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Didaktische Aspekte der Textwiedergabe/Rekapitulation von Texten
Art: Leitfäden, Projektarbeiten und Recherchen
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Wozu eine Inhalts angabe nützlich ist – Die Funktion erkennen
Einen Sachtext knacken
4.2 Schritt für Schritt zur Inhaltsangabe
Im Beruf oder in der Schule kommt es vor, dass Sie Kolleginnen und Kollegen oder Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler über den Inhalt eines Textes informie ren. Um das korrekt tun zu können, müssen Sie den Text verstanden haben und den Inhalt richtig und ver ständlich wiedergeben können. Die Inhaltswiederga
be unterscheidet sich von der Äußerung Ihrer persön lichen Meinung, indem sie sachlich und wertfrei ist. Sie fertigen auch Inhaltsangaben an, um diese Bün delung von Informationen z. B. zielgerichtet für eine Präsentation zu nutzen.
✔ Vorwissen aktvieren ✔ 5-Schritt-Lesemethode (ÜFLAZ, Kap. 1, S. 14 ff.) ✔ Markieren ( Kap. 1, S. 17) ✔ Mindmap erstellen ( Kap. 1, S. 11)
Methoden deS KapitelS
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1 Tauschen Sie sich mit einer Partnerin oder einem Partner darüber aus, was Ihnen zu der Text
Gut zu wiSSen Vorwissen aktivieren
Lernen ist ein Prozess, bei dem neue Inhalte und bereits vorhandenes Wissen miteinander verknüpft werden. Beim Verstehen von Neuem wird auf bereits vorhandenes Wissen zurückgegriffen. Je mehr über das Thema schon gewusst wird, desto leichter fällt es, neues Wissen aufzunehmen. Deshalb ist es nützlich und hilfreich, sich vor der Lektüre eines Textes darüber klar zu werden, was man bereits über das Thema weiß bzw. was man von dem Text erwartet.
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Text 1: Streuselkuchen für Vicenza
Nur wenige Auszubildende gehen in der Lehrzeit ins Aus- land. Aber gerade in Handwerksberufen können sie dort viel Neues lernen – und heimisches Wissen in die Fremde tragen. Von Julia Groth
Sandro Kohnke hat ein Stück Italien nach Branden burg gebracht. Ein weißes, weiches Stück: das per fekte italienische Ciabattabrot. „Wenn man einen Ciabattateig nicht nur vier bis fünf Stunden ruhen lässt, wie in Deutschland üblich, sondern 17 Stun den wie in Italien, schmeckt das fertige Brot voll kommen anders“, erzählt er begeistert. Kohnke, 21 Jahre alt, Geselle in der Bäckerei Plentz im bran denburgischen Oberkrämer, hat im Herbst 2010 drei Wochen im norditalienischen Vicenza ver bracht. Damals noch Auszubildender, lernte er auf Geheiß seines Chefs in einem kleinen italienischen Familienbetrieb das Teigkneten noch einmal neu. „Die Kunden wollen heute immer etwas Neues haben. Und mein Chef wollte ihnen ein Ciabatta nach typisch italienischem Rezept anbieten“, sagt Kohnke. Das echt italienische Ciabatta stellte sich zwar als zu fade für den deutschen Durchschnitts gaumen heraus. Als essbares Ergebnis des Auslands praktikums hat die Bäckerei Plentz aber heute Pizzaschnitten mit original italienischem Teig im Sortiment. „Auch der Pizzateig wird in Italien nämlich ganz anders zubereitet als in Deutschland“, sagt Kohnke. […]
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Mit seinem Interesse für ausländische Handwerks traditionen steht der Bäckergeselle bislang noch ziemlich allein da. In den Jahren 2007 bis 2009 gin gen im Schnitt gerade einmal 3 Prozent eines Aus bildungsjahrgangs für Praktika oder andere Fortbil dungen in die Fremde, zeigen Zahlen der Nationalen Agentur Bildung für Europa. […] Nach dem Willen von Politik und Wirtschaft sol len sich Azubis häufiger jenseits der deutschen Grenzen fortbilden. Zahlreiche Programme unter Beteiligung von EU, Ländern oder Handwerks so wie Industrie und Handelskammern helfen Unter nehmen dabei, Auslandspraktika zu organisieren und zu finanzieren. Das bekannteste von ihnen ist das EUBildungsprogramm „Leonardo da Vinci“, das die europäische Zusammenarbeit in der Aus und Weiterbildung stärken soll. […] Vor allem für Auszubildende aus handwerklichen Berufen dienen Auslandspraktika aber noch einem
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wozu eine inhaltsangabe nützlich ist –
die Funktion erkennen
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Einen Text fasst man zusammen, um die darin enthaltenen Informationen knapp und sachlich abrufen zu können. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich zunächst näher mit ihm beschäfti gen, um ihn gut zu verstehen.
