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Kapitel 1
Zeit: "Mitte der siebziger Jahre" (1875) in der Woche nach Pfingsten und gegen Abend Ort: in einer kleinen Mietwohnung in Berlin am Schnittpunkt von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße (in der Nähe des zoologischen Gartens) Frau Nimptsch wärmt sich am Herd als Frau Dörr eintritt. Frau Nimptsch wird als alt und ärmlich dargestellt, Frau Dörr wird als robust, stattlich, gütig, zuverlässig und beschränkt wirkend beschrieben. Die beiden Frauen sprechen über die Beziehung Lenes (Pflegetochter von Frau Nimptsch) zu dem Adligen Botho. Frau Dörr erwähnt, dass auch sie einmal eine Beziehung zu einem Grafen hatte, heute aber mit Herrn Dörr verheiratet ist. Lene verabschiedet sich vor dem Fenster der Wohnung von Botho und kommt dann herein.
Zu Beginn des Kapitels werden der Ort des Geschehens und die Zeit, zu der der Roman anfängt, erläutert. Die Zeit ist 1875 kurz nach Pfingsten, wobei das Jahr in diesem Kapitel nur als "Mitte der siebziger Jahre" angegeben wird. Die Szene spielt am Abend. Der Ort ist Berlin am Schnittpunkt von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße, was in der Nähe des zoologischen Gartens liegt. Diese Gegend ist zwar heute eine der exklusivsten Berlins, war es aber zum Zeitpunkt der Industrialisierung noch nicht. Das Gebäude, das der erste Schauplatz des Romans ist, ist daher auch eine einfache Mietwohnung. Diese befindet sich auf dem Gelände einer Gärtnerei und ist "versteckt" hinter einem dreifenstrigem Haus und einem rot und grün gestrichenem Holzturm mit einer Uhr. In dieser Mietwohnung sitzt Frau Nimptsch vor einem Herd und wärmt sich daran. Frau Dörr tritt ein und wird als "robust", "stattlich aussehend" und vom Wirken her als gütig und zuverlässig, aber auch als beschränkt beschrieben. Sie erklärt, dass ihr Mann - Herr Dörr - zum Kegeln gegangen sei. Frau Nimptsch meint zunächst, dass der Hut von Herrn Dörr langsam erneuert werden müsste. Das Thema wechselt aber kurz darauf zu Lene, welche die Pflegetochter von Frau Nimptsch ist. Frau Dörr beschreibt Lene als "propper" und "fleißig" und als eine, die für die Ordnung und für das Reelle steht (S. 6, Z.18f). Die beiden Frauen unterhalten sich außerdem über Lenes Beziehung zu dem Adligen Botho von Rienäcker, der gewöhnlich kurz Botho genannt wird. Sie haben beide Angst davor, dass Lene sich mehr von der Beziehung zu Botho erhofft, als sie je tatsächlich erhalten wird (Lene selbst ist nicht adlig). Frau Dörr erwähnt, dass sie in ihrer Jugendzeit bereits eine Beziehung mit einem deutlich älteren Grafen hatte, sich aber später gegen diesen und für ihren jetzigen Mann Herrn Dörr entschied. Lene kommt daraufhin von einem Spaziergang mit Botho zurück, welcher sie in Richtung Wilmersdorf geführt hatte. Frau Dörr beobachtet vom Fenster aus, wie sich die beiden liebevoll voneinander verabschieden. Danach kommt Lene in die Wohnung und grüßt die beiden Frauen.
Kapitel 2
Vormittag des nächsten Tages (nach Kapitel 1) Herr Dörr arbeitet im Hof der Gärtnerei und gerät in tiefe Wut, da der Nachbarshund seine Hühner verängstigt. Die Dörrs wohnen im Sommer im "Schloss" (Haus mit Turm), im Winter in einem der Treibhäuser Herr Dörr hat aus erster Ehe einen zwanzigjährigen, etwas geistesschwachen Sohn. Er ist in zweiter Ehe mit Frau Dörr verheiratet, eine Neigungsheirat aufgrund ihrer Attraktivität. Er ist mager, mittelgroß, hat fünf graue Haarsträhnen, eine braune Pocke zwischen Augenwinkel und linker Schläfe und trägt immer einen Hut. Er stört sich nicht daran, was andere über ihn sagen, bildet selbstständige Anschauungen und hält das Gewöhnlichste für das Vorteilhafteste.
Zu Anfang des Kapitels wird in erster Linie die Wohnsituation der Dörrs beschrieben. Zunächst wird dazu erwähnt, dass das Haus mit dem Turm, das im ersten Kapitel noch "Schloss" genannt wurde, in Wirklichkeit nur ein "jämmerlicher Holzkasten" (S.7,Z.17f) sei. In diesem Haus wohnen die Dörrs während des Sommers, da es zu dieser Zeit dort recht kühl ist. Im Winter (November bis März) allerdings ziehen sie in eines der Treibhäuser, da die Kälte im "Schloss" unerträglich wäre. Das Kapitel beschäftigt sich zu einem wesentlichen Teil mit Herrn Dörr. Dieser, so wird gesagt, war bereits vor seiner jetzigen Frau verheiratet. Seine damalige Ehefrau ist allerdings verstorben. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, der mittlerweile 20 Jahre alt und "etwas geistesschwach" (vgl. S.8, Z.7) ist. Herr Dörr ist mittlerweile wieder mit der jetzigen Frau Dörr verheiratet. Nach seiner Aussage war es eine Neigungsheirat, also eine Heirat aus Zuneigung, was zu dieser Zeit nicht unbedingt üblich war. Er ist der Meinung, dass seine Frau zum Zeitpunkt der Heirat von einer "besondren Schönheit" (S.9, Z.4f) war und ihre ehemalige Beziehung zu einem Grafen ihre Attraktivität und Unwiderstehlichkeit noch zusätzlich unterstrich. Herr Dörr selbst wird als "mager" und "mittelgroß" beschrieben und hat "fünf graue Haarsträhnen über Kopf und Stirn" (vgl. S.9, Z.13f). Das einzige Ungewöhnliche an seinem Aussehen ist nur eine braune Pocke, die zwischen Augenwinkel und linker Schläfe sitzt (S.9, Z.16f). Er trägt außerdem regelmäßig eine große Leinwandmütze mit Schirm, die er gewöhnlich tief ins Gesicht zieht und die daher einen Großteil des Gesichts verdeckt. Herr Dörr hat weiterhin "keinen Sinn für Ordnung" (S.8, Z.25), eine "große Hühnerpassion" (S.8, Z.26) und empfindet das Gewöhnlichste als das Vorteilhafteste (vgl. S.8, Z.31). Er stört sich nicht an dem, was andere über ihn sagen (vgl. S.9, Z.1f) und hat "selbstständige Anschauungen" (S.9, Z.1), bildet sich also auch eigene Meinungen zu Themen. Auffällig ist, dass Herr Dörr scheinbar Spaß daran hat, auf dem Markt seine Kunden über den Tisch zu ziehen, indem er ihnen Ware minderer Qualität zu überhöhten Preisen anbietet und sich scheinbar im Preis etwas herunterhandeln lässt - in Wirklichkeit aber eben trotzdem viel zu teuer verkauft.
