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Überblick über Pierre Bourdieu's Impressionistische Revolution
Art: Zusammenfassungen
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Lass dir nichts Wichtiges entgehen!
Pierre Bourdieu: Impressionistische Revolution
Warum Impressionismus?
Grundlage Bourdieus ist eine Schrift von É mile Zola, der sich für die Werke Manets begeisterte und das Werk des Künstlers gegen alle Wiederstände verteidigte.
- Hinter dem Impressionismus verberge sich ein kultureller Wandel̀ Zusammenhang mit dem Aufkommen von Malern aus dem Kleinbürgertum
- Impressionistische Revolution sei eine Revolution der mentalen Strukturen (nicht nur Revolution der Gesellschaftsordnung)
- Nach Bourdieu handelt es sich bei der impressionistischen Revolution um einen Teil einer Reihe von Revolutionen, denen man zur Konstruktion des Untersuchungsobjektes auch eine bestimmte Art von politischen Revolutionen zuordnen müsse, er spricht von Revolutionen die die Weltsicht verändern
- Für Bourdieu ist der ``Held und Befreier‘‘ Manet , >>Die Geburt des modernen Künstlers und der modernen Malerei <<
Manet als Gegner der akademischen Malerei
Literarische und bildnerische Werke: Objekt des Kampfes
- Werke nicht um ihrer selbst willen
- Versuch Menschen zu rehabilitieren (Ansehen wiederherstellen), die
vergleichbare Positionen besetzten wie der eigenen im gegenwärtigen Sozialraum
o Das Verstehen durch Analogien (Ähnlichkeit/Entsprechung) auf der Basis unzureichend analysierter Homologien
Benutzung Unteranalysierten zu Analysezwecken Die strukturelle Beziehung zwischen dem Produzenten und dem
Autor/Werk wird nicht klar analysiert
Die akademische Institution: Analyse des Universitätssystems
- Kernthese: Wenn man untersucht, was ein Universitätssystem bestimmt, was einen Lehrenden auszeichnet und worin die Beziehung zwischen dem Lehrenden und dem Schöpfungsakt besteht, lassen sich daraus gewissermaßen die
akademischen Werte und Tugenden und – genauer gesagt – die Ä sthetik des art pompier ableiten
- System ist in eine Krise geraten o Institutionenkrise von Leuten wie Manet ausgenutzt
- Man wurde nur durch eine Reifeprüfung in den Malerstand erhoben
- Es gab eine sozial etablierte hierarchische Abstufung, eine Laufbahn,
Malwettbewerbe und >>Vorbereitungsklassen<< auf diese Wettbewerbe
Die khagne der akademischen Maler
Akademische Maler
- Vorbereitungsklassen
» künstlich kreiertes Leistungsdenken (Mitschüler = Konkurrenten)
- akademischer Kriecherei vor dem Preisvergabesystem
- Rangdenken
- Hierarchien
- primitive Brutalität
- wirtschaftlicher Ausbeutung
- Demütigungen
- sexuellen Anspielungen
Manet
- Ablehnung von Ateliers
- Atmosphäre vulgär, entfremdend
- Autorität des Atelierherren unverhältnismäßig: prägt die gesamte Struktur des
Raums
- Künstliches System
̀ Akademische Maler: zur Folgsamkeit erzogen; Anfertigung von Kopien
Manets Aufbegehren gegen die Gattungshierarchie
Mit welchen Augen liest man Malerei?
- Dinge, die für andere Augen bestimmt waren (z.B. Menschen aus den 15. Jahrhundert) mit unseren heutigen modernen Augen zu sehen
- Genese unseres modernen Blicks
- Studium der Impressionisten schwierig, da wir das Produkt ihrer Revolution sind
Der Art pompier: eine staatlich verbriefte Kunst
- Wir haben es mit einem Universum und einer Art und Weise der Wiedergabe von Welt zu tun
- Durch das Staatsexamen erhält der Maler eine Art Befähigungszeugnis , eine Kompetenzbescheinigung, er ist dann selbst dazu befähigt seinen Wert zu bescheinigen
- Sie besitzen einen verbrieften Malernachweis, damit ist das was sie Malen, Malerei
- Zentraler Begriff aller Gesellschaften: Der Kampf um die richtige Weltsicht, die legitime, geweihte, anerkannte Sicht der gesellschaftlichen Welt (Nomos)
- Vision und Division, Unterscheidung was gemalt zu werden verdient und was nicht, was bedeutend und was unbedeutend ist.
Wirkung der Ü berbevölkerung
Der Morphologie Effekt (Durkheim-Schüler)
Knappheit ausmacht (geringe Produzentenzahl) » SehranfälligfürMasseneffekte » Übermaß zeigt sich erst in Bezug zur Norm „des richtigen Maßes“ » Knappheit beruht auf der Kontrolle von Produzenten
Die Ü berproduktionskrise und die Geburt des modernen Malers
- Maler sei ein sehr attraktiver Beruf; dadurch entstanden Zuwachsraten der Maler
- Daraus ergibt sich eine Ü berproduktion an Produktionsanwärtern
- Künstlerisches Lumpenproletariat
- Welt erfindet schon damals die Figur des Künstlers ̀nicht mehr der gut bezahlte
akademische Maler, sondern ein armer, exaltierter Teufel, der Zeitschriften
gründet, sich als Kritiker versucht usw.
- Einer der großen historischen Schocks war die Erfindung des hungernden
Boheme Künstlers
- Viele ``ungebildete‘‘ Maler auf dem Markt
Der Wandel des Feldes der Kritik im Zuge der impressionistischen Revolution
- Die Akademie kam ins Blickfeld der Kritik
- Erst skandalöse Fälle von Malern, die sich gut verkauften, die aber weiterhin von
der Akademie verteufelt wurden
- Gemäß Bourdieus These war die Revolution dadurch möglich, dass sich ein
kritischer Zustand im Zusammenhang mit dem Malerüberschuss mit einer Kritik
verband̀ Kombination dieser beiden Faktoren führte zur Revolution
- Völlige Umkehrung der Weltsicht, der Weltordnung, der Funktion des Malers
- Maler ist nicht länger ein Meister, er wird zu einem Künstler, er ist selbst
sein eigener Bürge
- Kritiker kommt eine ganz neue Funktion zu, nicht mehr die historische Botschaft im einen Kunstwerk zu entschlüsseln, sondern das Temperament des Künstlers zum Ausdruck zu bringen ̀damit verzieht er in seiner Weltordnung eine formale Revolution
- Priorität ist nicht länger die Darstellung, sondern die Darstellungsform
Der Wiederspruch: gut malen – das Mittelmäßige malen
- Bezug auf Flaubert: >>Gut ü ber das Mittelmäßige schreiben<<, Spannungsverhältnis zwischen dem Formgebot (>>gut malen<<) und dem Inhalt (>>mittelmäßig <<) findet sich auch bei Manet wieder
- Motive der Impressionisten: Alltagskultur // Motive aus dem Alltag
- Man wertet etwas auf, was am unteren Ende der Hierarchie steht, bewegt sich
aber trotzdem noch innerhalb dieser Hierarchie