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Leitfäden und Tipps
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Lernzettel für das Fach Pädagogik, Abiturprüfungen von Pädagogik

In diesem Lernzettel werden alle Themen behandelt bzw. beschrieben und kurzgefasst die in dem Fach Pädagogik dran kommen. Das sind insgesamt 50 Seiten.

Art: Abiturprüfungen

2021/2022

Zum Verkauf seit 30.11.2023

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1. Erzieherin als pädagogisches Handeln professionalisieren
(Pädagogische Grundhaltung)
Pädagogische Grundhaltung:
-Bild vom Kind - Menschenbild, Ko-Konstruktion, Normen und Werte
-Erziehungsziele
-Erziehungsstiele
-erzieherische Einflussnahme
-Geschichte der Pädagogik Fröbel, Montessori, Steiner
-Aktuelle pädagogische Themen Partizipation, Compassion, Autonomie
Pädagogische Grundhaltung:
Die pädagogische Grundhaltung eines Erziehers wird in der Art und Weise, wie er die
pädagogische Beziehung zu den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
gestaltet, deutlich.
Die pädagogische Beziehungsgestaltung durch den Erzieher wird von seinem
Menschenbild, von Einstellungen, fachlichen Kompetenzen und persönlichen
Erfahrungen maßgeblich geprägt.
Die aktuellen wissenschaftlichen Ansätze zur pädagogischen Beziehungsgestaltung in
Deutschland gehen auf die Arbeit von Karl Rogers (1902-1987) zurück.
Er beschreibt, basierend auf einem positiven Menschenbild, drei Grundhaltungen für die
personenzentrierte Gesprächstherapie.
Kongruenz beziehungsweise Echtheit beziehungsweise Authentizität
Empathie beziehungsweise einfühlendes verstehen
Bedingungslose positive Zuwendung beziehungsweise Wertschätzung
Karl Rogers sagt, dass jeder Mensch die Neigung und Fähigkeit besitzt, sich in eine
positive Richtung zu entwickeln, seine Probleme zu lösen und sich selbst zu
verwirklichen. Voraussetzung dafür sind Beziehungen, in denen es den Menschen
möglich ist, so zu sein, wie er ist. In so gestalteten Beziehungen wird der Mensch seine
Ressourcen erkennen und nutzen. Erziehung wird hier aber nicht als eine spezielle
Anwendung von Methoden begriffen. Der Erzieher ist nach dieser Vorstellung ein Helfer
oder Begleiter für Kinder, Jugendverhalten zu verstehen, und dabei selbst bleibt, was er
ist.
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1. Erzieherin als pädagogisches Handeln professionalisieren

(Pädagogische Grundhaltung)

Pädagogische Grundhaltung: -Bild vom Kind - Menschenbild, Ko-Konstruktion, Normen und Werte -Erziehungsziele -Erziehungsstiele -erzieherische Einflussnahme -Geschichte der Pädagogik Fröbel, Montessori, Steiner -Aktuelle pädagogische Themen Partizipation, Compassion, Autonomie

Pädagogische Grundhaltung:

  • Die pädagogische Grundhaltung eines Erziehers wird in der Art und Weise, wie er die pädagogische Beziehung zu den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestaltet, deutlich.
  • Die pädagogische Beziehungsgestaltung durch den Erzieher wird von seinem Menschenbild, von Einstellungen, fachlichen Kompetenzen und persönlichen Erfahrungen maßgeblich geprägt.
  • Die aktuellen wissenschaftlichen Ansätze zur pädagogischen Beziehungsgestaltung in Deutschland gehen auf die Arbeit von Karl Rogers (1902-1987) zurück.
  • Er beschreibt, basierend auf einem positiven Menschenbild, drei Grundhaltungen für die personenzentrierte Gesprächstherapie.

• Kongruenz beziehungsweise Echtheit beziehungsweise Authentizität

• Empathie beziehungsweise einfühlendes verstehen

• Bedingungslose positive Zuwendung beziehungsweise Wertschätzung

  • Karl Rogers sagt, dass jeder Mensch die Neigung und Fähigkeit besitzt, sich in eine positive Richtung zu entwickeln, seine Probleme zu lösen und sich selbst zu verwirklichen. Voraussetzung dafür sind Beziehungen, in denen es den Menschen möglich ist, so zu sein, wie er ist. In so gestalteten Beziehungen wird der Mensch seine Ressourcen erkennen und nutzen. Erziehung wird hier aber nicht als eine spezielle Anwendung von Methoden begriffen. Der Erzieher ist nach dieser Vorstellung ein Helfer oder Begleiter für Kinder, Jugendverhalten zu verstehen, und dabei selbst bleibt, was er ist.

