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Inhalt: Aufgaben der Kostenrechnung,Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung, Kostenrechnungssysteme
Art: Zusammenfassungen
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1 Aufgaben der Kostenrechnung 2 Kostenartenrechnung 3 Kostenstellenrechnung 4 Kostenträgerrechnung 5 Kostenrechnungssysteme
1 Aufgaben der Kostenrechnung^1
Der Unternehmensführung dient die Kosten- und Leistungsrechnung^2 zur Steue- rung und Kontrolle der betrieblichen Prozesse. Sie ist Teil des betrieblichen Rechnungswesens. Dieses umfasst sämtliche Rechenmethoden zur Unterstüt- zung der Unternehmensführung. Es unterteilt sich in ein externes und in ein internes Rechnungswesen. Das externe Rechnungswesen (Geschäftsbuchhal- tung) ist gesetzlich geregelt und dient primär der Information unternehmensex- terner Interessensgruppen, z. B. Kunden, Investoren, Lieferanten. Es dokumen- tiert das Unternehmensgeschehen und legt darüber Rechenschaft in Form eines Jahresabschlusses ab.
Die Kostenrechnung (Betriebsbuchhaltung ) als das interne Rechnungswe- sen ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Sie resultiert aus dem innerbetrieblichen Informationsbedarf und dient der Unternehmensführung als Instrument zur Pla- nung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Leistungserstellung. Im Mittel- punkt steht die rechnerische Erfassung des Werteverzehrs, der in einer Abrech- nungsperiode durch die betriebliche Leistungserstellung verursacht wird. Diesen Kosten , dem betrieblichen Aufwand z. B. für Materialbeschaffung, Mieten, Werbung, Personalkosten, stehen Leistungen , der betriebliche Ertrag z.B. Um- satzerlöse, gegenüber. Die Differenz der Leistungen und Kosten einer Abrech- nungsperiode bildet das Betriebsergebnis.
Dem Unternehmer ermöglicht die Kostenrechnung nicht nur den Betrieb als gesamtes, sondern auch einzelne Produkte und Bereiche, auf deren Wirtschaft- lichkeit zu prüfen. Wirtschaftlichkeit ist das wertmäßige Verhältnis zwischen Leistungen und Kosten, die in einem Unternehmen entstehen.
Warum?
„Wer zu spät an die Kosten denkt, ruiniert sein Unternehmen.“ (Philip Rosenthal) Für ein Unternehmen steht die Gewinnerzielung im Vordergrund. Die Höhe des Gewinns ergibt sich aus den Einnahmen, dem Umsatz, abzüglich der anfallenden Kosten. Damit ein Unternehmen Gewinn erzielt, müssen seine Einnahmen deutlich höher sein, als seine Ausgaben. Dazu ist es er- forderlich, dass der Unternehmer die genaue Höhe und Zusammensetzung seiner Kosten kennt. Die Kostenrechnung liefert ihm ein Instrument, das analysiert, welche Kosten im Betrieb an wel- chen Stellen für welche Leistungen entstanden sind. Diese Analyse kann für bereits geschehene Leistungen errechnet werden, um Preise zu bestimmen, bildet aber auch die Grundlage zur Erstel- lung von Angeboten. Zusätzlich stellt die Kostenrechnung eine Möglichkeit dar, zu erkennen, welche Bereiche und Pro- dukte den meisten Gewinn erwirtschaften. Gleichzeitig zeigt sie, wo im Unternehmen zu hohe Kos- ten anfallen und stellt den ersten Schritt zu Reduktion der Kosten dar.
Kostenrechnung Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Leis- tungserstellung
 Online-Lehrbuch- Existenzgründer Kapitel1 Einführung: Unternehmensziele: Abschnitt 3 Produktivi- tät – Wirtschaftlichkeit
kalkulatorischen Kosten: Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften darf der Unternehmerlohn nicht als Aufwand verrechnet werden, da er eine Pri- vatentnahmen darstellt. Das Entgelt für die Arbeitsleistung des Unternehmers muss jedoch als Kostenfaktor eingerechnet werden. Als Maßstab für den kalku- latorischen Unternehmerlohn dient das Gehalt eines leitenden Angestellten. Genauso wird die Nutzung firmeneigener Räume in der Kostenartenrechnung als kalkulatorische Miete und entgangene Zinsen aus im Betrieb verwendeten und nicht anderweitig angelegten Eigenkapital als kalkulatorische Zinsen be- zeichnet. Die kalkulatorischen Abschreibungen erfassen den verursachungs- gerechten Werteverzehr und gehen von den Wiederbeschaffungskosten aus, an- ders als die Bilanz, die die historischen Anschaffungskosten ansetzt.
