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Leitfäden und Tipps
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Mitschrift zur Vorlesung Einführung in die BWL, Mitschriften von Betriebswirtschaftslehre (BWL)

Zusammenfassung & Übersichten zum Gegenstand der BWL, als Wissenschaft, Basiskonzepte, Subsysteme eines Betriebs & Leitbilder, Grundsätze und Ziele in Betrieben, Unternehmensführung & Management, konstitutive Entscheidungsfelder, Teilgebiete der BWL

Art: Mitschriften

2021/2022

Zum Verkauf seit 25.01.2024

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Inhalt
KAPITEL 1 – Der Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre....................................................................4
1. Sie kennen das Erkenntnisobjekt der BWL und können es erläutern.......................................4
2. Sie wissen, was unter Wirtschaften zu verstehen ist................................................................4
3. Sie wissen, was ein Betrieb und was ein Haushalt ist...............................................................4
4. Sie wissen, was Wirtschaftsgüter sind und können sie klassifizieren.......................................5
5. Sie kennen das Wirtschaftlichkeitsprinzip (bzw. ökonomisches/ Rationalprinzip) allgemein
und in seinen beiden Formen............................................................................................................5
6. Sie können die Begriffe Effizienz und Effektivität voneinander abgrenzen..............................5
7. Sie können einen allgemeinen Produktionsprozess beschreiben und kennen
unterschiedliche Arten an Produktionsfaktoren...............................................................................6
8. Sie kennen die Produktivität und die Rentabilität als Effizienzkennziffern..............................6
KAPITEL 2 – Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft.......................................................................... 8
1. Sie kennen die Aufgaben und Funktionen einer Wissenschaft................................................. 8
2. Sie können die BWL in das allgemeine System der Wissenschaften einordnen.......................9
3. Sie wissen, was eine Nominaldefinition ist...............................................................................9
4. Phasen des wissenschaftlichen Forschungsprozesses: Das Reichenbachschema.....................9
5. Sie kennen das Hempel- und Oppenheim-Schema wissenschaftlicher Erklärungen
(Kenntniserlangung)........................................................................................................................10
6. Sie wissen, was ein Modell ist und wozu Modelle in der BWL benötigt werden...................11
7. Sie wissen, an welchen Stellen Werturteile in der BWL getroffen werden können...............11
8. Sie wissen, welche Fragen die Unternehmensethik aufwirft und was unter Verantwortung
verstanden wird...............................................................................................................................11
KAPITEL 3 – Basiskonzepte der Betriebswirtschaftslehre.....................................................................12
1. Sie kennen die Unterschiede zwischen dem ökonomistischen und dem
sozialwissenschaftlichen Basiskonzept der BWL.............................................................................12
2. Sie wissen, was ein Paradigma ist und was Wissenschaftsprogramme sind..........................12
3. Sie kennen den faktoranalytischen Ansatz von Gutenberg....................................................12
4. Sie können die Grundaussage und die einzelnen Elemente des entscheidungsorientierten
Ansatzes von Heinen erläutern.......................................................................................................12
5. Sie können Entscheidungssituationen hinsichtlich ihres Informationsstandes klassifizieren.
14
6. Sie kennen das Grundmodell der präskriptiven/normative Entscheidungstheorie...............14
7. Sie kennen Entscheidungsregeln bei Sicherheit, Risiko und Ungewissheit und können diese
auf konkrete Entscheidungssituationen anwenden.......................................................................14
a) Entscheidungsregel bei Sicherheit............................................................................................14
b) Entscheidungsregel bei Risiko:.................................................................................................15
c) Entscheidungsregeln bei Ungewissheit:................................................................................... 16
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Inhalt

KAPITEL 1 – Der Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre.................................................................... 4

1. Sie kennen das Erkenntnisobjekt der BWL und können es erläutern. ...................................... 4

2. Sie wissen, was unter Wirtschaften zu verstehen ist. ............................................................... 4

3. Sie wissen, was ein Betrieb und was ein Haushalt ist. .............................................................. 4

4. Sie wissen, was Wirtschaftsgüter sind und können sie klassifizieren. ...................................... 5

5. Sie kennen das Wirtschaftlichkeitsprinzip (bzw. ökonomisches/ Rationalprinzip) allgemein

und in seinen beiden Formen. ........................................................................................................... 5

6. Sie können die Begriffe Effizienz und Effektivität voneinander abgrenzen. ............................. 5

7. Sie können einen allgemeinen Produktionsprozess beschreiben und kennen

unterschiedliche Arten an Produktionsfaktoren. .............................................................................. 6

8. Sie kennen die Produktivität und die Rentabilität als Effizienzkennziffern. ............................. 6

KAPITEL 2 – Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft.......................................................................... 8

1. Sie kennen die Aufgaben und Funktionen einer Wissenschaft. ................................................ 8

2. Sie können die BWL in das allgemeine System der Wissenschaften einordnen. ...................... 9

3. Sie wissen, was eine Nominaldefinition ist. .............................................................................. 9

4. Phasen des wissenschaftlichen Forschungsprozesses: Das Reichenbachschema ..................... 9

5. Sie kennen das Hempel- und Oppenheim-Schema wissenschaftlicher Erklärungen

(Kenntniserlangung). ....................................................................................................................... 10

6. Sie wissen, was ein Modell ist und wozu Modelle in der BWL benötigt werden. .................. 11

7. Sie wissen, an welchen Stellen Werturteile in der BWL getroffen werden können. .............. 11

8. Sie wissen, welche Fragen die Unternehmensethik aufwirft und was unter Verantwortung

verstanden wird. .............................................................................................................................. 11

KAPITEL 3 – Basiskonzepte der Betriebswirtschaftslehre..................................................................... 12

1. Sie kennen die Unterschiede zwischen dem ökonomistischen und dem

sozialwissenschaftlichen Basiskonzept der BWL. ............................................................................ 12

2. Sie wissen, was ein Paradigma ist und was Wissenschaftsprogramme sind. ......................... 12

3. Sie kennen den faktoranalytischen Ansatz von Gutenberg. ................................................... 12

4. Sie können die Grundaussage und die einzelnen Elemente des entscheidungsorientierten

Ansatzes von Heinen erläutern. ...................................................................................................... 12

5. Sie können Entscheidungssituationen hinsichtlich ihres Informationsstandes klassifizieren.

6. Sie kennen das Grundmodell der präskriptiven/normative Entscheidungstheorie. .............. 14

7. Sie kennen Entscheidungsregeln bei Sicherheit, Risiko und Ungewissheit und können diese

auf konkrete Entscheidungssituationen anwenden. ...................................................................... 14

a) Entscheidungsregel bei Sicherheit............................................................................................ 14

b) Entscheidungsregel bei Risiko:................................................................................................. 15

c) Entscheidungsregeln bei Ungewissheit:................................................................................... 16

7. Sie können die Kostenbegriffe fixe Kosten, variable Kosten, Stückkosten und Grenzkosten

4. Sie können den Unterschied zwischen einer Aufbau- und einer Ablauforganisation erklären.

KAPITEL 1 – Der Gegenstand der

Betriebswirtschaftslehre

Lernziele:

1. Sie kennen das Erkenntnisobjekt der BWL und können es erläutern.

2. Sie wissen, was unter Wirtschaften zu verstehen ist.

Wirtschaften ist der (1) von Wirtschaftseinheiten -z.B. Unternehmen (2) gezielt und wirtschaftlich durchgeführte Einsatz -gezielt = Effektivität, d.h. Wirksamkeit -wirtschaftlich = Effizienz, d.h. Wirtschaftlichkeit (Ertrag/Aufwand) (3) knapper Mittel -verursacht Kosten (4) zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung bzw. Bedarfsdeckung -spendet Nutzen -Bedürfnisse sind Mangelgefühle, verbunden mit dem Streben, sie abzubauen (ökonomische Definition). Sie sind begleitet von unspezifischen Antriebskräften und können klassifiziert werden (Motivationstheorie). Bedürfnisse werden als vorökonomisches Phänomen bezeichnet. -Eine Konkretisierung und Objektausrichtung erfolgt durch… → den Bedarf: ermittelt durch Erfahrung, Informationen… → die Kaufkraft = zur Verfügung stehende Geldmittel → und die Nachfrage = durch Kaufkraft gestützter Bedarf, Entscheidung. -Kaufkraft = das in privaten Haushalten für Konsumzwecke verfügbare Einkommen D.h. Wirtschaften ist das Entscheiden über knappe Güter (Ressourcen). -Notwendigkeit zum Wirtschaften entsteht aus dem Problem, unbegrenzte menschliche Bedürfnisse mittels knapper Güter angemessen zu befriedigen.

3. Sie wissen, was ein

Betrieb und was ein

Haushalt ist.

Private Betriebe sind… (1) Wirtschaftliche, (2) Soziale, (3) Technische und (4) Rechtliche

Einheiten mit der Aufgabe der selbstverantwortlichen (= Entscheidungsfreiheit und Risikoübernahme) Fremdbedarfsdeckung

4. Sie wissen, was Wirtschaftsgüter sind und können sie klassifizieren.

Merkmale von Wirtschaftsgütern: -Objekte marktlicher Austauschbeziehungen (Angebot und Nachfrage) -haben einen Preis (relative Knappheit/Präferenz) -Eignung zur menschlichen Bedürfnisbefriedigung bzw. zur Erfüllung unternehmensbezogener Anforderungen bzw. Zielerreichung (spenden einen Nutzen). Ökonomische Güter dienen der Befriedigung menschlicher (Konsum-)Bedürfnisse (Konsumgüter) bzw. der Erfüllung unternehmensbezogener Anforderungen (Investitionsgüter) und zeichnen sich durch ihre Knappheit (Preis) und ihren Nutzen aus. Kriterien der Klassifikation: a) Stellung im wirtschaftlichen Leistungsprozessen: Input-/Outputgüter b) Funktion im Leistungsprozess: Nominalgüter/-wirtschaft vs. Realgüter/-wirtschaft c) Zeitpunkt der Leistungserstellung: Austauschgüter/Kontraktgüter d) Verwendungsreife: Roh-/Halb-/Zwischenerzeugnisse/Endprodukte e) Grad der Materialität: Sachleistungen/Dienstleistungen f) Verwendungszweck: Konsumgüter/Investitionsgüter g) Nutzungsdauer: Gebrauchsgüter/Verbrauchsgüter h) Größenordnung der Fertigung: Massengüter/Individualgüter i) Beschaffungsaufwand: Convenience/Shopping/Specialty Goods j) Beschaffungsrisiko: Such-/Erfahrungs-/Vertrauensgüter k) Grad der Güterähnlichkeit: Homogene/heterogene Güter l) Beziehungen zwischen den Gütern: Komplementäre/substitutive Güter

5. Sie kennen das Wirtschaftlichkeitsprinzip (bzw. ökonomisches/

Rationalprinzip) allgemein und in seinen beiden Formen.

Wirtschaften wird definiert als das Entscheiden über knappe Güter in Betrieben (d.h. bei mehreren Entscheidungs-/Handlungsmöglichkeiten fordert das Wirtschaftlichkeitsprinzip die optimale Lösung). Das wichtigste Entscheidungskriterium ist die Effizienz (= Verhältnis des Ertrages dieser Handlung (Output) zu den eingesetzten Mitteln (Aufwand), die notwendig sind, um diesen Ertrag zu erreichen (Input)) Zwei Varianten: → Maximumprinzip: Wähle stets die Alternative aus, die mit vorhandenen Mitteln (Aufwand) den höchsten Ertrag erbringt! -Ergebnis (bei festem Mitteleinsatz) → Minimumprinzip: Wähle stets die Alternative aus, die ein vorgegebenes Ziel (Ertrag) mit dem geringstem Mitteleinsatz (Aufwand) erbringt! -Mitteleinsatz (bei festem Ergebnis) haben einen Preis Luft, Wüstensand, Meerwasser, Sonne… Versicherungen, Bildung, Gesundheit, Mobilität, Tourismus

Gewinn ( G )= Umsatz ( U )− Kosten ( K ) Eigenrentabilität (^) ( REK ) = Gewinn ( G ) Eigenkapital ( EK ) × 100 (%) Gesamtrentabilität (^) ( RGK ) = Gewinn ( G ) + Fremdkapitalzinsen ( iFK ) Eigenkapital (^ EK )^ + Fremdkapital ( FK ) × 100 (^ %)= EK + FK Umsatzrentabilität (^) ( RU ) = Gewinn ( G ) Umsatz ( U ) × 100 (%)

KAPITEL 2 – Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft

1. Sie kennen die Aufgaben und Funktionen einer Wissenschaft.

Definition Wissenschaft = jede Tätigkeit mit dem Ziel – aus bestimmten, abgrenzbaren Gegenstandgebieten unter Verwendung spezieller wissenschaftlicher Methoden & Regeln systematisch und subjektiv nachvollziehbar – Erkenntnisse zu gewinnen → Erkenntnisse = wissenschaftlich abgesichertes, d.h. „wahres“ Wissen → Gegenstandsgebiete = sog. Erkenntnisobjekte der Wissenschaft Jede Wissenschaft umfasst drei Elemente: (1) Erkenntnisobjekt -z.B. der Betrieb -wirtschaftliche Entscheidungen im Unternehmen (2) Erkenntnisziele = beschreiben, erklären und gestalten betrieblichen Handelns -z.B. Erklärung von Zusammenhängen (3) Methoden und Regeln der Erkenntnisgewinnung -z.B. empirische Studien Ziele Wissenschaft: → Entdecken, Beobachten, Beschreiben und Analysieren relevanter Sachverhalte innerhalb eines Erkenntnisobjekts → Erklären von Zusammenhängen und Wirkungsstrukturen mithilfe allgemeingültiger Theorien → Gewinnung von Wissen zur Gestaltung und Veränderung innerhalb des Erkenntnisobjekts Funktionen Wissenschaft: → Fundierende Funktion -Wissenschaftstheorie (Formulierung theoretischer Aussagen) -Wissenschaftsethik (normative Punkte des wirtschaftlichen Handelns) -Theoriebildung (kausale Theorien = Ursache-Wirkung) -Bereitstellung von Modellen und Regeln (praktisch-normative Funktion) → Kritische Funktion = Kritik an der Wissenschaft selbst und der realen Wissenschaftspraxis (z.B. Finanzierung wissenschaftlicher Studien) → Utopische Funktion = Formulierung neuer Leitbilder und Zukunftsmodelle

-Anlässe wissenschaftlicher Forschung -Methoden und Prinzipien der Erkenntnisgewinnung → Gesellschaftliche Probleme, Aufträge… → Methoden der Erkenntnisgewinnung und -absicherung sind Verfahren, die intersubjektiv nachvollziehbar sind und der Beantwortung offener Fragen dienen (Forschungsfragen). → Es gibt drei unterschiedliche Erkenntnisprinzipien: a) Empirische Methode/Induktion -von Einzelbeobachtungen der Realität wird auf eine Aussage (Hypothese) geschlossen -Erkenntnis durch Generalisierung (der einzelnen Beobachtung) b) Formale Methode/Deduktion -Voraussetzung ist das Vorliegen von Theorien (Axiome, Prämissen), aus denen dann schlüssig (nach den Regeln der Logik) weitere Aussagen (Konklusionen, Theoremen) hergeleitet werden -D.h. Theorien bringen Ausschnitte der Realität in einen begrifflichen Zusammenhang durch Schlussfolgerungen c) Analytische Methode/Hermeneutik -der Verstand ist die Erkenntnisquelle -zur gedanklichen Auslegung (Interpretation) und Durchdringung von Problemen (d.h. Modellbildung (s.u. 8.)) (2) 2. Phase: Begründungszusammenhang (Überprüfung) -Methoden und Prinzipien der Erkenntnisabsicherung → Widerlegungsversuche von Vermutungen/Hypothesen -Falsifikationsprinzip = wiederholte Konfrontation einer Hypothese mit der Realität; hält diese stand, wird sie als „nomologische“ (d.h. bewährte) Hypothese bezeichnet → Vss.: Hypothesen müssen gehaltvoll („falsifizierbar“) sein, d.h. möglichst hoher Allgemeinheitsgrad → Hintergrund: Theorien sind nur vorläufige und spekulative Vermutungen, um heutige Probleme zu überwinden, es kann aber keine „Richtigkeit“ über Raum und Zeit bewiesen werden (3) 3. Phase: Verwendungszusammenhang (Was leisten sie?) -Methoden und Prinzipien der Erkenntnisnutzung (Problemlösung; Forschung & Entwicklung) → Erklären, prognostizieren, gestalten (pragmatische Funktion) -BWL als praktisch-normative Wissenschaft -Betriebsgeschehen verstehen und gestalten

5. Sie kennen das Hempel- und Oppenheim-Schema wissenschaftlicher

Erklärungen (Kenntniserlangung).

= Struktur zur Ableitung wissenschaftlicher Aussagen → Ein einzelner beobachteter Sachverhalt E (Explanandum) wird aus einer erklärenden Aussagemenge G (Gesetze, Theorien, Hypothesen) unter Beobachtung von Anfangsbedingungen A (Antezedenz- Bedingungen) logisch deduktiv abgeleitet. G und A werden zusammengefasst als Explanans bezeichnet. Bsp.: Gegeben sei eine lineare Preisabsatzfunktion der Form: X (^) A = 100 − 5 PA. Wird der Preis PA für das Produkt A vom Anbieter auf 10 € festgelegt (Anfangsbedingung), so wird sich, die Gültigkeit der Preisabsatzfunktion unterstellt (G), ein Absatz X^ A von 50 ME (Prognose) ergeben. Wird beobachtet, dass 50 ME von Produkt A abgesetzt werden, dann kann dieser

Absatz mit der Höhe des Preises von 10 € erklärt werden (Erklärung). Wenn ein Anbieter 50 ME seines Produkts A verkaufen möchte, dann muss er dieses Produkt zum Preis von 10 € anbieten (Technologie, Gestaltung).

6. Sie wissen, was ein Modell ist und wozu Modelle in der BWL benötigt

werden.

Modelle sind strukturgleiche, vereinfachte Abbilder der Wirklichkeit, die von allen unwesentlichen Inhalten abstrahieren (Komplexitätsreduktion). Die Abbildung erfolgt in der Regel mit der Sprache der Mathematik. (beachte hier: Produktnachfrage ist nur vom Preis abhängig) Für die Wissenschaft sehr wichtige Modelle sind theoretisch-begriffliche Modelle (z.B. das Marktmodell), welche der Erklärung dienen. Daneben gibt es noch ikonische Modelle (z.B. physische Modelle wie Designentwurfe für bestimmte Produkte, Konstruktionszeichnungen, Landkarten) und symbolische Modelle , die unter Verwendung abstrakter Zeichen und mit Hilfe syntaktischer Regeln das Original abbilden (z. B. Computerprogramme). In der Betriebswirtschaft spielen Beschreibungs- (z. B. betriebliches Rechnungswesen), Erklärungs- (z. B. die Preisabsatzfunktion) und Entscheidungsmodelle (z. B. Entscheidungsbaum) eine große Rolle.

7. Sie wissen, an welchen Stellen Werturteile in der BWL getroffen

werden können.

-str.: Darf die BWL als Wissenschaft oder dürfen einzelne Wissenschaftler Werturteile abgeben oder nicht? → P: Werturteile sind grds. nicht objektiv, aber Aufgabe der Wissenschaften ist es doch gerade, auf wissenschaftliche Methodik gestütztes, prüfbares Wissen ohne subj. Wertungen bereitzustellen -aber unvermeidlich: → Werturteile im Basisbereich (Wissenschaftsprogramm, Forschungsthemen und -methoden, Lehrinhalte) → Werturteile im Objektbereich (Gegenstandsbereich der Wissenschaft) = Wertungen von Menschen, die Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung sind (z.B. Manager bewerten alternative Unternehmensstrategien) → Werturteile im Aussagenbereich = Wertungen von Wissenschaftlern selbst (z.B. Aussage „Mitbestimmung der Arbeitnehmer ist gut“) -P: dürfen Wissenschaftlicher persönliche Wertungen einbringen bei wissenschaftlichen Aussagen? -d.h. Wertfreiheit ist grds. nur im Aussagenbereich einer Wissenschaft möglich

8. Sie wissen, welche Fragen die Unternehmensethik aufwirft und was

unter Verantwortung verstanden wird.

-deskriptive Unternehmensethik = beschreibt die Existenz und Wirkung von Normen und Werten in Unternehmen, sucht nach Erklärungen dafür und erfasst deren Wirkungen auf betriebliche Entscheidungen -normative Unternehmensethik = Begründung von Normen und Empfehlung von Entscheidungen/Handlungen

Wie werden Entscheidungen im Unternehmen getroffen? = „deskriptive Entscheidungstheorie“ -Phasen eines extensiven Entscheidungsprozesses: = Effektivität = Effizienz? Merkmale betrieblicher Entscheidungen:

  1. Träger der Entscheidung: Individuum vs. Gruppe
  2. Anlass der Entscheidung: antizipativ (planerisch) vs. reaktiv
  3. Planungsintensität der Entscheidung: extensiv vs. routiniert
  4. Objekt der Entscheidung: Ziele (normativ) vs. Mittel (effizient)
  5. Art der Entscheidung: Führung (strategisch) vs. Ausführung (operativ)
  6. Häufigkeit der Entscheidung: selten (innovativ) vs. oft (standardisiert)
  7. Entscheidungssicherheit (Informationsstatus): Sicherheit, Risiko oder Ungewissheit
  8. Struktur des Entscheidungsproblems : wohl- vs. Unstrukturiert a) wohl strukturiert : eine vollständige, eindeutige Problembeschreibung ist möglich (z.B. mathematisch), so dass mit Hilfe formaler Verfahren (Algorithmen) eine optimale Lösung bestimmt werden kann. Ein Algorithmus ist ein Ablaufplan zur Lösung eines Problems in Teilschritten. b) unstrukturiert : unvollständige Problembeschreibung, keine Optimierung möglich.

5. Sie können Entscheidungssituationen hinsichtlich ihres

Informationsstandes klassifizieren.

Eine zentrale Rolle bei betrieblichen Entscheidungen spielt das Wissen, über das ein Entscheidungsträger in einer konkreten Entscheidungssituation verfügt (Informationsstand). Unsicherheiten bei realen Entscheidungen können z.B. durch Umweltzustände und Entscheidungskonsequenzen vorliegen. D.h. es werden nach dem Informationsstand die Entscheidungssituation „Sicherheit“, „Risiko“ und „Ungewissheit“ unterschieden.

6. Sie kennen das Grundmodell der präskriptiven/normative

Entscheidungstheorie.

= Vorgeben von Entscheidungsregeln, wie im Betrieb Entscheidungen rational getroffen werden Das Entscheidungsfeld umfasst: -Umweltzustände/Situationen (S), Handlungsalternativen (A), Ziele (Z), Ergebnisse (E) Es gibt bestimmte Entscheidungsregeln, mit denen der rationale Entscheider für im Grundmodell exakt beschriebene Entscheidungsprobleme unter bestimmten Annahmen die jeweils optimale Handlungsalternative auswählen kann.

7. Sie kennen Entscheidungsregeln bei Sicherheit, Risiko und

Ungewissheit und können diese auf konkrete

Entscheidungssituationen anwenden.

a) Entscheidungsregel bei Sicherheit

-Sicherheit ist gekennzeichnet dadurch, dass alle Faktoren bekannt sind → Dominanzkriterium = Dominiert eine Alternative (da sie immer überall den höchsten oder zumindest den gleichen Zielerreichungsgrad hat), ist der Aktionsraum A auf diese zulässige Aktion reduziert.

→ D.h. es wird diejenige Alternative Ai ausgewählt, deren statistischer Erwartungswert EW^ i für das Ergebnis ei am höchsten ist. (Entscheidungskriterium der Erwartungsmaximierung, sog. Bayesche- Regel) = EW (^) i =( 0,2 × 3 )+( 0,6 × 5 ) +( 0,2 × 8 )=5,

c) Entscheidungsregeln bei Ungewissheit:

-Ungewissheit = Es sind lediglich die Umweltzustände bekannt, nicht jedoch deren Eintrittswahrscheinlichkeiten. -Laplace-Regel = alles plus rechnen -Minimax-Regel = das schlechteste Ergebnis (ist auch zugleich der größte Nachteil i.S.d. Savage-Niehans-Regel) -Maximax-Regel = das beste Ergebnis -Hurwicz = Ui = α ×u 1 max +( 1 − α ) u 1 min =0,7 × 10 +( 1 −0,7) × 1 = 7 +0,3=7,

8. Sie sind in der Lage, einen Entscheidungsbaum aufzustellen.

-Hintergrund: in der betrieblichen Praxis (z.B. mehrstufige Investitionsentscheidungen), sind Ergebnisse häufig Resultate von Entscheidungssequenzen, d.h. mehrere Entscheidungen zeitlich nacheinander und die jeweils zeitlich vorangehende (Teil-)Entscheidung beeinflusst das Ergebnis der nachfolgenden (Teil-)Entscheidung. → D.h. Entscheidungsbaum aufstellen, um diejenige Entscheidungssequenz auszuwählen, die zum optimalen (End-)Ergebnis führt. → Deterministischer Entscheidungsbaum = für eine Entscheidung ai kann mit Sicherheit ein Ergebnis ei zugeordnet werden → Stochastischer Entscheidungsbaum = bei Risikosituationen, in denen mehrere Ergebnisse in Frage kommen (Abbildung durch Zufallsknoten, sog. stochastischer Knoten) Roll-Back-Verfahren = Ermittlung der optimalen Entscheidungsfolge durch Rückwärtsrechnung Beispiel: -Z11: → Gewinnerwartung für S3 = (0,3 x 20) + (0,7 x 15) = 16,5 Geldeinheiten → Gewinnerwartung von 10 GE (bei a4) gilt als sicher

→ 16,5 GE ist höher (besser), d.h. diese Entscheidung wird zugrunde gelegt -Z1´1: → S5 = (0,8 x 29) + (0,2 x 30) = 22 GE → a6: 15 GE → 22 GE wird genommen -S1: → (0,6 x 16,5) + (0,4 + 22) = 18,7  18,7 – 5 GE (a1) = 13,7 GE → a2 = 0 GE → Prinzip der Nutzenmaximierung: Alternative a1 ist auszuwählen (bei günstiger Einschätzung = a3; bei ungünstiger Einschätzung ist a5 optimal)

9. Sie kennen verschiedene Ansätze der BWL.

a) Systemtheoretischer Ansatz: Das Unternehmen als offenes, interagierendes System -Ziel: Beschreibung offener, komplexer, dynamischer, rückgekoppelter Organisationen -Rahmenfaktoren/-bedingungen = solche, die den Entscheidungsspielraum einengen -Anspruchsgruppen formulieren Forderungen hinsichtlich des Verhaltens von Unternehmen und erwarten, dass diese beachtet und erfüllt werden. (z.B. Staat, NGOs, Medien) b) Situativer Ansatz = Wann ist ein Unternehmen erfolgreich? -Ziel: Empirische Ermittlung von Abhängigkeiten zwischen Situation (Branchenstruktur), Organisationsstruktur (Management) und Effizienz von Organisation und Führung (z.B. unternehmerischer Erfolg) -Erfolg und Misserfolg hängt von Branchenstrukturen ab

o P = Individuum; U = Umwelt e) Institutionorientierter Ansatz = Entstehung Institutionen, ihre Wirkung auf das ökonomische Verhalten von Menschen und Gestaltung (rational & effizient) -heute nicht mehr verfolgt -Institutionen = soziale Regelwerke und Erwartungen, die auf das Verhalten wirken (Recht, Eigentum, Verträge, Transaktionen…) → Wenn wir etwas kaufen, erwarten wir etwas vom Produkt → D.h. man konzentriert sich eher auf Verfügungsrechte von Unternehmen und deren Übertragung auf andere Wirtschaftssubjekte f) Prozess- und ressourcenorientierter Ansatz: Integration (Verkettung) von Arbeitsabläufen für Unternehmenserfolg -Ressourcen als Erfolgsfaktor (z.B. Patente, Markenrechte) -Ressourcen sind solche wettbewerbsrelevanten, zur betrieblichen Wertschöpfung eingesetzten Mittel (Inputgüter), die… → wertvoll (für die Wettbewerbsfähigkeit, d.h. hoher Nutzen, z.B. Vorteil bzgl. Konkurrenten), → selten (nicht alle verfügen über sie, d.h. wenige/keine Konkurrenten) und → (innerhalb bestimmter Zeitspannen) nicht oder kaum imitierbar sind.

KAPITEL 4: Die Subsysteme eines Betriebes

1. Sie wissen, was eine Produktionsfunktion ist.

Produktionsfunktionen stellen den quantitativen Zusammenhang zwischen der Ausbringungsmenge (M) einer

Produktion und den Faktoreinsatzmengen ( r 1 bis rn ) dar (in einer Planungsperiode T ):

M = f ( r 1 ,r 2 , r 3 , … ,r n ) mit ri > 0

Arten von Produktionsfaktoren: a) Substitutionale Produktionsfaktoren

= ein bestimmter Output M i = const. kann durch variable Mengenkombinationen ( r 1 , r 2 ) hergestellt

werden. (Die Einsatzmengen der Produktionsfaktoren können gegenseitig ausgetauscht (substituiert) werden, ohne dass sich der Output M ändert.) → Entweder kann ein Faktor komplett durch einen anderen ersetzt werden („totale Substitution") oder nur teilweise („partielle Substitution“)

→ Um ein höheres Produktionsniveau ( M 2 >^ M^ 1 ¿^ zu erreichen, können alle Faktoren im

gleichen Verhältnis erhöht werden (totale Faktorvariation) oder nur einer wird erhöht (partielle Faktorvariation) b) Homogene/inhomogene Produktionsfaktoren Eine Produktionsfunktion ist homogen, wenn ein Proportionalitätsverhältnis zwischen den

Inputmengen ri und der Outputmenge M existiert.

→ Eine Produktionsfunktion ist homogen vom Grade α , wenn eine Änderung des totalen

Faktoreinsatzniveaus um das λ -fache die Produktionsmenge M um das λα -fache verändert.

M λ

α

= f ( λ r 1 , λr 2 , λ r 3 , … , λ rn )

Verdoppelt sich z.B. die Ausbringung M , wenn der Faktoreinsatz verdoppelt wird ( λ = 2), dann

ist α = 1. Die Produktionsfunktion ist dann „linear-homogen“.

→ α ist eine Kenngröße für die Art der Proportionalität

Inhomogene Produktionsfunktion: = keine fixe Proportionalität zwischen In- und Output

→ Z.B. Bauer düngt sein Feld – irgendwann ist sein Feld gesättigt und bei noch mehr

Dünger würde dies seinem Feld (Output) nur schaden