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Überblick Wirtschaftslehre Abitur: Investition, Finanzierung, Zusammenfassungen von Wirtschaft

Art: Zusammenfassungen

2019/2020

Hochgeladen am 15.07.2020

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Wirtschaftslehre 12.2
Investition, Finanzierung
1. ABC-Analyse
- Programmstrukturanalyse
- teilt eine Menge von Objekten in die Klassen A, B und C auf
- absteigende Bedeutung
→ z.B. welche Materialien am stärksten an der Herstellung eines Unternehmens beteiligt
(A) und welche am wenigsten (C)
Kategorien
Wertanteil
Mengenanteil
A-Güter
70%-80% des Gesamtwertes
gering
B-Güter
15%-20% des Gesamtwertes
30%-50% der Gesamtmenge
C-Güter
5%-10% des Gesamtwertes
40%-50% der Gesamtmenge
- je nach Situation variabel
- Ziel → Komplexität großer Zahlen zu handhaben
- Kunden → nach anteiligem Umsatz bzw. Deckungsbeitrag zu klassifizieren (ABC-
Kunden)
- Produkte → nach ihren Verkaufszahlen bzw. Drehgeschwindigkeit (ABC-Teile)
- Lieferanten → nach ihrem Einkaufsvolumen (ABC-Lieferanten)
1.1 Vorgehensweise
1. Erfassen der Mengen und Preise je Produkt
2. Ermittlung Umsätze je Produkt
3. Sortieren der Umsätze absteigend je Produkt
4. Kumulieren der Umsätze (addieren)
5. Ermittlung des prozentualen Anteils des Umsatzes je Produkt am Gesamtumsatz
6. Klassifizierung der Rangfolge A B C
1.2 Vorteile
- Analyse komplexer Probleme mit einem vertretbaren Aufwand durch die Beschränkung
auf die wesentlichen Faktoren
- einfache Anwendbarkeit
- Methodeneinsatz ist vom Untersuchungsgegenstand unabhängig
- sehr unübersichtliche und graphische Darstellung der Ergebnisse möglich
1.3 Nachteile
- sehr grobe Einteilung in drei Klassen
- einseitige Ausrichtung auf ein Kriterium, wobei es selbstverständlich möglich ist, zwei
Faktoren durch Multiplikation o. ä. Zu kombinieren
- es werden keine qualitativen Faktoren berücksichtigt
- Bereitstellung konsistenter Daten als Voraussetzung
1.4 Berechnung
Umsatz = Verkaufsmenge x Preis in €/ME
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Wirtschaftslehre 12. Investition, Finanzierung

1. ABC-Analyse

  • Programmstrukturanalyse
  • teilt eine Menge von Objekten in die Klassen A, B und C auf
  • absteigende Bedeutung → z.B. welche Materialien am stärksten an der Herstellung eines Unternehmens beteiligt (A) und welche am wenigsten (C) Kategorien Wertanteil Mengenanteil A-Güter 70%-80% des Gesamtwertes gering B-Güter 15%-20% des Gesamtwertes 30%-50% der Gesamtmenge C-Güter 5%-10% des Gesamtwertes 40%-50% der Gesamtmenge
  • je nach Situation variabel
  • Ziel → Komplexität großer Zahlen zu handhaben
  • Kunden → nach anteiligem Umsatz bzw. Deckungsbeitrag zu klassifizieren (ABC- Kunden)
  • Produkte → nach ihren Verkaufszahlen bzw. Drehgeschwindigkeit (ABC-Teile)
  • Lieferanten → nach ihrem Einkaufsvolumen (ABC-Lieferanten) 1.1 Vorgehensweise
  1. Erfassen der Mengen und Preise je Produkt
  2. Ermittlung Umsätze je Produkt
  3. Sortieren der Umsätze absteigend je Produkt
  4. Kumulieren der Umsätze (addieren)
  5. Ermittlung des prozentualen Anteils des Umsatzes je Produkt am Gesamtumsatz
  6. Klassifizierung der Rangfolge A – B – C 1.2 Vorteile
  • Analyse komplexer Probleme mit einem vertretbaren Aufwand durch die Beschränkung auf die wesentlichen Faktoren
  • einfache Anwendbarkeit
  • Methodeneinsatz ist vom Untersuchungsgegenstand unabhängig
  • sehr unübersichtliche und graphische Darstellung der Ergebnisse möglich 1.3 Nachteile
  • sehr grobe Einteilung in drei Klassen
  • einseitige Ausrichtung auf ein Kriterium, wobei es selbstverständlich möglich ist, zwei Faktoren durch Multiplikation o. ä. Zu kombinieren
  • es werden keine qualitativen Faktoren berücksichtigt
  • Bereitstellung konsistenter Daten als Voraussetzung 1.4 Berechnung Umsatz = Verkaufsmenge x Preis in €/ME

