parlaments ein. ● 18. Mai 1848: Abgeordnete aus allen deutschen Staaten versammelten sich in der Frankfurter Paulskirche → genannt Professorenparlament, aufgrund der überwiegend akademischen Zusammensetzung der Abgeordneten ● Primäres Thema: Gründung eines deutschen Nationalstaates und Verfassung → “Deutsche Frage” ○ darunter fielen ebenfalls die allgemeinen Grundrechte ● Große Meinungsverschiedenheiten bei der Frage, ob Österreich dem neuen Nationalstaat einverleibt werden sollte → “großdeutsch” oder “kleindeutsch”? ● Ferner gab es Meinungsverschiedenheiten über die Staatsform und auf die Frage, ob die Großmächte Preußen, etc. ihre Macht an eine gesamtstaatliche Regierung abtreten würden. ● Die Meinungsverschiedenheiten zogen die Debatten in der Nationalversammlung über Monate hinaus ● Dezember 1848: Verabschiedung der allgemeinen Grundrechte ● 28. März 1849: Paulskirchenverfassung ○ “kleindeutsch” als Lösung ○ konstitutionelle Monarchie: In einer konstitutionellen Monarchie sollte der Kaiser die Regierung ernennen. Die Regierung wiederum sollte vom Reichstag (Volksvertretung) kontrolliert werden. ○ Verfassung wurde zwar von 28 deutschen Staaten anerkannt, scheiterten jedoch am Veto der Großmächte Preußen und Österreich ■ Preußen und Österreich durch “Konterrevolution” erstarkt ● 3. April 1849: König Friedrich Wilhelm IV. lehnte die Kaiserkrone ab ○ Nationalversammlung und die Revolution 1848/49 dadurch gescheitert

Quellen: ● https://www.geschichte-abitur.de/revolution- ● https://www.geschichte-abitur.de/revolution-184849/scheitern-der-paulskirche

Abitur 2020

Frankreich ● Frankreichs Imperialismus konzentrierte sich auf Schwarzafrika und Indochina ● Eingeleitet in den 80er Jahren von Ministerpräsident Jules Ferry ● 1910: zusammenhängendes Gebiet in West- und Zentralafrika

Deutschland „Platz an der Sonne“ ● 1884/85 Beginn der Kolonialpolitik ○ Kanzler Otto von Bismarck reklamierte u. A. Südwestafrika als Schutzgebiete des Reichs ● Kaiser Wilhelm II. führte die imperiale Politik voran: → Versuch des Kolonialismus, Einstieg in den außereuropäischen Imperialismus → Massive Aufrüstung → Abrücken der Europäischen Orientierung → Ende des Bündnissystems (Mittelmeerabkommen und Rückversicherungsvertrag laufen aus) → Frankreich steigt in das Bündnissystem ein, es besteht durch nun entstehende Bündnisse nun eine Isolierung des deutschen Reiches → Flottenausbau – Versuch der Dominanz über Großbritannien, um dieses in ein Bündnis zu drücken, England reagiert → Aufrüstungsspirale → Marokkokrise – Versuch des Machtgewinnes in Afrika mündet in Isolation

USA

● 1898: Sieg über Spanien machte aus der bisherigen Kontinentalmacht USA eine imperiale Großmacht mit verstreutem Inselbesitz in der Karibik und im Pazifik, Beispiele: ○ Kuba ○ Puerto Rico ○ Philippinen

Ursachen, Legitimation und Ziele des Imperialismus → Sicherung von Rohstoffen und Erschließung von Exportmärkten → Schaffung von Stützpunkten für den Handel, die Schifffahrt und den militärischen Nachschub → Ventil für Bevölkerungsüberschuss → Prestigedenken - Kolonien als Statussymbol, Zeichen nationaler Größe und Stärkung des nationalen Zusammengehörigkeitsgefühls → Sozialdarwinismus: Die höher Entwickelten müssen zum Wohl der gesamten Menschheit die Unterentwickelten dominieren und weiterentwickeln.

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Bündnissysteme vor und nach 1890

Quellen: ● https://www.wissen.de/die-welt-im-zeichen-des-imperialismus-1872- ● https://sites.google.com/view/abiturwissen-geschichte/

Q1.6 Der Erste Weltkrieg Im Juli 1914 führten die langjährigen Spannungen zwischen den europäischen Großmächten zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Ihn kennzeichnete eine moderne Kriegsführung, die eine bis dahin nie gekannte Opferzahl erforderte. Darüber hinaus veränderte er die politische Landkarte – das verwüstete Europa verlor seine Rolle als Weltmacht an die USA.

