Nur auf Docsity: Lade Zusammenfassung Denkmalpflege (BA Architektur - TU Wien) und mehr Zusammenfassungen als PDF für Denkmalpflege herunter! Denkmalpflege 1.VO -‐Denkmaler sind immer ORTSGEBUNDEN wegen ästhet., konstantiver, optischer Gründe,soll ja auch im KONTEXT bleiben. -‐AUTHENTIZITÄT d. Denkmals: Orte mit Atmosphäre sind häufig denkmalpf. Relevant. >Ruskin, Denkmalpfleger-‐Altenpfleger,war genen radikale Maßnahmen um in Alterungsprozess eines Denkmals einzugreifen. >Duc,anti-‐Ruskin Haltung, “man muss alles versuchen um ein Denkmal wiederherzustellen und zu schützen.” >Ende 19.Jh, Motto “KONSERVIEREN STATT RESTAURIEREN.” -‐Wien= wiege der modernen Denkmalpflege -‐Rekonstruieren: etwas NEU / wieder aufbauen! -‐Kopie: wenn original noch existiert à Kopie ist angefasst gleiche Fassung d. Originales. -‐Replik: wenn original noch existiert à in andere Größe gebaut. 2.VO Frühzeit d. Denkmalpflege oder Denkmalpflege vor der Denkmalpf. -‐Definition des Denkmalwertes >im Mittelalter so,im Antike anders >im jeder Epoche hat Denkmalpf. Verschiedene Bedeutungen wegen dem Verhältnis des Denkmalwertes -‐Griechische Antike:Beschreibung von Griechenland wurde von Pausanias geschrieben. >Griechen sorgten sich um Gebäude >Schadhafte Stellen ergänzen,behoben statt abrießen! z.B.:Tempel wurden reparieren.(Insandsetzung des Tempels) >Olympia,Hera-‐Tempel: schadhafte Säulen mir besseren Materialien ersetzt. (früher Holz à danach Stein) à explizite Pflege eines hist. Gebäude≈Denkmalpflege -‐Römische Zeit:schriftlische Quellen über Denkmalpflege > Gesetzestexte, Verlautbarungen àohne Grundlage,Gesetze wäre D.pflege nicht das,was es heute ist! -‐Gesetze-‐1.Jh.n.chr. >Verbot von alten Gebäuden Teile zu entnehmen und bei neuen zu verwenden. >”Das Stadtbild darf durch Geb.abriss nich geschadet werden”,Vespasian,sehr modern Riegelung! (70n.cr.) >”Zierstücke darf man nicht wegnehmen-‐Verarmung des Stadtbildes.” Hadrian >Grazian,Velantian,Theodosius: Tempel,die mehr nach Kunstwert als nach Göttlichkeit beurteilt warden,bleiben weiter geöffnet. -‐Papst Gregor d. Große (ca.300 Jahre spatter):”Heidnische Tempel sollen nicht zerstört,sondern in christliche Krichen umgewandelt warden,wenn er gut gebaut ist. à KONVERTIEREN -‐Bsp:Pantheon,Rom:für die Leute war es leichter,an einem angestammten Ort zu kommen,als an einen Neuen. à KONSTANZ DES ORTES: Tradition àUMNUTZUNG:beste Umnutzung id die Angestammte-‐Tempel zu Kirche Bsp.:Amphitheater,Verona à war lange ein Steinbruch Kolosseum,Rom à war Steinbruch -‐Karl der Grosse (Frühmittelalter/Ende 8.Jh-‐Anfang 9.Jh) >er wollte die Wiederherstellung des römischen Reiches – politik,kultur,wissenschaft >Kapitularien(Gesetze): die alte Gebäude dürfen nicht einfach verfallen lassen werden, besonders die Wände, Dächer u. Wandmalereien erhalten à INSTANDSHALTUNG >er baute selbst viele Pfalzen-‐Bsp.:Hauptpfalz in Aachen,aber er baute viele Andere Pfälze,um in Erinnerung zu bleiben. >Biograf:Einhard (über K.d.Gr.) schreib, dass Karl für Hauptpfalz den Marmor aus Rom (Ravenna) importierte (àHaupt-‐stadt d. römischen Reiches à politische Gründe) -‐Konformes Wieterbauen:Nicht vollendete Bauen wurden spatter wietergbaut,aber im alten