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Pierre Bourdieu: Impressionistische Revolution, Zusammenfassungen von Systemtheorie

Überblick über Pierre Bourdieu's Impressionistische Revolution

Art: Zusammenfassungen

2019/2020

Hochgeladen am 09.01.2020

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Pierre Bourdieu: Impressionistische Revolution
Warum Impressionismus?
Grundlage Bourdieus ist eine Schrift von mile Zola, der sich fr die Werke Manets
begeisterte und das Werk des Knstlers gegen alle Wiederstnde verteidigte.
- Hinter dem Impressionismus verberge sich ein kultureller
WandelZusammenhang mit dem Aufkommen von Malern aus dem
Kleinbrgertum
- Impressionistische Revolution sei eine Revolution der mentalen Strukturen
(nicht nur Revolution der Gesellschaftsordnung)
- Nach Bourdieu handelt es sich bei der impressionistischen Revolution um einen
Teil einer Reihe von Revolutionen, denen man zur Konstruktion des
Untersuchungsobjektes auch eine bestimmte Art von politischen Revolutionen
zuordnen msse, er spricht von Revolutionen die die Weltsicht verndern
- Fr Bourdieu ist der ``Held und Befreier‘‘ Manet, >>Die Geburt des modernen
Knstlers und der modernen Malerei <<
Manet als Gegner der akademischen Malerei
- Malerei gegen die Manet aufbegehrte: „art pompier“ (Akademische Kunst/ Staatskunst/
Schulkunst)
Literarische und bildnerische Werke: Objekt des Kampfes
- Werke nicht um ihrer selbst willen
- Versuch Menschen zu rehabilitieren (Ansehen wiederherstellen), die
vergleichbare Positionen besetzten wie der eigenen im gegenwrtigen
Sozialraum
o Das Verstehen durch Analogien (;hnlichkeit/Entsprechung) auf der Basis
unzureichend analysierter Homologien
Benutzung Unteranalysierten zu Analysezwecken
Die strukturelle Beziehung zwischen dem Produzenten und dem
Autor/Werk wird nicht klar analysiert
Die akademische Institution: Analyse des Universittssystems
- Kernthese: Wenn man untersucht, was ein Universittssystem bestimmt, was
einen Lehrenden auszeichnet und worin die Beziehung zwischen dem Lehrenden
und dem Sch>pfungsakt besteht, lassen sich daraus gewissermaßen die
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Pierre Bourdieu: Impressionistische Revolution

Warum Impressionismus?

Grundlage Bourdieus ist eine Schrift von É mile Zola, der sich für die Werke Manets begeisterte und das Werk des Künstlers gegen alle Wiederstände verteidigte.

 - Hinter dem Impressionismus verberge sich ein kultureller Wandel̀ Zusammenhang mit dem Aufkommen von Malern aus dem Kleinbürgertum

 - Impressionistische Revolution sei eine Revolution der mentalen Strukturen (nicht nur Revolution der Gesellschaftsordnung)

 - Nach Bourdieu handelt es sich bei der impressionistischen Revolution um einen Teil einer Reihe von Revolutionen, denen man zur Konstruktion des Untersuchungsobjektes auch eine bestimmte Art von politischen Revolutionen zuordnen müsse, er spricht von Revolutionen die die Weltsicht verändern

 - Für Bourdieu ist der ``Held und Befreier‘‘ Manet , >>Die Geburt des modernen Künstlers und der modernen Malerei <<

Manet als Gegner der akademischen Malerei

  • Malerei gegen die Manet aufbegehrte: „ art pompier“ (Akademische Kunst/ Staatskunst/ Schulkunst)

Literarische und bildnerische Werke: Objekt des Kampfes

 - Werke nicht um ihrer selbst willen

 - Versuch Menschen zu rehabilitieren (Ansehen wiederherstellen), die

vergleichbare Positionen besetzten wie der eigenen im gegenwärtigen Sozialraum

o Das Verstehen durch Analogien (Ähnlichkeit/Entsprechung) auf der Basis unzureichend analysierter Homologien

Benutzung Unteranalysierten zu Analysezwecken Die strukturelle Beziehung zwischen dem Produzenten und dem

Autor/Werk wird nicht klar analysiert

Die akademische Institution: Analyse des Universitätssystems

 - Kernthese: Wenn man untersucht, was ein Universitätssystem bestimmt, was einen Lehrenden auszeichnet und worin die Beziehung zwischen dem Lehrenden und dem Schöpfungsakt besteht, lassen sich daraus gewissermaßen die

akademischen Werte und Tugenden und – genauer gesagt – die Ä sthetik des art pompier ableiten

 - System ist in eine Krise geraten o Institutionenkrise von Leuten wie Manet ausgenutzt