Kongruenz / Echtheit. Unter diesem Begriff versteht Rogers; Unverfälschtheit, oder/und Transparenz seitens des Gesprächspartners / Erziehenden / Therapeuten. Hiermit meint Rogers, dass es dem Kind in einer Beziehung nur möglich ist zu wachsen, wenn ihm das Gegenüber so gegenübertritt, wie es wirklich ist. Das heißt jede/r ist in einer Beziehung erst mal Mensch (nicht Funktionsträger-in, nicht Autorität, ) jede/r darf also auch angemessen über seine Gefühle und Einstellungen reden. Der / DIe Erzieherin muss (und darf) sich also nicht hinter einer Fassade, Rolle und Floskeln verstecken, sondern sollten sich in Situationen durchaus (vorbildhaft) emotional einbringen, um so eine unmittelbare echte Beziehung von Person zu Person einzugehen. Durch die Transparenz und Echtheit wird das Vertrauen des Kindes gewonnen: es kann sich so seinem Gegenüber öffnen, um sich im Folgenden mit dessen Unterstützung und Hilfe zu entwickeln. Inkongruenz hingegen- egal ob im Tonfall, in der Mimik oder der Gestik- also Signale, auf verbale und nonverbaler Ebene, die „aufgesetzt“ wirken, werden dem Kind sofort auffallen und es würde sich nicht verstanden fühlen und sich demzufolge verschließen. ( IRONIE ist für Kinder inkongruentes Verhalten.) Die Pädagogische Grundhaltung nach Carl Rogers *Die Erziehende als Begleitender.

  • Was zeichnet mich aus? Was würden meine Eltern, Geschwister sagen, was mich auszeichnet? Machen sie eine Liste mit ihren Eigenschaften: Die, die sie mögen und die, die Sie nicht mögen. Suchen sie nach dem positiven Aspekten in ihren ungeliebten Eigenschaften.
  • Horchen Sie in sich hinein, bevor sie schnell, automatisch und stereotyp reagieren: Was fühle ich? (nicht was denke ich) Wie heißt dieses Gefühl, das ich in mir habe? Kenne ich das? Woher? Wie kann ich meinem Gegenüber mitteilen, was ich fühle?
  • Sagen Sie Kindern was Sie fühlen, wenn sie sich (mit-)freuen, ärgern, trauern, Schmerz empfinden und zeigen sie das auch mit ihrer Mimik.
  • Versuchen sie in ihren Beziehungen auch mit den Kindern die wahren Gefühle ihres Gegenübers einzuschätzen und fragen Sie (mutig) nach: Kann es sein, dass Du jetzt gerade…. bist? (=empathisch) Zeigt sich in Folgenden Verhaltensmerkmale:
  • Eine Person sagt das, was sie denkt und fühlt
  • Sie gibt sich so, wie sie wirklich ist
  • Sie verhält sich ungekünstelt, natürlich, spielt keine Rolle
  • Sie ist ohne professionelles, routinemäßiges Gehabe
  • Sie ist sie selbst, sie lebt ohne Fassade und Panzer
  • Sie verhält sich in individueller, origineller, vielfältiger Weise
  • Sie ist vertraut mit dem, was in ihr vorgeht, sie ist aufrichtig und heuchelt nicht
  • (^) Sie ist ehrlich sich selbst gegenüber, macht sich nichts vor, ist bereit, das zu sehen, was sie ist
  • Sie offenbart sich anderen und gibt sich mit ihrem Ich zu erkennen sie verleugnet sich nicht, sie ist durchsichtig, sie drückt tiefe gefühlsmäßig Erlebnisse aus
  • Ihre Handlungen und Maßnahmen sind den persönlichen erleben des anderen angemessen Akzeptanz/ Weltschätzung Positive Wertschätzung oder bedingungslose positive Zuwendung meint, sein Gegenüber als eigenständigen Menschen zu respektieren und anzunehmen, mitsamt seiner Gefühlswelt und den daraus resultierenden Handlungen. Man versucht demzufolge nicht, dem Gegenüber eigene Werte, Meinungen und Empfehlungen aufzuzwingen. Wichtig ist, dass sich der Erziehende immer wieder verdeutlicht, dass er einer Person in seiner ganzen Einzigartigkeit, einem Individuum gegenüber steht, dass sich zusammensetzt aus eigenen Gefühlen, eigenen Problemen und eigenen angelernten Verhaltensmustern. Das Kind lernt in solch einer bedingungslosen Beziehung zwischen seinem Wert als Mensch und der Bewertung seiner Handlungen zu unterscheiden. Wenn der (Erziehende) eine positive, akzeptierende Einstellung gegenüber dem erlebt, was (Kinder) in einem Augenblick sind, dann wird es mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Beziehung, Bewegung oder Veränderung kommen. Der ( Erziehende) ist dann gewillt, das Kind sein jeweiliges momentanes Gefühl leben zu lassen - sei es Verwirrung, Groll, dFrucht, Zorn, Mut, Liebe, Stolz oder ein anderes Gefühl. (Nach Rogers, C: Der neue Mensch 1981 Seite 68) Dies bedeutet nicht, dass der Erziehende diesen Gefühlen unbedingt zustimmen muss oder sie gut heißt. Es bedeutet aber, dass er seinen Gegenüber ohne Wertung und Vorurteil annimmt, wie er in diesem Moment ist. Die Pädagogische Grundhaltung nach Carl Rogers *Die Erziehende als Begleitender.
  • Überlegen sie Sich kleine menschliche Fehler - versuchen Sie das Gute daran zu formulieren (=positive Konnotation)
  • Bevor sie ein Kind Kritisieren, sagen sie ihm was es gut gemacht hat.
  • Reden sie von sich (Ich-Botschaften) wenn sie jemanden Kritisieren
  • Was zeichnet mich aus? Was würden meine Eltern, Geschwister sagen, was mich auszeichnet? Machen sie eine Liste mit ihren Eigenschaften: Die, die sie mögen und die, die Sie nicht mögen. Suchen sie nach dem positiven Aspekten in ihren ungeliebten Eigenschaften. Zeigt sich in Folgenden Verhaltensmerkmale:
  • Den anderen wertschätzen, an ihm teilnehmen
  • In Geltung schenken, ihn an erkennen, in willkommen heißen, ihm zugeneigt sein
  • Mit ihm freundlich, herzlich umgehen, mit ihm nachsichtig sein, ihn rücksichtsvoll, zusätzlich, liebevoll behandeln
  • Ihn ermutigen, ihn wohlwollend behandeln, ihm Vertrauen
  • Zu ihm halten, ihm beistehen
  • Ihn beschützen, ihn um Sorgen, ihm helfen, ihn trösten

