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Vorelsungsskript Grundkurs Zivilrecht I -Allgemeiner Teil des BGB WS 2019/2020, Skripte von Zivilrecht / Bürgerliches Recht

Skript zum Grundkurs Zivilrecht I-Allgemeiner Teil des BGB, Prof. Lorenz, Wintersemester 2019/2020

Art: Skripte

2019/2020

Hochgeladen am 17.07.2020

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JURISTISCHE FAKULTÄT LEHRSTUHL FÜR BÜRGERLICHES RECHT, INTERNATIONALES PRIVATRECHT UND RECHTSVERGLEICHUNG PROF. DR. STEPHAN LORENZ

Grundkurs Zivilrecht I

Wintersemester 2019/

Allgemeiner Teil des BGB

I

  • § 1 Einführung: Grundprinzipien des Bürgerlichen Rechts............................................................ Inhaltsübersicht
  • § 2 Willenserklärung, Rechtsgeschäft und Vertrag ........................................................................
  • § 3 Die Willenserklärung...............................................................................................................
  • § 4 Das Zustandekommen des Vertrags, Teil 1: Angebot und Annahme......................................
    • Verbraucherschutz in der Vertragsanbahnung § 5 Das Zustandekommen des Vertrags, Teil 2: Sozialtypisches Verhalten, Schweigen,
  • § 6 Das Zustandekommen des Vertrags, Teil 3: Auslegung, Dissens, AGB und Fehlerfolgen.......
  • § 7 Geschäftsfähigkeit
  • § 8 Formfreiheit und Formpflicht
  • § 9 Grenzen privatautonomer Gestaltungsfreiheit (§§ 134, 138 BGB)..........................................
  • § 10 Willensmängel, Teil 1: Grundlagen........................................................................................
  • § 11 Willensmängel, Teil 2: Irrtumstatbestände und gleichgestellte Tatbestände
  • § 12 Willensmängel, Teil 3: Beachtliche und unbeachtliche Irrtümer
  • § 13 Willensmängel, Teil 4: Voraussetzungen und Folgen der Irrtumsanfechtung
  • § 14 Willensmängel, Teil 5: Arglistige Täuschung und Drohung
  • § 15 Stellvertretung, Teil 1: Überblick
  • § 16 Stellvertretung, Teil 2: Grundlagen........................................................................................
  • § 17 Stellvertretung, Teil 3: Die Vollmacht
  • § 18 Stellvertretung, Teil 4: Rechtsscheintatbestände
  • § 19 Stellvertretung, Teil 5: Einzelfragen
  • § 20 Stellvertretung, Teil 6: Vertretung ohne Vertretungsmacht
  • § 21 Ansprüche und sonstige Rechte; Einwendungen und Einreden
  • § 22 Verjährungsrecht, Teil 1: Arten und Voraussetzungen ..........................................................
  • § 23 Verjährungsrecht, Teil 2: Wirkungen.....................................................................................
  • § 24 Anhang: Wiederholungsfragen zum Allgemeinen Teil zur Lern- und Verständniskontrolle....

III. Unternehmer und Verbraucher (§§ 13, 14 BGB)

D. Rechtsobjekte, insbes. Sachen

I. Arten

  1. Sachen; Tiere
  2. Immaterialgüter
  3. Subjektive Rechte

II. Sachen §§ 90 ff BGB

  1. Arten
  2. Bestandteile
  3. Zubehör
  4. Früchte, Nutzungen und Lasten

E. Grundprinzipien des Privatrechts, insbes. Privatautonomie

F. Rechtsanwendung

I. Aufbau und Arten von Rechtsnormen

  1. Grundaufbau
  2. Zwingendes und dispositives Recht
  3. Anspruchsgrundlagen
  4. Wirknormen
  5. Hilfsnormen

II. Gesetzesauslegung, Analogie und teleologische Reduktion

  1. Grammatikalische Auslegung (Wortlaut, systematische Stellung)
  2. Historische Auslegung
  3. Teleologische Auslegung
  4. Analogie, teleologische Reduktion
  5. Verfassungskonforme Auslegung
  6. Europarechtskonforme, insbes. richtlinienkonforme Auslegung

