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ausarbeitung von vorlesung denkmalpflege
Art: Zusammenfassungen
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1933: Charta von Athen zur Restaurierung von historischen Denkmälern 1954: Haager Konventionen zum Schutz von Kulturgut im Kriegsfall 1964: Charta von Venedig zur Konservierung und Restaurierung von Denkmälern und Ensembles 1972: UNESCO Weltkulturerbe (World Culture Heritage) 1975: Deklaration von Amsterdam 1975: Europäische Denkmalschutzcharta 1981: Charta von Florenz - historische Gärten 1987: Charta von Washington - historische Städte 1990: Charta von Lausanne - archäologisches Erbe 1991: Berliner Erklärung 1994: Dokument von Nara zur Authentizität 1996: Charta von Burra über den denkmalpflegerischen Umgang mit Objekten von kultureller Bedeutung 1999: ICOMOS Australien - Charta von Burma 2000: Charta von Krakau - Erneuerung der Charta von Venedig 2005: Wiener Memorandum NATIONALE UND INTERNATIONALE ORGANISATIONEN ICOMOS: International Council on Monuments and Sites Publiziert Chartas, die berühmteste Davon ist Charta von Venedig setzt sich weltweit für den Schutz von Denkmälern ein UNESCO: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization Dachverband, an den die ICOMOS angeschlossen ist. Europarat: Forum für Debatten über allgemeine europäische Fragen 1975 rief er das europäische Denkmalschutzjahr aus, publizierte die Europäische Denkmalschutzcharta (unterscheidet sich nur wenig von der Charta von Venedig) Bundesdenkmalamt: geht zurück auf die 1850 durch Kaiser Franz Joseph I gegründete KuK- Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmäler. ISOS: Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
Die Denkmalpflege erfährt zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit durch das Wirken großer Internationaler Organisationen wie ICOMOS oder UNESCO. ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) ist zu nennen, der Internationale Rat für Denkmalpflege, der 1965 in Warschau gegründet worden ist. ICOMOS ist die internationale nicht- staatliche Organisation mit dem Hauptsitz in Paris. Diese Organisation setzt sich global für die Schutz und die Pflege von Denkmälern bzw. Denkmalbereichen und die Bewahrung des historischen Kulturerbes ein.Mittlerweile gibt es Nationalkomitees von der Organisation ICOMOS in mehr als 120 unterschiedlichen Staaten. Seine Aufgaben sieht der ICOMOS vor allem in der Vorbereitung und Durchführung von Tagungen zu Frage der Denkmalpflege und in der Publikation der Tagungsergebnisse sowie wichtiger Grundsatzpapiere zur Denkmalpflege. Darüber hinaus beteiligt sich der ICOMOS an den denkmalrelevanten Projekten der UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. UNESCO Von den zahlreichen Aktivitäten von der UNESCO war die im Jahre 1972 verabschiedete Internationale Konvention für das Kultur - und Naturerbe der Menschheit von größter Bedeutung. Mit dieser Konvention wurde nämlich das international bedeutendste Instrument ins Leben gerufen um den Erhalt von Kultur- und Naturstätten gewährleisten, die einen „außergewöhnlichen universellen Wert“ besitzen. Solche Denkmäler werden auf er Liste des Welterbes aufgenommen. Diese Liste des Weltkulturerbes hat sich zu einer der wichtigsten und bekanntesten Kampagnen der UNESCO etablierte. Voraussetzung für die Aufnahme eines Denkmals in die Liste ist der Nachweis der in der Konvention festgelegten Kriterien der „Einzigartigkeit“ und „Authentizität“ (bei Kulturstätten) beziehungsweise der Integrität (bei Naturstätten) und as Vorliegen eines überzeugenden „Erhaltungsplans“. Die Welterbeliste wird vom Welterbe-Komitee in Paris geführt.
Artikel 3: Ziel der Konservierung und Restaurierung von Denkmälern ist ebenso die Erhaltung des Kunstwerks wie die Bewahrung von geschichtlichen Zeugnissen.
