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Skripte zur Vorlesung von Prof. Dr. Anna Schwarz der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zu Theorien Sozialer Ungleichheit
Art: Slides
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2. VORLESUNG
Theoretische Einführung
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HISTORISCHE KONTEXTE DER WAHRNEHMUNG
DES PHÄNOMENS „SOZIALER UNGLEICHHEIT“
Historische Voraussetzungen: Die Wahrnehmung des Phänomens „soziale Ungleichheit“ in diesem Sinne
war an eine Reihe gesellschaftlicher Entwicklungsvoraussetzungen
gebunden,
die sich in ihrer Komplexität in Europa erst im 18. Jahrhundert ausprägten. zuvor:
feudale „Stände“- Gesellschaft, mit „höfischem“
Gesellschaftsbegriff, mit präzisen Vorschriften für Lebensführung (siehe Beispiele bei Stefan Hradil, S. 12-16)
religiöse Orientierung durch die Bibel: nicht auf irdischen Reichtum als „wertvolles Gut“
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
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HISTORISCHE KONTEXTE DER WAHRNEHMUNG
DES PHÄNOMENS „SOZIALER UNGLEICHHEIT“
Zitat 1 - Bibel:
Die Psalmen: (49/2-13 Leben ist nicht kaufbar – Ein Lied der Korachiter)
„Hört mir zu, ihr Völker, merkt auf, ihr Bewohner der ganzen Erde!
Hohe und Geringe, Reiche und Arme, die einen wie die anderen rufe
ich !“
„Man sieht es doch: Auch der Klügste muss sterben,
genauso wie der unverbesserliche Narr; was sie besitzen bleibt zurück für andere.
Für immer wird das enge Grab ihre Wohnung
auch wenn sie ganze Länder ihr eigen nannten.
Durch Größe und Reichtum bleibt keiner am Leben;
der Mensch geht also ebenso zu Grund wie das Vieh.“
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
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HISTORISCHE KONTEXTE DER WAHRNEHMUNG
DES PHÄNOMENS „SOZIALER UNGLEICHHEIT“
Jean-Jacques Rousseau (1754) : Eigentum als Ursprung der
Ungleichheit
„Der erste, welcher ein Stück Landes umzäumte, sich in den Sinn kommen
ließ zu sagen: dieses ist mein, und einfältige Leute antraf, die es ihm
glaubten, der war der wahre Stifter der bürgerlichen Gesellschaft.
Wie viel Laster, wie viel Krieg, wie viel Mord, Elend und Gräuel hätte einer
verhüten können, der die Pfähle ausgerissen, den Graben verschüttet
und den Mitmenschen zugerufen hätte:
„Glaubt diesem Betrüger nicht; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst,
dass die Früchte euch allen, der Boden aber niemandem gehört.“
J.-J. Rousseau: Discours sour l `ìnégalité , (S. 173 in dt. Ausgabe, München 1984).
wissenschaftliche Beschäftigung mit sozialen Verhältnissen auf
der
Basis dieses neuen „Gesellschafts“- Verständnisses ;
mündet in
:
erste Begründung der Soziologie als akademische Disziplin v.a.
durch
Auguste Comte (1798-1857)
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
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HISTORISCHE KONTEXTE DER WAHRNEHMUNG
DES PHÄNOMENS „SOZIALER UNGLEICHHEIT“
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
Spitzenwerte (der Gesamtvergütung, also Barvergütg. plus Aktien, in
2007) dabei erzielten:
Josef Ackermann
Deutsche Bank
13,98 Mio
Dieter Zetsche
Daimler
10,01 Mio
Wolfgang Reintzle
Linde
8,06 Mio
Wulf Bernotat
E.on
5,33 Mio
Jürgen Hambrecht
5,21 Mio
(Quelle: Geschäftsberichte der o.g. Unternehmen)
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
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Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz
Besonders ernstzunehmend ist m.E. damit insgesamt die Erosion der Vorstellung der Bundesrepublik als„Leistungsgesellschaft“, der Möglichkeit von Statusdynamik durch individuelle Anstrengung (also als modernetypischer
„achieved status“
versus
„ascrivebed
status“
(dem stimmen aktuell nur noch 39 Prozent der Bundesbürger zu)
Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz