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PSYCHOTHERAPIE & PSYCHOTHERAPIE-FORSCHUNG
- im Moment die beste Deskription von psychischen Störungen
- empirisch begründet aus der Kritik an der kategorialen Diagnostik
- faktorenanalytisch generiert
- Diskussion um weitere Ebenen der „Super Spektren“ (empirische Evidenz)
- Forscher hoffen, dass wir in Zukunft bestimmte psychopathologische Phänomene dem Bereich der „autonomen Reaktivität“ (bspw. Dysregulation von Herzschlag/elektrodermaler Aktivität usw.) zuordnen können bessere Vorhersagen & Erklärungen der Psychopathologie bessere Erklärung des Patienten über die Hierarchieebenen
Research Domain Criteria (RDoc)
- System aus der biomedizinischen Forschung
- Setzt auch an der Kritik des DSM an Kategorien sind arbiträr (willkürlich), haben zu wenig empirische Evidenz
- Raster entworfen, das vor allem Forschung lenken soll
- Unterrepräsentiert: soziale Prozesse, interaktionelle, kulturelle Aspekte
- erste Bestrebungen beide Ansätze miteinander in Verbindung zu bringen
- Gemeinsamkeit: entstanden aus Kritik an kategorialen Ansätzen, dimensional
- Unterschied: RDoc stärker auf Mechanismen/explikative Konstrukte, HiTOP auf deskriptive/Ordnungsschema fokussiert Was ist Psychotherapie? „Psychotherapie ist die Behandlung von Individuen auf der Basis einer Einwirkung mit überwiegend psychischen Mitteln.“ fordert eine Reihe von Bedingungen: z.B. Anstreben oder positive Beeinflussung von Störungs- & Leidenszuständen in Richtung auf ein nach Möglichkeiten gemeinsam erarbeitetes Ziel sowie einen geplanten & kontrollierten Behandlungsprozess, der über lehrbare Techniken beschrieben werden kann & sich auf eine Theorie normalen und pathologischen Verhaltens bezieht (WBP) PsychThG §1 Satz 3 „Ausübung von Psychotherapie im Sinne dieses Gesetzes ist jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist. Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung ist eine somatische Abklärung herbeizuführen. Tätigkeiten, die nur auf die Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder sonstiger Zwecke außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben, gehören nicht zur Ausübung der Psychotherapie.“ Richtlinienverfahren (1) Psychodynamische Therapie
- Psychoanalyse
- Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (2) Verhaltenstherapie (3) Systemische Familientherapie Klienten-zentrierte Psychotherapie: Carl Ransom Rogers
- entwickelte diese Richtung als Variante der humanistischen Psychotherapie in der Tradition der neopsychoanalytischen Strömung von Jung & Adler Gestalttherapie: Friedrich Solomon „Fritz“ Perls
- humanistisch-therapeutischer Ansatz
- Perls war Analytiker, hat dann stark Kritik geübt an vielen Grundkonzepten eigene Richtung entwickelt
- Fokus im Hier & Jetzt
- Ziel: verschiedene Dinge integrieren (Gestik, Mimik nach Außen & inneres Erleben) und echte Reaktionen provozieren
- Probleme: entstehen durch Disintegration – Dinge werden nach Außen gespielt, decken sich aber nicht mit dem inneren Erleben dienen der Manipulation der Umwelt
- sehr konfrontatives & befremdliches Vorgehen
- Fonagy geht davon aus, dass psychische Störungen Ursache in dieser mangelnden Fähigkeit besitzen Psychotherapieforschung Prozess-Outcome-Forschung
- Eingangsvariablen (z.B. Merkmale des Patienten und Therapeuten) Prozessvariablen (z.B. die Umsetzung von therapeutischen Interventionen) Ergebnisse (z.B. Symptomveränderung)
