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Ethik Gk Abitur
Anthropologie (Q1)
Thomas Nagel: Das psychophysische Problem (Leib-Seele-Problem)
Monismus:
- Kein Geist/keine Seele
- Mensch aus physikalischer Materie
- Gefühle, Gedanken, etc. sind physikalische Zustände des Gehirns
Dualismus:
Doppelaspekttheorie:
Gehirn: Substanz mit zwei Eigenschaften (Ohne Physis keine Psyche)
Rene Descartes
- Man muss existieren
- Mensch als „denkendes Ding“
- „Ich denke, also bin ich.“ res extensa (Physis) res cogitans (Mental)
- Körper
- Ausführende Instanz
- „Objekt“
- Naturgesetze gelten
- Seele
- Anweisende Instanz
- „Subjekt“
- Außerhalb der Naturgesetze
Determinismus:
- Keine Zufälle
- Alles vorbestimmt Leib (Empfindungen & Sinne)
- physikalische Zustände im Gehirn Seele (Denken & Bewusstsein)
- psychische Zustände in der Seele
- Kein freier Wille (hirngesteuerte Wesen)
- Keine Persönlichkeit
- Ereignisse durch Gesetze der Kausalität vorher festgelegt
- Nicht juristisch belangbar
Subjektivität
- Selbstverständnis/Einsicht
- Verhalten wird durch vernünftige Gründe bestimmt
- Jedes Subjekt hat ein Eigenleben
- Subjekte als Schöpfer der Literatur, Kunst, Religion, etc.
- Gedanken der Menschheit -> Gedanken der Subjektivität
Immanuel Kant
Dualistische Konstruktion:
Mensch = moralisches Subjekt „Person“
≠ Objekt
Mensch
geistige Welt, Freiheit Selbstbestimmung durch Vernunft Autonomie (Selbstbestimmung) Kausalität, Naturgesetze, Determination Neigungen, Wünsche eigene Natur/Physis/Triebe Heteronomie (Fremdbestimmung) Wille Kausalität: Beziehung zwischen Ursache & Wirkung frei unfrei
Medizinethik (Q1)
Genmanipulation (Kant)
- Merkmal der Menschenwürde nicht biologisch bestimmt
- Genmanipulation beeinflusst Menschenwürde nicht
- Vervollkommnung der Naturseite des Menschen erleichtert höchstens Verwirklichung der Freiheit
- Mensch hat Recht auf Selbstzweck
- Kann im Ernstfall dagegen vorgehen
- Kant erlaubt Instrumentalisierung von Menschen
- „Niemals bloß als Mittel“
- Also auch als Mittel „brauchbar“ → daher ist Genmanipulation erlaubt
Sterbehilfe
Pro Contra
- Unnötige Schmerzen & Leid können verhindert werden
- Positive Erinnerung an letzte Lebtage
- Würde bleibt erhalten
- Recht auf Selbstbestimmung
- Keine Diagnose vollkommen sicher
- Sterben als natürlichen Prozess, in den nicht eingegriffen werden sollte
- Gewissenskonflikt der Ärzte
- Moralischer Zwang: Pflegebedürftige wollen nicht zur Last fallen
- Leben als Geschenk (religiöse Sicht)
Gefühlsethik (Q2)
Arthur Schopenhauer (Mitleidsethik)
Ethische Klassifikation der Charaktere
Charakter: individuell, konstant, empirisch, angeboren Triebfedern:
- Egoismus (Drang zum Da- & Wohlsein)
- „Hilf niemandem, vielmehr verletze alle, wenn es dir nützt.“
- Bosheit (Steigerung des Egoismus: Absichtliches Leid des Anderen als Genuss)
- „Verletze alle, so sehr du kannst.“
- Mitleid (moralische Triebfeder: Quelle aller echten Gerechtigkeit & Menschenliebe)
- „Verletze niemanden; vielmehr hilf allen, soweit du kannst!“
- Mitleid/Nachempfindung des Leids anderer macht das Wohl der anderen zum eigenen Motiv
- Identifikation mit dem Leid des Anderen → Überwindung des eigenen Egoismus
Utilitarismus (Q2)
Jeremy Bentham
Quantitativer Hedonismus:
- Mensch wird von zwei Gebieten beherrscht: Leid & Freude
- Bestimmt, was wir tun, denken, sagen, etc.
- Setzt einen Maßstab für Richtig & Falsch
- Glückseligkeit durch Vernunft & Recht erreichen
Prinzip der Nützlichkeit (Utilitätsprinzip)
- Billigt/missbilligt jede Handlung in dem Maße, wie ihr die Tendenz innezuwohnen scheint, das Glück der Gruppe, deren Interesse in Frage steht, zu vermehren oder zu vermindern
- Ziel: Glück der Gemeinschaft → Glück der einzelnen Personen
- Interesse der Gemeinschaft → Interesse der Personen
Konsequenzprinzip
- Handlungen sind nur von ihren Folgen her zu beurteilen, sie sind an sich weder gut noch schlecht
Hedonistisches Prinzip
- Höchstes Gut ist die Erfüllung der Bedürfnisse
- Kriterium ist das Maß an Freude, vermindert um das Maß an Leid
Sozialprinzip
- Bilanzsumme an Glück/Leid aller von einer Handlung betroffenen
Egalitätsprinzip
- Gleichheitsgrundsatz: Freude/Leid aller Betroffenen ist gleich zu gewichten
Hedonistisches Kalkül
Wert einer Freude
Wert eines Leids
Intensität Dauer
Gewissheit
Ungewissheit
Gerechtig
keit
Extrem (Mangel) Unrecht erleiden Extrem (Übermaß) Unrecht tun
Kategorischer Imperativ:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
- Universalisierungsformel (Grundform)
- Formales Verfahren, mit dessen Hilfe jede Handlung & ihre zugrunde liegende Maxime mit Blick auf ihre moralische Form überprüft werden kann - Prüft die Verallgemeinerbarkeit einer Maxime für eine allgemeine Gesetzgebung
- Gilt unbedingt (kategorisch)
- Impliziert eine Moral der universellen Achtung
Selbstzweckformel:
„Handle so, dass Du die Menschheit, sowohl in Deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“
- Betonung auf Menschenwürde
- Instrumentalisiere niemanden, benutze niemanden nur als Mittel
- Achte den anderen als Person → Anerkennung der Würde Utilitarismus Kant „Handle so, dass das größtmögliche Glück entsteht.“ Teleologische Ethik: moralisches Handeln wird am Nutzen/Glück gemessen „Handle nur nach der Maxime, von der du wollen kannst, dass sie Gesetz werde.“ Deontologische Ethik: moralisches Handeln = Handeln aus Pflicht (kategorischer Imperativ) → Setzen eigener Maßstäbe, bewusste Entscheidungen für diese → Betrachtung des Willens & der Absicht
Recht & Gerechtigkeit (Q3)
Gerechtigkeit
- Gerechtigkeit ist das an/-ausgleichen von Ungleichheit
Aristoteles
Gerechtigkeit als Mitte zwischen Extremen
Chaim Perelman: Gerechtigkeitskriterien
- Jedem das Gleiche
- Jedem gemäß seinen Verdiensten
- Jedem gemäß seinen Werken
- Jedem gemäß seinen Bedürfnissen
- Jedem gemäß seinem Rang
- Jedem gemäß dem ihm durch Gesetz Zugeteilten
Gerechtigkeit als Tugend
- positive Charaktereigenschaften → Erziehung/Entwicklung zu „Handlungsidealen“
Straftheorie
- Absolute Straftheorie: als Strafe für Verstoß (Deontologische Theorie)
- Relative Straftheorie: damit kein neuer Verstoß passiert (Utilitarismus)
- Generalprävention: Abschreckung & Normbekräftigung
- Kritik: trotzdem weitere Straftaten
- Spezialprävention: Unschädlichmachung & Resozialisation
- Erziehung & positive Einwirkung auf Straftäter
- Vergeltungstheorie: Zweck ist Rache, Vergeltung Gerechtigkeit Allgemeine Gerechtigkeit Besondere Gerechtigkeit Verteilungs gerechtigkeit Ordnungs gerechtigkeit Strafgerechtigkeit Tauschgerechtigkeit Wiedergutmachungs gerechtigkeit Korrektive Gerechtigkeit → unfreiwillig → freiwillig