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Leitfäden und Tipps
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Religion Lernzettel für das Abitur Baden-Württemberg, Mitschriften von Religion

Art: Mitschriften

2019/2020

Hochgeladen am 15.07.2020

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Lernzettel Religion
Die Frage nach Gott
SPUREN VON GOTT, GOTTESBILDER
Die Entwicklungsstufen des Glaubens: James Fowler
1. Intuitiv-projektiver Glaube
Grundlagen des Glaubens
2. Mythisch-wörtlicher Glaube
Glaube kann langsam beschrieben werden (meist bildhaft)
3. Synthetisch-konventioneller Glaube
eigene Glaubensidentität
die meisten Erwachsenen bleiben hier stehen
4. Individuierend-reflektierender Glaube
Individuum entfaltet sich
5. Verbindender Glaube
Erkennen des eigenen Glaubens, Relativität des Glaubens
6. Universeller Glaube
Jesus, Martin Luther King, Mutter Teresa
Kritik:
Stufenschema wird in Frage gestellt
Endogene Anlagen (im Menschen angelegt)
Exogene Einflüsse (wesentlich für die Entwicklung des Kindes)
Entwicklung des religiösen Urteils nach Fritz Oser und Paul Gmünder
1. 8-10 Jahre
Orientierung an absoluter Heteronomie
"Gott kann alles" - "deus ex machina"
2. 8-18 Jahre
Orientierung an relativer Autonomie
"Ich tue, wenn du tust; du tust, wenn ich tue" - "do ut des"
3. 10-25 Jahre
Orientierung an absoluter Autonomie
"Gott tut und der Mensch tut"
Trennung von Transzendenz und Immanenz
Unabhängigkeit von Gott und Mensch
4. Ab 17. Lebensjahr
Das Letztgültige als Bedingung der Möglichkeit von Autonomie
"Der Mensch tut, weil es Gott gibt"
Leben als Geschenk Gottes
Gott wirkt durch das Tun der Menschen
Vielfältige religiöse Ausdrucksformen
5. Nicht nachgewiesen
Integration von göttlicher und menschlicher Autonomie
Gegenseitiges Durchdringen von Transzendenz und Immanenz
Integration von Leben und Glauben
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Die Frage nach Gott

SPUREN VON GOTT, GOTTESBILDER

Die Entwicklungsstufen des Glaubens: James Fowler

  1. Intuitiv-projektiver Glaube → Grundlagen des Glaubens
  2. Mythisch-wörtlicher Glaube → Glaube kann langsam beschrieben werden (meist bildhaft)
  3. Synthetisch-konventioneller Glaube → eigene Glaubensidentität → die meisten Erwachsenen bleiben hier stehen
  4. Individuierend-reflektierender Glaube → Individuum entfaltet sich
  5. Verbindender Glaube → Erkennen des eigenen Glaubens, Relativität des Glaubens
  6. Universeller Glaube → Jesus, Martin Luther King, Mutter Teresa Kritik:
  • Stufenschema wird in Frage gestellt
  • Endogene Anlagen (im Menschen angelegt)
  • Exogene Einflüsse (wesentlich für die Entwicklung des^ Kindes) Entwicklung des religiösen Urteils nach Fritz Oser und Paul Gmünder
  1. 8 - 10 Jahre → Orientierung an absoluter Heteronomie − "Gott kann alles" - "deus ex machina"
  2. 8 - 18 Jahre → Orientierung an relativer Autonomie − "Ich tue, wenn du tust; du tust, wenn ich tue" - "do ut des"
  3. 10 - 25 Jahre → Orientierung an absoluter Autonomie − "Gott tut und der Mensch tut" − Trennung von Transzendenz und Immanenz − Unabhängigkeit von Gott und Mensch
  4. Ab 17. Lebensjahr → Das Letztgültige als Bedingung der Möglichkeit von Autonomie − "Der Mensch tut, weil es Gott gibt" − Leben als Geschenk Gottes − Gott wirkt durch das Tun der Menschen − Vielfältige religiöse Ausdrucksformen
  5. Nicht nachgewiesen → Integration von göttlicher und menschlicher Autonomie − Gegenseitiges Durchdringen von Transzendenz und Immanenz − Integration von Leben und Glauben

− Unabhängig von einer religiösen Gemeinschaft Kritik:

