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Leitfäden und Tipps
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Zusammenfassung Medien- und Kommunikationswissenschaftliche Theorien, Zusammenfassungen von Kommunikationswissenschaft

Art: Zusammenfassungen

2017/2018

Hochgeladen am 18.02.2022

sarah_banane
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MEKO
MEKO Medien- und Kommunikationswissenschaftliche Theorien!
1. Vorlesung!
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Achtung (!) beim Studium:!
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Berufsvorbildung vs. Berufsausbildung
Reflexionswissen Anwendungswissen!
Nachdenken über Praxis... = Ausbilden für die berufliche (!) Praxis !
Erforschen der Praxis...
Nachdenken über/ erforschen der Praxis...
...über die sozialen, ethischen und kulturellen Bedingungen, Bedeutungen und Folgen medialer, öffentlicher,
organisationsbezogener und interpersonaler Kommunikation !
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... !über die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse in den Kommunikationsverhältnissen
... !das sind z.B.: Globalisierung, Individualisierung, Medialisierung
=> Publizistik- und Kommunikationswissenschaften (aus dgpuk)!
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Medialisierung: 2004 Facebook, 2005 YouTube, 2006 Twitter, 2007 Revolution des Telefons (Iphone)
Welcome „digital natives“! (Marc Prensky 2001)
auch: „Generation Internet“!
aufgewachsen mit Computer(-spielen), Internet, Mobiltelefon, MP3-Player ... (vs. „digital immigrants“)
= Kommunikationsrevolution zentrale Merkmale:
• Digitalität (elektronisch hoch elaboriert...) !
• Interaktivität!
• Omnipräsenz (räumlich und zeitlich)
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2. Vorlesung!
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„Wissenschaft“? heißt: Die „Wirklichkeit“ aus einem bestimmten Blickwinkel zu betrachten...
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? = die „Wirklichkeit“ ?!
? = welche „Perspektiven“ ? !
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Wirklichkeit:!
Die Natur, Lebewesen, Pflanzen.. -> Naturwissenschaft!
Der Mensch -> Medizin!
Gebäude, Fortbewegungsmittel -> Technische Wissenschaften!
Zwischen Menschen/ Beziehungen -> Sozialwissenschaften -> KoWi ein Teil davon!
-> Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich mit der bewussten Vermittlung von Bedeutungen!
-> Publizistik = wo etwas öffentlich gemacht wird, veröffentlichte Kommunikation !
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Perspektive(n) der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft:
... beschäftigt sich mit den sozialen Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und
interpersonaler Kommunikation.
Zentral sind: ... die damit verbundenen Produktions-, Verarbeitungs- und Rezeptionsprozesse.
Das Fach versteht sich als theoretisch und empirisch arbeitende Sozialwissenschaft mit interdisziplinären (auch:
transdisziplinären) Bezügen.
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MEKO Medien- und Kommunikationswissenschaftliche Theorien

1. Vorlesung

Achtung (!) beim Studium: Berufsvorbildung vs. Berufsausbildung Reflexionswissen Anwendungswissen Nachdenken über Praxis... = Ausbilden für die berufliche (!) Praxis Erforschen der Praxis... Nachdenken über/ erforschen der Praxis... ...über die sozialen, ethischen und kulturellen Bedingungen, Bedeutungen und Folgen medialer, öffentlicher, organisationsbezogener und interpersonaler Kommunikation ... über die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse in den Kommunikationsverhältnissen ... das sind z.B.: Globalisierung, Individualisierung, Medialisierung => Publizistik- und Kommunikationswissenschaften (aus dgpuk) Medialisierung: 2004 Facebook, 2005 YouTube, 2006 Twitter, 2007 Revolution des Telefons (Iphone) Welcome „digital natives“! (Marc Prensky 2001) auch: „Generation Internet“ aufgewachsen mit Computer(-spielen), Internet, Mobiltelefon, MP3-Player ... (vs. „digital immigrants“) = Kommunikationsrevolution zentrale Merkmale:

  • Digitalität (elektronisch hoch elaboriert...)
  • Interaktivität
  • Omnipräsenz (räumlich und zeitlich)

