Nur auf Docsity: Lade Endokrines System (Hormonsystem) und mehr Abiturprüfungen als PDF für Biologie herunter! }ounene
bio@school 6 S. 4 1-50
Hormone Hormone sind chemische Botenstoffe, die in den Hormondrüsen gebildet und durch Blutbahn und Lymphe im Körper verteilt werden. Wirkungsweisen Erfolgt immer nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Die Zielzellen verfügen über spezielle Rezeptoren, die nur mit einem bestimmten Hormon reagieren können. Bei Bindung des Hormons mit passendem Rezeptor, wird die entsprechende Reaktion ausgelöst. Geringe Dosis, große Wirkung (lange anhaltend) Wirkungsspezifisch: bestimmtes Hormon löst ganz bestimmte Wirkung aus Wirkung nicht artspezifisch: Hormonpräparate für Menschen können aus Tierdrüsen gewonnen werden Mangel oder Überproduktion kann lebensgefährlich sein Einteilung Drüsenhormone Auch echte Hormone, die in endokrinen Drüsen gebildet werden Hormone werden direkt ins Blut abgegeben Gewebshormone Auch parakrine Hormone, die in spezialisierten Zellen eines Gewebes hergestellt werden Wirken in unmittelbarer Umgebung Werden schnell abgebaut Bsp. Gastrin (von Magenwandzellen gebildet, regt Salzsäureproduktion an) Autokrine Hormone Können auf die hormonproduzierenden Zellen zurückwirken Vergleich Hormonsystem - Nervensystem Nervensystem Hormonsystem Struktur Nervenzellen Hormonproduzierende Zellen Art der Informationsübertragung Durch elektrische Signale (= Nervenimpulse) Durch chemische Botenstoffe (= Hormone) Wo wird die Information weitergeleitet? Entlang von Nervenfasern Im Blut und durch Diffusion Geschwindigkeit Schnell (bis zu 120 m/s) Langsam (zw. 30 min und 3 h) Wirkung Kurz; spezifische Wirkung Länger andauernd; betrifft mehr Gewebe Hormondrüsen Hauptbildungsorte Endokrine Drüsen: Zirbeldrüse (Epiphyse) Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) Schilddrüse Nebenschilddrüsen Bauchspeicheldrüse (Pankreas) Nebenniere Eierstöcke, Hoden Hormonproduzierende Gewebe Hypothalamus Thymusdrüse, Immunorgane Leber, Verdauungsorgane Nieren, Herz, Lunge, Haut Mutterkuchen (Plazenta) Nervensystem Bauchspeicheldrüse Die Bauchspeicheldrüse spielt mit ihren Hormonen Insulin und Glukagon eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels. Der Normalwert liegt bei 60-100 mg Glucose pro 100 ml Blut. Außerdem gibt die Bauchspeicheldrüse Verdauungsenzyme (Lipase, Amylase, …) in das Duodenum ab In der Bauchspeicheldrüse befinden sich die Langerhans Inseln. Die Alpha- Zellen produzieren Glukagon und die Beta-Zellen produzieren Insulin. Senkung der Glucosekonzentration Insulin fördert die Bildung von Glykogen Erhöhung der Glucosekonzentration Glykogen wird mithilfe von Glukagon zu Glucose zerlegt --> v.a. in Leber und Muskeln Diabetes mellitus Erzeugt die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder kein Insulin, reichert sich Glucose im Blut an --> Niere kann den Zucker nicht mehr vollständig verdauen --> Zucker mit Urin ausgeschieden Überschüssige Glucose kann nicht für Energiegewinnung genutzt werden --> Körper baut mehr Fette und Proteine ab --> Stoffwechselstörungen --> erhöhtes Risiko für eine Vielzahl an Krankheiten Schilddrüse Wichtiger Regler unserer Körpers: kann beinahe alle Körpervorgänge bremsen oder beschleunigen Schilddrüsenhormone zeichnen sich durch Iodgehalt aus und regen Energiestoffwechsel an Funktionsstörungen Treten v.a. in der Pubertät, im Wechsel, während der Schwangerschaft oder bei Stress auf Schilddrüsenüberfunktion Verbrennungsvorgänge in den Zellen nehmen zu --> erhöhter Appetit, dennoch Gewichtsverlust; Erhöhung der Körpertemperatur Anzeichen: Pulsrasen Hitzewallungen Schwitzen Schlaflosigkeit häufiger Stuhlgang Haarausfall übermäßige Nervosität Augapfel tritt aus Augenhöhle hervor Schilddrüsenunterfunktion Zu wenig Iod --> Schilddrüse versucht, Mangel mit Wachstum auszugleichen --> mehr Drüsengewebe soll erhöhte Hormonproduktion bewirken Es entwickelt sich ein Kropf Anzeichen: Teilnahmslosigkeit Müdigkeit trockene Haut Schwellungen im Gesicht Kälteempfindlichkeit Neigung zu Depressionen Gewichtszunahme Verstopfung Regelkreise Regelkreise sichern automatische Abläufe in unserem Körper. Blutdruck, Körpertemperatur, Hormonkonzentration, Blutzuckergehalt, pH- Wert, Puls und viele andere Größen werden durch Regelkreise kontrolliert. Das Ziel eines Regelkreises besteht darin, eine Regelgröße, die der Sollwertgeber oder die Führungsgröße vorgibt, möglichst konstant zu halten. Der vorgegebene Wert ist der Sollwert. Störgrößen können die Regelgröße verändern. Über Messfühler wird der Istwert gemessen. Stimmt der Istwert nicht mit dem Sollwert überein, so setzen Mechanismen ein, die den Istwert wieder an den Sollwert anpassen. Vom Regler ausgehend wird über Stellgrößen und Stellglieder die Regelgröße wieder eingestellt. Veränderung der Regelgröße wirkt auch auf die sich verändernde Ursache zurück --> Feedback Man unterscheidet positive Rückkopplung (je mehr, desto mehr) und negative Rückkopplung. (je mehr, desto weniger) Negative Rückkopplung Ziel von negativer Rückkopplung: Regelgröße möglichst konstant halten --> Homöostase Je mehr der Wert der Regelgröße (Istwert) vom Sollwert abweicht, umso größer wird die Stellgröße. Die Regelgröße wird dadurch wieder dem Sollwert angenähert. Wenn Blutcalciumkonzentration Sollwert überschreitet --> Calciumeinbau in Knochen bzw. Ausscheidung mit Harn --> weniger Calcium aus dem Darm aufgenommen Istwert zu niedrig --> Parathormon verursacht Abbau von Knochensubstanz --> Calcium und Phosphat wird frei --> Calciumspiegel steigt Nieren, Darm und Knochen können Regelgröße positiv oder negativ beeinflussen Calcitonin und Parathormon sind Stellgrößen --> Signal, welches Stellgliedern sagt, ob und wie stark sie die Regelgrößen verändern sollen Messfühler in hormonproduzierenden Zellen erfasse Istwert im Blut --> Steuerungshormone des Hypothalamus bzw. der Hypophyse sorgen dafür, dass Schilddrüse vermehrt Parathormon bildet