  • Rel. Urteil bezieht sich nur auf einen Teilbereich der "Religion" und nicht auf deren Entwicklung
  • Dilemma-Geschichten repräsentieren einen Sonderstatus der Religion
  • Kann man Inhalt und^ Struktur der Religion trennen?
  • Hierarchie der Stufen ist problematisch
  • Stimmigkeit der Stufenfolge ist angefragt

TRANSZENDENZERFAHRUNGEN

1 INDIVIDUALISIERUNG

  • Prozess der Ablösung der typischen industriegesellschaftlichen Lebensformen
  • Selbstverwirklichung in Folge eines verbesserten Lebensstandards, sozialer Sicherheit und neuartigen Lebenschancen
  • „Wahlbiografien“ anstelle von ständisch-konventionellen Lebenswegen 2 SÄKULARISIERUNG
  • Untergang der Religion
  • Konformität mit der Welt
  • Desakralisierung der Welt
  • Gleichgültigkeit der Gesellschaft gegenüber der Religion
  • „Übertragung“ von Glaubensformen und Verhaltensmuster vom religiösen in den säkularen Bereich 3 TRANSZENDENZ
  • das Göttliche
  • das Etwas jenseits einer bestimmten Grenze
  • konkret: jenseits der Grenze des vernünftig Erfahrbaren 4 VERNUNFT
  • Bedürfnis nach Unendlichem
  • existenzielles Verlangen des Menschen, das Leben nicht innerhalb messbarer Grenzen einzuschränken
  • Fähigkeit, die Wirklichkeit zu erkennen 5 BEDÜRFNISSE DES MENSCHEN a. Wahrheit
  • Streben danach, das Ganze hinter einer Sache zu finden, um das Einzelne zu erkennen (Bsp. Füllerdeckel und Füller)
  • Anspruch auf den Sinn der Dinge b. Liebe
  • Mensch hofft auf etwas Höheres, um seine Wünsche zu erfüllen
  • z.B. liebt man jemanden so sehr, dass man nicht will, dass er stirbt, also hofft man auf Etwas, das diesen Wunsch erfüllt
  • „Alle Liebe schreit nach Ewigkeit“ c. Gerechtigkeit
  • wenn ich jemanden erschieße, muss ich damit rechnen, auch erschossen zu werden

ÜBER GOTT SPRECHEN – VON GOTT ANGESPROCHEN SEIN

Die Idee des Gottesnamen

  • Soll eine Sache benennen/anrufbar machen/Beziehung herstellen
  • Begriff "Mensch" → keine Beziehung
  • Name → nennbar, Beziehung
  • Stellt Relation der Mitmenschlichkeit her
  • So ist auch Gott mit Jesus Christus nenn-/rufbar geworden → vgl. Joh 17
  • "Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast" (Joh 17, 6) → Idee des Gottesnamen
  • Christus wird mit Moses parallelisiert → Name dient um Liebe von Jesus zu Menschen zu geben → Gott wird anrufbar Von Gott angesprochen sein
  • Ex 3, 1-14: Gott als der "Ich-bin-da" → Beziehung zu den Menschen → ist für sein Volk da
  • Ex 20, 2-4: Gott als Jahwe, der einzige Gott der Menschen → keine anderen Gottesbilder
  • 1 Kön 19, 1-13a: Gott, der den Menschen hilft
  • Gen 22, 1 - 14: Gott als der, der sich auf dem Berg sehen lässt, der den Menschen auf die Probe stellt → der Unverständliche und Dunkle
  • Hos 11, 1-11: Gott als der Liebende
  • 1 Joh 4, 7-12. 16b: Gott als die Liebe; "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm."
  • Exodus: Gott befreit das Volk Israel aus dem Sklavenhaus → dafür ehren sie seine Gesetze (→ Bund)
  • Lk 22, 14-20: "neuer Bund" zwischen Gott und den Menschen durch Jesus Gottes Offenbarung durch und in Jesus
  • Jesus erzählt den Menschen Gleichnisse, um ihnen zu zeigen, wie sie richtig handeln sollen (Lk 5, 1-10)
  • Gott hat seinen Sohn als unseren Retter gesandt und zeigt sich und seine Liebe damit (1 Joh 4, 13-16a)
  • Leben Christi als Vorbild (Phil 2, 5-11) → zuerst Erniedrigung für eine spätere Erhöhung
  • Mensch kann Gott erkennen durch den heiligen Geist (Apg 7, 55f.)
  • Heiliger Geist in unseren Herzen durch Jesus → wir sind keine Sklaven, sondern Söhne, Erbe Gottes (Gal 4, 4-7)