Still,mit deme s begonnen wurde. z.B.: romantische Bauwerke noch in Gotik gebaut. -‐Hoch-‐ u. Spätmittelalter à Begeisterung für die Antike z.B.: Beschädigung d. Trajanssäule wurde unter Todesstrafe gestellt! >verschiedene Steine waren im Hochmittelalter wichtig à roter Porphyr(Stein),sehr kostbar -‐12.Jh.: >Abteikirche St. Denis,Paris: “Wiege der Gotik”, romische Rundbogen, Konzept eines gotischen Kathedrale •Chor: viel Licht, durchbrochene Wand, dünne Säulen •Westfassade: nicht wiel Gotik,aber das Konzept einer gotischen Kathedrale (gegliederte Fassade, Mutterportal u. Nebenportale, Fenster, Gotische Rose) •Säulen des Vorgängerbaus verwendet (war vorher schon Grabstätte der französischen Könige) •geheiligte Steine wie Religion einsetzen-‐aus PIETÄT wetierverwenden Substanz der Steine à wird transferiert à Authentizität durch Substanz -‐Gesetzung der Antike ging im Mittelalter verloren à 15. Jh. in Italien à Änderung in Renaissence! -‐ab 1455 Kirchen renoviert >ab 1455-‐Papst Nikolaus 5. Renovierung / Restaurierung einiger Krichen u.a. von Leon Battista Alberti >1465-‐Papst Pius-‐Verbot d. Austuhr von Kirchenschätzen-‐2 Dekrete >1510-‐Raffael à Brief über Denkmalpf. u. Arch. an Papst Leo-‐bittet Papst um Erhaltung d. Gebäude und beschreibt wie er die Denkmalpf. aufnimmt,die Gründe der Wichtigkkeit der Denkmalpf.,Bauaufnahme u. Arch.darstellung. er zeichnete GR, Ansichten u Schnitte-‐bekam den Auftrag,Bauwerke zu erhalten. Bsp.:Abteikirche von Bayern (Aventikum,Avenge)-‐aus kleinen römischen werksteinen. àSPOILEN:einzelne Blöcke,die man umnutzt od. anderen Ort versetzt. -‐Friedrich Gilly: >war genialer, junger Architekt, macht Bestandaufnahme und entdeckt phantastische gotische Architektur. >Zeichnungen d. Marienburg à Ausstellung à großer Erfolge à durfte nicht abgerissen werden. >machte ein Nationaldenkmal daraus wegen deutsch. Orden + Gotik -‐Karl Friedrich Schinkel: •Marienburg: >setzte sich für Instandsetzunf der M.burg ein. >empfiehl d. Marienburg in 2 Teilen zu betrachten. >Daten suchen, beschædigtes wieder aufbauen (aber nicht wenn ganzes Gebaude bereits abgerissen ist, wie bei seiner Bauakademie.) •Bauakademie: >wurde abgerissen, nach Krieg andere Proj. als Instandsetzung d. Bauakademie. >heute steht dort Alttrappe, soll wiederaufgebaut werden. •Neugotische Kirche: >auch von Schinkel, ganz in der næhe der Bauakademie •Bühnenbild (für die Jungfrau von Orleon) >Idealvorstellung einer gotischen Kathedral. -‐Marienburg, Polen, spätes 18.Jh >Typischer nordischen Backstein-‐Gotik Bau > Ende 18. Jhdt entstand die Idee die Burg in Etappen abzureißen um neue militärische Gebäude hineinzustellen. > Friedrich Gilly + Vater(David Gilly) werden geschickt um die Burg zu begutachten. Sie machen eine Bestandsaufnahme und Friedrich entdeckt phantastische gotische Architekturen und Formen und zeichnet diese. Die Ausstellung der Bilder ist ein großer Erfolg und jeder ist von der Marienburg begeistert, darum durfte diese nicht abgerissen werden und wurde zum Nationaldenkmal. > Auch Friedrich Schinkels setzte sich für die Marienburg und ihre Instandsetzung ein. Er empfiehlt die Burg in zwei Teilen zu betrachten. Beschädigtes soll wieder aufgebaut