






Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity
Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo
Prüfungen vorbereiten
Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity
Download-Punkte bekommen.
Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo
Community
Finde heraus, welche laut den Docsity-Nutzern die besten Unis deines Landes sind
Kostenlose Leitfäden
Lade unsere Leitfäden mit Lernmethoden, Hilfen zur Angstbewältigung und von Docsity-Tutoren erstellte Tipps zum Verfassen von Haus- und Abschlussarbeiten kostenlos herunter
Richard Feynman, Physiker. Folgend werden wir den theoretischen Background der Feynman Methode präsentieren. Definition: Das parameterabängige Integral.
Art: Leitfäden, Projektarbeiten und Recherchen
1 / 12
Diese Seite wird in der Vorschau nicht angezeigt
Lass dir nichts Wichtiges entgehen!
ii
daran, dass es mit den Standard methoden, die sie in der Schule gelernt hatten, nicht ging. Dann komme ich und versuche unter dem Integral- zeichen zu differenzieren, und das klappte oft. Auf diese Weise kam ich in den Ruf, gut Integrale l¨osen zu k¨onnen, und das nur, weil ich einen anderen Werkzeugkasten hatte als die anderen und weil sie alle ihre Werkzeuge an dem Problem ausprobiert hatten, bevor sie es mir vorlegten. Richard Feynman, Physiker
Folgend werden wir den theoretischen Background der Feynman Methode pr¨asentieren.
Definition: Das parameterab¨angige Integral Sei 𝑓 : [𝑎, 𝑏] × [𝑐, 𝑑] → R, sodass 𝑓 f¨ur festes 𝜉 ∈ [𝑐, 𝑑] als Funktion von 𝑥 integrierbar ¨uber [𝑎, 𝑏] ist. Man nennt die Funktion:
𝑎
ein parameterabh¨angige Integral.
Definition: Das parameterab¨angige uneigentliche Integral Sei 𝑓 : [𝑎, 𝑏) × [𝑐, 𝑑) → R, 𝑏, 𝑑 ∈ R, sodass 𝑓 f¨ur festes 𝜉 ∈ [𝑐, 𝑑) als Funktion von 𝑥 uneigentlich integrierbar ¨uber [𝑎, 𝑏) ist. Man nennt die Funktion:
𝑎
ein parameterabh¨angige uneigentliche Integral.
Offenbar ist: 𝐹 (𝜉) =
0
sin 𝑥 𝑥
ein parameterabh¨angige uneigentliche Integral, wobei 𝑓 (𝑥, 𝜉) = sin 𝑥 𝑥
und 𝑓 : (0, ∞) × (0, ∞) → R. Das Integral konvergiert, weil
sin 𝑥 𝑥
(^) ≤ 𝑒−𝜉𝑥 (^) und:
0
Also 𝑓 , f¨ur festes 𝜉 ∈ (0, ∞), als Funktion von 𝑥 uneigentlich integrierbar ¨uber (0, ∞) ist.
Stetigkeit parameterabh¨angiger Integrale: Ist 𝑓 (𝑥, 𝜉) stetig auf [𝑎, 𝑏] × [𝑐, 𝑑], so existiert das Integral:
𝑎
f¨ur alle 𝜉 ∈ [𝑐, 𝑑] und 𝐹 (𝜉) ist stetig auf [𝑐, 𝑑].
In diesem Fall d¨urfen wir den Grenzwert unter das Integral ziehen:
lim 𝜉→𝜉 0
𝑎
𝑎
lim 𝜉→𝜉 0
𝑎
Stetigkeit der parameterabh¨angigen uneigentlichen Integrale: Es sei 𝑓 : [𝑎, ∞) × [𝑐, 𝑑] → R stetig, wobei 𝑎 > 0. Wir nehmen an, dass eine uneigentlich integriebare Funktion 𝑔 : [𝑎, ∞) → R existiert, und:
|𝑓 (𝑥, 𝜉)| ≤ 𝑔(𝑥), 𝑥 ≥ 𝑎.
Dann ist: 𝐹 (𝜉) =
0
stetig auf [𝑐, 𝑑].
∙ Das selbe Ergebnis gilt f¨ur den F¨alle [𝑎, 𝑏) oder (𝑎, 𝑏], 𝑎, 𝑏 ∈ R¯. ∙ Eine Funktion 𝑓 mit der Eigenschaft:
|𝑓 (𝑥, 𝜉)| ≤ 𝑔(𝑥), ∀𝜉, und
𝑎
heisst majorisiert intergrierbar ¨uber [𝑎, ∞)
Vertauschbarkeit der Integrationsreihenfolge: Sei 𝑓 : [𝑎, 𝑏] × [𝑐, 𝑑] → IR stetig, dann gilt es die Gleichheit: ∫︁ 𝑑
𝑐
𝑐
𝑎
𝑎
𝑐
Da
2 cos(𝜉𝑥)
2 ist die Funktion 𝐹 stetig auf R. Weiters gilt es: ⃒⃒⃒⃒ 𝜕𝑓 𝜕𝜉
2 (−𝑥) sin(𝑥𝜉)
2 |𝑥|
und
−∞
2 |𝑥|𝑑𝑥 < ∞. Schliesslich ist 𝐹 differenzierbar.
Leibniz Regel f¨ur parameterabh¨angige Grenzen: Seien 𝑎, 𝑏 : (𝑐, 𝑑) → [𝛼, 𝛽] differenzierbare Funktionen und 𝑓 : [𝛼, 𝛽] × (𝑐, 𝑑) → R stetig, sodass die partielle Ableitung 𝜕𝑓𝜕𝜉 existiert und stetig auf [𝛼, 𝛽] × (𝑐, 𝑑) ist. Gegeben sind auch die Majoranten:
|𝑓 (𝑥, 𝜉)| ≤ 𝑔 1 (𝑥) und
sodass
𝛼
𝑔 1 (𝑥)𝑑𝑥 und
𝛼
𝑔 1 (𝑥)𝑑𝑥 existieren.
Dann gilt es die Leibniz Regel:
𝑑 𝑑𝜉
𝑎(𝜉)
𝑎(𝜉)
Beweis: Sehe [Konrad] Korollar 11.
F¨ur das eigentliche Integral
𝑎(𝜉)
𝑓 (𝑥)𝑑𝑥 die Leibniz Regel lautet:
𝑑 𝑑𝜉
𝑎(𝜉)
Aufgabe 1. Beweisen Sie die Identit¨at: ∫︁ ∞
0
L¨osung: Wir betrachten das parameterabh¨angige Integral:
0
wobei 𝑓 (𝑥, 𝑡) = 𝑒−𝑡𝑥. Man sieht leicht an:
Da, f¨ur festes 𝑚, lim 𝑥→∞
= 0, gibt es ein 𝑐 > 0 , sodass:
Wenden wir nun die Differenzierbarkeit der parameterabh¨angigen uneigentlichen Integrale an, da alle Bedingungen erf¨ullt sind:
0
Noch einen Schritt weiter:
𝐹 ′′(𝑡) =
0
und nach 𝑛 Schritte:
𝐹 (𝑛)(𝑡) = (−1)𝑛^
0
F¨ur 𝑡 = 1 bekommt man: (^) ∫︁ ∞
0
Aufgabe 2. Das gaußsche Integral 𝐼 ist konvergent und gilt es:
−∞
2 𝑑𝑥 =
L¨osung: Man sieht leicht an, dass:
−∞
2 𝑑𝑥 = 2
0
2 𝑑𝑥 (gerade Funktion).
Aufgabe 3. Finde den Wert des Integrals:
0
ln(1 + 𝑥) 1 + 𝑥^2
Hinweis: 𝐼(𝜉) =
0
ln(1 + 𝜉 · 𝑥) 1 + 𝑥^2
Aufgabe 4. Man berechne das Integral: ∫︁ 𝑑𝑥 (𝑥^2 + 𝑎^2 )^2
Hinweis: Man betrachte 𝑓 (𝑡, 𝑎) =
0
Aufgabe 5. Studieren Sie die Stetigkeit des Integrals:
0
sin(𝑡𝑥) 1 + 𝑥^2
Aufgabe 6. Um das Integral
0
sin 𝑥 𝑥
𝑑𝑥 zu brechnen, verwenden Sie das
parameterabh¨angige Integral:
0
sin 𝑥 𝑥
Literaturverzeichnis
[1] M. Eisermann. H¨ohere Mathematik 3, 2016.
[2] R. Bartle. The Elements of Real Analysis, John Wiley & Sons, 1976.