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Leitfäden und Tipps
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Prüfungsfragen Freiheit, Prüfungen von Ethik

In dem Seminar ging es um verschiedene philosophische Theorien zum Thema Freiheit. In der Prüfung wurden 2 Fragen zu diesem Themengebiet gestellt, welche in diesem Dokument argumentativ erläutert werden.

Art: Prüfungen

2019/2020

Hochgeladen am 16.12.2021

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1. Wie begründet Thomas Hobbes die Kompatibilität von Freiheit und
Notwendigkeit in der Bestimmung des menschlichen Willens? Stellen Sie
auch dar, inwiefern dieser Freiheitsbegriff Hobbes’ mit seinem Begriff
politischer Freiheit vereinbar ist.
Die Vereinbarkeit von Freiheit mit Notwendigkeit ergibt sich aus dem
negativen Begriff der Freiheit: Weil der menschliche Wille, alle menschlichen
Neigungen und Verlangen alle selbst Ursachen entspringen, die durch eine
lange Kausalkette auf Gott zurückzuführen sind, sind sie zwar notwendig; die
hindernisfreie Ausübung des Willens, der Neigung oder des Verlangens
jedoch ist trotzdem als frei zu bezeichnen. Hobbes versteht unter negativer
Freiheit das Fehlen von äußerem Widerstand; dieser lässt sich
gleichermaßen auf Gegenstände, Tiere und vernunftbegabte Menschen
anwenden. Dieser Begriff der negativen Freiheit wird vom Begriff der
Fähigkeit, die ein inneres Hindernis der Bewegung darstellt.
Dementsprechend meint der freie Wille auch nicht die Freiheit des Willens
selbst, sondern die Freiheit, das zu tun, was der Wille möchte.
Der Begriff der Freiheit und Notwendigkeit in der Bestimmung des
menschlichen Willens ist in sofern mit Hobbes Begriff der politischen Freiheit
vereinbar, da Hobbes auch hier von einem negativen Begriff der Freiheit
ausgeht. Als Untertan in einem Gemeinwesen ist er überall dort frei, wo sein
Handeln nicht von Gesetzen geregelt ist. Der souveräne Herrscher
(Leviathan) ist der höchste Repräsentant nach Gott und kann somit das
Verlangen von Gott wiederspiegeln.
2. Wie unterscheidet Gottfried Wilhelm Leibniz Bestimmtheit und
Notwendigkeit? Warum widerstreitet Gottes Fähigkeit, die Zukunft
vorhersehen zu können, demnach nicht der Willensfreiheit des Menschen?
Leibniz definiert Bestimmtheit, in dem er sagt, dass jedes Geschehen auf der
Erde für den Menschen aus einem gewissen Hintergrund (Schicksal)
geschieht. Jedoch wissen die Menschen nicht, was in naher oder ferner
Zukunft für sie vorherbestimmt ist. Allein Gott kann vorhersehen, was
passieren wird. Diese Fähigkeit widerspricht daher nicht der Willensfreiheit
des Menschen. Jedoch ist die Bestimmtheit des Menschen nicht mit der
Zukunft der Notwendigkeit gleichzusetzen. Notwendig ist nur, wessen
Gegenteil ein Widerspruch wäre; die Zukunft hätte anders ausfallen können,
aber Gott sieht sie so vorher, wie sie tatsächlich ausfällt.
