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SE Spanische Fachdidaktik
„Lehrwerke im Spanischunterricht“
Gliederung
1. Definition „Lehrwerk“
2. Historische Entwicklung
2.a. Lehrwerke generell
2.b. Lehrwerke für den Spanisch-Unterricht
3. Der Prozess der Erstellung eines Lehrwerkes
2.c. Vom Verlag zur Veröffentlichung
2.d. Von der Veröffentlichung zu der Lerngruppe
4. Funktion eines Lehrwerkes im Lernprozess/ Unterricht
2.e. Stellung
2.f. Vor- und Nachteile
5. Lehrwerkanalyse oder „Was ist ein gutes Lehrwerk?“
2.g. Analyseaspekt „Inhalte“
2.h. Analyseaspekt „Illustrationen“
2.i. Analyseaspekt „Authentizität“
2.j. Analyseaspekt „Landeskunde/ Interkulturelles Lernen“
2.k. Analyseaspekt „Kommunikationsfähigkeit“
2.l. Analyseaspekt „Affektives Lernen“
2.m. Analyseaspekt „Grammatische Strukturen“
2.n. Analyseaspekt „Wortschatz“
2.o. Analyseaspekt „Übungen“
2.p. Analyseaspekt „Texte“
2.q. Analyseaspekt „literarische Texte“
2.r. Analyseaspekt „Geschlechterrollen
2.s. Analyseaspekt „Autonomie“
2.t. Analyseaspekt „Differenzierung“
6. Diskussion
Literaturverweise
Bausch, Karl-Richard; Christ, Herbert; Krumm, Hans-Jürgen (Hrsg.) (2003):
Handbuch Fremdsprachenunterricht. 4., vollständig neu bearbeitete
Aufl. Tübingen/Basel: Francke, S. 441-445.
Fäcke, Christiane (2001): Fachdidaktik Spanisch. Eine Einführung.
Tübingen: Narr, S. 207-223.
Grünewald, Andreas; Küster, Lutz (2009): Fachdidaktik Spanisch. Tradition,
Innovation, Praxis. Seelze: Klett/Kallmeyer, S.146-150.
Hallet, Wolfgang; Königs, Frank G. (Hrsg.) (2010): Handbuch
Fremdsprachendidaktik. Seelze: Kallmeyer, S. 364-368.
Hessisches Kultusminiterium, Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das
neue Kerncurriculum für Hessen. Sekundarstufe I – Gymnasium.
Moderne Fremdsprachen. Wiesbaden 2016.
Leupold, Eynar (2009): Miniglossar Fremdsprachenunterricht. Seelze-
Velber: Klett Kallmeyer (u.a.).
Kurtz, Jürgen (2002): Fremdsprachendidaktik als Ware und Dienstleistung:
Verlagskataloge für das Fach Englisch unter der Lupe. In: Englisch
Sommerfeldt, Mathrin (Hrsg.) (2011): Spanisch-Methodik: Handbuch für die
Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen-Scriptor, S. 91-129.
Surkamp, Carola (Hrsg.) (2010): Lexikon Fremdsprachendidaktik. Ansätze-
Methoden-Grundbegriffe. Stuttgart/Weimar: Metzler.
Lehrbücher:
Encuentros 1 (2009). Berlin: Cornelsen Verlag.
Puente Nuevo 1 (2009). Braunschweig: Westermann.
♦ Schülerbuch
♦ Arbeitsheft
♦ Grammatisches Beiheft
♦ Zusatzlesetexte
♦ Tonträger mit Hörspielen,
Musik etc.
♦ Speichermedien mit z.B.
Fotos, Filmen etc.)
♦ Materialien wie Folien &
Arbeitsblätter
♦ Lehrerhandreichungen
„Es [das Lehrwerk, Anm. d. A.] zeichnet sich dadurch aus, dass es ein abgeschlossenes Werk mit didaktischer und methodischer Konzeption ist, in dem alle zum Lehren und Lernen des Spanischen notwendigen Hilfsmittel dem Anspruch nach enthalten sind.“
2. Historische Entwicklung
„Orbis sensualium pictus“ (1652) von Comenius
♦ „Prototyp eines fremdsprachlichen Lehrbuchs“ (Freudenstein 2001: 8)
♦ mit Abbildungen, anschaulisch, situativ, übersetzungsorientiert
Mitte des 19. Jahrhunderts
♦ Entwicklung von Grammatik-Büchern zum Erlernen „lebender Sprachen“
♦ Schulbücher mit deulich reduziertem Anteil der Muttersprache
♦ sowie mit integrierten Anschauungsbilder
Mitte des 20. Jahrhunderts
♦ neue Schulbücher auf Grundlage der audio-lingualen und visuellen Methode
♦ erstmals Tonträger, Folien und Videos
Mitte der 1970er Jahre
♦ „kommunikative Wende“ => neue Lehrwerkgeneration
♦ Texte & Aufgaben deutlich schüler- & handlungsorientierter konzipiert
♦ dennoch folgten sie weiterhin einer grammatischen Progression
Spanisch-Lehrwerke (Kurzer Überblick)
♦ 1950er: erste Spanisch-Lehrwerke
in D.
♦ 1976: Klassiker: „Eso es“ (inkl.