2. Optimale Bestellmenge 2.1 Ziel - möglichst kostengünstige Beschaffung zu realisieren - 3 Kostengrößen müssen dazu optimiert werden: → Materialkosten: - abhängig von Bestellmenge und dem Preis pro Mengeneinheit → Bestellkosten: - unabhängig von der Bestellmenge aber im Gesamtbetrag abhängig von der Anzahl von Bestellungen in einer Periode

  • zusammengesetzt aus: Personal- und Sachkosten des Einkaufs und der Wareneingangs- und Rechnungsprüfung → Lagerkosten: - abhängig von der Höhe des im Lager gebundenen Kapitals und der Höhe des aktuellen Marktzinssatzes 2.2 Berechnung Optimale Bestellmenge = √200 x Jahresbedarf x fixe Bestellkosten Stückpreis x Lagerkostensatz (ohne %!) Anzahl der Bestellungen pro Periode = Jahresverbrauch / optimale Bestellmenge (Ergebnisse immer auf- oder abrunden) 3. Planung des Fertigungsprozesses und Maßnahmen zur ontinuierlichen Verbesserung 3.1 Supply-Chain-Management
    • Organisation aller Güter- und Informationsflüsse entlang des Wertschöpfungsprozesses
    • von der Rohstoffbeschaffung bis zum Endverbraucher 3.1.1 Ziele
    • Qualität des Endproduktes verbessern
    • Wirtschaftlicher Wertschöpfungsprozess 3.1.2 Voraussetzungen - gute Kommunikation/Vertrauen zwischen den Akteuren 3.1.3 Durchführung
    • kurzfristige Maßnahmen: einheitliche Paletten, Packgrößen etc.
    • mittelfristige Maßnahmen: weniger verschiedene Teile verwenden
    • langfristige Maßnahmen: Bau einer neuen Stromleitung 3.1.4 Probleme
    • Unternehmen müssen eng zusammen arbeiten: Verträge trotz verschiedener Ziele/ Interessen der Unternehmen - Gewinne, Risiken und Kosten werden aufgeteilt
    • unterschiedliche Wissensstände zwischen den Unternehmen können zu Angst vor Ausbeutung führen Zulieferer, Dienstleister Unternehmen Güter & Dienstleistungen Informationen Produktentwicklung Rohstoffbeschaffung^ Transport Bezug von Weiterverarbeitung Fremdbauteilen Verkauf

