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Leitfäden und Tipps
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Der Marxismus: Arbeitsblatt, Übungen von Philosophie

Übungen Philosophie

Art: Übungen

2019/2020

Hochgeladen am 01.07.2020

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4.6

(14)

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Nur auf Docsity: Lade Der Marxismus: Arbeitsblatt und mehr Übungen als PDF für Philosophie herunter! 1 Der Marxismus Der Philosoph Karl Marx ist der Begründer des Kommunismus. Er sagt: „Die Philosophen haben bisher die Welt nur verschieden gedeutet; es gilt, sie zu verändern“. Zusammen mit seinem Freund Friedrich Engels schreibt er 1847/48 das „Kommunistische Manifest“. Das Büchlein wird in 100 Sprachen übersetzt und entfacht einen weltweiten Brand, der dann anderthalb Jahrhunderte lodert. Ein Zeitgenosse schrieb über Karl Marx: „Er war eine höchst merkwürdige Erscheinung, hatte ein von dunklem Bart umrahmtes Gesicht, eine dichte, schwarze Mähne auf dem Kopf und den Rock schief zugeknöpft.“ Der Vater von Karl Marx war Rechtsanwalt. Da er wegen seines jüdischen Glaubens seinen Beruf nicht ausüben konnte, konvertierte er zum evangelischen Glauben. Dieses Erlebnis (Religionswechsel wegen des Berufs) wurde prägend für Marx’ Verhältnis zur Religion Karl Marx wurde 1818 in Trier an der Mosel geboren. Er studierte Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie. Als junger Redaktor machte er sich in Köln verhasst und wurde polizeilich unterdrückt. Dann floh er und studierte drei Jahre in Paris, bis er weggewiesen wurde. Weitere drei Jahre wirkte Marx in Belgien. Auch aus Belgien wurde er ausgewiesen. Vorübergehend kehrte Marx als Zeitungsredaktor ins Rheinland zurück, er wurde aber wiederum ausgewiesen. Dann reiste Marx nach London. Der hochbegabte Denker hatte sich inzwischen mit einer vornehmen Frau verheiratet, mit Jenny von Westphalen. Als aber die Mitgift aufgebraucht war, war er nicht mehr imstande, seiner Familie ein Heim und ein geordnetes Leben zu ermöglichen. Er hatte dem besitzenden Bürgertum den Kampf angesagt, lebte wegen den Konflikten mit der Obrigkeit in völliger Verborgenheit und unter elenden Bedingungen. Ein Polizeibericht schildert, wie die arme Familie in London in zwei Zimmern untergebracht war: Es kam sogar vor, dass er nicht ausgehen konnte, weil er Kleidungsstücke verpfändet hatte, oder dass er Geld für Briefmarken erst borgen musste. Dabei brachte Frau Jenny jedes Jahr ein Kind zur Welt, von denen einige in einer solchen Umgebung bald wieder starben. Einmal, im Frühling 1852, als ein einjähriges Töchterchen gestorben war, musste Frau Jenny bei einem Flüchtling das Geld erbetteln, um den kleinen Sarg kaufen zu können. Trotz dieser verzweifelten Lage arbeitete Marx unablässig weiter. Marx vermied es, öffentlich aufzutreten. Er wollte nur durch seine Schriften wirken. Karl Marx war nicht nur ein Denker, er war auch ein Revolutionär. Mit Karl Marx arbeitete sein Freund Friedrich Engels zusammen. Sie hatten sich in Paris kennengelernt. Ihre Freundschaft dauerte ein Leben lang. Engels war ein wohlhabender deutscher Fabrikantensohn. Beide waren in London Mitglied im geheimen „Bund der Kommunisten“. Dafür arbeiteten sie ein Kampfprogramm aus: Das Kommunistische Manifest. Es erschien im Februar 1848 kurz vor der Februarrevolution in Frankreich und vor der Märzrevolution im Deutschen Bund. Das Programm, in dem Marx und Engels bereits große Teile der später als „Marxismus“ bezeichneten Weltanschauung entwickelten, beginnt mit dem heute geflügelten Wort: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus“ und endet mit dem bekannten Aufruf: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ Die folgenden kursiven Sätze sind diesem kommunistischen Manifest entnommen: Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen im steten Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klasse. 2 DIALEKTIK DER GESCHICHTE: Klassenkämpfe beenden die geschichtlichen Epochen immer nach dem gleichen Prinzip: Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an Stelle der alten gesetzt. Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberliegende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat... Die Bourgeoisie hat in ihrer kaum hundertjährigen Klassenherrschaft massenhaftere und kolossalere Produktionskräfte geschaffen als alle vergangenen Generationen zusammen. Unterjochung der Naturkräfte, Maschinerie, Anwendung der Chemie auf Industrie und Ackerbau, Dampfschifffahrt, Eisenbahnen, elektrische Telegrafen, Urbarmachung ganzer Weltteile, Schiffbarmachung der Flüsse, ganze aus dem Boden gestampfte Bevölkerungen - welch früheres Jahrhundert ahnte, dass solche Produktionskräfte im Schoße der gesellschaftlichen Arbeit schlummerten...“ Aber die Bourgeoisie hat auch die modernen Arbeiter, ihre eigenen Totengräber, gezeugt. Deren nächstes Ziel wird sein: „Bildung des Proletariats zur Klasse, Sturz der Bourgeoisieherrschaft, Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat...“ DIE BESONDERE SITUATION IM 19. JAHRHUNDERT: .................................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................................... Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen, der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staates, d.h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats zu zentralisieren und die Masse der Produktionskräfte möglichst rasch zu vermehren... WIE ES NACH DER KOMMUNISTISCHEN WELTREVOLUTION WEITERGEHT: ...................................................................................................................................................................................... ...................................................................................................................................................................................... ...................................................................................................................................................................................... Die Kommunisten verschmähen es, ihre Absichten und Ansichten zu verheimlichen. Sie erklären offen, dass ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den Umsturz der bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. PROLETARIER ALLER LÄNDER, VEREINIGT EUCH! DIE INTERNATIONALE: Das kommunistische Manifest wurde Grundlage der kommunistischen Parteiprogramme. 1864 gründeten Marx und Engels in London die „Internationale Arbeiterassoziation“ (die Die Büttel der herrschenden Klasse gehen gegen die Arbeiterschaft vor (Blutiger Sonntag von Sankt Petersburg, Januar 1905) DDR-Briefmarke von 1953