Die italienische Spezialität stammt aus Mannheim
Der Erfinder des Spaghettieises, Dario Fontanella, kam mit seiner Familie aus den Dolomiten und beschäftigt heute 48 Mitarbeiter. Von Nicole Hess
Wenn man in Mannheim eine Kugel Straciatella oder Zitroneneis kauft, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine Kreation aus dem Hause Fontanella handelt. Firmenchef Dario Fontanella, der die Familientradition seit einem Vierteljahrhun dert führt, winkt allerdings ab, wenn er das Wort „Monopol“ hört. Lieber spricht der 60Jährige darü ber, wie er als Jugendlicher zufällig eine Kreation erfunden hat, die heute aus keiner Eisdiele wegzu denken ist: das Spaghettieis. Am liebsten aber und sehr offen spricht Dario Fontanella über seine Familie. Davon, wie sein Va ter Mario 1931 die italienische Heimat verließ und sich von einem Tal in den Dolomiten aufmachte in
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Richtung Deutschland. „Er hatte gehört“, erzählt Fontanella, „dass in Mannheim das Deutschland be ginnt, das Italien am ähnlichsten ist, mit Weinreben und viel Wasser. Und mit schönen Frauen.“ 1933 eröffnete er das erste Geschäft. Und er heiratete tat sächlich eine aus dem Altmühltal stammende deut sche Frau, mit der er im Lauf der Jahre vier Kinder bekam – und mit Dario einen Sohn, der schon mit 18 Jahren in den elterlichen Betrieb einsteigen und ihn mit 33 Jahren übernehmen sollte. Zunächst einmal musste er aber in die Schule. Weil sie wollten, dass ihre Kinder mit beiden Kul turen aufwachsen, schickten sie die Geschwister ab wechselnd in Deutschland und in Italien in die Schule. „Sie dachten, wenn der eine eine Grenze erreicht hat, kann der andere ihn unterstützen“, sagt Fontanella, der tatsächlich beide Mentalitäten in sich vereint, beide Sprachen perfekt spricht, auf Italienisch rechnet, aber immer häufiger auch auf Deutsch denkt. Die Schule allerdings – die schmeckte Fontanella weniger als die Arbeit an der Eismaschine und der
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einen Sachtext knacken
lesen mit Methode – ÜFlaz oder der 5-Schritt
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1 Bearbeiten Sie den Text mit der 5SchrittLesemethode (ÜFLAZ, Kapitel 1, S. 14 ff.).
Ein leitung. Formulieren Sie kurz, worum es in dem Text geht.
_- Woher kommen die Eltern von Dario Fontanella?
Nicht immer bilden die Absätze eines Textes auch die (Sinn-)Abschnitte, also die inhaltlich zusammen- gehörigen Einheiten. Beim vorliegenden Text können Sie sich jedoch an den Absätzen orientieren.
Monopol (Z. 7), die Manufaktur (Z. 42), püriert (Z. 47 f.), filigran (Z. 49), die Marone (Z. 50), patentieren (Z. 61), der Gelatiere (Z. 64), die Ambi tion (Z. 67).
gemeint ist:
und lesen Sie schwierige Sätze mehr- mals.