Das Bild vom Kind

-Das Kind als unbehauener Stein- -als leere unbeschriebene Tafel-

  • Das Kind wird zu dem, was der Erzieher und die Gesellschaft aus ihm machen.
  • Von Natur aus ist das Kind unreif und muss durch Erziehung vollkommen gemacht werden.
  • Was aus dem Kind wird, ist also im Wesentlichen das Ergebnis seiner Erfahrungen, seines Lernens.
  • Diese Auffassung wird oder besser wurde von sogenannten Milieutheoretikern gespeist und vom sogenannten Behaviorismus vertreten.
  • Erziehung vermochte demnach nahezu alles.
  • Dies wird auch der pädagogische Optimismus genannt
  • Erziehung/Erfahrung/Sozialisation
  • exogene Faktoren
  • Arbeit mit Erziehungsmaßnahmen - Das Kind als Samenkorn-
  • Diese Auffassung geht auf den französischen Philosophen J.J Rousseau zurück, der meinte, das Kind sei von Natur aus gut und entwickelt sich am besten aus sich selbst heraus.
  • Je weniger Bildungshilfe und Erziehung wir leisten , je weniger wir auf das Kind einwirken, desto sicherer fände es seinen Sinn und käme zu seiner Selbstverwirklichung.
  • Die Entwicklung sei weitgehend genetisch vorprogrammiert. -endogene Faktoren
  • Dies nennt man auch den Pädagogischen Pessimismus , andere sprechen von der Ohnmacht der Erziehung
  • Bestenfalls kann dann er Erzieher als Gärtner fungieren, und der Pflanze „Kind“ reichlich Wasser und Licht schaffen-
  • Arbeitet mit den Ressourcen vom Kind Philosophen, Pädagogen, Psychologen haben im Wesentlichen drei Grundnahmen vom Wesen des Kindes herausgefiltert

Ein neuer Entwicklungsschritt folgt auf einen abgeschlossenen Entwicklungsschritt und jedes Kind entscheidet, wann es zum nächsten Schritt (Entwicklungsfenster) bereit ist. Daraus ergeben sich Lernthemen und Fragestellungen der Kinder. Wir glauben, nur wenn die Kinder mit sich im Einklang sind, sind sie fähig und bereit, sich auf andere Kinder und Situationen einzulassen und adäquat mit ihnen umzugehen. Im Hinblick auf das weitere gemeinschaftliche Leben in der Gesellschaft empfinden wir dies als einen wichtigen Baustein fürs Leben.