2. Vorlesung

„Wissenschaft“? heißt: Die „Wirklichkeit“ aus einem bestimmten Blickwinkel zu betrachten... ? = die „Wirklichkeit“? ? = welche „Perspektiven“? Wirklichkeit: Die Natur, Lebewesen, Pflanzen.. -> Naturwissenschaft Der Mensch -> Medizin Gebäude, Fortbewegungsmittel -> Technische Wissenschaften Zwischen Menschen/ Beziehungen -> Sozialwissenschaften -> KoWi ein Teil davon! -> Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich mit der bewussten Vermittlung von Bedeutungen -> Publizistik = wo etwas öffentlich gemacht wird, veröffentlichte Kommunikation Perspektive(n) der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft: ... beschäftigt sich mit den sozialen Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und interpersonaler Kommunikation. Zentral sind: ... die damit verbundenen Produktions-, Verarbeitungs- und Rezeptionsprozesse. Das Fach versteht sich als theoretisch und empirisch arbeitende Sozialwissenschaft mit interdisziplinären (auch: transdisziplinären) Bezügen.

Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Tradition

  • ursprünglich: Zeitungskunde ... 1910: Erster Deutscher Soziologentag (Frankfurt / Main) Max Weber (1864-1920): Soziologie des Zeitungswesens... „Denken sie sich die Presse einmal fort, was dann das moderne Leben wäre, ohne diejenige Art der Publizität, die die Presse schafft.“
  • Zeitungswissenschaft 1916: Univ. Leipzig 1. Institutsgründung
  • Publizistikwissenschaft - Publizistik nach 1945
  • Publizistik- und Kommunikationswissenschaft ca. seit den 1970er Jahren
  • Kommunikations- und Medienwissenschaft DGPuK - Mai 2008 Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Gegenwart Aktuelle Stichworte aus dem DGPuK-Papier:
  • Digitalisierung (inkl. Visualisierung)
  • Globalisierung
  • Individualisierung (jeder kann publizieren)
  • Medialisierung (was wir wissen, wissen wir über Medien)
  • Ökonomisierung (Medienbetrieb = Wirtschaftsbetrieb) Forschungs- und Lehrgebiete der PuKW = 3 Dimensionen:
  1. Elemente des Kommunikationsprozesses Kommunikator - Medium - Rezipient - Wirkung -> wirkt wie Einbahnstraße aber Rezipient muss sich auch einbringen durch wissen/nachdenken
  2. Typen von Kommunikation Zwischenmenschlich, Gruppen, Massenkommunikation, öffentliche Kommunikation, Firmenk., Familienk. …
  3. Analyseebenen der Kommunikationsprozesse Mikro - innerhalb Gruppe, Fira, Familie.. (Frosch) Makro - Gesellschaft (Vogel) Meso - Dazwischen (wie hängt Journalismus mit PR zusammen?)

Öffentliche Kommunikation

„Die Öffentlichkeit“?

Begriff (lat. „publicus“) „öffentlich“ = allgemein (für alle) zugänglich (im Gegensatz zu „privat“) -> Öffentlichkeit entsteht dort, wo ein Sprecher vor einem Publikum kommuniziert, dessen Grenzen er nicht bestimmen kann. (Friedhelm Neidhardt) -> zentral für das Entstehen von Öffentlichkeit ist die „prinzipielle Unabgeschlossenheit des Publikums“ (Jürgen Habermas)

„Die Öffentlichkeit“? Wo ist sie heute zu finden? Zitate: „Die Umwälzungen in der DDR, in der Tschechoslowakei und in Rumänien bildeten einen Kettenprozess, der nicht nur einen vom Fernsehen übertragenen historischen Vorgang dar- stellt, sondern der sich selbst im Modus einer Fernsehübertragung vollzogen hat.“ (Habermas 1990) „Die Massenmedien waren nicht nur entscheidend für den Ansteckungseffekt der weltweiten Diffusion. Auch die physische Präsenz der auf Plätzen und in Straßen demonstrierenden Massen hat, anders als im 19. und im frühen 20. Jahrhundert, revolutionäre Gewalt nur in dem Maße entfalten können, wie sie durchs Fernsehen in eine ubiquitäre Präsenz verwandelt wurde.“ (Habermas 1990: 49) „9/11“ = Beispiel für „ubiquitäre Präsenz“ eines Ereignisses: Terror-Anschläge in New York am 11. September 2001

