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komplette Zusammenfassung des Dramas Maria Stuart von Friedrich von Schiller inklusive: - Aufbau (geschlossenes Drama, pyramidaler Aufbau und Euripides Methode) - Stilmittel (Stilmittel, Metrum und Reim) - Charakterisierungen - Personenkonstellation - Vergleich beider Königinnen - Epoche - geschichtlicher Hintergrund - Rezeption - Interpretationen
Art: Zusammenfassungen
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Der erste Aufzug des Trauerspiels Maria Stuart spielt im Schloss zu Fotheringhay.
Der Ritter Paulet und sein Gehilfe Drury dringen in das Zimmer von Maria Stuart ein, um nach verstecktem Schmuck zu suchen, mit dem Maria Stuart das Personal bestechen könnte. Mit Hilfe eines Brecheisens öffnen sie die Schränke und wühlen in den privaten Gegenständen der Gefangenen herum. Hanna Ken- nedy, die Amme der Königin von Schottland, versucht, die beiden Männer aufzuhalten und bittet um Gnade. Doch Paulet lässt sich nicht auf ihre Bitten ein und steckt die gefundenen Briefe und den letzten Schmuck von Maria Stuart ein. Die Amme klagt, dass Maria Stuart doch nach England gekommen sei, um Schutz zu suchen und nun stattdessen unwürdig gefangen gehalten würde. Paulet ist da allerdings anderer Meinung. Er erklärt, Maria Stuart sei eine Mörderin, die nun England bedrohe.
Maria Stuart kommt mit Schleier und Kreuz in der Hand hinzu. Kennedy eilt sofort zu ihr und berichtet, dass sie nun nichts Königliches mehr besitze. Die Königin von Schottland aber trägt diese Nachricht mit Fassung und wendet sich freundlich an Paulet. Er solle den Brief, den er ihr stehlen wollte, der Königin von England übergeben. Mit dem Brief will Maria Stuart um ein Treffen mit Elisabeth bitten, damit sie sich ihr öffnen kann. Weiterhin erbittet Maria Stuart von ihrem Hüter einen katholischen Priester und einen Notar, um ihr Testament aufzusetzen. Auch um das Wohlergehen ihrer Diener sorgt sie sich. Doch weder dazu, noch zur Frage nach ihrem Urteil, bekommt Maria Stuart von Ritter Paulet eine Antwort.
Mortimer, Paulets Neffe, tritt in das Zimmer, ohne Maria Stuart auch nur eines Blickes zu würdigen. Er teilt Paulet mit, dass er gesucht wird und verlässt sofort wieder den Raum. Maria klagt daraufhin über den Übermut von Mortimer und bittet, dass Paulet ihr dessen Anblick erspart. Der aber erklärt nur: „Er ist keiner von den weichen Toren, die eine falsche Weiberträne schmelzt. [...] Lady, an dem ist Eure Kunst verloren!“ (Z. 257-261). Mit diesen Worten verlässt er den Raum.
Maria Stuart und ihre Amme bleiben allein zurück. Kennedy erkennt schnell, dass die Königin von Schott- land plötzlich mutlos und nachdenklich ist. Es ist der Jahrestag der Ermordung ihres Gatten. Maria Stuart fühlt sich noch immer schuldig, weil sie ihn ins „Todesnetz“ (Z. 293) lockte. Kennedy versucht ihre Königin zu trösten, sie hätte ihren Mann nicht umgebracht, erinnert an dessen blutige Taten und die bösen Künste von Bothwell, der Maria Stuart verführte. Maria solle neuen Mut fassen und sich nicht in England wegen dieser Tat gefangen halten lassen.
Mortimer tritt scheu ins Zimmer und schickt Kennedy als Wache hinaus, damit er mit Maria Stuart spre- chen kann. Die beiden Frauen gehen zunächst nicht darauf ein, erst nachdem Mortimer der Königin eine Karte überreicht und deutlich macht, dass sein Onkel der Feind ist, verlässt die Amme den Raum.
Die Karte entpuppt sich als Nachricht des Kardinals von Lothringen aus Frankreich, dem Onkel der schot- tischen Königin. „Traut dem Sir Mortimer, der Euch dies bringt, denn keinen treuern Freund habt ihr in England“, schreibt dieser (Z. 388-389). Mortimer berichtet Maria Stuart, wie er über ihren Onkel den Bi- schof von Roße, Leßley, kennenlernte. Dieser berichtete ihm von Marias Märtyrtum, woraufhin Mortimer recherchierte und zu dem Schluss kam, dass Maria Stuart und nicht Elisabeth als uneheliches Kind Königin von England sein sollte. Mortimer, ganz verzückt von Maria Stuart, will sie retten und gesteht ihr nun, dass sie schuldig gesprochen wurde und getötet werden soll. Maria Stuart, die mit lebenslanger Haft ge- rechnet hatte, kann nicht glauben, dass Elisabeth sie aufs Schafott jagt. Sie fürchtet sich vielmehr vor heimlichem Mord. Davor möchte Mortimer sie mit Hilfe von zwölf Jünglingen bewahren. Maria Stuart will ihn allerdings von diesem Plan abbringen. Sie bittet ihn stattdessen mit Graf Leicester zu sprechen und überreicht ihm ein Schreiben mit ihrem Bildnis. Als die Amme die beiden vor der Ankunft von Paulet und Lord Burleigh warnt, verschwindet Mortimer heimlich.
Lord Burleigh, der Großschatzmeister von England, kommt als Gesandter des Gerichts. Er soll Maria Stuart das Urteil verkünden. Diese beklagt, dass ihr Verfahren nicht korrekt gewesen sei und diskutiert mit Bur- leigh über die Strafe. Burleigh bleibt standhaft, wirft ihr sogar vor, sie wollte mittels Bürgerkrieg Englands Thron übernehmen und hätte sich mit anderen Königen gegen England verschworen. Maria Stuart wehrt die Vorwürfe ab und betont, dass sie, anders als Elisabeth, sich nie mit Mord beflecken würde.
Nachdem Maria Stuart das Zimmer verlassen hat, bleiben Burleigh und Paulet allein zurück. Der Kerker- meister gibt zu, dass im Rechtsstreit nicht alles korrekt zugegangen sei und merkt an, dass dieser Umstand für England ein Problem werden könnte. Burleigh schlägt Paulet daraufhin indirekt den Mord an Maria Stuart vor, um Königin Elisabeth die schwere Entscheidung zu ersparen. Dieser aber lehnt entschieden ab und betont, er werde Maria Stuart bis zu ihrer Hinrichtung schützen.
Der zweite Aufzug spielt im Palast zu Westminster.
Der Graf von Kent und Sir William Davison, beide Staatssekretäre, begegnen sich und sprechen über die Brautwerbung des französischen Königs um Elisabeth. Diese hält sich ihre Entscheidung trotz Eingeständ- nissen des französischen Königs weiterhin offen.
Doch dann kommt Leicester herbei. Als er schwärmt, wie sehr sich die Königin auf Mortimer verlassen würde, geht Paulet wütend ab.
Leicester reagiert verwundert über Paulets Verhalten und zweifelt nach Mortimers ausweichender Ant- wort auch an dessen Vertrauenswürdigkeit. Dieser aber übergibt ihm den Brief von Maria Stuart. Leicester küsst Marias Bild und liest das Schreiben entzückt durch. Er gesteht Mortimer, dass er es bereue, Maria Stuart vor Jahren nicht geheiratet zu haben, in der Hoffnung, Elisabeths Herz zu erobern. Nachdem diese ihn nun fallen ließ, habe er erkannt, was er an Maria aufgegeben hatte. Er habe nur keinen Weg gefunden, sie zu befreien. Als Mortimer von seinem Plan berichtet, wehrt Leicester aber ab. Die beiden streiten über die Befreiung und kommen zu keinem Ergebnis.
Königin Elisabeth kommt auf Leicester zu. Dieser versucht, mit Komplimenten von seiner betretenen Ver- fassung abzulenken und klagt, weil er sie nun verlieren müsse. Elisabeth erwidert daraufhin, dass ihr Herz anders entschieden hätte, könne sie so frei wählen, wie Maria Stuart es tat. Sie spricht eifersüchtig über Maria Stuart, die sich nicht den Königspflichten unterwarf und alle Männer mit ihrer Schönheit verzückte. Daraufhin versucht Leicester die Königin zu einem Treffen mit Maria Stuart zu bewegen. Angeblich damit sie selbst sehen kann, dass sie die Schönere ist und Maria Stuart damit peinigt. Weil sie ihn schon genug verletzt hat, willigt Elisabeth spontan ein, Maria Stuart noch am selben Tag im Park zu treffen.
Der dritte Aufzug spielt in einem Park, der vorne mit Bäumen bewachsen ist und eine weite Aussicht bie- tet.
Maria läuft schnell hinter den Bäumen hervor in den Park. Ihre Amme kann ihr so schnell kaum folgen. Doch Maria Stuart ist so entzückt von ihrer neuen Freiheit, dass sie nicht innehalten kann. Sie hofft, dass die Erlaubnis, in den Park zu gehen, ein Schritt in Richtung vollkommener Freiheit ist. Dass Lord Leicester sich für sie einsetzt und sie endlich aus dem Kerker befreit. Hanna Kennedy versucht, diese Hoffnung zu dämmen und der schottischen Königin klarzumachen, dass sie noch immer von Mauern umzäunt ist. Doch Maria ist fest davon überzeugt, dass alles gut wird.
Ritter Paulet kommt zu den beiden Frauen hinzu und fordert Maria Stuarts Dank für die Gande, in den Park zu dürfen. Diese reagiert überrascht, dass es sein Werk war und er den Brief an Elisabeth tatsächlich übergeben hat. Daraufhin verkündet Paulet ihr, sie würde außerdem gleich die Königin treffen, da diese in der Gegend jage. Maria Stuart erschrickt und klagt: „O warum hat man mich nicht vorbereitet! [...] Was ich mir als die höchste Gunst erbeten, dünkt mir jetzt schrecklich, fürchterlich!“ (Z. 2162- 2165 ) Sie will mit ihrer Amme ins Schloss fliehen, doch Paulet befiehlt ihr, sie müsse die Königin im Park erwarten.
Als Maria Stuart den Grafen Shrewsbury kommen sieht, fleht sie, er solle ihr den verhassten Anblick Eli- sabeths ersparen. Er ermutigt sie, die Chance zu ergreifen, ihren Hass gegen die Königin zu vergessen und ehrerbietig zu sein. Maria aber vermutet, dass das Treffen für sie zum Fluch werden wird und eine Ver- söhnung unmöglich ist. Talbot berichtet ihr daher, wie ergriffen Königin Elisabeth von ihrem Brief war. Außerdem verrät er Maria Stuart, dass sie Graf Leicester das Treffen mit Elisabeth zu verdanken hat.
Königin Elisabeth, Graf Leicester und Gefolge tauchen auf. Ihr Gefolge lässt die Königin von Talbot zurück nach London schicken. Während sie Maria mustert, spricht sie zu Paulet, schwärmt, dass ihr Volk sie ver- ehrt wie einen Gott. Maria, die verzweifelt an ihrer Amme lehnt, klagt: „O Gott, aus diesen Zügen spricht kein Herz!“ (Z. 2232). Elisabeth stellt sich daraufhin dumm und fragt, wer die Lady sei. Leicester spielt mit und erklärt der scheinbar Nichtsahnenden, dass der Himmel sie zu Maria Stuart gelenkt hätte und sie Mitleid siegen lassen solle. Auch Shrewsbury appelliert an Elisabeth, ihr Auge auf die unglückliche Maria zu richten. Die Königin aber sieht in Maria Stuart eine stolze Frau. Maria Stuart fällt daraufhin vor Elisabeth nieder und erbittet ihre Gnade. Elisabeth geht nicht darauf ein, sondern antwortet kalt, sie sei dem Trieb der Großmut gefolgt mit Maria zu sprechen. Maria Stuart nimmt allen Mut zusammen und erklärt, sie würde alles vergessen, was Elisabeth ihr angetan hat, sie solle ihr nur die Schuld ebenfalls erlassen. Köni- gin Elisabeth geht nicht darauf ein. Sie wirft Maria Stuart Eifersucht und Gier auf die englische Krone vor. Diese erklärt daher, Elisabeth habe gesiegt, sie würde auf die Krone verzichten. Die schottische Königin hofft so, endlich freigelassen zu werden - doch sie hat sich offenbar getäuscht. Indem Elisabeth sie belei- digt, verliert Maria ihre Demut, verteidigt sich und greift Elisabeth scharf an. Shrewsbury und Leicester versuchen, den Streit zu schlichten. Doch Elisabeth verlässt zornig den Park.
Maria und ihre Amme bleiben alleine zurück. Diese ist fassungslos über das Verhalten der Stuart und sieht keinerlei Hoffnung mehr. Maria Stuart selbst fühlt sich dennoch erleichtert, weil sie endlich einen Moment des Triumphs über Elisabeth erleben durfte. Und das auch noch vor den Augen von Leicester.
Mortimer kommt zu den beiden Frauen hinzu und schickt die Amme weg. Er ist begeistert von Maria Stuarts Mut, schwärmt leidenschaftlich von ihr. Die schottische Königin jedoch will eigentlich nur endlich wissen, was Leicester zu ihrem Schreiben sagte. Daraufhin erklärt Mortimer ihr, der Graf sei ein Feigling und nur er könne sie retten. Er berichtet ihr mit irren Blicken von seinem Plan, nachts das Schloss zu stürmen, die Wächter zu ermorden und sie zu befreien. Maria Stuart ist schockiert und sieht sich dem nächsten „Schrecknis“ gegenüber. Mortimer bedrängt sie weiter, presst sie an sich und fordert ihre Liebe als Dank. Plötzlich kommt Hanna herbeigeeilt und warnt sie vor bewaffnetem Volk, das in den Garten eindringt. Während Mortimer sich mit dem Degen bewaffnet, rennen die beiden Frauen Richtung Haus.
Versammlung abgehalten wurde, bei der auch der Mörder zugegen war. Leicester will von Mortimers blutigen Taten nichts wissen, schickt ihn zornig weg. Mortimer aber erklärt: „Euch zu warnen komm ich, auch eure Schritte sind verraten.“ (Z. 2774-2775). Burleigh hat nach dem Mordversuch auf Schloss Fothe- ringhay einen Brief von Maria Stuart an Leicester gefunden, in dem sie ihn auffordert, sie zu retten, und ihm dafür ihre Hand verspricht. Leicester läuft nach dieser Offenbarung verzweifelt im Zimmer auf und ab, während Mortimer ihm rät, sich bei Elisabeth mit Entschuldigungen sein Ansehen zurückzuerkämpfen. Er selbst wolle unterdessen in Schottland neue Verbündete suchen, um Maria Stuart zu befreien. Doch dazu soll es nicht kommen: Leicester besinnt sich, ruft Wachen herbei und befiehlt ihnen, Mortimer als Staatsverräter festzunehmen. Dann verschwindet er, um der Königin die Botschaft zu überbringen. Mor- timer blickt ihm mit Verachtung hinterher, zeigt sich aber wenig überrascht: „Ich verdiene das, wer hieß mich auch dem Elenden zu vertrauen?“ (Z. 2798-2799) Ohne Leicester zu verraten, ergreift Mortimer ei- nen Dolch, beschimpft Elisabeth als Bastardkönigin und ersticht sich selbst.
Burleigh hat Königin Elisabeth in deren Zimmer den Brief überreicht. Diese ist fassungslos, wie sie sich so täuschen lassen konnte - ausgerechnet von Leicester, den sie so in ihr Herz geschlossen hatte. Burleigh nutzt die Gunst der Stunde, sich selbst als besten, treuesten Diener anzupreisen. Elisabeth will daher sei- nem Rat folgen. Maria Stuart soll hingerichtet werden, Leicester soll zusehen und selbst getötet werden: „Er sei ein Denkmal meiner Strenge, wie er ein Beispiel meiner Schwäche war.“ (Z. 2851- 28 52) Als ein Page eintritt und Leicester ankündigt, weist Elisabeth ihn strikt ab. Doch sofort kommen ihr Zweifel, ob nicht auch der Brief nur ein Fallstrick von Maria Stuart war, um sie von ihrem liebsten Freund zu ent- zweien.
Noch bevor Burleigh die Königin von diesem Gedanken abbringen kann, reißt Leicester die Tür auf und tritt mit gebieterischem Wesen ein. Nur von der Königin selbst würde er sich abweisen lassen. Diese schickt ihn weg, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Leicester aber fordert, dass sie ihn anhört, wie sie zuvor Burleigh anhörte. Obwohl Elisabeth versucht, jeglichen Rechtfertigungsversuch zu unterbinden, gibt Leicester nicht auf. Er schafft es, ihr einzureden, dass er Maria Stuart ihretwegen Freundschaft vorgespielt habe, um sie auszuspionieren. Um Burleighs Einwände und Zweifel abzuwehren, macht Leicester diesen schlecht. Er erklärt, dass Maria Stuart trotz dessen Einsatz noch am selben Tag befreit worden wäre, hätte er es mit Mortimers Verhaftung nicht verhindert. Ein Offizier bestätigt Elisabeth und Burleigh, dass Mor- timer sich nach der Gefangennahme selbst umbrachte. Auf Burleighs Drängen hin, übernimmt Leicester sogar den Richterspruch zur Vollstreckung Maria Stuarts Urteil. Burleigh verlässt den Raum, um alles in die Wege zu leiten.
Graf von Kent tritt in das Zimmer, um der Königin von den Unruhen im Volk zu berichten. Aus Angst um ihre Königin fordern sie, dass diese das Urteil noch an diesem Tag unterschreibt.
Burleigh und Davison kommen mit dem Urteil in den Raum. Königin Elisabeth kämpft mit sich selbst. Sie befürchtet, dass sie für die Hinrichtung der Stuart kritisiert werden wird.
Graf Shrewsbury eilt ins Zimmer und will Elisabeth davon abhalten, das Urteil zu unterschreiben. Sie solle sich nicht vom Volk zwingen lassen, sondern sich Zeit nehmen, über diese folgenschwere Entscheidung nachzudenken. Die Unruhen vor dem Palast aber werden immer schlimmer und auch Burleigh bedrängt Elisabeth, indem er vor neuen Mordversuchen warnt. Shrewsbury aber bleibt bei seiner Meinung: Nicht die lebendige Stuart, sondern die tote sei die größte Gefahr für Elisabeth. Königin Elisabeth ist verzweifelt und des Herrschens überdrüssig. Sie beklagt, dass der Mord an ihr fehlschlug, weil sie sonst für immer frei von Schuld hätte bleiben können. Elisabeth will sogar dem Volk die Wahl zwischen ihr und Maria Stuart lassen. Burleigh ermahnt sie daher: Wenn sie ihr Volk liebe, müsse sie jetzt das Urteil unterschreiben. Die Königin will daraufhin vor Gott um Rat bitten.
Elisabeth bleibt allein im Zimmer zurück und klagt über die Last der Krone. Sie ist es leid, allen gefallen zu müssen, von allen Seiten bedroht zu werden und in Furcht vor Maria Stuart zu leben. Sie unterschreibt rasch das Urteil und tritt erschrocken vom Tisch zurück.
Elisabeth übergibt Davison das unterzeichnete Urteil mit den Worten: „Ein Blatt Papier entscheidet noch nicht, ein Name tötet nicht“. (Z. 3267-3268). Er solle weise entscheiden, wie er mit dem Schreiben umge- hen will. Dieser erschrickt und fleht um eine klare Ansage, doch die Königin verlässt erbost den Raum.
Burleigh tritt zu dem verzweifelten Davison ins Zimmer und bedrängt diesen, ihm das Urteil zu übergeben. Als dieser sich weigert, weil er noch keine genaue Anweisung erhalten hat, entreißt Burleigh ihm die Pa- piere und eilt davon.
Der fünfte und letzte Aufzug des Trauerspiels handelt zunächst im Schloss zu Fotheringhay, später dann im Palast zu Westminster.
Hanna Kennedy verpackt am Morgen des Hinrichtungstages weinend die Reichtümer von Maria Stuart, die ihr von Paulet und Drury wieder gebracht wurden. Plötzlich tritt Melvil, Marias ehemaliger Haushof- meister, ein, um sich von seiner Königin zu verabschieden. Hanna berichtet ihm, wie Maria Stuart noch in der Nacht auf ihre Befreiung hoffte, als sie ein Pochen hörte. Das Pochen rührte aber nicht von den Be- freiern, sondern vom Aufbau des Schafotts. Daraufhin schrieb die Königin laut Kennedy gefasst ihr Testa- ment, betete und weinte, weil ihr Todesurteil so viele Menschen in Kummer stürzte.
Margareta Kurl, Marias Kammerfrau, kommt herbei, um die Amme zu Maria Stuart zu schicken. Gegen- über Melvil beschuldigt sie ihren Mann, Marias ehemaligen Schreiber, der Falschaussage. Nur durch
zusammenzubrechen und wird ausgerechnet von ihm aufgefangen. Mit sanfter Stimme spricht sie ihn auf sein eigentliches Versprechen an und wünscht ihm Glück mit Elisabeth, die er ihr vorgezogen hat. Dann verlässt sie mit Melvil, der Amme, dem Sheriff, Burleigh und Paulet den Raum.
Leicester bleibt alleine zurück und wird von Schuldgefühlen geplagt. Marias Anblick hat trotz aller Bemü- hungen, standhaft zu bleiben, sein Herz gerührt. Und so sehr er versucht, sich Mut zuzusprechen und der Hinrichtung zuzusehen; er kann es nicht. Fliehen kann er allerdings ebenso wenig, denn die Tür ist ver- schlossen. So muss er mitanhören, wie Maria im Raum unter ihm hingerichtet wird. Als ihr Kopf fällt, sinkt er ohnmächtig zusammen.
Königin Elisabeth tritt voller Unruhe durch eine Seitentüre im Palast zu Westminster in ihr Zimmer. Sie erwartet sehnsüchtig und zugleich mit Schrecken die Nachricht über Maria Stuarts Hinrichtung.
Ein Page tritt an die Königin heran und berichtet ihr, dass Leicester und Burleigh nicht in London sind. Ihr wird daraufhin klar, dass Maria Stuart tot sein muss. Zunächst fühlt sie sich erleichtert, dann wiederum zittert sie vor Angst und will die Gefallene beweinen. Den Pagen schickt sie unterdessen davon, Davison zu holen.
Graf Shrewsbury betritt den Raum und überbringt ihr schlechte Neuigkeiten: Kurl, der Schreiber von Maria Stuart, hat ihm wenige Minuten zuvor im Tower von London gestanden, dass seine Aussage falsch und die Papiere gefälscht waren. Außerdem habe Kurl dies hinunter in die Gassen Londons gebrüllt und für Auf- sehen beim Volk gesorgt. Shrewsbury fordert daher eine neue Untersuchung des Falls. Elisabeth ver- schweigt ihm, dass es sowieso zu spät ist und tut so, als würde sie auf seinen Wunsch eingehen.
Als Davison in den Raum tritt, bittet sie ihn um das Urteil, das sie ihm angeblich zur Verwahrung gegeben hatte. Dieser erklärt verzweifelt, dass das Urteil längst wie befohlen in Burleighs Händen liege. Daraufhin lässt Elisabeth ihn wegen Missbrauchs ihres Namens in den Tower sperren.
Burleigh kommt hinzu, verbeugt sich vor der Königin und verkündet Maria Stuarts Tod. Shrewsbury ver- hüllt sein Gesicht, Davison zeigt sich noch verzweifelter. Elisabeth fragt Burleigh demonstrativ, ob er von ihr den tödlichen Befehl erhalten habe. Als dieser verneint, beschuldigt sie ihn, ihrer Milde vorausgegriffen zu haben und schickt ihn fort. Shrewsbury, den sie zu ihrem Führer machen will, lehnt dies daraufhin ab. Er hat erkannt, dass er ihren edlen Charakter nicht retten konnte und verlässt sie. Doch das ist nicht die einzige Enttäuschung für Elisabeth. Als sie Kent bittet, Leicester herbeizuholen, muss sie erfahren, dass dieser nach Frankreich geflohen ist. Mit ruhiger Fassung bleibt Elisabeth alleine zurück.
Schillers Werk Maria Stuart erfüllt die Kriterien des geschlossenen Dramas.
Außerdem kann die Struktur von Maria Stuart anhand des Dramenschemas von Gustav Freytag dargestellt werden. Nach diesem Modell weisen geschlossene Dramen eine pyramidale Struktur auf.
Schiller hielt sich mit Maria Stuart an die Euripideische Methode. Dabei wird die Handlung vom Schluss her rückwärts aufgerollt, sodass die Katastrophe von Beginn an absehbar ist. Den Ausgang des Dramas hat er mit der Urteilsverkündung schon vorweggenommen.
Die Antithesen, Parallelismen und Metaphern sind allerdings bei Weitem nicht alle Stilmittel, die Schiller benutzt. Es findet sich eine Vielzahl an rhetorischen Mitteln, von denen einige im Folgenden beispielhaft aufgezählt werden:
Im Gegensatz zu den früheren Dramen Schillers wie Die Räuber, die in Prosa verfasst sind, ist Maria Stuart in Versform verfasst. Es handelt sich dabei beinahe durchgängig um den sogenannten Blankvers. Der Blankvers ist ein reimloser fünfhebiger Jambus, den Lessing als Dramenvers eingeführt hat. Das Schema lautet: xX xX xX xX xX. Zum Biepsiel: „Des Lébens kleíne Zíerden zú entbéhren“ (Z. 54). An wichtigen Stellen des Dramas sowie an Szenenschlüssen wechselt der reimlose Blankvers in den ge- reimten Blankvers, zum Beispiel: „Und seid gewiss, ich werde sie bewahren, Dass sie nichts Böses tun soll, noch erfahren!“ (Z. 1075-1076) Die Sprache ist allerdings nicht nur an den Enden der Szenen lyrisiert. Es gibt auch längere gereimte Passa- gen an besonders pathetischen oder emphatischen Stellen. Mal finden sich Kreuzreime: „O Dank, Dank diesen freundlichen grünen Bäumen, Die meines Kerkers Mauern mir verstecken! Ich will mich frei und glücklich träumen, Warum aus meinem süßen Wahn mich wecken?“ (Z. 2087-2090) An anderen Stellen teilen umarmende Reime Quartette ab: „Wenn sie ein Herz, entzückend und entzückt, Dem Herzen schenkt in süßem Selbstvergessen Die Frauenkrone hast du nie besessen, Nie hast du liebend einen Mann beglückt!“ (Z. 1653-1656) Bei einigen der gereimten Verse wird der Jambus durch Daktylen unterbrochen. Das Schema lautet dann: Xxx. Zum Beispiel: „Láss mich der néuen Fréiheit geníeßen, Láss mich ein Kínd sein, séi es mít! Únd auf dem gr'ünen Téppich der Wíesen Pr'üfen den léichten, gefl'ügelten Schrítt“ (Z. 2075 - 2079) Diese Zeilen haben einen liedhaften und noch lyrischeren Charakter und betonen an dieser Stelle die neue Fröhlichkeit von Maria Stuart. Die Zweipoligkeit des Konflikts, die Schiller sprachlich mit der Antithese unterstreicht, hebt er auch an- hand des Reimschemas hervor. So kontrastiert er die Redeweisen zweier Figuren durch den Wechsel zwi- schen Blankversen und Reimstrophen. Der Leidenschaftlichere redet in Reimen, der vernünftige, kalte
Dialogpartner in Blankversen. Ein Beispiel dafür ist das Gespräch zwischen Maria und Hanna im dritten Aufzug, erster Auftritt, sowie das Gespräch von Maria und Mortimer im sechsten Auftritt des dritten Auf- zuges. Auffällig ist außerdem, dass Elisabeth und Burleigh nie im Reim reden. Bei Mortimer dagegen finden sich häufig Reime. Die Funktion von Metrum und Reim ist hierbei die Idealisierung der Sprache. Schiller will das Individuelle zum Allgemeinen erheben und die Menschen anhand der Kunst erziehen.
In Schillers Werk Maria Stuart steht, wie schon der Name sagt, die schottische Königin Maria Stuart im Mittelpunkt. Sie ist die Protagonistin des Werks. Die zweite Hauptperson ist Königin Elisabeth, die Maria Stuart als Antagonistin gegenübersteht. Neben den beiden Hauptpersonen spielen im Werk vor allem Mitglieder des englischen Hofes eine wich- tige Rolle, sowie die treue Amme der schottischen Königin. Im Folgenden werden die wichtigsten Personen des Trauerspiels einzeln charakterisiert.
Maria Stuart ist die Königin von Schottland, die nach einem Aufstand ihres Volkes wegen ihrer Heirat mit dem Mörder ihres ersten Mannes, nach England geflohen ist und sich dort Hilfe von ihrer Verwandten Königin Elisabeth erhoffte.
Der Graf von Shrewsbury gehört neben Leicester und dem Baronen Burleigh zu den wichtigsten Personen im Staatsrat. Was seine Persönlichkeit angeht, könnte er sich aber kaum extremer von seinem jüngeren Kollegen unterscheiden.
Wilhelm Cecil ist Baron und Großschatzmeister am englischen Königshof. Anders als Shrewsbury, der ei- nen großen Gerechtigkeitssinn hat, geht es Burleigh nur um das Einhalten der Gesetze und Regeln.
Graf von Kent und Davison sind Nebenpersonen am englischen Hof. Beide haben - anders als die bisheri- gen Männer - keinerlei Einfluss auf Königin Elisabeth. Graf von Kent wird lediglich als eine Art Zeremo- nienmeister eingeführt. Davison seinerseits ist ein Neuling in seinem Amt. Zwar ist er eifrig bei der Sache, allerdings erscheint er überfordert. Diese Schwäche nutzt Elisabeth bewusst aus, um die Bürde der Ur- teilsvollstreckung abzuwälzen.
Ritter Paulet wurde von Königin Elisabeth beauftragt, Maria Stuart in Gewahrsam zu halten. Damit hat sie ihn gewissermaßen in ein Dilemma gebracht. Als Ritter dient er seiner Königin. Als Maria Stuarts Hüter fühlt er sich aber auch dieser gegenüber verantwortlich.
Mortimer ist der Neffe von Paulet. Er kam erst kürzlich von einer Auslandsreise zurück nach England. Was sein Onkel aber nicht weiß: Mortimer ist in Rom heimlich zum Katholizismus konvertiert und steht insge- heim auf Maria Stuarts Seite.
Hanna Kennedy ist die Amme von Maria Stuart. Sie ist die einzige Bedienstete, die auch in der Gefangen- schaft an der Seite der schottischen Königin bleiben durfte.
Friedrich Schillers (10.11.1759 – 9.5.1805) Werk Maria Stuart wurde am 14. Juni 1800 in Weimar uraufge- führt und erschien im April 1801 als Buch.
Maria Stuart ist somit der Klassik zuzuordnen, eine literarische Bewegung, die von 1786 bis 1832 andau- erte. Neben Friedrich Schiller galt dessen Freund Johann Wolfgang von Goethe (28.8.1749 – 22.3.1832) als der zentrale Vertreter der Weimarer Klassik.
Wie schon der Name Klassik vermuten lässt, bezieht sich diese Literaturbewegung vor allem auf die An- tike, aus denen die „Klassiker“ der Literatur stammten. Damals galten Harmonie und Vollkommenheit als Ideale in der griechischen Gesellschaft. Dies wurde in der Klassik neu aufgegriffen. Man wollte die Gesell- schaft nach der französischen Revolution 1789 dazu erziehen, bessere Menschen zu werden. Schließlich hatte sich herausgestellt, dass trotz der Erklärung der Bürger- und Menschenrechte die Zeit des Schre- ckens nicht vorbei war. Daher sollte jeder Einzelne seine Vervollkommenung anstreben, indem er mora- lisch handelt und seinen Verstand einsetzt. Wichtige Werte waren demnach Ehrlichkeit, Mut und Tole- ranz. Außerdem sollten die Menschen sich in Bescheidenheit üben und ihr Schicksal annehmen. Dabei spielte auch der Glaube an Gott eine große Rolle.
In Anlehnung an die Antike wurde auch in der Literatur selbst die Vollkommenheit angestrebt. Form und Inhalt sollten harmonisch zueinander passen. Geprägt vom neuen Idealismus griffen die Autoren außer- dem wieder auf klare, strikte Strukturen zurück, z.B. das Drama oder die Ode. Auch die gehobene, met- risch geregelte Sprache und die pathetischen Formulierungen kamen wieder in Mode.
All die genannten Merkmale der Klassik lassen sich in Schillers Drama Maria Stuart finden. Die Hauptfigu- ren entstammen alle dem Adel bzw. der oberen Gesellschaft, die in der Klassik als Vorbild galt. Wichtigstes Thema ist das Streben nach Vollkommenheit und Moral. So soll beispielsweise Maria ihr Schicksal anneh- men, anstatt voller Hass auf Elisabeth zu blicken. Dies gelingt ihr durch den Glauben. Elisabeth dafür soll ihre Moral sprechen lassen und über das Schicksal ihrer Rivalin entscheiden. Passend zu dem tragischen Ausgang der Geschichte, hat Schiller sich für die Form des Dramas entschieden. Neben der gehobenen Sprache, dem geregelten Metrum und den theatralischen Formulierungen, findet sich in Maria Stuart au- ßerdem die für die Klassik typische Stichomhytie, der häufige Redewechsel.
Auch die Wahl des historischen Stoffes rund um Maria Stuart hing direkt mit der Zeitgeschichte zusam- men. Schiller verarbeitete damit seine eigenen Erfahrungen mit der französischen Revolution. Zunächst hatte man in Deutschland den französischen Kampf um Freiheit und Gleichheit begrüßt. Als dann aber tausende Menschen - unter anderem sogar der französische König Ludwig XVI. - auf dem Schafott lande- ten, waren die deutschen Aufklärer erschüttert. Dieses neue Umdenken wollte Schiller mit seinem Werk
Maria Stuart - einem historischen Stoff, in dem es ebenfalls um einen Königsmord und um die Frage nach Moral geht - unterstützen. Sein Drama sollte ganz im Sinne der Klassik aufzeigen, welche Möglichkeiten ein Mensch hat, auch in hoffnungslosen Situationen noch moralisch zu handeln.
Schillers Drama Maria Stuart beruht auf einer wahren historischen Begebenheit rund um die schottische Königin Maria Stuart. Deren Schicksal wurde in der Literatur bereits mehrfach als Stoffgrundlage genutzt, vor allem im 16. und 17. Jahrhundert für barocke Märtyrertragödien. Zunächst interessierte sich Schiller aus geschichtlichen Gründen für die Rivalität zwischen Maria Stuart und Königin Elisabeth. In den Jahren 1787 bis 1792 studierte er schließlich Geschichte und war als Histo- riker von den großen Figuren der Weltgeschichte fasziniert. Nach dem Schrecken der französischen Revo- lution wandte sich Schiller jedoch immer mehr den neuen Werten der Klassik zu und sah in dem histori- schen Stuart-Stoff viel Potenzial, um die Menschheit zu mehr Moral zu erziehen. Somit begann er, das Schicksal der schottischen Königin in Form eines Dramas aufzuarbeiten. Dabei ging es ihm jedoch nicht primär um die korrekte und wahrheitsgetreue Darstellung der Geschichte, sondern vielmehr um sein künstlerisches Interesse. Daher erfand er einige Begebenheiten wie das Treffen der Königinnen, Morti- mers Person oder das innige Verhältnis Leicesters zu Stuart zugunsten größerer Dramatik und der besse- ren Darstellung der psychologischen Seite.
Das Drama Maria Stuart basiert auf der langjährigen Rivalität zwischen der schottischen Königin Maria Stuart und der englischen Königin Elisabeth I. Streitpunkt zwischen den beiden Königinnen ist die Frage, wer nun wirklich Anrecht auf den englischen Thron hat. Maria Stuart wurde am 14. Dezember 1542 in Schottland als Tochter des Königs Jakob V. und der franzö- sischen Adligen Marie de Guise geboren. Sie begründete ihren Anspruch damit, dass sie die Urenkelin des englischen Königs Heinrich VII. ist und damit die einzig wahre Erbin des Throns. Dessen Sohn König Hein- rich VIII. war nämlich bereits verstorben. Dieser wiederum hatte drei Kinder: Maria Tudor, Elisabeth I. und Eduard VI. Seine beiden Töchter aber ließ er selbst 1536 zu illegitimen Nachkommen erklären, da die je- weiligen Mütter ihn betrogen haben sollen. Erst mit seinem Testament machte er Maria Tudor und Elisa- beth I. wieder zu Thronfolgerinnen. Nachdem auch sein Sohn und Maria Tudor verstorben waren, erlangte Elisabeth den Thron. Damit Maria Tudor sie als ihre Nachfolgerin anerkennt und nicht Maria Stuart den Thron überlässt, musste Elisabeth allerdings zustimmen, als Königin Katholikin zu werden. Daran hielt sie sich allerdings nicht. Elisabeth hatte sich in Maria Stuarts Augen also den Thron erschlichen. Immerhin gilt diese als uneheliches Kind, weil die Kirche die Heirat ihrer Eltern nicht anerkannte. Elisabeth I. ihrerseits wurde am 7. September 1533 als Tochter des englischen Königs Heinrich VIII. gebo- ren und sieht sich dadurch im Recht. Sie sah sich auch nicht in der Pflicht, sich an die Bedingungen ihrer verstorbenen Halbschwester zu halten, war diese von Geburt her schließlich nicht höher gestellt als sie selbst.