3.5 Total Quality Management und Kaizen 3.5.1 Allgemein

  • Ziele: Verbesserung im Unternehmen und somit die Erfolgssteigerung
  • TQM → streben nach Qualitätsverbesserung als strategische Grundentscheidung → Verbesserung des gesamten Entstehungsprozesses → wenige große Verbesserungsschritte 3.5.2 Kaizen - setzt bei Mitarbeitern an
  • viele kleinere Verbesserungsschritte
  • Teilbereich des TQM
  • langfristig und andauernd 4. Verfahren der Materialbedarfsermittlung 4.1 Allgemein
  • 3 Arten von Bedarf: → Primärbedarf: Bedarf an Enderzeugnissen, ermittelt durch Absatzplanung bzw. Auftragseingänge → Sekundärbedarf: Bedarf an Rohstoffen, Bauteilen bzw. - gruppen zur Deckung des Primärbedarfs → Tertiärbedarf: Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen (die nicht in Produkte eingehen)
  • Bruttobedarf: Bedarf inklusive reservierten und Sicherheitsbeständen
  • Nettobedarf: Bedarf, der effektiv für die Produktion bereitzustellen ist
  • 2 Arten der Bedarfsermittlung: → auftrags- bzw. programmorientierte Bedarfsermittlung (exakt) → verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung (auf Prognosen/Durchschnittswerten basierend) 5. Bestandsarten 5.1 Mindestbestand - wird gehalten, um eine störungsfreie Betriebstätigkeit zu gewährleisten 5.2 Höchstbestand
  • wird festgesetzt, um überhöhte Lagermengen (d.h. Zu hohe Lagerkosten) zu vermeiden 5.3 Meldebestand
  • beim Erreichen diese Bestandes muss neues Material nachbestellt werden MeB = Tagesverbrauch x Lieferzeit (in Tagen) + Mindestbestand 5.4 Durchschnittlicher Lagerbestand = Jahresanfangsbestand + J.endbestand / 2 oder Jahresanfangsbestand + 12 Monatsbestände / 13 oder Materialeinsatz / Umschlagshäufigkeit

6. Lagerkennzahlen 6.1 Umschlagshäufigkeit UH = Jahresverbrauch / Ø Lagerbestand 6.2 Durchschnittliche Lagerdauer ØLD = 360 / Umschlagshäufigkeit 6.3 Lagerzinssatz LZS = Jahreszinssatz / Umschlagshäufigkeit oder Jahreszinssatz x ØLagerdauer / 360 6.4 Lagerzinsen Wert des ØLagerbestandes x Lagerzinssatz / 100 7. Materialwirtschaft und Lagerhaltung 7.1 Aufgaben und Funktionen der Lagerhaltung - allgemeine Lagerverwaltungsaufgaben - rechtzeitige Zurverfügungstellen aller Materialien und Absatzgüter - Durchführung der Materialannahme und Qualitätskontrolle - Optimierung der Lagerbestände - Zeitüberbrückungsfunktion → Materiallager, die als Puffer dienen - Sicherungsfunktion → Sicherheitsbestände, die Schwankungen ausgleichen

  • Spekulationsfunktion → bei billigen Materialpreisen mehr einkaufen (Mengenrabatte) → mehr Lagerkosten
  • Veredelungsfunktion → Reifungsprozesse von Wein etc.
  • Sortier- bzw. Sortimentsfunktion → Zusammenfassung verschiedener waren zu einer Bestellung → Sortierung von Sammellieferungen
  • Umweltschutzfunktion → Rücknahme von Mehrwegverpackungen etc. 7.2 Systeme der Lagerplatzzuordnung
    • feste Lagerplatzzuordnung → jedem Artikel wird ein Lagerplatz bereitgestellt, der nur für diese Artikel reserviert ist („Gleiches zu Gleichem“) → einfache Bestimmbarkeit des Lagerortes → schlechte Ausnutzung der Lagerkapazität
  • chaotische Lagerplatzzuordnung → freier Lagerplatz für jeden Artikel → beliebige Einlagerung → hohe Auslastung der Lagerkapazität → größte Schwäche: Fehler bei der Standortdokumentation

