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Leitfäden und Tipps
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Sprachwissenschaft Grundlagen, Mitschriften von Romanische Sprachwissenschaft

Vorlesung Sprachwissenschaft Grundlagen Romanistik allgemein

Art: Mitschriften

2017/2018

Hochgeladen am 19.01.2023

hanxhu
hanxhu 🇦🇹

8 dokumente

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PS_Sprachwissenschaft Grundlagen
Sprachwissenschaft Grundlagen
20.03.18
Landessprachen der Schweiz
- Rätoromanisch
oBündnerromanisch (30.000 – 40.000 Sprecher)
oLadinisch (30.000 – 40.000 Sprecher)
Südtirol, Region Veneto, Trentino
oFriaulisch (halbe Million Sprecher)
gut gepflegte zweite Landessprache
Friuli – Zentrum Udine
- Deutsch
- Französisch
Maltesisch = semitische Sprache, extrem europäisiert
Minderheitensprachen
- Frankoprovenzalisch (Nordosten Italiens, Valle d’Aosta)
- Sardisch (Sardinien)
oGalloresische Dialekte (Norden Sardinien)
oKatalanisch Nordwesten Sardinien
- Albanisch
- Griechisch
- Molise-slawisch
- Okzitanisch
- Rätoromanisch
- Kroatisch
- Slowenisch
Toskana und Mittelitalien (ohne Toskana) eher stufenweise Einteilung zwischen Dialekt
und Hochsprache
Continuum = Extrempole sind festgelegt, dazwischen gibt es stufenlosen Übergang, jedoch
gibt es Verdichtungen teilweise keine absolut ortsregionalen Dialekte
Langue = Lautsystem = Phonologie
Parole = konkrete Realisierung der Sprache – Sprechen, Schreiben = Phonetik
André Martinet double articulation (Zweifache Gliederung der Sprache)
Jede Sprache besteht aus einer Lautseite und einer Inhaltsseite. Dazu kommt die 1.
Gliederungsebene (Lexeme, Morpheme: Einheiten mit Bedeutung)
2. Gliederung (Lautfolge)
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Sprachwissenschaft Grundlagen

Landessprachen der Schweiz

  • Rätoromanisch o Bündnerromanisch (30.000 – 40.000 Sprecher) o Ladinisch (30.000 – 40.000 Sprecher)  Südtirol, Region Veneto, Trentino o Friaulisch (halbe Million Sprecher)  gut gepflegte zweite Landessprache  Friuli – Zentrum Udine
  • Deutsch
  • Französisch Maltesisch = semitische Sprache, extrem europäisiert Minderheitensprachen
  • Frankoprovenzalisch (Nordosten Italiens, Valle d’Aosta)
  • Sardisch (Sardinien) o Galloresische Dialekte (Norden Sardinien) o Katalanisch  Nordwesten Sardinien
  • Albanisch
  • Griechisch
  • Molise-slawisch
  • Okzitanisch
  • Rätoromanisch
  • Kroatisch
  • Slowenisch Toskana und Mittelitalien (ohne Toskana)  eher stufenweise Einteilung zwischen Dialekt und Hochsprache Continuum = Extrempole sind festgelegt, dazwischen gibt es stufenlosen Übergang, jedoch gibt es Verdichtungen  teilweise keine absolut ortsregionalen Dialekte Langue = Lautsystem = Phonologie Parole = konkrete Realisierung der Sprache – Sprechen, Schreiben = Phonetik André Martinet  double articulation (Zweifache Gliederung der Sprache) Jede Sprache besteht aus einer Lautseite und einer Inhaltsseite. Dazu kommt die 1. Gliederungsebene  (Lexeme, Morpheme: Einheiten mit Bedeutung)
  1. Gliederung (Lautfolge)

Morphologie

= sprachl. Beschreibungsebene auf der Ebene langue (Morphe) und parole (Morpheme); grammatik/lexikalisch; freie, gebundene; Wortbildungsmorphologie Grundbausteine von Wörtern, noch unterhalb der Satzebene Wortbildungsverfahren:  Komposition  Derivation Affigierung = Anfügung von sprachl. Elementen (z.B.: Präfigierung, Suffigierung  Grammatik) Klassifizierung:  ferro da stiro = von der morphologischen Wortstruktur  syntagmatisches Kompositum (Nomen+Nomen); durchsichtige Wortbildung; man kann einzelne Elemente voneinander unterscheiden; da  Funktion, Finalität; trotzdem eine lexikalische Einheit (Wort)  bicchiere di vino = ein Glas (gefülltes) Wein  freies Syntagma; Konstruktion, hat einen gewissen festen Rahmen  Wortstellung ist vorgegeben; Bereich der Syntax  bicchiere buono = Nomen + Adjektiv; festes Kompositum, mit der Bedeutung Weinglas  bicchiere da vino (Weinglas) = syntagmatisches Kompositum; noch transparenter als ferro da stiro  tempo da perdere = Konstruktion, freies Syntagma, aber nicht ganz frei  weil man kann tempo + da nicht mit jedem beliebigen Verb kombinieren lexikalisieren = eine lexikalische Einheit existiert nicht, wird verwendet und schließlich lexikalisiert  eine freie Verbindung wird zu einer fest lexikalisierten Lexikologie vs. Lexikographie Lexikologie = Lehre, die sich mit dem Wortschatz/Lexikon einer Sprache beschäftigt; Erbwörter (parola popolari)  in direkter Entwicklung aus dem Latein entstanden; Buch/Lehnwörter (parole dotte/colte); chronologische Wortartschichten; Wortarten, … Lexikon = Beschreibungsebene des Sprachsystems, lexikalische Einheiten werden eingeführt, mentales Lexikon Lexikographie = Lehre, die sich mit dem Verfassen von Wörterbüchern beschäftigt Metalexikographie = Abstrakte Reflexion der Prinzipien, Zielgruppen, Klassifizierung, … von Wörterbüchern; wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Wörterbüchern