III. Der Subsumtionsvorgang

Allgemeine Literaturhinweise (Auswahl):

Lehrbücher:

Brox/Walker, Allgemeiner Teil des BGB, 43. Aufl. 2019 Köhler, BGB Allgemeiner Teil, 43. Aufl. 2019 Leipold, BGB I: Einführung und Allgemeiner Teil, 10. Aufl. 2019 Medicus/Petersen, Allgemeiner Teil des BGB, 11. Aufl. 2016 Musielak/Hau, Grundkurs BGB, 16. Aufl. 2019 Wolf/Neuner, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, 11. Aufl. 2016

Fallsammlungen:

Bitter/Röder, BGB Allgemeiner Teil, 4. Aufl. 2018 (Kombination als Lehr- und Fallbuch) Fritzsche, Fälle zum BGB Allgemeiner Teil, 7. Auflage 2019 Köhler, Prüfe dein Wissen, BGB Allgemeiner Teil, 28. Aufl., 2018

Lindacher/Hau, Fälle zum Allgemeinen Teil des BGB, 6. Aufl. 2018

Literaturhinweise:

a) Allgemein: Köhler AT § 1 – 4 Leipold BGB I §§ 1 – 4 Langenbucher §§ 1, 2 Wolf/Neuner AT §§ 1 – 10, § 48 (Diskriminierungsschutz)

b) Speziell:

Basedow JuS 2004, 89 Grundlagen des europäischen Privatrechts Leenen Jura 2012, 753 Die Auslegung von Richtlinien und die richtli- nienkonforme Auslegung und Fortbildung des nationalen Rechts Neuner, JuS 2019, 1 Der nondum conceptus im Privatrecht

c) Rechtsprechung:

BVerwG NVwZ-RR 2010, 682 Abgrenzung zwischen Privatrecht und Öffentli- chem Recht ("V-Mann-Vertrag")

EuGH Slg. 1994, I-3325 = NJW 1994, 2473 “Faccini Dori”: Gebot zur richtlinienkonformen Auslegung, Ablehnung der horizontalen direk- ten Anwendbarkeit von Richtlinien

EuGH Slg. 1991, I-5357 = NJW 1992, 165 “Francovich”: Staatshaftung für Nicht-Umset- zung von Richtlinien

BGH NJW 2002, 1881 Voraussetzungen und Grenzen einer richtlinien- konformen Auslegung nationalen Rechts; richt- linienorientierte Auslegung bei “überschießen- der Umsetzung” – Fall "Heininger"

BGH NJW 2013, 220 Voraussetzungen einer "richtlinienorientierten" historischen Auslegung (Abgrenzung zu BGH NJW 2002, 1881 "Heininger")

BVerfG v. 11.4.2018 - 1 BvR 3080/09 Mittelbare Wirkung der Grundrechte im Privat- recht; Privatautonomie; (kein) Kontrahierungs- zwang bei Massenveranstaltungen ("Stadionver- bot")

d) Übungsfälle: PdW AT Fälle 1 – 4

Aufbau des BGB

**1. Buch Allgemeiner Teil des BGB (§§ 1 – 240)

  1. Buch Schuldrecht (§§ 241 – 853 BGB)
  2. Buch Sachenrecht (§§ 854 – 1296 BGB)
  3. Buch Familienrecht (§§ 1297 – 1921 BGB)
  4. Buch Erbrecht (§§ 1922 – 2385 BGB)**

Allgemeiner Teil (§§ 241 – 432 BGB)

Besonderer Teil (§§ 433 – 853 BGB)

Normarten im Zivilrecht

Anspruchsgrundlagen:

Enthalten als Rechtsfolge das Entstehen eines schuldrechtlichen Anspruchs. Typische Formulierung : „ ...ist verpflichtet“, vgl. z.B. § 433 II, 823 I BGB

Wirknormen:

