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Mitschrift für das Abitur Nordrhein-Westfalen
Art: Mitschriften
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Erickson geht bei der Entwicklung des Menschen von einem psychosozialen epigenetischen Prinzip aus , welches besagt, dass sich ein Mensch in 8 festgelegten , also von der Anlage vorprogrammierten Stufen/Stadien entwickelt, dessen Gelingen bzw. Misslingen den Erfolg der Bewältigung, der darauf Folgenden Stufe maßgeblich erschweren kann. Den verschiedenen Stufen liegen bestimmte Bedürfnisse des Individuums zugrunde, die im Rahmen von sozialen Anforderungen und Interaktionen im Spannungsverhältnis ( Krise/Entwicklungsaufgabe ) stehen und bei dessen ausbalancieren , zu der Ausprägung von zwei bestimmten sich gegenüberstehenden Persönlichkeitsmerkmalen/Fähigkeiten (ausgeführt in der Bezeichnung der Stufe bspw. Urvertrauen v.s. Urmisstrauen ) führen kann, wobei ein Erfolgreiches bewältigen der Stufe bedeuten würde beide Pole kennenzulernen und eine gleichgewichtige Ausprägung mit leichten hang zum „positiveren“ Pol zu entwickeln. Jedoch muss noch ergänzt werden, dass die Stufen irreversibel sind und nie vollkommen abgeschlossen sind, demnach ist eine Bewältigung der Krise nicht nötig, um die nächste Stufe zu erreichen, jedoch subventioniert dessen Bewältigung, die Bewältigung der Folgestufe und vice versa. Urvertrauen vs. Urmisstrauen (0-18 monate.) Die Mutter-Kind Beziehung steht im Fokus, diese Phase ist vergleichbar mit der Oralen Phase Freuds , in der sich das Kind nach nähe und orale Stimulation sehnt , jedoch muss das Kind auch misstrauen in Form des loslassen erfahren (Brust entziehen), da sich sonst ein Blindes vertrauen oder vice versa Angst und Misstrauen bildet. Autonomie vs. Scham und Zweifel (1,5-3 Jahre) In der Phase erlangt das Kind durch das erste Loslösen von der Mutter und dessen Muskuläre Fortschreitung (gehen, stehen, laufen lernen). Hier lernt das Kind selbstständig die Welt zu erforschen und auch verschiedene Regeln dieser Welt. Hier lernt das Kind das Festhalten und Loslassen , durch Eingrenzung der Autonomie durch Regeln lernt das Kind, die Triebe und Bedürfnisse zu kontrollieren. Initiative vs. Schuldgefühle (3-6 Jahre) Das Kind differenziert sich zunehmend von der Umwelt und versucht, die Realität zu erkunden, was sich in unzähligen Fragen äußert ebenso wie im Ausprobieren unterschiedlicher Rollen im Spiel. Weil das Kind nun laufen gelernt hat, kann es seine Umgebung selbständiger erforschen. Es ist wichtig, dass das Kleinkind lernt Dinge ohne fremde Hilfe anzugehen, eben z. B. alle möglichen Gegenstände zu erkunden. Dies fördert die Initiative. Auf der anderen Seite beginnt sich das Kind nun vermehrt mit
seinem Geschlecht auseinander zu setzen. Dies führt schlussendlich zur ödipalen Situation. Beim Durchleben dieser Krise lernt das Kleinkind auch Schuldgefühle kennen. In dieser Zeit bildet sich das Gewissen aus. Ein erfolgreiches Erleben dieser Stufe ist dann gegeben, wenn das Kind gelernt hat, Initiative zu ergreifen, sowie den Umgang mit seinen Schuldgefühlen. Werk Sinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (6 Jahre - Adoleszenz) Das Kind ist lernbegierig. Es erlernt Anerkennung durch die Herstellung von Dingen , durch kognitive Fähigkeiten zu gewinnen. Erfolgreich zu sein ist wichtig. Neben dem Drang zum Spielen entwickelt das Kind einen Werk Sinn, d. h. dass es darum geht, etwas Nützliches zu leisten. Diesen beiden Ansprüchen versucht die Schule, die in diesem Alter und auch noch länger besucht wird, gerecht zu wer- den. Neben dem spielerischen Lernen soll die Schule den Lernenden Möglichkeiten bieten, dass sie sich bestätigen können, in dem sie etwas Nützliches leisten. Falls hierbei die Erfolgserlebnisse ausbleiben, entwickelt sich mit der Zeit ein Minderwertigkeitsgefühl. Auf dieser Stufe wollen Kinder alles beobachten und auch selbst aktiv mitmachen; sie wollen von den anderen gezeigt bekommen , wie man etwas Bestimmtes macht und es dann auch selbst ausprobieren. Der Werksinn ist also das Bedürfnis des Kindes, dass es irgendetwas Nützliches macht, denn es möchte zumindest teilweise an der Welt der Erwachsenen teilnehmen. Gleichzeitig haben manche Kinder in diesem Lebensabschnitt das Gefühl, minderwertiger zu sein, wenn etwa ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, das zu tun, was ein Erwachsener problemlos schafft. Identität vs. Identitätsdiffusion (Adoleszenz) Alle vorangehenden Phasen liefern Elemente für diese Phase : Vertrauen, Autonomie, Initiative, Fleiß. Dazu kommen die körperlichen Veränderungen und neuartige Ansprüche der Umwelt. Der Jugendliche stellt sich selbst in Frage und sucht seine Identität. Diese Identität sollte auf dem Hintergrund neuer sozialer Rollen gefunden werden : Auseinandersetzung und In-Frage-Stellen der Bezugspersonen , Rolle in der Gleichaltrigen gruppe , Auseinandersetzung mit dem anderen Geschlecht , Rolle im Beruf. Mit der beschleunigten körperlichen Entwicklung stellt sich immer mehr die Frage: Wer bin ich? Die Antwort besteht darin, die bisher gesammelten Erfahrungen, die aus dem bewältigen der vorherigen Krisen bestehen, zu einer Ich-Identität zusammenzufügen. Diese Identitätsbildung gelingt besser, wenn man möglichst viele positive Erfahrungen gesammelt hat und dadurch ein gesundes Selbstvertrauen besitzt. Falls dies nicht der Fall ist, kommt es zu einer sogenannten Identitätsdiffusion. Der einzelne Jugendliche bzw. die einzelne Jugendliche können keine stabile Ich- Identität entwickeln. Eine Folge davon ist, dass sich solche Jugendliche gerne Gruppen anschließen, die über klare Strukturen verfügen.