Ko- Konstruktion

Beim ko-konstruktiven Lernen kommt es mehr auf die Erforschung von Bedeutung an als auf den Erwerb von Wissen. Der Schlüssen dieses pädagogisch-didaktischen Ansatzes ist die soziale Interaktion. Ko-Konstruktion als pädagogischer Ansatz heißt, dass Lernen durch Zusammenarbeit stattfindet, also von Fachkräften und Kindern gemeinsam ko-konstruiert wird. Der Schlüssel dieses Ansatzes ist die soziale Interaktion. Die Ko-Konstruktion hat sich aus dem philosophischen Ansatz des Konstruktivismus herausgebildet, nach dem man die Welt interpretieren muss, um sie zu verstehen. Dieser Auffassung nach entwickelt das Kind eine natürliche Lernneugier und das Bedürfnis, mit seiner dinglichen und sozialen Umwelt in Beziehung zu treten. Auf diese Weise exploriert das Kind seine Umwelt und beginnt, sie zu verstehen. Auch Piagets Werk ist von dieser Auffassung geprägt: Nach Piaget lernen Kinder durch die aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. In diesem Verständnis ist das Kind der aktive Konstrukteur seiner Bildung. In der deutschen Pädagogik hat sich diese Auffassung durchgesetzt, und der methodische Ansatz, mit dem das Kind diesen Bildungsprozess steuert, ist das sogenannte „Selbstbildungskonzept“: Das Kind bildet sich selbst.

Werte und Normen:

„Normen“ (lat. norma = Regel) bezeichnen Handlungsvorschriften. Sie drücken aus, dass eine bestimmte Handlung geboten, erlaubt oder verboten ist. Also etwa: „Du sollst die Wahrheit sagen!“, „Du darfst Alkohol trinken!“, oder „Du sollst nicht stehlen!“ „Werte“ stellen hingegen allgemeine Zielorientierungen des Handelns dar. Diese Ziele werden von Menschen in unterschiedlichem Maße geschätzt und erstrebt. So ist dem einen etwa „Schönheit“ besonders wichtig, dem anderen „Gesundheit“. Der erste gibt deshalb viel Geld für schöne Kleider aus, der zweite treibt viel Sport. Zwischen Werten und Normen besteht ein enger Zusammenhang. Zu jeder Norm gibt es einen bestimmten Wert, der durch die Norm verwirklicht werden soll. Umgekehrt kann jedem Wert eine bestimmte Norm als eine Art Handlungsregel zugeordnet werden. Dem Wert „Hilfsbereitschaft“ entspricht also die Norm „Sei hilfsbereit!“, oder noch genauer: „Hilf blinden Menschen über die Straße!“

Erziehungsziele

Ziele der Erziehung sind abzugrenzen von „Lehr- und Lernzielen“ -> Erziehung hat das Ziel, auf die Psychischen Dispositionen eines Menschen Einfluss zu nehmen. Das Ziel ist klar und das Ergebnis des Erziehungsprozesses bereits antizipiert.

