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Leitfäden und Tipps
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Motivation, Emotion, Volition, Mitschriften von Allgemeine Psychologie

Motivation und Emotion: Allgemeine Psychologie für Bachelor. Berlin: Springer. ▫ Goschke, T. (2016). Volition und kognitive Kontrolle.

Art: Mitschriften

2021/2022

Hochgeladen am 27.06.2022

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Vorlesung WS 2017/18
Motivation, Emotion, Volition
Thomas Goschke
Professur
Allgemeine
Psychologie
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Vorlesung WS 2017/

Motivation, Emotion, Volition Thomas Goschke Professur Allgemeine Psychologie

Die Vorlesung gehört zum Modul Allgemeine Psychologie II Informationen zur Klausur und Prüfungsliteratur finden Sie auf den Webseiten der Professur für Allgemeine Psychologie Passwort für die Powerpointpräsentationen der Vorlesung: noitavitom Allgemeine Informationen

Gliederung der heutigen Vorlesung  Gegenstand und Ziele der Motivationspsychologie  Entwicklungsstufen und Ebenen der Verhaltenssteuerung  Zentrale Fragen der Motivationspsychologie  Zentrale Konzepte: Motiv, Motivation, Anreiz

Warum tut er das?

 Um aufgestaute Frustration über den Job

abzureagieren?

 Weil er gelernt hat, dass es zu euphorischen

Gefühlen führt?

 Wegen eines starken Neugiermotivs?

 Aufgrund eines angeborenen

Sprunginstinkts?

 Aufgrund eines übersteigerten Bedürfnisses,

andere zu beeindrucken?

 Weil er hofft, als nächster James-Bond-

Darsteller entdeckt zu werden?

 Aus Langeweile?

 Um einen unbewussten

Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren?

 Aus einer momentanen Laune heraus?

 Um seine Höhenangst zu überwinden?

Gegenstand der Motivationspsychologie

„Der Gegenstand... der Motivationspsychologie ist, warum Menschen und

subhumane Organismen so denken und sich so verhalten wie sie es tun"

(Weiner, 1992, S. 1).

„Fragen nach der Motivation sind Fragen nach den Ursachen spezifischer

Handlungen. Warum tut dieser Organismus … das, was wir ihn gerade tun

sehen? Das Studium der Motivation besteht in der Suche nach Prinzipien, die

uns helfen zu verstehen, warum Menschen und Tiere unter bestimmten

Umständen bestimmte Handlungen initiieren, auswählen oder fortsetzen"

(Mook, 1987, S. 4).

"Die Motivationspsychologie befasst sich damit, Richtung , Ausdauer und

Intensität von Verhalten zu erklären." (Rheinberg, 1997, S. 11).

Alltagspsychologische vs. wissenschaftliche Verhaltenserklärung  Im Alltag häufig zirkuläre Verwendung des Motivationsbegriffs

  • “Warum liest Martin bis tief in die Nacht Fachbücher?“ - „Weil er sehr motiviert ist!“
  • “Woher weißt Du, dass Martin motiviert ist?“ – „Weil er bis tief in die Nacht Fachbücher liest.”  Wissenschaftliche Motivationspsychologie
  • Suche nach Bedingungsfaktoren und Ursachen des Verhaltens
  • Um Verhalten zu erklären, müssen Begriffe wie Motivation, Ziel oder Absicht unabhängig vom zu erklärenden Verhalten bestimmt werden  Motivation = Sammelbegriff für Prozesse, die Verhalten energetisieren,

auslösen und aufrechterhalten

Grundsätzliche Kontroversen  Wie können geistige Prozesse (Motive, Wünsche, Ziele) die Bewegungen

eines materiellen Körpers kontrollieren? (Leib-Seele-Problem)

 Haben wir einen freien Willen oder sind unsere Entscheidungen und

Handlungen vollständig kausal determiniert?

 Sind wir rationale Wesen oder wird unser Verhalten durch irrationale oder

unbewusste Motive bestimmt?

 Ist unser Verhalten erlernt und kulturell geprägt oder wird es durch

angeborene genetische Dispositionen bestimmt? („nature-nurture-

problem“)

Entwicklungsstufen der Verhaltenssteuerung

Was tun? Kognition im Dienste der Handlungssteuerung Das Problem der Handlungsselektion  Lebewesen müssen in jedem Moment entscheiden, was als nächstes zu tun ist und aus allen möglichen Verhaltensweisen eine auswählen, die förderlich für ihr Überleben, ihre Fortpflanzung und ihr Wohlergehen ist Multiple Randbedingungen  Veränderliche, z.T. unvorhersehbare Umwelt  Begrenzte Zeit und Ressourcen  Widersprüchliche Ziele Kognition im Dienste der Handlungssteuerung  In der Evolution haben sich zunehmend komplexe Mechanismen zur Lösung des Problems der Verhaltensselektion herausgebildet  Auch „höhere“ kognitive Funktionen sind evolutionäre Antworten auf das Problem der adaptiven Verhaltensselektion

Gehirnevolution und Verhaltenssteuerung

 Expansion von neokortikalen

Assoziationsfeldern, insb. des Frontalhirns

 Abnehmende Bedeutung angeborener

Reflexe und Instinkte

 Zunehmende Komplexität von

Systemfunktionen, die zwischen Wahrnehmung und Motorik vermitteln

Warum tut er das?

 Aufgrund eines angeborenen

Sprunginstinkts

 Wegen einer genetischen Anlage zur Suche

nach Aufregung

Sensoren Effektoren

Reize

Reaktionen

Bedürfniszustand

Ebene 2: Bedürfnisgesteuertes Verhalten

 Modulation von Verhaltensdispositionen durch physiologische Bedürfnisse (Mangel

an Futter, Wasser, Schlaf etc.)

 Bedürfnisse = Abweichungen von einem inneren Sollwert (z.B. Körpertemperatur,

Glukosekonzentration), die sich in einem aversiven Triebzustand manifestieren

 Bedürfnisse setzen Mechanismen zur Wiederherstellung des Sollwerts in Gang

(Homöostase)

  • automatische Regulation (z.B. Transpiration bei Überhitzung)
  • instrumentelles Verhalten (z.B. Suche nach Futter)

Sensoren Effektoren

Reize

Reaktionen

Erlernte Assoziationen Ebene 3: Assoziatives Lernen

  • Veränderung von Verhaltensdispositionen aufgrund individueller

Lernerfahrungen

  • Anpassung an veränderliche Umweltbedingungen  Vorlesung Lernen und Gedächtnis

Ebene 3: Assoziatives Lernen  Pavlovsches Lernen: Bedingte Reflexe

  • Assoziationen zwischen prädiktiven Signalreizen (CS) und motivational relevanten Konsequenzen (US)
  • Auslösung adaptiver (angeborener) emotionaler und motorischer Reaktionen (CR) in Vorbereitung auf motivational relevante Reize  „Modellfreies“ instrumentelles Lernen: Gewohnheiten ( habits )
  • Erwerb von relativ fixen, nur langsam veränderlichen Reiz-Reaktions- Assoziationen als Folge von Belohnungen und Bestrafungen
  • Ausführung vormals belohnter Reaktionen, auch wenn diese nicht länger zu einer Belohnung führen  Insensitivität gegenüber Verstärker-Devaluation
  • („modellfreies“ Lernen)  „Modellbasiertes“ instrumentelles Lernen: Zielgerichtetes Verhalten
  • Assoziationen zwischen Reizen, Reaktionen und Konsequenzen
  • Kontrolle von Reaktionen durch die mit ihnen assoziierten Konsequenze