sagen gemeint ist:
Kontakt mit den Kunden und auch weniger als die Skirennen, die er mit großer Leidenschaft gefahren ist. Er verzichtete schließlich darauf, Abitur zu ma chen. Für ein paar Monate machte er eine kurze Ausbildung im Augustahotel, danach stieg er in die Eismanufaktur ein. Das war 1970. Ein Jahr vorher war das passiert, wofür Dario Fontanella heute berühmt ist. Er hatte bei einem Essen nach einem Skirennen ein nach dem Berg zwischen Italien und Frankreich benanntes Dessert „Mont Blanc“ bestellt, dessen wichtigste Zutat pü rierte Maronen sind. „Das war so locker, leicht und filigran, dass es einfach genial war.“ Er ließ sich er zählen, dass der Konditor die Maronen durch eine Schiacciapatate – eine Kartoffelpresse – gedrückt hatte. Zurück in Mannheim, besorgte sich Fontanel la eine Spätzlepresse und kam nach einigen Versu chen darauf, mit diesem in eine neue Form ge brachten Eis, pürierten Erdbeeren und weißer
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Schokolade eine Kreation zu schaffen, die aussah wie ein Teller Spaghetti. Was als Gag angefangen hatte, wurde innerhalb weniger Jahre zum Renner, in Deutschland und auch an italienischen Stränden. Nein, Dario Fontanella hat sich seine Erfindung nicht patentieren lassen. Ein im gleichen Quadrat residierender Anwalt hatte ihm abgeraten, „außer dem hätte das 300 oder 400 Mark gekostet“. Der Gelatiere trauert dem vielleicht verlorenen Geld nicht hinterher. Keines seiner eigenen vier Kinder scheint bisher Ambitionen zu haben, das Unternehmen mit 48 Mitarbeitern, vier Filialen und einer gläsernen Manufaktur zwischen Hauptbahnhof und Schloss übernehmen zu wollen. Fontanella hat Verständnis dafür: „Man muss mit Herz und Seele dabei sein. Sonst hat es keine Zukunft.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 28.8.2012)
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lesen mit Methode – ÜFlaz oder der 5-Schritt
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Schritt für Schritt zur inhaltsangabe
Wie jede Textsorte hat auch die Inhaltsangabe eine gewisse Form, das heißt, dass festgelegt ist, was in die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss kommt und wie der Text zu schreiben ist, also z. B. in welcher Zeitform. All das lernen Sie Schritt für Schritt in diesem Kapitel.
a) In diesem Zeitungsartikel geht es um die Erfindung des Spaghettieises und wie Dario Fontanella das Geschäft seines Vaters übernommen hat.
b) Der Artikel handelt von Dario Fontanella, der das Spaghettieis erfunden hat und seiner Lebensgeschichte. c) Es geht um das Spaghettieis, das von dem Deutsch-Italiener Dario Fontanella erfunden worden ist und aus keiner Eisdiele mehr wegzudenken ist.
d) In diesem Artikel geht es um das Spa- ghettieis und dessen Erfinder Dario Fontanella.
Enthält mein einleitender Satz Angaben zu: q^ ✔^ Autor/-in q^ ✔^ Titel q^ ✔^ Textsorte q^ ✔^ Publikationsorgan q^ ✔^ Erscheinungsdatum
Der Text „Die italienische Spezialität stammt aus Mannheim“, geschrieben in der Rhein-Neckar- Zeitung vom 28.8.2012 handelt sich um eine Mannheimer Erfindung: das Spaghettieis. Dario Fontanella, der heute Firmenchef eines Unternehmens ist, ist der Erfinder dieser Spezialität. Er selbst kam mit seiner Familie aus Italien nach Mannheim. Das liegt in einer Gegend Süddeutsch- lands, die Italien sehr ähnelt. Es gibt Wein und schöne Frauen …
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5 Im Hauptteil einer Inhaltsangabe geben Sie wörtliche Äußerungen aus dem Text in indirekter
indirekte Rede. Tim sagt: „Marie isst gern Eis.“ Orkan sagt: „Meine Eiswaffel ist knusprig und sehr lecker.“ Yannic antwortet: „Ich finde auch das Spa- ghettieis gut.“
in der indirekten Rede wieder. „Das war so locker, leicht und filigran.“ (Z. 48 f.) „Man muss mit Herz und Seele dabei sein. Sonst hat es keine Zukunft.“ (Z. 71 f.)
sie in die indirekte Rede um. Kontrollieren Sie Ihre Ergebnisse in Partnerarbeit.
Gut zu wiSSen Inhaltsangabe verfassen
Eine Inhaltsangabe , die den Inhalt eines Textes knapp und sachlich zusammenfasst, besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und dem Schluss. Die Einleitung der Inhaltsangabe enthält Angaben zur Autorin oder zum Autor des Textes, den Titel, die Textsorte, das Erscheinungsdatum und das Publikationsorgan sowie die Thematik des Textes. Im Hauptteil werden die wichtigsten Aussagen sachlich wiedergegeben. Die Reihenfolge der Ereignisse im Text wird meistens in der Inhaltsangabe beibehalten. Der Ort und die Zeit der Handlung sowie die Personen werden ge- nannt, sofern diese Angaben im Text enthalten sind. Im Schlussteil wird ein Fazit formuliert und die Hauptaussagen werden nochmals zusammengefasst. Die Inhaltsangabe steht im Präsens. Wenn Aussagen zu einem Sachverhalt gemacht werden, der zeitlich davor liegt, schreibt man im Perfekt. Zur Wiedergabe von Aussagen wird nicht die direkte, sondern die indirekte Rede benutzt. Dazu verwendet man den Konjunktiv. In dass-Sätzen darf die indirekte Rede auch im Indikativ stehen.