 - Man wurde nur durch eine Reifeprüfung in den Malerstand erhoben

 - Es gab eine sozial etablierte hierarchische Abstufung, eine Laufbahn,

Malwettbewerbe und >>Vorbereitungsklassen<< auf diese Wettbewerbe

Die khagne der akademischen Maler

Akademische Maler

 - Vorbereitungsklassen

» künstlich kreiertes Leistungsdenken (Mitschüler = Konkurrenten)

 - akademischer Kriecherei vor dem Preisvergabesystem

 - Rangdenken

 - Hierarchien

 - primitive Brutalität

 - wirtschaftlicher Ausbeutung

 - Demütigungen

 - sexuellen Anspielungen

Manet

 - Ablehnung von Ateliers

 - Atmosphäre vulgär, entfremdend

 - Autorität des Atelierherren unverhältnismäßig: prägt die gesamte Struktur des

Raums

 - Künstliches System

̀ Akademische Maler: zur Folgsamkeit erzogen; Anfertigung von Kopien

Manets Aufbegehren gegen die Gattungshierarchie

Mit welchen Augen liest man Malerei?

 - Dinge, die für andere Augen bestimmt waren (z.B. Menschen aus den 15. Jahrhundert) mit unseren heutigen modernen Augen zu sehen

 - Genese unseres modernen Blicks

 - Studium der Impressionisten schwierig, da wir das Produkt ihrer Revolution sind

Der Art pompier: eine staatlich verbriefte Kunst

 - Wir haben es mit einem Universum und einer Art und Weise der Wiedergabe von Welt zu tun

 - Durch das Staatsexamen erhält der Maler eine Art Befähigungszeugnis , eine Kompetenzbescheinigung, er ist dann selbst dazu befähigt seinen Wert zu bescheinigen

 - Sie besitzen einen verbrieften Malernachweis, damit ist das was sie Malen, Malerei

 - Zentraler Begriff aller Gesellschaften: Der Kampf um die richtige Weltsicht, die legitime, geweihte, anerkannte Sicht der gesellschaftlichen Welt (Nomos)

 - Vision und Division, Unterscheidung was gemalt zu werden verdient und was nicht, was bedeutend und was unbedeutend ist.

Wirkung der Ü berbevölkerung

Der Morphologie Effekt (Durkheim-Schüler)

  • Berufsstände bestimmen ihre eigene Reproduktion + Reproduktion dessen, was

Knappheit ausmacht (geringe Produzentenzahl) » SehranfälligfürMasseneffekte » Übermaß zeigt sich erst in Bezug zur Norm „des richtigen Maßes“ » Knappheit beruht auf der Kontrolle von Produzenten

Die Ü berproduktionskrise und die Geburt des modernen Malers

 - Maler sei ein sehr attraktiver Beruf; dadurch entstanden Zuwachsraten der Maler

 - Daraus ergibt sich eine Ü berproduktion an Produktionsanwärtern

 - Künstlerisches Lumpenproletariat

 - Welt erfindet schon damals die Figur des Künstlers ̀nicht mehr der gut bezahlte

akademische Maler, sondern ein armer, exaltierter Teufel, der Zeitschriften

gründet, sich als Kritiker versucht usw.

 - Einer der großen historischen Schocks war die Erfindung des hungernden

Boheme Künstlers

 - Viele ``ungebildete‘‘ Maler auf dem Markt

Der Wandel des Feldes der Kritik im Zuge der impressionistischen Revolution

 - Die Akademie kam ins Blickfeld der Kritik

 - Erst skandalöse Fälle von Malern, die sich gut verkauften, die aber weiterhin von

der Akademie verteufelt wurden

 - Gemäß Bourdieus These war die Revolution dadurch möglich, dass sich ein

kritischer Zustand im Zusammenhang mit dem Malerüberschuss mit einer Kritik

verband̀ Kombination dieser beiden Faktoren führte zur Revolution

 - Völlige Umkehrung der Weltsicht, der Weltordnung, der Funktion des Malers

 - Maler ist nicht länger ein Meister, er wird zu einem Künstler, er ist selbst

sein eigener Bürge

 - Kritiker kommt eine ganz neue Funktion zu, nicht mehr die historische Botschaft im einen Kunstwerk zu entschlüsseln, sondern das Temperament des Künstlers zum Ausdruck zu bringen ̀damit verzieht er in seiner Weltordnung eine formale Revolution

 - Priorität ist nicht länger die Darstellung, sondern die Darstellungsform

Der Wiederspruch: gut malen – das Mittelmäßige malen

 - Bezug auf Flaubert: >>Gut ü ber das Mittelmäßige schreiben<<, Spannungsverhältnis zwischen dem Formgebot (>>gut malen<<) und dem Inhalt (>>mittelmäßig <<) findet sich auch bei Manet wieder

 - Motive der Impressionisten: Alltagskultur // Motive aus dem Alltag

 - Man wertet etwas auf, was am unteren Ende der Hierarchie steht, bewegt sich

aber trotzdem noch innerhalb dieser Hierarchie