Gott fordert, richtet und vollendet

  • Das Weltgericht (Mt 25, 31-46) → Gott möchte, dass wir unseren Mitmenschen mit Liebe begegnen, dann begegnen wir auch Gott so und werden erlöst
  • Gewissheit der Glaubenden (Röm 8,31-39) → Jesus gibt uns Gewissheit, dass uns Gott liebt
  • Alle werden sterben (Adam) und alle werden auferwecken (Jesus) → Gott herrscht über alles und in allem (1 Kor 15, 20-28) Gott schließt mit den Menschen einen Bund Altes Testament → Bund als Vertrag zwischen Menschen
  • Bruch des Bundes: Folgen als göttliche Strafe, z.B. Zedekia bricht Bund mit Babylon, Folgen des Bundesbruches als göttliche Strafe (Ex 17, 11-21) → Bund zwischen Gott und Menschen
  • Noahbund → erstreckt sich auf Noah, seine Familie und Nachkommen sowie alle Lebewesen, die auf der Arche gerettet wurden → noachidische Gesetze, sieben Gesetze des Judentums für gerechtes und richtiges Handeln → Gott verpflichtet sich selbst, nie wieder alle Lebewesen durch eine Flut auszurotten → Zeichen des Bundes: Regenbogen → JHWH spricht den Menschen das "unbedingte Ja" zu
  • Abrahamsbund, Väterbund (Ex 19, 5f.) → Gott schließt mit Abraham einen Bund, besondere Erwählung des Volkes Israels, Beschneidung der Männer als Aufnahme in den Bund → Exodus: Wiederaufnahme, Bestätigung des Bundes → Zehn Gebote für das Volk Israel (Ex 19, 5f.) Neues Testament
  • Sinaibund erneuert, Gerechtigkeit Gottes
  • Neuer Bund: Lk 22, 19- 20 → Brot und Wein
  • Durch die Taufe Aufnahme in diesen Bund (Röm 6, 3-5)
  • Notwendiger Teil eines Heilvollzuges Trinität
  • Trinität neu diskutiert → Heilsgeschichte → neuer Zugang
  • AT: Jesus war Jude, Jahwe → offen für trinitarisches Denken
  • NT: zur Zeit Jesu → Jesus lebt mit Jüngern (Bibelstellen, siehe AB Trinität S.3)
  • Mensch will verstehen → Reflexion über Trinität
  • Konzil von Nikäa: → Gott ähnlich  Gott gleich → Glaube wird zur Ethik  christlicher Glaube, Jesus wird zum Propheten

MIT GOTT RINGEN – DAS THEODIZEEPROBLEM

Gott und das Leid der Welt

  • Epikur → Gott = allmächtig und gut gleichzeitig → gleiche Gottesvorstellung wie Christen
  • Augustinus Übel  Böse Malum moralum → menschliches Übel/Sünde Malum physicum → Naturkatastrophen Malum metaphysicum (Leibniz) → Eigenschaft der Schöpfung – Endlichkeit → alles, was es gibt, ist „gut“, das Böse ist nur ein Mangel an Form Gott → Mensch = Ebenbild Gottes (Sein) → Gut (vgl. Schöpfungsbericht)  Böse = Mangel an Sein (privatio)
  • Leibniz → als Ebenbilder Gottes sind wir unvollkommen und endlich (wir als erstes Übel)
  • das Böse kann dazu führen, dass das Gute kontrastiert, verdeutlicht und wertgeschätzt wird, ABER das Böse ist nicht notwendig, um das Gute zu erkenne (Bsp.: Mutterliebe)
  • Lorenz: „sogenanntes Böse“ → Maßstab für Gut und Böse ist kulturell bedingt, aber der Mensch ist ein moralisches Wesen, weshalb eine Unterscheidung von Gut und Böse von Natur aus gegeben ist → es kann nicht alles neutral gewertet werden (Bsp.: Kindsmisshandlung) Die Gestalt des Hiob (AT)
  1. Freunde wiederholen in immer schärferen Formulierungen die folgende Auffassung:
  • Die Guten werden belohnt, die Bösen bestraft (Vergeltungsglauben), Gott ist gerecht
  • Wer bestraft wird, hat vorher Schuld auf sich geladen
  • Es gibt keinen unschuldigen Menschen
  • Gottes Handeln ist unergründlich (-> Widerspruch zur ersten Aussage?)
  • Sie gehen nicht auf Hiobs Forderung ein, sondern sehen in ihr eine Anmaßung
  1. Hiob wiederholt in immer schärferen Formulierungen folgende Aussagen
  • Übereinstimmung mit Freunden: Macht Gottes, Gott als Tyrann
  • Unterschied: Forderung nach Recht, Gerechtigkeit und Erklärung, Zweifel an Gottes Gerechtigkeit, Gott als Feind des Menschen
  • Wir haben nur das eine Leben auf der Erde → Dialog läuft ins Leere Reden Gottes Antworten Hiobs
  • Gott schweigt zu Hiobs Fragen nach der Gerechtigkeit
  • Hiob antwortet und antwortet nicht
  • Hiob erkennt die Macht Gottes