Später begleiteten die Herren die Frauen nicht nur aus dem Boot, sondern auch nach Hause, wobei sich Lene und Botho schließlich kennenlernten. Botho besuchte Lene daraufhin immer öfter und eine Beziehung entwickelte sich. Frau Dörr reagiert zunächst etwas skeptisch was die Beziehung angeht und sagt, dass das Einbilden schlimm sei. Woraufhin Lene ihr versichert, dass sie sich nichts einbildet. Sie sagt, sie liebt Botho und will weiter nichts von ihm, was vermutlich auf den Unterschied der Stände bezogen ist.
Der Postbote erscheint danach und überbringt einen Brief von Botho in welchem dieser ankündigt, am nächsten Tag zu Besuch zu kommen.
Kapitel 4
Nächster Abend in Frau Nimptschs Wohnung Frau Nimptsch, Lene und die Dörrs sind bereits anwesend, Botho kommt bald darauf hinzu. Botho ist bereits etwas angetrunken (Klubwette), schmeichelt Herrn Dörr und Frau Nimptsch und sorgt schnell für Stimmung. Botho hat einige Knallbonbons mitgebracht. Zwei werden verwendet und beinhalten jeweils eine kurzen Reim über die Liebe. Daraufhin ist Musik aus der Ferne zu hören. Botho animiert alle zum tanzen (Frau Nimptsch tanzt nicht mit, Herr Dörr schlägt den Takt).
Am darauffolgenden Abend (nach Kapitel 3) sitzen die kompletten Dörrs (also mit Sohn) vor dem Herd in der Wohnung von Frau Nimptsch, die ebenfalls anwesend ist. Frau Dörr strickt, Herr Dörr raucht, der Sohn schläft im Sessel und Frau Nimptsch wärmt sich am Herd. Lene läuft indes im Vorgarten sehnsüchtig auf und ab, denn Botho hat seinen Besuch angekündigt (siehe Kapitel 3 gegen Ende). Dieser erscheint auch bald darauf und ist aufgrund einer Klubwette bereits etwas angetrunken. Daher platzt er auch fast schon übermütig in die Runde, grüßt alle und versucht mit Herrn Dörr ins Gespräch zu kommen indem er ihm etwas schmeichelt und über das schöne Wetter philosophiert. Eine Reaktion kommt von Herrn Dörr aber nicht. Da Botho zu diesem Zeitpunkt noch immer steht, versucht Frau Dörr einen Sitzplatz für ihn zu organisieren. Ihrer Meinung nach muss Botho sogar den besten Platz bekommen, da er ja adelig ist. Daher weckt sie ihren Sohn auf und versucht diesen vom großen Sessel zu scheuchen. Botho aber erklärt, dass er viel lieber auf der gleichen Art Stuhl wie Herr Dörr säße. Der beste Platz sei außerdem neben Frau Nimptsch. Der geschmeichelten Frau Nimptsch berichtet er anschließend, dass er großen Respekt vor den kleinen Leuten habe erzählt ihr von einem Schriftsteller, der einmal ein Gedicht über seine Waschfrau geschrieben habe. Lene erscheint danach mit etwas Wasser und Apfelwein. Botho sagt ihr, dass er sich schon seit dem Vortag auf seinen Besuch gefreut habe. Als Zeichen seiner Vorfreude habe er ihr ein Geschenk mitgebracht: Eine Tüte mit Knallbonbons. Lene und Frau Dörr ziehen sogleich jeweils an einem Knallbonbon. Beide enthalten einen kurzen Reim über die Liebe (siehe Zitate weiter unten). Das Thema wechselt anschließend und Botho berichtet darüber, wie man sich in Adelskreisen mit fremden Personen unterhält. Dazu stellt er eine Unterhaltung mit Lene und Frau Dörr als Adelige nach, bei der er u.a. die Themen Wetter und Reisen verwendet. Er
macht sich dabei über die inhaltsleeren Gespräche der Adeligen lustig, was entsprechend alle Anwesenden sehr erheiternd finden und die Stimmung weiter verbessert. Während Botho noch weiter über die Adelskreise berichtet erklingt Musik von einem nahen Konzert. Begeistert versucht Botho sofort alle zum Tanzen zu animieren. Frau Nimptsch und Herr Dörr lehnen aber ab (Herr Dörr schlägt nur den Takt). So tanzt zunächst Lene mit dem Sohn der Dörrs und Botho mit Frau Dörr, später dann nur noch Lene mit Botho. Gegen Ende des Kapitels wird noch etwas Kirschwasser serviert, Herr Dörr drängt aber darauf, nach Hause zu gehen. Er befürchtet, dass sich seine Frau etwas zu viel von dem Kirschwasser gönnen könnte. Auf dem Weg nach Hause werden sie von Botho und Lene begleitet. Frau Nimptsch bleibt alleine in ihrer Wohnung.
Kapitel 5
Lene und Botho gehen in den Garten der Dörrs. Es herrscht eine romantische Atmosphäre. Lene und Botho reden etwas über die Dörrs. Die Beiden necken, umarmen und küssen sich. Lene äußert sich sehr pessimistisch und desillusioniert über ihre Beziehung: Sie glaubt, dass sie Botho bald verlieren wird (da Botho adlig ist und sie nicht).
