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Urbanisierung und der Wandel des ländlichen Raums durch die Industrialisierung, Mitschriften von Geschichte

Das Dokument beschreibt die Entwicklung der Urbanisierung im Deutschen Reich von 1871 bis 1910. Es zeigt, wie die Industrialisierung zu einem starken Bevölkerungswachstum in den Städten führte, während der ländliche Raum zunehmend vernachlässigt wurde. Die Landflucht und der Ausbau der Infrastruktur hatten weitreichende Folgen für die Umwelt und den ländlichen Raum. Obwohl die Industrialisierung zunächst einen Abschied von der ländlichen Welt bedeutete, gibt es heute Bestrebungen, traditionelle Werte und Produktionstechniken wiederzubeleben. Das Dokument bietet einen umfassenden Einblick in den Wandel des ländlichen Raums durch die Industrialisierung und die daraus resultierenden Herausforderungen.

Art: Mitschriften

2022/2023

Hochgeladen am 10.09.2023

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Urbanisierung
Erläuterung der gezeigten Entwicklung
Das dargestellte Säulendiagramm stellt die Ve rteil ung von Stadt- und Landbevölkerung im
Deutschen Reich vom Jahre 1871 bis 1910 dar.
Die senkrechte Achse ist der prozentuale Anteil an der Bevölkerung dargestellt,
gestaffelt nach der Einwohneranzahl. Auf der waagerechten Achse ist die Entwicklung der
Einwohnerzahlen im Verlauf der Jahre 1871 bis 1910 abgebildet. Die Höhe der Einwohnerzahlen
ist dabei farblich unterschieden.
Wie man aus dem Diagramm entnehmen kann, ist besonders die Abnahme der kleinen
Gemeinden unter 2.000 Einwohnern in diesem Zeitraum deutlich zu erkennen, ihr Anteil an der
Gesamtbevölkerung sank um ca. 24%.
Allerdings haben im selben Zeitraum die Gemeinden mit einer Einwohnerzahl über 100.000, mit
ca. 16% deutlich zugenommen.
Die Gemeinden miUlerer Größe haben sich unterschiedlich stark verändert.
In den Gemeinden mit 2.000 bis 5.000 Einwohner gab es nur einen leichten Rückgang von ca. 1%,
während die Gemeinden mit 5.000 bis 20.000 Einwohner um 3% gewachsen sind und die
Gemeinden von 20.000 bis 100.000 Einwohner um ca. 6% gesZegen sind.
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1871 1880 1890 1900 1905 1910
Verteilung von Stadt-und Landbevölkerung im Deutschen Reich,
1871-1910
weniger als 2000 einwohnern 2000 bis 5000 Einwohnern 5000 bis 20000 Einwohnern
20000 bis 100000 Einwohnern über 100000 Einwohnern
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Urbanisierung

Erläuterung der gezeigten Entwicklung

Das dargestellte Säulendiagramm stellt die Verteilung von Stadt- und Landbevölkerung im Deutschen Reich vom Jahre 1871 bis 1910 dar. Die senkrechte Achse ist der prozentuale Anteil an der Bevölkerung dargestellt, gestaffelt nach der Einwohneranzahl. Auf der waagerechten Achse ist die Entwicklung der Einwohnerzahlen im Verlauf der Jahre 1871 bis 1910 abgebildet. Die Höhe der Einwohnerzahlen ist dabei farblich unterschieden. Wie man aus dem Diagramm entnehmen kann, ist besonders die Abnahme der kleinen Gemeinden unter 2.000 Einwohnern in diesem Zeitraum deutlich zu erkennen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung sank um ca. 24%. Allerdings haben im selben Zeitraum die Gemeinden mit einer Einwohnerzahl über 100.000, mit ca. 16% deutlich zugenommen. Die Gemeinden miUlerer Größe haben sich unterschiedlich stark verändert. In den Gemeinden mit 2.000 bis 5.000 Einwohner gab es nur einen leichten Rückgang von ca. 1%, während die Gemeinden mit 5.000 bis 20.000 Einwohner um 3% gewachsen sind und die Gemeinden von 20.000 bis 100.000 Einwohner um ca. 6% gesZegen sind. 0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 1871 1880 1890 1900 1905 1910