Vorgeschichte ● Unter Reichskanzler Otto von Bismarck verfolgte das Deutsche Kaiserreich seit der Reichsgründung 1871 stets eine absichernde Bündnispolitik. Bismarck wollte Frankreich politisch isolieren, damit dieses keine Bündnisse gegen Deutschland schließen konnte. ● Einen Kurswechsel leitete der seit 1888 regierende Kaiser Wilhelm II. ein. Er entließ Bismarck im Jahr 1890 als Reichskanzler und wollte die Außenpolitik selbst übernehmen. ● Wilhelm II. betrieb einen aggressiven Imperialismus und strebte für sein Reich einen „Platz an der Sonne“ an. ● Diese Politik veranlasste Frankreich, Großbritannien und Russland zu einem Bündnis gegen das Deutsche Reich. ● Das Konfliktpotenzial wurde unterdessen durch Nationalismus, Kriegsrhetorik und Wettrüsten weiter verschärft.

Abitur 2020

Folgen ● Die Julikrise zeigte, wie tief die Spannungen zwischen den europäischen Großmächten gewesen waren. Die Konflikte zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem Balkan setzten eine Reihe von Kriegserklärungen in Bewegung. Das Attentat von Sarajevo war nur der entscheidende Auslöser. ● Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges löste bei allen kriegsführenden Bevölkerungen Begeisterung aus. ● Im Deutschen Reich propagierte Kaiser Wilhelm II. mit seiner Burgfriedenspolitik einen Präventivkrieg. Nationalismus und staatliche Propaganda konnten die Menschen für eine Beteiligung im Krieg gewinnen.

Kriegsverlauf ● Der Kriegsausbruch setzte in den beteiligten Ländern zunächst einen enormen Patriotismus frei. ● Kaiser Wilhelm II. propagierte einen Burgfrieden und sprach von einem nationalen „Präventivkrieg“ , der dem Deutschen Reich aufgezwungen worden sei. Der Generalstab erarbeitete einen geheimen Schlieffen-Plan, mit dem schnelle militärische Erfolge erzielt werden sollten. ● Die anfängliche Kriegsbegeisterung erblasste aber bereits im September 1914. Der Krieg entwickelte sich zu einem Stellungs- und Grabenkrieg und erforderte hohe Opferzahlen. Neben Maschinengewehren, Flammenwerfern und Handgranaten kam auch Giftgas zum Einsatz. ● Im Jahr 1917 traten die USA in den Weltkrieg ein, nachdem das Deutsche Reich einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg entfesselt hatte. ● Im November 1918 verlor das Deutsche Reich den Krieg.

Folgen und Bedeutung des ersten Weltkriegs ● Neben den millionenfachen Opferzahlen führte der Erste Weltkrieg eine veränderte politische Landkarte herbei. ● Europa war verwüstet und musste seine Rolle als Weltmacht an die USA abgeben. Mit dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, Russland und dem Osmanischen Reich gingen gleich vier Monarchien unter. ● Deutschland wurde infolge der Novemberrevolution 1918 in eine demokratische Republik umgewandelt. ● Im Friedensvertrag von Versailles musste die deutsche Regierung 1919 harte Friedensbedingungen hinnehmen. Die hohen Reparationszahlungen trieben die junge Weimarer Republik in eine politische und wirtschaftliche Krise. ○ Dies ermöglichte auf längere Sicht den Aufstieg des Nationalsozialismus und stürzte Europa 1939 in den Zweiten Weltkrieg.

Q2.1 Weimarer Republik Der Zeitabschnitt zwischen 1919 und 1933 wird in der deutschen Geschichte „Weimarer Republik“ genannt. Sie war vor allem in ihren ersten Jahren mit den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs belastet. Andauernde Wirtschaftskrisen, politischer Terror und ein mangelndes Vertrauen in die Demokratie ließen die Weimarer Republik schon nach 14 Jahren scheitern. Auf sie folgte der Aufstieg des Nationalsozialismus.

