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Volkswirtschaftslehre -
Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis:
- Kapitel: Einführung
- Kapitel: Wettbewerbsmarkt
- Kapitel: Wohlfahrtsökonomik
- Kapitel: Produktion und Kosten
- Kapitel: Monopole
- 6 Kapitel: Oligopole
- Kapitel: Staatseingriffe
- Preiskontrollen:
- Steuern und Subventionen:
- Wohlfahrtsverlust von Steuern:
- Ausgestaltung von Steuersystemen:
- Kapitel: Marktversagen
- Staatsaufgaben:
- Öffentliche Güter:
- Externe Effekte:
- Maßnahmen gegen externe Effekte:
- Vom Markt- zum Staatsversagen:
- Kapitel: Einführung in die Makroökonomie
- Wesen der Makroökonomie:
- Grundausstattung der makroökonomischen Denkschulen:
- Grundzüge des volkswirtschaftlichen Rechnungswesen:.....................................................
- Messung der Preisentwicklung:............................................................................................
- Kapitel: Konjunktur und Wachstum
- Kapitel: Monetäres System und Infltation
- Monetäre Grundbegriffe:
- Erklärung von Inflation:
- Kosten der Inflation:
- Zentralbank und Geldpolitik:
- Kapitel: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht: IS/LM-Modell
- Keynesianisches Kreuz:
- Multiplikatoreneffekte:
- IS- und LM-Kurve:
- Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht:
- Interaktion von Individuen
- Gesamtwirtschaftliche Aggregation Trade-Off
- Verzicht auf die Vorteile aus einer entgangenen Option im Vergleich zu den Vorteilen aus der getroffenen Wahl Wirtschaftssubjekte Wahlentscheidungen und Opportunitätskosten
- Güterbereitstellung verbraucht Ressourcen
- Beschränkung von Ressourcen führt zur Wahl zwischen Alternativen
- Kosten-Nutzen Abwägung notwendig
- Neben tatsächlichen Produktionskosten existieren Opportunitätskosten
- Eine Ressource die zur Produktion von Gut A genutzt wird, steht für eine andere Verwendung nicht mehr zur Verfügung → Entscheidung für Gut A ist zugleich Entscheidung gegen Gut B Zielkonflikt Effizienz / Verteilung
- Entscheidungsfindung mit Trade-Offs führt zu Zielkonflikten: Erreichen eines Ziels hat negativen Einfluss auf das Erreichen eines anderen Ziels
- Standardbsp.: Zielkonflikt zwischen ökonomischer Effizienz (Allokation) und Verteilungsgerechtigkeit (Distribution)
- Bei Zielharmonien (Erreichen eines Ziels fördert auch Erreichen eines anderen Ziels) wäre eigentlich kein Entscheidungsproblem und damit auch kein Wirtschaften notwendig Transformationskurve
Marginale Veränderung
- Kosten/Nutzen Abwägung erfordert Entscheidungskonzept
- Grenzwertentscheidungen: o Schrittweise Analyse: zusätzliche Kosten oder Nutzen einer Entscheidung o Bisherige Kosten, Nutzen o.Ä. sind nicht mehr entscheidungsrelevant, nur Beeinflussbares
- Marginalanalyse unterstellt Maximierungs- (bspw. Nutzen oder Gewinn) bzw. Minimierungsverhalten (bspw. Kosten oder benötigte Zeit)
- Ökonomisches Prinzip: o Gegebenes Ziel mit möglichst wenig Mitteln erreichen o Mit gegebenen Mitteln möglichst hohe Zielerreichung Rationalverhalten
- Wichtige Annahme für effiziente Grenzwertentscheidungen: Rationalität der Wirtschaftssubjekte
- Häufig: Homo oeconomicus o Ausschließlich an Nutzenmaximierung orientierter Entscheider o Vollständige Informationen o Reine Kunstfigur – nicht gleichsetzbar mit menschl. Verhalten o Neuere Entwicklungen erweitern diesen um Empathie / eingeschränkte Rationalität Anreize
- Hypothese: Menschen reagieren auf ökonomische Anreize
- Menschl. Verhalten durch Anreizstrukturen der (Wirtschafts-)Politik lenkbar o Bspw. Steuererleichterungen oder Strafzahlungen
- Entscheidungshoheit uneingeschränkt, anders als bei direkten Vorgaben / Verboten
- Falsch gesetzte Anreize oder Fehleinschätzung der Reaktion führt ggf. zu unbeabsichtigten Konsequenzen Arbeitsteilung
- Spezialisierung auf bestimmte Tätigkeiten o Vorteil: Höhere Effizienz bei der Produktion dieser Güter o Nachteil: Produktionsstruktur passt nicht mehr zu eigenen Konsumwünschen
- Handel mit anderen notwendig → überschüssige Güter werden verkauft (exportiert) und mit den Erlösen werden die benötigten Güter gekauft (importiert)
- Arbeitsteilung und Handel kann zum Vorteil aller sein, mit entsprechender Kontrolle → Wirtschaftsordnung notwendig Wirtschaftsordnung
- Alle Normen und (informelle) Regeln, welche komplexes Wirtschaftsgeschehen ordnen → Interdependenzen zwischen Wirtschafts- und Rechtsordnung, sowie historische und kulturelle Aspekte
- Klassifizierung von Wirtschaftsordnungen (konstituierende Elemente nach Eucken):
- Eigentumsordnung: i. Privateigentum → Kapitalismus ii. Kollektiveigentum → Sozialismus
o Zyklische Schwankungen (Inflation / Arbeitslosigkeit) Staatseingriffe
- Eingriffe nicht immer hilfreich, bspw.: o Hohe Kosten von Eingriffen nicht in Relation mit Nutzenzuwachs o Fehldiagnosen (Informationsdefizit) o Handwerkliche Schwächen oder ungeeignete Instrumente o Lobbyismus, Korruption, Kompetenzgerangel usw.
- Gefahr, dass Marktversagen zu Staatsversagen wird Logische Deduktion
- Deduktionsschritte
- Formulierung Hypothese
- Überprüfung Anwendungsbedingung
- Logische Herleitung des zu erklärenden Vorgangs
- So hergeleitete Theorien müssen neben logischer Tests (Konsistenz) ständig mit der Realität abgeglichen werden (Empirie)
- Induktion: Neue Theorien und Hypothesen durch Verallgemeinerung aus empirischen Beobachtungen herleitbar
- Falsifizierung: Theorien nur solange gültig, bis sie widerlegt werden Überprüfungsprozess von Theorien Positive vs. normative Analyse
- Positive Analyse: o Versuch, Auswirkungen einer Entscheidung vorherzusagen (deskriptiv) o Behauptungen, welche Versuchen die Welt zu beschreiben o Bspw. „Welche Auswirkungen hat eine Mietpreisbremse?“ – „Was passiert bei einer Zinserhöhung mit den Investitionen?“ o Wertfrei behandelbar, empirisch testbar
- Normative Analyse: o Behauptungen, die versuchen vorzuschreiben, wie die Welt ist (präskreptiv) o „Soll die Regierung eine Mietpreisbremse einführen?“ o Abhängig von Werturteilen, schwer wissenschaftl. Überprüfbar
Werturteile und wirtschaftspolitische Beratung
- Umstritten, ob normative Aussagen verwendbar sind, zur Rechtfertigung bestimmter Politikziele
- Werturteile fließen gewollt und ungewollt in den Wirtschaftsprozess ein
Nachfrage
Nachfragemenge
- Nachfragemenge o Menge eines Gutes, die Käufer zu unterschiedlichen Preisen erwerben wollen und können
- Nachfragekurve o Beziehung zwischen den Preisen eines Gutes und der Nachfragemenge
- Gesetz der Nachfrage: Nachgefragte Menge eines Gutes sinkt, wenn der Preis steigt → üblicherweise fallende Nachfragekurve
- Annahme abnehmender Grenznutzen: Je mehr ein Konsument bereits von einem Gut hat, desto weniger wird der Nutzen aus dem Konsum einer weiteren Einheit (1. Gossen’sches Gesetz) Die Nachfragekurve Aggregation der Nachfragekurven Lageparameter der Nachfragekurve
- Kreuzpreisbeziehungen → Preise von verwandten Gütern o Substitute: steigt Preis des anderen Guts, steigt Nachfrage o Komplemente: teigt Preis des anderen Guts, sinkt Nachfrage
- Haushaltseinkommen: o Normales Gut: steigendes Einkommen führt zu steigender Nachfrage o Inferiores Gut: steigendes Einkommen führt zu sinkender Nachfrage