- positiver Zusammenhang zwischen Empathie des Therapeuten und Güte der therapeutischen Beziehung Phasen psychologischer Interventionsforschung: nach Grawe I. Legitimationsphase: Ist Psychotherapie generell wirksam? II. Wettbewerbsphase: Welche Form der Psychotherapie ist besser (oder sogar am besten?) „Horse Race Forschung“ III. Verschreibungsphase: Welche Form der Psychotherapie ist bei wem (unter welchen Umständen) indiziert? IV. Prozessforschungsphase: auf welche Weise wirkt Psychotherapie? Eysencks Kritik
- Psychoanalyse ist weniger effektiv als keine Behandlung 44-64% der langjährig behandelten zeigten Besserung, jedoch 72% einer unbehandelten Kontrollgruppe ebenfalls (CAVE: KG innerhalb von 2 Jahren, EG innerhalb von 15 Sitzungen)
- Kritik an Eysencks Meta-Analyse: Große Anzahl von Rechenfehlern, Fehlinterpretationen der eingeschlossenen Studien, mangelnde Vergleichbarkeit der Erfolgskriterien, unklare Diagnosestellung, Nichtberücksichtigung der zeitlichen Dimension Grundbegriffe Efficacy: Nachweis der Wirksamkeit unter idealen Bedingungen, „Klinische Wirksamkeit“ (vs. „Klinische Effektivität“), Interne Validität hoch, Externe Validität niedrig (gefährdet durch Auslese von Patienten ohne Komorbidität, KG mit Zufallszuweisung, standardisierte Therapiedauer) Effectiveness: Wirksamkeitsnachweis unter Alltagsbedingungen, „Klinische Effektivität“ (vs. „Klinische Wirksamkeit“), Effekte unter klinisch repräsentativen Bedingungen, strenge Kriterien der Wirksamkeitsstudien werden gelockert, Chance externe bzw. ökologische Validität hoch, Risiko Interne Validität niedrig (gefährdet durch unausgelesene Patienten, hohe Heterogenität der untersuchten Patienten & Behandlungen, Komorbiditäten und unterschiedliche Therapiedauer) Therapeutische Adhärenz: Ausmaß, in dem der Therapeut die im Behandlungsmanual vorgeschriebenen Interventionen anwendet, aber auch: Ausmaß, in dem die Patienten dem Therapieplan folgen
Allegiance: Problem Präferenz der Therapieforscher für ihr eigenes Verfahren .85 Therapieergebnisse & Präferenz ES = M 1 -M 2 /SDpooled < .50 = kleiner Effekt
= .50 = mittlerer Effekt .80 = großer Effekt Vorteile: Vergleichbarkeit unterschiedlicher Studien/Disziplinen, Aggregation vieler Studien in einem Maß, einfaches Erfolgsmaß Nachteile: Außergewöhnliche Ereignisse werden nicht adäquat berücksichtigt, Frage nach klinischer Relevanz, Einzelne Verschlechterungen gehen im Effektmaß unter! Äquivalenzhypothese Spezifische Wirkfaktoren
- alle Therapien sind gleich wirksam - Therapien unterscheiden sich in ihrer Wirksamkeit
- Wirksamkeit geht auf allgemeine Wirkfaktoren zurück - Unterschiedliche Wirksamkeit ist auf spezifische Interventionen (z.B. therapeutische Beziehung) oder Techniken zurückzuführen Fazit Studie
- Dodo-Bird-Verdict zutreffen für sekundäre Erfolgsmaße (z.B. Lebensqualität)
- Spezifische Wirkfaktoren können für die primären Erfolgsmaße angenommen werden (z.B. depressive Sympt. Bei Major Depression)
- Hinweise auf die Überlegenheit von KVT gegenüber anderen Therapien
- kleinerer Effekt in Follow-Up-Untersuchungen Mechanismen der Veränderung die Psychotherapie wirksam machen
- 15% Techniken
- 15% Erwartungseffekte
- 30% Allgemeine Wirkfaktoren
- 40% Erfahrungen außerhalb der Therapie keine Anzeichen dafür, dass Psychotherapeutinnen mit steigender Berufserfahrung besser werden Wichtige Variablen aus Sicht der Patienten Fazit
- 75% der Patienten geht es besser als unbehandelten Kontrollpersonen
- keine signifikanten Unterschiede zw. verschiedenen Therapieschulen Negative Effekte
- Misapplied (falsche Therapie)
- Mistakes (Empathiemangel, kein Fokus, Grenzverletzungen)
- Malpractice (Ausbeutung, Missbrauch etc.)