→ logische Schlussfolgerung

  1. Weg: kosmologisch Bewegung von einer anderen Bewegung angestoßen Reihe kann nicht unendlich sein, kein unendlicher Regress, es muss einen Anfang geben Erstbeweger nennen wir "Gott" → Gott muss existieren
  2. Weg: Kausalität Jede Wirkung (reactio) hat Ursache (actio) Kann nicht unendlich geben Erste Ursache nennen wir "Gott" → Gott existiert
  3. Weg: Kontingenzbeweis Sein liegt ein absolutes notwendiges Sein zugrunde
  4. Weg: Stufenbeweis Maßstab für Vollkommenheit, Gut Gott als höchste Vollkommenheit
  5. Weg: teleologischer Beweis Alle Ordnung weist auf ein geistiges-vollkommene Ordnung hin → Wer hat die Ordnung eingeführt? → Gott
  • Gott als abstraktes Wesen
  • "Aufpasser", Ordner, König, Richter?
  • Kritik Kant: Kritik der reinen Vernunft → Wie funktioniert unser Wissen? → Anschauung, Zusammenspiel zum Verstehen (Erfahrung - Anschauung) → Bereich der Erfahrung verstanden → außerhalb kann man alles als Gott verstehen, da keine Erfahrung → mit menschlicher Vernunft nicht möglich Gott zu beweisen
  • Beweise in Summa Theologiae

Die Wette auf Gott nach Blaise Pascal

  • Er geht nach dem Prinzip der Risikoabschätzung vor und wägt ab, ob sich der Glaube an Gott lohnt
  • Wer an Gott glaubt, kann das ewige Leben gewinnen, der Ungläubige riskiert, die ewige Seligkeit zu verlieren → Kritik: Pascals Gottesbild setzt voraus, dass Gott Glauben belohnt und Nicht-Glauben bestraft Moralischer Gottesbeweis nach Immanuel Kant
  • Durch seine Kritik an vorherige Gottesbeweise, schlussfolgert er, dass Gott mit menschlichem Verstand nicht bewiesen werden kann
  • Erkenntnis: Anschauung und Erfahrung → vorherige Beweise passen nicht in sein Erkenntnisschema → Gott als etwas Absolutes
  • Zusammenleben der Menschen nur möglich auf Basis einer auf Gott zurückführbaren Moral, Gewissen ermöglicht dem Menschen die Differenzierung von Gut und Böse → Glücklich sein und dem Glück würdig sein → Glückseligkeit und Sittlichkeit
  • Ursprung und Maßstab dieser Differenzierungsfähigkeit ist eine übergeordnete Instanz = Gott
  • Nach Kant gibt es keine theoretische, sondern moralische Begründung für die Existenz Gottes → Kritik: Gewissen eines Menschen wird durch Umwelt und Erziehung geprägt, nicht nur durch Religionen Newman – Moralischer Gottesbeweis
  • Innenwelt, Gewissen
  • Setzt an beim Menschen, der mit Gott in Beziehung steht
  • Personale Gewissenserfahrung
  • Gewissen zeigt die Bindung an eine höhere Macht; Personale Gefühle, Gefühl der Verpflichtung Mathematischer Gottesbeweis
  • Anselm von Canterbury
  • Mathematik schafft es nicht, ihre Beweise in die Realität zu bringen, ohne ihre Allgemeingültigkeit zu verlieren
  • der mathematische Beweis ist nichts weiter als ein Versuch, doch kann er die Realität Gottes nicht beweisen Physikalischer Gottesbeweis
  • Thomas von Aquin
  • Bewegungen und Erstbeweger
  • Gegenbeweis würde den Gottesbeweis aufheben