  • lokal und zeitgleich global
  • Aufprall, Explosion, Einsturz der Türme (durch Live-TV) buchstäblich vor den Augen der „Weltöffentlichkeit“ => „Das 1. welthistorische Ereignis im strengen Sinn“ (Habermas 2004: 14) „Die Öffentlichkeit“? Wo ist sie heute zu finden? Heute (20./21. Jhdt.): Kommunikations- + Mediengesellschaft „Massenmediale Öffentlichkeit“
    • keine Präsenzöffentlichkeit
    • keine Abgeschlossenheit des Publikums und (potenziell):
    • überall zugänglich / zu empfangen „Netzöffentlichkeit“
    • (potenziell) jeder kann öffentlich kommunizieren
    • keine Abgeschlossenheit des Publikums
    • vielfältige „one-to-one“-, „one-to-many“- und „many to-many“- Kommunikationsflüsse => Vergleichbar mit Revolution durch Buchdrucl (Jarren/Donges 2006:105) => Macht durch öffentlich machen! (Beispiel Uni Proteste 2009) „Die Öffentlichkeit“? Eine Definition: Moderne Öffentlichkeit ist ein relativ frei zugängliches Kommunikationsfeld, in dem „Sprecher“ mit bestimmten Thematisierungs- und Überzeugungstechniken versuchen, über die Vermittlung von „Kommunikatoren“ bei einem „Publikum“ Aufmerksamkeit für bestimmte Themen und Meinungen zu finden. (Friedhelm Neidhardt 1994) „Publizistik“ = die Summe des „öffentlich Gemachten“ „Publizität“ = allgemeine Zugänglichkeit (i.e.S. der MM und ihrer Inhalte für jedermann) Wo kein Publikum -> keine Öffentlichkeit!

„Die Öffentlichkeit“ – ihr „Publikum“? Spezifische Merkmale des „allgemeinen Publikums“:

  • vorwiegend Laien
  • ihre Aufmerksamkeit wird von vielen Akteuren umworben „Sprecher“ benötigen daher:
  • Thematisierungs-Strategien
  • Überzeugungs-Strategien „Die Öffentlichkeit“? Wofür ist sie wichtig? Wie entsteht sie? Öffentlichkeit ist unverzichtbar für moderne demokratisch organisierte Gesellschaften!
  • Interesse für Themen muss geweckt werden Aufmerksamkeit = knappe Ressource! (Thematisierungsstrategien)
  • Die Akteure wollen das Publikum von ihren Standpunkten / Meinungen überzeugen (Beeinflussungsstrategien bzw. Überzeugungsstrategien) Sowohl ökonomische als auch politische Dimension (= Kaufen und Wählen) „Die politische Öffentlichkeit‘‘? = ein Kommunikationssystem, in dem Themen und Meinungen
  • (^) (A) gesammelt (Input),
  • (^) (B) verarbeitet (Throughput) und
  • (^) (C) weitergegeben (Output) werden „Die Öffentlichkeit“? Demokratisch relevante Leistungen und ihre normativen Ansprüche (Neidhardt 1994):
  • Transparenzfunktion (A / Input) Offenheit = alle gesellschaftlichen Gruppen sollen Zugang haben
  • Validierungsfunktion (B / Throughout) Diskursivität = Standpunkte sind mit Argumenten abzusichern, ggf. zu ändern
  • Orientierungsfunktion (C / Output) Publikum soll Positionen begründet zustimmen (oder ablehnen) können „Die Öffentlichkeit“?... und die Publizistik-Wissenschaft System Publizistik Publizität