- Unrepaired (or irreparable) alliance ruptures (z.B. als Folge der Wiederholung problematischer Beziehungen)
- Zwang zu Interventionen
- Schwierigkeiten mit Versicherungen
- Schwerer Umgang mit Vergangenem
- Abhängigkeit von Therapeuten Ablehnung von Therapie: 10-25% Abbruch der Therapie: 0-23% Nichtansprechen auf die Therapie: 20-50% Rückfälle/Verschlechterungen: 5-15% Laut Gesetz verpflichtet Patienten über Risiken & Nebenwirkungen aufzuklären! immer Alternativen anbieten (Therapieformen oder Psychopharmaka) bei Fragen authentisch sein Schizophrenie Zwangsstörung Bezeichnung ICD-10 & DSM-5: Schizophrenie ICD-10 & DSM-5: Zwangsstörung Schweregrad/Arten DSM-5 aktuell: Ausmaß der Psychopathologie in aufsteigender Reihenfolge Schizotype Persönlichkeitsstörung Wahnhafte Störung Kurze psychotische Störung (< 1 Monat) Schizophrenieforme Störung (< 6 Monate) Schizoaffektive Störung Obsessiv : Zwangsstörung, Körperdysmorphe Störung Impulsiv : Pathologisches Horten, Trichotillomanie, Dermatillomanie Weitere : Substanz-/Medikamenteninduzierte Zwangsstörung, ZS aufgrund anderen medizinischen Faktors, andere & nicht näher bezeichnete ZS Symptomatik ICD- Dauer: 1 Monat
DSM-
Dauer: mind. 6 Monate A. Entweder Zwangsgedanken, -handlungen oder beides Beachte: Kleine Kinder können nicht in der Lage sein, den Zweck Patientenmerkmale
- Persönlichkeitsstörungen
- interpersonelle Schwierigkeiten
- Schweregrad
- neg. Therapieerwartungen
- geringe Therapiemotivation Therapeutenmerkmale
- mangelnde Empathie
- negative Therapiebeziehung
- mangelnde Beherrschung therapeutischer Techniken
- Unterschätzung der Problematik des Patienten
Mindestens eines der folgenden Merkmale
- Gedankenlautwerden, - eingebung, -entzug, Gedankenausbreitung
- Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten (Gedanken, Bewegungen, Empfindungen)
- Kommentierende o. dialogische Stimmen
- Bizarrer Wahn Oder mindestens zwei der folgenden Merkmale
- Halluzinationen jeder Sinnesmodalität
- Neologismen, Gedankenabreißen, Einschiebungen Zerfahrenheit u. Danebenreden
- Katatone Symptome (Erregung, Mutismus, Stupor, wächserne Biegsamkeit, Negativismus)
- Negative Symptome (Apathie, Sprachverarmung, Affektverflachung)
- Verhaltensänderungen (Ziellosigkeit, Trägheit, einer in sich verlorenen Haltung, sozialer Rückzug) (1 Monat floride S.) A. Mindestens zwei der folgenden Merkmale
- Wahn
- Halluzinationen
- Desorganisierte Sprache
- Grob desorganisiertes Verhalten o. katatone Symptome
- Negative Symptome (Affektverflachung, Alogie, Willensschwäche) Oder ein Merkmal, im Falle von bizarrer Wahn, kommentierenden o. dialogische Stimmen Eugen Bleuler 4 A’s: Affektivitätsstörung, Assoziationsstörung, Autismus, Ambivalenz Grundlegende: Denken, Affektivität & Antrieb, Ambivalenz, Autismus Akzessorische: Wahn, Halluzination, katatone dieser Verhaltensweisen oder mentalen Handlungen auszudrücken Zwangsgedanken durch (1) und (2) definiert: (1) immer wiederkehrende anhaltende Gedanken, Impulse oder Vorstellungen, die mind. zweiteilig als aufdringlich & ungewollt empfunden werden & die meist ausgeprägte Angst & Unbehagen hervorrufen (2) Person versucht diese Gedanken, Impulse oder Vorstellungen zu ignorieren oder unterdrücken oder mithilfe anderer Gedanken oder Tätigkeiten zu neutralisieren Zwangshandlung durch (1) und (2) definiert: (1) Wiederholte Verhaltensweisen oder mentale Handlungen zu denen sich Person als Reaktion auf einen ZG oder von streng befohlenen Regeln gezwungen fühlt (2) Verhaltensweisen oder mentalen Handlungen dienen dazu, Angst oder Unbehagen zu verhindern oder zu reduzieren oder gefürchteten Ereignissen oder Situationen vorzubeugen; stehen jedoch in keinem realistischen Bezug zu dem, was sie zu neutralisieren oder zu verhindern versuchen oder sind übertrieben B. Zeitintensiv (> 1 Stunde/Tag) oder verursachen Leiden oder Beeinträchtigungen C. Symptome sind nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen Krankheitsfaktors D. Störungsbild kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden (z.B. GAS)