Sigmund Freud

  • Psychoanalytischer Atheismus
  • Wesen der Religion: infantile Form der Schuldbewältigung; Gott als ersehnter Elternersatz und Illusion der Bedürfnisse nach Schutz bzw. Geborgenheit; Religionsausübung als Zwangsneurose (durch einen Konflikt verursachte psychische Störung), die dem menschlichen Bedürfnis nach Schutz entspreche
  • Ziel der Kritik: Überwindung von Religion und damit Beseitigung eines neurotischen Zustands (Angst, Schuldgefühle, Selbstentfremdung) → Einwand: pathologische Fehlform von Religion wird generalisiert und zum Wesen der Religion an sich erhoben Friedrich Nietzsche
  • Nihilistischer Atheismus
  • Wesen der Religion: Lebensverneinung (im Sinne der Unterdrückung der Lebenstüchtigen); Entstehung der Religion bzw. des Glaubens an Gott durch Schwache, um sich zu trösten (vgl. Jenseitshoffnung), und Starke, um zu unterdrücken (Sklavenmoral des Mitleids)
  • Ziel der Kritik: Ermöglichung der Freiheit des Übermenschen, sich im Zuge des Nihilismus immer wieder neu zu entwerfen → Einwand: spekulativer Ansatz der Kritik Jean-Paul Sartre
  • Existenzialistischer Atheismus
  • Existenz geht der Essenz voraus
  • Mensch ist zur Freiheit verurteilt
  • An-sich-sein und für-sich-sein
  • Wesen der Religion: Gottesglaube als Flucht vor der Wahrheit, zur Freiheit verurteilt zu sein; Gott als Begrenzung der Freiheit
  • Ziel der Kritik: Selbstverwirklichung des Menschen als freies und verantwortliches Wesen ("Die Existenz geht der Essenz voraus.") → Einwand: Idee von der Erschaffung des Menschen als freies und verantwortliches Wesen zentral für das christliche Menschenbild

Soziale Gerechtigkeit

PROBLEMFELDER

Inklusion Problem: Es gibt immer mehr Kinder mit Förderbedarf ⟶ Ist eine Inklusion gerecht? Auch gegenüber Kindern ohne Förderbedarf? Ist Gleichberechtigung immer gerecht? Sollten Kinder mit Förderbedarf nicht besser allein oder in Kleingruppen unterrichtet werden? Können sich diese auch in einer Situation, wie diese, konzentrieren? Verstehen sich die Kinder auch untereinander? Tafeln (bewertet nach katholischen Sozialprinzipien)

  • Personalität: Mensch ist zwar wohltätig in der Gemeinschaft, doch zugleich von dieser verdrängt, z.B. Rentnerinnen werden verdrängt
  • Gemeinwohl: Sorgen für Gemeinwohl, aber: Menschen haben kein Geld, um sich vollständig zu entfalten
  • Solidarität: Menschen helfen einander und übernehmen Verantwortung, aber: die Menschen, die zur Tafel gehen, werden nicht gut angenommen (⟶Unverbundenheit)
  • Subsidiarität: Übergeordnete Einheiten unterstützen die kleineren, aber: Ausländer/Migranten werden ungern unterstützt Grundeinkommen
  • Jeder Mensch ist vor Gott gleich(-berechtigt)
  • Gott lässt einem das zukommen, was einem zusteht
  • Keine Benachteiligung → dagegen
  • "demokratiegefährdend"
  • "Die sozialste Tat ist, den Menschen wieder auf die eigenen Füße zu stellen, statt ihn auf Dauer zu alimentieren" - Josef Ridders, KKV
  • Kardinal Reinhard Marx gegen das Grundeinkommen
  • Gehört zum Menschsein dazu, für sich und seine Familie eigenständig was Wertvolles zu schaffen
  • Grundeinkommen führt zum Gefühl der Nutzlosigkeit
  • "Ende der Demokratie" Zwang zum Erfolg - Arno Planck
  • Andere schlechter machen/besser sein als andere
  • Bessere Chance für das Finden einer Freundin/eines Freundes
  • Besseres Dasein in der Gesellschaft
  • Ausruhen auf seinem Erfolg
  • Leistungssteigerung

