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Politik und Rhetorik im Lateinunterricht Handout
Art: Mitschriften
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Lass dir nichts Wichtiges entgehen!
- 7.Klasse – Kompetenzmodul
VIII. Quellen: ..................................................................................................................................................... 15
▲ Textreferate: in: Classica, S, 22-
braucht ein Redner?) in: Classica, S. 26 ▲ Quintilian: Institutio oratoria II (Die Definition von Rhetorik) in: Libellus
Res 7/8, S.54; Medias in Res 7, Modul 5&6, S.
Modul 5&6, S.
Medias in Res 7, Modul 5&6, S. ▲ Cicero: De officiis I, 85 (Den Politikern hinter die Ohren geschrieben) in: Medias in Res, S. 58; Anforderungsprofil für einen Politiker, Medias in Res Modul 5&6, S.80 als IT ▲ Cicero, Ad Quintum fratrem 1,29 (Der ideale Staatsmann) in: Medias in Res 7, Modul 5&6, S.
Classica, S. 38
63 v.Chr. beging Cicero beim Prozess gegen die Catilinarier einen juristischen Fehler, der ihm später zum Verhängnis wurde. Er ließ die Anhänger Catilinas, die römische Bürger waren, hinrichten, ohne ihnen vorher die Möglichkeit der Berufung an die Volksversammlung zu geben (ius provocationis ad populum). Auf Betreiben Caesars wurde er 58 v.Chr. zunächst nach Dyrrhachium (Albanien), dann nach Thessalonike verbannt. 57 v.Chr. konnte er durch die Hilfe von Pompeius und seines Freundes Sestius zurückkehren. 56 v.Chr. wurde das Triumvirat aus dem Jahr 60 v.Chr. zwischen Caesar, Pompeius und Crassus erneuert, was Cicero politisch isoliert.
In der folgenden Zeit entstanden:
a. staatstheoretische Schriften
De re publica 6 Bücher Vorbild: Platon, Politeia
De legibus 3 Bücher Vorbild: Platon, Nomoi
“De re publica” Ciceros „De re publica“ wurde zwischen 54-51 v.Chr. auf dessen Landgut in Cumae verfasst. Es Handelt sich dabei um eine Unterhaltung des Scipio des Jüngeren, den Cicero als den idealen Staatsmann sieht. Das Werk ist nur fragmentarisch erhalten. Das eigentliche Ziel Ciceros mit diesem Werk war die Schilderung eines annähernd realen Staates (Gegensatz: Platon, Der ideale Staat). Im 1. Buch erfolgt eine Definition des Begriffs „Staat“ sowie eine Erläuterung vom Ursprung des Staates. Im zweiten Buch stellt er die Entstehung der Mischverfassung in der römischen Geschichte dar. Die Bücher 3-5 sind nur sehr fragmentarisch erhalten. Im 3. Buch wird die Gerechtigkeit als das Fundament des Staates beschrieben. Im Buch 4 wird die Umsetzung der Gerechtigkeit anhand der Gesetzgebung veranschaulicht. Die Bücher 5 und 6 umfassen die Beschreibung des besten Staatsmannes und den berühmten „Somnium Scipionis“ ein. b. rhetorische Schriften
De oratore 3 Bücher Dialogform
Voraussetzungen für den Rednerberuf: Begabung, Übung, umfassende Bildung, Kenntnis des römischen Rechts und der römischen Geschichte; Darstellung des idealen Redners; wichtig: Verbindung von Redekunst und Weisheit
ad 2. Phase:
Politischer Hintergrund: 49 v.Chr. überschritt Caesar, von Gallien kommend, den Rubicon (Grenzfluss zwischen Gallia Cisalpina und Italien). Er wurde durch einen SCU (senatus consultum ultimum) zum Staatsfeind erklärt. Das Triumvirat zerbrach. Nacj verggeblichen Vermittlungsversuchen
1
stellte sich Cicero auf die Seite von Pompeius (Optimaten) Er übernahm allerdings keine militärische Funktion, sondern hielt sich den Kämpfen fern. 48 v.Chr. besiegte Caesar Pompeius bei Pharsalus. Die restlichen Pompeianer wurden 46 v.Chr. bei Thapsus (Afrika) und Munda (Spanien) besiegt. Cicero musste ein Jahr in Brundisium (Süditalien) warten, bevor er von Caesar begnadigt wurde (clementia Caesaris) und nach Rom zurückkehren durfte.
In der folgenden Phase entstanden:
a. rhetorische Schriften
Brutus Dialog
Orator Darstellung des vollkommenen Redners und der vollkommenen Beredsamkeit
b. philosophische Schriften
Academica 4 B. Dialog
De finibus bonorum et malorum 5 B. Ethik Dialog
Tusculanae disputationes 5 B. Gespräche in Tuskulum
De natura deorum 3 B. Dialog
De officiis 3 B. Ciceros letztes philosophisches Werk
…uvm.
Die Geschichte der Redekunst beginnt in Griechenland und wurde im Altgriechischen als rhetoriké téchne bezeichnet, wovon sich der heute gebräuchliche Terminus Rhetorik ableitet. Der Verdienst der Griechen war es, das Reden zu einer Kunst gemacht zu haben, die als Technik lernbar ist. Diese Kunst lehrten im 5. Jh. v. Chr. unter anderem die Sophisten, die als Wanderlehrer meist gegen Bezahlung umfassendes Wissen vermittelten, wozu auch die Rhetorik zählte.
genus subtile der einfache/schlichte Stil probare (beweisen)
genus medium der mittlere Stil delectare (unterhalten)
genus grande der hohe, erhabene Stil flectere (umstimmen)
Um 509 v.Chr. findet die Republik (res publica) ihren Anfang. Der letzte König, Tarquinius Superbus, wird vertrieben. Die militärischen, rechtlichen und religiösen Befugnisse werden von den Patriziern übernommen. Die Patrizier (patricii) stehen als führende Familien und Adelsgeschlechter an der Macht (z.B. Iulier, Scipionen). Die Plebejer (plebs), eine heterogene Gruppe, teils besitzlose, teils wohlhabende Händler, Handwerker, Bauern, stehen den Patriziern gegenüber. Aufgrund der wirtschaftlich schlechten Lage und der Forderung nach einem Mitspracherecht entstehen Ständekampf (494-287 v.Chr.). Nach dem Durck der Plebejer wird das bisherige Gewohnheitsrecht um 450 v.Chr. in Form des Zwölftafelgesetzes (leges duodecim tabularum) verschriftlicht. Es stellt einen Schutz vor Willkür für Plebejer dar. Sie erreichen die Einrichtung des Volkstribunats (tribunus plebis) und den Zugang zu immer mehr Ämtern. Plebejer gelten als vollberechtigte Bürger und die Teilnahme an Volksversammlung (comitia) für männliche Bürger wird zugelassen. Die neue Führungsschicht ist nun die Nobilität (nobiles), sprich konsularische Familien (Familien, aus denen bereits Konsuln hervorgegangen sind. Somit sind Patrizier und Plebejer (!) an der Macht und haben die gleichen Voraussetzungen.
Jeder, der eine politische Karriere anstrebte, musste die Ämterlaufbahn (cursus honorum) durchlaufen. Voraussetzung dafür war eine 10-jährige Bewährung in niedrigen Ämtern (z.B. als Militärtribun oder in Priesterämtern).
Amt Mindestalter Funktion
Quästor 30
Finanzen: Eintreibung von Steruen; im Kriegsfall Verwaltung der Kriegskasse und des Heerproviants; etc.
Ädil 37 Infrastruktur: Aufsicht über Straßen, Wasserleitungen, Thermen, Verkehr; Kontrolle des Bauwesens; Beaufsichtigung öffentlicher Spiele (panem et circenses!)
Prätor 40 Justiz: Rechtsprechung
Konsul 43 höchste Staatsgewalt: Leitung aller Staatsgeschäfte; Einberufung und Leitung von Senat und Volksversammlung; Oberbefehl über das Heer; Einbringung von Gesetzesanträgen
Amtsmissbrauch sollte durch Prinzipien der Annuität (Amtszeit auf ein Jahr begrenzt) sowie Kollegialität (jedes Amt wird durch min. zwei Beamte besetzt) verhindert werden. Es war außerdem verboten, mehrere Ämter gleichzeitig auszuüben, dasselbe Amt mehr als einmal zu
L. Sergius Catilina hatte seine politische Karriere unter Sulla gestartet. Er nützte die
Proskriptionen, um sich finanziell zu bereichern und Gegner auszuschalten und schlug die
Ämterlaufbahn ein. Wegen Ausbeutung der Provinz Afrika angeklagt, wurde er von der
Bewerbung um das Konsulat für das Jahr 65 v. Chr. ausgeschlossen, nach weiteren
gescheiterten Bewerbungen plante er einen gewaltsamen Umsturz, der Ende Oktober 63 mit
der Ermordung des Konsuls Cicero und anderer führender Männer und mit Brandstiftung in
Rom beginnen sollte. Durch Spitzel in Catilias engerem Kreis erfuhr Cicero, dass das Attentat
auf ihn geplant sei. Daraufhin berief er den Senat ein und nutzte die Gelegenheit für eine
verbale Attacke.
Gaius Verres, etwa 10 Jahre älter als Cicero und von senatorischer Abstammung, war ein
Mann, der seine politischen Ämter stets auch zu seinem persönlichen Vorteil auszunützen
verstand. In den Jahren 73 – 71 v. Chr. verwaltete er als Statthalter die Provinz Sizilien. Hier
soll er sich verschiedenster Verbrechen schuldig gemacht haben, z.B. der Unterschlagung und
Erpressung. Aber auch die Bewohner Siziliens soll er auf übelste ausgebeutet haben und sich
durch Kunstschätze aller Art immens bereichert haben.
Cicero war 75 v. Chr. Quästor unter dem damaligen Statthalter Siziliens. Daher wandten sich
die Sizilier an ihn, als sie versuchten, im Jahre 70 v.Chr. eine Anklage gegen Verres wegen
Amtsmissbrauchs zu erwirken. Verres wurde von einflussreichen römischen Politikern
unterstützt, trotzdem gelange es Cicero eine Fülle von Beweismaterial gegen Verres zu
sammeln. Daraufhin gab sich Verres geschlagen und floh unter Mitnahme des größten Teils
seines Vermögens und der geraubten Kulturgüter.
VI. Stilmittel (Beispiele aus Cat., Coniur.Cat., Verr.)
Alliteration: Wiederholung des gleichen Anfangsbuchstabens in kurz aufeinander folgenden Wörtern.
z.B. Castra sunt in Italia contra populum Romanum... c ollocata, c rescit in dies... (Cat. I, 5)
Homoioteleuton: Gleichklang der Endsilben von Wörtern am Ende von Satzteilen oder Sätzen. (Endreim) z.B. Abi it , excess it , erupit, evas it. (Cat. II, 1,1)
Anapher: Wortwiederholung am Beginn aufeinander folgender Satzglieder oder Sätze z.B. Nihil ne te nocturnum... nihil urbis vigilae, nihil timor populi ... (Cat. I, 1)
Antithese: Gegenüberstellung von Gegensätzlichem z.B. non ad deponendam, sed ad confirmandam audaciam (Cat. I, 4)
Asyndeton: das Fehlen von Bindewörtern z.B. ...omnia patefacta, illustrata, oppressa, vindicata esse (Cat. I, 32) Gegenteil dazu Polysyndeton: Wiederholung von Konjunktionen
Chiasmus: die sogenannte „Kreuzstellung“ z.B. satis eloquentiae, sapientiae parum (Sall. Coniur.Cat.,5,5) Parallelismus: Parallelstellung ähnlicher Gedanken durch ähnlichen Satzbau, z.B. Quo usque tandem?... Quamdiu etiam furor iste...? Quem ad findem...? (Cat. I, 1)