Nachdem Botho und Lene die Dörrs nach Hause begleitet haben (siehe Kapitel 4), fragen sie noch, ob sie noch für 30 Minuten durch den Garten der Dörrs spazieren könnten. Sie erhalten die Erlaubnis und machen sich sofort auf den Weg. Im Garten herrscht eine äußerst romantische Atmosphäre: Die vielen Blumen duften angenehm, einige Leuchtkäfer fliegen umher und der Mond wirft sanftes Silberlicht (S.31, Z.21) auf die Erde. So gehen die Beiden Arm in Arm durch den Garten und tratschen zunächst etwas über die Dörrs. Beide stellen fest, dass Herr Dörr zwar intelligenter ist als seine Frau, in der Beziehung aber trotzdem weniger Macht hat. Lene meint, dass dies an seinem Geiz und an seiner Hartherzigkeit läge, die ihn kontrollierbar machen. Sie erwähnt aber auch, dass zumindest Herr Dörr noch immer Liebe für seine Frau empfinden würde. Im Anschluss gehen sie weiter durch den Garten. Es wird kurz etwas herzlicher; sie necken, umarmen und küssen sich schließlich. Dann kommen sie noch einmal auf Frau Dörr zu sprechen. Lene erwähnt, dass Frau Dörr zwar grundsätzlich gut sei, aber sehr häufig Zweideutigkeiten verwende (vermutlich unabsichtlich). Sie erzählt von Frau Dörrs Vergangenheit und dass diese eine Beziehung mit einem Grafen hatte. Frau Dörr störte sich nicht an den Vorwürfen, die andere ihr wegen der Beziehung machten (der Graf war adlig - sie nicht), sondern sie betrachtete die Beziehung scheinbar als eine Art Pflichterfüllung gegenüber dem Adligen. Nach einer kurzen Pause in der sie den Mond betrachten, kommen sie auf Bothos Vergangenheit zu sprechen. Er erinnert sich an den schönen Garten des Schlosses, in dem er seine Kindheit verbrachte. Er beschreibt fasziniert die Pflanzen und Bäume, die dort wuchsen und dass er ab und zu bei der Gartenarbeit mithelfen durfte - aber auch, dass seine Mutter ihn schnell bestrafte wenn er sich einen Fehler erlaubte. Sie wechseln wieder das Thema und fangen an, über ihre Beziehung zu sprechen. Lene äußert sich sehr pessimistisch und desillusioniert. Sie ist fest davon überzeugt, dass die
(Käthe) gewesen sei, die zusammen mit ihm ritt. Sie bittet ihn, sie so bald wie möglich wieder zu besuchen und sie zu beruhigen.
Nach dem Lesen des Briefes überkommen Botho verschiedene Gefühle: "Liebe, Sorge, Furcht" (S.37, Z.34). Er freut sich außerdem über die verschiedenen Rechtschreibfehler, die Lene gemacht hat. Seiner Meinung nach machen diese Fehler den Brief nur "noch reizender" (S.38, Z.10). Botho überdenkt daraufhin beide Briefe und befürchtet, dass sein Onkel Kurt Anton ihn Pläne überbringt, die er zu erfüllen habe. Botho ahnt, wie diese aussehen werden: Trennung von Lene und Heirat mit Käthe, da der Wohlstand von Käthe ihn und seine Familie finanziell retten würde. Enttäuscht stellt er fest, dass der Ostermontag in diesem Jahr besser ausgefallen wäre, sodass er und Lene sich nie getroffen hätten. Danach geht er los in die Kaserne (Botho ist Offizier), bevor er später seinen Onkel treffen wird. Er gibt seinen Diener verschiedene Anweisungen, die dieser während Bothos Abwesenheit ausführen soll und verlässt das Haus.
Kapitel 7
Botho verlässt die Kaserne; trifft kurz darauf auf Leutnant von Wedell. Botho bringt Wedell mit zu dem Treffen mit Onkel Osten. Onkel Osten ist erfreut, da Wedell ein entfernter Verwandter ist und im selben Regiment wie einst Onkel Osten dient. Onkel Osten redet über seine Zeit beim Regiment, über Politik und regt sich über Bismarck auf. Onkel Osten drängt Botho dazu, einer Heirat mit Käthe von Sellenthin zuzustimmen.
Botho verlässt die Kaserne um zwölf Uhr und geht daraufhin noch einige Zeit durch verschiedene Kunstläden (erst um 13 Uhr hat er eine Verabredung mit Onkel Osten). Kurz vor dem Treffen mit seinem Onkel begegnet er Leutnant von Wedell und lädt diesen ein mitzukommen. Eine Minute nach eins treffen die beiden beim Restaurant Hiller ein. Der Onkel wartet bereits ungeduldig und regt sich scheinbar nur aufgrund von Wedells Anwesenheit nicht über die Verspätung auf. Als er dessen Namen hört ist er hoch erfreut darüber, dass Botho ihn mitgebracht hat, denn die Familie Wedells ist verwandt mit der Familie des Onkels. Hinzu kommt, dass der Leutnant die typische Kleidung des Dragoner-Regiments trägt, in dem er dient. Genau in diesem Regiment diente einst auch Onkel Kurt Anton von Osten. Die drei setzen sich nach der Begrüßung an einen freien Tisch. Von Osten bestellt etwas Hummer, Burgunder und Wasser. Der Onkel beginnt daraufhin lange Reden zu halten (im gesamten Kapitel kommt fast nur er zu Wort). Zunächst redet er begeistert über seine alte Zeit bei den Dragonern. Danach schwenkt er über zu politischen Themen und regt sich tödlich über Bismarck auf, den er für inkompetent hält und als Feind seiner Familie bezeichnet.
Erst zuletzt kommt das Gespräch auf das Thema, das der Onkel vermutlich schon die ganze Zeit besprechen wollte - und wegen dem er wahrscheinlich auch nach Berlin gereist ist: Botho soll Käthe von Sellenthin heiraten. Dies sagt der Onkel auch ziemlich direkt zu Botho. Da Wedell anwesend ist, ist Botho das ganze ziemlich peinlich. Der Onkel aber freut sich, so
direkt auf das Thema gekommen zu sein. Er ist der Meinung, dass es Botho nicht peinlich sein müsse, da ohnehin schon jeder davon wüsste und Botho bereits so gut wie verheiratet sei. Er ist der Ansicht, dass Botho auch kaum eine Bessere finden könne und zählt die Vorteile Käthes auf: Blond, weiße Zähne, immer am Lachen. Wedell versucht dem wehrlosen Botho zu Hilfe zu kommen und erwähnt, dass Käthe genauso wie ihre Schwester zwar liebenswürdig sei, ihre Schwester insgesamt aber trotzdem die bessere Wahl wäre. Der Hilfeversuch schlägt aber fehl: Onkel Osten schlägt Wedell vor, die Schwester Käthes zur Frau zu nehmen und freut sich schon mal vorab über eine Doppelhochzeit.
Kurz danach kommt der Onkel auf den eigentlichen Vorzug Käthes zu sprechen: Sie gehört zur Familie der Sellenthins - und diese Familie ist äußerst reich. Bothos Familie könnte dementsprechend alle ihre finanziellen Probleme durch die Heirat lösen. Dazu beschreibt der Onkel auch, dass Bothos Vater einst sein Land aufgeteilt und an Bauern verkauft habe. Das daraus gewonnene Geld sei aber längst ausgegeben - und weder Botho noch seine Mutter gehörten zu den sparsamen Menschen. Der Onkel drängt Botho noch einmal dazu, der Heirat zuzustimmen und erwähnt wieder, dass die Heirat bereits zwischen den Eltern ausgemacht sei - jetzt müsste Botho nur noch zustimmen. Das Kapitel schließt ab indem der Onkel beim Kellner einen Heidsieck bestellt - natürlich beste Marke. Offensichtlich liegt Sparsamkeit nicht in der Familie.