Grundeinkommen

  • Bedingungsloses Grundeinkommen einer Einzelperson
  • Ohne Bedürftigkeitsprüfung/Arbeitsverpflichtung → christlicher Standpunkt
  • Jeder Mensch ist vor Gott gleich (-berechtigt)
  • Gott lässt einem das zukommen, was einem zusteht
  • Keine Benachteiligung → dagegen Gender-Mainstreaming: gerechte Sprache
  • Mann und Frau sind keine biologischen Fakten, sondern das Geschlecht ist eine soziologisch zugeteilte Rolle
  • Schaffen wir mehr Gerechtigkeit über Gender-gerechte Sprache? Gleichheit "gleiche Sprache" Gleichheit „gleiche Sprache“
  • Was ist Gleichheit?
  • Auf welcher "Ebene"?
  • Sinn - > gleich?
  • Gleichwertigkeit Gott Verantwortung Mensch
  • Ist Gleichheit = Gerechtigkeit?
  • Sprachlich gleiche Chancen?
  • Wortwahl unterschiedlich
  • Gleichartigkeit
  • Respekt (respicere - zurück auf Gott
  • Hinschauen
  • Welt - bebauen, behüten, beschützen
  • Verstehen (Vernunft)
  • Medizin/Genetik Genetik - Bewahrung der Schöpfung Mensch → Gene verändern? Steuern? → möglich nur um Gesundheit zu verbessern → kein Eingriff in die wirkliche Schöpfung Hilfe ✓ Manipulation ✗ Coronakrise → Kann man Hausaufgaben bewerten? Nein, nicht alle haben Internetzugang (Diskussion!)

GERECHTIGKEITSMODELLE

Ottfried Höffe

  • Menschen werden nach Handlungen beurteilt
  • Alle sind gleich (→ Seinsebene) → Problem: Was ist Mensch? → Menschsein setzt beim Dasein an
  • Freiheit ≠ Gerechtigkeit ≠ Gleichheit → unterschiedliche Gerechtigkeiten Verfahrensgerechtigkeit (Habermas & Rawls) Habermas
  • Funktionieren einer Gesellschaft (alle eingeschlossen)
  • Deontologischer Ansatz
  • Diskursethik → Kategorischer Imperativ: Handlung sollte allgemeinem Gesetz entsprechen (Kant)
  1. Stufe: 1. Basisnorm – Konsensbildung; 2. Basisnorm – Realisierungspflicht, 3. Basisnorm – Schutzpflicht
  2. Stufe: Handlungsnorm - "Handle so, dass deiner Handlung alle von dieser Handlung möglicherweise Betroffenen tatsächlich zwanglos zugestimmt haben oder doch wenigstens zustimmen werden John Rawls
  • Alle werden durch Grundgesetze in die gleiche Lage versetzt → Vorschriften, die dadurch entstehen, sollten fair und gerecht sein Jean-Jacques Rousseau
  • Grundlage: Idee des Gemeinwillens, bildet moralische Grundlage eines gerechten Staates
  • Gesetzgebung: Idee des Gemeinwillens bildet Prinzip aller Gesetze, Maßstab, ob Gesetze gut oder schlecht sind
  • Verhältnis von Bürger und Staat: Gesellschaftsvertrag schließen alle Bürger eines Staates miteinander ab
  • Freiheit & Gleichheit: Gerechtigkeit durch die Bindung aller Menschen an die Gesetze, die sie sich selber gegeben haben
  • Gerecht ist das, was dem Gemeinwohl entspricht
  • Goldene Regel
  • Grundgesetz heute = institutionelle Gerechtigkeit Aristoteles
  • Legalität (Gemeinwohl statt Privatinteresse): Verfassung, individuelles Wirtschaften
  • Distributive (verteilende) Gerechtigkeit: Verteilung politischer Ämter
  • Kommutative (ausgleichende) Gerechtigkeit: Wirtschaft, Rechtswesen

… erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört sein himmlisches Reich … über diese Welt trauern, denn sie werden Trost finden … auf Frieden bedacht sind, denn sie werden die ganze Erde besitzen … Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben, denn sie sollen satt werden … Barmherzigkeit üben, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren … ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen … Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen … verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben; denn ihnen gehört sein himmlisches Reich Glücklich könnt ihr euch schätzen, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt. Ja, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso hat man die Propheten früher auch verfolgt.