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Novemberrevolution 1918 ● Herbst 1918: der erste Weltkrieg für das Deutsche Kaiserreich verloren ● 3. November 1918: Kieler Matrosen verweigerten sich einem Angriffsbefehl ○ Dieser Widerstand löste eine landesweite Revolution aus ● In zahlreichen Städten bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte ● 9. November: Max von Baden (letzter Reichskanzler des deutschen Kaiserreichs) verkündet die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. ○ Die Republik wurde noch am selben Tag 2 mal ausgerufen ● Ein Machtkampf zwischen einem gemäßigten und radikalen Lager entwickelte sich ○ Gemäßigtes Lager: MSPD, sie befürworten eine parlamentarische Republik und sprachen sich für liberale Reformen aus ○ Radikales Lager: linker Flügel der USPD, forderten eine sozialistische Räterepublik nach Vorbild der russischen Oktoberrevolution 1917

Weimarer Verfassung ● 31. Juli 1919: Verabschiedung der Weimarer Verfassung durch die Nationalversammlung ○ Das bedeutete gleichzeitig, dass Deutschland zu einem föderalen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat wurde ● Für jeden Bürger werden Freiheits- und Grundrechte festgeschrieben ○ Kernideen aus der Revolution 1848/49 übernommen ● Die Verfassung vereinigte das Präsidialprinzip mit Elementen der repräsentativen und direkten Demokratie ● Der Reichstag kontrollierte die Reichsregierung und konnte diese per Misstrauensvotum abwählen ● Der Reichspräsident - auch „Ersatzkaiser“ genannt - konnte mit Artikel 48 die Grundrechte außer Kraft setzen

Krisenjahre 1919- ● Bedrohung der jungen Weimarer Republik in ihrer Existenz ● Belastet wurde sie vor allem durch die Friedensbedingungen des Versailler Vertrags ● Links- und rechtsextreme Putschversuche wendeten sich gegen die Regierung ● Januar 1919: Freikorps (Frontsoldaten aus dem ersten Weltkrieg) schlugen den Spartakusaufstand blutig nieder ● März 1920: Kapp-Lüttwitz-Putsch scheitert ● 1923 führten die nicht mehr zahlbaren Reparationen und die Ruhrbesetzung zur Hyperinflation. ● Im November 1923 scheiterte in München der Hitler-Ludendorff-Putsch. ● Erst die Währungsreform und der Dawes-Plan ermöglichten seit 1924 eine Phase der relativen Stabilisierung in den „Goldenen 20er Jahren“

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Q2.2 Errichtung der Diktatur in Deutschland Die Weltwirtschaftskrise 1929 leitete die Endphase der Weimarer Republik ein. Aufgrund der Massenarbeitslosigkeit kam es zu einer politischen Dauerkrise, die regierungsfähige Koalitionen unmöglich machte. Seit 1930 regierten daher Präsidialkabinette, die nur dem Vertrauen des Reichspräsidenten unterlagen. In diesem Zeitraum erzielte die aufstrebende NSDAP enorme Wahlerfolge. Reichspräsident Hindenburg ernannte Hitler am 30. Januar 1933 zum neuen Reichskanzler. In dem neuen Kabinett waren die Nationalsozialisten zunächst in der Minderheit.

Ausschaltung der Grundrechte ● Das von konservativen Kräften verfolgte „Zähmungskonzept“ ging nicht auf. ○ Mit dem Zähmungskonzept erhofften sich konservative Kräfte die NSDAP-Abgeordneten von Schlüsselpositionen in der Regierung fernhalten zu können. Dieser Plan scheiterte jedoch und ermöglichte den Weg in die NS-Diktatur ● Die Nationalsozialisten schalteten Demokratie und Grundrechte im Rahmen der Notverordnungen schrittweise aus. ● Hitler erzwang am 1. Februar 1933 die Auflösung und Neuwahlen des Reichstags. ● Am 4. Februar 1933 erließ Reichspräsident Hindenburg die „Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes“. ○ Die Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes schränkte die Versammlungs- und Pressefreiheit ein. Dadurch konnten politische Gegner durch die NSDAP leichter unterdrückt werden ● Hermann Göring, NSDAP-Mitglied im Hitler-Kabinett und Innenminister von Preußen, gründete die sogenannte „Hilfspolizei“ und Gewalt gegen politische Gegner somit legalisierte ● 27. Februar 1933: Reichstagsbrand

Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 ● Grundrechte wurden aufgrund der Reichstagsbrandverordnung außer Kraft gesetzt. ● Festgenommen wurde der 24 jährige Linksextremist Marinus van der Lubbe. ● Im anschließenden Prozess wurden Regierungstreue Richter eingesetzt, die auch andere Kommunisten als Tatverdächtige belasteten. Auf diese Weise wurde der Reichstagsbrand als „kommunistische Verschwörung“ dargestellt. ● Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels und Wilhelm Frick setzten sich nun für einen permanenten Ausnahmezustand ein, der vor allem die Verhaftung kommunistischer und sozialdemokratischer Politiker legalisieren sollte. ○ Dies wurde bereits einen Tag später mit der Reichstagsbrandverordnung umgesetzt. ● Da die Urheberschaft aber nicht eindeutig geklärt werden konnte, entstand später die Vermutung, die Nationalsozialisten hätten das Feuer aus politischen Gründen selbst gelegt.

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Folgen des Reichstagsbrandes ● Durch die Verordnung zum Schutz von Volk und Staat wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt. Aufgrund des Ausnahmezustandes konnten politische Gegner nun ohne Anklage und Prozess von der Polizei verhaftet werden. ● Angesichts der am 5. März anstehenden Reichstagswahl wollten die Nationalsozialisten damit die Angst vor linksextremistischen Terror schüren. Infolgedessen wurde eine Vielzahl von Reichstags- und Landtagsabgeordneten in Gefängnissen inhaftiert. ● Wegen der Überfüllung entstanden provisorische Haftorte, die sich später zu Konzentrationslagern entwickelten. ● Da die KPD und SPD aufgrund der Verfolgungswelle stark unterdrückt wurden, erhielt die Regierungskoalition auf der Reichstagswahl wieder eine parlamentarische Mehrheit. Die absolute Entmachtung des Parlaments erreichte die NSDAP mit dem am 24. März verabschiedeten Ermächtigungsgesetz.

Gleichschaltung Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum neuen Reichskanzler ernannt. Es folgte der Prozess der Machtergreifung. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar wurden die Grundrechte außer Kraft gesetzt und die Verfolgung politischer Gegner legalisiert. Das am

23. März verabschiedete Ermächtigungsgesetz entmachtete den Reichstag. Die Reichsregierung konnte nun uneingeschränkt Gesetze erlassen. Am 31. März folgte das Gesetz zur Gleichschaltung der Länder. Die Länderparlamente wurden aufgelöst und durch Reichsstatthalter ersetzt. Nun sollten alle Bereiche des öffentlichen Lebens gleichgeschaltet werden.

Zerschlagung von Gewerkschaften ● Die Gewerkschaften wurden am 2. Mai 1933 zerschlagen. Büros wurden von SS– und SA-Leuten besetzt, ihr Vermögen beschlagnahmt und Funktionäre der Gewerkschaften in Konzentrationslager verschleppt. ● Anstelle der Gewerkschaften sollten Arbeitnehmer in die nationalsozialistische Deutsche Arbeitsfront überführt werden. Ausschaltung anderer Parteien ● Durch die Reichstagsbrandverordnung wurden Anhänger der KPD verfolgt und unterdrückt. ● Auch die SPD fiel der nationalsozialistischen Machtübernahme zum Opfer und wurde am 22. Juni 1933 per Gesetz verboten. ● Andere Parteien – wie die DNVP, DVP und Zentrum – lösten sich wenig später freiwillig auf. ● Am 14. Juli 1933 wurde von der Reichsregierung das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien verabschiedet. Die NSDAP war seitdem die einzig legitime Partei. ● Am 1. Dezember 1933 wurde die „Einheit von Partei und Staat“ gesetzlich verankert.

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Q2.3 Zerstörung von Demokratie und Menschenrechten in Deutschland und Europa

Judenverfolgung & Holocaust ● Der Antisemitismus ging seit 1933 in die politische Praxis über. Juden wurden zunehmend entrechtet, ausgegrenzt und zur Emigration bewegt. ● Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums schloss sie von öffentlichen Ämtern aus. ○ Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde am 7. April 1933 erlassen. Es sorgte für die Entlassung von oppositionellen und jüdischen Beamten aus dem Staatsdienst ● Die 1935 verabschiedeten Nürnberger Rassengesetze entzogen ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft und verboten die Eheschließung mit Nicht-Juden. ● In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 erreichte die Judenverfolgung eine neue Dimension der Gewalt. ● Im Zweiten Weltkrieg organisierten die Nazis – im Rahmen des Holocausts – die systematische Vernichtung der europäischen Juden.