Artikel 4: Die Erhaltung der Denkmäler erfordert zunächst ihre dauernde Pflege. Artikel 5: Die Erhaltung von Denkmälern wird immer begünstigt durch eine der Gesellschaft nützliche Funktion. Eine Nutzung für die Gesellschaft ist daher wünschenswert, darf aber Struktur und Gestalt der Denkmäler nicht verändern - nur innerhalb dieser Rahmenbedingungen können durch die Entwicklung gesellschaftlicher Ansprüche und durch Nutzungsänderungen bedingte Eingriffe geplant und bewilligt werden. Artikel 6: Zur Erhaltung eines Denkmals gehört die Bewahrung eines seinem Maßstab entsprechenden Rahmens. Wenn die überlieferte Umgebung noch vorhanden ist, muss sie erhalten bleibe und jede neue Baumaßnahme ist nicht erlaubt. Jede Zerstörung, jede Umgestaltung, die das Zusammenwirken von Bauvolumen und Farbigkeit verändern könnte. Artikel 7: Das Denkmal ist untrennbar mit seiner Geschichte sowie mit der Umgebung, zu dem es gehört. Deswegen ist eine Translozieren des ganzen Denkmals oder eines Teiles nur dann gestattet, wenn dis umbedingt zu seinem Schutz erforderlich ist - oder nationale/ internationale Interessen rechtfertigt. Artikel 8: Werke der Bildhauerei, Malerei oder Teile der dekorativen Ausstattung - die integrale Bestandteile eines Denkmals sind, dürfen nur dann vom Denkmal getrennt werden, wenn diese Maßnahme die einzige Möglichkeit ist, deren Erhaltung zu garantieren.
Artikel 9: Die Restaurierung ist eine Maßnahme, die Ausnahmecharakter behalten sollte. Das Ziel der Restaurierung ist die Erhaltung der ästhetischen und historischen Werte des Denkmals und des zu erschließen. Wenn es aus ästhetischen oder technischen Gründen notwendig ist, etwas wiederherzustellen, von dem man nicht genau weiß wies es ausgesehen hat - wird das zu ergänzende Werk von der bestehenden Komposition abgehoben und muss den Stempel unsere Zeit tragen. Zu einer Restaurierung gehören vorbereitende und begleitende archäologische, kunst - und geschichtswissenschaftliche Unterlagen. Artikel 10: Wem traditionelle Techniken als unzureichend erweisen kann man nur zur Sicherung des Denkmals alle modernen Konservierungs- und Konservierungstechniken heranziehen. Ihre Wirksamkeit muss wissenschaftlich nachgewiesen und durch praktische Erfahrung erprobt sein.
Artikel 11: Die Beiträge aller Epochen zu einem Denkmal müssen respektiert werden: Stileinheit ist kein Restaurierungsstil. Wenn ein Werk verschieden sich überlagernde Zustände aufweist. Ist die Aufdeckung verdeckter Zustände nur dann gerechtfertigt, wenn das zu entfernende von geringer Bedeutung ist - wenn der aufzudeckende Bestand außerordentlichen Wert hat. Artikel 12: Die Elemente, welche fehlende Teile ersetzen sollen, müssen sich dem Ganzen harmonisch einfügen und vom Orginalbestand unterscheidbar sein, damit die Restaurierung den Wert des Denkmals nicht verfälscht. Artikel 13: Hinzufügungen können nur geduldet werden, wenn sei das Denkmal, seinen überlieferten Rahmen, die Ausgewogenheit seiner Komposition und sein Verhältnis zur Umgebung respektiert.
Artikel 14: Der Denkmalpflege muss zur Bewahrung der Integrität besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Artikel 15: Ausgrabungen müssen einem wissenschaftlichen Standard entsprechen und gemäß den UNESCO - Empfehlungen 1956 ausgeführt werden.
Es muss alles getan werden, um das Verständnis für das ausgegrabene Denkmal zu erleichtern, ohne dessen Ausgangswerte zu verfälschen. Konstruktionsarbeit ist verboten, es ist nur die Wiederzusammensetzung vorhandener Teile erlaubt.
Artikel 16: Alle Arbeiten der Konservierung, Restaurierung und archäologischen Ausgrabungen müssen immer eine genaue Dokumentation in Form analytischer und kritischer Berichte, Zeichnungen und Photographien begleitet werden. Die exakte Dokumentation muss den öffentlichen Archiven und der Wissenschaft zur Verfügung
gestellt werden. ZIELE DER CHARTA VON VENEDIG 1.Erforderliche dauerhafte Pflege von Denkmälern 2.Vernünftige Nutzung wird empfohlen - sie darf aber Struktur und Gestalt der Denkmäler nicht verändern.
ANLAGE 1: Vorschläge für Folgemaßnahmen (vorgeschlagen von Herb Stovel)
ANLAGE 2: Begriffsbestimmungen Erhaltung: Alle Bemühungen, die das Ziel haben das Kulturerbe zu verstehen, seine Geschichte und seine Bedeutungen zu kennen, seinen materiellen Erhalt und falls erforderlich, seine Präsentation, Restaurierung und Förderung zu gewährleisten. Informationsquellen: Alle dringlichen, schriftlichen, mündlichen und figurative Quellen, die es ermöglichen Wesen, Besonderheiten, Bedeutung und Geschichte des Kulturerbes kennenzulernen. ALOIS RIEGEL UND DIE DENKMALWERTE (1858-1905) Kunsthistoriker Split Diokletianspalast 1903 Riegel verfasst eine gewisse Norm. Buch „Der moderne Denkmalkultus“, 1903 Ihm war das Echte, Zeugnis, Authentische wichtig Stimmung kann man auch Atmosphäre nennen. Buch „Der moderne Denkmalkultus“ Nach Alois Riegel kann man Denkmäler in 2 Kategorien - Hauptkategorien unterteilen: I. Erinnerungswerte - die im weitesten Sinn an Vergangenes erinnern
1520 n.Chr. Brief vom Hochrenaissance-Maler Rafael an den damaligen Papst Leo X. Raffael sucht um finanzielle Hilfe beim damaligen Papst Leo X an um eine Bauaufnahme aller antiken bauten vornehmen zu können. Er schildert dem Papst seine Beobachtungen. Raffael vergleicht die Zerstörer der antiken Bauwerke mit Barbaren - Marmorstatuen werden zu Kalk gemahlen, Fundamente werden ausgegraben (für Puzzolanerde?), Steine sowie Eisen werden aus dem Kolloseum entnommen. Er erklärt detailliert wie die Bauaufnahmen erfolgen sollen: Mittels architektonischer zeichnerischen Mitteln und betont die enorme Wichtigkeit der Denkmalpflege + er erklärt welche großen Schätze in den letzten 12 Jahren, nachdem Raffael nach Rom gekommen ist, zerstört wurden. Darüberhinaus fordert er den behutsamen Umgang mit antiken Baumitte und verlangt Kartographierenden und Archivierungen dieser - die Erinnerungen sollen bewahrt werden. Raffael stirbt bevor er die Antwort vom Papst bekommt.
DIE MARIENBURG ALS ERSTES DEUTSCHES DENKMAL (Nationaldenkmal) Um 1800 wurde der Erhalt von Baudenkmälern zu einem gesellschaftlichen Anliegen. 1794 unternahm Berliner Architekt Davidi Gilly (1748-1808) im Auftrag der Preußischen Bauverwaltung eine Dienstreise zur Marienburg, die seit der Teilung 1772 zum Königreich Preußen gehört. Er sollte den Zustand der Burg durch ein Gutachten untersuchen und feststellen ob eine Renovierung sich lohnen würde. Erbaut wurde die monumentale Anlage in der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts als Sitz des Hochmeisters des deutschen Ordens, war aber seit 1457 ein Teil des Königreichs Polen. Unter der Preußischen Herrschaft diente sie
Einerseits betrieb er Bauforschung, untersuchte mittelalterliche Gebäude und mittels nachzeichnen, rekonstruieren, vermessen versuchte er die alten Baukonstruktionen und - techniken zu verstehen. Andererseits beschäftigte er sich mit der Studie von Quellen und Literaturen - verschaffte sich alle nur erdenklichen Kenntnisse und fasste sein erworbenes Wissen in einer Reihe von Publikationen zusammen. Sein wichtigstes Werk = zehnhändiges Dictionnaire raisonne de l’architecture franscaise (1854-1868), beschäftigte sich mit den grundlegenden Fragen zur mittelalterlichen Baukunst. Bis heute in vielen Bereichen in Verwendung, weil Zusammentragen von allgemeinen baugeschichtlichen Hinweisen + technische/konstruktive