Kernthema Wirklichkeit

Ein heißer Sommer... (= „Wirklichkeit“) ... aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive: Wie erfahren wir vom heißen Sommer? ➥persönliches Erleben Bedeutung? ➥ Zeitungen, aber jeder Artikel stellt es evtl. anders da Kommunikation und Wirklichkeit? Wie kommen die „Bilder“ über die Welt in unsere Köpfe? ➥Erfahrung unmittelbare „primäre“ Erfahrung = Erlebnis vermittelte „sekundäre“ Erfahrung = Kommunikation = eigene Erfahrungen und/oder = berichtete Erfahrungen —> Erfahrungen von Anderen, wenn man mit jemanden spricht = Über Zeitungen, YouTube etc. Wird berichtet —> Medienwirklichkeit Nochmals: der heiße Sommer... Was stimmt nun „wirklich“:

  • schmilzt der Nordpol?
  • wird es „wirklich“ immer wärmer?
  • war das nur in den letzten Jahren so dramatisch? - wird es nicht in „Wirklichkeit“ sogar kälter?
  • oder ist das ohnehin alles „normal“? Wie sieht die „wirkliche Wirklichkeit“ aus? aus KW-Perspektive gefragt: —>Was dürfen wir von Medienberichten (über die Wirklichkeit) erwarten? allgemeiner (nicht nur auf Medienberichte bezogen): —> Was dürfen wir überhaupt von Aussagen (über die Wirklichkeit) erwarten? Bekommen wir nun die wirkliche Wirklichkeit zu hören? -> Ja, aber nie ganz! „Kommunikationswissenschaftliches Denken“ beginnt allgemein mit der Frage nach dem Verhältnis von „Erfahrung“ und „Wirklichkeit“ abermals: primäre Erfahrung der heiße Sommer (selbst erlebt) sekundäre Erfahrung der heiße Sommer (über TV, Zeitschriften, Erzählungen) „primärer Erfahrungsverlust“ (Arnold Gehlen 1949!) -> Man bekommt immer mehr sekundär Informationen „papierene, tönende u. flimmernde Wirklichkeit“ (Franz Ronneberger 1971) digitale, virtuelle „Netz-Wirklichkeit“ (ab ca. 2000 ff.)

Ein Zitat: „Kommunikation ist also die Weitergabe von Erfahrungen anderer - oder genauer gesagt: dessen, was sich von den Erlebnissen anderer in deren Bewusstsein niedergeschlagen hat.“ Winfried Schulz (1975): Bedeutungsvermittlung durch Massenkommunikation. Grundgedanken zu einer analytischen Theorie der Medien. Ein Zitat aus der Fachgeschichte: Otto Groth (1875 - 1965) Einer der allerersten „Zeitungswissenschaftler“, Journalist, Verfasser von „Die unerkannte Kulturmacht“ (7 Bände), erschienen von 1960- „Der Sinn des Periodikums selbst - also zeitungswissenschaftlich gesehen - ist nicht Mitteilung, sondern vermittelte Mitteilung, Vermittlung von Mitteilungen.“ Genauer nachzulesen in: Otto Groth (1995): Vermittelte Mitteilung. Hrsgg.v. W.R. Langenbucher. München: Fischer „Kommunikationswissenschaftliches Denken“ beginnt also allgemein mit der Frage nach dem Verhältnis von „Erfahrung“ und „Wirklichkeit“ und fragt dann speziell nach dem Verhältnis von „vermittelter (!) Erfahrung“ und „Wirklichkeit“ —>„Medien“ und „Wirklichkeit“ Es ist nicht die Mitteilung selbst, sondern vermittelte Mitteilung, das was von Journalisten zugespitzt wurde, die Sekundärmitteilung (Interpretation?) Grubenhund Ein Grubenhund ist eine spezielle Form einer Zeitungsente und war vor allem in Österreich vom Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitet. Er besteht in einem überzeugend formulierten, aber faktisch unsinnigen Leserbrief, mit dem eine Redaktion hereingelegt wird, indem sie ihn abdruckt, ohne den inhaltlichen Unsinn zu bemerken. Der Name geht auf einen satirischen Text von Karl Kraus zurück. (Wikipedia) Kriterien von Arthur Schütz (1931/1996):