Verteilung von Stadt- und Landbevölkerung im Deutschen Reich,

weniger als 2000 einwohnern 2000 bis 5000 Einwohnern 5000 bis 20000 Einwohnern 20000 bis 100000 Einwohnern über 100000 Einwohnern

Die zunehmende Urbanisierung ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Gemeinsam mit dem Beginn der Industrialisierung gab es ein starkes Bevölkerungswachstum. Besonders entwickelte sich diese im Bereich der großen Städte. Die ländliche Bevölkerung versprach sich mit dem Zuzug in die Städte ein besseres, wirtscha\liches Leben und ein AufsZeg in höhere Gesellscha\ schichten. Weitere Zuzugsgründe in die urbanen Räume waren die vielfälZgen Möglichkeiten und Angebote, welche die Stadt bot. So führten beispielsweise eine verbesserte Hygiene und Gesundheitsversorgung zu einem AnsZeg der Geburtenrate. Der erleichterte Zugang zu Bildung und den kulturellen Angeboten waren weitere Gründe, für die MigraZon in die Städte. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Städte rasant wuchsen. Auch kleinere und miUlere Orte machten eine ähnliche Entwicklung. Besonders im Ruhrgebiet, welches vormals ein ländlich und kleinstädZsch geprägtes Gebiet war, entwickelte sich durch den Kohlebergbau und der Schwerindustrie zu einem der größten Ballungszentren Europas. Hier entstanden massenha\ neue Arbeitsplätze. Dies bewegte viele Menschen dazu, in die Städte zu ziehen. Auch uns heute bekannter Großstädte entwickelten sich in diesem Zeitraum zu urbanen Ballungszentren. Industrialisierung – ein Abschied von der ländlichen Welt? Im Folgendem wird sich mit der Frage „Industrialisierung – ein Abschied von der ländlichen Welt?“ auseinandergesetzt. Der Prozess der Industrialisierung, der in den meisten Ländern zwischen dem 18. Und 1 9. Jahrhundert einsetzte, führte zu einem Übergang einer vorwiegend landwirtscha\lich geprägten Gesellscha\ zu einer Gesellscha, in der die Industrie eine dominierende Rolle spielt. Maschinelle ProdukZon ersetzte zunehmend die herkömmlichen, althergebrachten ProdukZonsweisen. Die Industrialisierung haUe auch einen großen Einfluss auf die ländliche Welt. Die ProdukZon landwirtscha\licher Güter wurde zunehmend durch Maschinen raZonalisiert und mechanisiert. Dadurch gingen viele tradiZonelle Arbeitsplätze in der Landwirtscha\ verloren. In Folge davon zogen viele Menschen in den Ballungszentren, um dort in den großen Fabriken, Arbeit zu finden. Durch diese Landflucht wurde der ländliche Raum immer mehr vernachlässigt. Durch den rasanten AnsZeg der Beschä\igten- und Einwohnerzahl der Städte, entstanden wiederum neue soziale Probleme. Beispielweise Armut, schlechte Wohnbedingungen und mangelnde Infrastruktur. Das Wachstum der industriellen ProdukZon führte auch zu einem vermehrten Flächenverbrauch. Viele Unternehmen verlagerten ihre ProdukZon auch in den ländlichen Raum. Die wachsende Industrialisierung und Bevölkerungszahl machten es nöZg, die Verkehrsinfrastruktur zwischen den Ballungszentren und zum ländlichen Raum stark auszubauen, da auch der Transport der Güter, Materialien und NahrungsmiUel parallel zu der zunehmenden Industrialisierung wuchs. Die zusammenhängenden ländlichen Gebiete wurden dadurch zunehmend zerschniUen. Die zunehmende Industrialisierung haUe auch immer mehr negaZve Einflüsse auf Umwelt und Natur. Diese negaZven Folgen fanden anfangs wenig Beachtung, da sie als unvermeidlich angesehen wurden. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Erkenntnisse über die