Material- oder Sachkosten - Darunter fallen der Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen oder Handelswaren, aber auch von Büromaterialien und Material für Instandsetzungen. Zuerst werden die Verbrauchsmengen errechnet und diese anschließend nach Anschaffungs-, Wiederbeschaffungs-, Tages- oder Verrechnungspreis bewertet. Personal- oder Arbeitskosten - Hierzu zählen Löhne, Gehälter und ähnliches, zuzüglich Lohnnebenkosten, gesetzlichen Sozi- alabgaben (Arbeitgeberanteil der Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Unfall- versicherung) und freiwilligen Sozialleistungen (Pensionszusagen, Beihilfen für Auszubildende, etc). Fremdleistungskosten - Diese ergeben sich aus den Kos- ten für Dienstleistungen durch Dritte, z. B. Transport-, Reparatur-, Versiche- rungs-, Leasingkosten. Die Kosten für Strom, Telefon und Wasser können auch den Materialkosten zugerechnet werden. Öffentliche Abgaben - Diese schlie- ßen Steuern, Beiträge, Gebühren und Zölle mit ein, sofern sie unmittelbar mit der betrieblichen Leistungserstellung in Zusammenhang stehen.
Eine Unterscheidung nach der betrieblichen Funktion differenziert nach Be- schaffungskosten, Lagerhaltungs- und Logistikkosten, Fertigungskosten, Verwaltungskosten und Vertriebskosten.
Man unterscheidet abhängig von der Art der Verrechnung auf die Leistungsein- heiten: Einzelkosten kann man den Kostenträgern eindeutig zuordnen und wer- den diesen unmittelbar zugerechnet, z. B. Materialkosten. Sonderkosten sind Einzelkosten, die einem Auftrag zugerechnet werden können, z. B. Patent- oder Verpackungskosten. Gemeinkosten entstehen für alle oder zumindest mehrere Leistungseinheiten und müssen daher mittels spezieller Schlüsselgrößen mög- lichst verursachungsgemäß zugerechnet werden, z. B. Gehälter, Mieten.
Gliederung der Kostenarten nach Verbrauch Funktion Verrechnung
3 Kostenstellenrechnung^4
Nach der Erfassung der Kostenarten werden diese nun in der Kostenstellenrech- nung auf die Kostenstellen verteilt. Dabei handelt es sich um rechnungstech- nisch abgegrenzte Teilbereiche, in denen die Kosten entstanden sind. Diesen werden sie nun verursachungsgerecht verrechnet, um sie später den entspre- chenden Kostenträgern zuordnen zu können. Die Kostenstellenrechnung dient der anteilsmäßigen Aufteilung und Zuordnung der Gemeinkosten, die anders als die Einzelkosten den Kostenträgern nicht direkt zugerechnet werden können. Damit wird eine systematische Wirtschaftlichkeitskontrolle der einzelnen Teil- bereiche ermöglicht.
Die Bildung von Kostenstellen erfolgt nach betrieblichen Funktionen (Beschaf- fung, Entwicklung, Fertigung, Vertrieb, Verwaltung), nach Verantwortungsbe- reichen (z. B. Abteilung) oder nach räumlichen Kriterien (z. B. Werkstatt).
Grundsätzlich wird zwischen Hauptkostenstellen und Hilfskostenstellen un- terschieden. Hauptkostenstellen sind unmittelbar an der Produktherstellung be- teiligt und können über Kalkulationssätze den Kostenträgern direkt zugeordnet werden. Hilfskostenstellen dienen dem Gesamtbetrieb. Sie werden von den ein- zelnen Kostenstellen in unterschiedlichem Umfang in Anspruch genommen, so dass sie ihrer Nutzung entsprechend aufgeschlüsselt werden müssen.