9.1 nach dem Objekt

  • immaterielle Investitionen: Patente, Forschung und Entwicklung
  • Sachinvestitionen: Immobilien, technische Anlagen & Maschinen
  • Finanzinvestitionen: Beteiligungen, Wertpapiere 9.2 nach dem Zweck
  • Gründungsinvestition: Gründung eines Unternehmens/ einer Tochtergesellschaft
  • Reinvestition: Ersatz einer kaputten Maschine
  • Rationalisierungsinvestition: Ersatz einer technologische veralteten Maschine durch eine neue; Ersatz von Arbeitskräften durch Maschinen
  • Erweiterungsinvestitionen: Erwerb zusätzlicher Maschinen
  • Diversifikationsinvestition: Aufnahme einer neuen Produktionslinie; Eintritt in neue Märkte → Bruttoinvestitionen: umfassen den Wertzuwachs der produzierten Vermögensgüter in der Volkswirtschaft → Nettoinvestitionen: Bruttoinvestitionen – Abschreibungen 10. Dynamische Investitionsrechnung
  • bezieht Zeitfaktor mit ein
  • Gelder für Ausgaben, die erst nach dem Zeitpunkt der Investitionsentscheidungen anfallen, können bis dahin zinsbringend angelegt werden
  • abzuzinsen, um ihren tatsächlichen Wert, Barwert, zu ermitteln 10.1 Barwert Bo = Kt / (1 + i)^t Kt: Einnahmen/Ausgaben zum Zeitpunkt t t: Zeitpunkt der Einnahmen/Ausgaben i: Kalkulationszinssatz Grundlage für die dynamischen Verfahren 10.2 Kapitalwertmethode
  • berücksichtigt die abgezinsten Werte der Ausgaben und Einnahmen, die bei einer Investition im Zeitlauf anfallen
  • Differenz dieser Barwerte ist der Kapitalwert Summe der Barwerte der Einnahmen – Summe der Barwerte der Ausgaben = Kapitalwert Beispiel: Einnamen 3000€ Ausgaben 1200€ Restwert 2000€ Kalkulationszinssatz 6% Anschaffungswert 7500€ Ko = - Anschaffungswert + Einnahmen – Ausgaben (1 + kalk. Zinssatz)^Anzahl Jahre Am Ende: Restwert / (1 + i)^t Ko = positiv → vorteilhaft
  • Zinssatz wird erhöht → Kapitalwert sinkt
  • Zinssatz wird gesenkt → Kapitalwert steigt
  • je höher der Kapitalwert desto günstiger die Investition 10.2.1 Vorteile
  • rechnerisch einfaches Verfahren
  • leichte Interpretation
  • Beachtung des zeitlichen Anfalls der Zahlungen 10.2.2 Nachteile - Annahme von Soll- und Habenzinssatz (Einnahmen & Ausgaben werden mit dem selben Kalkulationszinssatz abgezinst)
  • Kalkulationszinssatz & Höhe der zukünftigen Zahlungsströme kritisch zu betrachten

10.3 interner Zinsfuß

  • Kapitalwert vorgegeben, Zinssatz wird damit ermittelt
  • ergibt sich, wenn angestrebter Kapitalwert den Wert Null erreicht
  • je höher der Zinssatz angesetzt wird, desto niedriger wird der Kapitalwert 10.3.1 Berechnung 1 0.3.1 r = i₁ – K₁ / K₂ – K₁ x (i₂ – i₁) i₁: erste Kalkulationszinssatz i₂: höchstens 5% höher als i₁ K₁: dazwischen ermittelte Kapitalwert K₂: 2. Kapitalwert (muss negativ sein) r: interner Zinssatz _10.3.2 graphische Lösung
  1. Statische Investitionsrechnung_
  • ohne Berücksichtigung des Zeitfaktors 11.1 Verfahren 11.1.1.1 Kostenvergleichsrechnung
  • nur jährliche Kosten der Investitionsalternativen pro Periode oder Leistungseinheit werden miteinander verglichen
  • Verfahren, um Rationalisierungsinvestitionen zu beurteilen Kapitalkosten Betriebskosten Abschreibungen/Jahr Löhne/Jahr
  • kalkulatorische Zinsen/Jahr Materialkosten/Jahr
  • Gehälter Energiekosten/Jahr
  • sonstige fixe Kosten Instandhaltungskosten Gesamte fixe Kosten Gesamte variable Kosten Stückkosten x (produzierte) Menge Gesamtkosten = Gesamte fixe Kosten + Gesamte variable Kosten Anschaffungskosten ( - Restwert) : Nutzungsdauer Anschaffungskosten (+Restwert) / 2 x Kalkulationszinssatz 11.1.1.2 Voraussetzungen
  • Erträge, die mit dieser Investition erzielt werden, bleiben konstant
  • Kosten für das Investitionsobjekt bleiben während der Nutzungsdauer konstant 11.1.1.2 Vorteil
  • einfache Handhabung