Informationen. Le Duc hat nicht nur das Wissen zusammengetragen sondern auch erfolgreich angewandt, erstmals im Alter von 26 Jahren übernahm er deine Bauaufgabe, die ehemalige Benediktinerabteikirche St.Madeleine in Vezelay (Burgenland) vor dem Einsturz zu bewahren. Er respektiert den erhaltenen Bestand, fügte nichts sinnloses hinzu bzw. führte keine sinnlosen Veränderungen durch. Dadurch machte er sich schlagartig einen Namen und wurde nach 3 Jahren für die Gesamtrestaurierung der Kathedrale Notre-Dame in Paris beauftragt. RESTAURIERUNG NOTRE DAME IN PARIS VON VIOLLET - LE - DUC Die Gesamtrestaurierung war aufgrund der entstandenen Schäden während der Französische Revolution entstanden. Die Arbeiten begannen nach einer zweijährigen Vorarbeit von Le Duc (1845-1846)
Untersuchung des Baus Studium aller Details der Baugeschichte Anfertigung von steingerechten Planen für notwendige Auswechslungen So gelang ihm eine Wiederherstellung der Kathedrale. Allerdings fallen hier Verhaltensweise auf, die später als Restaurierung bezeichnet werden könnte: Es wurden neue Bildwerke zuzüglich zu den existierenden hinzugefügt wie zum Beispiel die Fabelwesen an den Maßwerkbrüstungen über dem zweiten Obergeschoss. Je mehr Viollet-le-duc forschte, desto mehr erwarb er eine Souveränität gegenüber dem ihm anvertrauten Denkmal: So wurden Dekorationen hinzugefügt wo der Bau zu schlicht schien, Unvollendetes ergänzt, Unregelmäßigkeiten ausgeglichen, Anbauten entfernt und Baufugen kaschiert. Bis zu seinem Tod wurde er mit Aufträgen zur Restaurierung von Kirchen und Profanbauten überhäuft. 1855 bis zu seinem Tod baute er die ruinöse Stadt Carcassonne wieder auf. Er gestaltete im Auftrag von Kaiser Napoleon III in den Jahren 1857-70 die Burgruine von Pierrefonds, die ursprünglich aus dem späten 14.Jahrhundert stammte zu einer mittelalterlichen Burg um.
In Deutschland wurde die Tätigkeiten von Le-Duc schnell bekannt, man lernte auch durch seine Publikationen und eigene sich ebenfalls die vielen technischen Kenntnisse an. Die dritte Phase des denkmalpflegerischen Umgangs mit den Objekten im 19. Jahrhundert war also von einem Perfektionismus gekennzeichnet, dessen Niveau Le-Duc vorgegeben hatte. Kirche Ste-Marie-Madeleine, Vézelay
Renoviert von Viollet-le-Duc. Zeichnet vorher viele Pläne, Aquarelle. Wusste wie der Stil einer Kirche erhalten sein musste. Machte auch neue Fresken in alter Form. Notre-Dame, Paris Wurde oft Opfer von Vandalismus. Nach der Revolution in Frankreich wollte man keine Könige mehr. Die Königsstatuen an der Fassade wurden mit den französischen Königen verwechselt und zerstört. Es waren jedoch die 12 Könige aus dem Alten Testament. Er verewigte sich auch selbst und stellte sich auch als König dar. Kathedrale Lausanne, Schweiz Viollet-le-Duc hat sich auch hier selbst als Statue verewigt. Château de Pierrefonds War eine totale Ruine Mitte des 19. Jhd. Wurde komplett renoviert. Keine Ruine mehr vorstellbar. Es wurden Räume ausgedacht wie sie früher wohl ausgesehen haben. Hatten aber hohen Anklang und wurden nach Schloss Schwanstein kopiert. Viollet-le-Duc rekonstruierte seine Bauten wie sie hätten sein können. Kannte die Gotik und die „Architektur des Mittelalters wie seine Hosentasche. „Erfand“ neue Konstruktionen für die verschiedenen Bauten und sahen nie wie neu aus, sondern so als wären sie so früher gewesen.
