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Leitfäden und Tipps
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Theorien Sozialer Ungleichheit Prof. Schwarz, Slides von Politische Soziologie

Folien zur Vorlesung von Prof. Beate Sodian, Thema: „Klassen“-Konzepte:Karl Marx, Max Weber,u.a.

Art: Slides

2019/2020

Hochgeladen am 10.04.2020

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THEORIEN SOZIALER
THEORIEN SOZIALER
UNGLEICHHEIT
UNGLEICHHEIT
MASS – Zentralmodul
Pflichtveranstaltung SoSe 2008
Professur für vergleichende politische Soziologie
Prof. Dr. Anna Schwarz
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THEORIEN SOZIALER

THEORIEN SOZIALER

UNGLEICHHEIT

UNGLEICHHEIT

MASS – Zentralmodul

Pflichtveranstaltung SoSe 2008

Professur für vergleichende politische Soziologie

Prof. Dr. Anna Schwarz

3. VORLESUNG

„KLASSEN“- KONZEPTE:

KARL MARX, MAX WEBER,

u.a.

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

LITERATURHINWEISE ZU DIESER SITZUNG

Auf derHomepage

Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphiolosophie.Einleitung. (Paris 1844).

Auf derHomepage

Karl Marx/Friedrich Engels : Manifest der KommunistischenPartei. (London 1848).

Auf derHomepage

Karl Marx: Zur Kritik der Politischen Ökonomie.Vorwort .(London 1859). Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. Tübingen 1972(1921),I. Teil, S. 1-182). Erik Olin Wrigth: Classes. London 1985, Vers. Erik Olin Wright: Class Counts: Comparative Studies in ClassAnalysis, Cambridge 1997. Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

1. ALLGEMEINER „KLASSEN“- BEGRIFF INDER UNGLEICHHEITSFORSCHUNG

„KLASSE“

dominant entlang der Dimension „materieller Wohlstand“/

ökonomische Merkmale

Groß“gruppen“ mit unterschiedlicher Stellung in den

Eigentumsstrukturen oder/und in der Arbeitsorganisation(z.T. „

Macht

“-Dimension) und dadurch (un)vorteilhaften

Lebensbedingungen

relationale (oft: konflikthafte) Wechselbeziehungen

(potentielle) kollektive Akteure

besonders typisch in frühindustriellen Gesellschaften

„Klassen“-Modelle zielen häufiger auf Erklärung/

weniger auf Beschreibung

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

2.

KURZE THESEN ZU DEN MÖGLICHEN

FAKTOREN DES FASZINOSUMS MARX

sein Wirken fiel in Zeit historischen Umbruchs/ breiter Verunsicherungen durch Industrialisierung/ Kolonialisierung/ Aufklärung/ Politische Revolutionen

neue Kommunikationsmittel und Medien helfen Verbreitung seinerTheorien

stark polarisierende Thesen/ starke Ablehnung versus internationale politische Anhängerschaft

Erlösungsversprechen für große Bevölkerungsteile (aus Verelendung)

Fortschrittsglaube und -versprechen

ein

klares Ziel formuliert („Expropriation der Expropriateure“)

wortgewaltige, bilderreiche, emotional aufgeladene Sprache (vgl. „Manifest“)

ganzheitliches, komplexes Konzept für Gesellschaftsanalyse

Anspruch: „wissenschaftliche Weltanschauung“ (als Basis für Politik)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

2.2 VORLÄUFER DES MARX

´

SCHEN DENKENS

Comte de Saint-Simon (1760- 1825): Kontext Französische Revolution/ Utopischer Sozialismus Idee einer Klassenhierarchie, einer Teilung in

„produktive Klassen“

(z.B. Intellektuelle, Industrielle, Arbeiter)

und

„müßiggehende Klassen“

(Klerus, Adel, Rentiers)

Æ

(insofern betont Marx, er selbst hätte den „Klassen“- Begriff nicht

eingeführt)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

2.2 VORLÄUFER DES MARX

´

SCHEN DENKENS

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) klassischer „deutscher Idealismus“ u.a. 1807: „Phänomenologie des Geistes“; Idee der gesetzmäßigen Eigendynamik der Gesellschaft in Richtung Höherentwicklung/ Fortschritt (Selbst-)Verwirklichung des Weltgeistes („List der Vernunft“) Erklärung durch Dialektik (These-Antithese-Synthese als „Aufhebung“); Widersprüche als Motoren der Entwicklung

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

PHASEN DER THEORIEENTWICKLUNG BEI MARX

I. Phase: „Deutsche Zeit“ (1818 – 1843): 1835/

Studium in Bonn,

1836 - 1841

in Berlin an HU: Jura, Philosophie, Geschichte

1841

Promotion in Jena (zur Naturphilosophie von Demokrit und Epikur)

zunächst (bis 1845) im Kreis der „Junghegelianer“ Æ

will Hegel „vom Kopf auf die Füße“ stellen;

