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In einigen Rettungsdienstbereichen existieren SOPs/Algorithmen, wie ein Infek- tionstransport durchgeführt wird. Ziel eines Infektionstransports ist es, die ...
Art: Zusammenfassungen
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Prüfungstrainer
Notfallsanitäter
Heute
Inhaltsverzeichnis
I Einführung.................. 1
1 Grundlagen zur Prüfungsvorbereitung........ 3 1.1 Ausbildungs- und Prüfungsverordnung........... 4 1.2 Tipps und Tricks zur Prüfungsvorbereitung.......... 5 1.3 Schriftliche Prüfung............ 8 1.3.1 Prüfungsablauf................ 8 1.3.2 Arten der Aufgabenstellung und Bewertungskriterien............ 9 1.3.3 Musterfälle für die schriftliche Prüfung..................... 11 1.4 Mündliche Prüfung............ 13 1.4.1 Prüfungsablauf................ 13 1.5 Praktische Prüfung............. 14 1.5.1 Prüfungsablauf................ 14 1.5.2 Tipps und Tricks................ 15 1.5.3 Bewertungskriterien............ 16
II Schriftliche Prüfung.......... 19
2 Themenbereiche 2 und 4...... 21 2.1 Fallbeispiel: Infektion........... 22 2.2 Fallbeispiel: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person.......... 24 2.3 Fallbeispiel: Leitsymptom „ Thoraxschmerz“.............. 26 2.4 Fallbeispiel: Busunfall mit MANV.. 28 2.5 Fallbeispiel: Hypoglykämie....... 30 2.6 Fallbeispiel: Kardiales Lungenödem................. 32 2.7 Fallbeispiel: Intensivtransport.... 34 2.8 Fallbeispiel: Brand im Einfamilienhaus............... 36 2.9 Fallbeispiel: Nicht-kritischer Traumapatient................ 38 2.10 Fallbeispiel: Kritischer Traumapatient................ 40
3 Themenbereich 7............ 43 3.1 Fallbeispiel: Laryngotracheobronchitis....... 44 3.2 Fallbeispiel: Hypertensiver Notfall. 46 3.3 Fallbeispiel: Schwere anaphylaktische Reaktion....... 48 3.4 Fallbeispiel: Leitsymptom „Dyspnoe“................... 50 3.5 Fallbeispiel: Leitsymptom „Krampfanfall“............... 52 3.6 Fallbeispiel: Sturz vom Mountainbike................. 54 3.7 Fallbeispiel: Isolierte offene Extremitätenfraktur............ 56 3.8 Fallbeispiel: Leitsymptom „Bauchschmerz“.............. 58 3.9 Fallbeispiel: Reanimation nach Thoraxschmerz................ 60 3.10 Fallbeispiel: Intoxikation........ 62
4 Themenbereiche 6 und 9...... 65 4.1 Fallbeispiel: Kosten Leistungsrechnung im Rettungsdienst............. 66 4.2 Fallbeispiel: Einweisung eines neuen Auszubildenden.......... 68 4.3 Fallbeispiel: Der psychiatrische Notfall...................... 70 4.4 Fallbeispiel: Dokumentation im Rettungsdienst................ 72 4.5 Fallbeispiel: Arbeitsunfall im Rettungsdienst................ 74 4.6 Fallbeispiel: Unfall mit Sonderrechten................ 76 4.7 Fallbeispiel: Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter........... 78 4.8 Fallbeispiel: Patienten- beschwerde.................. 80 4.9 Fallbeispiel: Umgang mit Medizinprodukten............. 82 4.10 Fallbeispiel: Der englische Patient. 84
22 2 Themenbereiche 2 und 4
Die Antworten auf die Fragen der Fallbeispiele 2.1–2.10 fi nden Sie in › Kap. 7.
Sie werden am Abend um 20 Uhr zu einem Einsatz in einer Flüchtlingsunter- kunft alarmiert. Die Anfahrt dauert ungefähr 8 Min. Die Einsatzmeldung lautet: „Flüchtling aus der Ukraine, der Blut hustet“. Aus diesem Grund hat der Leitstellendisponent das Einsatzstichwort „RD_NF_Infekt“ ausgewählt. Aufgrund der Einsatzmeldung entscheiden Sie sich, Ihre persönliche Schutz- ausrüstung noch am Fahrzeug entsprechend zu erweitern. In Ihrem In fek- tionsschutz set sind bereits FFP3-Masken mit enthalten. Am Eingang werden Sie von einem Betreuer des Deutschen Roten Kreuz in Empfang genommen. Er erklärt Ihnen, dass es sich um einen männlichen Pa- tienten handele, der bereits seit einer Woche in der Flüchtlingsunterkunft wohne. Der Patient komme aus der Ukraine und möchte in Deutschland Asyl beantragen. Seit einigen Tagen klage er über Müdigkeit, Fieber, Nachtschwei- ßigkeit und Husten, der seit ungefähr 2 Std. mit blutigem Auswurf versehen sei. Außerdem berichtet der Betreuer der Flüchtlingsunterkunft, dass der Pa- tient bereits in der Ukraine Deutsch gelernt habe und eine verbale Verständi- gung durchaus möglich sei. Sie erreichen nun Ihren Patienten und erklären ihm, dass Sie den Verdacht auf eine Infektionskrankheit hätten und deshalb einen Infektionsschutzan- zug tragen würden, um sich vor der möglichen Infektion zu schützen. Im Rahmen der Ersteinschätzung fällt Ihnen auf, dass der Patient ein B- Problem hat (beginnende Dsypnoe und blutiger Husten). Die restlichen Un- tersuchungsbefunde sind ohne pathologischen Befund. Im Rahmen der Anamnese erfahren Sie, dass sich ihr Patient bereits seit 2 Wochen nicht gut fühle. Laut den Angaben Ihres Patienten verschlimmere sich der Zustand von Tag zu Tag. Da ihr Patient davon ausgegangen sei, dass es sich bei den Be- schwerden um eine hartnäckige Bronchitis handele, habe er den Sanitäts- dienst in der Flüchtlingsunterkunft nicht über seine Symptome informiert. Sie führen eine fokussierte Untersuchung der Lunge durch. Bei der Aus- kultation fällt Ihnen ein „jauchzendes“ Atemgeräusch im rechten Mittellap- pen auf, das Sie nicht genau zuordnen können. Die Messwerte sind bis auf die Temperatur von 38,9 °C unauff ällig. Anhand der Symptome und Befunde entscheiden Sie, dass Ihr Patient mit der Verdachtsdiagnose „offene Lungen- tuberkulose“ in ein Krankenhaus transportiert werden muss. Sie melden ei- nen Patienten mit einer möglichen schweren Infektion der Atemwege mit blutigem Auswurf bei der Zielklinik an. Der Transport verläuft ohne weitere Komplikationen.
24 2 Themenbereiche 2 und 4
Sie werden zu einem Verkehrsunfall alarmiert. Die Einsatzmeldung lautet: „Verkehrsunfall mit Pkw, eine Person eingeklemmt“. NEF, ein weiterer RTW, Feuerwehr und Polizei sind ebenfalls auf der Anfahrt. Es ist Dienstagmorgen, 10:30 Uhr und trocken bei 24 °C. Ihr RTW ist mit einem Rettungssanitäter und einem Notfallsanitäter im 1. Lehrjahr besetzt. Der Auszubildende ist heute den ersten Tag im 3. Ausbildungsblock in der Rettungswache. Ihr Ein- satzort ist die B44 Höhe Kilometer 26,4 in Fahrtrichtung Norden. Da Sie Ih- ren letzten Einsatz in der Nähe der Einsatzstelle beendeten, beträgt Ihre An- fahrtszeit 3 Min. und verläuft ohne Komplikationen. Vor Ort sehen Sie einen Pkw, der von der Bundesstraße abgekommen und frontal in einen Baum ge- fahren ist. Die Motorhaube ist stark deformiert. Eine Bremsspur ist nicht er- kennbar. Die Windschutzscheibe ist zersplittert. Im Fahrzeug befi nden sich auf der Fahrer- und Beifahrerseite 2 Personen. Die Fahrerseite des Pkw ist ebenfalls stark deformiert. Rauch- oder Brandentwicklung am Fahrzeug sind nicht feststellbar. Nachdem Sie den Pkw erreicht haben, stellen Sie fest, dass der Fahrer (männlich, ca. 25 Jahre) eingeklemmt und nur am Kopf- und Halsbereich zugänglich ist. Die Beifahrerin, eine ca. 20-jährige Frau, ist nicht eingeklemmt. Sie begeben sich mit Ihrem Auszubildenden zum Fahrer, während der RS die Beifahrerin initial beurteilt. Der Fahrer reagiert nicht auf Ansprache und ist sehr blass. Atembewegungen sind nicht feststellbar, ein Puls an der A. ca- rotis ist nicht tastbar. Der RS ruft Ihnen das Ergebnis der Initialbeurteilung der Beifahrerin zu: freie Atemwege, Halsvenen nicht sichtbar, Tachypnoe, fl ache Atmung, blass, kaltschweißig, tachykarder, fadenförmiger Radia- lispuls, Stöhnen, gezielte Schmerzreaktion, starke Blutung am rechten Bein bei offener Unterschenkelfraktur. Das nächste Krankenhaus der Maximalversorgung ist in 15 Min. Fahrzeit erreichbar. Sie bemerken, dass Ihr Auszubildender wie paralysiert wirkt und mit den Eindrücken des Einsatzes offensichtlich zu kämpfen hat. Er reagiert nicht auf Ihre Anweisungen.