Karl Friedrich Schinkels Denkmalschutzbehörde
dreistufiger Aufbau Als unterste stellte er eine Gruppe von ehrenamtlichen Mitgliedern vor, die unter dem Namen der „Schutzdeputation“ versammeln sollten. Er dachte hierbei an Mitglieder, die in regional begrenztem Rahmen für die jeweiligen Städte und dir Umland zuständig wären. Die Mitglieder sollten ehrenamtlich arbeiten indisch aus geeigneten Personen mit einschlägigen Berufen zusammensetzen, wobei Schinkel an Geistliche, Lehrer, Kirchenvorsteher, Magistratspersonen, Baumeister, Künstler usw dachte. Die landesweiten vorhandenen auf regionaler Basis arbeitenden Schutzdeputationen wären den zuständigen Provinzregierungen untergestellt, wobei jeweils zwei hohe Beamte sich das Ressort teilen sollten, am besten die Räte für die geistlichen Belange und für das Bauwesen. Es dürfte jedoch kein Schritt unternommen werden ohne dies genauer zu beschreiben, dürfte Schinkel an einen hierfür zuständigen Beamten im Ministerium gedacht haben. Die Differenzierung zwischen beratender Fachbehörde, zuständiger Regierungsbehörde und letzter Entscheidungsinstanz im Ministerium hatte Schinkel bereits in einer Abfolge definiert, wie sie erst viel später eingerichtet wurde, aber bis heute erfolgreich funktioniert.
Die Vollendung des Kölner Doms (Nationaldenkmal) Die Überlegung zur Vollendung des Kölner Doms, der größten gotischen Kathedrale in Deutschland, begann schon im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, und erst 1880 war der Dom fertig, so dass die Zeitspanne fast das ganze 19.Jahrhundert umfasst. Deswegen haben auch alle drei Phasen des denkmalpflegerischen Umgangs ihre - bis heute ablesbaren Spuren hinterlassen; an diesem einen Bauwerk kann man den Wandel der Prinzipien am besten ablesen. Vom Kölner Dom waren im Mittelalter außer dem Chor nur zwei Geschosse des südlichen Turms der Westfassade fertig geworden; dazwischen ragten die Mauern nur bis in Erdgeschosshöhe auf. Schon 1814 hatte Joseph Görres in der Euphorie der Befreiungskriege dazu aufgerufen, die Kathedrale als „ein Symbol des neuen Reichs, das wir bauen wollen“ zu vollenden. Als 1815 Köln ein Teil des Königreichs Preußen wurde, hoffte man auf die Zustimmung und finanzielle Unterstützung aus Berlin. Die Überlegungen scheiterten jedoch zunächst an der Tatsache, dass es von der Westfassade keine Planrisse gab, die ungewöhnliche Gestaltung des Südturms ließ auch keinen Vergleich mit anderen Domen zu und machte die Fachleute ratlos, wie man sich im Mittelalter die Fassade wohl gedacht hatte. Es gelang es, den monumentalen, 4m hohen und auf Pergament angefertigten Fassadenriss des Kölner Doms aus dem 14.Jahrhundert wiederzufinden, und zwar entdeckte der Architekt Georg Möller (1784-1852) 1814 in Darmstadt die eine Hälfte des Plans, während der Kunstsammler und Kunstwissenschaftler Sulpiz Boiseree (1783-1854) die andere Hälfte 1816 in Paris erwerben konnte. Daraufhin schuf Schinkel in gleicher Größe eine Umzeichnung, welche die flachen Projektionen des Risses in eine dreidimensionale Darstellung verwandelte und einen lebendigen Eindruck von der ursprünglich geplanten Gesamterscheinung vermittelte. Bevor jedoch an eine Vollendung gedacht werden konnte, musste erst der gotische Chor, der Verwitterungsschäden aufwies, restauriert werden. Die Restaurierung erfolgte in den Jahren 1822-34. Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten entwarf 1834 Schinkel als letztes Element einen Engel in antiker Gewandung für die Strebepfeiler. Gleichzeitig sollte der Maler Friedrich Oberbeck, damals einer der berühmtesten Künstler seiner Zeit, ein monumentales Hochaltargemälde schaffen, das der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen anstelle des damals noch stehenden barocken Hochaltarretables stiften wollte. Sulpiz Boisseree, der hervorragende Kenner mittelalterlicher Kunst und speziell des Kölner Doms, erhob dagegen Einspruch, weil der mittelalterliche Hochalter niemals ein solches Retabel besessen habe; es dauert lange, bis sich die Kontrahenten einigen konnten und Oberbeck schließlich ein Gemälde für eine der Nebenlkapellen im Dom Schuf. Das Bild „Himmelfahrt Maria“ war im Sinne der künstlerischen Vorbilder Oberdecks an der italienischen Hochrenaissance, speziell an Raffael orientiert. Hier gerieten die Vertreter der ersten und zweiten Phase denkmalpflegerischer Vorstellungen aneinander: Während Schinkel und Oberbeck gar nicht daran dachten ihre künstlerischen Vorstellungen mit den historischen Realitäten einer gotischen Kathedrale abzustimmen, war Boiseree längst einen Schritt weiter.