„Entfremdung“

zentrales Thema in ökonom.- philosoph. Manuskripten,

Entfremdung d. Menschen von d. Bedingungen d. Produktion/ u. ihren Wesenskräftenbasiert auf

„Kapital“

als Aneignungsverhältnis

,

und auf „Waren“- Charakter der „Arbeit“

(dies aber als Basis für ökonomisches Wachstum und technische Innovationen!)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

II. PHASE: „PARISER ZEIT“ (1843 – 1849)

Auseinandersetzung mit Proudhon 1846/47: „Elend der Philosophie“; 1846 :

„Die deutsche Ideologie“ :

„Ideologie“- Kritik im Kontext des

„Basis“ - “Überbau“

Verständnisses

(die materielle Lage/“das Leben“/das „Sein“/die „Basis“ bestimme das „Bewußtsein“, den poli., jurist., philosoph. etc. „Überbau“ der Gesellschaft) beginnende Ausformung einer geschichtsphilosophischen

Klassentheorie

aber nicht als „Soziologie“ (die steht für Marx unter Ideologie-Verdacht)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

II. PHASE: „PARISER ZEIT“ (1843 – 1849)

1844: „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung.“

(Link) Vision des Proletariats als Klasse mit radikalen Ketten, die mit ihrer eigenen Auflösung zugleich die gesamteGesellschaft aufhebt. (Dialektische Methode + Geschichtsphilosophie + radikalePraxisorientierung) „Die Philosophie kann sich kann sich nicht

verwirklichen

ohne

die

Aufhebung

des Proletariats,

das Proletariat kann sich nicht

aufheben

ohne die

Verwirklichung

der Philosophie.“

(MEW; Band 1, S. 391).

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

II. PHASE: „PARISER ZEIT“ (1843 – 1849)

Marx betont die

revolutionäre, progressive, entzaubernde Rolle

der Bourgeoisie

, die Herstellung des Weltmarktes;

anhaltende technische Innovationsdynamik; aber nun: Krise der bürgerlichen Produktionsverhältnisse (Indizien: Handels- und Überproduktionskrisen) Teile der Mittelschichten und auch der Bourgeoisie (Verlierer des Konkurrenzkampfes) fallen ins Proletariat hinab; dessen Arbeit wird „bloßes Anhängsel der Maschine“

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

II. PHASE: „PARISER ZEIT“ (1843 – 1849)

Voraussetzung für historische (revolutionäre) Subjektwerdung des Proletariats: Übergang von der

„Klasse an sich“

zur

„Klasse für sich“

mit

spezifischem Klassenbewusstsein als „Basis für Klassenhandeln“; würde potentiell erleichtert durch Konzentration, Kommunikation, Assoziation, Parteibildung Fazit (des I. Kapitels im „Manifest“): „Mit der Entwicklung der großen Industrie wird also unter den Füßen der Bourgeoisie die Grundlage selbst hinweggezogen, worauf sie produziert und die Produkte sich aneignet. Sie produziert vor allem ihren eigenen Totengräber. Ihr Untergang und der Sieg des Proletariats sind gleich unvermeidlich.“ (dies später wesentlicher Punkt in Karl Poppers Kritik der „Teleologie“ bei Marx)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

III. PHASE: LONDONER ZEIT (1849 – 1883)

Fazit 1859 in: „Vorwort zur Kritik der Politischen Ökonomie“

(Link)

Zusammenfassung der Grundidee des „historischen Materialismus“ als Rahmen des Marx´schen „Klassen“-Verständnisses:

Klassen gelten Marx als historische Subjekte, Klassenkampf als Entwicklungsmotor der Geschichte, entwickeln und verändern sich durch anhaltende Widersprüche zwischen „Produktivkräften“

(Mensch und Maschinerie/ Technik)

und

„Produktionsverhältnissen

“ (Verteilung des Besitzes an

Produktionsmitteln)

diese Widersprüche erklären Entwicklungsdynamik

der Epochen/die Umbrüche

der

„Produktionsweisen“ (bisher : antike, asiatische, feudale,

moderne bürgerliche)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz

KARL MARX

antagonistisches Klassenmodell

(keine vertikale Schichtung)

Basis: Besitz - („Aneignungs-„)

Verhältnisse an Produktionsmitteln

Besitzende

Nichtbesitzende

(Eigentümer)

Kapital-(isten)

Lohnarbeit(er)

„Produktionsverhältnisse“

(durch technologische Erneuerungen/ Wandel der Produktivkräfte

(Mensch + Maschine)

(revolutionärer) Wandel der Produktionsverhältnisse

Entstehung neuer Produktionsweise und

Klassen-(Verhältnisse)

Professur für vergleichende politische Soziologie --- Prof. Dr. Anna Schwarz