Außenpolitik Hitlers bis 1939 ● Zu Hitlers außenpolitischen Zielen gehörten die Revision des Versailler Vertrags und Eroberung von „Lebensraum im Osten“. Dafür setzte er die Bestimmungen der bestehenden Verträge schrittweise außer Kraft. ● Hitler ließ 1935 die Wehrpflicht einführen und begann mit der geheimen militärischen Aufrüstung. Nach dem Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland 1936 folgte zwei Jahre später der „Anschluss Österreichs“. ● Mit dem Münchner Abkommen gewährten Frankreich und Großbritannien im September 1938 die Eingliederung des Sudetenlandes. Hitler setzte zunehmend auf Expansion. ● Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg.

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Q3.1 Der kalte Krieg - stabile oder labile Weltordnung? Im Jahr 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Das nationalsozialistische Deutschland wurde entmachtet und von den Siegermächten in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion gab es jedoch Streitigkeiten, die 1949 die Teilung Deutschlands herbeiführten. Es entwickelte sich nun ein Kalter Krieg, der die Welt in einen West- und Ostblock aufteilte.

Ursachen ● Die Sowjetunion war im Zweiten Weltkrieg zur neuen Supermacht aufgestiegen. ● Seit der Russischen Revolution 1917 organisierte sie sich als sozialistischer Staat und grenzte sich damit deutlich von den USA ab. Die US-Amerikaner zeigten sich besorgt über die sowjetischen Eroberungen in Mitte- und Osteuropa und versuchten deren Einfluss zurückzudrängen. ● Als die gemeinsame Besatzungspolitik über Deutschland [Deutsche Frage] auf der Potsdamer Konferenz 1945 scheiterte, gerieten beide Supermächte zunehmend in Konkurrenz. ● Seit 1947 betrieben die USA eine Containment-Politik, die die weltweite Eindämmung des Kommunismus zum Ziel hatte. Die Aufteilung der Welt in zwei Machtblöcke wird auch als bipolare Weltordnung bezeichnet. ● Die Zeit zwischen 1947 und 1990 trägt den Namen „Kalter Krieg“ , da es zwischen den USA und der Sowjetunion – trotz des dauerhaften Konfliktpotenzials – nie zu einem direkten Krieg gekommen ist.

Koreakrieg ● 1950 brach in Korea ein erster Stellvertreterkrieg aus. ● Korea war 1945 von den USA (Südkorea) und der Sowjetunion (Nordkorea) in zwei Besatzungszonen aufgeteilt worden. ● Als die nordkoreanische Armee die Grenze zum Süden überschritt und US-amerikanische Militärbasen attackierte, griffen die USA in den Krieg ein und unterstützten die Südkoreaner. Gleichzeitig erhielten die Nordkoreaner militärische Hilfe von der Sowjetunion und China. ● Der Koreakrieg endete 1953 mit einem Stellungskrieg und der Teilung in Nord- und Südkorea, die bis heute besteht.

Berlin-Krise ● Berlin war seit der Nachkriegszeit 1945 ein ständiger Streitpunkt zwischen den USA und der Sowjetunion. ● Als zweigeteilte Hauptstadt lag Westberlin mitten im Einflussgebiet der sowjetischen Besatzungszone. In der Berlin-Blockade 1948 versuchte das sowjetische Militär die Verbindungswege zwischen Westberlin und den westlichen Besatzungszonen abzuriegeln. Ziel war die komplette Vereinnahmung Berlins. ● 1958 stellte der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow den Westmächten ein Ultimatum und forderte die vollständige Entmilitarisierung Berlins. Letztlich blieb dieses Ziel aber erfolglos.

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Q3.3 - Deutschland von der Teilung zur Einheit Das Jahr 1949 beendete schließlich die einstige Zusammenarbeit zwischen USA und Sowjetunion, die sich im Kampf gegen den Nationalsozialismus noch zu einer Koalition verbündet hatten. Die nicht zu vereinbaren politischen Interessen führten letztlich dazu, dass die Westmächte in der Trizone die BRD gründeten und die Sowjetunion mit der DDR einen zweiten deutschen Staat schuf.