Trikolon: Dreigliedrigkeit z.B. ...tam improbus, tam perditus, tam tui similis (Cat. I, 5)
Ellipse: Auslassung eines Wortes, meist einer Verbform z.B. Quis tandem te impedit? Mosne maiorum? (Cat. I, 28)
Exclamatio: rhetorischer Ausruf z.B. O tempora, o mores! (Cat. I, 2)
Hendiadyoin: Wörtlich „Eins durch zwei“ z.B. ...furorem ac tela (Cat. I, 2)
Hyperbel: Übertreibung z.B. luce sunt clariora nobis tua consilia omnia (Cat. I, 6,2)
coetus, -us m. Ansammlung, Vereinigung
colloquī, 3 colloquor, collocūtus sum
sich unterhalten Kolloquium engl. colloquium
communis, (m./f.) commune (n.) Gen. communis
Kommunismus, Kommune, kommunal, engl. common concursus, -us m. Zusammentreffen, Aufruhr
Konkurs, konkurrieren engl. to concur congregare 1 congrego, -avi, -atum
sich versammeln engl. to congregate
coniuratio, -onis f. Verschwörung
corrumpere 3 -rumpo,-rupi, -ruptum
beschädigen, verderben, bestechen
korrupt engl. corrupt defensio, -onis f. engl. to defend
elocutio, -onis f. sprachlicher Ausdruck, Stil eloquens (m./f./n.) Gen. eloquentis
redegewandt
eloquentia, ae f. Eloquenz, eloquent, engl. eloquent excitare 1 excito, -avi, -atum
engl. to excite
exponere 3 exposui,-positum
erörtern
facultas, -atis f. Fakultät, fakultaiv
furor, -oris m. Furie
genus, -eris n. Staatsform Genus engl. gender iniustus 3 ungerecht
insidiae, -arum f. Pl. Hinterhalt, Anschlag engl. insidious
iucundus 3 angenehm
libido. -inis f. Lust, Gier Libido
nefarius 3 frevelhaft, gottlos
optimates, -ium m. Aristokratie
patientia, -ae. f. Patient engl. patient
pecunia, - ae f. Geld, Vermögen
perdere 3 -do,-didi,-ditum
zugrunde richten, verderben perfectus 3 perfekt pernicies, perniciei f. Verderben
pestis, pestis f. Seuche, Verderben Pest
populares, -um m. Popularen populär engl. popular praesidium, i n. Schutz Präsidium praestare 1 -sto,-stiti,-stitum m. Dat.
jm. voranstehen, jn. übertreffen
Präsident engl. president
provocare 1 provoco, -avi, -atum
Provokation, provozieren engl. to provoke pudor, -oris m. Schamgefühl, Anstand repetere 3 -peto,-petivi,-petitum
zurückfordern; wiederholen
engl. repeat
rumor,-oris m. engl. rumor
sedare 1 -avi, -atum
beruhigen, besänftigen
seditio, -onis f. Aufstand, Aufruhr, Parteikampf
engl. sedition
sermo, -onis m. Rede, Gespräch societas, -atis f. High Society temptare 1 tempto, -avi, -atum
versuchen, ausprobieren in Versuchung führen untersuchen
engl. temptation
tribuere 3 -uo,-ui,-utum
Tribut, engl. tribute
utilitas, -atis f. engl. utility vigilia, -ae f. Wache vitare 1 -avi, -atum m. Akk.
einer Sache ausweichen
vitium, i n. schlechte Eigenschaft, Fehler, Übeltat
engl. vice
vulgus, -i n. (niedriges) Volk vulgär
Leben und Werk Ciceros: 1
Wolfram, Kautzky: Medias In Res! 7-8. Texte: Europa, Politik, Philosophie und Fachliteratur.
VERITAS Schulbuch Verlags- und Handelsges.mbH & Co. OG, S.47.
http://linuxday2014.gulp.linux.it/seminari (Cicero als Redner)
https://www.zeit.de/2016/20/rhetorik-redner-vorbilder (Obama)
http://www.veritas.at/sbo/ebook/px/40669_1T/#75/z (Kreislauf der Verfassungen)
http://www.opinione.it/cultura/2012/10/21/piepoli_cultura-21-10 (Catilina)