Hinweis auf Übergang Wahrscheinlichkeit rezidivierender Episoden
- 25%: Heilung, keine Behinderung
- 25%: mehrere Phasen, leichte Behinderung
- 50%: chronisch, schwere Behinderung Expressed Emotion & Rückfall (im 9-12M. Intervall)
- Hoch EE: 65%
- Niedrig EE: 35% Therapie Dropout-Raten mit durchschnittlichen 19% vergleichbar mit anderen Interventionen 90% nach Absetzen der vormals wirksamen SSRI Epidemiologie Lebenszeitrisiko ca. 0,7% Lebenszeitprävalenz 2,5% Früher Onset: M = 23 Jahre Kulturübergreifendes Phänomen Ätiologie Double-Bind-Theorie (Bateson et al. 1956)
- Inhalt der Kommunikation & begleitende nonverbale Kommunikation sind nicht kongruent Kinder lernen nur noch auf nonverbales zu achten
- Bsp.: „Ich bin so glücklich!“ (verzerrter Gesichtsausdruck)
- CAVE: kaum Studien, ø Evidenz, dass dieses Verhalten Schizophrenie auslöst Dyskonnektions-Hypothese Funktionale Trennung diverser kognitiver Funktionen/Prozesse, im Sinne einer Desintegration (bspw. Wahrnehmung & Interpretation funktionieren anders, sind zum Teil desintegriert, Zusammenspiel gestört) schließt an Konzept der Ich-Störung an Kortiko-striato-thalamo-kortikale Dysfunktion
- Intrusionen = Ergebnis eines fehlerhaften Funktionsprozesses im Thalamus, durch Störung der CSTC-Regelschleifen
- Informationen, die normalerweise unbewusst verarbeitet werden, gelangen wegen Dysfunktion in System der expliziten Informationsverarbeitung
- könnte erklären wieso Intrusionen persistieren Risikofaktoren - Heritabilität sehr hoch (laut Assoziationsstudien niedriger)
- Bewohner städtischer Regionen & mit Migrationshintergrund
- früher Erkrankungsbeginn
- geringer Widerstand
- bizarrer Zwang
häufiger betroffen (6-fach höher)
- Expressed Emotions könnte maßgeblich an Pathogenese beteiligt sein
- Cannabiskonsum: OR 2.
- Major Depression
- wahnhafte Vorstellung
- überwertige Ideen
- Komorbiditäten Protektive Faktoren Hohe Östrogenspiegel besitzen eine Schutzfunktion evtl. Grund, wieso Frauen später erkranken
- guter soziale & berufliche Anpassung
- Vorliegen von auslösenden Ereignissen oder episodischem Verlauf Modelle Typische kognitive Verzerrungen
- Jumping to conclusions (JTC)
- Attributions-Bias
- Defizite im Bereich “theory of mind” und kognitiver Empathie (perspective-taking) Expressed-Emotion-Konzept
- negative Haltung von Angehörigen gegenüber dem Patienten, die sich durch Kritik & emotionales Überengagement ausdrückt
- nicht mehr als ursächlicher Faktor im Sinne der Ätiologie angenommen Neurophysiologische Befunde
- Geringe Größe des Gehirns
- Vergrößerung der Ventrikel & geringere Anteile an grauer Substanz
- Anfälligkeiten im Bereich des Frontalkortex, Temporalkortex, Basalganglien & Kleinhirn
- Hinweise auf Entwicklungsstörungen pränatal Psychodynamische Theorie „Zwangsneurose“, Ödipuskomplex als eigentlicher Kern, Symptome repräsentieren Abwehr-Mechanismus usw. nicht evidenzbasiert! Biologische Faktoren
- Erhöhte Konkordanzraten von Zwangssymptomen
- Familienangehörige haben erhöhte Wahrscheinlichkeit
- Beginn mögl. in Verbindung mit Schädel-Hirn-Trauma Kognitiv-behaviorales Modell nach Salkovis
- Pat. erblickt während Arbeit Schwangere Aufdringlicher Gedanke „Könnte Totgeburt werden“ Ich könnte daran Schuld sein weil gedacht Zwang zur Neutralisierung von Angst, Schuld etc.