Schallplatten)
♦ Ende 90er: immer mehr
Spanisch-Klassen =>neue Konzeptionen für Sek I- Lehrwerke
Ist-Zustand
♦ viele Bücher gibt es bereits in
digitaler Form
- Nutzung z.B. auf Whiteboard mit Zoom- funktion, Textmarkierung, Einträgen etc.
♦ weitere Tools wie animierte
Buchseiten
♦ Verlinkung mit anderen Dateien
(Handreichungen oder Audiodateien)
3. Der Erstellungs-Prozess von Lehrwerken – vom Schulbuchverlag bis zur Lerngruppe
„(...) Rahmenpläne können (...) sowohl Motor als auch Bremse von Innovation sein.“ (Grünewald 2009: 148)
4. Vor- und Nachteile von Lehrwerken
VORTEILE NACHTEILE
Orientierung für Lehrende & Lernende LW als „heimlicher Lehrplan“ Vergleichbarkeit (Abschlüsse & Parallelklassen) Veralten der LW (≠ aktuellster Forschungsstand) Arbeitserleichterung für die Lehrkräfte Gefahr des unmündigen Umgangs „erzieherische Funktion“ zu sehr auf Schriftlichkeit fokussiert Strukturierungshilfe für SuS beim Sprachenlernen unnatürliche Grammatik-Progression
5. Funktionen eines Lehrwerkes
♦ legt die Unterrichtsziele unter Vorgabe des Lehrplans für eine bestimmte
Lerngruppe fest sowie die Gewichtung der Lehrstoffe (Themen, Kompetenzen, Sprachsysteme etc.)
- soll einen abgestuften, koordinierten Lernprozess gewährleisten
♦ je nach Einsatz bestimmt es die Unterrichtsphasen, regelt die Sozialformen etc.
6. Aspekte der Lehrwerkanalyse
6.1.1 „Inhalt“
♦ Welche Inhalte hat das Lehrwerk?
♦ Wie werden damit grundlegende Unterrichts- Prinzipien wie Autonomie verankert?
♦ Wie tragen die Inhalte den aktuellen lernpsychologischen Forschungsresultaten
Rechnung? ...
6.1.2 „Illustrationen“
♦ Inwiefern unterstützen sie den
Lernprozess?
♦ Gibt esDenk- &
Kommunikationsanlässe?
♦ Sind sie aktuell und ansprechend?
♦ Bilden sie breitgefächerte Kultur-
Aspekte ab?
6.1.3 „Authentizität“
♦ Sind die Materialien authentisch? Helfen sie den SuS, Empathie &
Fremdverstehen zu entwickeln?
6.1.4 „Landeskunde/Interkulturelles Lernen“
♦ Bietet es affektive Erfahrungen & kognitiven Diskurs mit andersartigen
hispanophilen Kulturen?
♦ Bereitet es auf interkulturelle Begegnungen vor & liefert Infos über andere
Lebenswirklichkeiten?
6.1.5 „Kommunikationsfähigkeit“
♦ Regt es zur Kommunikation an?
♦ Fordert es zu sprachlichen
Reaktionen heraus & stellt erst in zweiter Linie systembezogene Informationen bereit?
6.1.6 „Affektives Lernen“
♦ Bietet das Lehrwerk Hilfestellungen bzw. Anlässe, um Gefühle zu versprachlichen?
6.1.7 „Grammatische Strukturen“
♦ Wie stark ist das Lehrwerk auf grammatische Progression ausgerichtet und läuft
Gefahr, die kommunikativ-funktionale Bedeutung des jeweiligen grammatischen Phänomens zu vernachlässigen?
6.1.8 „Wortschatz“
♦ Wie ist die Wortschatz-Arbeit
angelegt?
♦ Welcher Progression folgt der
Wortschatz?
♦ Inwiefern bildet er eine Basis für
Kommu-nikation in jeweiligen Zusammenhängen ab?
6.1.9 „Übungen“
♦ Inwiefern dienen sie der Festigung der grammatikal. & kommunkat. Phänomenen
der Lektion?
6.1.10 „Texte“
♦ Bietet das Lehrwerk angemessene und vielfältige Texte?
♦ Nehmen die Texte eine adäquate Funktion ein?
♦ Sprechen die Texte die Schüler an?
6.1.11 „Literarische Texte“
♦ Bietet das Lehrwerk einen kreativen (d.h. originellen, spontanen & phantasievollen)
Umgang mit poetischen Texten? (z.B. Strophen neu gestalten oder modifizieren, Texte weiterführen etc.)
6.1.12 „Geschlechterrollen“
♦ Inwiefern findet ein adäquater Umgang mit Geschlechterrollen statt:
Wird vermieden, geschlechtstypische Rollenbilder aufzuzeigen und zu vermitteln?
6.1.13 „Autonomie/ Differenzierung“
♦ Inwiefern trägt das Lehrwerk den Grundprinzipien der Förderung der Autonomie
und Differenzierung (inhaltlich, methodisch, sozial etc.) Rechnung?
Hessisches Kultusministerium:
♦ Inwiefern weckt es kontruktive
Neugier?
♦ Inwiefern gibt es Praxis- &
Berufsorientierung?
♦ Inwiefern ist es
kompetenzorientiert?
♦ Inwiefern ist es handlungsorientiert?
♦ Inwiefern führt es die SuS an
wissenschafts-propädeutisches Arbeiten heran?
♦ Inwiefern ist es problemorientiert
angelegt?
♦ Inwiefern wird es adäquat medial
unterstützt?
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