  • Mitmenschen mit Nächstenliebe begegnen
  • Hilfsbereitschaft (Lk. 10, 25- 37 )
  • Doppelgebot (Mt 22, 34-40)

Naturrecht

  • Christen: Gewissen, Ebenbild, Erfahrungen
  • Goldene Regel (in allen Kulturen) → „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
  • In der Natur des Menschen begründet
  • Gerechtigkeitsdimensionen: Positives Recht - Naturrecht Richter
  • Aristoteles: Naturrecht gilt unabhängig von konventionellen Gesetzen überall gleich
  • Abgeleitet von der Vernunft des Menschen („Vernunftsrecht“), gilt also auch wenn Gott nicht existieren sollte
  • Gegenteil vom positiven Recht
  • Rechte, die nicht verhandelbar sind
  • Röm 2, 14- 16 → Naturrechtlicher Aspekt im Römerbrief des Apostels Paulus Thomas von Aquin
  • Göttliche Gerechtigkeit setzt immer Barmherzigkeit voraus und gründet in ihr
  • Gerechtigkeit = Tugend (-> Aristoteles)
  • Iustitia legalis → Gemeinwohl
  • Iustitia generalis →auf anderen gerichtet
  • Iustitia particulans → auf einzelnen Menschen bezogen
  • Iustitia commutativa → Vertragsbeziehungen
  • Iustitia distributiva → Gabe eines Herrschers
  1. Gesellschaftliche Ordnung = Teil der Weltordnung, also von Gott geschaffen; Ordnung zu gestalten oder zu ändern ≠ menschliche Freiheit
  2. Gott hat Menschen zum Leben in Freiheit bestimmt → Sozialnatur der Menschen = Teil göttlicher Weltordnung
  3. Ordnung = stufenförmiges Modell, in dem jeder den von Gott bestimmten Platz einnimmt
  4. Herrschende und Beherrschte durch wechselseitige Rechte und Pflichten verbunden: Fürsorge und Gehorsam
  5. Gemeinwohl = Erhalt und gedeihliche Entwicklung des Ganzen → gesellschaftliche Ordnung = Organismus
  1. Monarchie ist beste und einzige naturgemäße Verfassungsform (Analogie zum Schöpfertum und zur Weltherrschaft Gottes)

ARBEITSVERSTÄNDNIS

Wert der Arbeit Körperliche Arbeit → Müllmann Galerie → Künstler, Ausstellungseröffnung → Künstlerische Arbeit → Arbeit zeigen → Ästhetisierung der Arbeit Kreative Arbeit → Begegnung Objektiver Sinn der Arbeit

  • Untertan-Machen der Erde
  • Herrschaft des Menschen über die Erde durch und in der Arbeit
  • Das, was der menschliche Geist erzeugt hat
  • Technik - Gesamtheit der Instrumente, deren sich der Mensch bei seiner Arbeit bedient
  • Technik erleichtert Menschen die Arbeit, kann aber auch negative Folgen haben: Verdrängung der Menschen, Wegnahme von Arbeitsplätzen, Beraubung um Kreativität und Verantwortung, Mensch = Sklave der Maschine Subjektiver Sinn der Arbeit
  • Mensch ist Subjekt der Arbeit
  • Alle Handlungen des Arbeitsprozesses müssen der Verwirklichung des Menschseins dienen
  • Arbeit ist Prozess, wie Menschen sich die Erde zum Untertan machen → nur dann gerecht, wenn es immer der Mensch ist, der herrscht
  • Ethischer Wert: wer menschliche Arbeit ausführt muss eine Person sein, die mit Bewusstsein und Freiheit ausgestattet ist → Subjekt, das über sich entscheidet
  • Würde der Arbeit wurzelt in subjektiven Dimensionen
  • Mensch ist zur Arbeit berufen und bestimmt, d.h. Arbeit ist für Mensch da und nicht andersherum
  • Vorrang subjektiver Sinn vor objektivem Sinn
  • Maßstab, Würde des Subjekts, also des Menschen, der sie verrichtet
  • Zweck der Arbeit ist Mensch selbst
  • Mensch erfüllt seine von Gott gegebene Arbeit vor Gott Ketteler: Priester, später Parlamentarier
  • "Arbeiterbischof"
  • Mitbegründer der katholischen Soziallehre → Sozialpolitische Vorschläge: 1869
  • Betonung der Verbindungen bis hin zum Streik
  • Veränderung der Rahmenbedingungen: Schutzgesetze durch den Staat
  • Gesetzliche Verankerung der Gewerkschaften; Fabrikinspektoren; Sozialgesetzgebung