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Deutschübung für die Maturaprüfung: Verfassen Sie eine Textinterpretation und eine Zusammenfassung zum Thema "Geschlechterrollen und Geld".
Art: Übungen
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Lass dir nichts Wichtiges entgehen!
Thema: Geschlechterrollen und Geld
Aufgabe 1
Aufgabe 1 / Textbeilage 1
Hinweis: Die Rechtschreibung des Originaltextes wurde beibehalten.
Henrik Ibsen: Nora (Ein Puppenheim) (1879)
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Quelle: Ibsen, Henrik (2008). Nora (Ein Puppenheim). Aus dem Norwegischen übertragen von Richard Linder. Stuttgart: Reclam. S. 5 – 9.
INFOBOX
Henrik Ibsen (1828 – 1906), norwegischer Dichter des Naturalismus Henrik Ibsens Drama Nora (Ein Puppenheim) handelt von der Beziehung zwischen dem Ad vokaten und zukünftigen Bankdirektor Torvald Helmer und seiner Frau Nora. Nora hat Jahre zuvor, um einen Genesungsurlaub für ihren Mann zu finanzieren, auf einem Schuldschein die Unterschrift ihres Vaters gefälscht. Dieser Betrug droht ans Licht zu kommen, als der Gläubiger, Rechtsanwalt Krogstad, bemerkt, dass Noras Vater zum Zeitpunkt der Unterschrift bereits ver storben war. Er versucht, Nora zu erpressen. Als Nora seine Forderung ablehnt, klärt er Torvald in einem Brief auf. Torvald ist außer sich, dass Nora seinen gesellschaftlichen Ruf aufs Spiel gesetzt hat, und trennt sich nur deshalb nicht von ihr, um den Schein zu wahren. Mittlerweile konnte Frau Linde, eine alte Freundin Noras, Krogstad überreden, den Betrug nicht öffentlich zu machen. In einem zweiten Brief übermittelt er Torvald den belastenden Schuldschein. Torvald, der nun nichts mehr zu befürchten hat, ist sofort bereit, Nora zu verzeihen, da sie nur aus Liebe zu ihm so gehandelt hat. Nora jedoch entschließt sich, ihren Mann und ihre Kinder zu verlassen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Thema: Geschlechterrollen und Geld
Aufgabe 2
Und Frauen haben, egal, ob sie in Finanzen versiert sind oder nicht, im Schnitt eine andere Sichtweise zu bieten. Daraus entstehen Un- terschiede – in der Ideenentwick- lung, im Entscheidungsprozess und am Ende bei der Geldanlage selbst. Wenn Frauen sich trauen und mit Finanzen befassen, errei- chen sie viel. Das zeigt eine Studie aus diesem Jahr, in der die ING- DiBa 584 000 Depotkunden in Deutschland anonym ausgewertet hat. Binnen eines Jahres erzielten Frauen mit Wertpapierdepots da- nach 5,8 Prozent Rendite, Män- ner 4,1 Prozent.
Wie genau kommt es zu solchen Ergebnissen? Männer setzten öf- ter auf Einzelwerte, Frauen eher auf Fonds oder breite Bündel von Aktien, erklärt die Mannheimer Forscherin Alexandra Niessen- Ruenzi. Männer sind demnach mal extrem gut und mal extrem schlecht, bei Frauen sind die Er- gebnisse ausgewogener: „In den meisten Fällen überschätzen Männer ihre eigenen Meinungen, sie handeln auch öfter, was zu hö- heren Kosten führt.“ Und: Frauen schauen sich eher den gesamten Markt statt einzelne Aktien an.
Auch andere Studien sagen: Im Schnitt sind Frauen bei Finan- zen risikobewusster und handeln langfristiger. Das macht sie we- niger anfällig für das Fieber im Boom. Nicht dass sie den Män- nern immer überlegen sind, aber gemischte Teams in Finanzhäu-
sern haben große Vorteile, und Privatanlegerinnen haben Grund zum Selbstvertrauen.
„Jede Frau soll so früh wie mög- lich anfangen, Geld anzulegen“, rät Anne Connelly. „Routine und Regelmäßigkeit“ zu erreichen, das sei die Hauptsache. Risiken kön- ne man nicht theoretisch lernen, man müsse sie fühlen, meint die Gründerin der Fondsfrauen. „Erst wenn man fühlt, wie ein Fonds Verluste macht und das angeleg- te Geld weniger wird, versteht man es“, sagt sie. Beim nächsten Mal komme man dann besser damit zurecht und reagiere nicht panisch. Selbst sie hat noch eine weibliche Beraterin und neuer- dings einen männlichen Berater und rät auch anderen Frauen, zur Absicherung immer noch einen Ratgeber zu haben.
Die Hamburger Finanzunterneh- merin Susanne Kazemieh fügt hinzu, weibliche Kunden woll- ten eher konkrete Probleme lö- sen und nicht bloß über einzelne Spekulationsobjekte reden. Sie fragten selten nach der Rendite, wohl aber danach, wie riskant eine Anlage ist und wie leicht sie ihr Geld zurückbekommen können. Und: Sie merkten es eher, wenn Berater ihnen einfach nur schnell etwas verkaufen wollten. Dem Bauchgefühl folgen ist daher ihr erster Rat an die Frauen. […]
Mädchen legen an […] „Wie viel Finanzwissen ha-
ben Frauen?“, fragte 2014 eine in- ternationale Studie und fand her- aus, dass Frauen den Männern in den Industrieländern weit hinter- herhinken. Besonders ausgeprägt war das in Deutschland.
Das Potenzial ist also groß. Und viel kann angeschoben werden. In Schulen und bei der Wei- terbildung etwa oder auch über Aktienclubs für Frauen. In den USA versucht schon eine Rei- he von Initiativen, Mädchen für Finanzen zu begeistern. „Invest in Girls“ etwa: Die Organisation besorgte sich Unterstützung vom Recherchenetzwerk Re:Gender in New York und startete ein Pilot- projekt an einer Privatschule.
Es folgten schnell andere öffentliche und private Schulen, in wohlhaben- den und in armen Gegenden. Heute lernen Schülerinnen an 16 High- schools in sechs Bundesstaaten die Grundlagen der Finanzwirtschaft; über 2 000 haben mittlerweile an dem Programm teilgenommen. In den letzten drei Jahren der High- school haben sie gelernt, wie man Ein- und Ausgaben plant und Ak- tien kauft, wie die Spendenindustrie funktioniert oder die Kreditkarten- schulden auflaufen. […]
Die niederländische ING-Bank stellt in den USA Schülerinnen gar echte Dollars zur Verfügung. Damit investieren Aktienclubs in verschiedenen Highschools und vergleichen sich auch noch miteinander, und die jährlichen
Quelle: Zeit Geld (Beilage zur Wochenzeitung Die Zeit). November 2015. S. 4 – 8.
Gewinne werden unter den Mit- gliedern aufgeteilt und sollen später für die College-Gebühren genutzt werden.
Natürlich tun Banken so etwas aus Eigennutz. Doch der Volks- wirtschaft kann es nur guttun,
wenn mehr Frauen sich in die Geldanlage einmischen. Enga- gieren sie sich an der Börse, sind sie sich der Möglichkeit von Kurswechseln eher bewusst als die Männer. Geht es nach unten, bleiben sie ruhiger. „Sie wissen, ,ich muss langen Atem haben, das
geht wieder hoch‘“, sagt Susanne Kazemieh. „Der Grundsatz ,Hin und her macht Taschen leer‘ ist bei Frauen eben viel mehr ver- innerlicht und verbreitet als bei Männern.“ […]