  • Ziele der Erziehung, oder Erziehungsziele, sind nicht eindimensional zu definieren. Sie werden in zwei Kategorieren unterteilt: Formelle Erziehungsziele:
  • Sind Erziehungsziele, die von Staat, Schule, Kirche und anderen Institutionen beeinflusst werden.
  • Sie gelten als gesellschaftliche Leitvorstellungen und finden sich verschriftlicht z.B. im SGB VIII, im Schulgesetz, im Kitagesetz und in anderen gesetzlichen Vorgaben wieder. Informelle Erziehungsziele:
  • Sind Erziehungsziele, die dem Einfluss individueller Einstellungen, Wertvorstellungen und Haltungen der erziehenden Person unterliegen.
  • Erziehungsziele sind abhängig vom Menschenbild, der Weltanschauung und den Wertvorstellungen einer Gesellschaft.
  • In demokratischen Gesellschaften, welche die Müdigkeit und Emanzipation ihrer Bürger fordern und fördern, gibt es nicht nur ein Erziehungsziele. Um die Teilhabe innerhalb der Gesellschaft sicherzustellen, bedarf es einer Vielzahl von Erziehungszielen. Hier hat im Laufe der Zeit ein Wandel stattgefunden. Der Erziehung eines Menschen sollen bestimmte Ziele erreicht werden. Gemeinschaftsfähigkeit & Selbstständigkeit
  • (^) Erziehungsziele geben Vorstellungen wieder, wie sich der zu Erziehende gegenwärtig und zukünftig verhalten soll.
  • (^) Bei Erziehungszielen handelt es sich immer um soziale Wert- und Normvorstellungen die in einer Gesellschaft/ Gruppe aktuell sind. Merke: Erziehungsziele sind bewusst gesetzte Wert- und Normvorstellungen über das Ergebnis der Erziehung, der Auskunft darüber geben, wie sich der zu Erziehende gegenwärtig und zukünftig verhalten soll. Endkulturation: ist das hinein wachsen in eine Kultur. Unserer Kultur gehören:

Erziehungsstile: (nach Kurt Lewin) Erziehungsstile sind Methoden und Gesetze, die vor allem bei der Kindererziehung bewusst oder meist unbewusst eingesetzt werden. Erziehungsstile Kennzeichen Auswirkungen Beispiele

Autoritär -^ Übermäßiges

lenken und kontrollieren

  • (^) Kind führt nur aus, was die Erzieherin vor gibt
  • (^) Distanzierte Beziehung zwischen Kind und Erzieherin
  • (^) Eigeninitiative des Kindes sind unerwünscht
  • (^) Arbeit mit viel Tadel und verboten, Drohungen oder sogar körperlichen Züchtigung - (^) Aggressives, gereizt es und dominantes verhalten in der Gruppe - (^) Aggressionen gegen schwächere oder den erziehenden - (^) Häufig sind Außenseiter ("Sündenböcke") vorhanden - (^) Kinder halten sich nur in Anwesenheit der Erzieherin an Anweisungen Kinderpfleger Tobias möchte mit der kleinen Alexandra auf den Spielplatz gehen. Tobias: "Zieh deine Jacke an"- Alexandra: "Warum?" Tobias: "Zieh sie an!" Alexandra: "Warum denn?" Tobias: "Mach gefälligst, was ich dir sage!" Alexandra: "ich will aber nicht". Tobias: "Zieh dich sofort an, sonst kracht's!" Erziehungsstile

Erzieherische Einflussnahme:

Demokratisch -^ Regeln ergeben sich

aus einer Diskussion zwischen den Gruppenmitgliedern

  • (^) Gemeinsames Treffen von Entscheidungen
  • (^) Sagbezogenes Loben und tadeln
  • (^) Hilfe bei Problemen durch persönliche Gespräche
  • (^) Eigeneaktivitäten fördern
  • (^) Miteinander geprägt durch Verständnis und Akzeptanz - (^) Sehr hohes Maß an schöpferischen und konstruktiven Verhalten - (^) Atmosphäre zwischen den Kindern ist er entspannt, freundlich und zufrieden - (^) Kaum Außenseiter vorhanden - (^) Kinder beschäftigen sich auch selbstständig - (^) Kinder erhalten Aufmerksamkeit und Anerkennung von den Erzieherinnen und den anderen Kindern der Gruppe Tobias: "Zieh bitte deine Jacke an". Alexandra: "Warum?" Tobias: "Weil wir zum Spielplatz gehen und es draußen kalt ist". Alexandra: "Warum?" Tobias: "Weil du dich sonst erkältest du krank wirst". Alexandra: "Okay. Ich zieh sie an".

Laisser-faire -^ Erzieherinnen

halten sich vollständig zurück, Kinder entscheiden und beeinflusst und arbeiten selbstständig