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  1. Wie begründet Thomas Hobbes die Kompatibilität von Freiheit und Notwendigkeit in der Bestimmung des menschlichen Willens? Stellen Sie auch dar, inwiefern dieser Freiheitsbegriff Hobbes’ mit seinem Begriff politischer Freiheit vereinbar ist. Die Vereinbarkeit von Freiheit mit Notwendigkeit ergibt sich aus dem negativen Begriff der Freiheit: Weil der menschliche Wille, alle menschlichen Neigungen und Verlangen alle selbst Ursachen entspringen, die durch eine lange Kausalkette auf Gott zurückzuführen sind, sind sie zwar notwendig; die hindernisfreie Ausübung des Willens, der Neigung oder des Verlangens jedoch ist trotzdem als frei zu bezeichnen. Hobbes versteht unter negativer Freiheit das Fehlen von äußerem Widerstand; dieser lässt sich gleichermaßen auf Gegenstände, Tiere und vernunftbegabte Menschen anwenden. Dieser Begriff der negativen Freiheit wird vom Begriff der Fähigkeit, die ein inneres Hindernis der Bewegung darstellt. Dementsprechend meint der freie Wille auch nicht die Freiheit des Willens selbst, sondern die Freiheit, das zu tun, was der Wille möchte. Der Begriff der Freiheit und Notwendigkeit in der Bestimmung des menschlichen Willens ist in sofern mit Hobbes Begriff der politischen Freiheit vereinbar, da Hobbes auch hier von einem negativen Begriff der Freiheit ausgeht. Als Untertan in einem Gemeinwesen ist er überall dort frei, wo sein Handeln nicht von Gesetzen geregelt ist. Der souveräne Herrscher (Leviathan) ist der höchste Repräsentant nach Gott und kann somit das Verlangen von Gott wiederspiegeln.
  2. Wie unterscheidet Gottfried Wilhelm Leibniz Bestimmtheit und Notwendigkeit? Warum widerstreitet Gottes Fähigkeit, die Zukunft vorhersehen zu können, demnach nicht der Willensfreiheit des Menschen? Leibniz definiert Bestimmtheit, in dem er sagt, dass jedes Geschehen auf der Erde für den Menschen aus einem gewissen Hintergrund (Schicksal) geschieht. Jedoch wissen die Menschen nicht, was in naher oder ferner Zukunft für sie vorherbestimmt ist. Allein Gott kann vorhersehen, was passieren wird. Diese Fähigkeit widerspricht daher nicht der Willensfreiheit des Menschen. Jedoch ist die Bestimmtheit des Menschen nicht mit der Zukunft der Notwendigkeit gleichzusetzen. Notwendig ist nur, wessen Gegenteil ein Widerspruch wäre; die Zukunft hätte anders ausfallen können, aber Gott sieht sie so vorher, wie sie tatsächlich ausfällt.
  1. Erläutern Sie Immanuel Kants Unterscheidung privaten und öffentlichen Vernunftgebrauchs und geben Sie ein Beispiel. Der öffentliche Vernunftgebrauch ist dadurch gekennzeichnet, dass ein jeder frei von Stand und Rank öffentlich (räumlich, zeitlich, expansiv) von allgemein gleichen Informationen gebrauch machen kann bzw. Derer habhaft werden kann. Er gewährleistet den Fortschritt der Gesellschaft. Im Gegensatz steht der private Vernunftgebrauch nach Kant, indem jeder Bürger selbstbestimmt im Rahmen des politischen Systems und seiner gesellschaftlichen Stellung eigenständig hinterfragen kann. Dieser darf eingeschränkt vorhanden sein, der individuell nicht die Funktionsweise des Staates oder der Gesellschaft einschränkt. Hingegen ist er essentiell für die Voraussetzung der Aufklärung, da gegebene Normen individuell hinterfragt werden. So liegt bspw. der öffentliche Vernunftgebrauch dar, dass eine Demokratie (Mehrheit des Volkes), mit gewählten Volksvertretern eine geeignete Repräsentanz darstellt. Im Rahmen des privaten Vernunftgebrauchs kann die demokratische Form eines politischen Systems unterschiedliche Beurteilungen erfahren. So kann jeder Bürger seiner eigener Meinung nach unterschiedliche Standpunkte zu politischen Systemen etablieren. Damit ist die Funktionalität selbigen Systems, wenn auch von der individuell präferierten Form unabhängig.