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Sozialwissenschaften und Sozialwissenschaften/Wirtschaft: Fachliche Hinweise für die Konstruktion von Klausuren angesichts der Anforderungen im Zentralabitur
Art: Leitfäden, Projektarbeiten und Recherchen
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Das Thema stellt ein Element der jeweiligen Klausuraufgabe dar. Es ist „in der Regel nicht mit der Überschrift des Materials identisch“ und soll „wenn möglich in Form einer Problemfrage“ formuliert werden (vgl. LP Sowi S.75). Das Thema ist nicht gleichzusetzen mit einem Inhaltsfeld im LP Sowi , das einen wesentlich größeren Sachzusammenhang umfasst, sondern ist analog zu der Problemstellung bzw. thematischen Ausrichtung einer Unterrichtseinheit zu erschließen.
Sibylle Reinhardt fasst folgendermaßen zusammen:
"Ein Thema ist - im Unterschied zum Gegenstand bzw. Inhalt - das Ergebnis einer didaktischen Transformation, die den Gegenstand mit einer für den Lernprozess bedeutsamen Frage, einem Ziel oder einem Problem versieht. Frage, Ziel oder Problem geben dem Prozess des Unterrichtens und Lernens eine Richtung und damit einen Sinn, der aus der bloßen Angabe des Gegenstandes nicht ermittelt werden kann." ("Thema", in: Richter, Dagmar/Weißeno, Georg (Hrsg.): Lexikon der politischen Bildung, Band 1, Schwalbach/Ts, 1999, S. 247).
Die thematische Orientierung ist für die einzelnen Aufgabenstellungen der Klausuraufgabe konstitutiv und verklammert diese zu einer "Gesamtkomposition". Sie stellt für die Schülerinnen und Schüler eine bedeutsame Hilfe dar, da sie ihnen die Zielrichtung der analytischen, sach- und fachbezogenen eigenständigen kritischen kriterienorientierten Auseinandersetzung (vgl. Erörterungsaufgabe) aufzeigt. In der Abiturprüfung soll den Prüflingen bereits bei der Wahrnehmung des Themas deutlich werden, unter welcher Perspektive sie die gesamte Aufgabe mit den einzelnen Aufgabenstellungen zu bearbeiten haben. Die Themen der Aufgaben beziehen sich auf die zentralen Aspekte der jeweils gültigen GK- und LK-Vorgaben. Sie reflektieren problem-orientiert einen politologischen, soziologischen oder ökonomischen Schwerpunkt, sind aber inhaltsfeldübergreifend angelegt und realisieren in ihrem Zugriff den Anspruch sozialwissenschaftlicher Bildung.
Nachfolgend werden Beispiele für die thematische Erschließung einer Klausuraufgabe aus dem Zentralabitur 2011 aufgeführt:
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen
Sozialwissenschaften und Sozialwissenschaften/Wirtschaft
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Die Aufgabenstellungen des Zentralabiturs Sozialwissenschaften und Sozialwissen- schaften/Wirtschaft sind immer materialgebunden. Für die Gesamtheit der auswählbaren Aufgaben gelten einige zentrale Aspekte:
Für das Zentralabitur zugelassen ist nur Variante A: Analyse – Darstellung – Erörterung.
Variante A kann gestellt werden als: Analyse – Darstellung – Erörterung oder Darstellung – Analyse – Erörterung.
Die Reihenfolge wird so jeweils gewählt, um den Schülerinnen und Schülern besonders sinnvolle Arbeits- und Sachzugänge zu ermöglichen. So kann es als Voraussetzung für eine Analyse sinnvoll sein, bestimmte Fach-Essentials zunächst in einer Darstellungsaufgabe als Deutungswissen im Hinblick auf die Bearbeitung des thematischen Problemzusammenhangs einzubringen (vgl. LP 1999 S. S. 76f).
In der folgenden Synopse werden die den Bearbeitungsformen (BF) zugrunde liegenden Teilanforderungen exemplarisch erläutert. Es handelt sich bei dem folgenden Kriterienkatalog nicht um eine Musterlösung. Die Punkte sind entsprechend der aufgabenbezogenen Erfüllung der Teilkriterien (TK) zu vergeben. Die angegebene Reihenfolge der Kriterien ist eine reine Orientierungshilfe.
Sozialwissenschaften und Sozialwissenschaften/Wirtschaft
Fachliche Hinweise
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Arbeitsauftrag
Teilanforderungen bei der
Darstellung
- Bewertungsvorgaben
Darstellung wesentlicher fachlicher Essentials. Die jeweiligen Darstellungskategorien werden in der Aufgabenstellung angegeben
(AFB I: 20-25 Pkte)
z.B. bei Modellen: Beschreibung der Art des Modells
2
Darstellung der Einordnungskriterien
Darstellung
Basis:Darstellungsbegriff der EPA-Operatorenliste „Wesentliche
Sachverhalte
im
logischen
Zusammenhang
unter
Verwendung
der
Fachsprache
wiedergeben“
(kategoriales Deutungswissen in Bezug auf das Thema) z.B.
bei
Modellen:
„Stellen
Sie
ein
soziologisches
Konzept zur Erfassung der Gesellschaft der Bundes-republik
dar
(Art
des
Modells,
Einordnungskriterien,
beispielhaft zwei soziale Gruppierungen)“z.B. bei Theorien:^ •
Entstehungszusammenhang • Grundannahmen • Erklärungsreichweite z.B. bei Sachzusammenhängen:^ •
Phänomene • Ursachen • Auswirkungen z.B. bei Institutionen:^ •
die Ziele • der Aufbau • die Funktionen
Darstellung von zwei sozialen Gruppierungen
Sozialwissenschaften und Sozialwissenschaften/Wirtschaft
Fachliche Hinweise
5/
Arbeitsauftrag
Teilanforderungen bei der
Erörterung
- Bewertungsvorgaben
Kriterienorientierte Beurteilung/Überprüfung von Sachverhalten/Prozessen/Hypothesen/ Konzepten
jeweils in einem in sich konsistenten Argumentationsgang.
(AFB III: 25-30 Pkte)
z.B. Auseinandersetzung mit Pro-Argumenten in einem in sich konsistenten Argumentationsgang
2
z.B. Auseinandersetzung mit Contra-Argumenten in einem in sich konsistenten Argumentationsgang
Erörterung
Basis:Erörterungsbegriff aus der EPA-Operatorenliste „Zu
einer
vorgegebenen
Problemstellung
eine
reflektierte, kontroverse Auseinandersetzung führen undzu
einer
abschließenden,
begründeten
Wertung
gelangen“ z.B.
„Erörtern
Sie
unter
Berücksichtigung
der
Position des Autors je zwei mögliche wirtschaftlicheund soziale Auswirkungen der … auf …“
Die abschließende Stellungnahme
erfolgt unter Rückgriff auf die
Position der Autorin/des Autors. Die Stellungnahme beruht auf einerabwägenden
Reflexion
jeweils
genannter
Problemlagen/
Positionen/Argumenten
und
evtl.
anderen
Urteilen
und
ist
kriteriengeleitet.
Sie
lässt
ein
eigenständiges
und
begründetes
Gesamturteil vor dem Hintergrund der Schritte 1 und 2 erkennen (individuelle Schwerpunktsetzung möglich)
Zentral: Es werden Kriterien
zur Beurteilung herangezogen und diese werden
gewichtet. Mögliche Kriterien
Gerechtigkeit/Gewinner-Verlierer,
Finanzierbarkeit,
Zeit,
Recht,
soziale Gerechtigkeit, Demokratieverständnis etc.