werden, nicht aber wenn ein komplettes Gebäude fehlt (wie bei seiner Bauakademie). -‐Sagrada Familia, Anton Gaudi >Gaudi stirbt,weiterarbeiten gehen schleppend voran. >Sagrada Familia in Barcelona wird auch restauriert,soll 2026 fertig sein. (am Todestag Gaudis) -‐Kölner Dom > Ursprünglich aus dem 12./13. Jhdt – um 1500 fehlte das Geld für den Weiterbau > Auf Holzschnitten kann man den Kran sehen, der 4 Jhdt dort oben stehen geblieben ist. > Göthe, Görres, Boisseree spielten eine große Rolle und waren Beführworter des Weiterbaus – als Symbol eines vereinten Deutschlands. > Boisseree zeichnete Ansichten und Schnitte des Doms von denen das Volk begeistert war und danach die Vollendung des Doms wollten. >„Plan F“ wurde in zwei Teilen gefunden (war 4m hoch) und ist eine Vorlage wie der Kölner Dom ursprünglich aussehen hätte können. Dieses Fundstück war der endgültige Durchbruch für die Vollendung des Doms. >1842 legte König Wilhelm IV den Grundstein und 1880 wurde es fertiggestellt, nach 640 Jahren Bauzeit. Es war eine damalige technische, finanzielle und politische Meisterleistung und so inspirierend dass nun überall in Europa Kirchen fertig gestellt wurden. 4.VO Viollet-‐le-‐Duc und Ruskin -‐Beispielen über die Folge Kölner Doms: >Ulmer Münster (1377-‐1900) >Münster in Berlin (1414-‐1893) >Lambertikirche in Münster in Westfalen (1330-‐ 1889) -‐Burg Dankwarderobe, Braunschweig > Wurde abgerissen weil sie zu verfallen war, man fand romanische Formen und behielt diese als Überreste für einen „ruinenpark“ > Schließlich entschied man sich gegen den Ruinenpark und baute die Burg neu – vom Fundament bis zum Dach. > Dies ist eigentlich keine Denkmalpflege weil es ein kompletter Neubau ist. -‐Nachtrag:Künstliche Ruine >Ruinen sidn Symbol der Ursprung, am besten Referenz an die Vergangenheit. 5.VO Konservieren, nicht restaurieren -‐Camillo Boito, 1836-‐1914, Italiener > Nimmt eine Zwischenposition zwischen Ruskin und Viollet le Duc ein. > Bis dato neu war seine Formulierung des Denkmals als Quelle – von Geschichte. >Für ihn ist Restaurieren zulässig, aber nur als Notlösung. > Er stellt Grundsätze auf, welche später fast 1 zu 1 als Gesetz übernommen werden. 1. Gebäude sollen zuerst konsolidiert und instand gesetzt und nicht instand gesetzt und restauriert werden. Hinzufügen und Erneueern soll vermieden werden. 2. Ergänzungen sollen vom Bestand differenziert werden. (NEU!) 3. Ergänzungen und Hinzufügungen sollen in der Form nachempfunden, aber unterschiedlich in den Materialien, ohne das Gesamtbild zu beeinträchtigen. Fehlstellen sollen vereinfach ergänzt werden. 4. Dem ursprünglichen Denkmal später hinzugefügte Teile gehören zum Bestand. Müssen wertvolle Teile entfernt werden, so sollen diese aufbewahrt werden, möglichst neben dem Denkmal. 5. Die Arbeiten sollen dokumentiert werden, schriftlich, zeichnerisch und mit Fotos vor, während und danach. 