- mangelnde Akzeptanz der Unsicherheit ist starkes Charakteristikum der Zwangsstörung
- negativer Teufelskreis schließt sich & sorgt für Verstärkung der Symptomatik
- Pat. mit Schizophrenie werden häufiger selbst Opfer Dimensionales Krankheitsbild
- Stimmenhören hat Prävalenz von 5-12% in der Allgemeinbevölkerung
- ø alle Betroffenen entwickeln Psychosen
- in Studie in U-Bahn entwickelten mehr als 40% der Teilnehmenden paranoide Gedanken hervorgerufen durch Ängstlichkeit, Depressivität, Sorgen, negative selbstbezogene Gedanken, kognitive Inflexibilität, Einsamkeit
- Psychotische Erlebnisse: 8% , psychotische Symptome: 4 %, psychotische Störung 3% Schizophrenie bei Kindern & Jugendlichen
- Early Onset Schizophrenia (EOS): Beginn < 18 LJ (ca. 1/3 aller Neuerkankungen)
- Very Early Onset Schizophrenia (VEOS): Beginn < 13 LJ. (Prävalenz sehr gering: 1:30.000)
- ø Unterschied in diagnostischen Kriterien zur Erscheinungsform im Erwachsenenalter
- Schlechtere Prognose als Erkrankungsbeginn im Erwachsenenalter
- Diagnostik & DD schwierig: Halluzinationen bei Kindern weit verbreitet, Abgrenzung zu affektiven Störungen schwierig Häufige Wahninhalte
- Verfolgungswahn - Beziehungswahn - Kontrollwahn - Schuldwahn - Liebeswahn
- Grandiosität - Nihilistischer Wahn - Religiöser Wahn - Hypochondrischer Wahn Hollow-Mask-Illusion
- sensorischer Input besitzt bei Menschen mit erhöhtem Psychoserisiko möglicherweise eine höhere Präzision
- Wahrnehmung wird stärker durch sensorischen Input und schwächer durch den „prior“ determiniert
- Wahrnehmung nicht als fundamentales Prinzip möglichst naturnahe Abbildung der Wirklichkeit zu leisten, sondern Perzept generieren, das bestmögliche Funktionsweise in Umwelt sicherstellt Patientenspezifische Frühwarnzeichen
- Angespanntsein & Nervosität - Konzentrationsschwierigkeiten - Halluzinationen - Minderwertigkeitsgefühle
- Weniger Freude an Dingen - Unruhig sein - Gedächtnisstörungen - Schwierigkeiten mit Partner
- Schlafstörungen - Zwangsgedanken/-handlungen - Freunde seltener sehen - Übererregt sein … Zwangsstörungen Zwangsstörung = Angststörung?
- im Vgl. zu Angststörungen sind Frauen & Männer etwa gleichhäufig von den Zwangsstörungen betroffen
- Spontanremissionen & Placebo-Wirkungen bei Zwängen deutlich seltener als bei Ängsten
- Differentielle Effektivität angstlösender Psychopharmaka Gedächtnisdefizite
- „Zweifel“ zentraler Bestandteil von OCD aber scheint eher die Folge & nicht die Ursache zu sein
- Studie: Kontrollverhalten senkt Vertrauen in das eigene Gedächtnis Stimuli
- religiöse Orte & Symbole (Kirche, Kreuz, Friedhof) - Assoziationen mit dem Tod & Krankheit (Leichenwägen, Rollstühle, etc.)