2.2 Fallbeispiel: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person 25
Themenbereich 2
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Themenbereich 4
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Themenbereich 3
130 7 Antworten: Themenbereiche 2 und 4
Eine Impfung gegen Tuberkulose ist zwar theoretisch möglich, wird aber nicht mehr empfohlen. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts in Berlin gibt in regelmäßigen Abständen Impfempfehlungen heraus, nach denen man sich als Patient richten sollte. Die gängigen Impfungen werden von den Krankenkassen be- zahlt. Bei Impfungen, die aufgrund einer Tätigkeit im Rettungsdienst notwendig sind (Hepatitis A und B) trägt der Arbeitgeber die Kosten der Impfung.
Sollte ein einheitlicher Desinfektionsplan nicht vorhanden sein, müssen die Leitstel- lendisponenten bei jedem Infektionstransport unterschiedliche Desinfektions- zeiten einplanen. Da in den meisten Bundesländern der ÄLRD für die medizinische Qualität des Rettungsdienstes verantwortlich ist, gehört es zu den Aufgaben des ÄLRD solche Desinfektionspläne/SOPs zu erstellen und zu veröffentlichen.
Es ist wichtig, den Übertragungsweg der Infektion zu kennen. Nur wenn der Über- tragungsweg klar ist, können gezielte Maßnahmen eingeleitet werden, um sich als Rettungsdienstpersonal vor einer Übertragung zu schützen. In den Desinfektionsplä- nen sind im Normalfall die Übertragungswege beschrieben. So kann auch im Einsatz geschaut werden, welcher Übertragungsweg in Betracht kommt.
Biologische Arbeitsstoffe werden in 4 Risikostufen eingeteilt. Die Risikostufe 1 bedeutet, dass eine Erkrankung beim Menschen unwahrscheinlich ist. „Stoffe“ der Risikogruppe 4 können schwere Erkrankungen hervorrufen, für die eine wirksame Vorbeugung oder Behandlung nicht möglich ist. Zur Risikostufe 4 gehören z. B. virus- bedingte hämorhagische Fieber wie Ebola.
Antworten zu Fallbeispiel 2.1: Infektion 131
Es ist sinnvoll, solche Infektionsschutzsets im Rettungsmittel vorzuhalten, um auf eventuelle Einsatzlagen entsprechend reagieren zu können. Die Benutzung der Über- ziehschuhe ist hygienisch zwar sinnvoll, aber aufgrund der erhöhten Rutschgefahr auch zu vernachlässigen. Es muss zwingend darauf geachtet werden, dass mindes- tens 3 Sets auf dem Rettungsmittel vorgehalten werden, weil der Fahrer während der Fahrt zur Zielklinik keinen Infektionsschutzanzug tragen soll.
Der Patient mit einer offenen Lungentuberkulose muss von einem Internisten behandelt werden. Der Patient muss zwingend isoliert werden (Einzelzimmer). In ei- nigen Kliniken gibt es spezielle Isolationsstationen, die für die Versorgung von Patienten mit einer offenen Lungentuberkulose gut ausgestattet sind. In Deutschland gibt es ein paar Spezialkliniken, die sich auf die Behandlung von Patienten mit einer offenen Lungentuberkulose spezialisiert haben.
Die behördlich angeordnete Entseuchung und Entwesung, wie sie im Infektions- schutzgesetz aufgeführt sind, fi nden bei einer Infektionskrankheit statt, die mel- depfl ichtig ist. Wenn der Patient beim Gesundheitsamt gemeldet wird, kann diese Behörde die Entseuchung und Entwesung anordnen. Im Regelfall werden bereits bei der Erstellung der Desinfektionspläne bei solchen Infektionsfahrten bewusst nur Des- infektionsmittel vorgeschrieben, die auf der RKI-Liste aufgeführt sind.
Antworten zu Fallbeispiel 2.2: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person 133
Generell orientiert sich die Indikation zur Immobilisation der Halswirbel- und Wirbelsäule am Zustand des Patienten. Besteht für den Patienten akute Lebensge- fahr (z. B. Brand des Pkw), soll die Rettung unter Verzicht auf Immobilisation sofort erfolgen (z. B. durch den Rautek-Rettungsgriff). Bei kritischen Patienten, die eine zeitnahe Behandlung benötigen, wird durch Anwendung der schnellen Rettung die Manipulation der Halswirbel- und Wirbelsäule minimiert. Hierzu eignet sich bei- spielsweise die Technik der schnellen Rettung mit dem Spineboard und der Rettungs- boa. Dabei ist die Immobilisation der HWS mittels Zervikalstütze obligater Standard. Bei unkritischen Patienten wird die schonende Rettung durchgeführt, bei welcher der Patient strikt immobilisiert wird. Die Rettung kann dann z. B. durch Abnahme des Daches durch die Feuerwehr mit anschließender Rettung mittels KED erfolgen.
Infusionslösungen der Wahl sind nach aktuellen Leitlinienempfehlungen balancier- te Vollelektrolytlösungen. Sollte damit die Kreislaufstabilisierung nicht gelingen, können Ultima ratio auch kolloidale Infusionen zur Anwendung kommen. In je- dem Fall soll die zielgerichtete Infusionstherapie den raschen Transport in die geeig- nete Klinik nicht verzögern.
S3 Leitlinie DGU Polytrauma/ Schwerverletzten-Versorgung DV 100
S3 Leitlinie DGU Polytrauma/ Schwerverletzten-Versorgung
DBRD Musteralgorithmus Schmerzen beim Trauma
134 7 Antworten: Themenbereiche 2 und 4
Zur Pflichtdokumentation zählen die folgende Punkte:
Durch die sorgfältige Anamnese können potenzielle Behandlungsfehler (z. B. be- kannte Unverträglichkeiten gegen ein Medikament) vermieden werden. Die Pflicht- dokumentation schafft Transparenz anhand der NRS-Einschätzung für die Indika- tion und die daraus resultierende Dosierung, die gewählt wurde.
Aktuelle Untersuchungen an verstorbenen Traumapatienten zeigen, dass bei bis zu 13 % der Betroffenen ein unbehandelter Spannungspneumothorax die Todes- ursache darstellt. Daraus resultiert einerseits, dass gerade bei Traumapatienten nach reversiblen Ursachen gesucht werden muss. Aktuelle Empfehlungen nationaler und internationaler Traumakonzepte sprechen deshalb die Empfehlung aus, bei Reanima- tion von Traumapatienten eine beidseitige Nadeldekompression des Thorax als Schlüsselintervention abzuwägen. Zur begleitenden Reanimation muss der Pa- tient allerdings frei zugänglich sein.
Generell muss an eine frühzeitige Nachalarmierung gedacht werden, um einen Vor- teil für die Patientin zu erlangen. Ebenso sind die Landemöglichkeiten des RTH in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle zu prüfen, um einen effektiven Zeitvorteil zu haben. Die meist kürzeren Transportzeiten des RTH müssen eventuellen Verzögerun- gen durch Landung und Umlagerung der Patienten gegenübergestellt werden.
S3 Leitlinie DGU Polytrauma/ Schwerverletzten-Versorgung
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