Enthalten eine Rechtsfolge, die im Rahmen von Anspruchsgrundlagen als Tatbestandsmerkmal oder als rechtshindernde/rechtsvernichtende Einrede zu prüfen sind. Die Prüfung von Wirknormen wird also in die Prüfung von Anspruchsgrundlagen „eingebaut“ Bsp.: Vertragsnichtigkeit nach erfolgter Anfechtung (§ 142 I BGB)

Hilfsnormen:

Enthalten nicht Tatbestand und Rechtsfolge, sondern Definitionen , Begriffsbestimmungen oder Beschreibungen von Pflichten. Sie werden daher in die Prüfung von Anspruchsgrundlagen und Wirknormen „eingebaut“. Bsp.: Vertretenmüssen (§ 276 BGB); Leistungsort und -zeit (§§ 269 ff BGB)

§ 2 Willenserklärung, Rechtsgeschäft und Vertrag

A. Willenserklärung

I. Mindestanforderungen - Wirksamkeitsvoraussetzungen

  1. Geschäftsfähigkeit (§§ 104 – 113 BGB)
  2. Erlaubtheit (§§ 134, 138 BGB)

II. Arten

  1. Empfangsbedürftige Willenserklärungen
  2. Nicht empfangsbedürftige Willenserklärungen

III. Abgabe und Zugang

IV. Mögliche Rechtsfolgen bei Mängeln

  1. Unbeachtlichkeit des Mangels (z.B. Motivirrtum)
  2. Unwirksamkeit, Nichtigkeit
  3. Fehlerhaftes Zustandekommen, schwebende Unwirksamkeit, Ver- nichtbarkeit, Anfechtbarkeit (§§ 119 Abs. 1, 2 BGB, § 355 BGB)
  4. Sanktionslos oder Pflicht zum Ersatz des Vertrauensschadens (§ 122 BGB)

V. Abgrenzung zur Gefälligkeit - Rechtsbindungswille

VI. „Geschäftsähnliche“ Handlungen

VII. Realakt

B. Rechtsgeschäft, Vertrag

I. Einseitige, zweiseitige, sonstige mehrseitige Rechtsgeschäfte

  1. Testament (§§ 2064, 2229 BGB), Auslobung (§ 657 BGB), Kündi- gung, Rücktritt (§ 323 BGB), Minderung (§ 441 BGB)
  2. Vertrag – wechselseitige Willenserklärungen
  3. Beschluss (Verein, Gesellschaft)

II. Rechtsgeschäfte unter Lebenden und von Todes wegen

III. Vermögensrechtliche und personenrechtliche Rechtsgeschäfte

IV. Formbedürftige (z.B. § 311b BGB) und formfreie Rechtsgeschäfte

V. Verpflichtungs- (z.B. § 433 Abs. 1 S. 1 BGB) und Verfügungsgeschäft (z.B. § 929 S. 1 BGB) – Trennungsprinzip

VI. Kausale und abstrakte Rechtsgeschäfte – Abstraktionsprinzip

VII. Bedingte und befristete Rechtsgeschäfte (§§ 158 ff BGB)

  1. Aufschiebende und auflösende Bedingung
  2. Zulässigkeit
  3. Eintritt und Ausfall der Bedingung
  4. Schutz des Berechtigten