- Präferenzen (Wertschätzung, Geschmack, Vorlieben)
- Anzahl der Nachfrager (Bevölkerungsgröße und - struktur)
- Werbung (v.a. bei unvollständiger Information der Käufer)
- Erwartungen der Konsumenten (bspw. zukünftige Preise) Verschiebung der Nachfragekurve
Angebot
Angebotsmenge
- Angebotsmenge = Gütermenge, welche Verkäufer veräußern wollen und können
- Angebotskurve = Beziehung zwischen den Preisen eines Gutes und Angebotsmengen
- Gesetz des Angebots: Angebotsmenge steigt mit dem Preis → üblicherweise steigende Angebotskurve
- Theoretischer Hintergrund: Annahme steigender Grenzkosten → mit zunehmender Produktionsmenge wird die Gütererstellung teurer, da bspw. unproduktivere Lagerstätten genutzt werden müssen Angebotskurve Aggregation der Angebotskurven
Ungleichgewichte
- Nachfrageüberschuss: o Aktueller Preis unter Gleichgewichtspreis, dann nachgefragte Menge über der angebotenen Menge o Preiserhöhung der Anbieter führt zur Bewegung in Richtung des Marktgleichgewichts
- Angebotsüberschuss: o Aktueller Preis über dem Gleichgewichtspreis, dann angebotene Menge über der nachgefragten Menge o Anbieter verringern ihre Preise, um den Absatz zu stimulieren, demnach Bewegung in Richtung des Gleichgewichts
- Gesetz von Angebot und Nachfrage: o Preisanpassungen führen zur Angleichung angebotener und nachgefragter Gütermengen auf funktionierenden Märkten Signalwirkungen von Preisen
- Signal für Käufer: o Zeigt erforderlichen Verzicht auf andere Güter an → Trade-Off Konsum o Gezahlte Preise Indiz für Zahlungsbereitschaft
- Signal für Verkäufer: o Rentabilität der Produktion o Entscheidung für Produktion eines Gutes und Verzicht auf anderes → Trade-Off Produktion o Ändert Relationen zu Faktorkosten
- Signal Wettbewerbsmarkt: o Preisanstieg → Verknappung → Ausweitung Produktion, Rückgang der Nachfrage o Veränderung Grenznutzen / Grenzkosten-Balance Vorgehen bei der Analyse von Gleichgewichtsänderungen
- Verschiebt das betreffende Ereignis die Angebotskurve, Nachfragekurve oder beide Kurven?
- Links- oder Rechtsverschiebung?
- Nutzung des Angebots-Nachfrage-Diagramm, um das ursprüngliche mit dem neuen Marktgleichgewicht zu vergleichen (sog. komparative Statik) und so zu sehen, wie die Verschiebung den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge beeinflusst Beispiele zur Gleichgewichtsänderung
Mögliche Kombinationen von Veränderungen Überblick Elastizitäten
- Elastizität prinzipiell für jede ökonomische Beziehung zwischen zwei Größen erstellbar
- Preiselastizität der Nachfrage analysiert wie genau die Nachfrage auf Preisänderungen reagiert
- Entscheidend für: o für Unternehmen bei der Wahl ihrer Preise o für den Staat bei der Festlegung von Verbrauchssteuern
- Weitere wichtige Elastizitäten: o Preiselastizität des Angebots o Kreuzpreiselastizität o Einkommenselastizität o … Preiselastizität der Nachfrage
- Verhältnis der relativen (prozentualen) Mengenänderung zur relativen Preisänderung
- Darstellung ohne Betrag ebenfalls weit verbreitet
- Hier als Punktelastizität dargestellt, teils auch als Bogen- bzw. Mittelwertelastizität zw. 2 Punkten (ungenauer) → Analog: Preiselastizität des Angebots Interpretation der Elastizitäten
- Elastische Reaktion (εp > 1): o Relativer Wirkungseffekt größer als relative Ursachenänderung
- Unelastische Reaktion (εp < 1): o Relative Wirkung geringer ausgeprägt als Ursache
- Reaktion meistens negativ (daher Betragsstriche als vereinfachende Konvention)
- Anormale Reaktionen (positive Mengenwirkung bei steigenden Preisen), bspw. o Zunehmende Exklusivität (demonstrativer Konsum) o Weitere Preissteigerungen erwartet (Hamsterkauf) Einflussfaktoren auf die Preiselastizität der Nachfrage
- Erhältlichkeit von Substituten (höher, wenn mehrere Substitute vorhanden sind → leichter Wechsel für Konsumenten)
- Notwendige Güter vs. Luxusgüter (höher bei Luxusgut → leichter darauf zu verzichten)
- Marktabgrenzung (höher, wenn Markt eng definiert wird → spez. Güter leichter zu ersetzen als breit gefasste (Bsp. Eis vs. Lebensmittel))
Einkommenselastizität der Nachfrage
- Veränderung der nachgefragten Menge aufgrund von Einkommensveränderungen
- Vorzeichen wichtig: o Normale Güter (εEK > 0): steigendes Einkommen führt zu steigender Nachfrage eines Gutes o Inferiores Gut (εEK < 0): steigendes (sinkendes) Einkommen führt zu sinkender (steigender) Nachfrage
3. Kapitel: Wohlfahrtsökonomik
Wohlfahrtsökonomik
- Lehre davon, wie Allokation der Ressourcen die wirtschaftl. Wohlfahrt beeinflusst Wohlfahrt
- Ökonomische Kennzahl für o subjektive Zufriedenheit von Individuen und o objektive Lebensqualität (Messung durch Indikatoren)
- Möglichkeiten Wohlfahrtsökonomik bspw.: o Bewertung Marktgleichgewicht o Vergleich versch. Marktergebnisse o Beurteilung Wirkungen von Staatseingriffen o.ä. Konsumentenrente
- Zahlungsbereitschaft: Höchstbetrag, den Käufer bereit ist zu zahlen (beigemessener Wert eines Guts)
- Konsumentenrente: Zahlungsbereitschaft des Käufers (persönl. Höchstpreis) minus tatsächl. bezahlter Preis → Messung des persönl. Zusatznutzens
- Nachfragekurve: Grafische Zusammenfassung der verschiedenen Mengen, welche die Käufer bereit wären, bei unterschiedl. Preisen zu kaufen
- Grafische Darstellung Konsumentenrente: Fläche unter der Nachfragekurve und über dem Preis Beispiel: Herleitung Nachfragekurve → Konsumentenrente bei verschiedenen Preisen
Produzentenrente bei verschiedenen Preisen Produzentenrente eines einzelnen Unternehmens Grafische Darstellung Produzentenrente am Gesamtmarkt Wohlfahrt
- Konsumentenrente + Produzentenrente
- In Gesamtbetrachtung: Wert für die Käufer abzügl. Kosten für die Verkäufer
- Allokationseffizienz: o Allokation (Zuteilung) der Ressourcen → Wohlfahrtsmaximierend (Gesamtrente) für alle Mitglieder der Gesellschaft o Allokation der Ressourcen, wo Verkäufer der Ressource den gleichen Nutzen beimessen, wie Käufer dem Konsum dieser Menge Wohlfahrt im Marktgleichgewicht
Beispiel: Wohlfahrt Erkenntnisse über Marktergebnisse
- Marktangebot wird bei freien Märkten jenen Käufern zugeteilt, welche bereit sind am Meisten zu zahlen
- Freie Märkte teilen Güternachfrage jenen Verkäufern zu, welche die Güter am günstigsten produzieren
- Freie Märkte führen zur Produktion jener Gütermenge, die mit einem Maximum der Gesamtrente von Produzenten und Konsumenten verbunden ist → Marktgleichgewichte führen zu keiner effizienten Allokation von Ressourcen (=keine Verschwendung bzw. ungenutzte Ressourcen) Effizienz der Gleichgewichtsmenge Wohlfahrt bei vollständiger Konkurrenz
- Marktform der vollständigen Konkurrenz sorgt automatisch für ein gesellschaftl. Optimum
- Andere Marktformen erreichen ggf. höhere Renten, jedoch auch Überkompensation und höhere Verluste
- Gleichgewicht bei VK als sog. Pareto-Optimum: Wenn ein Wirtschaftssubjekt besser gestellt wird, wird automatisch ein anderer schlechter dargestellt o Wenn jemand sich verbessern kann, ohne dass sich jemand verschlechtert, dann wäre definitionsgemäß kein Optimum sondern: Pareto-Verbesserung Pareto-Optimum und Transformationskurve