Klitika  Verbformen it. spiegamelo  wird mehr wie eine einzelne Form wahrgenommen, weil der Akzent vorne liegt und die Klitika (Pronomen) werden angehängt. it. me lo spieghi  man kann nicht wirklich sagen, dass eine Pause dazwischen gesprochen wird Tendenz  nachgestellte Pronomen hören sich eher zusammengehörig an, jedoch nicht 100% sicher Um das Problem der Definition von Wort zu umgehen  wir gehen von Morphemen aus monomorphematisch ( parole monomorfematiche )  oggi, ieri, bene  man darf nicht die Silbenanzahl mit Morphemen gleichsetzen! Sie sind invariabel, weil den einzelnen Teilen keine Bedeutung zugeschrieben werden kann. bimorphematisch  can|i Adverbien modifizieren Verben, Adjektive, andere Adverbien, ganze Sätze it. ferro da stiro  ferr|o da stiro oder it. ferr|o da stir|o  man kann nicht genau sagen wieviele Morpheme es gibt  lexikalisches/grammatisches Morphem  freie (können alleine vorkommen) /gebundene Morpheme  Themavokal it. cantare cant| e |rò  auch wenn ‚a’ zu ‚e’ wurde  muss als Themavokal angesehen werden s |valut|are  ‚s’ ist das Negationspräfix Grundsätzlich kann man Stamm (trägt lexikalische Bedeutung) + Affix(e) unterteilen  Präfix, Suffix, Interfix Alterativsuffixe Diminutivsuffixe  -ino = piccolo  piccol ino  -etto/a = libro  libretto; casa  casetta Kommutationsprobe und Substitutionsprobe Lexem = Menge aller möglichen Wortformen eines Stammes homonyme Morpheme = formgleiche Elemente mit verschiedener Funktion (Bedeutung)  Synkretismus = cant| i vs. ragazz| i  ‚i’ hat unterschiedliche Bedeutung Allomorphe = Gleiche Funktion (Bedeutung) aber verschiedene Formen (Pluralbildung) = Suppletion /Suppletivismus = andare  vado, vai, va,..

Kombinatorische Allomorphie  lautliche oder lexikalische Umgebung gibt Form des Allomorphs vor, z.B.: il legale, im possibile, in sufficiente  der Anlaut wirkt zurück auf den Auslaut des Präfixes  wird assimiliert Freie Allomorphie  völlig freie Wahl zwischen Allomorphen ist selten (z.B. sedei vs. sedetti

  • ich saß)

Wortbildung

Parasynthese  Gleichzeitige Anfügung eines Präfixes und eines Suffixes; arricchire = kommt von ‚ricco’  wenn man wissen will ob es gleichzeitig angefügt wurde  ein Affix wegtun und schauen ob es existiert  Komposition  Konversion (wird der Derivation zugeordnet)  weil sich die Wortkategorie ändert, jedoch bleibt das Wort graphisch gleich  Wortkürzung ( abbreviazione ) o foto(grafia); auto(mobile) = Apokope (apocope)  hinterer Teil gekürzt o (auto)bus = Aphärese (aferesi)  vorderer Teil gekürzt

Lexikologie

 beschäftigt sich mit der Beschreibung und Erforschung des Wortschatzes beschäftigt  Einheit des Wortschatzes: Lexem o einfache Lexeme  Simplizia o komplexe Lexeme  Derivate/Komposita  Lexikon o ‚Wortschatz einer Sprache’ o ‚mentaler’ (individueller) Wortschatz Lexikographie  Erstellung von Wörterbüchern  Sachwörterbuch vs. Sprachwörterbuch o Sachwörterbuch = enzyklopädisches Wörterbuch o Sprachwörterbuch = Wörterbuch im engeren Sinne Es gibt viele Arten von Sprachlexika  Einsprachige, Zweisprachige, Etymologische Wörterbücher, …  Lemma = Stichwort, Lexikoneintrag  Rückläufige Wörterbücher gehen von den Endungen aus homonym = keine gemeinsame Herkunft, jedoch graphisch gleich  z.B. Kiefer Makrostruktur eines Wörterbuchs = Menge und Anordnung der Lemmata Mikrostruktur = Feinstruktur, Aufbau einzelner Artikel