Die Kostenstellenrechnung wird unter Verwendung eines Betriebsabrechnungs- bogens (BAB) durchgeführt. In diesem werden die Kostenarten vertikal und die Kostenstellen horizontal tabellarisch aufgelistet. Nachdem die Hilfskostenstellen den Hauptkostenstellen zugeordnet wurden, verrechnet man die Kosten der Hauptkostenstellen gegeneinander. Im Anschluss werden die Einzelkosten (Pri- märkosten) und Gemeinkosten (Sekundärkosten) der jeweiligen Hauptkosten- stelle addiert und man erhält die Kosten der einzelnen Kostenstellen.
Kosten- Hilfskostenstellen Hauptkostenstellen Kosten- stellen arten Energiever-sorgung^ Wasserver-sorgung^ Fertigung^ Material^ Verwal-tung^ Vertrieb Einzelkosten
Kostenstellen- rechnung Aufteilung und Zuordnung der Gemeinkosten
Wo sind die Kosten entstanden?
Haupt- und Hilfs- kostenstellen
Abbildung 3 Beispiel für einen Betriebsabrech- nungsbogen
Die wesentliche Aufgabe der Kostenträgerrechnung besteht in der Berechnung der stückbezogenen Herstell- und Selbstkosten. Damit
Der Unternehmer kann, z. B. abhängig von der Anzahl der Produktarten, dem Fertigungsprogramm (Massen- oder Einzelfertigung), zwischen unterschiedli- chen Kalkulationsverfahren wählen.
Bei der Divisionskalkulation werden die Selbstkosten pro Einheit ermittelt, indem man die gesamten Kosten einer Periode durch die im gleichen Zeitraum hergestellte Stückzahl dividiert. Da nicht zwischen Einzel- und Gemeinkosten unterschieden wird, bietet sich dieses Kalkulationsverfahren nur an, wenn der Betrieb lediglich ein Produkt produziert, z. B. Energie.
Die Äquivalenzziffernrechnung wird angewendet, wenn ein Unternehmen mehrere Varianten eines Produkts herstellt. Dabei handelt es sich meistens um die gleichen Kostenstrukturen und es wird nur nach der unterschiedlich hohen Bearbeitungszeit differenziert.
Die Zuschlagskalkulation findet Anwendung, wenn in einem Betrieb verschie- dene Produktarten in mehreren Fertigungsstufen herstellt werden. Dabei entste- hen Kosten, die für mehrere Kostenträger gemeinsam anfallen. Diese Gemein- kosten werden im Betriebsabrechnungsbogen errechnet und mittels Zuschlags- sätzen den Kostenträgern anteilsmäßig zugerechnet. Die Einzelkosten hingegen rechnet man den Kostenträgern direkt zu. Jedes Produkt soll mit den Kosten belastet werden, die es verursacht hat.
Die Prozesskostenrechnung (Activity Based Costing) ist eine Weiterentwick- lung der Zuschlagskalkulation. Hier werden die einzelnen Prozesse in Teilpro- zesse zerlegt, um die im indirekten Leistungsbereich anfallenden Gemeinkosten den entsprechenden Kostenträgern differenzierter zurechnen zu können.
Beim Target Costing bestimmt man den am Markt erzielbaren Preis. Daraufhin wird von diesem Zielpreis ein angemessener Gewinnzuschlag subtrahiert. Für den Unternehmer steht nun das Kostenziel fest, die Kostengrenze, die er bei der Herstellung des Produktes nicht überschreiten darf. Im nächsten Schritt werden
Aufgaben der Kosten- trägerrechnung Informationen für preispolitische Entscheidungen Bestimmung inter- ner Verrechnungs- preise Planung und Steuerung Kostenkontrolle Aufteilung und Zuordnung der Gemeinkosten
 Online-Lehrbuch- Steuerungs- prozesse: Prozesskosten- rechnung  Online-Lehrbuch- Existenzgründer Kapitel 2 Marketing : Preispolitik: Abschnitt 1.4 Target Costing
Gemein- und Einzelkosten untersucht, die Kostentreiber identifiziert und ver- sucht, diese dem Kostenziel entsprechend anzupassen.