6. Eine Inschrifttafel soll mit Datum und Bezeichnung an die Restaurierung erinnern. >Wichtiges Werk (und eines der ersten) war die Porta Ticinese, ein mittelalterliches Stadttor.Boito machte zwei neue Durchgænge, der mittlere Bogen mit Relief bleibt. Später sagt Boito, dass er sich bei diesem Projekt nicht ganz treu gewesen wäre. (behauptet er öfter) > Weiters der Donatello Altar, Boito rekonstruiert ihn und wird dafür sehr gelobt. Allerdings ist er sehr unschlüssig, da niemand weiß wie der Altar ausgesehen hat. >Alles in allem vermittelte Boito einen ganz neuen Zugang zur Denkmalpflege. -‐Luca Beltrami, 1854-‐1933 > Beltrami war ein Schüler Boitos und verfolgte auch ähnliche Lehren. > Neu bis dato war seine Formulierung des KONTEXT. Ein Denkmal steht nie alleine, es kommuniziert immer mit seiner mittelbaren und unmittelbaren Umgebung und zehrt vom Ort. „authentische Substanz“ = es ist an einem Ort verankert. >Er verhindert den Abriss und bekommt den Auftrag zur Restaurierung des Castello Sforzesco. Er entwirft den Torre del Filarete für nach Filaretes Plänen für einen Turm für die Idealstadt Sforzinda. Er fand es passt hier gut hin, daher der Name. -‐Heidelberger Schloss > Das schloss wurde zerstört und blieb bis ins 19. Jhdt eine Ruine. > Frei nach dem Motto „diesen Franzosen zeigen wirs“ – da die Franzosen das Schloss zerstört hatten – wurde 1870 der Friedrichsbau wiederaufgebaut durch Carl Schäfer. Das Gebäude erstand in monumentaler Weise wieder und Schäfer erntete dafür großes Lob in den Bauzeitungen, allerdings gab es auch Kritiker. >Beim Friedrichsbau war ungefähr die Hälfte vorhanden, die andere Hälfte wurde neu aufgebaut. >Aus Freude ihr Schloss wieder zu haben, sollte nun auch der Ottheinrichsbau erneuert werden, der nach wie vor eine Ruine war – durch die Franzosen zerstört und nach einem Blitzschlag ausgebrannt. > Nach den Plänen von Schäfer wurde die Kritik immer lauter, der sogenannte „Schlossstreit“ begann. Sein größter Kritiker war Georg Dehio, der sogar seine eigene Flugschrift „Was wird aus dem Heidelberger Schloss werden?“ gegen den Wiederaufbau in Umlauf bringt. -‐Georg Dehio, 1850-‐1932 > ist Historiker und hat eine klare Vorstellung von Denkmalpflege. (schrieb Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – „der Dehio“) > Dehio weiß genau wie er in seiner Flugschrift argumentieren muss um die Leute „zu packen“. Zum Beispiel schreibt er, dass das Schloss der Allgemeinheit gehört und Schäfer es einfach so baut wie nur ER das will. Weiters fragt er „Was ist ein Architekt?“ und führt an, dass Schäfer als Architekt sich selbst beim Neubau einbringen will und sich nicht zurückhalten kann – in diesem Zusammenhang spricht er auch von der „Verschäferung“. >Weiters weist er auf den Verlust und Gewinn der „Verschäferung“ hin. Verlieren würde man die Echtheit des Gebäudes. > Dehio gewinnt schließlich die Schlossdebatte. > Dehio Zitat „Ein Baudenkmal erinnert nicht nur an vergangene Zeit, es STAMMT auch aus dieser.“ >Aurgumente aus der Flugschrift -‐Wie es gewesen ist? -‐Das Volk ist Mitbesitzer -‐Was ist ein Architekt? -‐Verwechslung -‐Erhalten, nur erhalten -‐Kopie / Neubau -‐Verlust und Gewinn -‐Zeitgleich Mit Heidelberger Schloss Um 1900 Sind Folgende Ereignisse >1899 erste Zeitschrift für Denkmalpflege (eher Vertreter der Stil Denkmalpflege ähnlich wie le Duc) >1900 erster Tag für Denkmalpflege – Denkmalpfleger aus verschiedenen Ländern schließen sich zu loser Gemeinschaft zusammen und treffen sich ab jetzt jährlich (1. Dresden) 6.VO Denkmalwerte I -‐Kathedrale Saint-‐Etienne Metz > Paul Tornow bekommt den Auftrag zur restaurierung der Kathedrale Saint-‐ Etienne in Metz, weil sie baufällig war. >Davor (1764) bekam Blondel den Auftrag für eine neue Portalzone, weil auf der Westseite der Kathedrale keine Portale vorhanden waren. Blondel baut barockes Säulenportal und schaff außerdem Platz vor der Kathedrale und lockert städtebaulich die Häuser herum etwas auf. >Tornow entscheidet nun um 1900, dass dieses Portal weg müsse und setzt stattdessen ein neugotisches Portal hin. Am ersten Tag für Denkmalpflege referiert er über sein Projekt und bekommt gemischte Kritiken. Die Hälfte findet es gut, die andere Hälfte nicht und ein paar sehr einflussreiche Personen finden es sogar katastrophal. >1903, beim vierten Treffen der Denkmalpfleger referiert Tornow erneut über das (fast fertige) Projekt und dieses Mal hagelt es Proteste. Er versucht sein Handeln durch chaotische Leitsätze und Richtlinien zu rechtfertigen, scheitert aber und verschwindet schließlich von der Bildfläche. >Dies war eines der letzten Male dass man im großen Stil von Viollet le Duc handelte. -‐Kreuzkirche, Dresden > Diese Kirche hatte großes Pech. Ursprünglich wurde sie als romanische Basilika errichtet, nach einem Brand als gotische Hallenkirche wiederaufgebaut. 1760 erneut zerstört (7 jähriger Krieg) und in barock-‐klassizistischen Formen wiederaufgebaut. Abermals von Brand zerstört und im damals neuesten Jugendstil wiederaufgebaut. >Diese Kirche hatte großes Pech. Ursprünglich wurde sie als romanische Basilika errichtet, nach einem Brand als gotische Hallenkirche wiederaufgebaut. 1760 erneut zerstört (7 jähriger Krieg) und in barock-‐klassizistischen Formen wiederaufgebaut. Abermals von Brand zerstört und im damals neuesten Jugendstil wiederaufgebaut. -‐ Vergleich Kreuzkirche Und Kathedrale In Metz: >Sehr rückständig was Tornow gemacht hat, alle anderen sind viel weiter und er baut noch im gotischen Stil herum. -‐Nationalbibliothek > das Gebäude bewegt sich und es finden Setzungen statt. Nur 20 Jahre nach Fertigstellung bekommt die Kuppel Risse und das Kuppelfresko von Daniel Gran droht zerstört zu werden. Nikolas Pacassi lässt einen Eisenring zur Fixierung um die Kuppel legen und Maulbertsch restauriert die Malerei. -‐ Anfänge Der Staatlichen Denkmalpflege: > Edikt Von Maria Theresia 1745: Münzfunde müssen abgegeben werden und Inschriftensteine dürfen nicht ins Ausland verkauft werden. > Vereinsgründungen im 19. Jhdt: es gab keine öffentlichen Museen, nur private. Statistiken und Inventarisierungen wurden durchgeführt, da dies Vorraussetzung ist um etwas schützen zu können. > Joseph Helfert (eigentlich Jurist) schreibt das Buch „Erbauung, Erhaltung und Herstellung christlicher Gebäude“, eine Mahschrift an die Denkmalpflege. Allerdings erreichte er mit seiner Schrift nicht das Publikum weil diese zu kompliziert war. Vorgänger zu Dvoraks KATECHISMUS. >1850 ZENTRALKOMMISSION für die ERFORSCHUNG und ERHALTUNG der DENKMALPFLEGE Hier sind die Österreicher allen anderen vorraus: Theorie UND Praxis. > Die CC (Zentralkommission) fördert Denkmalpflege im Sinner der „Stilreinheit“ und „Einheit“ z.B.: Karner in Hartberg: Treppe davor ist nicht romanisch sondern frei erfunden. Tiefgreifende Restaurierungs und Renovierungsarbeiten wurden vorgenommen, Gewölbemalerei übermalt – hat ebenfalls wenig von der Romanik. >z.B.: Stiftskirche in Klosterneuburg: es wurden zwei neue Türme gebaut (die vorherigen Türme waren nicht fertig gebaut worden) und eine neue Fassade wurde gemacht von Friedrich von Schmidt im Sinne der „Stilreinheit“ (~ le Duc) > Etwas anderes als die „Stilreinheit“ erträgt man damals nicht. >z.B.: Schloss Fischhor, Zell am See: Friedrich von Schmidt entwirft einen Neu-‐ und Anbau, als dieser abbrennt wird er durch die neue Denkmalpflegegeneration in einfachem Stil und ohne Bezug auf den Schmidt’schen Entwurf und ohne etwas neues hinzuzufügen wiederaufgebaut. -‐Max Dvorak, 1874 – 1921 > Schüler von Riegl und oberster Denkmalpfleger in Österreich > Er bezeichnete die KUNSTGESCHICHTE als GEISTESGESCHICHTE (neu!) >Schreibt das Buch „KATECHISMUS der Denkmalpflege“, und ganz im Gegensatz zu Riegl weiß er wie man Texte schreiben muss um damit die Massen zu beeindrucken. Er spricht eine einfache und klare Sprache und möchte das einfach Volk aufklären (die gebildeteren Leute sind es ja schon). Er verkauft das „Produkt Denkmalpflege“ – mit heutiger PR vergleichbar – und ist ein Mann der Öffentlichkeit. > Er klärt über die „Gefahren, die den Kunstbesitz bedrohen“ auf: -‐Unwissenheit und Indolenz (Gleichgültigkeit) Habsucht und Betrug -‐Missverstandene Fortschrittsideen und Forderungen der Gegenwart -‐Unangebrachte Verschönerungs-‐ und Erneuerungssucht; künstlerische Unbildung oder Verbildung >In seinem Buch führt er immer ein Beispiel und ein Gegenbeispiel an. Er sagt nicht gut oder schlecht, aber er stellt die verschiedenen Beispiele so klar gegenüber dass jeder erkennt was Fehlschlag ist und was nicht. >Er prägt als erster den Begriff ENSEMBLE, aus dem sich das STADTBILD und ORTSBILD ableiten. >Ein Bild entseht erst im Kopf des Betrachters; das Stadtbild gibt immer das wieder was der Maler sieht, aber auch wie die Stadt sein soll im Kopf des Betrachters. VIDUTEN sind Bilder, die sich im Kopf festsetzten, auch Phänomene. 9.VO Ensemble – Ortsbild – Stadtbild -‐Camillo Sitte, 1843-‐1903 > Er ist Städtebauer und übt Kritik am damaligen Städtebau: er will breitere Straßen, viel Licht und reißt viele Gebäude ab – aus Denkmalpflegerischer Sicht ist diese Bereinigung mit Verlusten verbunden. Außerdem thematisiert Freiräume und Plätze in der Stadt und findet heraus dasses sich in alten, unregelmäßigen Städten viel besser lebt als in neuen gerasterten Städten. 11.VO Grundseetze — Kriterien — Methoden II
-Charta von Venedig 1964
arth 3
Der Denkmalbesritt umfasst sowohl das einzelne Denkmal as
auch cas {Denkmalbereich),
a: von einar ihm eigentirnlichen Kultur, einer bozeichnenden,
Kathediaie Helsinki
Artikel 1: Einzeldenkmal und Ensemble, groBe" Werke und bescheidene
Werke. illustration: Kathedrale von Helsinki, 1830-52 nach Plinen von Carl Artikel 1: Bescheidenes landliches Denkmal: Holzstadel (Speicher) in
Ludwig Engel (1778-1840) Blatten im Lotschental (Kanton Wallis, CH)
Artikel 3: Gratwanderung Kunstwerk und geschichtliches Zeugnis.