11.4 Kritische Menge

- gibt an, bei welcher Menge die Gesamtkosten von 2 Alternativen gleich hoch ausfallen

  • höhere Fixkosten/variablen Kosten – niedrigere Kosten 11.5 Break-even-Punkt
  • Erlöse und Kosten gleich hoch Gleichung → E = Kp x m = Kf + (kv x m) E: Erlöse p: Preis/ Stk. m:Absatzmenge K: gesamte Kosten Kf: gesamte Fixkosten kv: varibale Stückkosten m: Absatz-/Produktionsmenge 11.6 Vorteile
  • einfache, mit geringem Datenbeschaffungs- und Berechnungsaufwand verbundene Anwendung 11.7 Nachteile - Betrachtung einer durchschnittlichen Periode
  • Vernachlässigung des Zeitwerts des Geldes
  • es werden nur Geldbeträge verglichen 12. Finanzplanung
  • erwartete Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt
  • weisen immer Periodenliquidität aus
  • soll finanzielles Gleichgewicht zwischen Rentabilität und Liquidität wahren
  • Überdeckung = Liquiditätsüberschuss (Einnahmen größer als Ausgaben)
  • Unterdeckung = Finanzierungsbedarf (Einnahmen kleiner als Ausgaben) 12.1 Unterscheidung nach Fristigkeit - kurzfristige Finanzpläne (bis zu einem Jahr, Umlaufvermögen) → berücksichtigt: Zahlungsmittelanfangsbestand, Einzahlungen, Auszahlungen und Zahlungsmittelendbestand
  • mittelfristige Finanzpläne (bis zu vier Jahren, Umlaufvermögen)
  • langfristige Finanzpläne (über vier Jahren, Anlagevermögen) 12.2 Ziele
  • Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit (Liquidität)
  • Begrenzung überschüssiger Finanzierungsmittel 12.3 Rechnung Einzahlungen – Auszahlungen = Kreditaufnahme ~ Verschuldung Differenz zwischen beiden zeigt Kreditaufnahme 12.4 Goldene Bankregel Die Dauer der Vermögensbindung (Investierung) muss mit der Frist der Kapitalüberlassung (Finanzierung) übereinstimmen (= Grundsatz der Fristenkongruenz oder Fristengleichheit)

13. Finanzierungsarten 13.1 Unterscheidungsmerkmale 13.1.1 Unterscheidung nach Rechtsstellung der Kapitaleigentümer Eigenfinanzierung → einem Betrieb werden von Anteilseignern (EK) oder aus dem Unternehmen selbst zusätzliche Finanzmittel zugeführt Fremdfinanzierung → Zuführung von Fremdkapital, ohne dass die Geldgeber Anteilseigner sind 13.1.2 Unterscheidung durch Kapitalherkunft Innenfinanzierung → internes aufbrauchen von Finanzmitteln, durch Unternehmung selbst erwirtschaftet wird Außenfinanzierung → Unternehmung bekommt von außen zusätzliche Finanzmittel 13.2 Finanzierungsalternativen K- Kapitalgeber K- Herkunft Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung Innenfinanzierung - Einbehaltene Gewinne (Gewinnthesaurierung) - Rückflüsse aus Abschreibungen - Bildung von offenen oder versteckten Rücklagen - Auflösung stiller Reserven - Bildung von Rückstellungen Außenfinanzierung - Erhöhung der Einlagen/ Ausgabe neuer Aktien - Aufnahme neuer Gesellschafter - Private Geld- bzw. Sacheinlagen - Aufnahme von Krediten, Darlehen, Hypotheken - Konsumentenkredit (Vorauszahlung) - Lieferantenkredit (Verbindlichkeiten a. L.L.) - Akzept eines Wechsels 14. Beteiligungsfinanzierung bei der AG