  • (^) Es gibt weder Luft noch Tadel
  • (^) Beziehung zum Kind ist eher neutral und unpersönlich
  • (^) Kinder können alles machen was sie wollen
  • (^) Erzieherinnen greifen nur bei Gefahr ein - (^) Gruppe wird schnell regellos - (^) Gruppen Ziele werden nicht konsequent verfolgt - (^) Beziehungen der Kinder untereinander sind eher gereizt und aggressiv, der Kontakt ist lose und instabil - (^) Gegenüber den Erzieherinnen verhalten sich die Kinder mal freundlich, Hilfe suchend oder aggressiv Tobias: "zieh deine Jacke an". Alexandra: "Warum?" Tobias: "Weil's einfach so ist". Alexandra: "Warum denn?" Tobias: "ist mir egal. Mach's, wie du willst". Erziehungsstile Kennzeichen Auswirkungen Beispiele
  • er soll die Kinder beobachten und ihnen zum rechten Zeitpunkt geeignetes Material anbieten
  • er sollte nur bei Störungen eingreifen
  • er gestaltet das Zusammenleben in der Gruppe
  • wenn er einem Kind was erklärt konzentriert er sich nur auf das eine und lässt sich nicht von anderen Kindern ablenken Ziel ist es: …einen in sich ruhenden, selbstständigen, kreativen, freien und verantwortungsbewussten Menschen, der seiner „Herr“ ist zu erschaffen. Dieses Ziel wir erreicht indem sich das Kind selbst mit Wissen versorgt. Materialien:
  • sind selbsterklärend
  • einfach in der Handhabung
  • haben einen Aufforderungscharakter
  • sind ästhetisch in der Qualität
  • verursachen keine Reizüberflutung
  • ermöglicht eine Selbstkontrolle Mit ihren Materialien die sie entwickelt hat sollen die Kinder alltägliche Dinge Üben, ihre Sinne schulen, das mathematische logische Denken und die Sprache sowie Bewegung fördern. Steiner: Waldorfpädagogik (Rudolf Steiner; 1861 bis 1925) Das Bild vom Kind
  • Rudolf Steiner geht davon aus das das Kind in den ersten 7 Lebensjahren unfertig ist
  • er teilt die Entwicklung des Kindes in 4 Entwicklungsphasen auf:
  1. **0 -7 Jahre

** in dieser Phase findet die Entfaltung des Körpers statt (Laufen, Sprechen,…)

  1. sie lernen durch Nachahmung

  2. 7-14 Jahre
  3. in dieser Phase brauchen sie den Erwachsenen um die Welt zu begreifen

  4. sie erwerben Wissen ( Lesen, Schreiben,…)

  5. sie brauchen eine Autoritätsperson

  6. 14-21 Jahre
  7. in dieser Phase findet die Ausbildung zur Geschlechtsreife statt sowie die der geistigen Kräfte

  8. 21-28 Jahre
  9. die Identitätsentwicklung findet statt

  10. Gewissensbildung sowie Urteilsbildung Verhalten des Erziehers

  • gestaltet den Raum so, dass Farbe und Material positiv auf die Seele des Kindes wirkt
  • er strukturiert den Tag und verrichtet elementare Handlungen (Hauswirtschaft, Gartenarbeit,..)
  • er ist ein Vorbild
  • er ist der Ruhepol der Gruppe Allgemeine Fakten
  • in der Waldorfpädagogik ist keine Anregung zum Spiel nötig
  • es gibt kein modernes Spielzeug oder Medien
  • es wird mit Naturmaterialien gespielt

  • die Waldorfpuppe ist das bekannteste Spielzeug dieser Pädagogik
  • sie ist aus Stoff und hat nur ein angedeutetes Gesicht = soll die Fantasie der Kinder fördern

  • das Spiel des Kindes soll keinen bestimmten Zweck erfüllen
  • die Kita wird nicht als Vorbereitung auf die Schule angesehen
  • das leben in größeren Gemeinschaften oder modernen Medien wird abgelehnt

Aktuelle Pädagogische Themen

Partizipation Formen der Beteiligung, Teilhabe und Mitbestimmung von Zielgruppen. In Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe soll die Klientel altersgemäß und entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt werden (demokratische Erziehung) Querschnittaufgabe des Erziehers. Soll auch stattfinden in der Elternarbeit mit der Grundschule und mit sozialen Diensten (Frühe Hilfen, Famielienzentren, psychologische Dienste u.a) Compassion Das Compassion-Projekt ist ein Projekt sozialen Lernens. Ziel ist die Entwicklung sozialverpflichteter Haltungen wie Solidarität, Kooperation, Kommunikation und Engagement für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sind. Zu diesem Zweck gehen die Schülerinnen und Schüler der Projektschule während des Schuljahres jeweils zwei Wochen lang in eine soziale Einrichtung, - in Altenheim, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Obdachlosenheime, Kindergärten, Bahnhofsmissionen und ähnliches. Autonomie Definition: Psychologie -> Die Psychologie betrachtet das Spannungsverhältnis zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung (Autonomie), während die Entwicklungspsychologie die Entwicklung des Kindes thematisiert, das eine „frühe Bindung“ zu einer erwachsenen Person aufbaut, um zu einer