Bundesrepublik Deutschland ab 1949 ● Die BRD orientierte sich unter Bundeskanzler Konrad Adenauer schnell an der Politik des Westens. ● Die USA traten als Schutzmacht der BRD auf. Durch die Währungsreform und den Marshallplan verbesserten sich die Lebensbedingungen, die in den 1950er Jahren zum Wirtschaftswunder führten. Die Wiederbewaffnung, der Beitritt zur NATO, die Gründung der EGKS und EWG banden die BRD eng an die westliche Staatenwelt, auch Westintegration der BRD genannt.

DDR als sozialistischer Staat ● Im Jahr 1949 gründete die sowjetische Besatzung im östlichen Teil Deutschlands die DDR. ● Nach Vorbild der Sowjetunion und anderen Staaten im Ostblock wurde der Sozialismus zur offiziellen Staatsform der DDR. Er war der Gegensatz zum Kapitalismus des Westens. ● Die Wirtschaft wurde vom Staat zentral organisiert und ländlicher Boden enteignet. ● Mit der SED etablierte sich eine Partei, die alle Forderungen der Sowjetunion befolgte und bis 1990 die staatstragende Macht der DDR blieb.

Verschiedene Wirtschaftssysteme ● BRD und DDR unterschieden sich neben ihrer Politik auch in ihren Wirtschaftssystemen.

BRD DDR

● In der BRD gab es den freien Markt, der sich durch Angebot und Nachfrage der Unternehmer selbst steuerte. Um den sozial benachteiligten Menschen ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten führte Wirtschaftsminister Ludwig Erhard die Soziale Marktwirtschaft ein.

● In der DDR organisierte der Staat seine Wirtschaft mit den 5-Jahresplänen selbst. Als Gegensatz zum Kapitalismus im Westen sollte dadurch die Schere zwischen Arm und Reich verhindert werden. Die Planwirtschaft war also Programm des Sozialismus. Hier geht es zum Artikel über die Wirtschaft der BRD und DDR.

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Ost-West-Konflikt ● Beide deutsche Teilstaaten waren von dem Ost-West-Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion geprägt. ● Durch die Containment-Politik und Truman-Doktrin wollten die USA den Einfluss der Sowjetunion über Europa eindämmen. ● Die BRD erkannte die DDR aufgrund des Alleinvertretungsanspruch nicht an. Dazu waren sie durch die NATO und den Warschauer Pakt in verschiedene Machtblöcke eingebunden. ● Mit dem Berliner Mauerbau 1961 wurde die Grenze zwischen Ost und West schließlich zementiert.

Entspannungspolitik ● Zu Beginn der 1970er Jahre bahnte sich eine kurze Entspannungsphase zwischen Ost und West an. Unter Bundeskanzler Willy Brandt verfolgte die BRD mit der Neuen Ostpolitik eine allmähliche Annäherung zur DDR. Reisegesetze zwischen beiden Staaten sollten verbessert werden. ○ Die Neue Ostpolitik war seit 1969 ein außenpolitisches Programm unter Willy Brandt. Ziel waren gutnachbarliche Beziehungen und die Aufhebung des Alleinvertretungsanspruch, die durch den Grundlagenvertrag geregelt wurde ● Mit dem Schlagwort „Wandel durch Annäherung“ versuchte die BRD gutnachbarliche Beziehungen zu pflegen und die Idee einer Wiedervereinigung am Leben zu erhalten. Die Deutsche Frage gewann wieder an Bedeutung

Wiedervereinigung ● In den 1980er Jahren geriet die Sowjetunion in finanzielle Not. Der neue Staatschef Gorbatschow führte mit Perestroika und Glasnost Reformen ein, durch die sich einige Staaten im Ostblock von deren Vormundschaft lösten. ● Die DDR hielt unter Erich Honecker noch lange am alten System fest. ● Am 9. November 1989 erreichten die bürgerlichen Proteste schließlich die Öffnung der Grenze zur BRD. ● Vertragliche Regelungen unter Bundeskanzler Helmut Kohl führten am 3. Oktober 1990 zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Damit wurde die Teilung Deutschlands und der Ost-West-Konflikt beigelegt.