2 Überprüfen und überarbeiten Sie die Inhaltsangabe Ihrer Lernpartnerin oder Ihres Lernpartners
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Wie war das noch gleich mit dem Konjunktiv? ( Kapitel 17, S. 270)
(Konjunktiv II)
dafür, den Kindern die Entscheidung zu überlassen.“
Entscheidung zu überlassen. Aufgepasst beim Präteritum: Sie bilden in Gedanken das Perfekt und setzen dann das Hilfsverb in den
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CheCKliSte Eine Inhaltsangabe überarbeiten
q✔ Enthalten meine einleitenden Sätze Angaben zu Autorin/Autor, Titel, Textsorte, Publikationsorgan, Erscheinungsdatum und Thema? q✔ Habe ich die wesentlichen Textaussagen erkannt und zusammengefasst? q✔ Lässt meine Inhaltsangabe den Gedankengang der Verfasserin^ /^ des Verfassers nachvollziehen? q✔ Habe ich den Text sachlich und ohne Wertung wiedergegeben? q✔ Habe ich mich kurz gehalten? q✔ Habe ich auf wörtliche Rede und Zitate verzichtet? q✔ Habe ich Aussagen der Autorin^ /^ des Autors in der indirekten Rede wiedergegeben? q✔ Habe ich im Präsens geschrieben? q✔ Habe ich das Perfekt genutzt, wenn ich einen Sachverhalt in der Vergangenheit dargelegt habe? q✔^ Ist mein Ausdruck klar, verständlich und angemessen?
Sieben der 15 jungen Spanier sind nach dem zweimonatigen Praktikum im Frühjahr für eine Ausbildung im Emsland geblieben. „Bei denjenigen, die nach Spanien zurückgekehrt sind, gab es zu meist falsche Vorstellungen der Tätigkeiten“, erklärt Lüerßen, der ein positives Zwischenfazit zieht. Er freue sich, dass es den Jugendlichen im Emsland ge fallen habe: „Wir sind für Spanier eine attraktive Arbeitsregion.“ Deutschkenntnisse entscheidend Die größte Integrationshürde, so Lüerßen, sei die Sprache. Donnerstag und Freitag hat Juan Deutsch unterricht, ab Januar 2013 soll er die Berufsschule besuchen. Montag bis Mittwoch wird Juan derzeit bei Umbauarbeiten in einem Krankenhaus einge setzt, bei Heizungs, Lüftungs und Sanitärarbeiten. Hans Thünemann, Juans Ausbildungsleiter bei „Ernst und Otto Cordes“, lobt Juan als „kompetent, kommunikativ, offen für neue Herausforderungen“. Leistungsstarke, gut qualifizierte junge Leute aus
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Südeuropa wie etwa Juan: Sie lösen die Nach wuchssorgen hiesiger Betriebe. Das wird honoriert von Seiten der Politik. Bundesbildungsministerin Annette Schavan* hat Mitte Juli hierfür geworben: „Damit können wir unseren Fachkräftebedarf bes ser decken.“ Betriebe mit Azubis aus Südeuropa können sich um Förderung bewerben. Die „Ems Achse“ wird unterstützt vom „Europäischen Sozial fonds für Deutschland“. 2013 startet ein staatliches Förderprogramm mit 40 Millionen Euro pro Jahr. Es hilft jungen Menschen aus den EUStaaten bei einer Arbeits oder Ausbildungsaufnahme in Deutschland – ein weiteres Argument für hiesige Betriebe bei der Azubianwerbung in Südeuropa. Gute Voraussetzungen, dass spanischdeutscher Austausch nach dem Vorbild von Juan erfolgreich ist wie im Fußball der FC Barcelona. (http://www.handwerk-magazin.de/willkommen-in- alemania/150/3/183898/ [17.11.2012])
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Übergeordnetes Ikon
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Indirekte Rede
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