bezeichnet man als Bindung. Ein Kind braucht das Gefühl von Zuverlässigkeit und Sicherheit, um eine positive Entwicklung zu durchlaufen. Die feste Bindung zur Bezugs Person, die zuverlässig und konstant verfügbar ist, ist eine Voraussetzung für die seelische Gesundheit des Menschen. Die Qualität der frühkindlichen Bindung beeinflusst nachhaltig das gesamte weitere Leben.

Bindungstheorie

John Bowlby & Mary Ainsworth John Bowlby -> Britischer Kinderarzt und Kinderpsychiater (1907-1990) , der als Pionier der Bindungsforschung gilt. 1969 begründet er die Bindungstheorie. Mary Ainsworth -> Us-amerikanische Entwicklungspsychologin (1913-1999). die neben J.Bowlby eine Hauptvertreterin der Bindungstheorie ist und über Mutter- Kind- Bindung geforscht hat. 1970 entwickelt sie dem Fremde-Situation-Test, in dem das Verhalten von Kleinkindern beobachtet wird wenn die Mutter den Raum verlässt. Bindung -> Bedeutet die Unterstützung von Autonomie und Erkundung (Exploration) im Rahmen einer sicherheitssprengenden Beziehung zwischen Kind und Bezugsperson. Siehe Bindungstheorie von Bowlby und Ainsworth Der Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen, dessen Überleben von der Bereitschaft mindestens einer Person abhängt, das Kind zu schützen und zu versorgen. ->Den Aufbau einer eigenen sozialen Beziehung zu Mutter, Vater oder auch einer anderen Bezugsperson bezeichnet man als Bindung. <- Ein Kind bracht das Gefühl von Zuverlässigkeit, Sicherheit, um eine positive -Entwicklung- zu durchlaufen. Die feste Bindung zur Bezugsperson, die zuverlässige und konstant verfügbar ist, ist eine Voraussetzung für die seelische Gesundheit des Menschen. Die Qualität der früh-kindlichen Bindung beeinflusst nachhaltig das gesamte weitere Leben Bindungstypen

Bindungstyp Merkmale Entwicklung nach einem Jahr Kinder mit sichere Bindung Kinder suchen und halten bei oder nach Belastungen Nähe und Kontakt zur Mutter. Werden sie alleingelassen, Kinder fanden sich im Kindergarten besser zurecht, waren kompetenter im Umgang Bindungstyp 17 von 50

Das «Berliner Eingewöhnungsmodell» ist ein Leitfaden zur sanften Schritt-für-Schritt- Eingewöhnung in die Kita. Entwickelt wurde es in den 1980er Jahren am Berliner INFANS Institut für angewandte Sozialisationsforschung/Frühe Kindheit e.V. von Hans-Joachim Laewen, Beate Andres und Éva Hédervari-Heller. Die Pädagogen hatten im Rahmen eines Forschungsprojekts herausgefunden, dass Kinder, die sich ohne Elternbegleitung eingewöhnen mussten, in den ersten Monaten sieben Mal länger krank waren, mehr Ängste hatten und weniger von Möglichkeiten der Kita profitierten.

1. Informationsphase: In dieser Phase findet das Aufnahmegespräch mit den Eltern in der Einrichtung statt. Beide Seiten lernen sich kennen. Die Eltern habe die Möglichkeit sich die Einrichtung genau anzuschauen genau wie die zukünftige Gruppe ihres Kindes. Die Bedürfnisse des Kindes stehen bei diesem Kennenlernen im Vordergrund und es werden alle wichtigen Daten (Allergien, Vorlieben, Grunddaten…) ausgetauscht. 2. Dreitägige Grundphase: Ein Elternteil (die Bezugsperson) kommt in dieser Phase für 2 bis 3 Stunden pro Tag mit dem Kind in die Einrichtung. Dies geschieht 3 Tage hintereinander. In dieser Zeit hat das Kind die Möglichkeit sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Die Erzieherin nimmt über das Spielen ersten Kontakt zu dem Kind auf. In dieser Phase ist die Bezugsperson des Kindes immer in der Nähe und stellt den sicheren Hafen für das Kind da. Es findet kein Trennungsversuch statt. 3. erster Trennungsversuch: An Tag 4 verlässt die Bezugsperson nach kurzer Eingewöhnungszeit den Raum. Bleibt aber in der Einrichtung und in unmittelbarer Nähe. Wichtig ist nur es darf kein Sichtkontakt zu dem Kind bestehen. Sobald das Kind die Abwesenheit der Bezugsperson merkt ist es entscheidend wie es weiter geht. a) das Kind lässt sich schnell und gut von der Erzieherin ablenken / beruhigen oder b) es ist schlecht bis gar nicht zu beruhigen Wenn Variante (a) eintritt kann man mit dem nächsten Schritt der Eingewöhnung fortfahren und es wird eine kurze Eingewöhnung. Tritt Variante (b) ein sollte die Trennung nicht unnötig lang gestaltet werden und es wird zu einer längeren Eingewöhnung kommen. Sprich wir verbleiben in der Grundphase für weitere 3 Tage. Ein erneuter Trennungsversuch findet frühestens an Tag 7 Statt. 4. Stabilisierungsphase: Diese Phase dauert 2-3 Tage. Die Trennungszeiten werden jetzt immer weiter ausgedehnt. Der Erzieher übernimmt jetzt im Beisein der Eltern schon die ersten Pflegerischen Tätigkeiten. Erste Schlafversuche werden versucht. Hierbei ist es wichtig das das Kind in der ersten Zeit beim wach werden immer sofort die Bezugsperson sieht. 5. Schlussphase: Jetzt ist die Bezugsperson nicht mehr in der Einrichtung (dennoch immer erreichbar) und das Kind wird nun nach und nach fest in den Gruppenalltag integriert. Für die Eingewöhnung sollte man sich zwischen 2 bis 4 Wochen je nach Kind einplanen. Gelungene Eingewöhnung: Übergang ist gelungen, wenn Kinder: - sich in Einrichtung wohlfühlen und dies auch zum Ausdruck bringen

  • sozial integriert sind
  • die Bildungsangebote für sich nutzen können und neue Kompetenzen in Bereichen erworben haben, die sie in die Lage versetzen, an sie gestellte Anforderungen zu bewältigen Resilienz Resilienz kann mit psychischer Widerstandsfähigkeit übersetzt werden. Resiliente Kinder können besser mit Enttäuschungen, Problemen und Fehlschlägen umgehen. Sie fühlen (im vorschulalter) und wissen (später im Schulalter), dass sie über Kompetenzen (Problemlösefähigkeiten, soziale Kompetenzen, Selbstregulationskompetenzen) verfügen, die es ihnen ermöglichen, Ereignisse zu beeinflussen bzw. zu bewältigen. Resiliente Kommoder haben in diesem Sinne ein positives Selbst-,Welt- und Menschenbild. Die Resilienzforschung geht davon aus, dass Resilienzfähigkeiten nicht angeboren sind, sondern im Laufe der Entwicklung erworben werden können. Resilienz entsteht vor allem dann, wenn die Beziehung zwischen dem Kind und der Bezugsperson positiv verläuft und ein Kind in den Eltern resiliente Vorbilder hat. In der Psychologie ist damit die physische und psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen gemeint. Die Entwicklung der Resilienz wird durch die Familie, die jeweilige Kultur, Einrichtung wie Kindergarten und Schule, Gruppenzugehörigkeit und die eigene und besonders emotionale Intelligenz beeinflusst. Mit der Intensivierung der Forschung wurden die einflussnehmenden Faktoren verstärkt untersucht und im Ergebnis in Risikofaktoren (Stressfaktoren) und Schutzfaktoren (protektive Faktoren) eingeteilt. Risikofaktoren : Risikofaktoren welche die Wahrscheinlichkeit einer physischen oder psychischen Störung erhöhen, können sein: -Biologische und psychische Merkmale wie z.B chronische Erkrankungen, geringe Intelligenz
  • psychosoziale Merkmale, wie z.b Armut, Drogenkonsum, Gewalt, traumatische Erlebnisse

Welchen Einfluss diese Risikofaktoren auf die unmittelbare und spätere Entwicklung des Kindes haben, hängt von Aller und Entwicklungsstand des Kindes und der Summe aller Risikofaktoren im Zusammenspiel mit dem Umfeld ab. Außerdem ist entscheidend, welche Vorerfahrungen ein Kind gemacht und welche Bewältigungsstrategien es entwickelt hat.< Resiliente Kinder sind Widerstandsfähig