- Schwangere Frauen - Autoritätspersonen - Flecke auf Teppichböden etc. Typische Fehlinterpretationen (1) Überschätzung der Bedeutung von Gedanken – „thought action fusion“: an etwas zu denken, ist dasselbe, wie etwas zu tun oder wenn ich häufig daran denke, dann muss der Gedanke sehr wichtig sein (2) Notwendigkeit der Kontrolle von Gedanken: wenn ich mich nur genügend anstrenge, kann ich meine Gedanken kontrollieren (3) Überbewertung von negativen Ergebnissen des eigenen Handelns: könnte im Vorbeigehen aus Versehen Herdplatte angemacht haben… (4) Inflationäre Verantwortungsübernahme für Bereiche, die nicht im Bereich der Kontrolle liegen: Auf dieser Strecke darf kein Unfall passieren, sonst bin ich dafür verantwortlich, Verantwortung lässt sich nicht durch andere Faktoren, wie z.B. dass etwas unwahrscheinlich ist, reduzieren Mögliche Probleme in der Behandlung
- Generelle Ambivalenz gegenüber Behandlung & vordergründig geringe Therapiemotivation (magisches Denken & konkrete Zwangsgedanken/Drohungen: „wenn du dich behandeln lässt, geht es dir schlecht“)
- Organisches Störungsmodell zu Beginn der Behandlung (vllt. ist meine Symptomatik doch durch einen Virus etc. verursacht)
- Funktionalisierung der Behandlung als Neutralisierung (charakteristischer Wochenverlauf von Ängsten & Zwängen) Behandlung
- KVT Methode 1.Wahl
E. Erhöhtes Erregungsniveau F. Dauer der Symptome: > 1 Monat (akut: < 3 Monate, chronisch: > 3 Monate) G. Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionen Schweregrad/Arten Störungen durch Substanz konsum : Störung durch Alkoholkonsum, Störung durch Nikotinkonsum etc. Substanzinduzierte Störungen: Intoxikation, Entzug, Delir, Psychose, Medikamenteninduzierte Störung etc. Trauma- & Belastungsbezogene Störung Reaktive Bindungsstörung Beziehungsstörungen mit Enthemmung Akute Belastungsstörung Anpassungsstörung Häufigkeit & Geschlechterverteilung Binge Drinking rückläufig unter Männern sowie Frauen spiegelt Medientrend nicht wieder Frauen haben höheres Risiko (F/M = 2.4:1) ca. 60-80% der Menschen werden im Laufe ihres Lebens ein im Sinne der PTBS- Diagnose relevantes Trauma erleben, aber nicht alle entwickeln PTBS Wahrscheinlichkeit rezidivierender Episoden Geringste Quote der Abstinenzler: Personen mit Nikotinabusus legale, gut verfügbare Substanz Rückfälle nach 1 Jahr: 39% nach 4 Jahren: 54% nach 10 Jahren: 76% passieren in 3 Arten von Situationen: Unangenehme Gefühlszustände, Konflikte/Ärger, Soziale Verführung Komorbidität Körperlich: Gastrointestinale Störungen, Karzinome, Polyneuropathie, Infektionserkrankungen, … Psychisch: Reizbarkeit, Unzufriedenheit, Arbeitsplatzprobleme, Straffälligkeit, Prostitution … 50-100%: am häufigsten Depression, Angststörungen, Suizidalität, Substanzbezogene Störungen, Somatisierungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Differentialdiagnose / Epidemiologie 12-Monats-Prävalenz: 35% Überwiegende Problematik bei legalen Substanzen Lebenszeitprävalenz 6-8% (1,5-2% DE) Ätiologie Mechanismen
- Substanz führt zu Störung: biologische Theorien betonen dies sehr stark
- Moderator: bspw. SÖS arm = weniger Konsum aber schneller Störung
- Mediator: biologisch, physiologisch? Mesolimbisches Dopaminsystem
- Ventrale Tegmentale Area (VTA), Nucleus accumbens, Präfrontaler Cortex
- Zentrale Areale bei Wirkung psychotroper Substanzen, aber auch „normaler“ belohnender Stimuli
- Natürliche Verstärker erhöhen Dopamin, Drogen in der Lage das Belohnungssystem in starker Weise anzutriggern Lernprozesse: Operante Konditionierung (pos. & neg. Verstärkung), Klassische Konditionierung (cues), Pavlovian to Instrumental Transfer (PIT), Situative Bedingungen (choice) Biologische Faktoren
- Erbliche Komponente: 30%
- Unterfunktion von Arealen im präfrontalen Cortex
- defizitäre Hemmung von Hyperarousal durch die Amygdala