wurde in 2 Teilen gefunden und ist eine Vorlage, wie der Kölner Dom urspr ü nglich hätte aussehen können. Dieses Fundst ü ck war der endg ü ltige Durchbruch f ü r die Vollendung des Doms.Alle 3 Phasen des denkmalpflegerischen Umgangs haben ihre Spuren hinterlassen. 1842 legte König Wilhelm IV den Grundstein und 1880 wurde der Dom fertiggestellt-nach 640 Jahren Bauzeit. Der Bau war eine damalige technische,finanzielle und politische Meisterleistung und so inspirierend dass nun ü berall in Europa Kirchen fertig gestellt wurden.
John Ruskin (1819-1900) John Ruskin war ein britischer Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker und Sozialphiloshoph. Er war der erste Professor von Kunstgeschichte in Oxford.
Reformer und „Weltenveränderer“ Reiste oft nach Venedig, zeichnete sehr viele Details Publizierte zwei Werke in denen man Bogenform, Gesimse aus Venedig sehen kann Fertigte Aquarelle an 1:1 mit Schutz und den richtigen Farben, Bsp: Ca’Foscari Mit seinen Büchern „The Seven Lamps of Architecture“ erschienen in 1849 (The Lamp of memory) und dem dreibändigen, 1851 in London erschienen Buch The Stones of Venice leistete Ruskin einen überaus wichtigen Beitrag zur Architekturtheorie bzw. Denkmalpflege. Zwei wichtige Begriffe prägen das Werk: Die Wahrheit und die Erinnerung - Man soll ehrlich bauen, friedlich und mit Würde an die Denkmäler herangehen, Restaurierung in diesem Sinne seien sinnlos und nicht ehrlich, Ruinen sollen in Würde altern. The Seven Lamps of Architecture 1849 (The Lamp of memory) Weder die Öffentlichkeit noch die f ü r die öffentlichen Monumente Zuständigen begreifen die wahre Bedeutung des Wortes Restaurierung. Es beschreibt die vollständige Zerstörung, die ein Bauwerk erleiden kann: eine Zerstörung, aus der keine Überreste geborgen werden können, eine Zerstörung, die ü berdies mit einer Verleumdung des Zerstörten verbunden ist […] Sprechen wir also nicht von Restaurierung. Die Sache ist eine L ü ge von Anfang bis Ende. (“restoration is a lie from beginning to end”) „K ü mmert euch um eure alten Bauten und ihr werdet es nicht nötig haben, sie zu restaurieren. Ein paar Bleibleche rechtzeitig auf ein Dach gelegt, etwas Laub und d ü rre Zweige aus einer Dachrinne entfernt, und Dach und Mauer werden vor dem Zerfall bewahrt […] Besser eine Kr ü cke als ein verlorenes Glied. Tut all das mit Zärtlichkeit und Respekt und ohne Unterlass, und noch manche Generation wird in seinem Schatten aufwachsen, leben und vergehen. Sein letzter Tag muss einmal kommen, aber lasst ihn eindeutig und klar sein und ohne Verfälschung durch unredlichen Ersatz – lasst dem alten Gebäude die letzte Ehre der unverfälschten Erinnerung.“ Laut Ruskin „Konservieren, nicht restaurieren“ Essaysammlung bestehend aus folgenden 7 Teilen: