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Leitfäden und Tipps
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Musterlösung Klausur Analysis 3 Prof. Hundertmark WS 19/20, Prüfungen von Analysis

Lösungen zur Klausur Analysis 3 vom März 2020 (Wintersemester 2019/20), Prof. Hundertmark

Art: Prüfungen

2019/2020

Hochgeladen am 11.05.2020

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mustafa_n. 🇩🇪

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bg1
Name: Matrikelnummer: Punkte:
Aufgabe 1 [ 8 Punkte ]
Sei A:= {AR:Aabz¨
ahlbar oder Acabz¨
ahlbar}und
µ:AR, µ(A) := (0, A abz¨
ahlbar
1, A ¨
uberabz¨
ahlbar , A A.
Zeigen Sie anhand der entsprechenden Definitionen, dass Aeine σ-Algebra ist und dass µ
ein endliches Maß auf Aist.
L¨
osung:
a) Aist σ-Algebra. Es sind die definierenden Eigenschaften f¨
ur σ-Algebren zu ¨
uberpr¨
ufen.
(i) Rc=ist abz¨
ahlbar und damit RA.
(ii) Sei AA. Dann gilt AcA, denn Acoder (Ac)c=Aist abz¨
ahlbar.
(iii) Sei (An)nNAund setze A=SnNAn. Sind alle Anabz¨
ahlbar, so auch Aals
abz¨
ahlbare Vereinigung abz¨
ahlbarer Mengen. Ist hingegen mindestens eine Menge
An0¨
uberabz¨
ahlbar, so muss Ac
n0abz¨
ahlbar sein und es gilt
Ac=\
nN
Ac
nAc
n0abz¨
ahlbar.
Damit gilt AA.
b) µist ein endliches Maß auf A. Offenbar ist µnichtnegativ, µ>0, und wegen µ(R)=1
ist µendlich (sogar normiert). Ferner gilt µ() = 0.
Sei nun (An)nNAeine Folge paarweise disjunkter Mengen aus A.
(i) Sind alle der Mengen Anabz¨
ahlbar, so ist auch SnNAnabz¨
ahlbar und es gilt
µ [
nN
An!=0=X
nN
0 = X
nN
µ(An).
(ii) Ist eine Menge An0¨
uberabz¨
ahlbar, ist SnNAn¨
uberabz¨
ahlbar und damit
µ [
nN
An!= 1.
Andererseits ist Ac
n0abz¨
ahlbar und wegen der paarweisen Disjunktheit der An,
nN, gilt Sn6=n0AnAc
n0abz¨
ahlbar, weshalb alle Anf¨
ur n6=n0abz¨
ahlbar sein
m¨
ussen. Damit folgt aber
X
nN
µ(An) = µ(An0) + X
n6=n0
µ(An) = 1 + 0 = 1 = µ [
nN
An!.
Dies zeigt die σ-Additivit¨
at von µ.
pf3
pf4
pf5

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Aufgabe 1 [ 8 Punkte ]

Sei A := {A ⊂ R : A abz¨ahlbar oder Ac^ abz¨ahlbar} und

μ : A → R, μ(A) :=

0 , A abz¨ahlbar 1 , A ¨uberabz¨ahlbar

, A ∈ A.

Zeigen Sie anhand der entsprechenden Definitionen, dass A eine σ-Algebra ist und dass μ ein endliches Maß auf A ist.

L¨osung:

a) A ist σ-Algebra. Es sind die definierenden Eigenschaften f¨ur σ-Algebren zu ¨uberpr¨ufen.

(i) Rc^ = ∅ ist abz¨ahlbar und damit R ∈ A. (ii) Sei A ∈ A. Dann gilt Ac^ ∈ A, denn Ac^ oder (Ac)c^ = A ist abz¨ahlbar. (iii) Sei (An)n∈N ∈ A und setze A =

n∈N An. Sind alle^ An^ abz¨ahlbar, so auch^ A^ als abz¨ahlbare Vereinigung abz¨ahlbarer Mengen. Ist hingegen mindestens eine Menge An 0 uberabz¨¨ ahlbar, so muss Acn 0 abz¨ahlbar sein und es gilt

Ac^ =

n∈N

Acn ⊂ Acn 0 abz¨ahlbar.

Damit gilt A ∈ A.

b) μ ist ein endliches Maß auf A. Offenbar ist μ nichtnegativ, μ > 0, und wegen μ(R) = 1 ist μ endlich (sogar normiert). Ferner gilt μ(∅) = 0. Sei nun (An)n∈N ∈ A eine Folge paarweise disjunkter Mengen aus A.

(i) Sind alle der Mengen An abz¨ahlbar, so ist auch

n∈N An^ abz¨ahlbar und es gilt

μ

n∈N

An

n∈N

n∈N

μ(An).

(ii) Ist eine Menge An 0 ¨uberabz¨ahlbar, ist

n∈N An^ ¨uberabz¨ahlbar und damit

μ

n∈N

An

Andererseits ist Acn 0 abz¨ahlbar und wegen der paarweisen Disjunktheit der An, n ∈ N, gilt

n 6 =n 0 An^ ⊂^ A

c n 0 abz¨ahlbar, weshalb alle^ An^ f¨ur^ n^6 =^ n^0 abz¨ahlbar sein m¨ussen. Damit folgt aber

n∈N

μ(An) = μ(An 0 ) +

n 6 =n 0

μ(An) = 1 + 0 = 1 = μ

n∈N

An

Dies zeigt die σ-Additivit¨at von μ.

Aufgabe 2 [ 2+2+2 Punkte ]

Zeigen Sie die folgenden Aussagen mithilfe der Definition der Messbarkeit von Abbildungen und der Definition einer Lebesgue-Nullmenge:

a) Seien f 1 , f 2 : R → R messbar, dann ist h := max{f 1 , f 2 } messbar.

b) Seien gn : R → [0, ∞) Borel-messbare Abbildungen f¨ur jedes n ∈ N. Dann ist

M :=

x ∈ R

∑^ ∞

n=

gn(x) n

eine Borelmenge.

c) Jede abz¨ahlbare Teilmenge N ⊂ Rd^ mit d ∈ N ist eine Lebesgue-Nullmenge.

L¨osung:

a) Es ist u : R^2 → R mit u(x, y) = max({x, y}) messbar, da f¨ur jedes a ∈ R die Menge Ia := {(x, y) ∈ R^2 |g(x, y) > a} eine Borel-Menge ist. Dies sieht man leicht, da

Ia = {(x, y) ∈ R^2 |x > a} ∪ {(x, y) ∈ R^2 |y > a}.

Beide Mengen auf der rechten Seite sind abgeschlossen und damit Borelmengen. Des- weiteren ist τ : R → R^2 mit τ (x) = (f 1 (x), f 2 (x)) messbar, da eine Abbildung messbar ist genau dann wenn ihre Komponentenabbildungen messbar sind. Damit ist h = u ◦ τ messbar als Verkettung messbarer Abbildungen.

b) Wir betrachten die Abbildung g : R → [0, ∞] mit g : x 7 →

n

gn(x) n. Die Abbildung^ g^ ist messbar als punktweiser Grenzwert messbarer Abbildungen. Da [0, 1) eine Borelmenge ist folgt aus der Definition der Messbarkeit direkt M = g−^1 ([0, 1)) ist eine Borelmenge.

c) Wir zeigen zun¨achst, dass die einelementige Menge Mx := {x} eine Lebesgue-Nullmenge ist. Da jede abz¨ahlbare Menge eine abz¨ahlbare Vereinigung einelementiger Mengen ist, folgt die Aussage dann direkt. Nach der Translationsinvarianz des Lebesgue-Maßes gilt

λd(Mx) = λd(M 0 ) 6 λd

([

n

n

]d)

n

)d → 0 f¨ur n → ∞.

Aufgabe 4 [ 3+3 Punkte ]

Gegeben seien die Abbildungen fn : [0, 1] → R mit fn(x) := nx exp[−nx^2 ]. Beantworten Sie (und beweisen Sie Ihre Aussagen):

a) (i) Konvergiert (fn)n∈N punktweise in [0, 1]? (ii) Konvergiert (fn)n∈N gleichm¨aßig in [0, 1]?

b) Konvergiert (fn)n∈N in L^1 ([0, 1])?

L¨osung:

a) Die Folge konvergiert punktweise. Die Grenzfunktion ist die Abbildung f ≡ 0. Am einfachsten Beweist man dies indem man die Abbildung g : R+ → R mit g(t) := tx exp[−tx^2 ] f¨ur festes x ∈ (0, 1] betrachtet, denn

lim t→∞ g(t) = lim t→∞

xt exp[tx^2 ]

= lim t→∞

x exp[tx^2 ]x^2

F¨ur n ∈ N ist fn(0) = 0.

b) Die Folge konvergiert nicht gleichm¨aßig. Als Grenzfunktion kommt nach a) nur die konstante 0-Abbildung infrage. Es ist

lim n→∞ sup x∈[0,1]

|fn − f | = lim n→∞ sup x∈[0,1]

|fn| > lim n→∞ exp[−n−^1 ] = 1.

wobei man f¨ur die Ungleichung x = (^1) n w¨ahlt.

c) Die Folge konvergiert nicht in L^1 ([0, 1]). Nach a) kommt nur die konstante 0-Abbildung in Frage. Es ist aber

lim n→∞ ‖fn − f ‖ 1 = lim n→∞

[0,1]

|nx exp[−nx^2 ]|dx = lim n→∞

[0,1]

nx exp[−nx^2 ]dx

= lim n→∞

[

exp[−nx^2 ] − 2

] 1

0

Nach Definition m¨usste allerdings lim n→∞ ‖fn − f ‖ 1 = 0 gelten.

Aufgabe 5 [ 8 Punkte ]

Sei Ω ⊂ R^2 eine kompakte Menge mit rein regul¨arem Rand und der ¨außeren Normale ν. Sei (pn)n∈N die Folge von Vektorfeldern, sodass pn : R^2 → R^2 mit

pn : (x 1 , x 2 ) 7 → %n(‖x‖)x 2 eˆ 2 ,

wobei %n : [0, ∞) → R mit %n(t) = exp[−λnt] und (λn)n∈N ⊂ R eine Folge mit lim n→∞ λn = 0.

Zeigen Sie

lim n→∞

∂Ω

pn · ν dλ^1 = |Ω|.

Beachte: Es bezeichnet ˆe 2 den Einheitsvektor (0, 1), ‖·‖ die euklidsche Norm in R^2 und |Ω| den Fl¨acheninhalt von Ω. Die Menge Ω ist zul¨assig. Es gilt die Konvention x = (x 1 , x 2 ).

L¨osung: Da Ω rein regul¨aren Rand hat und pn f¨ur beliebiges n ∈ N ein stetig differenzierbares Vektorfeld ist gilt nach dem Satz von Gauß ∫

∂Ω

pn · ν dλ^1 =

Ω

div [pn] (x 1 , x 2 ) d(x 1 , x 2 ).

Die Divergenz des Vektorfeldes ist

div [pn] (x 1 , x 2 ) = ∂x 2 %n(‖x‖)x 2 + %n(‖x‖) = %′ n(‖x‖)

x^22 ‖x‖

  • %n(‖x‖)

= exp[−λn‖x‖]

λnx^22 ‖x‖

=:^ gn(x)

Die Abbildung gn(x) ist als stetige Abbildung messbar und konvergiert punktweise gegen 1 f¨ur n → ∞. F¨ur ‖x‖ 6 = 0 gilt die punktweise Konvergenz nach den ¨ublichen Grenzwerts¨atzen und f¨ur ‖x‖ = 0 ist gn(x) = 1 f¨ur beliebiges n ∈ N, denn

∣ ∣ ∣ ∣

x^22 ‖x‖

∣ 6 |x^2 | →^0 f¨ur^ ‖x‖ →^0.

Da Ω kompakt ist gilt Ω ⊂ B^2 R(0) und damit ist die Abbildung gn beschr¨ankt, denn

|gn(x)| 6 1 +

|λn|x^22 ‖x‖

|λn|(x^22 + x^21 ) ‖x‖

= 1 + |λn|‖x‖ 6 1 + |λn|R

und damit ist gn < 1 + R f¨ur n groß genug. Die Funktion, welche konstant gleich 1 + R ist, ist auf der kompakten Menge Ω integrierbar und dominiert gn f¨ur n groß genug. Nach dem Satz ¨uber die majorisierte Konvergenz (Lebesgue) gilt daher

lim n→∞

∂Ω

pn · ν dλ^1 =

Ω

lim n→∞

gn dλ^2 =

Ω

1 dλ^2 = |Ω|.