illustration: Neues Museum Berlin, 1843-55 von Friedrich August tier, im
2.Weltkrieg stark zerstort, ab 1986 Wiederaufbau, nach der Wende 1989/90
Artikel 2: Denkmalpflege ist interdisziplinar.llustration: Reparatur und neues Konzept als erginzende Wiedetherstellung, 1997-2009 durch David
Restaurierung des Mosaikbodens im Dom von Monreale (Sizilien, It), 12.Jh. Chipperfield
Restaurierurg des Mesaitbodens im Dom von Monral
Articel 4
Die Emaltung der Derkmater ertordert zunachst
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Artikel S: Eine ndtzliche {sinnvolle] Funktion erleichtert die Erhaltung.
Illustration: Ehemaliges Tramdepot (StraBenbahnhalle) in Bern, 1889, 2005
zur Gastwirtschaf umgenutzt
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Casino in Campione (I), Maris Bota
Artikel 4: Dauernde Pflege erspart instandsetzungen und Restaurierungen.
illustration: Reinigung eines zeitgendssischen Gebsudes
st untranrbar mit der Geschichte verbuncen, vor der as
bugns ableet. sowie mt der Umeebune. 2u der es genort. Demzutolg>
inn eine Translodierune des narzen Derkmels oder enes Teles nur Can
sduldet werden, wenn dies 2u seinem Schutz unbedingt erforderbch st
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sie erhelten Werden und es verbiett sch jede heUe Baumenebme, jede Zerst6cung,
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‘Artikel 6:Wichtig sind Fragen des MaGstabs und des Zusammenwirkens
von Bauvolumen und Farbigkeit. lilustration: Campione ditalia am Lago di
Lugano, Spielcasino von Mario Botta und Giorgio Orsini, 1990 (15'000 m2,
100x70 m, 70 m hoch)
Zirich, Verschibung MFO-Gabauda, 2012
Artikel 7: Translozierung als ultima ratio. llustration: Spektakulare
\Verschiebung des ehem. Verwaltungsgeb3udes der MFO in Zirich
(erlikon (1889) am 22.5.2012 (in 19 Std. 6500 t um 63 m verschoben
(MFO= Maschinenfabrik Oerlikon, heute ABB)
Aritel8
‘Werke der Bldhavere, der
IMalece oder der
dekerstwen Ausstattang le
Intograler Rostandod einox
Denkmals sind, dirfen von
ibmaicht aetennt worden;
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MsRnahene ist de singe
aogichtelt, Geren Eshatung
nusichern
Artikel 8: Die dekorative Ausstattung ist integraler Bestandteil des Denkmals.
illustration: Pompejanische Wandmalerei aus Herculaneum, 70.n. Chr, im
‘Archaologischen Nationalmuseum Neapel. Moglicherweise nicht von der
‘Wand abgelést, sondern bereits abgetrennt aufgefunden
ariel 19
Ween sich de tragitonelien
Techaiken ais untureichend
exweisen, kennen zur St
thenung eines Denkials lle
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nd Kanatreiontechkan
heraneceeanerce,
‘nation necherwiesen und
durch pattiene Eeabrung,
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Kontrote von Steinfestigern und imprignierungon
Artikel 10: Kein Experimentieren am Denkmal.lilustration: Kontrolle von
Steinfestigern und Impragnierungen im Labor
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‘ie Restaurierng nteine Metiahne, Sc Auscabmeshorater behoten ste ih Ziel iste,
Ce asthensehen an hitorsenen Werte des Denkmas tu Bewalven und tuersesesen Sie
(rindosscn aude Respaeierarg der ubeviferten Sertandos une aut autnentche
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‘man mire wee, wie es ausgesenen nat wird dis erganzence Werk vn der Bestenenden
ompasiien atheben und den Stempel unserer 2ek tagen.2u einer Restouriaring gehen
\orberetende und begeene