Kapitel 8
Wedell kommt in den Klub und trifft dort auf Serge und Pitt. Wedell erzählt von Baron Ostens Wille, dass Botho Käthe heiraten soll. Pitt lobt Käthe (vor allem ihr Aussehen) außerordentlich. Wedell und Pitt streiten darüber, ob sich Botho für Käthe oder Lene entscheiden wird.
Im Klub sitzen Pitt und Serge - zwei Adlige - beim Skatspielen. Wedell kommt hinzu und nennt den Grund für seine Abwesenheit: Er war bei einem Treffen mit Baron Osten und Botho (siehe Kapitel 7).
Er erzählt von dem Treffen und davon, dass Botho nach den Willen seiner Familie Käthe heiraten soll. Da Wedell diese Heirat als "Ecke" (also in etwa als Gefahr für Botho) bezeichnet, erwähnt Pitt die finanzielle Situation Bothos: Er gibt jährlich 12000 aus, nimmt aber nur 9000 ein. Macht ein Minus von 3000. Käthes Familie aber besitzt mehrere Güter und ist dementsprechend äußerst reich. Daher ist Pitt der Ansicht, dass die Heirat für Botho keine Gefahr, sondern viel mehr die "Rettung" sei. Genauso wie Baron Osten fängt auch Pitt kurz darauf an, von Käthes Schönheit zu erzählen: "Wundervolle Flachsblondine mit Vergissmeinnichtaugen (...), weniger Mond als Sonne" (S.52, Z.1ff). Er erwähnt außerdem, dass Käthe aufgrund ihres Aussehens bereits mit 14 Jahren allgemein umworben wurde.
Wedell spricht die Beziehung Bothos mit Lene an und ist der Meinung, dass sich Botho möglicherweise doch für Lene entscheiden könnte. Pitt widerspricht dem aber entschieden. Er glaubt, dass Botho gar keine andere Wahl mehr habe, als Käthe zu heiraten. Das werde
am Ende jeder Adlige gleich sei. Damit keine schlechte Stimmung aufkommt, verleitet Lene alle zum Singen. Es hilft aber alles nichts, die gute Stimmung von Botho und Lene ist am Ende des Kapitels verflogen.
Kapitel 10
Nach dem Spaziergang bleiben Botho, Lene und Frau Dörr noch etwas bei Frau Nimptsch. Lene fragt u.a. woher die Namen Serge, Pitt und Gaston kommen. Botho erläutert u.a., dass Gaston der "Mann mit der eisernen Maske" sei und er diesen Spitznamen habe. Die alte Frau Nimptsch erläutert ihren Lebensunwillen. Botho verspricht ihr, einen Immortellenkranz auf ihr Grab zu legen, sollte er hören, dass sie gestorben sei.
Der Schauplatz des Kapitels ist die Wohnung von Frau Nimptsch, direkt nach dem Spaziergang (Kapitel 9). Botho, Lene und Frau Dörr bleiben dort noch etwas zusammen mit Frau Nimptsch, nachdem sich die Stimmung von Botho und Lene wieder verbessert hat. Lene holt bald nachdem sie die Wohnung betreten haben ein kleines Buch, in dem einige für sie wichtige Fragen stehen. Einige daraus liest sie vor und will unter anderem wissen, wer die beiden Frauen waren, mit denen sie Botho vor kurzem gesehen hat (siehe Kapitel 6, Lenes Brief). Sie ahnt, dass eine von den beiden von Bothos Familie ausgewählt wurde, um seine Frau zu werden und fragt daher auch, welche von den beiden es werden soll. Außerdem will sie wissen, was die Namen "Pitt", "Serge" und "Gaston" bedeuten.
Aus Zeitgründen will Botho nicht alle Fragen beantworten und so muss er schließlich nur zur dritten Frage Auskunft geben. Er erläutert, dass alle drei Namen nur Spitznamen seien, die er und seine Freunde sich gegeben hätten. Pitt sei ursprünglich der Name eines englischen Staatsmannes gewesen, Serge ein russischer Vorname, den häufig Fürsten tragen. Gaston kennt Lene bereits aus dem Stück "Der Mann mit der eisernen Maske", wobei der Mann mit der Maske diesen Namen trägt. Botho erklärt ihr, dass er diesen Spitznamen (Gaston) habe, worauf Lene aber nicht überrascht reagiert. Sie ist der Meinung, dass Botho ohnehin eine Maske tragen würde und der Name daher zu ihm passte.
Frau Dörr, die kurz weg war kommt zurück und rechtfertigt ihre Abwesenheit damit, dass sie noch kurz einen Begräbniskranz für Kunden fertigen musste. Das bringt Frau Nimptsch auf das Thema Begräbnis und Tod. Sie schildert, dass sie keinen rechten Lebenswillen mehr habe und ohnehin bald sterben werde (sie ist schon älter). Sie wünscht sich, dass man ihr nach ihrem Tod keinen Begräbniskranz aus Efeu und Azalien anfertigen soll (wie es Frau Dörr soeben für die Kunden gemacht hat). Stattdessen will sie lieber einen Kranz aus Immortellen haben. Botho verspricht ihr, ihr so schnell wie möglich einen Immortellenkranz auf ihr Grab zu legen, sollte er einmal hören, dass sie gestorben sei (das tut er später auch tatsächlich).
Frau Nimptschs Stimmung hellt sich daraufhin wieder etwas auf und sie weist Lene an, für alle noch etwas zu trinken zu holen. Botho und Frau Dörr tratschen noch etwas über Frau Dörrs teuren Hut und über Herrn Dörr.
Kurze Zeit später verabschiedet sich Botho. Frau Dörr versucht ihn noch daran zu erinnern, dass er und Lene das Vielliebchen vergessen haben (kommt einer Art Spiel für Verliebte gleich); Botho scheint dies aber absichtlich zu überhören.
Kapitel 11
Botho und Lene fahren nach Hankels Ablage (einige Wochen nach Kapitel 10). Beide genießen sofort die Abgeschiedenheit/Ruhe des Ortes. Sie mieten eine kleine Wohnung in einem Gasthaus. Sie fahren mit einem Boot auf einem nahen Fluss und landen in der Nähe einer Schiffswerft. Lene pflückt einige Blumen für einen Strauß für Botho. Wie Botho es sich wünscht bindet sie die Blumen mit einem ihrer Haare zusammen. Es wird kälter und sie fahren zurück.
Das Kapitel findet einige Wochen nach dem Ende von Kapitel 10 statt. Nach längerem Hin und Her hat man sich schließlich für "Hankels Ablage" entschieden, ein sehr abgeschiedenes und ruhiges Plätzchen mit viel Natur. Frau Dörr aber haben Lene und Botho nicht mitgenommen. Lene befürchtete, dass Frau Dörr in Gegenwart des Wirtes oder anderer Personen zu peinliche Sachen sagen könnte. Außerdem wollte sie die Tage ganz allein mit Botho verbringen.
Bereits auf der Hinfahrt mit dem Zug können die beiden Abstand vom Rest der Gesellschaft nehmen, denn sie sind in ihrem Abteil die einzigen und damit ungestört. Auch am Bahnhof für Hankels Ablage sind sie zu ihrer Freude die einzigen, die dort aussteigen. Nach der Ankunft machen sie sich auf dem Weg zu einem Gasthaus, wo sie sich zunächst unter einem offenen Vorbau setzen. Besonders Lene genießt sofort die schöne Natur und die Abgeschiedenheit. Der Wirt erscheint und empfängt sie freundlich. Die beiden mieten ein kleines Zimmer direkt unterm Dach mit einem großartigen Ausblick über die Umgebung.
Bald darauf erblickt Lene zwei Boote und fordert Botho sofort auf mit ihr über den nahen Fluss zu fahren. Botho überhört sie zunächst ganz bewusst. Dann erinnert er sie schließlich an das letzte Mal als sie Boot gefahren ist: In Stralau wäre sie dabei fast ums Leben gekommen (siehe Kapitel 3). Lene kontert damit, dass sie sich dafür erst durch diesen beinahe-Unfall kennengelernt haben. Botho gibt nach und lässt Lene wählen, welches Boot sie fahren möchte: Die "Hoffnung", oder die "Forelle". Lene entscheidet sich für die "Forelle". Mit der "Hoffnung" könnten sie ohnehin nichts anfangen, meint Lene etwas pessimistisch. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Forellen teilweise auch gegen den Strom schwimmen, ganz ähnlich wie Lachse. Die Forelle repräsentiert also ideal Lenes und Bothos Beziehung, die entgegen aller gesellschaftlichen Regeln stattfindet.
Nachdem sie einige Zeit über den Fluss gefahren sind landen sie schließlich auf einer Wiese und in der Nähe einer Schiffswerft. Sie gehen über die Wiese und in Richtung eines Kiefernwaldes, der von der bereits tiefstehenden Sonne in ein romantisches rötliches Licht gehüllt wird. Botho kommt auf die Idee, einen Strauß Blumen zu pflücken. Da er aber keine Blumen findet, hilft ihm Lene dabei. Sobald sie damit fertig ist, setzen sie sich auf ein kleines
wohnte, hat sich der Name "Hankels Ablage" eingebürgert. Danach erläutert der Wirt, dass das Gebiet um "Hankels Ablage" prächtig zum Jagen geeignet sei. Botho erinnert daraufhin an die derzeitige Ruhe und Einsamkeit und fragt, ob es bei "Hankels Ablage" immer so angenehm zugehe. Er bezeichnet das hiesige Leben als sehr angenehm und vorteilhaft (Idylle, Ruhe, Jagen). Übersieht aber die harteArbeit, die dem Wirt diese Idylle und Ruhe nimmt. Wie schon bereits am Anfang des Romans (Beschreibung des Lebens der Dörrs wie im "Paradies") betrachtet Botho das bürgeliche Leben nur einseitig; eben von der Seite, welche die Arbeit nicht beachtet. Sein Bild des Bürgertums ist durch idealistische Vorstellungen verzerrt. Der Wirt verneint entschieden Bothos Frage und erzählt davon, wie ab März die Berliner hierher kämen (und zumeist mit Sonnenbrand und Lungenentzündung wieder gingen). Ab Juli würde es dann richtig schlimm werden. In dieser Zeit legten sehr häufig am Morgen große Dampfschiffe mit mehr als 200 Passagieren an. Über die Mittagszeit gingen diese noch durch Wald und Wiesen, am Abend wollten sie aber bewirtet werden. Danach tanzten sie im Ballsaal und führen erst um 11 ab. Erst dann könne er den Saal wieder für das Schiff am nächsten Tag vorbereiten. An den restlichen Feiertagen des Jahres kämen außerdem aus den umliegenden Dörfern viele Besucher, die aber sehr streitsüchtig seien. Und das ganze Jahr über würden ab und an kleinere Segler und Ruderer anlegen. Trotzdem sei er dankbar, denn die ganzen Besucher spielten ihm eine Menge Geld in die Kasse (vor allem die großen Dampfschiffe). Dafür kostete ihn der Stress aber auch jedes mal etwas Lebenszeit. Botho verabschiedet sich danach vom Wirt und geht aufs Zimmer.
Unterdessen hat sich Lene wieder etwas erholt. Während Botho noch im Gespräch mit dem Wirt war, hat sie sich bereits etwas im Zimmer umgesehen. Ihrer Meinung nach sei dieses geschmackvoll eingerichtet. Unter anderem hat das Zimmer ein sehr großes Fenster mit schönem Ausblick, und einen eleganten Toilettentisch (kleiner Tisch mit Spiegel zum Schönmachen; in erster Linie für Frauen). Außerdem bemerkt sie drei Bilder an der Wand, die vermutlich ersteigert sind. Jedes der Bilder hat eine Bildunterschrift: "Washington crossing the Delaware", "The last hour at Trafalgar", "Si jeunesse savait". Lene ist etwas enttäuscht bei dem Gedanken, dass sie diese Bildunterschriften nicht versteht, während Botho dies könnte. Sie fühlt dadurch eine Kluft zu ihm, was ihre Bildung angeht. Während sie noch so enttäuscht ist, macht sie das Fenster auf. Sie genießt die abendliche Luft und den schönen Ausblick. Dann setzt sie sich an den Tisch und macht ihr Haar.
Botho erscheint daraufhin und ist erfreut, dass sie noch wach ist und sich wieder besser fühlt. Lene zeigt ihm den Ausblick aus dem Fenster und lehnt sich voller Glück an ihn.
Kapitel 13
Am Morgen nach Kapitel 12 genießen Botho und Lene zunächst ein gutes Frühstück. Als sie das Boot bepacken für einen Ausflug tauchen Serge, Pitt und Balafre mit drei Damen (Isabeau, Johanna, Margot) als Begleitung auf. Die drei Damen gehen mit Lene zum Wirt und bestellen ein ausgiebiges und elegantes Mittagessen, danach gehen sie weiter in den Wald.
Während die Damen durch den Wald laufen lästert Isabeau vor Lene über Johanna und Johanna ihrerseits vor Margot über Isabeau. Isabeau deutet im Gespräch mit Lene an, dass sie nichts für Balafre (ihr Begleiter) übrig hat, sondern ihn nur verwöhnt um später Geld dafür zu bekommen. Das Kapitel findet am Morgen des nächsten Tages (nach Kapitel 12) statt. Der Tag beginnt angenehm: Die Sonne geht langsam auf, es liegt leichter Nebel in der Luft und Lene fühlt sich glücklich, befreit von allen Sorgen. Botho und Lene entscheiden sich, ihr Frühstück unter einem nahen Baum einzunehmen. Während dieses noch vom Wirt zubereitet wird, gehen die beiden noch etwas spazieren. Als sie zurückkommen, ist der Wirt gerade mit dem Frühstück fertig. Botho findet, dass das Essen mehr englischer als deutscher Art ist (Tee, Eier, Fleisch). Trotzdem kann auch er sich dafür begeistern und findet den Tag bis dahin himmlisch. Nur eine Köchin trübt die Stimmung etwas. Diese steht an einem Steg in Sichtweite und wäscht fleißig Geschirr, was Lene als ein Zeichen für ihre Zukunft wahrnimmt und blass wird. Sie gewinnt aber schnell wieder an Fassung und geht kurz auf ihr Zimmer, um sich neu einzukleiden. Währenddessen schlägt der Wirt Botho einen ausgiebigen Ausflug mit Bootsfahrt, Spazierengehen und Schlossbesichtigung vor. Botho stimmt zu und auch Lene kann sich dafür begeistern, sodass sie schon bald dabei sind, ein Boot zu beladen.
Während des Beladens des Bootes können Lene und Botho aber bereits die Stimmen von anderen Besuchern hören. Sie versuchen sich zu beeilen, um so der Begegnung mit anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. Ihre ungestörte Ruhe und Abgeschiedenheit von der Gesellschaft ist ihnen inzwischen zu sehr ans Herz gewachsen. Es hilft aber nichts, die Besucher erscheinen schon kurze Zeit später und sind ausgerechnet auch noch Bekannte Bothos: Serge, Pitt und Balafré zusammen mit jeweils einer Dame als Begleitung. Die Damen stellen sie mit den Fantasienamen "Isabeau", "Johanna" und "Margot" vor. Botho springt auf den Zug auf und gibt Lene vor den anderen den Namen "Agnes Sorel" (alle vier Namen stammen aus Schillers "Die Jungfrau von Orleans"). Nachdem die drei Bekannten Bothos erläutert haben, wie sie nach Hankels Ablage gekommen sind, gehen alle gemeinsam in Richtung Gasthaus und setzen sich dort an einen Tisch.
Der geplante Ausflug von Botho und Lene ist ab dann Vergangenheit und stattdessen wird in der größeren Gruppe die weitere Tagesplanung durchgegangen. Serge schlägt einen Spaziergang bei Nacht vor und Balafré bis dahin eine Bootsfahrt. Isabeau protestiert, da sie für diesen Tag genug vom Wasser hat. Nach einigem Hin und Her einigt man sich schließlich darauf, dass die Herren etwas Karten spielen wollen ("Jeu"), während die Damen spazieren gehen. Um 12 Uhr will man sich dann wieder zum Essen treffen. Isabeau geht daraufhin los, mit den drei anderen Damen im Schlepptau (Lene, Johanna, Margot). Beim Wirt bestellt sie schon mal das Essen für zwölf Uhr: Bitte drei bis vier Gänge, Rehrücken mit Bohnen, Gurken und Rapunzeln, danach Süßspeise mit Schlagsahne und danach Butterbrot mit Käse. Dazu Rheinwein, Mosel und Champagner - aber nur die guten Marken.
Nachdem die Essensfrage geklärt wurde, machen sich die vier auf in den Wald. Es bilden sich zwei Zweiergruppen: Vorne Lene und Isabeau, hinten Johanna und Margot. Isabeau fragt an die hintere Gruppe, welchen Weg man gehen solle. Es kommt von Johanna der Vorschlag, man könne in Richtung eines nahen Dorfes gehen (Zeuthen), da dieses romantisch und melancholisch sei und man auf dem Weg an einem schönen Friedhof vorbeikäme. Ohne Gegenvorschlag wird dies von Isabeau verworfen. Stattdessen fängt
allerdings nicht gut, sondern bedrückt. Botho und Lene fühlen sich beide niedergeschlagen. Alle Heiterkeit, die sie zeitweise in Hankels Ablage spürten, ist endgültig verflogen. Nach einiger Zugfahrt kommen sie am Görlitzer Bahnhof in Berlin an. Lene verlangt von dort aus alleine nach Hause zu laufen, was Botho aber nicht zulässt. Stattdessen bestellt er eine Droschke. Die Fahrt scheint daraufhin ewig zu dauern, vorbei an einem Kanal und nur geprägt von einigen kleineren Zwangsunterhaltungen. Nachdem sie angekommen sind, stellt Lene fest, dass keiner daran schuld gewesen sei, dass der Ausflug ein eher trauriges Ende genommen hätte. Es sei eben einfach der Lauf der Dinge. Sie spürt deutlich, dass sich ihre Beziehung nun dem Ende zuneigt. Trotzdem ist sie dankbar für die schöne Zeit, die sie in diesem Sommer erleben durfte.
Am nächsten Tag sitzt Botho in einem Schaukelstuhl in seiner Wohnung. Während er raucht kommt immer wieder ein "dicker Brummer" durch eines der Fenster rein und fliegt um seinen Kopf herum. Genervt versucht er ihn mehrere Male wegzuscheuchen, doch es ist hoffnungslos, er kommt einfach immer wieder durch eines der Fenster herein. Nach einiger Zeit gibt Botho enttäuscht auf und scheucht den Brummer nicht mehr weg. Er stellt fest, dass Ergebung scheinbar überhaupt das Beste sei. Aus seinen Gedankengängen wird er vom Postboten herausgerissen. Dieser überbringt ihm einen Brief von seiner Mutter und schon vor dem Öffnen ahnt Botho, dass der Inhalt für Lene sehr negativ ausfallen wird.
(Brief) In dem Brief beschreibt seine Mutter, dass die finanzielle Lage der Familie zunehmend angespannter wird. Seine Mutter traut sich zudem kaum noch, Onkel Osten um Geld zu bitten. Dieser hinterfragt immer öfter, wieso Bothos Mutter nach Geld verlangt, wenn man sich ohne Probleme selbst helfen könnte - Botho müsste nur die reiche Käthe von Sellenthin heiraten. Auch die Sellenthins werden zunehmend gereizter. Sie haben genug von Bothos Abneigung, endlich eine endgültige Entscheidung zu treffen. Sie verlangen, dass er nun Auskunft darüber geben soll, ob er Käthe heiraten wird oder nicht. Die Sellenthins sorgen sich zudem, dass die Leute anfangen könnten, über ihre Tochter zu lästern. Das wird umso brisanter, da die jährlichen Zinsen vom Vermögen der Sellenthins schon fast höher sind, als das gesamte Vermögen von Bothos Familie. Auch Bothos Mutter drängt nun direkt darauf, dass er endlich eine Entscheidung treffen solle, egal welche. Sie weist ihn aber darauf hin, dass das Wohl der gesamten Familie von dieser Heirat mit Käthe abhänge.
Nach dem Lesen des Briefes schießen Botho viele Gedanken durch den Kopf. Auch er weiß bereits, dass das Vermögen seiner Familie zur Neige geht. Trotzdem fragt er sich, ob er überhaupt eine andere Möglichkeit hat, sich zu entscheiden (eine andere als Käthe zu heiraten). Wie für einen Adligen zu erwarten, stellt er schnell fest, dass er nahezu nichts kann. Er könnte Kunstreiter werden oder Oberkellner. Auch Karten spielen und Karten austeilen beherrscht er, was für ein Spielkasino vielleicht reichen würde. Zur Fremdenlegion könnte er auch noch gehen. Letztlich sind das aber alles keine realistische Möglichkeiten, um eine Beziehung mit Lene zu haben und gleichzeitig seine gesamte Familie finanziell zu unterstützen.
Botho entscheidet sich, seine Gedanken bei einem Ausritt zu sammeln. Während des
Reitens fragt er sich, wieso es ihm so schwer fällt, sich für die Heirat mit Käthe zu entscheiden, obwohl alle (auch Lene) von ihm genau diesen Schritt erwarten. Seine Antwort darauf ist recht einfach: Weil er Lene liebt, nicht Käthe. Lene zeichnet sich für ihn durch Einfachheit, Wahrheit und Natürlichkeit aus. Das sind Eigenschaften, die er im gesamten Adelsstand und somit auch bei Käthe vermisst. Er will aber trotzdem nicht gegen die ganze Welt und alle ihre Regeln kämpfen. Während er nachdenkt, läuft sein Pferd weiter und bringt ihn schließlich an das Grab eines Adligen: Ludwig von Hinckeldey. Er erinnert sich an die Geschichte, dass dieser Mann in einem Duell gestorben war, vor dem ihn jeder gewarnt hatte. Somit gab er sich einer Standesmarotte hin und starb zwar dadurch - sein Tod war aber ehrenwert (nach Vorstellung seines Standes). Botho stellt dadurch fest, dass das Herkommen das Tun bestimmt (die soziale Herkunft eines Menschen bestimmt also sein gesamtes Leben). Er ist der Auffassung, dass es besser sei, zugrunde zu gehen, während man die Standesregeln einhält als dadurch zugrunde zu gehen, dass man gegen sie ankämpft. Botho reitet weiter und beobachtet einige einfachere Leute. Er denkt über deren Leben nach und darüber, dass sie nicht aus Liebe heiraten, sondern um Ordnung in ihrem Leben zu schaffen. Ordnung ist seiner Meinung nach gleichzusetzen mit Ehe. Langsam verfestigt sich in ihm die Entscheidung, Käthe zu heiraten - entsprechend seines Standes. Er denkt an Lene und daran, dass sie ihm vermutlich zustimmen würde, da auch sie die Ordnung schätzt. Trotzdem fällt es ihm schwer sich zu entscheiden und seine Stimmung ist weiter niedergeschlagen, während er schließlich wieder nach Hause reitet.
Kapitel 15
Botho entscheidet sich, seine Beziehung mit Lene zu beenden. Am nächsten Tag teilt er dies Lene in einem Brief mit. Gegen Abend besucht er sie noch ein letztes Mal. Lene macht ihm keine Vorwürfe und freut sich, dass er nochmal kommt, empfindet aber trotzdem tiefen Schmerz. Lene ist dankbar für die schönen Tage. Botho verabschiedet sich noch von Frau Nimptsch und geht dann.
Botho hat sich schließlich entschlossen, die Beziehung mit Lene endgültig zu beenden. Erst am nächsten Tag fühlt er sich aber im Stande dazu, ihr dies mitzuteilen. In einem kurzen Brief schreibt er ihr, dass sie für immer voneinander Abschied nehmen müssten. Noch ein letztes Mal will er sie am Abend desselben Tages besuchen.
Als er am Abend zu ihr geht, wird er freundlich empfangen. Lene, die bereits spürte, dass die Beziehung zu Ende ging, macht ihm allerdings keinerlei Vorwürfe. Stattdessen freut sie sich darüber, dass er sie noch ein letztes Mal besuchen kommt. Nur zu zweit gehen sie in den Garten und setzen sich auf eine Bank zwischen Himbeerbüschen. Lene beschreibt, dass sie tiefen Schmerz darüber empfindet, dass ihre Beziehung nun ihr Ende erreicht. Sie zeigt zu den Sternen hinauf und äußert, dass sie nun gerne dort oben wäre und die Ruhe genießen könnte. Dem erschrockenen Botho schildert sie aber auch, dass er sich keine Sorgen machen müsse. Sie habe genügend Geduld darauf, um darauf warten zu können, bis sie auf natürliche Weise sterbe.
zählt nacheinander auf: Eine Konditorei mit leckeren Speisen, ein Theaterstück (das sie komisch im Sinne von lustig fand) und zwei Kunstwerke, die sie auch komisch fand. Kurz danach hält der Zug, und Käthe will von Botho wissen, wo sie sind. Botho glaubt, dass sie bei einem Vergnügungsort namens "Kötzschenbroda" halt gemacht haben. Auch diesen Namen findet Käthe komisch.
Während Botho und Käthe in Dresden waren, haben ihre Eltern bereits für sie eine Wohnung in Berlin eingerichtet. Bei der Begutachtung der Wohnung ist Käthe begeistert und klatscht vor Freude in die Hände. Auch vom Balkon aus ist die Aussicht schön, und Käthe merkt sofort an, dass der Turm in Sichtweite ihrer Meinung nach komisch wäre. Nur Botho findet ihn gar nicht komisch: Es ist der Turm von Wilmersdorf. Er erinnert sich an die vielen Spaziergänge, die er mit Lene in Richtung des Turmes unternommen hat.