- erhöhte Schreckreiz-Reagibilität & veränderte Stresshormon-Antwort Diagnostik Gesundheitsfragebogen für Patienten: PHQ-D Münchner Alkoholismustest: MALT Beobachtung der äußeren Symptomatik („signs“) Klinisches Interview (SKID-I) Befragung von Angehörigen chemisch-toxikologische Analysen Selbstbeurteilungsverfahren Impact of Event Scale PTSD Symptom Scale – Self Report Modified PTSD Symptom Scale Posttraumatic Diagnostic Scale Posttraumatische Stressskala- Risikofaktoren - Männliches Geschlecht - Weibliches Geschlecht
Hippocampus-Volumen Therapie Pharmakotherapie
- Substitutionstherapie
- Reduktion von Craving bei Alkohol
- Disulfiram (Antabus – Entwöhnungsmittel gegen Alkohol) Psychotherapie
- Motivational Interviewing
- KVT
- ACT & CFT
- (Cue-Exposure-Therapy): Wirksamkeit bisher nicht gegeben
- Bias-Modification-Prozeduren
- Angehörigenarbeit
- Paartherapie Selbsthilfegruppen: Abstinenz doppelt so hoch bei Teilnehmern vielversprechende Daten ABER wenig randomisiert kontrollierte Studien nicht genügend (0) Debriefing: Versuch einer strukturierten Soforthilfe im Anschluss an eine Traumatisierung um die Entstehung von PTBS zu verhindern 72 Std. – 4 Wochen nach Ereignis
- gut gemeint ≠ gut gemacht! CAVE bei Interventionen, die darauf abzielen, in einem Gruppenkontext eine emotionale Auseinandersetzung mit dem Erlebten zu forcieren
- hilfreich: Betroffenen Verarbeitung überlassen (1) Expositionstherapie
- Wirkungsvollste Behandlung der PTBS
- Befähigt Patienten sich mit Elementen des Traumas zu konfrontieren (Ereignisse, Orte, etc.)
- kann auch imaginativ gemacht werden („imaginal flooding“)
- in sensu, in vivo, interozeptiv (2) Kognitive Verhaltenstherapie
- Ziel: Pat. soll lernen das Trauma als vergangenen Teil des eigenen Lebens einzuordnen, nicht als Zeichen einer schweren gegenwärtigen Bedrohung (3) EMDR (4) Pharmakotherapie Substanzkonsumstörung Mythen
- Sucht & Abhängigkeit als Krankheit des Gehirns Betroffene können sich dadurch hilflos fühlen, Verstellt den Blick auf self management
Liste psychotroper Substanzen
- Alkohol - Benzodiazepine - Schmerzmittel - Anregungsmittel - Stimulanzien - Cannabinoide - Kokain
- Halluzinogene - Lösungsmittel & Schnüffelstoffe Reduktion von Nikotinkonsum: wenn es gelingt mit Rauchen aufzuhören, verbessert sich allein dadurch die Angstsymptomatik, depressive Symptomatik in der Größenordnung wie Psychopharmakotherapie Rauchen scheint sich ungünstig auf Symptome psychischer Störungen auszuwirken Open-Hidden-Paradigma
- schmerzstillende Wirkung bei der „hidden“-Methode ca. halb so hoch mehr als Hälfte der Substanzwirkung über Art der Applikation vermittelt
- Wirkung von Substanzen alles andere, als biologisch determiniert sondern stark von Kontextfaktoren abhängig
- Integrität des ZNS kann diesen Effekt beeinflussen verschwindet fast vollkommen bei Menschen mit Demenz Notwendigkeit der Integrität präfrontaler Cortex Opponenten-Prozess-Theorie
- alte Theorie, die den Anteil „negative Verstärkung“ erklärt Aversiver Zustand wird beendet
- Problem: Empirie nur teilweise kompatibel, laut Theorie vor allem Einnahme von Substanzen während Prozess (B) dafür verantwortlich, dass sich Missbrauch & Abhängigkeit stabilisieren ABER es lässt sich experimentell nachweisen, dass die Intensität des Prozesses (A) nach besser in der Lage ist Rückfälle im Konsummuster vorherzusagen Der Vietnam Krieg
- 45% Substanzgebrauch
- 20% abhängig von Heroin oder Opium
- lediglich 1-7% der vormals Abhängigen zeigen nach Rückkehr Zeichen von Abhängigkeit Studie „Rat Park“
- Tiere in Isolation zeigen deutlich stärkeren Morphinkonsum
- weibliche Tiere konsumieren deutlich stärker in der Einsamkeitsbedingung
- Hinweise darauf, dass Entfremdung von kulturellen Strukturen, sozialen Gruppen und viele weitere Effekte zur Ausprägung von SKS führen Motivational Interviewing
- Verbindung klientenzentrierter und direktiver Vorgehensweisen - Offene Fragen - Aktives Zuhören