Artikel 9: Grenzen der Restaurlerung. Illustration: Sog. Lackoongruppe,
romische Marmorkopie aus dem 1. Jh. v. Chr. nach griechischem Original,
1506 aufgefunden. Links: aufgefundene Gruppe. Mitte: Hypothetische
Erganzung des 19. Jh. Rechts: Erganzung und, Rackfuhrung" von 1964,
‘Denkenal russenrespekert were:
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‘Wen en Wert verathiedene sch
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fur can gereenterter, ween des 20
Enllernence von gerager Bedeutung
‘st, wenn der auttedectende Bestond
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er 2st Distussionstohende Zustand
land ie Csseheidung earner, was
besennrt werden dae urten nent
‘ein vor dem ir dos Proje
Verantwortidhen bnangen
Artikel 11: Beitrage aller Epochen massen respektiert werden
(Zeitschichten),Stileinheit ist kein Restaurierungsziel.ilustration: Denkmal
mit Zeugen aus unterschiedlichen Zeiten
sg, Nt. 13, Hinautgungen konnen nur ged
Gatien eer
Artikel 12: Ersatz und Ergiinzung soll sich harmonisch einfiigen, aber vom
Original unterscheiden. illustration: Bracke zur Fondazione Querini Stampalia
in Venedig, 1961-63 von Carlo Scarpa (1906-78) entworfen und gebaut, der
auch fiir die Einrichtung der Stiftung im Palazzo verantwortlich zeichnete
Artikel 14
Denkmalbereiche missen
Gegenstand bezondere: Sorg
sein, um ihre
Dewahren und 2u sicher, das.
See sie sanviert und in
angemessener Weise
prdcentiert worden. Cie
Erhatungs- une
Restaurlerungsarbeken sind s
durch2ufuhren, dass sie eine
tinegematie Anwendung dor
Grundsstze der vorstehenden
Artikel darstellen.
und gesichert werden (Ensembles, Welterbe). Illustration: Luftaufnahme der
Stadt Bem mit unversehrter Dachlandschaft, UNESCO Welterbe seit 1983,
wordon, court sa ale intorarsanten Bautoéo
30s Doakmais, seinen taditionelien Rahmen,
1 Harmonie seiner Kompositicn und seine
peaichangon zur Umgebung respektieron
Kirche ll Good, Genova (I), 152-98, hinaugefigte Rampe
Artikel 13: Hinzufigungen sollen respektvoll erfolgen. illustration: Kirche, I
Gesir" in Genua (1552-98), jingst hinzugefigte Eingangsrampe
Arie! 15
‘Ausrabargen mcssen dem wissenschattchen Standaed eetsprechen Und gems et
Ureseo-Emotehure von 1956 durcaefiet werden, welche ntematonale Gunesitie tir
rcmsclogsehe A.zgrebungenformalor.
[matunga esenieSang dee Ausgrabungsstarten sowie cle rowenagen Masnahmen
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ausgrerabere Denkmal ru eieichen ohne cessen Austagewert 70 verfsichen
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Destardes und aut Wieeceherteling des Formrusammenhanges natwerde it
Artikel 15: Jede Rekonstruktion soll von vornherein ausgeschlossen
sein; Anastylose kann in Betracht gezogen werden. Illustration: Olympia,
Heratempel um 600 v. Chr, Grundriss und Ansicht der Anastylose der
ausgegrabenen Reste
12.VO Begriffe – Leitbilder – Herausforderungen INSTANDHALTUNG: durch angemessene Nutzung (Raumtemperatur das ganze Jahr über konstant, im Winter Schutzabdeckungen über Fundament) – kontinuierliche und maßvolle Pflege ohne technisches Eingreifen oder pflegeleichten Wundermittel INSTANDSETZUNG: muss oft mangels kontinuierlicher Pflege durchgeführt werden. Es beschränkt sich auf kleinere Reperaturen und dem auswechseln oder ergänzen von Teilen. Wobei immer der Reperatur der Vorzug gegeben werden soll! Die Maßnahmen sollen auf das Notwendigste beschränkt werden.