Sein Erinnerungsvermögen wird auch dadurch gestärkt, dass Lene ganz und gar nicht weit entfernt ist. Der Weg von der Wohnung in der Landgrafenstrasse zu Lenes Wohnung ist gerademal etwa ein Kilometer. So kommt es auch, wie es kommen muss: Gegen Ende Oktober muss Lene an einem warmen Tag beruflich weg und will danach noch eine Bekannte besuchen. Auf dem Rückweg läuft sie Botho und Käthe über den Weg. Diese sind noch in ein Gespräch vertieft und schauen sich dabei an. Lene stellt sich an ein Schaufenster, bis das Pärchen an ihr vorbeigelaufen ist, ohne sie bemerkt zu haben. Obwohl Lene von der Heirat wusste, ist sie trotzdem tief getroffen. Sie geht noch einige Meter weiter und setzt sich auf eine kleine Treppe in einem Vorgarten - dann wird sie ohnmächtig.
Als sie erwacht, schauen sie ein kleines Kind und eine Dienerin verwundert an. Lene verlässt schnell den Garten und nimmt einen menschenleeren Weg auf dem Weg nach Hause. Noch ganz benommen kommt sie dort an und jagt mit ihrem Gesichtsausdruck der alten Frau Nimptsch einen tiefen Schrecken ein. Diese holt sofort Frau Dörr zu Hilfe. Frau Dörr bringt Lene zu Bett, will aber keinen Arzt rufen. Beide Frauen ahnen bereits, dass Lene Botho gesehen hat.
Kapitel 17
eineinhalb Jahre vergangen seit Kapitel 16 Botho und Käthe noch immer heiter, Botho aber ab und zu enttäuscht da Käthe häufig oberflächlich und albern ist. An einem Abend tanzen Botho und Käthe zu Musik, die vom zoologischen Garten aus kommt. Käthe äußert sich besorgter über Beziehungen, die längst vergangen sind, als über Beziehungen in der Gegenwart, die hinter ihrem Rücken laufen. Lene und Frau Nimptsch sind inzwischen umgezogen (Lene drängte dazu). Beide fühlen sich in der neuen Wohnung wohl. Ein Herr ist in der Nachbarwohnung eingezogen: nett, freundlich, ordentlich, war in Amerika, jetzt Manager einer Fabrik. Alles deutet auf eine Heirat zwischen ihm und Lene hin. Frau Dörr/Frau Nimptsch aber besorgt, dass Lene zu viel über ihre Vergangenheit ausplaudern könnte.
Seit Lenes Begegnung mit Botho und ihrer Ohnmacht in Kapitel 16 sind nunmehr eineinhalb Jahre vergangen. Die Heiterkeit von Botho und Käthe, die sich nach ihrem Ausflug nach Dresden eingestellt hatte, ist bisher nicht verflogen. Vor allem Käthe ist auch nicht enttäuscht darüber, dass das Paar bisher nur ein Paar blieb und noch keinen Nachwuchs bekommen hat. Botho sieht das etwas anders und hätte doch gerne Kinder, aber auch er bleibt recht gelassen. Enttäuscht ist er nur ab und zu über Käthe, die ihm noch immer als teilweise oberflächlich und albern auffällt. Es scheint ihm, als könne sie nicht zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden. Käthe stört sich aber nicht an dieser Meinung und sieht stattdessen ihre Art als einen Vorteil an.
Botho erinnert sich inzwischen nur noch recht selten an Lene. So sitzt er einmal an einem Abend mit Käthe auf dem Balkon und liest ihr aus der Zeitung vor. Käthe stört sich an den vielen Zahlen im Artikel und hört kaum noch zu. Da ist es für sie sehr willkommen, dass plötzlich vom zoologischen Garten aus Walzermusik zu hören ist. Käthe ist begeistert und fordert Botho zum Tanzen auf. Ohne seine Antwort abzuwarten, zieht sie ihn aus dem Stuhl und fängt an zu tanzen. Nach einiger Zeit beschreibt sie, dass sie noch nie so schön getanzt habe. Nicht einmal ihr erster Tanz sei so schön gewesen, obwohl sie bei diesem noch nicht konfirmiert war (war scheinbar damals unüblich vor der Konfirmation zu tanzen) - und dabei sei das Verbotene doch stets das Interessanteste, meint sie. Botho sagt nichts, möglicherweise, weil er sich noch an den Abend mit Lene bei den Dörrs erinnert, bei dem sie auch zu Musik vom zoologischen Garten aus tanzten (Kapitel 4). Käthe aber deutet sein Schweigen als Zeichen dafür, dass sie ihn durch die Aussprache, die verbotene Frucht sei die schönste, ertappt habe. Sie vermutet, dass er ein Auge auf ihre jüngere Schwester Ine geworfen habe, ist aber nicht sonderlich bedrückt deshalb. Käthe meint, dass sie solch eine Liebelei wenigstens unter Kontrolle halten könne. Viel mehr Sorgen mache sie sich um vergangene Beziehungen, denn die Erinnerungen an diese könne sie nicht kontrollieren.
Aufgrund solcher Ereignisse fragt sich Botho ab und zu, wieso er selbst Lene noch nicht gesehen habe, trotz der Nähe ihrer Wohnungen. Weder ahnt er, dass Lene ihm bereits begegnet (Kapitel 16), noch, dass sie mittlerweile weggezogen ist. Nachdem Lene Botho begegnet war, wusste sie, dass er ganz in der Nähe wohnen musste. Sie litt daraufhin unter einer ständigen Angst, ihm (und seiner neuen Frau) zu begegnen. Lene drängte daraufhin Frau Nimptsch dazu umzuziehen. Die alte Frau Nimptsch war zunächst gar nicht erfreut über diesen Wunsch. Sie befürchtete, dadurch in eine Wohnung zu kommen, in der kein großer, warmer Herd mehr stehen würde. Lene aber beruhigte sie damit, dass sie genügend Geld gespart habe, um den Herd auch in der neuen Wohnung wieder aufstellen zu lassen. Frau Nimptsch war daraufhin überzeugt, und Frau Dörr wurde informiert. Frau Dörr äußerte sich traurig über den Umzug, da sie nun nur noch Herrn Dörr, den Hund Sultan und ihren Sohn hatte. Sie sah aber keine vertraglichen Probleme im Umzug (Lene und Frau Nimptsch gehörte die Wohnung nicht, sie mieteten sie nur).
So war der Umzug auf Ostern angesetzt und lief auch reibungslos ab - Lene hatte sogar noch Geld, einige neue Möbel zu kaufen. Ihre neue Wohnung liegt von da an in der Nähe der Michaelskirche am Luisenufer. Das ist nicht nur weit genug von Bothos Wohnung entfernt, sondern auch eine Gegend in der gewöhnlich keine Adligen unterwegs waren. Beiden - sowohl Lene als auch Frau Nimptsch - tut der Umzug sichtlich wohl. Lene braucht keine Angst mehr zu haben, Botho zu begegnen, und Frau Nimptsch sitzt in der neuen Wohnung