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Textinterpretation im Fach Deutsch für die Maturaprüfung, Übungen von Deutsch

Deutschübung für die Maturaprüfung: Verfassen Sie eine Textinterpretation und eine Zusammenfassung zum Thema "Geschlechterrollen und Geld".

Art: Übungen

2019/2020

Hochgeladen am 06.07.2020

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Henrik Ibsen: Nora (Ein Puppenheim)
Verfassen Sie eine Textinterpretation.
Lesen Sie den Beginn des Dramas Nora (Ein Puppenheim) (1879) von Henrik Ibsen (Textbeilage 1).
Verfassen Sie nun die Textinterpretation und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsauf-
träge:
n Fassen Sie kurz den Gesprächsverlauf des Ausschnitts zusammen.
n Analysieren Sie das Verhalten der Figuren und die sprachlichen Mittel, mit denen sie darge-
stellt werden.
n Vergleichen Sie Noras und Helmers Einstellung zu Geld.
n Deuten Sie das im Text vermittelte Frauenbild.
Schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.
Thema: Geschlechterrollen und Geld
Aufgabe 1
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Henrik Ibsen: Nora (Ein Puppenheim)

Verfassen Sie eine Textinterpretation.

Lesen Sie den Beginn des Dramas Nora (Ein Puppenheim) (1879) von Henrik Ibsen (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Textinterpretation und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsauf

träge:

n Fassen Sie kurz den Gesprächsverlauf des Ausschnitts zusammen.

n Analysieren Sie das Verhalten der Figuren und die sprachlichen Mittel, mit denen sie darge

stellt werden.

n Vergleichen Sie Noras und Helmers Einstellung zu Geld.

n Deuten Sie das im Text vermittelte Frauenbild.

Schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

Thema: Geschlechterrollen und Geld

Aufgabe 1

Aufgabe 1 / Textbeilage 1

Hinweis: Die Rechtschreibung des Originaltextes wurde beibehalten.

Henrik Ibsen: Nora (Ein Puppenheim) (1879)

Erster Akt

Ein gemütlich und geschmackvoll, aber nicht luxuriös eingerichtetes Wohnzimmer. [...]

Es klingelt im Flur. Etwas später hört man, daß geöffnet wird. Nora tritt vergnügt sum-

mend ins Zimmer. Sie ist im Mantel und trägt eine ganze Anzahl Päckchen, die sie auf

den Tisch rechts legt. Sie läßt die Tür nach dem Flur hinter sich offen, und man sieht

draußen einen Stadtboten mit einem Weihnachtsbaum und einem Korb; er übergibt bei-

des dem Hausmädchen, das ihnen geöffnet hat.

Nora. Versteck den Weihnachtsbaum gut, Helene. Die Kinder sollen ihn erst heute

abend zu sehen bekommen, wenn er geschmückt ist. (Zum Stadtboten, indem sie

den Geldbeutel hervorzieht.) Wieviel –?

Der Stadtbote. Fünfzig Öre.

Nora. Da ist eine Krone. Nein, behalten Sie nur. (Der Stadtbote dankt und geht. Nora

schließt die Tür. Sie lacht stillvergnügt, während sie den Mantel ablegt.)

Nora (nimmt eine Tüte Makronen aus der Tasche und ißt einige. Dann tritt sie vor-

sichtig an die Tür ihres Mannes und lauscht.) Ja, er ist zu Hause. (Summt wieder,

während sie an den Tisch rechts geht.)

Helmer (in seinem Zimmer). Ist das die Lerche, die da draußen zwitschert?

Nora (damit beschäftigt, einige der Päckchen zu öffnen). Ja, das ist sie.

Helmer. Ist es das Eichhörnchen, das da rumort?

Nora. Ja!

Helmer. Wann nach Hause gekommen?

Nora. Grad eben. (Steckt die Makronentüte in die Tasche und wischt sich den Mund

ab.) Komm, Torvald, und sieh, was ich gekauft habe.

Helmer. Stör mich nicht! (Etwas später öffnet er die Tür und schaut, die Feder in der

Hand, herein.) Gekauft, sagst du? Alles das? Ist mein lockrer Zeisig wieder ausge-

wesen und hat Geld verschwendet?

Nora. Ja, aber Torvald, dies Jahr dürfen wir uns doch wirklich ein wenig amüsieren.

Es ist doch das erste Weihnachtsfest, an dem wir nicht zu sparen brauchen.

Helmer. Ja, weißt du, verschwenden dürfen wir nichts.

Nora. Doch, Torvald, ein wenig können wir jetzt schon verschwenden. Nicht wahr?

Nur ein ganz klein wenig. Du bekommst doch nun ein großes Gehalt und wirst

viel, viel Geld verdienen.

Helmer. Ja, von Neujahr an. Aber es dauert noch ein ganzes Vierteljahr, bis das Ge-

halt fällig ist.

Nora. Ach was, so lange können wir ja borgen.