  • Satzung der AG legt die Höhe des Grundkapitals (mind. 50.000€) und Nennwert der Aktien (mind. 1€) fest
  • Kapitalzuführung durch Kauf von Aktien von Aktionären
  • diese sind im Verhältnis der Nennwerte Eigentümer der AG
  • durch Gang an die Börse können umfangreiche Geldmittel beschafft werden
  • „Agio“ (Aufgeld) = Ausgabe der Aktien über dem Nennwert (Über-pari-Emission) 14.1 Bezugsrecht auf junge Aktien
    • Kapitalerhöhung bewirkt, dass Jungaktionäre hinzukommen und dass normalerweise der Aktienkurs sinkt
    • Mehrheitsverhältnis verschlechtert sich für die Altaktionäre (Vermögensverlust)
    • nimmt er Bezugsrecht in Anspruch erleidet er nicht diese Nachteile
    • durch Kauf des Bezugsrechts kann er den Kursverfall ausgleichen Bezugsverhältnis = altes Grundkapital / Grundkapitalerhöhung Beispiel: 40.000€ / 8.000€ = 5 : 1 Bezugsverhältnis von 5 : 1 drückt aus, dass fünf alte Aktien zum Bezug einer jungen Aktie berechtigen
  • junge Aktie → bei Kapitalerhöhung neu ausgegeben 16.4 nach der Stückelung
  • Stückaktie → Aktionär zum Bruchteil am GK beteiligt; muss mindestens 1€ betragen
  • Nennwertaktie → Aktionär mit Aktiennennwert am GK beteiligt, mindestens 1€ 17. Leasing
  • Güter des Anlagevermögens werden geleast
  • Immobilien und bewegliche Güter können geleast werden 17.1 Financial-Leasing
  • langfristige Verträge werden abgeschlossen
  • Leasingnehmer hat nach Ablauf der Vertragsdauer ein Kaufrecht des geleasten Gegenstandes
  • Leasinggegenstände werden häufig eigens für den Leasingnehmer angefertigt 17.2 Operating-Leasing
  • Vertrag kann jederzeit vom Leasingnehmer gekündigt werden 17.3 Hauptvorteil - verringerter Kapitalbedarf 17.4 Hauptnachteil
  • anfallende Kosten 17.5 Sonderform: Sale-and-lease-back-Leasing Leasingnehmer verkauft Wirtschaftsgüter, deren Eigentümer er ist und die von ihm benutzt werden, an eine Leasinggesellschaft, um sie dann wieder von dieser zu leasen Vorteil → durch Verkauf der Anlage setzt er das an diesem Investitionsgut gebundene Kapital wieder frei 17.6 Sonderform: Revolving-Leasing
  • Leasinggegenstand wird nach Ablauf einer bestimmten Frist gegen einen anderen Leasinggegenstand ausgewechselt Vorteil → Leasingnehmer arbeitet ständig mit modernen Anlagegegenständen 17.7 Motive für Leasing
  • Schonung der Eigenkapitaldecke
  • Schonung der Sicherheiten
  • Liquiditätsvorsorge
  • Ausdehnung des Finanzierungsvolumens
  • Einschränkung des Überalterungsrisikos 18. Factoring
  • Verkauf von Kundenforderungen an eine Factoring-Bank
  • betriebliche Funktionen werden aus dem Unternehmen ausgegliedert (Outsourcing) 18.1 Vorteil
  • Factoringnehmer kann über Geldmittel aus Forderungen verfügen, die erst später fällig werden 18.2 Nachteile
  • Factoring-Banken verlangen Zinsen und Provision für Rechnungserstellung, Zahlungsüberwachung und eine Delcredereprovision für die Übernahme des Kreditrisikos
  • verhältnismäßig teuer 19. Leverage-Effekt
  • Unternehmen kann Fremdkapital zu einem günstigeren Zinssatz aufnehmen, als das Eigenkapital Rendite erzielt
  • „Hebelwirkung“ der Finanzierungskosten des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalverzinsung
  • Rentabilität des EK lässt sich damit verbessern, indem FK aufgenommen wird und das frei gewordene EK anderweitig investiert werden kann