5 Kostenrechnungssysteme 6
Die Kostenrechnungssysteme unterscheidet man zum einen nach dem Zeitbe- zug der verrechneten Kosten (vergangenheits- oder zukunftsbezogen) Istkosten- rechnung, Normalkostenrechnung oder Plankostenrechnung. Gleichzeitig unter- scheidet man nach dem Sachumfang der verrechneten Kosten (alle oder nur Teile der Kosten) Vollkostenrechnung oder Teilkostenrechnung. In der Praxis ergeben sich dadurch sechs Kombinationsmöglichkeiten.
In der Istkostenrechnung (Istmenge x Istpreis) werden die effektiv für eine Leistungseinheit angefallenen Kosten betrachtet. Damit dient sie in erster Linie zur Analyse des vergangenen Betriebsgeschehens.
Die Normalkostenrechnung (durchschnittliche Menge x durchschnittlicher Preis) setzt die Kosten mit den Durchschnittswerten der Mengen und Preise der vergangenen Perioden an. Dies dient der Kontrolle, ob die Kosten aufgrund von Mengen- oder Preisänderungen unter oder über den angesetzten Normalkosten liegen.
Werden die Kosten aufgrund von Berechnungen und unter Berücksichtigung zukünftiger Erwartungen in die Zukunft vorausgeplant, spricht man von Plan- kostenrechnung (Planmenge x Planpreis).
In der Vollkostenrechnung werden alle Kosten einer Periode, die variabeln und die fixen, den Kostenträgern zugerechnet. Damit soll gesichert sein, dass die Preise der Produkte zumindest kostendeckend sind.
Bei der Teilkostenrechnung wird nur ein Teil der Kosten, die variablen Kosten, den Trägern zugerechnet, die übrigen Teile, die fixen Kosten, hingegen auf an- dere Weise in das Betriebsergebnis übertragen. Aus der Differenz des Erlöses und den variablen Kosten einer Leistung ergeben sich die Deckungsbeiträge. Ist der Deckungsbeitrag positiv, so trägt er zum Unternehmensgewinn bei. An- schließend werden alle Deckungsbeiträge addiert und von dem Ergebnis die Summe aller fixen Kosten subtrahiert. Das Ergebnis bildet den Betriebsgewinn.
Abbildung 5 Kostenrechnungs- systeme (Vgl. Moser/ Schaur: Kosten- und Leistungs- rechnung)
IstkostenrechnungIstkostenrechnung
PlankostenrechnungPlankostenrechnung
NormalkostenrechnungNormalkostenrechnung TeilkostenrechnungTeilkostenrechnung
VollkostenrechnungVollkostenrechnung
IstkostenrechnungIstkostenrechnung
PlankostenrechnungPlankostenrechnung
NormalkostenrechnungNormalkostenrechnung TeilkostenrechnungTeilkostenrechnung
VollkostenrechnungVollkostenrechnung
Kommentare
(^1) Vgl. MOSER / S CHAUR : Kosten- und Leistungsrechnung S CHMOLKE/ D EITERMANN: Industrielles Rechnungswesen
(^2) Wenn im Folgenden von der Kostenrechnung gesprochen wird, ist stets die Kosten- und Leistungsrechnung gemeint.
(^3) Vgl. E BERT: Kosten- und Leistungsrechnung MOSER / S CHAUR : Kosten- und Leistungsrechnung W ÖHE: Das betriebliche Rechnungswesen
(^4) Vgl. MOSER / S CHAUR : Kosten- und Leistungsrechnung S CHNEIDER : Betriebliches Rechnungswesen
(^5) Vgl. E BERT: Kosten- und Leistungsrechnung MÄNNEL: Grundlagen der Kostenrechnung MÄNNEL: Kostenrechnungssysteme
(^6) Vgl. E BERT: Kosten- und Leistungsrechnung MOSER / S CHAUR : Kosten- und Leistungsrechnung S CHNEIDER : Betriebliches Rechnungswesen W ÖHE: Das betriebliche Rechnungswesen
Beyer, Horst-Tilo (Hg.): Online-Lehrbuch BWL, http://www.online-lehrbuch-bwl.de