§ 3 Die Willenserklärung

A. Objektiver Tatbestand (Erklärung)

B. Arten der Willenserklärung

I. Ausdrückliche und schlüssige (konkludente) Willenserklärungen, "sozialtypi- sches Verhalten"

II. Schweigen als Willenserklärung (s. auch § 241a BGB)?

III. Fiktive Willenserklärungen

IV. "Elektronische" Willenserklärung?

C. Subjektiver Tatbestand

I. Handlungswille

II. Erklärungswille bzw. Erklärungsbewusstsein

III. Geschäftswille

D. Wirksamwerden der Willenserklärung

I. Abgabe

II. Empfangsbedürftige Willenserklärung: Zugang (§ 130 Abs. 1 S. 1 BGB)

  1. Unter Abwesenden: a) Örtlich: Machtbereich des Empfängers b) Zeitlich: Möglichkeit der Kenntnisnahme
  2. Einschaltung von Mittelspersonen a) Stellvertreter bei Erklärung oder Empfang (§ 164 Abs. 1, 3 BGB) b) Erklärungs- und Empfangsbote
  3. Einzelfragen a) Einschreibebrief durch die Post b) Urlaubsbedingte Abwesenheit c) Besonderheiten moderner Kommunikationsmittel: Telefax, E-Mail etc. d) Zugang formgebundener Willenserklärungen: Das Telefax- problem
  4. Zugang unter Anwesenden a) Schriftliche Willenserklärung: Machtbereich des Empfängers b) Mündliche bzw. fernmündliche (telefonische): (einge- schränkte) Vernehmungstheorie
  5. Beweislast des Erklärenden
  6. Parteivereinbarungen über den Zugang

III. Widerruf einer abgegebenen Willenserklärung

  1. Widerruf nach § 130 Abs. 1 S. 2 BGB
  2. Verbraucherschützende Widerrufsrechte: §§ 312g, 485 Abs. 1, 495 Abs. 1, 510 Abs. 2 BGB, § 4 FernUSG i.V.m. § 355 BGB

IV. Tod oder Geschäftsunfähigkeit (§ 130 Abs. 2 BGB)

  1. Tod/Geschäftsunfähigkeit des Erklärenden (§ 130 Abs. 2 BGB)
  2. Erklärungsempfänger

a) Geschäftsunfähiger: Zugang an gesetzlichen Vertreter (§ 131 Abs. 1 BGB) b) Einschränkung bei beschränkt Geschäftsfähigen: (§§ 131 Abs. 2 S. 2, 107, 183 BGB)

V. Zugangsverhinderung durch den Empfänger

  1. Zustellung als Zugangsersatz (§ 132 Abs. 1 S. 1 BGB, § 186 ZPO)
  2. Grenzen durch Treu und Glauben (§ 242 BGB)

Literaturhinweise:

a) Allgemein: Köhler AT § 6 II Brox/Walker AT § 4 II, § 7 Leipold BGB I §§ 12, 13 I Medicus/Petersen AT §§ 21 – 23 Wolf/Neuner AT §§ 30 – 33

b) Speziell: Franzen JuS 1999, 429 Zugang und Zugangshindernisse bei ein- geschriebenen Briefsendungen Hirte/Heber JuS 2002, 241 Haftung bei Gefälligkeitsfahrten im Stra- ßenverkehr Neuner JuS 2007, 881 Was ist eine Willenserklärung?

c) Rechtsprechung: BGHZ 91, 324 Erfordernis des Erklärungsbewusstseins ("Sparkassenfall") BGH NJW 1995, 665 Zugang bei Telefax, Beweiswert des Sen- deprotokolls BGH NJW 1997, 3169 Schriftform und Telefax bei formgebun- dener Willenserklärung BGH NJW 1998, 976 Zugang bei nicht abgeholtem Einschrei- bebrief, Zugangsvereitelung BGH NJW 1994, 2613 Empfangsbote, Zeitpunkt des Zugangs beim Empfänger BGH NJW 2002, 1041 Zugang einer Willenserklärung: Emp- fangsbote und Empfangsvertreter, kon- kludente Erteilung der Empfangsvoll- macht BGH NJW 2008, 843 Zugang von Willenserklärungen (§ 130 BGB) durch Einwurf in den Bürobriefkas- ten, maßgeblicher Zeitpunkt (nach Ver- kehrsanschauung übliche Kenntnis- nahme) RGZ 61, 415 Wirksamwerden einer schriftlichen Wil- lenserklärung unter Anwesenden BGH NJW 1992, 498 Abgrenzung Gefälligkeit/Auftrag bei Fahrgemeinschaft BGH NJW 1995, 3389 Abgrenzung Gefälligkeit/Vertrag