  • Falschmeldung im „Gewande der Wissenschaft“
  • von „gut klingendem Namen gezeichnet“
  • entspricht „den Gedankenbahnen des Publikums“
  • und „der Mentalität des Blattes“ ...mehr als bloß eine Falschmeldung... Pressetypologischer Begriff für eine medienpädagogische Mission zur Aufdeckung mangelnder journalistischer Kompetenz. Aktuellstes (kommunikationswissenschaftlich untersuchtes) Grubenhund-Beispiel (Stumpf 2005): Genforscher des Münchner Arthur-Schütz-Instituts (ASI) haben ein ISA-Gen entdeckt, das Sympathiewerte reguliert... ...untersucht wird nun die Möglichkeit, ISA genetisch zu manipulieren...
  • Pressemitteilung (via Email)
  • Absender: Arthur-Schütz-Institut, München
  • Webseite des Instituts
  • Telefon-Hotline für Journalisten Dieses Institut gibt es nicht, ein Student hat das ganze in die Wege geleitet für Diplomarbeit. 40% der Redakteure waren dabei es zu drucken! —> Gefahr für Grubenhunde besteht also immer noch!!
  1. Vorlesung kurze Wdh: Es geht um die vermittelte sekundäre Erfahrung, es wird etwas gesagt über die Erfahrung/Wirklichkeit Wie kommt das Bild der Wirklichkeit in unseren Kopf Grubenhund war bereits 1911!! XXX Quasi schon von 100 Jahren Fake News! Da gab es schon Mechanismen, das etwas berichtet wurde, das nicht stimmt Medienwirklichkeit:
  • hat Überschneidungen mit realer Wirklichkeit
  • Ist eine zusätzliche Wirklichkeit Wie entsteht Wirklichkeit durch Kommunikation? „News Value“ 1922 Walter Lippman

Motto der NYT (seit 1896): „All the News That's Fit to Print“ (= Alle Nachrichten, die zum Druck/ zur Veröffentlichung geeignet sind) d.h. es wird selektiert: nur bestimmte Nachrichten werden ausgewählt, Vieles wird vernachlässigt, aussortiert, nicht berichtet... aber auch „verarbeitet“: interpretiert, gewichtet, illustriert, zusätzlich recherchiert, kommentiert... Kriterien der Selektion und Verarbeitung von Nachrichten? Massenmedien <-> Wirklichkeit Regeln, nach denen die „Produktion“ der (zweiten) „Medienwirklichkeit“ abläuft: ➥ sog. „Nachrichtenfaktoren“ („news values“)= Kriterien der Selektion und Verarbeitung von Nachrichten 2 Märkte: Publikumsmarkt & Werbemarkt, beide wollen Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit = Höchster Wert Deswegen werden Nachrichten nach Aufmerksamkeitswert rausgesucht Kein Mensch liest Zeitung von vorne bis hinten! Nachrichtenfaktoren:

  • Einfachheit (Eindeutigkeit)
  • Identifikation (ich kann es identifizieren, ich kann einen Zusammenhang zu mir herstellen)
  • Sensation (das Abnormale, untypische) Johan Galtung / Mari Ruge (1965): Structuring and selecting news = Chance, Nachrichtenbarriere zu überspringen... Prämisse: Ereignisse müssen „Nachrichtenbarriere“ überspringen... ...wie? Einfachheit/Eindeutigkeit -> Selektion: einfache NR werden komplexeren vorgezogen -> Verarbeitung: komplexe Sachverhalte werden vereinfacht Identifikation -> Selektion: Nationen / Personen mit hohem sozialem Rang (=Macht, Einfluss...) -> Verarbeitung: Betroffenheit vorhanden? „Personifizierung“ wird bevorzugt Sensation -> Selektion: außergewöhnliche/unerwartete Sachverhalte im Vordergrund -> Verarbeitung: weniger außergewöhnliche Sachverhalte /Handlungen werden dramatisiert Lit.-Hinweis: Burkart 2002: 279ff.

Ausdifferenzierung der Nachrichtenfaktoren nach Winfried Schulz (1976/1991)

Die Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien. Analyse der aktuellen Berichterstattung. Freiburg / München 1976, 2. Auflage 1991. „Es gibt eine unendliche Menge von Ereignissen auf der Welt, von denen jedoch nur ein Bruchteil den Charakter von Nachrichten annimmt. Die Frage ist, welche Ereignisse werden zu Nachrichten und welche nicht?“ =>18 NR-Faktoren auf 6 Dimensionen

  1. Zeit (Dauer, Thematisierung)
  2. Nähe (räumliche, politische, kulturelle Nähe, Relevanz)
  3. Status (regionale, nationale Zentralität, persönlicher Einfluss, Prominenz)
  4. Dynamik (Überraschung, Struktur )Das „Mann beißt Hund“ -Prinzip...
  5. Valenz („Negativismus“: Konflikt, Kriminalität, Schaden; Erfolg)
  6. Identifikation (Personalisierung, Ethnozentrismus) Lit.-Hinweis: Burkart 2002:281ff. ADDITIVITÄTS - Hypothese: => Je mehr Nachrichtenfaktoren auf ein Ereignis zutreffen, desto größer sind die Chancen auf Veröffentlichung Beispiel: Ein Fallschirmsprung Am 14. Oktober 2012 springt der Österreicher Felix Baumgartner aus der Stratosphäre über New Mexiko in knapp 39 km Höhe aus einer Druckkapsel. Im freien Fall (4 Min. 20 Sekunden) mit Tempo 1357 km/h. Sponsor: Der österreichische Getränkehersteller Red Bull. über Nachrichtenbarriere:
  • relativ einfach Darstellbar
  • Hochgradig Personenzentriert
  • Sensationell / Außergewöhnlich Nachrichtenwert:
  • kurz dauerndes Ereignis
  • Thematisierung („Vorspann“-Fehlstart - Pr?)
  • Relevanz (Bezug zu uns - freier Fall kennt man
  • relativ hohe Prominenz (Marke + Expremsport)
  • Wirt. Relevanz (RedBull)
  • Überraschung (ungewiss…)
  • Ereignisablauf in hohem Maß überschaubar
  • Erfolg/schaden nah beieinander
  • Personalisierung stark ausgeprägt
  • Ein Österreicher :) KOMPLEMENTARITÄTS - Hypothese: => Das Fehlen eines Nachrichtenfaktors kann durch einen anderen kompensiert werden

Sog. Nachrichtenfaktoren (News values) = Kriterien der Selektion und Verarbeitung von Nachrichten -> Was genau wird selektiert und verarbeitet? -> (Nachrichten über) „Ereignisse“ -> Ereignisse = Ursachen (Gründe) für Berichterstattung… ->„kausale“ Interpretation der NRF = Merkmale, die den Ereignissen „anhaften“ ——————————————————————————————————————————————————- Ende August 2005 hat ein Wirbelsturm - der Hurrikan „Katrina“-eine Naturkatastropheim Südosten der USA angerichtet. Besonders betroffen war New Orleans: zwei Deiche brachen und die Stadt wurde in großen Teilen meterhoch überflutet. Viele Menschen kamen ums Leben. (Meldung von Burkart) Journalistische „W's“ WER? = der Hurrikan Katrina - ein Wirbelsturm WAS? = Naturkatastrophe, Deiche gebrochen, Flutwelle, Tote... WANN? = im August 2005 WO? = Südosten der USA, New Orleans —> Recherchierbare Fakten, Nackte Nachricht keine Zusammenhänge


WIE? - relativ plötzlich, unerwartet, schwer kalkulierbare Folgen...

  • längst vorhersehbar, ungenügende Katastrophenpläne... WARUM? - weil Deiche / Pumpen veraltet, schlecht gewartet...
  • weil im S der USA die benachteiligte Bevölkerung lebt...
  • weil die öffentliche Infrastruktur generell mangelhaft ist... —> Alle Faktoren denkbar, aber was ist die Wirklichkeit? Massenmedien <—-> Wirklichkeit „finale“ Betrauchtungsweise : NRF = journalistische Hypothesen über die Realität -> Ereignisse sind bloß der Anlass für Interpretationen… gefragt wird nach Hintergründen, Ursachen, Begleiterscheinungen des Ereignisses…. …Wie war es wirklich? = Eine metaphysische Frage… (W. Schulz) -> „Instrumentelle Aktualisierung“ (H.M. Kipplinger) Terminus Technicus die man kennen muss Der Journalist ist auch etwas wie Wissenschaftler wenn er nach Ursachen fahndet, er sucht nach Hypothesen / Annahmen über die Wirklichkeit. Es gibt verschiedene Wahrheiten. (Terrorist könnte auch als Freiheitskämpfer bezeichnet werden..) Kommt auf Blickwinkel an Instrumentelle Aktualisierung
  • Medien berichten über Themen(aspekte) nicht nur der „natürlichen Relevanz“ wegen,
  • Sondern auch deshalb, weil die Kommunikatoren damit Ziele verfolgen Auf Hurrikan bezogen -> schlechte Wartung … blabla…private Finanzierung überfordert —> Call for higher taxes -> Flut kam plötzlich… blabla…auch im Top-Zustand nicht gehalten —> Call for lower taxes
  • Meldungen (Nachrichten) können als Mittel („Instrumente“) dienen, um eine bestimmte Position (Meinung/Einstellung/ Problemlösung) zu favorisieren
  • News Bias (bias = engl.: Verzerrung, Tendenz, Statist.: systematische Messebweichung) Berichterstattung is in der Regel „tendenziös“

2 Perspektiven von Schulz (Schulz wichtig, meist geschätzter Kommunikationswissenschaftler) Ptolemäische & Kopernikanische Claudius Ptolemäus (100-160 n.Chr.) Astronom, Mathematiker, Naturforscher Vertreter des geozentrischen Weltbildes = Mond, Sonne und Planeten kreisen um die Erde, die Erde gilt als Mittelpunkt des gesamten Planetensystems (unumstritten bis zum Ausgang des MA). Nikolaus Kopernikus (1473-1543) Astronom und Mathematiker Begründer des heliozentrischen Weltbildes = Erde und alle anderen Planeten kreisen um die Sonne, die Erde ist nicht mehr Mittelpunkt, sondern lediglich ein Teil des Planetensystems. Fazit (aus „kopernikanischer“ Perspektive):

  • Medien können Wirklichkeit nicht „abbilden“ (so „wie sie ist“) sondern („news-making“):
  • Journalisten zeichnen ein Bild der Wirklichkeit, von dem sie annehmen, dass es so ist, wie sie glauben... „ptolemäische“ Perspektive: = Medien als „Spiegel“ der Wirklichkeit Medienpolitik: Objektivität, Ausgewogenheit ist zu garantieren! „kopernikanische“ Perspektive: = Medien sind kein Spiegel (bilden Wirklichkeit nicht ab) Medien als „Weltbildapparate“ (interpretieren, konstruieren) Medienpolitik: Vielfalt, Wettbewerb ist zu garantieren!

„Ereignis“ = zeitlich und räumlich begrenztes Geschehen mit erkennbarem Anfang und absehbarem Ende. (Kepplinger 2001: 119) -> Rolle der Medien? Beispiel: (Für ein Ereignis, das nur deshalb nicht stattfand, weil das Fernsehen nicht dabei war...) Ski-WM in Bormio: Herren-Riesentorlauf wegen TV-Streik abgesagt http://derstandard.at/?url=/?id=1946023 (09.02.2005)

Hervorbringen von Theorien = ein zentrales Ziel von Wissenschaft Was versteht man unter einer „Theorie“? Etymologisch: griech.: „theoria“ = das Anschauen / Betrachten, die Erkenntnis .... Gegenbegriffe: ➥ „Praxis“ = das Handeln / die Tat / Tätigkeit, das Geschäft ... ➥ „Empirie“ = Erfahrung, Übung, Versuch ... „Theorie“ = wissenschaftliches Lehrgebäude... ... mehr oder weniger gesichertes Wissen ... Zusammenwirken von Erfahrung (= Empirie) und Denken... (Seiffert/Radnitzky (1994) Handlexikon zur WTH) ➥ Wie entstehen Theorien? Warum beginnt Wissenschaft? Beispiel: Warnhinweise auf der Zigarettenpackung: „Rauchen verursacht Schlaganfälle und Behinderungen “ oder „Rauchen verursacht 9 von 10 Lungenkarzinomen “ „Problem“ der EU-Gesundheitsminister: sie wollen wissen, wie „wirksam“ diese Warnhinweise sind? Fragen:

  • Wie nehmen Menschen (Raucher / Nichtraucher) diese Hinweise (Texte / Bilder) wahr?
  • Beeinflussen diese Warnhinweise das Rauchverhalten? - Beginnt man über das Rauchen nachzudenken?
  • Verringert man den täglichen Zigarettenkonsum?
  • Hören manche gar mit dem Rauchen auf?

Konsistenzforschung Wir Menschen neigen dazu, zwischen unseren Einstellungen und/oder Verhaltensweisen einen Zustand der Vereinbarkeit (= KONSISTENZ) zu erreichen und zu erhalten. (+) KONSISTENZ (-) INKONSISTENZ auch: (+) KONGRUENZ (-) INKONGRUENZ (+) KONSONANZ (-) DISSONANZ In der Wirkungsforschung v.a. bekannt als: „Theorie der kognitiven Dissonanz“ Konsistenzforschung Spannungsloser Zustand = Kognitives Gleichgewicht Spannungsgeladener Zustand = Kognitives Ungleichgewicht Spannungszustände, in denen Einstellungen und/oder Handlungen im Ungleichgewicht zueinander stehen, drängen nach Aufhebung...

  1. Vorlesung Konsistenzforschung Was passiert? Strategien zur Reduktion von Ungleichgewicht:
    • Informationssuche / Informationsvermeidung (= selektive Wahrnehmung)
    • selektive Interpretation
    • selektives Behalten / Vergessen

Theorie = System von (thematisch und logisch) miteinander verknüpften allgemeinen Gesetzesaussagen im strengen Sinn: Allaussagen, die keine Ausnahme zulassen! sog.: „nomologisch-deterministische Hypothesen“ SoWi-Theorie sog.: „probabilistische“ Hypothesen (= Wahrscheinlichkeitsaussagen) daher: „Quasi-Theorien“ „Theorien mittlerer Reichweite“ „Theoretische Ansätze“ Grundsätzliches Wissenschaftstheorie-Problem = der „Induktionsschluss“ Deduktives vs. Induktives Schließen: vom Allgemeinen vom Einzelfall auf (Gesetz/Theorie) das Allgemeine auf Einzelfall (Gesetz/Theprie) Induktionsschluss = im strengen Sinn unzulässig

Kommunikation

  • elementare Eigenschaften
  • Merkmale
  • Bestandteile
  • Arten Elementare Eigenschaften von Kommunikation (n. Klaus Merten)
  • PROFANITÄT (BANALITÄT)?
  • UNIVERSALITÄT
  • FLÜCHTIGKEIT
  • RELATIONALITÄT Merkmale von Kommunikation „Klassische Definition“ von Kommunikation: Kommunikation = „Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen“ (Gerhard Maletzke: Psychologie der Massenkommunikation. Hamburg 1963) Kommunikation als
  • soziales Verhalten „Verhalten“ – „Handeln“ Paul Watzlawick (1969): Man kann sich nicht nicht verhalten. Alles Verhalten ist Kommunikation. Daraus folgt: Man kann nicht nicht kommunizieren. Kommunikation als - soziales Verhalten Menschliche Kommunikation als - soziales Handeln,
  • kommunikatives Handeln
  1. Vorlesung Kommunikatives Handeln „Kommunikation“ als Kommunikation als (- soziales Verhalten)
    • kommunikatives Handeln menschliche Kommunikation als - soziales Handeln(=intentional)
    • Interaktion