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Helmer. Nun, nun; nur heraus damit.

Nora (schnell). Du könntest mir Geld geben, Torvald. Nur so viel, wie du glaubst

entbehren zu können; dann werd ich mir später was dafür kaufen.

Helmer. Nein, aber Nora –

Nora. Ach ja, tu’s, lieber Torvald; ich bitte dich so sehr darum. Ich würde das Geld in

einen hübschen Goldpapierumschlag stecken und an den Weihnachtsbaum hän-

gen. Wär’ das nicht lustig?

Helmer. Wie nennt man die Leute, die alles verschwenden?

Nora. Ja ja, Spielbrüder; ich weiß schon. Aber tu mir nun den Gefallen, Torvald;

dann habe ich Zeit zu überlegen, was ich am nötigsten brauche. Ist das nicht sehr

vernünftig? Wie?

Helmer (lächelnd). Gewiß; das heißt, wenn du das Geld, das ich dir gebe, nur zu-

sammenhalten könntest und wirklich für dich selbst etwas dafür kauftest. Aber es

geht alles für den Haushalt und allerlei unnütze Dinge drauf, und am Ende muß

ich dann wieder welches herausrücken.

Nora. Aber Torvald –

Helmer. Das ist nicht abzustreiten, meine liebe kleine Nora. (Legt den Arm um sie.)

Mein Zeisig ist ein allerliebstes Geschöpf, aber er braucht eine Menge Geld. Es ist

kaum zu glauben, wie teuer einen Mann solch Vögelchen kommt.

Nora. Ach pfui, wie kannst du das sagen? Ich spare doch wirklich, soviel ich kann.

Helmer (lächelnd). Ja, das war ein wahres Wort. Soviel du kannst. Aber du kannst

eben nicht.

Nora (summt und lächelt stillvergnügt). Hm, du solltest nur wissen, wie viele Ausga-

ben wir Lerchen und Eichhörnchen haben, Torvald.

[…]

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Quelle: Ibsen, Henrik (2008). Nora (Ein Puppenheim). Aus dem Norwegischen übertragen von Richard Linder. Stuttgart: Reclam. S. 5 – 9.

INFOBOX

Henrik Ibsen (1828 – 1906), norwegischer Dichter des Naturalismus Henrik Ibsens Drama Nora (Ein Puppenheim) handelt von der Beziehung zwischen dem Ad vokaten und zukünftigen Bankdirektor Torvald Helmer und seiner Frau Nora. Nora hat Jahre zuvor, um einen Genesungsurlaub für ihren Mann zu finanzieren, auf einem Schuldschein die Unterschrift ihres Vaters gefälscht. Dieser Betrug droht ans Licht zu kommen, als der Gläubiger, Rechtsanwalt Krogstad, bemerkt, dass Noras Vater zum Zeitpunkt der Unterschrift bereits ver storben war. Er versucht, Nora zu erpressen. Als Nora seine Forderung ablehnt, klärt er Torvald in einem Brief auf. Torvald ist außer sich, dass Nora seinen gesellschaftlichen Ruf aufs Spiel gesetzt hat, und trennt sich nur deshalb nicht von ihr, um den Schein zu wahren. Mittlerweile konnte Frau Linde, eine alte Freundin Noras, Krogstad überreden, den Betrug nicht öffentlich zu machen. In einem zweiten Brief übermittelt er Torvald den belastenden Schuldschein. Torvald, der nun nichts mehr zu befürchten hat, ist sofort bereit, Nora zu verzeihen, da sie nur aus Liebe zu ihm so gehandelt hat. Nora jedoch entschließt sich, ihren Mann und ihre Kinder zu verlassen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Frauen in der Finanzwelt

Verfassen Sie eine Zusammenfassung.

Situation: Im Rahmen eines Klassenprojekts zum Thema Finanzwelt fassen Sie die

Analyse Ihr nach! für Ihre Mitschüler/innen zusammen.

Lesen Sie die Analyse Ihr nach! von Deborah Steinborn aus der Zeitungsbeilage Zeit Geld vom

November 2015 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Zusammenfassung und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsauf

träge:

n Nennen Sie Gründe für den geringen Frauenanteil in der Finanzbranche.

n Beschreiben Sie kurz die in der Textbeilage genannten Initiativen zugunsten von Frauen.

n Erschließen Sie aus der Textbeilage, wie sich das Vorgehen von Frauen in finanziellen Ange

legenheiten von jenem von Männern unterscheidet.

Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

Thema: Geschlechterrollen und Geld

Aufgabe 2

Und Frauen haben, egal, ob sie in Finanzen versiert sind oder nicht, im Schnitt eine andere Sichtweise zu bieten. Daraus entstehen Un- terschiede – in der Ideenentwick- lung, im Entscheidungsprozess und am Ende bei der Geldanlage selbst. Wenn Frauen sich trauen und mit Finanzen befassen, errei- chen sie viel. Das zeigt eine Studie aus diesem Jahr, in der die ING- DiBa 584 000 Depotkunden in Deutschland anonym ausgewertet hat. Binnen eines Jahres erzielten Frauen mit Wertpapierdepots da- nach 5,8 Prozent Rendite, Män- ner 4,1 Prozent.

Wie genau kommt es zu solchen Ergebnissen? Männer setzten öf- ter auf Einzelwerte, Frauen eher auf Fonds oder breite Bündel von Aktien, erklärt die Mannheimer Forscherin Alexandra Niessen- Ruenzi. Männer sind demnach mal extrem gut und mal extrem schlecht, bei Frauen sind die Er- gebnisse ausgewogener: „In den meisten Fällen überschätzen Männer ihre eigenen Meinungen, sie handeln auch öfter, was zu hö- heren Kosten führt.“ Und: Frauen schauen sich eher den gesamten Markt statt einzelne Aktien an.

Auch andere Studien sagen: Im Schnitt sind Frauen bei Finan- zen risikobewusster und handeln langfristiger. Das macht sie we- niger anfällig für das Fieber im Boom. Nicht dass sie den Män- nern immer überlegen sind, aber gemischte Teams in Finanzhäu-

sern haben große Vorteile, und Privatanlegerinnen haben Grund zum Selbstvertrauen.

„Jede Frau soll so früh wie mög- lich anfangen, Geld anzulegen“, rät Anne Connelly. „Routine und Regelmäßigkeit“ zu erreichen, das sei die Hauptsache. Risiken kön- ne man nicht theoretisch lernen, man müsse sie fühlen, meint die Gründerin der Fondsfrauen. „Erst wenn man fühlt, wie ein Fonds Verluste macht und das angeleg- te Geld weniger wird, versteht man es“, sagt sie. Beim nächsten Mal komme man dann besser damit zurecht und reagiere nicht panisch. Selbst sie hat noch eine weibliche Beraterin und neuer- dings einen männlichen Berater und rät auch anderen Frauen, zur Absicherung immer noch einen Ratgeber zu haben.

Die Hamburger Finanzunterneh- merin Susanne Kazemieh fügt hinzu, weibliche Kunden woll- ten eher konkrete Probleme lö- sen und nicht bloß über einzelne Spekulationsobjekte reden. Sie fragten selten nach der Rendite, wohl aber danach, wie riskant eine Anlage ist und wie leicht sie ihr Geld zurückbekommen können. Und: Sie merkten es eher, wenn Berater ihnen einfach nur schnell etwas verkaufen wollten. Dem Bauchgefühl folgen ist daher ihr erster Rat an die Frauen. […]

Mädchen legen an […] „Wie viel Finanzwissen ha-

ben Frauen?“, fragte 2014 eine in- ternationale Studie und fand her- aus, dass Frauen den Männern in den Industrieländern weit hinter- herhinken. Besonders ausgeprägt war das in Deutschland.

Das Potenzial ist also groß. Und viel kann angeschoben werden. In Schulen und bei der Wei- terbildung etwa oder auch über Aktienclubs für Frauen. In den USA versucht schon eine Rei- he von Initiativen, Mädchen für Finanzen zu begeistern. „Invest in Girls“ etwa: Die Organisation besorgte sich Unterstützung vom Recherchenetzwerk Re:Gender in New York und startete ein Pilot- projekt an einer Privatschule.

Es folgten schnell andere öffentliche und private Schulen, in wohlhaben- den und in armen Gegenden. Heute lernen Schülerinnen an 16 High- schools in sechs Bundesstaaten die Grundlagen der Finanzwirtschaft; über 2 000 haben mittlerweile an dem Programm teilgenommen. In den letzten drei Jahren der High- school haben sie gelernt, wie man Ein- und Ausgaben plant und Ak- tien kauft, wie die Spendenindustrie funktioniert oder die Kreditkarten- schulden auflaufen. […]

Die niederländische ING-Bank stellt in den USA Schülerinnen gar echte Dollars zur Verfügung. Damit investieren Aktienclubs in verschiedenen Highschools und vergleichen sich auch noch miteinander, und die jährlichen

Quelle: Zeit Geld (Beilage zur Wochenzeitung Die Zeit). November 2015. S. 4 – 8.

Gewinne werden unter den Mit- gliedern aufgeteilt und sollen später für die College-Gebühren genutzt werden.

Natürlich tun Banken so etwas aus Eigennutz. Doch der Volks- wirtschaft kann es nur guttun,

wenn mehr Frauen sich in die Geldanlage einmischen. Enga- gieren sie sich an der Börse, sind sie sich der Möglichkeit von Kurswechseln eher bewusst als die Männer. Geht es nach unten, bleiben sie ruhiger. „Sie wissen, ,ich muss langen Atem haben, das

geht wieder hoch‘“, sagt Susanne Kazemieh. „Der Grundsatz ,Hin und her macht Taschen leer‘ ist bei Frauen eben viel mehr ver- innerlicht und verbreitet als bei Männern.“ […]