§ 4 Das Zustandekommen des Vertrags, Teil 1: Angebot und Annahme

A. Allgemeines

I. Begriffe: Angebot, Antrag, Offerte und Annahme

II. Vertragsfreiheit und Kontrahierungszwang

III. Formen des Zustandekommens

  1. Angebot und Annahme
  2. Gleichzeitige Unterzeichnung des von einem Dritten vorformulierten Vertragstextes

IV. Die Phase der Vertragsverhandlungen (§ 311 Abs. 2, 3 BGB)

B. Angebot

I. Bestimmtheit oder Bestimmbarkeit (§§ 315 – 317, 612, 632 BGB), essentialia negotii

II. Verbindlichkeit oder Unverbindlichkeit (§ 145 BGB)

  1. Grundsatz: § 145 Halbs. 1 BGB
  2. Ausnahme: Freibleibendes Angebot: § 145 Halbs. 2 BGB
  3. Abgrenzung zur invitatio ad offerendum

III. Zeitliche Gebundenheit des Erklärenden an das Angebot

  1. Fristsetzung durch den Antragsteller (§ 148 BGB)
  2. Dispositive gesetzliche Regelung a) Unter Anwesenden (§ 147 Abs. 1 BGB) b) Unter Abwesenden (§ 147 Abs. 2 BGB)
  3. Erlöschen des Angebots (§ 146 BGB) a) Ablehnung b) Verstreichen der Frist
  4. Rechtzeitige Absendung der Annahme, verspäteter Zugang, Erkenn- barkeit für Empfänger (§ 149 BGB)
  5. Tod und Geschäftsunfähigkeit des Antragenden (§ 153 BGB)

C. Annahme - empfangsbedürftige Willenserklärung

I. Empfangsbedürftige Willenserklärung - Herstellung des Konsenses

II. Modifizierende Annahme (§ 150 Abs. 2 BGB)

III. Entbehrlichkeit des Zugangs (§ 151 S. 1 BGB)

Literaturhinweise :

a) Allgemein: Köhler AT § 8 I–III, VIII Brox/Walker AT § 8 Leipold BGB I § 14 I–V Medicus/Petersen AT § 26 Wolf/Neuner AT § 37

b) Speziell:

Brehmer JuS 1994, 386 Die Annahme nach § 151 BGB Honsell/Holz-Dahrenstaedt JuS 1986, 969 Grundprobleme des Vertragsschlusses

c) Rechtsprechung: RGZ 133, 388 Vertragsabschlussfreiheit und Kontrahie- rungszwang aus § 826 BGB ("Kritiker- Fall") BGH NJW 1996, 919 Freibleibendes Angebot, Schweigen auf Vertragsangebot als konkludente Zustim- mung BGH NJW 1995, 1671 Zur Frage der stillschweigenden An- nahme des in einer modifizierten Auf- tragsbestätigung enthaltenen neuen An- trags durch widerspruchslose Entgegen- nahme der Vertragsleistung. BGH NJW 1997, 2233 und BGH NJW 2000, 276

Annahme nach § 151 S. 1 BGB

BGH NJW 1999, 2179 Zeitliche Bindung an eine Vertragsofferte bei Zugangsverzicht bzgl. der Annahme- erklärung nach § 151 BGB BGH NJW 2002, 363 und OLG Hamm NJW 2001, 1142

Vertragsschluss bei Internet-"Auktionen"

  • Ricardo.de BGH NJW 2002, 1945 Zustandekommen eines (Makler-)Ver- trags bei Inanspruchnahme einer Leis- tung nach vorausgehender Ablehnung ei- nes Vertragsschlusses BGH NJW 2005, 976 Zustandekommen eines Vertrages bei Be- stellung ”im Internet” BGH NJW-RR 2005, 1464 Voraussetzungen eines konkludenten Vertragsschlusses BGH NJW 2006, 286 Vertragsverhältnisse bei der Inanspruch- nahme von Mehrwertdiensten (0190- Nummer) – kein vertraglicher Anspruch gegen den "Plattformbetreiber” BGH NJW-RR 2007, 400 Vertragsschluss: Konkludente Annahme eines Vertragsangebots durch Inan- spruchnahme der Leistung BGH NJW 2009, 1337 Rechtlicher Charakter von Kataloganga- ben: "Änderungen und Irrtümer vorbehal- ten"; Abgrenzung zu AGB; invitatio ad of- ferendum BGH NJW 2010, 2873 Vereinbarung von Annahmefristen (§ 148 BGB) durch AGB (§ 308 Nr. 1 BGB); An- nahmefrist nach § 147 Abs. 2 BGB BGH NJW 2011, 2871 Vertragsschluss an der (Selbstbedie- nungs-)Tankstelle BGH NJW 2012, 2268 Zustandekommen eines Maklervertrags; Bedeutung der invitatio ad offerendum für den späteren Vertragsinhalt BGH NJW 2013, 598 Zustandekommen von Verträgen im elektronischen Geschäftsverkehr; Ausle- gung von "automatisierten Willenserklä- rungen"; Eingabemaske als "invitatio ad offerendum"; Abgrenzung einer Bestell- bestätigung nach § 312g Abs. 1 Nr. 3 a.F.

§ 5 Das Zustandekommen des Vertrags, Teil 2: Sozialtypisches Verhalten, Schweigen, Verbraucherschutz in der Vertragsanbahnung

A. Vertragsschluss durch sozialtypisches Verhalten, "Faktischer Vertrag"?

I. Die Problemfälle: Tatsächliche Inanspruchnahme von Leistungen ohne Ver- tragswillen

II. Faktisches Vertragsverhältnis durch sozialtypisches Verhalten? Abgrenzung zur konkludenten Willenserklärung

III. Alternativlösungen

  1. protestatio facto contraria non valet
  2. Delikts- und Bereicherungsrecht

B. Schweigen auf ein kaufmännisches Bestätigungsschreiben - Abgrenzung zur Auftragsbestätigung

I. Ratio: Rechtssicherheit, Schnelligkeit des Handelsverkehrs

II. Betroffener Personenkreis: Kaufleute oder vergleichbar geschäftlich Tätige

III. Vorausgegangene Vertragsverhandlungen, zeitlicher Nähebezug

IV. Bestätigung des Vertragsinhalts – Redlichkeit des Verfassers

V. Kein unverzüglicher Widerspruch nach Zugang

C. Verbraucherschutz bei der Vertragsanbahnung

I. Ausprägung des Übereilungsschutzes oder Überrumpelungsschutzes zu- gunsten von Verbrauchern gegenüber gewerblich Tätigen; europarechtlicher Hintergrund

II. SchuldrechtsmodernisierungsG 2002: Die Integration von Nebengesetzen in das BGB, gesetzliche Systematik, verbleibende sondergesetzliche Regelun- gen

III. Neufassung durch die Umsetzung der VerbraucherrechteRL 2011 zum 13.6.

IV. Persönlicher Anwendungsbereich

  1. Verbraucher (§ 13 BGB)
  2. Unternehmer (§ 14 BGB)

V. Sachlicher Anwendungsbereich und Ausnahmen (§ 312 BGB)

VI. Zwingender Charakter, Umgehungsverbot und Beweislast (§ 312k BGB)

VII. Verhaltenspflichten gegenüber Verbrauchern; Schutz vor „Kostenfallen“

  1. Allgemeine Pflichten (§ 312a Abs. 1, 2 BGB)
  2. Unwirksame Entgeltvereinbarungen (§ 312a Abs. 3, 4 BGB)
  3. Elektronischer Geschäftsverkehr (§§ 312i, j BGB) a) Allgemeine Pflichten (§ 312i BGB) b) Besondere Informationspflichten (§ 312j Abs. 1, 2 BGB) c) „Button“-Pflicht (§ 312j Abs. 3, 4 BGB)

VIII. Unbestellte Leistungen (§ 241a BGB)

IX. Besondere Vertriebsformen

  1. Außerhalb von Geschäftsräumen geschlossene Verträge (§ 312b BGB)
  2. Fernabsatzverträge (§ 312c BGB)
  3. Widerrufsrecht (§ 312g BGB)

X. Verbraucherdarlehensvertrag (§§ 491 ff BGB), sonstige Finanzierungshilfe (§ 506 ff BGB) und Ratenlieferungsvertrag (§ 510 BGB)

  1. Sachlicher Anwendungsbereich – ratio legis
  2. Informationspflichten
  3. Widerrufsrecht (§ 495 BGB)

XI. Time-sharing-Verträge nach §§ 481 ff BGB

  1. Sachlicher Anwendungsbereich – ratio legis
  2. Informationspflichten
  3. Widerrufsrecht (§ 485 BGB)

XII. Weitere verbraucherschützende Widerrufsrechte (FernUSG, VVG usw.)

XIII. Ausübung des Widerrufsrechts nach §§ 355 ff BGB

  1. Frist
  2. Form
  3. Inhalt und Bedeutung der Widerrufsbelehrung (§ 356 Abs. 3 BGB i.V.m. Art. 246a § 1 Abs. 2 EGBGB oder Art. 246b § 2 Abs. 1 EGBGB)
  4. Abweichende Sonderregelungen

XIV. Erlöschen des Widerrufsrechts (§§ 356 Abs. 3 – 5; 356a Abs. 3, 356c BGB)

XV. Rechtsfolgen (§§ 355 ff BGB)FF^ *

  1. Vor Widerruf
  2. Nach Widerruf
  3. Zufälliger Untergang der Sache
  4. Wertersatzpflicht

Literaturhinweise:

a) Allgemein: Köhler AT § 8 III, IV Brox/Walker AT § 8 IV, § 9 Brox/Walker, Schuldrecht AT, 41. Aufl. (2017) § 19 Leipold BGB I §§ 10 VI, VII, 13 II Medicus/Petersen AT §§ 21 II 2, 25, 29 IV Wolf/Neuner AT § 37 (Vertragsschluss), § 43 (Widerrufsrechte)

b) Speziell: Alexander, C. NJW 2012, 1985 Der Schutz vor Kostenfallen im Internet Diederichsen JuS 1966, 129 Der „Vertragsschluss“ durch kaufmänni- sches Bestätigungsschreiben Förster JA 2014, 721 Die Umsetzung der Verbraucherrechte- richtlinie in § 312ௗff. BGB

  • (^) Zu den Widerrufsfolgen im Einzelnen s. Schuldrecht Allgemeiner Teil § 13 D.

§ 6 Das Zustandekommen des Vertrags, Teil 3: Auslegung, Dissens, AGB und Fehlerfolgen

A. Auslegung von Willenserklärung, Rechtsgeschäft und Vertrag (§§ 133, 157 BGB)

- Wille und Erklärung

I. Einfache Auslegung

  1. Wirklicher Wille a) Betonung des wirklichen Willens bei einseitigen Rechtsge- schäften mangels schutzwürdigen Vertrauens Dritter b) Vorrang des "realen Konsens" bei Verträgen (falsa demonst- ratio)
  2. Berücksichtigung nicht nur des Wortlauts (§ 133 BGB)
  3. Normativer Maßstab: Objektiver Erklärungswert nach dem Empfän- gerhorizont (§ 157 BGB)

II. Ergänzende Auslegung - hypothetischer Parteiwille

B. Übereinstimmung von Angebot und Annahme: Konsens und Dissens

I. Konsens

  1. Vollständige Übereinstimmung von Angebot und Annahme
  2. Unschädliche Falschbezeichnung: falsa demonstratio non nocet

II. Dissens

  1. Offener Dissens (§ 154 BGB)
  2. Versteckter Dissens (§ 155 BGB)

C. Vertragsschluss unter Verwendung allgemeiner Geschäftsbedingungen

I. Die beteiligten Personen: Verwender, Vertragspartner

II. Wirtschaftliche Hintergründe, Machtgefälle zwischen Verwender und Kunde, ratio der Regelung: Leitbildfunktion des dispositiven Rechts; Ausgleich von gestörter Privatautonomie

III. SchuldrechtmodernisierungsG 2002: Die Integration in das BGB

IV. Sachlicher Anwendungsbereich, Begriff (§§ 305, 310 Abs. 3, 4 BGB)

V. Persönlicher Anwendungsbereich

  1. Unternehmer/Unternehmer ("B2B")
  2. Unternehmer/Verbraucher ("B2C")
  3. Verbraucher/Verbraucher ("C2C")

VI. Einbeziehungskontrolle (§ 305 Abs. 2, 305a BGB)

  1. Konsenserfordernis
  2. Ausdrücklicher Hinweis bei Vertragsschluss (§ 305 Abs. 2 Nr. 1 BGB)
  3. Möglichkeit der Kenntnisnahme (§ 305 Abs. 2 Nr. 2 BGB)
  4. Einverständnis des Vertragspartners (§ 305 Abs. 2 Halbs. 2 BGB); Rahmenvereinbarung (§ 305 Abs. 3 BGB)
  5. Vorrang der Individualabrede (§ 305 b BGB)
  6. Ausschluss überraschender Klauseln (§ 305c BGB)

VII. Auslegung von allgemeinen Geschäftsbedingungen: Unklarheitenregel (§ 305c Abs. 2 BGB)

  1. Grundsatz der kundenfreundlichsten Auslegung im Individualpro- zess
  2. Grundsatz der kundenfeindlichsten Auslegung im Verbandsklagever- fahren (§ 1 UklaG)

VIII. Inhaltskontrolle (§§ 307 ff BGB)

  1. Eröffnung der Inhaltskontrolle (§ 307 Abs. 3 BGB) a) Vom dispositiven Recht abweichende/ergänzende Regelun- gen b) Ausnahme: Verstöße gegen das Transparenzgebot (§ 307 Abs. 3 S. 2 BGB)
  2. Feststellung des Inhalts: Unklarheitenregel (§ 305c Abs. 2 BGB)
  3. Klauselverbote a) System, Prüfungsreihenfolge b) Klauselverbote ohne Wertungsmöglichkeit (§ 309 BGB) c) Klauselverbote mit Wertungsmöglichkeit (§ 308 BGB) d) Generalklausel (§ 307 Abs. 1, 2 BGB) (1) Leitbildfunktion des dispositiven Rechts (2) Transparenzgebot (3) Begleitumstände (§ 310 Abs. 3 Nr. 3 BGB)
  4. Generalklausel (§ 307 Abs. 1, 2 BGB)
  5. Inhaltskontrolle bei Verbraucherindividualverträgen (§ 310 Abs. 2 Nr. 2 BGB)

IX. Nichtigkeitsfolge (§ 306 BGB)

X. Gerichtlicher Verbraucherschutz (UklaG)

D. Abgestufte Sanktionen bei Störungsquellen beim Zustandekommen des Vertrags

I. Nichtigkeit

II. Schwebende Unwirksamkeit

III. Vernichtbarkeit (Anfechtbarkeit, Widerrufbarkeit)

Literaturhinweise:

a) Allgemein: Köhler AT §§ 8 V, 9, 16 Brox/Walker AT §§ 6, 10, 11 Leipold BGB I §§ 14 VI, VII, 15 Medicus/Petersen AT §§ 24, 27 – 29 Wolf/Neuner AT § 35 (Auslegung), § 37, 38 (Konsens, Dissens), § 47 (AGB)

b) Speziell: Köhler JuS 2 0 10, 665 Einschränkung der Nichtigkeit von Rechtsgeschäften Lorenz/Gärtner JuS 2013, 199 Grundwissen – Zivilrecht: Allgemeine Geschäftsbedingungen c) Rechtsprechung: RGZ 68, 6 Versteckter Dissens bei Gebrauch eines Phantasieworts ("Semilodei") RGZ 99, 147 Falsa demonstratio; Haakjöringsköd-Fall BGH NJW 1982, 2309 Keine geltungserhaltende Reduktion bei